Erich Maria Remarque

Erich Maria Remarque gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Roman-Autoren des XX. Jahrhunderts. Seine Bücher erreichten Millionenauflagen und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Er wurde am 22. Juni 1898 als Erich Paul Remark in Osnabrück geboren. 1916 wurde er eingezogen, im Juni 1917 kam er als Rekrut an die Westfront nach Belgien, wo er einige Wochen später von einem Granatsplitter verwundet wurde. Die Erlebnisse während des Krieges sollten ihn entscheidend prägen.

1919 aus der Armee entlassen, arbeitete er u. a. als Verkäufer von Grabsteinen, als Volksschullehrer und als Journalist. In dieser Zeit schrieb Erich Maria Remarque sein erstes Buch: den Roman „Die Trambude“. Der Roman „Im Westen nichts Neues“ (1929) machte ihn finanziell unabhängig, 1931 veröffentlichte er den Roman »Der Weg zurück«, in dem er die Heimkehr der Kriegsversehrten ins Nachkriegsdeutschland schilderte.

1933 fielen seine Bücher wegen „Literarischen Verrats am Soldaten des Weltkriegs“ der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer, Erich Maria Remarque verließ Deutschland. Er ging ins Exil in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1947 annahm.

Weitere Veröffentlichungen waren: „Drei Kameraden“ (1938), „Liebe Deinen Nächsten“ (1941), „Arc de Triomphe“ (1946), „Der Funke Leben“ (1952), „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“ (1954), „Der schwarze Obelisk“ (1956). „Die letzte Station“ (1956), „Der Himmel kennt keine Günstlinge“ (1961), „Die Nacht von Lissabon“ (1962) und „Schatten im Paradies“ (posthum 1971).

Remarque starb am 25. September 1970 in Locarno.

Der Roman „Die Nacht von Lissabon”

Erich Maria Remarque greift in seinen zahlreichen Romanen immer wieder die Themen Krieg, Faschismus und Flucht auf. In „Die Nacht von Lissabon“ verarbeitet er ganz persönliche Erlebnisse aus der Zeit des Hitlerfaschismus. Zu Freiwild geworden, flüchten Menschen über die Schweiz nach Paris, nach Marseille, durch Spanien nach Lissabon. Von dort legen die Schiffe ab, die zum rettenden Kontinent Amerika übersetzen. Remarque schildert an der Geschichte des Josef Schwarz die unmenschlichen Strapazen, die tödlichen Gefahren dieser Flucht, aber auch Menschlichkeit und gegenseitige Hilfe unter Gleichgesinnten. In besagter Nacht von Lissabon erzählt Schwarz sein bisheriges Leben einem Fremden, den er für sein geduldiges Zuhören mit zwei Schiffskarten und gültigen Einreisevisa in die USA belohnt. Am Ende der Erzählung – ein neuer Tag ist inzwischen angebrochen – resümiert Josef Schwarz, dessen todkranke Frau freiwillig aus dem Leben geschieden ist, es wäre „ein Verbrechen, ein Leben mit Selbstmord zu verschwenden, das man gegen Barbaren … einsetzen kann“.

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