Dokument 7

Produktionsvereinigung »Embryomechanik«, Direktorat

Erde, Antarktische Region, Erebus

A 18/0362

O-T-Index: KC 946239

Terminal: SKC-76

Adolf A. Bürgermeyer, Generaldirektor

S-283 vom 7. Mai’99


An die KomKon 2, Ural/Norden, BV

Terminal: SRJ-23

An den Leiter der Abteilung BV, Kammerer

Betr.: Ihre Anfrage vom 6. Mai’99


Lieber Kammerer!

Zu den Sie interessierenden Eigenschaften moderner Embryophoren kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:

1. Die Gesamtmasse der erzeugten Biomechanismen beträgt maximal 200 kg. Anzahl: bis zu 8 Stück. Die maximalen Ausmaße eines einzelnen Exemplars können Sie nach dem Programm 102.ASTA (m, ρ, ρ ∅, k) bestimmen, dabei ist m die Masse des Ausgangsmaterials, ρ die Dichte des Ausgangsmaterials, ρ ∅ die Dichte der Umgebung und k die Anzahl der hervorgebrachten Mechanismen. Die Relation gilt mit hoher Genauigkeit im Temperaturbereich von 200 bis 400 K und in einem Druckbereich von 0 bis 200 SE.

2. Die Zeit, die der Embryophor für die Erzeugung von Biomechanismen braucht, ist keine feste Größe. Sie hängt von zahlreichen Parametern ab, die ausnahmslos vom Initiator selbst kontrolliert werden. Bei den schnellsten Embryophoren liegt die minimale Entwicklungszeit bei etwa 1 Minute.

3. Die Existenzdauer der heute bekannten Biomechanismen hängt von ihrer individuellen Masse ab. Die kritische Masse eines Biomechanismus beträgt M0 = 12 kg. Biomechanismen, deren Masse M unterhalb von M0 liegt, verfügen theoretisch über eine unbegrenzte Lebensdauer. Die Existenzdauer von Biomechanismen mit größerer Masse nimmt mit wachsendem Massenüberschuss exponentiell ab, so dass die Existenzdauer der massivsten Exemplare (um 100 kg) einige Sekunden nicht überschreiten kann.

4. An der Aufgabe, einen völlig absorbierbaren Embryophoren zu entwickeln, wird schon lange gearbeitet; eine Lösung ist aber leider noch nicht in Sicht. Nicht einmal die beste Technologie kann bislang eine Hülle erzeugen, die sich im Entwicklungszyklus restlos verwerten ließe.

5. Mikroskopische Biomechanismen verfügen im Allgemeinen über eine hohe Beweglichkeit (pro Minute bis zum Tausendfachen ihrer eigenen Abmessung). Was die im praktischen Einsatz befindlichen Exemplare angeht, so gilt das Modell KS-3 »Hüpfer« vorläufig als Spitzenreiter; es kann gerichtete und stimulierte Geschwindigkeiten von bis zu 5 m/s entwickeln.

6. Jeder der gegenwärtig realisierbaren Biomechanismen reagiert mit 100%-iger Sicherheit heftig und eindeutig (negativ) auf ein natürliches Biofeld. Im genetischen Apparat aller Biomechanismen ist dies so verankert - und zwar nicht, wie viele annehmen, aus ethischen Gründen, sondern weil jedes natürliche Biofeld mit einer Intensität von

7. Zur Energiebilanz: Brächte ein Embryophor Biomechanismen mit den in Ihrer Anlage beschriebenen Parametern hervor, so würde dies zweifellos zu einer ungehemmten Freisetzung von Energie (Explosion) führen - falls die von Ihnen geschilderte Situation überhaupt möglich ist. Aus sämtlichen o.a. Erläuterungen folgt, dass ein solcher Sachverhalt nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten völlig unrealistisch ist.

Hochachtungsvoll,

Bürgermeyer, Generaldirektor

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