„Sie holen auf.“
Ner’zhul sah Kilrogg an. „Dann müssen wir eben schneller werden.“
Der Häuptling vom Klan des blutenden Auges knurrte und schüttelte den Kopf. „Wir marschieren schon so schnell wir können, ohne dabei unsere Tiere oder uns selbst umzubringen“, erklärte er bitter. „Noch schneller, und meine Krieger fallen tot um, noch bevor uns die Allianz einholt. Und wer beschützt dich dann?“
Sie waren bereits fast eine Woche unterwegs, und die ersten paar Tage waren ohne Zwischenfälle verlaufen. Sie hatten die Wälder von Terokkar ohne Schwierigkeiten erreicht und erleichtert unter den großen, knorrigen Bäumen Rast gemacht. Die Wälder waren dunkel und bedrückend wie immer gewesen. Das dichte Blätterwerk der hohen Bäume ließ nur wenig Sonnenlicht durch, der Boden war mit dunklem Moos und kleinen Büschen bedeckt. Aber nach ein paar Tagen Fußmarsch unter der heißen Sonne war es durchaus angenehm, Schatten zu finden, und der Wald war ihnen kühl und friedlich erschienen.
Bis einer von Kilroggs Kundschaftern in ihr Lager gestürzt war.
„Die Allianz!“, hatte der Krieger gekeucht, vom Laufen ganz verschwitzt. „Die Allianz ist uns auf den Fersen!“
„Sie müssen die Höllenfeuerzitadelle schneller eingenommen haben, als wir es erwarteten“, hatte Blutschatten gesagt. „Dieser verdammte Kargath. Er sollte die Festung doch halten!“
Kilrogg war wie gewöhnlich ruhig geblieben. „Wie viele sind es?“
Der Kundschafter hatte den Kopf geschüttelt. „Ich konnte sie nicht zählen, aber es waren viele. Mehr als wir auf jeden Fall. Und sie nähern sich schnell.“
„Wie lange, bis sie uns erreichen?“, hatte Blutschatten wissen wollen.
„Sie sind vielleicht zwei Tage hinter uns“, hatte der Kundschafter geantwortet. „Aber ihre Anführer treiben sie wie verrückt an. Das dauert nicht mehr lange.“
„Brecht das Lager ab“, hatte Kilrogg entschieden. „Alle Krieger auf! Wir marschieren die Nacht durch, um mehr Abstand zwischen uns zu bringen. Los!“
Binnen Minuten waren sie wieder unterwegs gewesen. Seither hatten sie immer nur kurze Pausen eingelegt, unter anderem an einem von Terokkars vielen glitzernden Flussläufen, um zu Atem zu kommen. Aber die Allianz drang immer noch vor, und der Abstand verringerte sich stetig.
Und jetzt standen sie vor einer schrecklichen Wahl.
„Sie sind uns zahlenmäßig überlegen“, erklärte der einäugige Orc. „Und zwar bei Weitem.“ Er schaute finster. „Ich sage es ungern, aber wenn wir uns ihnen entgegenstellen, schlachten sie uns ab. Und auch wenn ich, wie mein ganzer Klan, gern für die Horde sterbe, bringt uns das auch nicht schneller zum Schwarzen Tempel.“
„Wir können ihnen nicht entkommen“, bemerkte Blutschatten. „Ich glaube nicht, dass sie zurückfallen, nun, da ihre Beute praktisch in Sichtweite ist.“
„Wir könnten im...“, begann Ner’zhul.
Aber Kilrogg schnitt ihm das Wort ab. „Das ist noch mehrere Tagesmärsche entfernt! Darüber sollten wir gar nicht erst nachdenken.“ Ihm lief der Schweiß über die Stirn.
Ner’zhul war ebenso überrascht wie erheitert, dass Kilrogg Totauge, ein legendärer Krieger, für seinen Mut bekannt, Furcht zeigte.
Aber dies war nicht die Zeit für Bedenken. „Es ist unsere einzige Möglichkeit“, erklärte er. Sein scharfer Tonfall hielt Kilrogg davon ab, ihn noch einmal zu unterbrechen. „Die Menschen holen immer noch auf. Wenn wir ihnen nicht entkommen können, müssen wir uns eben verstecken. Und der einzige Ort in diesen Wäldern, der dafür geeignet ist, ist...“
Dieses Mal unterbrach ihn keiner seiner beiden Kommandanten. Dafür kam eine Störung von oben. Ner’zhul spürte einen Luftzug und ein Brausen, wie vor einem Sturm. Der Windstoß war ungewohnt intensiv und auf einen kleinen Bereich begrenzt.
Instinktiv warf sich der Schamane zu Boden. Einen Herzschlag später schwirrte etwas dort durch die Luft, wo eben noch sein Kopf gewesen war, und zog Blitze hinter sich her. Er sah einen Schemen zwischen den Bäumen verschwinden.
Der Gegenstand landete sicher in der Hand einer stämmigen Gestalt, die auf dem Rücken einer fliegenden Bestie saß. Und die stürzte erneut auf sie herab.
„Greife!“, rief Kilrogg und hob seine Axt über den Kopf. „In Deckung!“
Chaos brach aus. Orcs duckten sich hinter Baumstümpfen oder sprangen in den nahe gelegenen Fluss. Manche warfen sich auf die Uferböschung. Jeder stolperte, lief oder fiel und suchte in der Dunkelheit nach den schwer sichtbaren Gestalten, die aus der Luft attackierten.
Ein zweiter Blitz schoss durch die Bäume und blendete Ner’zhuls Augen. Er sah nur noch ein grelles Weiß und blitzende Nachbilder. Dann erschütterte ein Donnerschlag die Wälder, schüttelte die Bäume und warf einige der Krieger um.
Der Angriff der Wildhammerzwerge war eindeutig vom Erfolg gekrönt.
Sie stießen auf ihren Greifen immer wieder herab und schleuderten ihre Sturmhämmer. Einige Angriffe gingen ins Leere, aber diese verfluchten Hämmer kehrten von selbst zu ihren Besitzern zurück, die wie Racheengel erneut zuschlugen.
Blitze zuckten wieder und wieder über den Himmel, und der Donner wurde zu einem fast konstanten Dröhnen. Wenn sie ihre Hämmer nicht warfen, kamen sie so nah herangeflogen, dass die Greife selbst attackieren konnten. Sie schlitzten mit ihren Klauen, die so groß wie eine Orc-Hand waren, Kehlen auf oder pickten mit den tödlichen Schnäbeln Augen aus – oder zertrümmerten Schädel.
Zwischen den Blitzen bemerkte Ner’zhul, dass sich einige Orcs zusammengerottet hatten. Sie hofften auf mehr Sicherheit in der Gruppe, waren aber nur ein umso leichteres Ziel. Er beobachtete, wie ein Hammerschlag ein Dutzend Krieger auf einmal traf. Nach Blitz und Donner rührte sich nur noch einer, und das auch nur schwach.
„Sie schlachten uns ab!“, zischte er Blutschatten zu, der neben ihm lag. „Mach etwas dagegen!“
Der Todesritter sah ihn an. Ein listiges Grinsen lag auf seinem verrottenden Gesicht. „Das sind doch nur ein paar zu kurz geratene Angeber mit ihren übergroßen Vögeln. Ich dachte, der mächtige Ner’zhul könnte so einen armseligen Angriff selber aufhalten. Aber keine Angst: Ich kümmere mich darum, wenn du nicht dazu in der Lage bist.“ Er erhob sich.
Welche Vermessenheit! Ner’zhul erinnerte sich an ein Gespräch mit Gul’dans Schädel.
Diese Arroganz! So sollte er nicht mit dir reden.
Nein. Das sollte er nicht.
„Du solltest nicht so mit mir reden, Teron Blutschatten“, sagte er mit eisiger Stimme.
Blutschatten blinzelte, überrascht von Ner’zhuls Tonfall.
„Noch einmal werde ich das nicht hinnehmen.“ Ner’zhul erhob sich, getrieben von seiner Wut. Er ballte die Hände zu Fäusten und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Seine Schamanenmagie hatte ihn vor langer Zeit mit dieser Welt eins werden lassen, ihn befähigt, die Elemente selbst zu nutzen. Aber die Elemente reagierten schon lange nicht mehr auf seinen Ruf – seit er Kil’jaeden Gefolgschaft geschworen hatte. Es war, als wären die Elemente von der dämonischen Energie angewidert, die nun sein ganzes Volk befleckte.
Aber dafür hatte er neue Fähigkeiten erlangt...
Zuvor waren die Wälder, abgesehen von den Kriegsschreien und dem Jammern der Sterbenden, ruhig gewesen. Nun aber stieg ein Wind aus dem Nichts auf. Ein Greif, der gerade im kontrollierten Sinkflug gewesen war, den Schnabel zu einem wütenden Schrei geöffnet, die Klauen ausgestreckt, krächzte jetzt wild, als er plötzlich wie von einer unsichtbaren Hand hin und her geworfen wurde. Der Reiter bemühte sich, nicht herunterzufallen, versagte aber und stürzte schwer. Der Greif schoss zurück in den Himmel.
Ner’zhul gestikulierte mit beiden Händen, und der Wind nahm trockenen, grauen Sand auf, um sowohl den Greif als auch den Reiter damit zu treffen.
Der Wildhammerzwerg schrie vor Schmerz auf, als seine Haut vom Fleisch geschält wurde. Für Ner’zhuls Ohren war es ein süßes Geräusch. Der Greif hatte auch nicht mehr Glück. Federn flogen, und Bluttropfen trieben durch den wirbelnden Wind. Sekunden später lagen nur noch zwei Haufen matschigen Fleisches auf dem Waldboden.
Doch Ner’zhul war noch nicht fertig.
Mit einer Bewegung seiner linken Hand katapultierte er kopfgroße Steine in die Luft. Es wirkte, als hätte der Boden sie selbst nach oben geschleudert. Ner’zhul wandte sich dem Rest der Wildhammerzwerge zu. Weitere Steine brachen aus dem Boden hervor, jagten in den Himmel, und die Greife versuchten, ihnen mit ihren Reitern auszuweichen.
Der Angriff auf die Orcs endete, weil die Wildhammerzwerge plötzlich aufpassen mussten, nicht mit den Felsen zusammenzuprallen.
Ner’zhul wandte sich an Blutschatten. Ein überlegenes Lachen lag auf seinen Lippen.
Der Todesritter schaute ihn überrascht an, erholte sich jedoch schnell von seiner Verblüffung. „Gut gemacht“, lobte er. „Mal sehen, ob ich die Verwirrung noch steigern kann.“ Er beobachtete die Gestalten am Himmel und verengte seine Augen. „Da“, sagte er schließlich und zeigte auf einen bestimmten Zwerg. „Den habe ich schon mal während des Zweiten Krieges gesehen. Das ist ihr Anführer.“
Blutschatten stand auf und hob seine Hände. Sie begannen in pulsierendem Grün zu leuchten. Dann schoss ein Energiestrahl nach oben und traf Greif und Reiter.
Der Greif brüllte vor Schmerz und stürzte mit eng anliegenden Flügeln in die Tiefe. Zur selben Zeit zuckte sein Reiter und fiel aus dem Sattel. Der Greif schaffte es gerade noch rechtzeitig, seinen Sturzflug abzufangen, seine Flügel auszubreiten und den eben noch unvermeidlich erscheinenden Aufprall in einen turbulenten Gleitflug umzumünzen. Schnell entfernte er sich in die Schatten.
Sein Reiter hatte nicht so viel Glück. Der Zwerg krachte zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Blutschatten eilte bereits mit Kilrogg und Ner’zhul zu ihm.
Es war der erste Zwerg, den Ner’zhul aus der Nähe sah, und er musterte die kleine, merkwürdige Gestalt sehr genau. Sie war stämmig und muskulös, hatte schroffe Gesichtszüge und einen langen, geflochtenen Bart. Fast überall prangten Tätowierungen. Der Wildhammerzwerg blutete aus mehreren Wunden, aber sein Brustkorb hob und senkte sich noch rhythmisch.
„Ausgezeichnet“, bemerkte Kilrogg, zog einen Lederriemen aus seinem Beutel und fesselte dem Zwerg die Hände auf den Rücken. Dann band er die Füße zusammen. „Jetzt haben wir einen Gefangenen.“ Er zog den gefesselten Zwerg auf die Beine und brüllte: „Verschwindet, ihr geflügelte Pest, oder wir schlachten euren Anführer ab und fressen ihn, während ihr dabei zuseht!“
Die Wildhammerzwerge beschlossen offenbar, dass sie erst einmal genug hatten. Die Greife krächzten und klackten mit den Schnäbeln, dann drehten sie ab, flogen über die Bäume davon und verschwanden aus der Sicht.
Nur Kilroggs Gefangener blieb zurück. Aber das würde nicht so bleiben.
„Wir müssen unsere Verluste feststellen“, meinte Kilrogg, nachdem die Wildhammerzwerge fort waren. „Und wir sollten Kundschafter ausschicken, die Ausschau nach dem Rest der Allianzarmee halten.“
Ner’zhul nickte. „Kümmert euch darum“, sagte er geistesabwesend.
Er würde eher sterben, als zuzugeben, dass er von seiner eigenen Kraft überrascht worden war.
Es war so leicht gewesen – und so machtvoll.
Das Resultat war mehr als beeindruckend und fühlte sich... gut an.
„Wir haben ein Viertel unserer Leute eingebüßt“, berichtete Kilrogg etwas später. Er trat neben Ner’zhul, der an einen Baum gelehnt wartete. „Diese Zwerge wissen, wie man schnell und effektiv angreift. Und sie nutzten die Bäume zu ihrem Vorteil.“
Ner’zhul konnte den widerwilligen Respekt im Tonfall des alternden Häuptlings hören. Kilrogg war viel zu sehr Stratege, als dass er eine gute Taktik nicht zu würdigen gewusst hätte. Selbst wenn es die des Gegners war.
Blutschatten trat zu ihnen. „Der Rest ihrer Armee nähert sich uns noch immer schnell“, bestätigte er. „Sie haben die Zwerge offensichtlich vorausgeschickt, um uns zu verlangsamen.“
Der Todesritter bleckte die Zähne und sah zu dem Gefangenen, der zu Ner’zhuls Füßen lag. Der Zwerg hatte mehrere Male gestöhnt, war aber bislang noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen.
„Wie weit hinter uns sind sie?“, wollte Ner’zhul wissen.
„Immer noch einen Tag, vielleicht zwei. Aber in unserem derzeitigen Zustand kommen wir nicht gegen sie an.“
Ner’zhul nickte. „Dann bleibt uns nur noch eine Möglichkeit“, stellte er fest. „Wir müssen nach Auchindoun.“
Kilrogg erschrak, seine Augen weiteten sich, obwohl er gewusst haben musste, dass es so kommen würde.
„N-nein!“, stammelte er. „Das geht nicht! Nicht dorthin!“
„Sei keine Memme!“, zog ihn Blutschatten höhnisch auf. „Wir haben keine andere Wahl. Nur so können wir darauf hoffen, die Allianzarmee zu überleben und den Schwarzen Tempel zu erreichen!“
Aber der einäugige Orc schüttelte entschlossen den Kopf. „Es muss noch einen anderen Weg geben...“ Er fasste Ner’zhul und Blutauge am Arm. „Es muss einen anderen Weg geben! Wir können nicht nach Auch... ihr wisst schon... gehen! Das wäre unser aller Ende!“
„Falsch“, antwortete Ner’zhul kalt, streifte die Berührung ab und schaute den Orc an. „Auchindoun ist eine unwirtliche Ruine und eine Erinnerung an einen hässlichen Abschnitt unserer Vergangenheit. Mehr nicht.“
Natürlich war es mehr. Viel mehr. Auchindoun war schon gut über hundert Sommer alt gewesen, als Ner’zhul noch ein Säugling gewesen war. Es hatte den Draenei gehört und lag, wie alles andere auch, tief in den Wäldern von Terokkar verborgen! Der alte Schamane hatte ihnen erzählt, dass es sich um einen heiligen Ort handelte, an dem die Draenei ihre Toten begruben und wo sie hingingen, um mit den Geistern in Verbindung zu treten. Ähnlich, wie die Orc-Schamanen mit ihren Ahnen kommunizierten.
Als Jugendliche waren Ner’zhul und seine Klansbrüder durch den Wald geschlichen, um den merkwürdigen Ort zu erkunden und hatten sich die gemeißelte Steinkuppel angesehen. Sie hatten einander herausgefordert, dort hineinzugehen, durch die Tore zu laufen, die in den hohen Steinblock gehauen waren, etwas da drinnen zu berühren und dann zurückzukommen.
Keiner von ihnen hatte sich getraut. Ner’zhul war am weitesten vorgedrungen. Er war zum Eingang geschlichen und hatte seine Hände über den Stein bewegt, der die Tore bildete. Aber weiter war er nicht gegangen. Nach Meinung seines Klan-Schamanen sollte das auch niemand tun. „Die toten Draenei beschützen die Ihren“, hatte er gesagt.
Dann war der Krieg gekommen. Die Orcs hatten sich zusammengeschlossen und ihre Klanrivalitäten beigelegt. Gemeinsam hatten sie die friedlichen Draenei angegriffen und abgeschlachtet. Ner’zhul versuchte, nicht an seine Rolle in dem Plan oder an die schreckliche Kreatur zu denken, die den Befehl gegeben hatte, diese ruhigen, harmlosen Nachbarn zu vernichten. Und als Ner’zhul sich geweigert hatte, sein Volk der Kontrolle dieses Fremden zu unterwerfen, als er dem grandiosen Plan des Wesens Widerstand geleistet hatte, wurde er ausgetauscht.
Gul’dan hatte sich freiwillig dem Fremden hingegeben, er unterwarf sich dem Willen der Kreatur und erhielt dafür immense Kraft. Gul’dan hatte die Horde mit dem Blutrausch infiziert, der Orcs in jene Wilden verwandelt hatte, die sie heute waren. Dann hatten sie die Draenei und deren ganze Kultur vernichtet. Nur ein paar wenige waren entkommen. Sie waren nach Auchindoun geflohen, darauf hoffend, dass die Orcs sie nicht dorthin verfolgen würden.
Sie hatten sich getäuscht. Gul’dans Machthunger war unstillbar, und sein neuer Meister hatte ihm unglaubliche Macht versprochen, wenn er die Draenei vernichtete. Deshalb hatte Gul’dan Späher ausgesandt – eine Gruppe von Zauberern aus dem Schattenrat. Dem Schattenrat, der Schwarzfaust, den Kriegshäuptling der Horde, insgeheim kontrollierte. Sie waren nach Auchindoun gegangen, siegesgewiss, und hatten sich bereits die Kraft ausgemalt, die ihnen mögliche Beute-Artefakte verleihen würden.
Doch etwas war schiefgegangen. Sie hatten tatsächlich ein Artefakt gefunden. Aber es enthielt ein merkwürdiges Wesen. Ob das Wesen absichtlich oder infolge sorgloser Überheblichkeit befreit worden war, wusste man nicht. Doch die Flucht des Wesens hatte Auchindoun erschüttert. Die Steinkuppel und der große Tempel darin waren eingestürzt. Die zahllosen Tunnel darunter, die die toten Draenei beherbergten, explodierten. Die Detonationen hatten den Wald im Umkreis einer Meile zerstört und den Boden mit den Knochen jener Draenei übersät, die einst in den Katakomben von Auchindoun gelegen hatten.
Nur ein paar der Kundschafter überlebten und entkamen, um Gul’dan zu berichten, dass die Totenstadt zerstört worden war. Immerhin hatte sicherlich auch kein Draenei überlebt, und so war niemand jemals dorthin zurückgekehrt. Die Orcs hatten die Knochenwüste, wie der Bereich um Auchindoun fortan genannt wurde, gemieden.
Bis heute.
„Wir haben keine andere Wahl“, wiederholte sich Ner’zhul und sah zuerst Kilrogg und dann Blutschatten an. „Wir müssen dorthin. Einige der Tunnel existieren sicher noch, zumindest teilweise, und darin können wir uns vielleicht verteidigen. Ohne einen solchen Schutz werden die Allianzstreitkräfte uns alle töten – und unser Ziel mit uns.“
Kilrogg plapperte etwas Unverständliches, und Blutschatten sah ihn verächtlich an, seine roten Augen zogen sich zusammen. „Ner’zhul hat recht. Wir haben keine andere Wahl. Aber wir müssen mit Bedacht vorgehen. Ich will nichts aufwecken, was wir nicht besiegen können.“
„Dann ist es beschlossen“, sagte Ner’zhul. „Oder nicht, Kilrogg? Ich würde dich nur ungern zurücklassen.“
Der alte Häuptling schluckte schwer und senkte den Kopf. „Ner’zhul, du weißt, dass ich vor nichts Lebendigem Angst habe. Vor nichts, das ich bekämpfen und in Stücke hauen kann. Aber dieser Ort...“ Er seufzte schwer. „Der Klan des blutenden Auges geht dorthin, wohin uns Ner’zhul führt.“
„Gut. Gemeinsam sind wir für alles gewappnet, egal, was in diesen Mauern auch auf uns lauern mag. Nun sammelt eure Krieger und Todesritter“, befahl er den beiden Kommandeuren. „Wir müssen die Knochenwüste so schnell wie möglich erreichen.“
Kilrogg nickte und ging. Blutschatten schaute ihm nach, dann salutierte er vor Ner’zhul und folgte dem anderen. Seine Todesritter scharten sich schon nach wenigen Schritten um ihn.
Ner’zhul wandte sich ebenfalls ab. Seine Hände berührten seinen Beutel und fühlten die darin befindlichen Artefakte. Trotz seiner starken Worte fragte er sich, was sie wohl in Auchindoun finden würden. Waren die toten Draenei immer noch dort? Würden sie ihn für die Handlungen seines ehemaligen Schülers verantwortlich machen? Oder würden sie akzeptieren, dass Gul’dan auch ihn, Ner’zhul, verraten hatte?
Würde sich die merkwürdige Ruine als Schutz vor der Allianzarmee erweisen – oder lauerten dort am Ende gar noch größere Gefahren auf die Orcs?
Aber ihm fiel keine bessere Lösung ein, und so mussten sie es herausfinden. Ner’zhul hoffte nur, dass er keinen furchtbaren Fehler beging.
Die Krieger der Horde blieben stehen und sahen sich um. Die Bäume endeten direkt hinter ihnen. Vor ihnen erstreckte sich graue Erde und die Knochenwüste. Auchindoun erhob sich in der Mitte, gedrungen und hässlich. Die Überreste der eingestürzten Kuppel ragten wie Zahnstümpfe daraus hervor. Der zerstörte Tempel lag eingebettet darin, wie ein abgeschlagener Kopf, der zur Hälfte vergraben war.
Ner’zhul sah sich um. Er konnte nicht anders. Der heilige Friedhof der Draenei war schon immer unheilvoll gewesen. Jetzt klafften Risse in der Tempelwand, ganze Sektionen waren ohne Dach, der Wald ringsum war verschwunden, und Knochen bedeckten den Boden. Er konnte das Auchindoun von heute kaum mit der grausamen Erhabenheit des Monuments in Einklang bringen, das ihn in seiner Jugend in solche Angst versetzt hatte.
Der Boden um ihn herum schien zu beben, und zuerst glaubte Ner’zhul, es sei nur das Blut, das durch seine Adern pulste. Denn sein Herz schlug hart beim Anblick der Totenstadt. Dann erkannte er, dass die Erschütterungen von außerhalb kamen, und er sah sich um. Seine Orcs bewegten sich nicht. Einige warfen sich nervöse Blicke zu, als suchten sie wie er nach etwas. Er blickte sich um und erkannte durch die Bäume Gestalten.
„Die Allianz ist direkt hinter uns!“, rief er, Seine Stimme war weithin zu vernehmen. „Wir müssen in Deckung, nach Auchindoun hinein. Beeilung!“
„Los, ihr nutzlosen Dummköpfe!“, brüllte Kilrogg und schlug mit seiner Axt so fest gegen einen nahe stehenden Stamm, dass der ganze Baum zitterte.
Geräusch und Bewegung rissen die Krieger aus ihrer Erstarrung. Nun liefen alle in Richtung der zerstörten Tore des Draeneigebäudes.
Als sie durch das große, schief stehende Portal kamen, spürte Ner’zhul, wie ihn ein Schauder der Angst durchfuhr. Gab es hier immer noch Geister, die diese Massengruft bewachten, so wie er sie gespürt hatte, als er das erste Mal vor langer Zeit hier gewesen war? Oder waren sie nach der Zerstörung gegangen?
Er hastete tief in den zerstörten Tempel und durch ein klaffendes Loch in die Überreste des Labyrinths. Kilrogg und Blutschatten waren bei ihm, ebenso wie mehrere von Kilroggs besten Kriegern.
Etwas, so schien es, hatte überlebt, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ein eleganter Bogen, jetzt zertrümmert, erhob sich am Fuß der Treppe, die sie hinuntergestiegen waren. Und darüber sah Ner’zhul merkwürdige, anmutige Formen, die sehr schön wirkten. Dicke Säulen hatten einst ein hohes Dach gestützt. Und Teile davon standen noch. Ihre raue, schmucklose Oberfläche war ein krasser Gegensatz zu den verzierten Wänden, in die Nischen eingelassen waren.
Ein weißer oder goldener Schimmer wies gelegentlich darauf hin, was sie dort finden würden: Knochen. Zweifelsfrei hatten alle Nischen Überreste der Draenei enthalten. Doch die lagen nun größtenteils über die Knochenwüste verstreut. Die Ahnen der Draenei waren heute den Elementen ausgesetzt, wo sie doch einst friedlich im Schatten der schweren Steine darunter geruht hatten.
Der Boden hier bestand ebenfalls aus Stein, kleine Kacheln, die sich zu einem größeren, komplizierteren Muster wandelten. Breite Gänge verbanden die einzelnen Ebenen.
Ner’zhul blickte nach unten und erkannte mindestens sechs Etagen. Das Innere war von der verhängnisvollen Explosion zerstört worden. Die Ruine war jetzt Wind und Regen ausgesetzt.
Dann brachten ihn die anderen in einen breiten Tunnel, der aus dem Innenraum hinausführte.
„Die Wände hier sind immer noch stabil“, sagte Kilrogg, sah sich um und nickte zustimmend.
Ner’zhul war zufrieden. Kilrogg hatte ihn mit seiner schrecklichen Angst beunruhigt. Doch jetzt war Kilrogg zuversichtlich und lamentierte nicht länger.
„Ein paar eingestürzte Stellen, aber der größte Teil der Decke hält noch, und der Boden ist begehbar. Wir können unsere Krieger ein Stück weiter da hinten zusammenziehen, wo es etwas weniger verwüstet aussieht.“ Er deutete auf das Ende des Tunnels, der sich in die Schatten erstreckte.
Ner’zhul sah, dass er recht hatte. Dort lag weniger Geröll, und die Decke schien intakt. „Hier können wir einen starken Verteidigungsposten errichten. Die Allianz wird es nicht leicht haben, uns herauszubekommen, wenn wir erst mal drin sind.“
„Einige der unteren Stollen könnten noch intakt sein“, meinte Blutschatten. „Wir sollten sie sorgfältig untersuchen, bevor wir weitergehen. Wenn nichts... anderes dort ist, bieten sie vielleicht einen noch besseren Schutz.“
Kilrogg nickte und stellte einige seiner Krieger ab, um den Rest des Tunnels und die benachbarten Gänge abzusuchen. Er ermahnte sie aber, sich nicht zu weit zu entfernen.
Den anderen befahl er, Geröll zum Tunneleingang zu schleppen und einen niedrigen Wall zu errichten. Anschließend feilte er mit Blutschatten und Ner’zhul an Kampfstrategien.
Ein paar Stunden später kehrten Kilroggs Kundschafter zurück. Die Augen der Krieger leuchteten, und ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen. „Da ist etwas, das ihr euch ansehen müsst.“
„Was denn?“, fragte Ner’zhul, stand auf und rieb sich die Hände an den Schenkeln ab. Er und Blutschatten hatten an einem Notfallplan gearbeitet, der sie vielleicht retten konnte. Aber er war noch nicht ganz ausgereift.
„Ich... wir haben etwas gefunden“, antwortete der Krieger. Das Lächeln wurde breiter, und Ner’zhuls Laune besserte sich.
Was auch immer sie gefunden haben mochten, es war nach Meinung der Kundschafter ganz sicher keine Bedrohung. Ner’zhul bedeutete dem Orc voranzugehen. Sie verließen den Raum, den sie für die Besprechung genutzt hatten, und gingen einen Tunnel entlang. Andere Krieger hatten sich dort versammelt, und als Ner’zhul eintraf, zerstreuten sie sich.
„Bei den Ahnen!“, flüsterte Ner’zhul mit offenem Mund.
Vor ihm standen mehrere Gestalten. Eine war ein Oger, und der Rest... waren Orcs!
Ner’zhul kannte sie nicht. Auch Schmuck und Kleidung waren ihm völlig fremd.
„Wer seid ihr?“, wollte er wissen. Er blieb nur wenige Schritte vor den Fremden stehen. „Und was macht ihr hier in Auchindoun?“
Einer der Orcs trat vor. Er war klein und breit, so wie Gul’dan gebaut gewesen war. Und tatsächlich sah Ner’zhul viel von seinem früheren Schüler in den Gesichtszügen und der Haltung des Fremden.
Der Kopf des Orcs glitzerte im Schein der Fackeln, die die Krieger an den Wänden befestigt hatten. Sein langer, fransiger Bart war von schwarzen und silbernen Strähnen durchzogen. Eine Aura der Macht umgab ihn, als er in seinem runenverzierten Gewand mit einem beeindruckenden Stab in der Hand vortrat.
„Ner’zhul?“, sagte er leise, seine Stimme klang rau. „Bist du das? Wo ist Gul’dan?“
„Der Verräter Gul’dan ist tot“, antwortete Kilrogg, knurrte den Fremden an und schaute ihn mit einem Auge an. „Seine Pläne hätten uns beinahe alle in den Tod gerissen. Ner’zhul herrscht jetzt wieder über die Horde!“
Der Fremde nickte, offensichtlich erschütterten ihn die Neuigkeiten nicht. „Dann unterwerfe ich mich deiner Führerschaft, Ner’zhul“, sagte er. Die Worte klangen zögerlich, als hätte er schon eine ganze Weile nicht mehr gesprochen. „Ich bin Vorpil vom Schattenrat, obwohl du mich vielleicht nicht erkennst.“
„Vorpil!“ Ner’zhul starrte den Fremden an und blinzelte ungläubig im schwachen Licht, zugleich bemerkte er die Ähnlichkeit, die nur durch das Alter dieses Mannes getrübt wurde.
Der Vorpil, den er kannte, war ein vielversprechender junger Schamane des Donnerfürstenklans gewesen. Er hatte dichtes, dunkles Haar gehabt, das seinen Rücken hinabreichte. Sein Bart war kurz geschnitten gewesen und ebenfalls schwarz.
Was war mit ihm geschehen, dass er dermaßen gealtert war? Und wie hatte er solche magische Kraft erlangen können?
Blutschatten trat jetzt ebenfalls vor, weil auch er Mitglied von Gul’dans Schattenrat gewesen war. „Vorpil?“, flüsterte er. „Wie bist du hierhergekommen, alter Freund?“
Vorpil knurrte und zuckte zurück. Furcht zeichnete sich auf seinem stumpfen Gesicht ab, als er den Todesritter sah.
„Ganz ruhig“, beruhigte ihn Blutschatten. Er hob die Hände in einer besänftigenden Geste. „Ich bin’s, Teron Blutschatten.“
Für einen langen Moment starrte Vorpil Blutschatten an. Seine Augen zogen sich zusammen, als er sich den Todesritter genauer anschaute. Eine Sekunde später löste sich die Anspannung wieder.
„Teron Blutschatten?“, fragte er. „Es... ja, es fühlt sich wie du an, gefangen in verfaulendem Fleisch.“
Die Orcs senkten die Waffen, tauschten unsichere Blicke, vertrauten aber ihrem Anführer. Vorpil trat zögerlich vor.
„Was ist mit dir passiert? Was für ein totes Ding umschließt deinen Geist wie ein Mantel?“
„Ich lebe im Körper einer Kreatur, die sich Mensch nennt“, antwortete Blutschatten. Vorpil sah ihn ratlos an, deshalb fügte er hinzu: „Das ist eines der Völker, auf das wir gestoßen sind, als wir in jene andere Welt hingen... Azeroth. Die, zu der Gul’dan das Portal geöffnet hatte.“
„Andere Welt?“
Ner’zhul wurde ungeduldig. „Als unsere Welt starb, erschuf Gul’dan ein Portal zu einer anderen Welt, die man Azeroth nennt. Dort haben wir diese Menschen getroffen, und Blutschattens Geist lebt in einem ihrer Körper. Den Rest erzählen wir euch später, doch jetzt wollen wir eure Geschichte hören. Weil uns dieses Wissen in unserer gegenwärtigen Misere helfen könnte.“
„Welche Misere?“, fragte die größere Gestalt, die Ner’zhul schon zuvor aufgefallen war. Sie trat vor, um am Gespräch teilzunehmen. „Seid ihr in Gefahr?“
Er war ein Oger, wie Ner’zhul bereits erkannt hatte, aber anders als andere hatte er einen zweiten Kopf auf den Schultern, wie der Fackelschein enthüllte. Zweiköpfige Oger waren selten, und solche, die Hexenmeister waren, noch viel mehr.
Anhand der dunklen Energie, die der Oger ausstrahlte, erkannte Ner’zhul dessen magische Fähigkeiten. Nur zwei Oger waren je Mitglieder von Gul’dans innerem Zirkel gewesen, erinnerte er sich. Gul’dans rechte Hand Cho’gall und...
„Schwarzherz“, flüsterte Blutschatten, der offensichtlich zu dem gleichen Schluss gekommen war. „Bist du es wirklich...?“
Die beiden Köpfe der Kreatur nickten. „Ich bin es“, antwortete einer. „Aber vielleicht nicht so, wie ihr euch an mich erinnert“, ergänzte der zweite.
Das stimmte sicherlich. Ner’zhul hatte niemals mit Schwarzherz selbst zu tun gehabt. Gul’dan hatte den Oger persönlich rekrutiert, nachdem er die Kontrolle über die Horde übernahm. Aber Ner’zhul hatte ihn mehr als einmal gesehen, eine hoch aufragende Gestalt, mit langen Kriegerzöpfen und stechenden schwarzen Augen.
Diese Augen gab es jetzt nicht mehr. Eines der Häupter trug eine merkwürdige metallene Augenklappe über dem rechten Auge. Vielleicht war sie dort angeheftet. Um das andere Auge verlief eine Zauberertätowierung.
Der zweite Kopf, der von einer Kapuze bedeckt war, hatte nur ein einziges Auge über der Nase, das doppelt so groß war wie ein normales. Merkwürdige Runen bedeckten seinen Körper, und auf der Brust befand sich ein großes Zeichen. Der Oger hatte ein locker sitzendes Gewand an, das er über die Schultern gezogen hatte. Ein Gürtel hielt den Stoff über den Lenden. Dicke Armschützer bedeckten seine Handgelenke, und er trug einen großen, mit Dornen bewehrten Hammer in seiner übergroßen Hand.
Die pure Größe und Kraft von Schwarzherz waren seit jeher beeindruckend gewesen. Aber jetzt war er eine wahrhaft wilde Erscheinung.
„Ich frage noch mal“, rumpelte der Oger. „Welche Misslage?“
„Die Allianz ist uns auf den Fersen“, sagte Kilrogg. „Das sind die Menschen, von denen wir eben schon gesprochen haben, unterstützt von ein paar anderen Völkern. Wir sind ihnen zahlenmäßig unterlegen und haben ohne zusätzliche Hilfe keine Chance gegen sie.“
„Wir dürfen nicht versagen“, fügte Blutschatten hinzu. „Das Schicksal unseres Volkes hängt davon ab, dass Ner’zhul den Schwarzen Tempel erreicht. Dort wird er ein Ritual vollziehen, das uns alle rettet.“ Er erklärte nicht mehr, aber Schwarzherz und Vorpil nickten.
„Wir sind hier, seit Gul’dan uns nach Auchindoun geschickt hat“, erzählte Vorpil. „Wir haben in diesen Tunneln überlebt und gehofft, eines Tages zurück zur Horde zu kommen. Jetzt kommt die Horde zu uns. Wir kennen die Ruinen gut, weil wir hier schon seit Jahren leben.“ Die anderen hinter ihm nickten. „Wir werden mit euch gegen diese Menschen kämpfen und euch bei der Verteidigung helfen.“
„Ich zerschmettere jeden, der sich uns entgegenstellt“, stimmte Schwarzherz zu und hob seinen riesigen Hammer, sodass die oberen Dornen gegen die hohe Hallendecke stießen.
„Unsere Ahnen waren uns wohlgesonnen und haben uns in der Stunde der Not mit Nachschub versorgt“, sagte Ner’zhul. „Ihr seid erneut in der Horde willkommen, und ihr nehmt teil am Triumph unseres Volkes.“
Die Krieger um sie herum jubelten und skandierten so laut „Ner’zhul!“, „Vorpil!“, „Schwarzherz!“ und „Horde!“, dass die Wände wackelten.
Ner’zhul lächelte. Es war richtig gewesen, sich nach Auchindoun zu wagen. Mit diesen neuen Verbündeten würde er den Schwarzen Tempel gewiss rechtzeitig erreichen.