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Du sagst: ein schoner Tag mit Pomp und 8egen,

Der Hochzeits Tag, voll Freude und Genuss!

Es bangt der nicht vor jenen dunklen Wegen,

4 Wo manche lichte Hoffnung schwinden muss.

Die Augen aller sind ihr zugewendet,

Wenn mit dem 8chleier sich ihr Kranz vereint,

Und sie, errothend und vom Gluck geblendet,

8 Als junge Braut vor dem Altar erscheint.

Da steht sie schwebend zwischen Freud und 8orgen.

Doch er? Er schwor! Er, ihrer Zukunft Wehr!

Kennt wohl die Welt, was vor der Welt verborgen?

12 Den Kampf der Liebe und der Pflicht? Und or?

Er hat erkannt, was jeder Mensch bewundert,

Was jeder schatzt. Trinkt auf ihr Wohl und Gluck!

Verflossen ist ein Viertel vom Jahrhundert,

16 Und silbern kommt die Hochzeit ihm zuruck.

Hier stohn sie all'die Tochter end die 8ohne,

Obgleich von Weitem mancher zugeeilt,

In jedem AugVerkla'ret sich in Thrane

20 Die Milch, die einst die Mutterbrust vertheilt.

Voll ist das Gluck, das einzige, das Wahre. —

Was noch fur Wunsche Jemand bringen m;ig?

O, giob uns Golt bei diesem 8ilber-Paare

24 Zu feiern eins! der goldnen Hochzeit Tag!

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