Примечания

1

Papyrus In alten Zeiten muß beinahe der ganze Nillauf mit Papyrus, einer heute fast verschwundenen Pflanze, bedeckt gewesen sein. Die Schiffahrt erlitt durch sie bedeutende Stockungen. Die Pflanzen verbreiteten sich so schnell, daß die ägyptische Regierung von Zeit zu Zeit die Fahrrinnen durch Tausende von Arbeitern davon befreien lassen mußte.

Man gewann aber auch viele nützliche Dinge aus der Papyruspflanze: Der bei der Wurzel abgeschnittene untere Teil diente der armen Bevölkerung als Nahrung. Aus den Blättern fertigte man Körbe, Fächer u. a., aus den Fasern Papier und aus den schichtweise übereinandergelegten Häutchen Sandalen. Aus den zusammengefügten, biegsamen Stämmen machte man leichte Kanus, die den Nil befahren konnten.

2

Pharao Die ägyptischen Herrscher wurden als Pharaonen bezeichnet; ihre Machtfülle war groß. Papyrusblätter erzählen, daß das ganze Gebiet zwischen dem Roten Meer im Osten und der libyschen Wüste im Westen vor Jahrtausenden von einem Gott bewohnt gewesen sei, der einigen zufolge Osiris, andern zufolge Horus hieß, und daß diese Gottheit, eines Tages müde geworden, ihre Macht in die Hände eines menschlichen Wesens namens Menes gelegt habe. Menes wurde so der erste Pharao. Aus dieser Legende leitet sich auch der Name »Sonnensöhne« für die Pharaonen her.

3

Sphinx Ein Mischwesen mit Löwenkörper und Menschenkopf. Bei den Ägyptern verkörperte es die Königsmacht; zugleich wurden aber auch Götter als Sphinxe dargestellt.

4

Ibis Bei den alten Ägyptern waren die Ibisse heilige Tiere. Die Dienste, die der kleine Vogel verrichtete, wurden von den Pharaonen sehr geschätzt, um so mehr, als sein Erscheinen die wohltätige Periode der Nilüberschwemmung ankündigte.

Der Gott der Weisheit, Thot, wurde mit einem Ibiskopf dargestellt. Heute findet man den Vogel nur noch in Oberägypten. Es gibt keine religiöse Verehrung des Ibis mehr.

5

Memphis Memphis, die Hauptstadt der ersten Pharaonendynastien, erhob sich am linken Nilufer. Sie hatte rasch einen großen Aufschwung erlebt. Ihr größter Ruhm waren die gewaltigen Arbeiten am Nil, durch die die Überschwemmung der Stadt mit Hochwasser verhindert wurde. Die Stadt nahm eine ungeheure Fläche ein, da sie Hunderttausende von Einwohnern beherbergte. Sie dehnte sich mit ihren letzten Häusern bis in die libysche Wüste aus, deren Sand später viel zu ihrer Zerstörung beitrug. Memphis war nicht nur die an Monumenten reichste, an Festungen gewaltigste, sondern auch die am stärksten bevölkerte Stadt der ganzen antiken Welt. Von all den Riesenbauten sind aber nur noch einige Pyramiden geblieben. Außer der Nekropolis, der ältesten der Welt und zugleich größten, ist nichts mehr übrig.

6

Phalanx Bezeichnung für eine taktische Form der kriegerischen Auseinandersetzung im Fußkampf: der Aufmarsch in eng geschlossener, in mehrere Reihen gestaffelter Formation.

7

Nil Der Nil hatte den Ruf eines göttlichen Flusses. Die alten Ägypter glaubten, er komme direkt vom Himmel. So unrecht hatten sie mit seiner Verehrung nicht, da ihr Land ohne ihn nie bestanden hätte.

Die Gewässer des Nils sind die eigentlichen Eroberer Ägyptens gewesen. Das Land besteht nur aus einer kaum 200 Meilen langen Oase. Ihre Breite erreicht an gewissen Stellen gerade eine Meile und am unteren Nillauf zwanzig Meilen. Nur das Delta macht eine Ausnahme. Dieses große Sumpfdreieck ist von außergewöhnlicher Fruchtbarkeit. Wohin aber die Fluten des Nils nicht dringen, ist alles Wüste. Die Fruchtbarkeit des Landes verdankt man nur den periodischen Überschwemmungen der mächtigen Wasserader.

Diese Überschwemmungen sind natürlich nicht immer gleich. Manchmal genügen sie nicht für die Bodenkultur, manchmal sind sie zu heftig und bedrohen die Umgebung mit Katastrophen. Es ist der Menschenhand aber gelungen, sich sowohl vor der einen wie vor der anderen Gefahr zu schützen. Die Pharaonen waren die ersten, die großartige Werke zu diesem Zweck ausführen ließen. Dämme wurde errichtet, Kanäle gegraben, um das Wasser in alle Provinzen gleichmäßig zu leiten, und große Reservoire gebaut, um es aufzuhalten bei zu reichlicher Flut. Für das höher gelegene Terrain wandte man Bewässerungssysteme an. Mit diesen Werken verhüteten die ägyptischen Könige die Versandung ihres Landes und bereiteten nachkommenden Geschlechtern einen Boden, der sie ernährte.

8

Usurpator Jemand, der widerrechtlich Staatsgewalt an sich reißt.

9

Sarkophag ein prunkvoller (Stein)-Sarg.

10

Katzen Die alten Ägypter hielten diese für sie heiligen Tiere in hohen Ehren. Man legte den Toten diese Tiere sogar mit ins Grab. So findet man sie vielfach in den Pyramiden. Es gab auch eigene Friedhöfe für Katzen. Ein solcher Friedhof wurde bei Beni-Hassan in den Felsenhöhlen (Mittelägypten) entdeckt. Er enthielt 180+000 Katzenmumien, die unter den Herrschern der 18. Dynastie beigesetzt wurden.

11

Pyramide Die erste Sorge jedes Königs einer neuen Dynastie bestand darin, ein Bauwerk herzustellen, das ihm und seinen Nachkommen als Grabkammer dienen sollte. Er begann sofort nach seiner Thronbesteigung mit der Errichtung. Der Bau diente den Untertanen weniger zur Freude, denn sie wurden gezwungen, sich jahrelang mit harter Arbeit daran zu beteiligen. Der König ließ zunächst eine ganze Provinz entvölkern, und alle Bewohner, gleich welchen Berufs, Handwerker, Arbeiter und Ackerbauer kamen unter die Aufsicht der königlichen Baumeister. Auch Greise und Kinder wurden eingeschrieben, wenn sie auch weniger schwierige Arbeiten zu verrichten hatten. Man betraute sie mit der Zubereitung des Kalkes und mit dem Transport von einzelnen Steinen.

War der erste Schub Handwerker erschöpft oder war ihre Zahl durch die Anstrengungen in dem brennend heißen Klima verringert worden, so wurden die Leute nach Hause geschickt und durch die Bewohner einer anderen Provinz ersetzt. Die Regierung gab diesen Zwangsarbeitern nur die Beköstigung, die hauptsächlich in Rüben und andern Gemüsen bestand. Und doch erforderten auch diese enorme Summen, denn man mußte Tausende und Abertausende beköstigen. (Später setzte man für diese Arbeiten Kriegsgefangene ein. Auf diese Weise wurden all die großen Hochbauten sowie auch unterirdische Gewölbe, Kanäle, Staubecken und Dämme ausgeführt. Menschenarme ersetzten Maschinen.)

Solange der König lebte, wurde die Arbeit nicht unterbrochen. Die Pyramide wurde um so größer, je länger das Leben des Herrschers dauerte. Auf diese Weise ist die Cheopspyramide die größte erhaltene ihrer Art geworden, da ihr Erbauer noch 56 Jahre nach seiner Thronbesteigung lebte. Jede ihrer Fassadenseiten mißt 233 Meter, und ihre Höhe beträgt 137 Meter. Man glaubt jedoch, daß sie einst noch viel umfangreicher und höher gewesen ist.

Wie in den Mastabas, die sich die reichen Ägypter erbauen ließen, gab es auch in den Pyramiden gewundene Gänge, »Serdabs« genannt, in deren Mitte sich die Zella befand, der zur Aufnahme der Königsleiche bestimmte Raum. Um einen Einsturz unter dem Druck der darüberliegenden Steinmassen vorzubeugen, bauten die ägyptischen Architekten über die Zella fünf leere, luftige Kammern, eine über die andere. Die oberste wurde von zwei schräg liegenden Blöcken überdacht, welche bereits dort den Druck der massigen Steinreihen verteilten. In den Pyramiden offenbart sich das Genie der ägyptischen Baumeister des Altertums. Leider wurden die meisten Bauten zerstört, da ihr Material zum Bau von Theben und anderen Städten verwandt wurde.

12

Osirisblume Diese erstaunliche Pflanze wurde nach Tausenden von Jahren erstmals von einem Beduinen im Sarg einer ägyptischen Prinzessin gefunden. Er schenkte sie 1818 einem Doktor Deck, der sie nach seinem Tod einem Doktor Lames vermachte. Scheinbar verdorrt, öffnen sich ihre Blüten, wenn man sie mit Wasser befeuchtet. Die Botaniker staunten über diese seltsame Erscheinung und nannten sie »Auferstehungsblume«. Bei den alten Ägyptern aber hieß sie »Blume des Osiris«.

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Totengaben Die alten Ägypter glaubten, die Verstorbenen setzten im Jenseits ihr irdisches Leben fort und hätten dort die gleichen Bedürfnisse wie hier. Man gab deshalb Dinge des täglichen Lebens ins Grab mit, außerdem Lebensmittelvorräte, die die Toten auf ihrer großen Reise in die andere Welt versorgen sollten.

14

Lotosblumen Mit dem heute seltener gewordenen Lotos trieben die alten Ägypter einen wahren Kult. Sie schätzten seine Blüten über alles und gebrauchten sie sowohl zu frohen Feiern als auch zu Trauerfeierlichkeiten. Man fand Kränze davon in den Gräbern hoher Persönlichkeiten, zusammen mit den Totenbüchern (Papyrusrollen, die die Hauptereignisse im Leben des Toten enthielten). Man wandte diese Pflanze auch in der Medizin an. Ferner aß man mit Vorliebe die Samen.

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Ra Ägyptischer Sonnengott, der eigentliche Schöpfergott.

16

Ptah Der ägyptische Hephaistos, Urgott und Urfeuer. Als Schöpfer des Alls war er die Hauptgottheit von Memphis.

17

Bast Die Göttin Bast (auch Pacht genannt), Gottheit der Katzen, wurde mit dem Kopf einer Katze dargestellt. Ihr Tempel stand in der Stadt Bubastis in Unterägypten.

18

Sistrum Altägyptisches Musikinstrument, eine Art Metallrassel.

19

Isis Gemahlin des Gottes Osiris, Mutter des Lichtgottes Horus, stellte die mütterliche Kraft dar. Ihre Attribute waren Kuhhörner, Mondscheibe, Geierhaube.

20

Weissagerin Die Weissagerinnen standen bei den alten Ägyptern in hoher Achtung. Sie verkauften zugleich auch Heilmittel.

21

Kriegstauben Der Brauch der Kriegs- und Brieftauben ist uralt. Es scheint, daß die Ägypter sich zuerst dieser geflügelten Boten bedient haben. Sie richteten die Vögel vor allem für den Krieg ab. Widerstand z.B. eine Stadt zu lange der Belagerung, sandte man Tauben als Brandstifter hin, die glühende, nicht einmal durch Wasser löschbare Stoffe am Schwanz trugen. Die Tiere wurden durch Pfeilschüsse in großen Scharen über die belagerte Stadt geschickt (oder zu feindlichen Flotten), die sich dann gewöhnlich bald ergab(en).

Auch die Griechen benutzten noch Jahrtausende später die Tauben zu Kriegsdiensten. Ebenso zu Handelszwecken, besonders aber bediente man sich ihrer bei den Olympischen Spielen. Die Teilnehmer an den Wettkämpfen schickten an ihre entfernt wohnenden Verwandten und Freunde die Siegesnachrichten durch Tauben.

22

Horus Welt- und Lichtgott, Überwinder der Finsternis, Sohn des Osiris und der Isis. Er rächte den Tod seines Vaters.

23

Obelisk Eine freistehende, rechteckige, nach oben spitz zulaufende Säule; im alten Ägypten Symbol des Gottes Ra. Osiris Vater des Lichtgottes Horus; Totenrichter; Bruder und Gemahl der Göttin Isis. Osiris galt als Prinzip des Guten, als Schöpfer aller wohltätigen und kulturellen Einrichtungen.

24

Hathor Die ägyptische Venus, Göttin der Liebe.

25

Zymbeln Musikinstrumente des Altertums: kleine Becken, die jeweils an 2 Stäben befestigt waren.

26

Mastaba Die Pharaonen wurden in den Riesenpyramiden beigesetzt, die Großen und Reichen des Landes in Mastabas, d. h. in weiten, unterirdischen Sälen, die von einer kleinen, meist abgeschnittenen, an der Basis rechtwinkligen Pyramide überragt wurden. Ihre Länge und Tiefe war je nach Geschmack der Erbauer verschieden, während ihre Höhe gewöhnlich 7-8 Meter betrug. Ihre Tür lag stets nach Osten, wo die Sonne aufgeht.

Die je nach dem Vermögen der Verstorbenen größeren oder kleineren Mastabas lagen zumeist in regelrechten Reihen um die Riesenpyramiden herum und wurden durch Alleen voneinander getrennt, wie die einzelnen Stadtteile in den großen Städten Altägyptens. Durch die von den Ägyptologen im vorigen Jahrhundert unternommenen Ausgrabungen sind viele Mastabas freigelegt worden. Die von der Höhe der Cheopspyramide aus sichtbare geometrische Form im Sand läßt auf solche Grabstätten schließen.

Das Innere der Mastabas war in drei Teile geteilt, in die Kapelle, in den »Serdab« genannten Gang und in die Zella, das Gewölbe. Letzteres stellte das eigentliche Grab dar, das die Mumie umschloß. Nur die Kapelle war den Lebenden zugänglich.


Memnonsäulen Die Memnonsäulen standen bei den alten Ägyptern in großem Ruf, selbst noch nachdem die Römer die Ufer des Nils besetzt hatten. Doch auch auf diese wirkte es als unerklärliches Wunder, daß eine der Säulen bei Sonnenaufgang wie bei Sonnenuntergang einen Ton von sich gab.

Die »sprechende Bildsäule«, wie man sie nannte, scheint einen Pharao der ersten Dynastie darzustellen. Sie war infolge eines Erdbebens bis zur Bauchhöhe abgebrochen, während die benachbarte Statue dem Stoß widerstanden hatte. Seit jener Zeit fing die erste Statue zu tönen an. Da das Material des Denkmals aus ungleichem, mit einer harten, kieselartigen Masse verkittetem Steingeröll bestand, gab es bei plötzlichem Temperaturwechsel zitternde Laute ab. Das trat ein bei Sonnenaufgang nach kalten Nächten und bald nach Sonnenuntergang. Die Stimme hörte jedoch auf, als – nach alten Überlieferungen – Kaiser Septimius Severus, vielleicht zu Ehren Memnons, den Koloß zu restaurieren befahl. Er ließ dazu fünf enorme griechische Marmorblöcke verwenden. Durch die Hemmung der Vibration wurden die Steinmassen stumm. Die alten Ägypter behaupteten, der Ton wäre nur dann hörbar gewesen, wenn ein Pharao sich den Bildsäulen näherte. Der Ton soll dem Knistern von mit der Hand erwärmtem Schwefel ähnlich gewesen sein, nur bedeutend stärker.

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Thot Gott des Mondes, der Schreibkunst und der Wissenschaft.

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Pagre Ein besonderer Nilfisch.

29

Nekropolis »Totenstadt«, ein großes Gräberfeld. Die Nekropolis von Memphis ist der größte Friedhof der Welt. Hier schlafen seit Jahrtausenden sowohl Reiche wie Arme den ewigen Schlaf, erstere in Mastabas, letztere in den langen, unterirdischen Gängen, die sich bis zur Spitze des Nildeltas hin erstrecken.

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Küraß Brustharnisch

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Skribenten »Schreiber«; sie waren wichtige Persönlichkeiten, die am Hof der Pharaonen sehr geachtet wurden. Sie mußten alle bedeutenden Ereignisse registrieren, Totenverzeichnisse und Nachrufe schreiben und über Verurteilungen Buch führen. Sie vertraten auch die Literatur, denn schon zu jener Zeit fehlte es nicht an Schriftstellern.

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Streitwagen Da die Ägypter die Kunst zu reiten nicht kannten, bildeten in einer Schlacht Streitwagen den Ersatz für die Kavallerie. Es waren zweirädrige Korbgestelle, die zu beiden Seiten Ständer für Waffen und Köcher für einige hundert Pfeile hatten. Ihr Schmuck bestand in Metallplatten und auffallenden Malereien. Sie wurden von je zwei kräftigen, mit bunten Schabracken bedeckten Pferden gezogen, die große Federbüsche auf dem Kopf trugen.

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Amenemhat III. Ägyptischer König der 12. Dynastie; er regierte 1844-1797 v.Chr.

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