I. Das Gold der Götter

Die Besitzurkunde des Juan Moricz — In den Höhlen unter Ecuador

Säle wie Luftschutzbunker, 240 m unter der Erde - Strahlungen unbekannter Herkunft - Zoologischer Garten der Verrücktheiten -Die Metallbibliothek

Die erste Schrift der Menschheit? - Amulett aus der Mittelsteinzeit

Steinplatte mit Dinosaurier — Der erste Kuppelbau aller Zeiten

Von wilden Indios bewacht -Erstmaliger Bericht über den Goldschatz des Pater Crespi in Cuenca — Goldplastiken erzählen

Schlangen, Symbole für Weltraumfahrt? — Fehldeutungen der Wissenschaft — Pyramiden hatten dieselben Konstrukteure -Wissenschaft korrigiert Irrtum: Inkas hatten eine Schrift - Drei goldene Flugzeugmodelle — Die Goldkugel von Cuenca und ihre Matrize in Istanbul — Verrücktes Zähl system der Inkas — Meisterwerk in Gold mit einer Bombe

Was ein Wissenschaftler von den Goldschätzen hält: die tollste Entdeckung seit Troja! — Warum es in Ecuador an Forschung fehlt

Sensationelle Entdeckung 1971 in Peru: Höhlen mit Schottentüren in Tonnenschwere -Was Pizarro nicht gefunden hat -Höhlen: Wohnung des Urvaters der Menschheit und Goldtresore -Fragen!

Das ist für mich die unglaublichste, die unwahrscheinlichste Geschichte des Jahrhunderts.

Dies könnte eine Science-fiction-story sein, wenn ich das Unglaubliche nicht gesehen und fotografiert hätte. Was ich gesehen habe, ist weder Traum noch Phantasie, es ist Realität.

Unter dem südamerikanischen Kontinent liegt ein von irgendwem irgendwann angelegtes gigantisches Tunnelsystem von mehreren tausend Kilometern Ausdehnung tief unter der Erde. In Peru und Ecuador wurden Hunderte von Kilometern begangen und ausgemessen. Das ist erst ein geringer Anfang, und die Welt weiß nichts davon.

Am 21. Juli 1969 hinterlegte der Argentinier juan moricz beim Notar Dr. gustavo falconi in guaya-quil eine von mehreren Zeugen unterzeichnete rechtskräftige Urkunde (Abb. 1), die ihn dem Staat Ecuador und der Nachwelt gegenüber als Entdecker des Tunnelsystems ausweist. Ich ließ das in Spanisch abgefaßte Dokument von einem UNO-Dolmetscher übersetzen. Die wichtigsten Teile daraus sollen am Anfang dieses Berichts über das Unglaubliche stehen:

juan moricz, argentinischer Staatsangehöriger durch Niederlassung, geboren in Ungarn, Paßport-Nr. 4 361689 ... Ich habe in der östlichen Region, Provinz von Morona-Santjago innerhalb der Grenzen der Republik Ecuador wertvolle Gegenstände von großem kulturellem und historischem Wert für die Menschheit entdeckt.

1 Mit dieser notariellen Urkunde vom 21. Juli 1969 gingen die Höhlen unter Ecuador in den Besitz von Juan Moricz über. Moricz unterstellte sie der Kontrolle des Staates, jeder Forschung den Weg ebnend.


Die Gegenstände bestehen insbesondere aus Metallplatten; sie beinhalten voraussichtlich eine historische Zusammenfassung einer verlorenen Zivilisation, von welcher der Mensch bisher weder Ahnung noch Beweise hatte. Die Objekte liegen in verschiedenen Höhlen und sind zugleich von der verschiedensten Art. Die Entdeckung habe ich unter glücklichen Umständen machen dürfen . . .

Ich untersuchte in meiner Eigenschaft als Wissenschaftler folkloristische, ethnologische und linguistische Aspekte der ecuadorianischen Stämme . . . Die von mir gefundenen Gegenstände weisen folgende Eigenarten auf:

1. Gegenstände aus Stein und Metall in verschiedenen Größen und Farben

2. Metalltafeln (Blätter) mit eingravierten Zeichen und Schriften. Es handelt sich dabei um eine regelrechte Metallbibliothek, welche eine Zusammenfassung der Geschichte der Menschheit beinhalten dürfte wie auch die Herkunft des Menschen auf Erden sowie Kenntnisse über eine vernichtete Zivilisation.

Die Tatsache der Entdeckung hat mich gesetzlich zum Besitzer der Metallschriftplatten und der anderen Gegenstände gemäß Artikel 665 des Zivilgesetzbuches gemacht.

Da es sich aber meiner Überzeugung nach um Gegenstände von unvorstellbarem kulturellem Wert handelt, welche ich nicht auf eigenem Grundstück gefunden habe, wird hier auf Artikel 666 hingewiesen, wonach der von mir entdeckte Reichtum zwar persönlicher Besitz bleibt, jedoch unter der Kontrolle des Staates stehen wird.

Ich bitte Sie, hochgeachteter Herr Präsident der Republik, eine wissenschaftliche Kommission zu ernennen, die meine Bekanntmachung überprüft und den Wert der Funde beaufsichtigt. . . Dieser Kommission werde ich die exakte geographische Lage und den Standort des Eingangs zeigen sowie die Gegenstände, die ich bis heute dort entdeckt habe . . .

Während seiner Forschungsarbeiten, bei denen ihm peruanische Indios brave Helfer und geschickte Vermittler zu ihren tückischen Stammesgenossen waren, war moricz im Juni 1965 auf unterirdische Gänge gestoßen. Behutsam, wie es seinem Wesen entspricht und skeptisch, wie er als Wissenschaftler nun mal zu sein hat, schwieg er drei Jahre lang. Erst als er viele Kilometer unterirdischer Stollen abgeschritten und bemerkenswerte Gegenstände gefunden hatte, erbat er im Frühjahr 1968 eine Audienz beim Präsidenten velasco ibarra. Aber der Präsident eines Landes, in dem fast jeder Vorgänger vor Ablauf seiner Amtszeit durch Aufstände gestürzt wurde, hatte für den Einzelgänger mit seiner ungeheuerlichen Fundmeldung keine Zeit. Die Palastschranzen fanden den eigenwilligen Archäologen sehr nett und versicherten ihm auch, nach langem Warten, in einigen Monaten würde der Herr Präsident ihn wohl empfangen können.

moricz hat erst 1969 einen Termin bekommen. Verbittert, verkroch er sich in seinem Labyrinth unter der Erde.


Ich traf juan moricz am 4. März 1972.

Zwei Tage lang versuchte sein Rechtsanwalt Dr. matheus pena, guayaquil, ihn mit Telegrammen und Telefonaten irgendwo zu erwischen. Ich hatte mich mit ausreichender Lektüre in der Kanzlei niedergelassen, einigermaßen nervös, wie ich zugeben muß, denn nach allen Schilderungen war moricz ein schwer zugänglicher Mann und von einem tiefen Mißtrauen gegen alle, die mit Schreiben zu tun haben. Ein Telegramm erreichte ihn. Er rief an. Und kannte meine Bücher! »Mit Ihnen werde ich sprechen!«

In der Nacht zum 4. März stand er da, braungebrannt, drahtig, graues Haar, Mitte der Vierzig (Abb. 2). Er ist einer von der Art, die man ansprechen muß, selbst ist er ein perfekter Schweiger. Meine ungestüm drängenden Fragen belustigten ihn. Allmählich fing er an, sachlich und sehr plastisch von »seinen« Höhlen zu erzählen. »Aber das gibt es doch nicht!« rief ich. »Doch«, sagte Rechtanwalt pena, »es ist genauso. Ich habe das alles selbst gesehen.« moricz lud mich zu Höhlenbesichtigungen ein. moricz, Dr. pena, franz seiner (mein Reisebegleiter) und ich stiegen in einen Toyota-Jeep;

während der 24stündigen Fahrt zum Ziel lösten wir uns am Steuer ab. Ehe wir in die Höhle einstiegen, nahmen wir uns Zeit für einen tiefen Schlaf.

2 Erich von Däniken mit dem Entdecker des Höhlensystems Juan Moricz vor einem Seiteneingang in die geheimnisvolle Unterwelt.


Als sich am Morgenhimmel ein heißer Tag ankündigte, begann unser Abenteuer, das größte meines Lebens.

In der Provinz morona-santjago, im Dreieck guala-quiza-s. antonio-yaupi (Abb. 3), einem von fremdenfeindlichen Indios bewohntem Gebiet, liegt der in den Fels geschnittene Eingang, breit wie ein Scheunentor. Plötzlich, von einem Schritt auf den anderen, wird letztes einfallendes Tageslicht zu schwärzester Finsternis. Vögel schwirren an unseren Köpfen vorbei, man spürt den Windhauch und zuckt zusammen. Helmscheinwerfer und Taschenlampen blitzen, vor uns reißt das Einstiegsloch seinen Schlund auf. An einem Seilzug, der 80 m .in die Tiefe führt, gleiten wir auf die erste Plattform herab; von dort aus geht es noch zweimal 80 m tief nach unten. Der Marsch in die jahrtausendealte künstliche Unterwelt einer fremden, unbekannten Rasse beginnt.

3 In der Provinz Morona-Santiago liegt in dem Dreieck der Städte Gualaquiza-S. Antonio-Yaupi der geheime, von fremdenfeindlichen Indios bewachte Eingang zu dem verborgenen Höhlensystem.


Die Höhlengänge (Abb. 4) sind samt und sonders rechtwinklig, mal schmal, mal breit, die Wände glatt, oft wie poliert, die Decken plan und wie von einer Glasur überzogen. Das freilich sind keine auf natürliche Weise entstandenen Gänge - Luftschutzbunker unserer Zeit sehen so aus!

Während ich Decke und Wände prüfe und betaste, überkommt mich ein herzliches Lachen, dessen Echo aus den Tunnels widerhallt, moricz leuchtet mir ins Gesicht: »Was ist? Hat's dich erwischt?«

4 Im Innern des künstlichen Tunnelsystems. Es wimmelt von zahllosen seltsamen Vögeln; die Kotschicht an zwei gemessenen Stellen beträgt 82 bzw. 90 cm. - Die Decken sind plan bearbeitet, die Wände im rechten Winkel und oft wie von einer Glasur überzogen.


»Jetzt möchte ich auf der Stelle den Archäologen sehen, der mir erklärt, diese Arbeit sei mit Steinfäustlingen getan worden!«

Mein Zweifel in die Realität dieser Anlage ist wie weggeblasen, mich erfüllt ein großes Glücksgefühl. Gänge wie die, durch die wir eben gehen, sagen moricz und pena, gäbe es unter dem Boden von

Ecuador und Peru in vielen hundert Kilometern Länge. »Jetzt biegen wir rechts ab!« ruft moricz.

Wir stehen am Eingang einer Halle, groß wie der Hangar für einen Jumbo-Jet. Es könnte ein Verteilerplatz, ein Materiallager gewesen sein, denke ich. Hier enden bzw. beginnen Stollen, die in verschiedene Richtungen führen. Der Kompaß, den ich befragen will: wohin, streikt. Ich schüttle ihn, die Nadel rührt sich nicht, moricz beobachtet mich:

»Das hilft nicht. Hier unten gibt es Strahlungen, die eine Kompaßorientierung unmöglich machen. Ich verstehe nichts von Strahlungen, ich beobachte sie nur, hier müßten Physiker ihre Arbeit tun.« An der Schwelle zu einem Seitengang liegt ein Skelett so säuberlich am Boden, als hätte es ein Anatom für Belehrungen seiner Studenten hergerichtet, aber auch aus einer Spraydose mit Goldstaub besprüht. Die Knochen leuchten im Scheinwerferlicht wie pures Gold. moricz fordert uns auf, die Lichter zu löschen und ihm langsam zu folgen. Es ist still, ich höre unsere Schritte, unseren Atem und das Rauschen der Vögel, an das man sich merkwürdig schnell gewöhnt. Die Dunkelheit ist schwärzer als die Nacht. »Licht an!« ruft moricz.

Wir stehen verblüfft und gebannt mitten in einem riesigen Saal, moricz, der stolze Entdecker, hat den Coup so gut vorbereitet wie Brüsseler, die Fremde mit gleichem Trick ihrem erleuchteten Grand' Place, vielleicht dem schönsten der Welt, konfrontieren. Dieser namenlose Saal, in den der siebente Gang führt, ist von beklemmender Größe, von starrer Schönheit und edlen Proportionen. Der Grundriß sei 110X130 m, hören wir. Das sind fast die Maße der Sonnenpyramide in teotihuacan, geht es mir durch den Sinn, dort wie hier kennt niemand die Baumeister, die überragenden Techniker.

In der Mitte des Saales steht ein Tisch. Ist es ein Tisch?

Wahrscheinlich, denn an der Längsseite stehen sieben Stühle.

Sind es Stühle? Vermutlich sind es Stühle. Aus Stein?

Nein, sie strahlen nicht die Kühle von Stein aus. Aus Holz?

Bestimmt nicht. Holz hätte die Jahrtausende über nicht diese Stabilität bewahrt. Sind sie aus Metall?

Ich glaube es nicht. Sie fühlen und fassen sich an wie eigentemperierter Kunststoff, aber sie sind schwer und hart wie Stahl.

Hinter den Stühlen stehen Tiere; Saurier, Elefanten, Löwen, Krokodile, Jaguare, Kamele, Bären, Affen, Bisons, Wölfe - kriechen Echsen, Schnecken, Krebse. Wie in Formen gegossen, reihen sie sich zwanglos und freundlich nebeneinander. Nicht wie bei Darstellungen der Tiere der Arche Noah in Paaren. Nicht, wie es der Zoologe gern hätte, nach Abstammung und Rasse. Nicht, wie es der Biologe möchte, in der Rangordnung der natürlichen Evolution. Es ist ein zoologischer Garten der Verrücktheiten, und seine Tiere sind aus reinem Gold.

Der Schatz der Schätze steht auch in diesem Saal, jene Metallbibliothek, von der in der Notariatsurkunde die Rede war, unter der ich mir aber nichts, gar nichts hatte vorstellen können.

Gegenüber dem zoologischen Garten, links hinter dem Konferenztisch, steht die Bibliothek aus Metallplatten. Teils Platten, teils millimeterdünne Metallfolien, die meisten in der Größe von 96X48 cm. Mir ist, nach langem kritischem Betrachten, schleierhaft, welches Material eine Konsistenz hat, die das Aufrechtstehen so dünner und so großer Folien ermöglicht. Sie stehen nebeneinander wie gebundene Blätter von Riesenfolianten. Jede Tafel ist beschriftet, trägt Stempel, ist gleichmäßig wie von einer Maschine bedruckt, moricz schaffte es bisher nicht, die Seiten seiner Metallbibliothek zu zählen, ich akzeptiere seine Schätzung, daß es einige Tausend sein können.

Die Schriftzeichen auf den Metallplatten sind unbekannt, aber ich bin überzeugt, daß sich aus der Fülle der Vergleichsmöglichkeiten relativ schnell Entschlüsselungen ergeben werden, wenn die einschlägigen Wissenschaftler nunmehr von der Existenz dieser Einmaligkeit erfahren.

Wer immer und wann Schöpfer und Gestalter dieser Bibliothek gewesen sein mag, jener große Unbekannte beherrschte mit seinen Helfern nicht nur eine Technik, Metallfolien in solcher Vielzahl »nach Maß« herstellen zu können - das Werk steht da! — er kannte auch Schriftzeichen, mit denen er Wesen einer fernen Zukunft Wichtiges mitteilen wollte. Diese Bibliothek aus Metall wurde geschaffen, damit sie die Zeiten überdauerte, um noch in Ewigkeiten lesbar zu bleiben . . .

Es wird sich zeigen, ob unsere Gegenwart ernsthaft interessiert ist, Geheimnisse so grandioser Art aufzudecken. Ist ihr an der Entzifferung eines Urwerkes gelegen, das Wahrheiten zu Tage fördern kann, die die hübsche und doch so fragwürdige Weltordnung völlig auf den Kopf zu stellen vermag?

Scheuen die Exekutiven aller Religionen nicht am Ende doch vorgeschichtliche Enthüllungen, die Glauben an die Schöpfung durch Wissen von der Schöpfung ersetzen könnten?

Will der Mensch überhaupt zur Kenntnis nehmen, daß seine Abstammungsgeschichte so ganz und gar anders verlief als jene, die ihm wie ein frommes Märchen einfitriert wird? Sind Prähistoriker tatsächlich und ohne Scheuklappen und mit redlichem Eifer auf der Suche nach der wirklichen Wahrheit? Niemand fällt gern von einem Wolkenkratzer, den er selbst gebaut hat.

Wände und Gänge des Tunnelsystems sind nackt; es gibt hier keine Malereien wie in den tiefen Grabkammern im Tal der Könige bei luxor, keine Reliefs, wie man sie in prähistorischen Höhlen an allen Orten der Welt findet. Dafür gibt es hier Steinfiguren, über die man alle Nasenlänge stolpert.

moricz besitzt ein 12 cm hohes und 6 cm breites Steinamulett. In die Vorderseite (Abb. 5) ist eine Gestalt mit sechseckigem Leib und kugelrundem, wie von Kinderhand gezeichnetem Kopf eingraviert; die Figur balanciert in der rechten Hand den Mond, in der linken die Sonne. Gut, das ist nicht überraschend - aber: sie steht mit beiden Beinen fest auf der runden Erdkugel!

5 Vorder- und Rückseite eines Amuletts, das um 9000—4000 v. d. Z. zu datieren ist. Es wurde von Moricz in der Höhle gefunden, ein Beweis dafür, daß die Tunnel mindestens dieses Alter haben müssen. Ein Wesen steht auf der runden Erdkugel. Woher wußten Steinzeitmenschen von dieser viel späteren Entdeckung einer runden Erdkugel ?


Ist das ein eindeutiger Beweis, daß schon zu Zeiten, als erste primitive Zeichnungen in Stein geritzt wurden, mindestens eine Elite unserer frühesten Vorfahren bereits Kenntnis davon hatte, daß wir auf einer Kugel leben? - Die Rückseite (Abb. 5) stellt einen Halbmond und die strahlende Sonne dar. - Über jeden Zweifel erhaben, scheint mir dieses in den Höhlen gefundene Steinamulett ein Beweis dafür zu sein, daß das Tunnelsystem schon in der Mittelsteinzeit (9000-4000 v. d. Z.) vorhanden war.

In eine Steinplatte (Abb. 6), 29 cm hoch, 53 cm breit, ist ein Tier graviert. Ich vermute, daß es die Darstellung eines Dinosauriers ist: diese ausgestorbenen Urtiere bewegten sich an Land mit Hilfe ihrer längeren Hinterbeine wie sie die Gravüre darstellt;

6 Falls der vorzeitliche Steinmetz hier einen Dinosaurier darstellte, wird es ganz verrückt! Diese Tiere lebten vor 235 Millionen Jahren.


selbst der riesige Wuchs - Dinosaurier waren bis zu 20 m lang — ist noch in dem verkürzt dargestellten schweren gedrungenen Körper zu ahnen, und auch die Füße mit drei Zehen bestärken meine Vermutung. Wenn meine Identifizierung dieser Darstellung »stimmt«, dann allerdings wird es sehr sehr unheimlich. Diese ausgestorbenen Kriechtiere gab es im Erdmittelalter während der oberen Kreidezeit, also vor 135 Millionen Jahren, als die heutigen Kontinente begannen, ihre Gestalt anzunehmen.

7 Ein in Stein gemeißeltes Skelett mit exakter Anatomie. Woher hatte der Bildhauer seine Kenntnisse? Röntgenstrahlen gibt es seit 1895! Linke Seite


Ich wage nicht, weiterzuspekulieren. Ich stelle nur noch die Frage in den Raum: welches denkende Wesen hat je einen Saurier gesehen?

Vor uns liegt das aus einem Stein gemeißelte Skelett (Abb. 7) eines Menschen. Ich zähle zehn Rippenpaare, eine präzise Anatomie. Gab es Anatomen, die den Körper für einen Bildhauer sezierten? Wilhelm Conrad röntgen entdeckte »eine neue Art von Strahlen«, die er X-Strahlen nannte, bekanntlich erst im Jahre 1895! In einem Büro, Pardon, einem quadratischen Steinraum, zeigt mir moricz eine Kuppel (Abb. 8). Wie Wächter reihen sich um den Äquator der Kuppel Figuren mit dunklen Gesichtern, auf denen spitze Hüte thronen; in den Händen halten sie speerähnliche Gegenstände, abwehrbereit. Über die Kuppeldecke schweben, fliegen Gestalten. Mit der Taschenlampe erkenne ich hinter dem »romanischen« Kuppeleingang ein kauerndes Skelett. Das schockiert mich nicht. Mich schockiert dieses Modell eines Kuppelbaus! Einen Kuppelbau entdeckte erstmals Heinrich schliemann, als er von 1874-1876 mykene, Burg und Stadt im nordöstlichen peloponnes, freilegte, und dieser Kuppelbau soll Ende des 14. Jahrhunderts v. d. Z. von achäern erbaut worden sein. In der Schule lernte ich gar, das Pantheon in Rom, zwischen 120 und 125 n. d. Z. unter hadrian erbaut, wäre der erste Kuppelbau. Ich halte nunmehr diese Steinarbeit für das älteste Modell eines Kuppelbaus...

Auf einem Steinsockel hockt ein Clown mit Knollennase (Abb. 9). Stolz trägt der kleine Kerl seinen Helm, der die Ohren bedeckt. An den Ohrläppchen sind Hörmuscheln wie bei unseren Telefonen angebracht. Auf die Stirnfront des Helms wurde eine Kapsel von 5 cm Durchmesser und 1 cm Dicke gepappt, mit 15 Löchern versehen, die glänzend für Steckkontakte geeignet scheinen. Um den Hals baumelt eine Gliederkette, an der wieder so eine Kapsel hängt mit einer Zahl von Durchgreiflöchern wie sie Wählscheiben unserer Telefone haben. Gleich bemerkenswert ist der Anzug, in dem der Gnom steckt - sind die Andeutungen von Aggregaten der Raumfahreranzüge und die Handschuhe, in denen die Finger vor gefahrvollen Kontakten bestens geschützt sind.

8 Vermutlich das Modell des frühesten Kuppelbaus aller Zeiten. Was in den Büchern steht, was uns die Schule lehrte, stimmt nicht mehr.


9 Clown, Gottheit oder Raumfahrer? Die Figur hat so deutliche technische Accessoirs, daß es zu einer kosmonautischen Crew gehört haben könnte. Sprechmuscheln, Steckkontakte am Helm — was soll das? Rechte Seite


Einem gefügelten Mutterwesen, zwischen dessen Armen ein schlitzäugiges Kind mit einem Vespa-Fahrerhelm kniet, hätte ich keine Beachtung geschenkt, wenn ich nicht bei einem Besuch im amerikanischen museum, Madrid, die gleiche Figur (Abb. 10), allerdings in Ton, gesehen hätte.

Über diese Höhlen und ihre Schätze lassen sich Bücher schreiben, und sie werden geschrieben werden! Darin wird dann unter vielem anderem auch die Rede sein von den zwei Meter hohen Steinmetzarbeiten, die Wesen mit drei und sieben Köpfen zeigen -von den dreieckigen Platten, die Schriftzeichen tragen, als hätten Schüler ihre ersten Schreibversuche gemacht -, von quadratischen Würfeln, die auf ihren sechs Flächen geometrische Darstellungen zeigen - von dem 114 cm langen, 24 cm breiten flachen Speckstein, der wie ein Bumerang gebogen ist und auf dem es von Sternen wimmelt. . . Niemand weiß, wer die Tunnel gebaut hat, niemand kennt die Bildhauer, die so seltsam vieldeutige Werke deponierten. Nur dies scheint mir klar zu sein: Die Höhlenkonstrukteure waren nicht zugleich die Steinmetzen, die zweckmäßig kargen Gänge »sprechen« gegen dekorative Beigaben. Möglich, daß sie die unterirdischen Gewölbe Bevorzugten zeigten, möglich, daß diese Gesehenes und Gehörtes in Stein gestaltet haben und in der Tiefe lagerten . ..

Noch ist der Eingang zum unterirdischen Tresor der Menschheitsgeschichte nur wenigen vertrauenswürdigen Personen bekannt und von einem wilden Indiostamm bewacht. Ungesehen lauern Indios im Dickicht und blasen durch Rohre, aus denen giftige Pfeile flitzen, Fremden wortwörtlich das Lebenslicht aus. moricz ist vom Häuptling der Höhlenbewacher und drei Stammesangehörigen, die gelegentlich Kontakt mit der Zivilisation haben, als Freund angenommen worden, also Freund des ganzen Stammes.


10 Das gleiche geflügelte Mutterwesen wie in Ecuadors Höhlen gibt es - in Ton - im Amerikanischen Museum in Madrid zum Betrachten! Unten

Einmal im Jahr, am 21. März zum Frühlingsbeginn, steigt der Häuptling allein bis zur ersten Plattform in den Orkus, um rituelle Gebete zu verrichten. Auf beiden Wangen trägt der Häuptling die gleichen Zeichen, wie sie auf Felsen am Tunneleingang markiert sind (Abb. 11). Der Stamm der Höhlenbewacher stellt heute noch Masken und Schnitzereien her »von Menschen mit den langen Nasen« (Gasmasken?), und man erzählt sich dort, wie moricz weiß, Heldentaten von den »fliegenden Wesen«, die einst vom Himmel kamen. Aber weder mit Reden noch Geschenken sind diese Indios bereit, mit in die Höhlen zu gehen.

11 Dieselben Markierungen wie sie in den Felsen am Eingang zum Tunnel gemeißelt sind, trägt der Häuptling des Indiostammes, der die Höhle bewacht, auf beiden Wangen, zeitlose Symbole der Indios.


»Nein«, sagten sie moricz, »dort unten leben Geister!« Merkwürdig, höchst merkwürdig ist, daß Indio-Häuptlinge von Zeit zu Zeit Schulden, die sie bei der zivilisierten Welt haben, mit Gold begleichen oder Freunden, die ihrem Stamm einen Dienst erwiesen, kostbare Goldarbeiten aus ihrer 500jährigen Vergangenheit schenken.

Mehrfach hatte mich moricz während unseres Marsches daran gehindert, zu fotografieren. Er hatte immer wieder andere Vorwände. Mal waren es die Strahlungen, die ohnehin die Negative unbrauchbar machen würden, mal war es das Blitzlicht, das mit seinem grellen Licht die Metallbibliothek beschädigen könnte. Ich konnte zuerst die Gründe nicht einsehen. Nach einigen Stunden in der Unterwelt bekam ich Sinn für das eigenartige Verhalten von moricz. Man wird das Gefühl nicht los, dauernd beobachtet zu werden, einen Zauber zu zerstören, ein Debakel auszulösen. Werden sich die Ausgänge schließen? Wird das Blitzlicht einen synchronisierten Laserstrahl zünden? Werden wir nie wieder das Tageslicht sehen? Läppische Überlegungen von Männern, die den Dingen auf den Grund kommen wollen? Möglich. Wer das dort unten erlebt hat, wird Verständnis für solche absurden Gedanken haben. Erst mit dem Rüstzeug moderner technischer Hilfsmittel wird zu prüfen sein, ob es hier Gefahren gibt, die umgangen oder überwunden sein wollen.

Als ich die Goldstapel vor mir sah, bat ich noch einmal eine Aufnahme, eine einzige nur, machen zu dürfen. Wieder bekam ich eine Abfuhr: man müsse die Goldkloben vom Stapel wuchten, das könne Lärm machen und der könnte - wie eine Lawine — Gestein von der Decke lösen, moricz beobachtete meinen Ärger, er lachte:

»Du wirst Gold genug der gleichen Machart vor die Kamera kriegen, nur nicht in so ungeheuren Mengen. Zufrieden?«

Jedes Wort, das juan moricz verspricht, ist echt wie Gold.

Heute weiß ich, daß der größte Goldschatz aus den dunklen Höhlen nicht in südamerikanischen Museen zu besichtigen ist. Der liegt im Hinterhof der Armenkirche maria auxiliadore von cuenca in Ecuador, einer Wallfahrtskirche, 2500 m über dem Meer. Pater Carlo crespi (Abb. 4 F), der die - auch ihrem reinen Goldwert nach — unschätzbaren Kostbarkeiten gehortet hat, lebt seit 45 Jahren hier in cuenca; er genießt den Ruf eines zuverlässigen Freundes der Indios, die ihm denn auch in den zurückliegenden Jahrzehnten, und heute noch, Stück um Stück der wertvollsten Gold- und Silberkunstwerke aus ihren Verstecken hervorholten und zum Geschenk machten.

Ich bin der erste, der über den Goldschatz von Pater crespi berichtet, noch nie ist dieser Goldschatz fotografiert worden. - Man hatte mich vorgewarnt: der Padre sei ein Filou, nur zu gern nähme er seine Besucher auf den Arm. Ich bekam bald eine Kostprobe: ganz ernst zeigte er mir einen Gegenstand, der zweifelsfrei der Unterteil eines Bügeleisens war. »Sehen Sie«, sagte er, »und damit ist bewiesen, daß die Inkaherrscher bereits ihre Hosen bügeln ließen!« Wir lachten, Crespi führte uns unbewegten Gesichts durch seine Schatzkammern. In Raum I lagern Steinmetzarbeiten, in Raum II liegen Inkaarbeiten in Gold, Silber, Kupfer, Messing — in Raum III aber hütet er den Goldschatz, den er ebenso ungern wie selten zeigt. - cuenca hat ein »Gold-Museum«, es kann aber mit Crespis Schätzen nicht mithalten. Wenn deshalb nun von Gold und immer wieder von purem Gold die Rede sein wird, ist das in jedem Fall wörtlich zu nehmen, es handelt sich eben um pures Gold, das nun durch meine Kamera erstmals einer staunenden und verständlicherweise zweifelnden Welt vorgeführt wird. Prunkstück einer Stele, 52 cm hoch, 14 cm breit, 4 cm dick. - In 56 Quadrate sind 56 verschiedene Schriftzeichen »gestempelt«. Auf den Folien in der Metallbibliothek im Großen Saal sah ich haarscharf dieselben Schriftzeichen! Der Verfertiger dieser Goldstele beherrschte einen Code (ein Alphabet?) von 56 Buchstaben oder Symbolen, die sich zu einer Schrift ordneten, was um so bemerkenswerter ist, als bislang behauptet wird, in den südamerikanischen Kulturen (Inkas, Mayas etc.) habe es keine alphabetähnlichen Schriften gegeben.

»Hast du diese Dame gesehen?« ruft moricz. Sie ist 32 cm groß, selbstverständlich aus purem Gold, hat einen Kopf aus zwei versetzten Dreiecken, an deren Schnittflächen Flügel angeschweißt zu sein scheinen. Aus den Ohren wachsen gewundene Kabel, sicherlich kein Schmuck, denn die der Dame gebührenden Ohrclips sind in die Ohrläppchen gezwickt.

Die Dame hat gesunde, wenn auch dreieckige Proportionen, wohlgeformte Brüste, die Beine stehen im Spreizschritt. Daß sie keine Arme hat, tut ihrer Schönheit keinen Abbruch, dafür trägt sie schicke lange Hosen. Über dem Haupt der Lady schwebt eine Kugel, und mir scheinen auch die neben ihren Ellenbogen eingravierten Sterne auf ihre Herkunft hinzudeuten. Star einer vergangenen Epoche? Ein Mädchen von den Sternen? Goldener Diskus von 22 cm Durchmesser (Abb. 2F).

- Um einen Schild zur Verteidigung — wie ihn Archäologen katalogisieren würden - kann es sich nicht handeln: einmal ist er viel zu schwer, zum anderen gab es auf der glatten Rückseite nie einen Haltegriff. Ich denke, daß auch dieser Diskus ein Nachrichtengeber war: zwei stilisierte, dennoch unglaublich genaue Samenfäden, zwei schmunzelnde Sonnen, die Sichel eines abnehmenden Mondes, ein großer Stern, zwei stilisierte dreieckige Menschengesichter. In der Mitte: Punkte, die in ihrer Anordnung ästhetisches Vergnügen des Betrachtens bereiten, die aber vermutlich mehr und anderes als das bewirken wollten.

Pater crespi schleppt eine schwere Goldplatte vor die Kamera.

»Hier, junger Freund, ist etwas Besonderes für Sie! Dieses Stück stammt aus der Zeit vor der Sintflut.. .!« Drei Gesichter, die eine hohe Tafel mit irgendwelchen Zeichen präsentieren, starren mich an. Die Augenpaare sind sich ähnlich, wie hinter einer Brille hervorlugend. Das obere linke Monstrum zeigt eine Kugel, das rechte steckt wohl von Kopf bis Fuß in einem Overall, der an den Seiten vernietet ist, und trägt stolz auf dem Kopf einen dreieckigen

Stern. Über der Zeichentafel schweben zwei Kugeln, in Flügel gebettet. Was präsentieren die Monster? Etwas wie eine Morseschrift, Punkte, Striche, Notrufe? Eine Schalttafel für elektrische Anschlüsse, eine Sammelstelle für Reglerableitungen? Möglich ist alles, doch wittere ich in dieser Tafel keine Schriftzeichen, eher technische Analogien .. . Und sie stammt, wie der vom Vatikan für seine archäologischen Forschungen freigestellte Pater sagt, aus der Zeit vor der Sintflut.

Bei meinem Wort: es bedarf guter Kontenance, beim Anblick der Schätze im Hinterhof von maria auxilia-dore nicht in einen Goldrausch zu verfallen! Es war aber nicht das pure Gold, das mich rasend machte: auf Hunderten von Goldplatten leuchten Darstellungen von Sternen, Monden, Sonnen . . . und Schlangen, die nahezu unzweifelhaft Symbole für die Weltraumfahrt sind. Ich zerre einige besonders fotogene Exemplare solcher Darstellungen aus dem angeblich verschollenen Erbe der Inkas, die sehr wohl das Zeichen der Schlange kannten und es meisterlich in Verbindung zu ihrem Herrscher, dem »Sohn der Sonne«, zu bringen wußten. Goldrelief mit Pyramide (Abb. 5 F). - Die Steilwände sind von Schlangen eingefaßt; es gibt zwei Sonnen, zwei Astronautenmonstren, zwei hirschähnliche Tiere und punktierte Kreise. Deuten diese die Zahl der in den Pyramiden beigesetzten Weltraumfahrer an? Und noch eine Goldplatte mit Pyramide (Abb. 3 F). -Zwei Jaguare, Sinnbilder der Kraft, klettern an den Wänden empor. Am Fuß der Pyramide klare Zeichen einer Schrift, links und rechts daneben: Elefanten, die es vor etwa 12000 Jahren in Südamerika gab, zu einer Zeit, als angeblich noch keine Kultur existierte. Und die Schlangen sind endlich einmal dort, wohin sie gehören, am Himmel.

Schlange und Drache haben in allen Schöpfungsmythen ihren Stammplatz, niemand kann das bestreiten. Selbst eine Naturwissenschaftlerin wie Frau Dr. irene Sänger-bredt, als Ingenieur für die Luft- und Raumfahrtindustrie tätig, stellt in ihrem Werk »Ungelöste Rätsel der Schöpfung« die Frage:

»Warum spielt das Drachenmotiv in figürlichen Darstellungen und Mythen der alten Völker bei den Chinesen, Indern, Babyloniern, Ägyptern, Juden, Germanen und Maya eine so große Rolle?«

In ihrer Antwort deutet Dr. sänger-bredt die Wahrscheinlichkeit an, daß die Drachen- und Schlangensymbole in irgendeinem Zusammenhang mit der Schöpfung und dem Weltall stehen müssen.

robert charroux belegt in seinem Buch »Die Meister der Welt« aus alten Schriften, daß es allerorts leuchtende Schlangen gab, die in den Lüften schwebten, daß Phönizier und Ägypter Schlangen und Drachen zu Gottheiten erhoben, daß die Schlange dem Element des Feuers angehörte, weil in ihr eine Geschwindigkeit ist, die auf Grund ihres Atems nichts übertreffen kann. charroux zitiert areios von herakleopolis wörtlich: »Die erste und höchste Gottheit ist die Schlange mit dem Sperberkopf, wenn sie die Augen öffnet, erfüllt sie die ganze erstgeschaffene Erde mit Licht, wenn sie sie schließt, breitet sich Finsternis aus.« Der Geschichtsschreiber sanchuniaton, der um 1250 v. d. Z. in Beirut lebte, soll Mythologie und Geschichte der Phönizier aufgeschrieben haben. Daraus gibt charroux diesen Passus wieder:

»Die Schlange hat eine Geschwindigkeit, die auf Grund ihres Atems nichts übertreffen kann. Sie verleiht den Spiralen, die sie bei ihrer Fortbewegung beschreibt, jede beliebige Geschwindigkeit... Ihre Energie ist außergewöhnlich . . . Mit ihrem Glanz hat sie alles beleuchtet ... «

Das sind keine Beschreibungen von Schlangen, wie denkende Wesen sie am Boden kriechen sahen. Warum aber nisteten sich Schlangen so hartnäckig in alle Schöpfungsgeschichten ein?

Ich folge einmal dem Appell der Wissenschaftler, wonach unsere Urvorderen nur aus ihrem damaligen Verständnis zu begreifen sind, ich betreibe ganz simple Tiefenpsychologie:

Wenn unsere frühen Vorfahren einen großen ungewöhnlichen Vogel gesehen hatten, beschrieben sie ihn als den Vogel, den sie beobachtet hatten: die Begriffe dafür gab es in ihrem schmalen Sprachschatz. Wie aber konnten sie eine Beobachtung, eine erstmalige Erscheinung am Firmament schildern, die sie noch nie gesehen hatten, für die ihnen Begriffe und Worte fehlten? Die fremden Kosmonauten waren vermutlich bei ihren ersten Landungen auf unserem Planeten nicht gerade zimperlich: vielleicht wurden Zuschauer während der Landung vom glühenden Strahlenschweif einer Düse getroffen und versengt oder beim Rückstart vom Ausstoß einer Rakete vernichtet. Für einen Augenzeugenbericht über dieses grandios furchtbare Ereignis fehlte jeglicher technische Wortschatz! Das unbekannte (me-tall-) glänzende Ding, das da stinkend, schnaubend und lärmend landete oder startete, war kein Vogel, ganz gewiß nicht. Also beschrieben sie, was sie beobachtet hatten, mit geläufigen Begriffen als ein Ding »wie ein Drachen« oder »wie ein großer glänzender Vogel« oder -weil es gar so unbegreiflich schien — als »eine gefiederte feuerspeiende Schlange«. Geschockt vom Erlebten, berichteten die Väter den Söhnen und diese den Enkeln über Jahrhunderte und Jahrtausende hin von der fürchterlichen Drachen- oder Schlangenerscheinung. Im Laufe der Zeit verlor der mit behelfsmäßigen Vokabeln gegebene Tatsachenbericht mehr und mehr an Konturen, mal dominierte der feuerspeiende Drache, mal die fliegende Schlange (weil sie gar so unvorstellbar war!), und die nistete sich dann überwiegend in den Mythos ein. Auch auf den Goldplatten in den Höhlen unter ECUADOR und peru, auf den Schätzen von Pater crespi gibt es Schlangen in unendlicher Zahl — Pyramiden erkletternd, zur Spitze strebend — mit Feuerschweifen am Himmel fliegend - auf den Häuptern von Göttern liegend. Hier und anderswo findet man aber keine einzige Schlange, wie Menschen sie zu allen Zeiten beobachten konnten: sich im Gras ringelnd, sich von einem Baum hangelnd, gemütlich eine Maus verspeisend, sich im Rudel im Schlamm schlängelnd.

Überall stehen Drache und vor allem die Schlange als Zeichen für Erscheinungen aus dem Kosmos. Was meinen die Archäologen? Die Schlange sei Symbol der Unsterblichkeit gewesen. Warum? Weil unsere raffinierten Vorfahren beobachtet hätten, wie das Tier die Haut abstreife und immer neu daraus hervorschlüpfe. Sahen unsere altvorderen Verhaltensforscher denn nicht, daß die Schlange schließlich doch verendete?

Die Schlange sei Ausdruck der Wendigkeit, des agilen Lebens gewesen. Wären dafür nicht Vögel oder Schmetterlinge bessere Vorlagen als dieses elende, am Boden kriechende Tier?

Die Schlange sei Zeichen der Fruchtbarkeit gewesen und deshalb von primitiven Völkern - die allesamt Angst vor Schlangen hatten! -verehrt worden. Ein eigenartiges Stimulans für die Zeugung von Nachkommenschaft.

Der Waldbewohner habe die Schlange gefürchtet und sie drum zur Gottheit erkoren. Löwen, Bären oder Jaguare waren doch weitaus gefährlicher - Schlangen greifen nur Wild an, das sie als Nahrung aufspüren, sie attackieren nicht.

Da kommt moses (I/3) der Sache schon näher: Ihm gilt die Schlange als Botin des Unheils etwa wie im nordgermanischen midgard der Frühzeit, jenem »Gehöft« zwischen Himmel und Erde, midgardschlangen als Personifikation von Gefahr und verderblicher Macht das Anwesen umschleichen. Zeugnisse der Prähistorie bekunden:

- Schlange (und Drache) haben mit der Erschaffung des Menschen zu tun

- Schlange (und Drache) stehen in Konnex mit den Sternen

- Die Schlange kann fliegen

- Die Schlange hat einen üblen und heißen Atem

Bisher fehlt in der archäologisch-ethnologischen Literatur eine profunde Untersuchung über den Ursprung der Schlange in Mythen und Legenden. Zünftige können diese Lücke schließen. Ich stelle mein Archiv gern zur Verfügung.

Pater crespi hat Goldplatten zum Teil nach Motiven gestapelt, beispielsweise nach Pyramiden-Darstellungen. Über 40 sah ich mir genau an, einige davon sind in diesem Buch wiedergegeben. Vier Gemeinsamkeiten weisen alle Pyramiden-Gravuren auf:

- Über den Pyramiden steht jeweils eine, stehen meistens mehrere Sonnen

- Stets fliegen neben oder über den Pyramiden Schlangen

- Immer sind Tiere verschiedener Art dabei

- Bemerkenswert: rund um die Pyramiden sind doppelte Kreise gleicher Größe in verschiedener Zahl eingraviert. Ich zählte zwischen 9 und 78 Stück.

Diese »doppelten Kreise«, ein kräftiger Punkt in einem Zirkel, begegnen uns nicht nur hier in cuenca, wir treffen auf sie in allen prähistorischen Höhlenmalereien und auf allen Reliefs. Bislang wurden und werden diese punktierten Kreise als Sonnensymbole interpretiert. Ich habe da meine Zweifel. Die Sonne (mit lachendem Gesicht oder im Strahlenkranz) hat ja stets außerdem ihren sicheren Platz, oft strahlen sogar mehrere Sonnen. Wenn Sonnen so unmißdeutbar abgebildet sind, sollte man doch überdenken, was die Kreise mitzuteilen haben. Vermerken sie die Zahl wahrgenommener Astronauten? Erinnern sie, etwa in der Nähe von Pyramiden, an die Zahl der darin beigesetzten fremden Götter? Oder markieren sie die Sequenz beobachteter Explosionen? Ich meine, daß die punktierten Kreise einer reinen Aufzählung dienen. Was ich meine, ließe sich grafisch nicht klarer darstellen, als es die Höhlenmalerei (Abb. 12) tut, die bei kimberley Ranges, Australien, entdeckt wurde: Der »Heiligenschein« des Gottes symbolisiert die Sonne, neben die Figur aber sind 62 Kreise gemalt. Sollen das etwa lauter kleine Sonnen sein? - Es gibt eine Fülle möglicher Fragestellungen, und jede Antwort scheint mir richtiger als die Behauptung, die punktierten Kreise wären, neben klaren Sonnendarstellungen, auch noch Sonnensymbole. So einfach haben es uns unsere vorzeitlichen Nachrichtenübermittler nicht gemacht.

12 Höhlenmalerei eines Gottes, die bei Kimberley Ranges in Australien gefunden wurde. Niemand kann doch die 62 kleinen Kringeln ernsthaft als »Sonnen« interpretieren!


Und immer sind Tiere dabei! Einen einzigen Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen. Am Fuße der besonders exakt aus sauberen Quadern errichteten Pyramide stehen zwei reizende kleine Elefanten. Süß. Man hat zwar in Nordamerika und Mexiko Elefantenknochen ausgebuddelt, sie aber auf älter als 12000 Jahre v. d. Z. datiert. Zu Zeiten der Inkas jedoch, deren Kulturanfänge um 1200 n. d. Z. nachzuweisen sind, tauchen in ganz Südamerika keine Elefanten mehr auf. Es gab keine mehr. Das steht fest. Nun soll den Rebus lösen, wer kann: entweder hatten die Inkas begabten Besuch aus Afrika, der ihnen Elefanten neben die Pyramiden skizzierte oder diese Goldplatten sind älter als 14 000 (12 000 + 2 000) Jahre. Es gibt nur ein Entweder-Oder.

Die in Gold gestanzten Pyramiden aus dem Schatz des Paters scheinen mir eine Fehlinterpretation auszuräumen. Bisher wird die Ansicht behauptet, die Pyramiden in Südamerika wie die zentralamerikanischen Pyramiden der Maya wären ohne jeden Konnex zu den ägyptischen Pyramiden entstanden: hier seien die Kolossalbauten Grabstätten gewesen, dort lediglich großartige Konstruktionen, auf deren oberer Plattform Tempel erbaut wurden. Die Goldplatten hier zeigen in keinem einzigen Fall an der Spitze eine Abflachung und darauf einen Tempel! Es sind dieselben Pyramidenformen wie in Ägypten. Wer hat von wem kopiert? Wer baute zuerst Pyramiden, die Inkas oder die Ägypter? Postume Fälschungen können es nicht sein. Fälschern hätte mehr Gold zur Verfügung stehen müssen als es in Fort Knox liegt, sie hätten eine Garde von Künstlern beschäftigen müssen, die gründliche Kenntnisse der uralten Völker und ihrer Kulturen besaßen und außerdem hätten die grandiosen Fälschungen auch noch zu Inkazeiten, wann immer die waren, vorgenommen worden sein müssen. Ich bin gespannt, mit welchem Dreh man den ungeheuerlichen Goldschatz von unschätzbarem archäologischhistorischem Wert, der hier erstmals beschrieben wird, »aus der Welt schaffen« wird, in die er nicht zu passen scheint. Könnte es sein, daß alle Pyramiden an allen Orten der Welt die nämlichen Chefkonstrukteure hatten?

Auf den abgebildeten Goldplastiken von cuenca sind mehrfach Schriftzeichen zu erkennen. Sind sie älter als alle bisher bekannten Schriften?

Um 2000 v. d. 2. sollen aus der Kreuzung von ägyptischen und babylonischen Kultureinflüssen in Phönizien die Keilschrift, in Ägypten die Hieroglyphen entstanden sein. Aus beiden Schriftarten gemixt, soll etwa um 1700 v. d. Z. die vorisraelitische Bevölkerung Palästinas eine vereinfachte Silbenschrift mit rund 100 Zeichen geschrieben haben. Daraus soll vor 1500 das phönizische Buchstabenalphabet (Abb. 13) mit 22 Zeichen entwickelt worden sein. Unter Hinzufügung oder Umdeutung von Zeichen stammen alle Buchstabenalphabete der Welt von dieser phönizischen Schrift ab! In zwei Varianten übernahmen um 1000 v. d. Z. die Griechen die phönizische Buchstabenschrift, ließen entbehrliche Konsonantenzeichen weg und nutzten sie für die Darstellung von Vokalen: so entstand die erste Lautschrift der Welt...

13 Aus dem phönizischen Buchstabenalphabet mit 22 Zeichen sind alle Buchstabenalphabete der Welt hervorgegangen. Sagte man bisher.


Die gesamte einschlägige Wissenschaft behauptete seit Generationen, daß die klugen Inkas keine Schrift gehabt hätten. Sie bewunderte die zivilisierten Leistungen der Indianer im Straßenbau und der Anlage von Wasserleitungen, den genauen Kalender, die Nacza-Kultur, die Bauten von Cuzco, den weit entwickelten Ackerbau, eine funktionierende (mündliche) Post und vieles mehr. Nur: eine Schrift gestand sie ihnen nicht zu. Professor Thomas barthel, Direktor des Völkerkundlichen Instituts der Universität Tübingen, teilte auf dem 39. Internationalen Amerikanistenkongreß in Lima mit, daß es ihm gelungen sei, 400 Zeichen einer Inka-Schrift festzustellen, von denen er 50 sinngemäß deuten und 24 lesen könne. Es war keine alphabetische Schrift gemeint.

Peruanische und deutsche Forscher sprachen von »bunten Mustern und Ornamenten«, denen sie Schriftcharakter zubilligten.

Eine wirkliche Bombe platzte im Januar 1972 auf dem Kongreß für andine Archäologie in Lima. Die peruanische Ethnologin Dr. victoria de la jara bewies mit Belegen ihrer zehnjährigen Forschungsarbeiten, daß die Inkas sehr wohl eine Schrift hatten! Die geometrischen Muster (Quadrats, Rechtecke, Rauten, Punkte, Striche etc.) auf Inka-Keramiken, Urnen und Zeichnungen sind nichts anderes als Schriftzeichen mit einfachen bis vertrackt komplizierten Inhalten; sie berichten Fakten aus der Geschichte, erzählen Mythen und beweisen, daß sich schon einige Inkas der schönen, aber brotlosen Kunst des Gedichtemachens hingaben. Elementgruppen bilden nach Komplementärfarben eine Grammatik. - Als Frau Dr. de la jara ihren Vortrag beendete, bekam sie von den Wissenschaftlern donnernden Applaus. Was werden Ethnologen sagen, wenn sie demnächst über den Schriftzeichen auf den Goldplatten in cuenca grübeln? Ich kriege sicher keinen donnernden Applaus, sage es aber dennoch: die Schriften auf den Goldplatten, tief unter der Erde gefunden, werden sich als die ältesten Schriften der Welt erweisen! Und: hier haben Wissende Botschaften der Götter, technische Angaben und Tips für die Zukunft notiert!

Ich habe drei prähistorische Modelle von Flugzeugtypen modernster Bauart gesehen!

Das erste (Abb. 14) kann jeder, den es nach Columbien verschlägt, in der state bank in bogota ausgestellt sehen. Das zweite (Abb. s. Schutzumschlag) besitzt, natürlich, Pater crespi, und das dritte liegt noch 240 m unter der Erde in den Höhlen von juan moricz. Über Jahrhunderte galt das Modell in Bogota den Archäologen als »religiöser Zierrat«. Die Archäologen dauern mich: riens ne va plus, nichts geht mehr. Luftfahrtexperten haben sich das Ding angesehen und im Windkanal untersucht: sie halten es für ein Flugzeugmodell. Dr. ARTHUR POYSLEE Vom AERONAUTICAL INSTITUTE, NEW YORK:

14 Dieses goldene Concorde-Modell steht in der State Bank, Bogota. Sie läßt sich in keinen Fisch-Vogel-Kult »einbauen« - es gab keinen!


15a Diese technischen Ergänzungen der Concorde nahm das Aeronautical Institute, New York, nach genauen Prüfungen im Windkanal vor.Unten

»Die Möglichkeit, daß der Gegenstand einen Fisch oder einen Vogel darstellen soll, ist höchst unwahrscheinlich. Nicht nur, daß dieses goldene Modell tief im Landesinneren Columbiens gefunden wurde und der Künstler nie einen Meerfisch zu Gesicht bekommen hat, sondern auch, weil man sich Vögel mit derartig präzisen Tragflächen und senkrecht hochgestellten Spannflossen nicht vorstellen kann.«

Das Vorderteil ist klobig wie bei der schwersten US-Maschine B52. Direkt hinter dem luftstürmenden Bug liegt, abgeschirmt durch eine Windschutzwand, die Pilotenkanzel. Der Flugzeugrumpf, schwanger von den dort eingebauten Antriebsaggregaten, ruht in aerodynamischer Symmetrie auf zwei abgerundeten Tragflächen. (Das Modell in Bogota hat zwei deltaförmige Tragflächen wie die Concorde und es läuft, wie diese, in eine spitze Nase zu.) Zwei Stabilisatorenflossen und der aufgestellte Steuerschwanz vollenden das Inka-Flugzeugmodell (Abb. 15). Wer hat den traurig-phantasielosen Mut, mit Vögeln oder fliegenden Fischen an diesen Flugzeugmodellen herumzudeuteln ?

15b Mit diesen Zeichnungen ergänzten die Konstrukteure den »religiösen Zierrat« der Archäologen im Aeronautical Institute in New York!


Gold war zu allen Zeiten ein seltenes und deshalb kostbares Metall, in Tempeln und Königspalästen war es zu finden. Wenn schon ein Objekt in Gold gegossen wurde, dann doch wohl, weil es a) sehr wichtig als Gegenstand war, b) weil es für unbestimmte Zeiten erhalten werden sollte und c) darum in einem Material gefertigt wurde, das weder rostete noch korrodierte. - Außerdem gab es keinen Fisch-Vogel-Kult, dem man, wennschon, diese Modelle unterschieben könnte.

In der kosmologischen Schatzkammer von maria auxi-liadore leuchtet eine massive Goldkugel (Abb. 1 F), die von einem breiten Rand eingefaßt ist. — Um albernen Einreden zuvorzukommen: das ist keine plastische Darstellung eines Hutes mit Krempe. Hüte haben allemal, auch für die dümmsten Köpfe, eine hohle Wölbung, in die erlauchte Häupter hineinpassen.

16 Die Matrize, das Negativ, zur goldenen Raumkugel von Cuenca liegt —exakt in Stein gemeißelt — im Türkischen Museum in Istanbul!

1 In der kosmologischen Schatzkammer von Maria Auxiliadore leuchtet eine massive Goldkugel. Die breite Krempe könnte sowohl eine Andockrampe für ZubringerschifFe wie auch den in Zellen unterteilten Speicherraum für Sonnenenergie darstellen. Der technisch-spekulativen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Negativ im Stein liegt im Türkischen Museum in Istanbul.

4 Oben: Das ist Pater Carlo Crespi, der im Hinterhof der Kirche Maria Auxi-liadore in Cuenca unvorstellbare Gold- und Silberschätze sammelt und bewacht.

5 Unten: Dominierend auf der Goldplatte eine Pyramide, an der Schlangen emporzüngeln. Deutet die Zahl der Kreise auf im Bauwerk beigesetzte Astronauten hin?

2 Oben: Schwerer goldener Diskus von 22 cm Durchmesser. Ein kostbargeheimnisvoller Nachrichtengeber, auf jeden Fall kein usueller Verteidigungsschild!

3 Unten: Bemerkenswert an dieser Pyramiden-Goldplastik: die Schlangen sind dort, wohin sie gehören - am Himmel, am Fuße der Pyramiden Elefanten, die Künstler um 12000 in Südamerika nicht gesehen haben können. Die Schrift am unteren Pyramidenrand ist unbekannt, bis zum heutigen Tage nicht gedeutet.

7 Auf dieser 98 x 48 x 3 cm großen Goldplatte wird man immer neue Entdeckungen machen . . . ein Stern, ein Wesen mit dickem Bauch, ein Mensch im Panzerhemd mit Helm, Gesichter, ein Rad, aus dem ein Gesicht späht, ein Gesicht, das aus einem anderen herauswächst undundund . . . Der ganze turbulente Wirrwarr wird von einer fallenden Bombe bedroht, die der Künstler deutlich durch zwei Scharniere hervorhob.

6 Diese Goldplastik von 52 cm Höhe zeigt normale menschliche Proportionen -außergewöhnlich ist, daß sie an Händen und Füßen nur jeweils vier Finger bzw. Zehen hat! Ernsthafte wissenschaftliche Erklärung: eine Rechenmaschine! Waren die Inkas so töricht, eine Figur zu produzieren, um eine »vier« darzustellen? - Es handelt sich um die »Gottheit des Sterns«.

8 Sechs- oder achteckig sind die bis zu fünf Meter langen Basaltstempel, die sich an einigen Stellen bis zu 25 m hoch türmen.

9 Über 80 Dependancen, auf Terrassen angeordnet, umgeben den Hauptbau — von einer 860 m langen, bis 14,20 m hohen Mauer schützend umgrenzt (linke Seite unten).

10 Als ob sie aus dem Meer aufgestiegen wären, liegen diese Kugeln hier in der Moeraki-Bucht. Im Gegensatz zu den Phänomenen von Costa Rica sind diese Kugeln auf natürliche Weise entstanden — vor 135 Millionen Jahren, während der oberen Kreidezeit.

11 Prunkstück einer Goldstele: 52 cm hoch, 14 cm breit, 4 cm dick. In 56 Quadrate sind 56 verschiedene Schriftzeichen wie »gestempelt«. Die Folien der Metallbibliothek im Großen Saal zeigen haarscharf dieselben Zeichen! Kannte der Verfertiger dieser Stele einen Code, ein Alphabet von 56 Buchstaben oder Symbolen, die sich zu einer Schrift ordneten? Bisher wird behauptet, in den südamerikanischen Kulturen habe es keine alphabetähnlichen Schriften gegeben!

In zurück zu den Sternen habe ich - unwidersprochen - meine Ansicht begründet, warum ich die Kugel für die ideale Form von Raumschiffen oder Raumstationen halte: der Kugelkörper rotiert im freien Raum; dadurch entsteht für die Besatzung in den Kabinen am Rande des größten Durchmessers eine künstliche Schwerkraft, wie sie bei Langzeitreisen für den Metabolismus der Organe notwendig ist. Die Goldkugel stützt neuerlich meine Vermutung, daß die Kugel schon in Urzeiten die Form von Himmelsfahrzeugen war. Die breite Krempe muß nicht nur Andockrampe für Zubringerschiffe, sie kann zugleich der in Zellen unterteilte Speicherraum für Sonnenenergie gewesen sein. Der technischspekulativen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wissen möchte ich allerdings, wie die Matrize (Abb. 16) dieser Goldkugel in die 12000 km von Ecuador entfernte Türkei kam! Der dort gemachte Fund befindet sich, in Stein gemeißelt, im türkischen museum, istan-bul. Das ist das Negativ zur goldenen Kugel im Schatz von Pater crespi: dieselbe Kugel, dieselben Zackenmuster auf dem umlaufenden Rand. Unter der Steinmatrize im ersten Stock des Museums in Istanbul steht: »Nicht klassifizierbar.« — Solange die Wissenschaft es ablehnt, in ihre Kombinationen den Gedanken aufzunehmen, daß Fluggeräte schon in prähistorischer Zeit größte Distanzen zwischen den Kontinenten und über Meere hinweg überwinden konnten, solange wird es im Elfenbeinturm tiefgekühlter Vorurteile unlösbare Rätsel geben.

Man darf nicht sagen, Wissenschaftler hätten keine Phantasie, die Resultate müssen lediglich ins Klischee passen.

In cuenca fotografierte ich eine Goldplastik von 5 2 cm Höhe mit der Darstellung eines Wesens von normalen menschlichen Proportionen (Abb. 6 F). Außergewöhnlich an ihm ist, daß es an jeder Hand wie an jedem Fuß nur jeweils vier Finger bzw. Zehen hat. Um es genau zu nehmen: im alten Indien, bei den Maori, bei den Etrus-kern und anderswo sind Götterdarstellungen zu finden, die nicht alle Gliedmaßen beisammen haben. Las ich doch in einer ernsthaften wissenschaftlichen Publikation, wie einfach des Rätsels Lösung ist: Zehen und Finger sollen eine Art von Rechenmaschine gewesen sein. Hätte man die Zahl »19« ausdrücken wollen, habe man einen Finger oder einen Zeh weggelassen. Dieser »wissenschaftlichen« Phantasie folgend, stellte man die Zahl »16« folgerichtig in Wesen mit je vier Zehen und je vier Fingern = »16« dar! Diese einfältige Zählmethode scheint mir eines Volkes, das Straßen und Festungen und Städte baute, unwürdig zu sein.

Warum, bei den Göttern aller Sterne, haben die klugen Inkas einen ganzen Menschen mit Händen und Füßen produzieren müssen, um auf derart törichte Weise etwa die Zahl »4« zu demonstrieren? Die so schrecklich seriöse Wissenschaft verfängt sich im Netz ihrer eigenen Phantasie: immerhin gibt sie zu, daß die Inkas zählen konnten, aber sie traut ihnen nicht zu, daß sie eine »4« mit vier Strichen oder vier Punkten darzustellen vermochten. Dafür mußten sie Finger und Zehen kupieren. O sancta simplicitas! Was die um zwei Finger und zwei Zehen reduzierte Figur aus cuenca angeht, verfängt die allzu menschliche Zählerei mit Händen und Füßen ohnehin nicht, es handelt sich nämlich - so Pater crespi -um eine Darstellung der »Gottheit des Sterns«. Rechtshändig weist der liebe Sonnengott eine Tierkombination aus Flußpferdchen, Papagei und Schlange vor - linkshändig einen Stab, den oben seine Insignie, die lachende Sonne, und unten ein Schlangenkopf ziert. Aus dem vergnügten Gesicht sprießen Sternenzacken, die auch seine beiden Kollegen aus den Höhlen im australischen Busch, die beiden »Schöpferwesen« (Abb. 17), vorweisen können; die tragen allerdings einen Overall mit breiten Gurten um die Brust.

Diese lustigen mythischen Gestalten, Ureinwohner Australiens, die »zwei Schöpferwesen« genannt, tragen gleiche Sternenzacken wie die »Gottheit des Sterns«, die als Rechenmaschine »verkauft« wird.

Irgendwann, vermutlich nach der Entschlüsselung der Metallbibliothek, wird sich ergeben, daß es sich bei den Wesen mit anatomisch unkorrekten Gliedmaßen um bildliche Darstellungen mündlich überlieferter Beschreibungen von Erscheinungen aus dem All, die »anders« waren, handelt.

Das Meisterwerk eines Dürer, Degas oder Picasso der Inkas stellt eine Goldplatte von 98X48X3 cm dar. Man mag dieses Werk noch so lange betrachten, man macht immer neue Entdeckungen. Ich notiere, was ich fand: einen Stern — ein Wesen mit dickem Bauch und Schlangenschwanz — ein rattenähnliches Tier — einen Menschen im Panzerhemd, an das ein Helm angeschlossen ist — eine dreieckige Figur mit durchlöchertem Bauch — eine Figur mit dreieckigem Kopf, aus dem Strahlen sprießen — zwei Gesichter -ein Rad, aus dem ein Gesicht späht - Vögel -Schlangen - behaarte und unbehaarte Köpfe — ein Gesicht, das aus einem anderen herauswächst — eine Schlange mit Gesicht — ein doppelter Kreis mit Gesicht. Ein Chaos! Ausgespaart im turbulenten Wirrwarr: zwei kräftige Goldscharniere, die ein Gesicht über einer fallenden Bombe hervorheben! (Abb. 7 F) Was will der Künstler mitteilen? Ist sein Werk ein Pandämonium?

Verewigt es den Moment der Vernichtung des irdischen Chaos durch den Gott der Sterne?

Der winzige Teil der Goldschätze aus dem Hof der Marienkirche in cuenca, die ich zeige, ist ein noch winzigerer Teil der Kostbarkeiten, die ungehoben in den Höhlen des juan moricz ruhen, eine Orgie der Menschheitsgeschichte ein Gold.

Was wollen, was sollen die Goldarbeiten der Inkas? Sind es nur primitive, teure Spielereien? Sind es in Wahrheit samt und sonders Botschaften aus einer sehr frühen Zeit, die wir nicht enträtseln können? Professor miloslav stingl ist der führende Amerikanist der Länder des Ostblocks; er promovierte über die alten Kulturen Amerikas; heute ist er Mitglied der Aka-demie der Wissenschaften in prag, Autor archäologischer und ethnologischer Werke; sein Buch »In versunkenen Mayastädten« (1971) hat hohen Rang. - Professor Stingl, der Gast in meinem Hause war, sah die Aufnahmen, die ich in cuenca machte. »Wenn diese Bilder echt sind, und alles spricht dafür, daß sie echt sind, weil man auf Gold keine Fälschungen macht, noch dazu in solchen Mengen, dann ist dies die größte archäologische Sensation seit der Entdeckung Trojas! Ich selbst habe vor Jahren noch die Ansicht bekräftigt, daß den Inkas keine Schrift in alphabetischem Sinne bekannt war. Und nun stehe ich vor einer Inkaschrift! Es muß eine sehr sehr alte Schrift sein, denn man erkennt Übergänge vom Ideogramm zur Schrift.« »Wie beurteilen Sie die Gravüren, wie ordnen Sie sie in das bisherige System ein?« »Um eine exakte wissenschaftliche Stellungnahme abgeben zu können, müßte ich jede Platte gründlich und lange untersuchen, jede mit bereits vorhandenem Material vergleichen. Ich kann zur Stunde nur sagen: ich bin überwältigt! Auf den bisher bekannten Inkagravuren war wohl die Sonne oft Bestandteil einer Szenerie, doch niemals war - wie ich es auf diesen Fotos wiederholt sehe - der Mensch selbst der Sonne gleich: da sind Darstellungen von Menschen mit Sonnenstrahlen um die Köpfe, ja, da sind Darstellungen von Menschen mit Sternenzacken um die Häupter. Die Symbolik für die >heilige Kraft< war stets der Kopf. Auf diesen Bildern aber ist der Kopf gleichzeitig Sonne oder Stern! Das weist auf neue, direkte Zusammenhänge hin.« »Welche Deutung würden Sie der >Bombe< auf der Prunkplatte geben?«

Der berühmte Mann holte eine Lupe hervor und betrachtete lange Zeit stumm die Fotografie. Fast ärgerlich sagte er:

»Eine Deutung ist unmöglich, das hier ist alles ganz neu! Totemistisch erklärt, würde ich sagen, die strahlenden Wesen mit den Sternen oben, die Schlangensymbole unten, deuten auf eine Verbundenheit von Himmel und Erde hin.

Und das heißt, daß die Sternenwesen und Sonnen in einem Zusammenhang mit den Erdbewohnern gestanden haben.« »Und sonst?«

»Nicht zu deuten! Bekannt ist lediglich das Sonnenrad, aber hier steht ja nicht einmal fest, ob es sich um ein Sonnenrad handelt, denn mittendrin ist ja, höchst widersprüchlich, ein Gesicht. Jedenfalls scheinen alle Fi-guten, Vögel, Schlangen, behelmte Wesen und was da sonst alles auszumachen ist, aus einer Traumwelt, aus der Mythologie zu stammen . ..«

»Eine Mythologie, die täglich einen greifbareren und realistischeren Background kriegt!« »Ich muß schon sagen«, lachte der Professor, »Sie haben Argumente in Ihrem Zusammensetzspiel, die selbst einen alten Fuchs wie mich stutzig machen und nachdenklich stimmen.«

Wer wird Höhlen und Schätze unter Ecuador erforschen, wer wird die sensationelle archäologische Entdek-kung ins klärende Licht wissenschaftlicher Forschung heben? Ein Mann vom Reichtum Heinrich Schliemanns, der Troja und Mykene freilegte, ist nicht in Sicht. Als moricz das Tunnelsystem entdeckte, war er arm wie eine Kirchenmaus. Seitdem fand er Eisen- und Silberminen, deren Ausbeutungslizenz er an Eisenhütten vergeben hat, er ist zu leidlichem Wohlstand gekommen, den er bei anspruchslosester Lebensweise ausschließlich für seine Forschungsarbeiten nutzt. Aber juan moricz ist nicht so reich, daß er seine Arbeit in der gebotenen zügigen Weise fortführen und versierte Hilfskräfte engagieren könnte. Er weiß, daß er sofort Hilfe von Spekulanten, von Golddiggern wie im Wilden Westen haben könnte: er müßte ihnen nur Teile der verlockenden Goldmengen in den Höhlen unter Ecuador zeigen. Diese Art von Hilfe will er nicht, sie würde in Plünderung ausarten und der Menschheit nicht helfen. Das ist der Grund, warum es schwierig ist, eine uneigennützige, nur der Forschung dienende Expedition zusammenzustellen. Schon 1968, als moricz Gäste einlud, ließ er die Gruppe von einigen bewaffneten Beschützern begleiten. Je tiefer sie in das Labyrinth vorgedrungen seien, erzählen moricz und pena, um so kritischer und gereizter wäre die Stimmung geworden, und zuletzt habe die Gruppe Angst vor den Beschützern gehabt, die das Goldfieber, der Goldrausch gepackt habe. Man mußte umkehren. Warum tut Ecuador nichts zur Bergung, zur Förderung einer wissenschaftlichen Expedition, die dem Lande zum Ruhme gereichen würde?

Ecuador mit seinen fünf Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Der Plantagenbau von Kakao, Bananen, Tabak, Reis und Zuckerrohr bringt nicht genug Devisen für den Ankauf moderner technischer Geräte. Der indianische Landbau im Hochland erzeugt Kartoffeln und Getreide, hat etwas Schaf-und Lamazucht. Der früher in den östlichen Wäldern gewonnene Wildkautschuk ist nicht mehr gefragt. Vielleicht bringt der staatlich geförderte Abbau von Bodenschätzen (Gold, Silber, Kupfer, Blei, Mangan) in kommenden Jahren einigen Gewinn oder auch das Erdöl, das man vor der Küste fand. Noch aber wird aller Ertrag vorrangig gebraucht, um die elende Armut zu mildern, noch hat man keinen Sinn für Aufgaben, die nicht dazu dienen, den Hunger zu bezwingen. juan moricz schätzt, daß allein eine Inspektion des Tunnelsystems, ohne Detailforschungen, mehr als eine Million Schweizer Franken kosten würde: eine Elektrizitätsstation muß installiert werden, zentrale Lager für Geräte und Verpflegung sind anzulegen, Sicherungsvorkehrungen müssen getroffen werden, zum Teil wird bergbaumäßiger Vortrieb notwendig sein. In genauer Kenntnis dieser ungehobenen Schätze der Menschheitsgeschichte postuliere ich erneut die Forderung, die ich 1968 in Erinnerungen an die Zukunft niederschrieb:

»Ein utopisch-archäologisches Jahr ist fällig! In diesem einen Jahr hätten sich Archäologen, Physiker, chemiker, Geologen, Metallurgen und alle korrespondierenden Zweige dieser Wissenschaften mit der einzigen Frage zu beschäftigen: erhielten unsere Vorfahren Besuch aus dem Weltall?«

Damit kein Mensch und keine Institution sagen kann, man könne nicht auf die Suche nach unbekannten geheimnisvollen Höhlen gehen, soll hier die Besuchskarte von Rechtsanwalt pena abgebildet sein, der jedem seriösen Forscher Kontakt zu juan moricz herstellt: (Abb. 18)

18 Rechtsanwalt Pena vermittelt jedem seriösen Forscher den Weg zu Juan Moricz! Die Höhlen unter Ecuador verlangen exakte Forschung!


Benachbart, in den Anden von peru, entdeckte der spanische Hauptmann Francisco pizarro (1478-1541) auf dem Berg der Inkas huascaran, 6768 m ü. d. M., Höhleneingänge, die mit Felsplatten verschlossen waren. Die Spanier vermuteten dahinter Vorratskammern. Erst im Jahre 1971 erinnerten sich Höhlenforscher wieder dieser Inkagrotten. Die Zeitschrift bild der Wissenschaft berichtete über die mit allen technischen Hilfsmitteln (Seilwinden, Elektrokabel, Berglampen, Sauerstoffflaschen) ausgerüstete Expedition, die in der Nähe der peruanischen Ortschaft otuzco einstieg. - 62 m unter der Erde machten die Wissenschaftler eine verblüffende Entdeckung: am Ende mehrstöckiger Höhlen standen sie plötzlich vor Schottentüren aus riesigen Felsplatten: acht Meter hoch, fünf Meter breit, zweieinhalb Meter dick. Trotz des ungeheuren Gewichts konnten vier Männer, die sich dagegenstemmten, die Türen drehen: sie liegen auf Steinkugeln in einem Wassertropfbett. bild der Wissenschaften berichtet:

»Hinter den >sechs Türen< beginnen mächtige Tunnelbauten, die sogar moderne Tiefbautechniker vor Neid erblassen lassen. Diese Tunnel führen, teils mit einem Gefälle von 14 Prozent, schräg unterirdisch der Küste entgegen. Der Boden ist mit genarbten und quergeriffelten Steinplatten ausgelegt und rutschsicher. Ist es heute ein Abenteuer, in diesen 90 bis 10) Kilometer langen Transporttunnel in Richtung Küste vorzudringen und dabei schließlich ein Niveau von 25 Meter unter dem Meeresspiegel zu erreichen, was muß es erst damals, im 14. und 15. Jahrhundert, für Schwierigkeiten mit sich gebracht haben, tief unter den Anden Güter abzutransportieren, um sie dem Zugriff Pizarros und des spanischen Vizekönigs zu entziehen! Am Ende der unterirdischen Gänge >von Guanape<, so benannt nach der Insel, die hier vor der Küste Perus liegt, weil angenommen wird, daß diese Gänge einst unter dem Meer zur Insel führen sollten, lauert der Große Ozean. Nachdem die Gänge in tiefer Bergfinsternis mehrmals empor- und hinabgeführt haben, dringt ein Rauschen und eine merkwürdig hohl klingende Brandung ans Ohr. Im Licht der Scheinwerfer endet das nächste Gefälle am Rande einer pechschwarzen Flut, die als Meerwasser identifiziert wird. Hier beginnt unterirdisch auch die heutige Küste. War das früher anders?«

Die Wissenschaftler halten eine Suche auf der Insel guanape für sinnlos, weil dort nichts darauf hindeutet, daß irgendwo jemals ein Gang vom Festland ans Tageslicht gekommen sei. »Niemand weiß, wo diese unterirdischen Straßen der Inkas und ihrer Vorfahren enden und ob sie vielleicht den Weg zu gefüllten Schatzkammern längst versunkener Welten öffnen.« Goldschätze witterten schon Francisco pizarro und sein räuberisches Gefolge in unauffindbaren Verstecken der Inkas. 1532 versprach der edle Spanier dem Inkaherrscher atahualpa Leben und Freiheit, falls er Zweidrittel eines Raumes (7X5X3 m) mit Gold füllen ließe. atahualpa vertraute dem Wort des Sendboten Ihrer Christlichen Majestät Johanna, der Wahnsinnigen (1479-1555). Tag um Tag schleppten die Inkas Gold herbei, bis das Zimmer bis zur vorgeschriebenen Höhe angefüllt war. Dann brach pizarro das gegebene Wort, er ließ atahualpa (1533) hinrichten. Im gleichen Jahr erhob der spanische Statthalter den Inka manco capac zum Schattenkönig. (Auch er wurde 1544 von den christlichen Eroberern ermordet.) Mit diesem manco capac endete die Inkadynastie, die mit ihrem legendären Begründer gleichen Namens in die Geschichte eingetreten war. Zwischen dem ersten und dem letzten manco capac sollen, wie Historiker feststellten, 13 »Söhne der Sonne«, Sonnenkönige, das Inkareich regiert haben. Setzt man den historisch gesicherten Beginn auf die Zeit um 1200 n. d. Z. an und setzt das Ende mit 1544, dem Todesjahr des letzten Sonnenkönigs, dann hätte dieses gewaltige Reich von Chile bis Ecuador, von den anden nördlich quito bis südlich Valparaiso in knapp 350 Jahren aufgebaut worden sein müssen. In diesem Zeitraum also hätte das erste vorkolumbianische Imperium Südamerikas ineinander gefügt werden müssen; die unterworfenen Länder und Völker wurden nämlich nicht als Besatzungszonen gehalten, sie wurden in die herrschende Staatsverfassung integriert; fortschrittliche Errungenschaften im Landbau wurden durch geschulte Beamte ebenso vermittelt wie die glänzend funktionierenden Regeln einer gemeinwirtschaftlichen Ordnung.

Legten die Inkas im gleichen Zeitraum ein Netz von 4000 km gut ausgebauter Straßen mit Rasthäusern an? Erbauten sie zugleich Städte wie cuzco, tiahuanaco, macchu-picchu, die Zyklopenfestungen oliantaytam-bo und sacsayhuaman? Legten sie nebenbei Wasserleitungen an und betrieben Bergbau auf Silber-, Zinn- und Kupferminen, deren Förderungen sie zu Bronze legierten? Entwickelten sie »mit der linken Hand« noch die Goldschmiedekunst, webten feinste Stoffe und töpferten edle Formen? Von der hohen Kultur, die sie außerdem während der limitierten 350 Jahre züchteten, wagt man gar nicht mehr zu sprechen. Jeder Indianer dieser Zeit muß ein Genie im Geiste von hohen Graden und ein Wesen von unvorstellbaren Kräften gewesen sein. Wenn aber die gleichen Inkas auch noch die Tunnelsysteme unter Ecuador und peru in die Felsen geschlagen, gesprengt, gebohrt, gemeißelt haben sollen, dann war dies Reich mit seinen Bürgern die ungeheuerste technische, kulturelle und künstlerische Weltmacht aller Zeiten!

Nein, so kann man die Chronologie nicht blind zusammenkleistern, weil jeder andere Gedanke die willkürliche (Re-)Konstruktion aus den Angeln heben würde. Ich behaupte:

Die Tunnelsysteme gab es schon Jahrtausende, bevor das Inkareich entstand. (Wie und womit hätten Inkas Hunderte von Kilometern Tunnelgänge tief unter der Erde schaffen sollen? Der Autobahntunnel unter dem Ärmelkanal wird von Ingenieuren unseres hochtechnischen Jahrhunderts seit 50 Jahren geplant, und noch ist man sich nicht klar, mit welcher Methode dieser -vergleichsweise popelige - Kanal gebaut werden soll!) Ich behaupte: Führenden Inkaschichten waren die uralten Tunnelsysteme bekannt. (Nach dem Mord an atahualpa ließ der letzte manco capac die in den Sonnentempeln über das ganze Reich verstreuten Goldschätze einsammeln und in den vorhandenen und ihm bekannten Höhlen deponieren, um sie vor den weißen Eindringlingen in Sicherheit zu bringen.)

Ich behaupte:

Die Goldschätze unter Ecuador und peru stammen aus einer Zeit, die weit vor dem Entstehen des Inkareiches und seiner Kultur liegt. - Um 1570 fahndete der spanische Chronist Pater christobal de molina nach den Motiven für den Grottenbau der Inkas. In seinem 1572 verfaßten Buch ritos y fabulos de los incas übermittelte molina, der urvater der Menschheit habe sich nach getaner Arbeit, nachdem die Schöpfung vollzogen war, in eine Höhle zurückgezogen. Dieses geheime Retiro aber sei die Geburtsstätte vieler Völker gewesen, die daraus aus einer »endlosen Nacht« hervorgetreten wären. Zugleich seien, überlieferte molina, diese Höhlen über Söhne und Enkel fort auch Tresore für die Reichtümer der Völker gewesen, die je in Bedrängnis gerieten. Ehernes und tödlich geahndetes Gesetz sei die vollkommene Geheimhaltung im Kreise derer, die von der Höhle wußten, gewesen. (Wie sehr dieses traditionsreiche Gesetz noch heute virulent ist, habe ich auf meiner Reise durch Ecuador im Jahre des Heils 1972 erfahren dürfen!)

Kronzeuge für die vorchristliche Herkunft der Goldschätze möge der vatikanische Gralshüter Pater crespi in cuenca sein. Er sagte mir: »Was die Indianer mir aus den Tunnels hervorholten, stammt alles aus Zeiten vor christus! Die meisten Goldsymbole und vorgeschichtlichen Darstellungen sind älter als die Sintflut.«

In den Höhlen und Sälen unter Ecuador und peru sind Schätze dreifach zu heben:

1. Das unergründliche Erbe der Erbauer der Tunnelsysteme

2. Die Steinmetzarbeiten der ersten intelligenten Menschen, die vermutlich Schüler der Tunnelkonstrukteure waren

3. Die Gold- und Silberschätze der Inkas, die hier nach 1532 vor den spanischen Konquistadoren versteckt wurden

Die Frage der Fragen aber ist: Warum wurden die Höhlen gebaut?

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