13

Während er auf das Kontrollzentrum zuging, vollzog Watchman zweimal den Ritus des Ausbalancierens der Seele, bevor die Dumpfheit ihn zu verlassen begann. Der häßliche Ausgang seiner List betäubte ihn noch immer. Als er sein Büro erreichte, machte Watchman achtmal hintereinander das Zeichen des Krug-sei-gepriesen und rezitierte die Hälfte der Sequenz des genetischen Codes. Diese Andachtübungen beruhigten ihn. Er rief San Francisco an, das Büro von Fearon & Doheny, Krugs Anwälte für Haftpflichtsachen. Auf dem Schirm erschien Lou Fearon, der jüngere Bruder des Senators der Absterbe Partei, und Watchman erzählte ihm die Geschichte.

»Warum hat Spaulding geschossen?« fragte Fearon.

»Hysterie, Dummheit, Erregung.«

»Krug hatte ihm nicht befohlen zu schießen?«

»Keineswegs. Um einen Meter hätte der Bolzen Krug selbst getötet, und er war nicht in Gefahr.«

»Zeugen?«

»Niccolò Vargas, ich selbst, der andere AGP-Alpha, sowie verschiedene Betas und Gammas, die dabeistanden. Soll ich ihre Namen besorgen?«

»Das hat keinen Zweck«, erwiderte der Anwalt. »Sie wissen, was die Aussage eines Betas wert ist. Wo ist Vargas jetzt?«

»Noch immer hier. Ich denke, er geht bald zurück in sein Observatorium.«

»Sagen Sie ihm, er soll mich später anrufen. Ich werde mit dem Transmat heraufkommen und seine Aussage aufnehmen. Was den Alpha betrifft…«

»Kümmern Sie sich nicht um ihn«, riet Watchman.

»Warum?«

»Er ist ein politischer Fanatiker. Er wird versuchen, Kapital aus der Sache zu schlagen. Sie sollten ihn aus dem Fall heraushalten, wenn Sie können.«

»Er war Zeuge«, sagte Fearon. »Er muß vorgeladen werden. Ich werde ihn irgendwie neutralisieren. Wissen Sie, wem er gehört?«

»Dem Eigentumschutz von Buenos Aires.«

»Wir haben für sie gearbeitet. Ich werde Joe Doheny anrufen und ihn für Krug kaufen lassen. Er kann Krug kaum Schwierigkeiten bereiten, wenn er ihm gehört…«

»Nein«, sagte Watchman. »Ein schlechter Zug. Sie überraschen mich, Lou.«

»Warum?«

»Dieser Alpha ist ein AGP-Mann. Er ist sehr empfindlich in bezug auf den Status der Androiden. Wir schießen seine Begleiterin ohne Warnung nieder, und dann versuchen wir sein Schweigen zu erkaufen? Wie hört sich das an? Wir treiben der AGP innerhalb von zwölf Stunden, nachdem er der Presse eine Erklärung abgegeben hat, zehn Millionen neue Mitglieder in die Arme.«

Fearon nickte mißmutig. »Natürlich. Natürlich. Sie haben recht, Thor. Wie würden Sie handeln?«

»Lassen Sie mich mit ihm sprechen«, sagte Watchman. »Von Android zu Android. Ich werde irgendwie mit ihm fertig werden.«

»Ich hoffe es. Inzwischen rufe ich die Labrador-Transmat an und stelle fest, wieviel sie an Schadenersatz verlangen für den Verlust ihrer Alphafrau. Das werden wir schnell regeln. Sagen Sie Krug, er soll sich keine Sorgen machen. Nächste Woche ist der Fall gelaufen, als wäre die ganze Sache nicht geschehen.«

Abgesehen davon, daß ein Alpha tot ist, dachte Watchman und unterbrach die Verbindung.

Er ging hinaus. Der Schnee fiel dichter. Die Gammatrupps hielten das ganze Gebiet schneefrei bis auf einen Kreis von etwa fünfzig Metern um die Stelle, wo die Leiche von Kassandra Nucleus lag. Sie vermieden den Bereich sorgfältig. Eine dünne Schneedecke bedeckte jetzt ihren Körper. Neben ihr stand bewegungslos, immer weißer werdend, Siegfried Fileclerk. Watchman ging zu ihm.

»Ihr Besitzer ist informiert worden«, sagte er. »Ich werde sie von einigen Gammas in das Lager bringen lassen, bis sie abgeholt wird.«

»Lassen Sie sie hier«, sagte Fileclerk.

»Warum?«

»Genau hier, wo sie gefallen ist. Ich wünsche, daß jeder Android, der hier arbeitet, ihre Leiche sieht. Nur von einem Mord wie diesem hören, genügt nicht. Ich wünsche, daß man sie sieht!«

Watchman betrachtete die tote Alpha. Offenbar hatte Fileclerk ihr Gewand geöffnet. Ihre Brüste waren unbedeckt, und der Einschuß des Bolzens war sichtbar zwischen ihnen.

»Sie kann nicht hier im Schnee liegenbleiben«, sagte er.

Fileclerk preßte die Lippen zusammen. »Ich will, daß man sie sieht! Watchman, das war Mord. Ein politischer Mord!«

»Seien Sie nicht albern!«

»Krug rief seinen Henker herbei und ließ sie niederschießen, weil sie das Verbrechen begangen hatte, ihn um seine Unterstützung zu bitten. Wir beide haben es gesehen. Sie hat ihn nicht bedroht. In ihrem Eifer kam sie ihm zu nahe, während sie ihm unseren Standpunkt darlegte. Das ist alles. Dennoch hat er sie töten lassen.«

»Eine völlig irrationale Interpretation«, sagte Watchman. »Krug hätte nichts gewonnen, wenn er sie hätte töten lassen. Im Gegenteil. Er sieht in der Androiden-Gleichheits-Partei eine unangenehme Belästigung, aber keine Bedrohung. Wenn er einen Grund hätte, AGP-Leute zu töten, warum hätte er Sie dann leben lassen sollen? Ein weiterer schneller Schuß, und Sie wären ihr gefolgt.«

»Warum aber wurde sie dann getötet?«

»Ein Irrtum«, sagte Watchman. »Der Täter war Krugs Privatsekretär. Ihm war berichtet worden, Mörder unternähmen einen Anschlag auf Krugs Leben. Als er den Schauplatz erreichte, sah er, daß sie mit Krug rang. Es sah höchst verdächtig aus; ich hatte zunächst denselben Eindruck wie er. Ohne zu zögern schoß er.«

»Auch dann«, erwiderte Fileclerk, »hätte er auf ihr Bein zielen können. Er ist bekannt als guter Schütze. Statt zu verwunden, tötete er. Er hat mit Absicht auf die Brust gezielt. Warum? Warum?«

»Ein Charakterfehler. Er ist Ektogene; er hegt starke Vorurteile gegen die Androiden. Wenige Augenblicke zuvor ist es zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen ihm, mir und einigen anderen Androiden gekommen, und er mußte klein beigeben. Er ist voller Ressentiments, und diesesmal ist er übergekocht. Als er sah, daß der angebliche Mörder ein Androide war, schoß er, um zu töten.«

»Ich verstehe.«

»Es war seine persönliche Entscheidung. Krug hat ihm überhaupt keinen Befehl zum Schießen gegeben, geschweige denn zum Schießen, um zu töten.«

Fileclerk wischte Schnee von seinem Gesicht. »Nun, was wird geschehen, um diesen Ektogenen für seinen Mord zu bestrafen?«

»Krug wird ihm einen scharfen Verweis erteilen.«

»Ich spreche von gerichtlicher Bestrafung. Auf Mord steht doch Auslöschung der Persönlichkeit?«

Seufzend sagte Watchman: »Für Mord an einem Menschen, ja. Der Ektogene hat lediglich der Labrador-Transmat-Gesellschaft gehörendes Eigentum zerstört. Es kommt zu einer Zivilklage; Labrador-Transmat wird vor Gericht Schadenersatz beanspruchen, und Krug hat bereits seine Verantwortlichkeit anerkannt. Er wird ihren vollen Preis bezahlen oder Ersatz liefern.«

»Ersatz liefern! Ihren vollen Preis bezahlen! Ihren vollen Preis! Eine Zivilklage! Krug soll zahlen! Und was zahlt der Mörder! Nichts. Nichts! Er wird nicht einmal angeklagt. Alpha Watchman, sind Sie wirklich ein Android?«

»Sie können Einsicht nehmen in meine Fabrikationsakte.«

»Ich bin verwundert. Sie sehen synthetisch aus, aber Sie denken wie ein Mensch.«

»Ich bin synthetisch, Alpha Fileclerk. Ich versichere Sie.«

»Aber kastriert?«

»Mein Körper ist vollständig.«

»Ich sprach in Metaphern. Sie sind auf irgendeine Weise manipuliert worden, den menschlichen Standpunkt gegen unsere eigenen Interessen einzunehmen.«

»Ich habe nichts anderes durchgemacht als das normale Androidentraining.«

»Aber Krug scheint nicht nur Ihren Körper, sondern auch Ihre Seele gekauft zu haben.«

»Krug ist mein Schöpfer. Ich bin Krug ergeben.«

»Verschonen Sie mich mit diesem religiösen Unsinn«, erwiderte Fileclerk heftig. »Eine Frau ist kurzerhand getötet worden, ohne Grund, und Krug wird ihre Besitzer entschädigen, und das wird alles sein. Können Sie das akzeptieren, können Sie einfach die Achseln zucken und sagen, sie war nur Eigentum? Betrachten Sie sich selbst als Eigentum?«

»Ich bin Eigentum«, sagte Watchman.

»Und Sie akzeptieren Ihren Status mit Freuden?«

»Ich akzeptiere meinen Status, weil ich weiß, daß einst die Zeit der Erlösung kommen wird.«

»Sie glauben das?«

»Ich glaube es.«

»Sie sind ein Narr, der sich selbst betrügt, Alpha Watchman. Sie haben sich eine eigene kleine Fantasiewelt aufgebaut, die Ihnen erlaubt, Sklaverei zu tolerieren, Ihre eigene und die aller Wesen Ihrer Art, und Sie begreifen nicht einmal, welchen Schaden Sie der Sache der Androiden und Ihnen selbst zufügen. Und das, was hier heute geschehen ist, erschüttert Sie überhaupt nicht. Sie werden in die Kapelle gehen und beten, daß Krug Sie befreie, und inzwischen steht der wirkliche Krug auf diesem Stück gefrorenen Bodens und sieht zu, wie eine Alphafrau erschossen wird, und die Reaktion Ihres Befreiers besteht darin, daß er Sie beauftragt, seine Anwälte anzurufen, um einen einfachen Vergleich in einer lästigen Vermögenssache zu arrangieren, als sei es eine Lappalie. Ist das der Mensch, den Sie verehren, Watchman?«

»Ich verehre nicht einen Menschen«, erwiderte Watchman, »ich verehre die Idee von Krug, dem Schöpfer, Krug, dem Erhalter, Krug, dem Erlöser, und dem Mann, der mich beauftragte, die Anwälte anzurufen, war nur eine Manifestation dieser Idee, nicht die wichtigste.«

»Glauben Sie auch das?«

»Ich glaube auch das.«

»Sie sind unmöglich«, sagte Siegfried Fileclerk mit gepreßter Stimme. »Hören Sie, wir leben in einer realen Welt. Wir haben ein reales Problem, und wir müssen eine reale Lösung suchen. Unsere Lösung liegt in der politischen Organisation. Es kommen jetzt fünf von uns auf einen von ihnen, und mehr von uns kommen täglich aus den Zuchtkammern, während sie sich kaum noch vermehren. Wir haben unseren Status zu lange hingenommen. Wenn wir auf Anerkennung und Gleichheit drängen, werden sie sie uns geben müssen, weil sie innerlich Angst vor uns haben und wissen, daß wir sie vernichten könnten, wenn wir wollten. Nicht, daß ich für Gewalt plädiere, lediglich für die Andeutung einer Gewaltandrohung, nur für die Andeutung einer Andeutung. Doch wir müssen mit verfassungsmäßigen Methoden arbeiten. Die Zulassung von Androiden zum Kongreß, die Gewährung des Bürgerrechts, die Zuerkennung der legalen Existenz als Personen…«

»Verschonen Sie mich mit so etwas. Ich kenne das Programm der AGP.«

»Und Sie sehen nicht seine Logik, nach dem, was heute, was hier geschehen ist?«

»Ich sehe, daß die Menschen unsere Partei tolerieren und ihre Aktivität sogar amüsant finden«, sagte Watchman. »Ich sehe auch, daß sie, falls eure Forderungen mehr als Theorie werden, die AGP abschaffen, jeden aufrührerischen Alpha einer hypnotischen Manipulation unterziehen, und, wenn nötig, die Parteiführerschaft ebenso erbarmungslos liquidieren, wie diese Alphafrau Ihrer Ansicht nach liquidiert wurde. Die menschliche Wirtschaft beruht auf dem Begriff der Androiden als Eigentum. Das mag sich ändern, aber diese Veränderung wird sich nicht auf Ihre Weise vollziehen. Sie kann nur Wirklichkeit werden als freiwilliger Akt des Verzichts der Menschen.«

»Eine naive Ausnahme. Sie schreiben ihnen Tugenden zu, die sie noch nie besessen haben.«

»Sie haben uns geschaffen. Können sie Teufel sein? Wenn sie es sind, was sind dann wir?«

»Sie sind keine Teufel«, erwiderte Fileclerk. »Sie sind menschliche Wesen, die auf blinde und stupide Art selbstsüchtig sind. Sie müssen erzogen werden, zu verstehen, was wir sind und was sie uns antun. Es ist nicht das erstemal, daß sie so etwas getan haben. Einst gab es eine weiße Rasse und eine braune Rasse, und die Weißen versklavten die Braunen. Die Braunen wurden gekauft und verkauft wie Tiere, und die Gesetze, die ihren Status regelten, waren Zivilgesetze, Eigentumsgesetze… eine exakte Parallele unserer Situation. Doch ein paar aufgeklärte Weiße erkannten die Ungerechtigkeit dieses Verhaltens und kämpften für eine Beendigung der Sklaverei. Und nach Jahrzehnten politischen Kampfs, Bearbeitung der öffentlichen Meinung und wirklichen Kriegs wurden die Sklaven befreit und wurden Bürger. Dies nehmen wir als Muster für unser Handeln.«

»Die Parallele stimmt nicht. Die Weißen hatten kein Recht, über die Freiheit ihrer braunhäutigen Mitmenschen zu verfügen. Die Weißen selbst, einige von ihnen, erkannten dies schließlich und befreiten die Sklaven. Die Sklaven hatten nicht politisch gekämpft und die öffentliche Meinung bearbeitet; sie verhielten sich ruhig und litten, bis die Weißen ihre eigene Schuld erkannten. Jedenfalls waren diese Sklaven Menschen. Aufgrund wessen Rechts versklavt ein Mensch den anderen? Unsere Herren hingegen schufen uns. Wir verdanken ihnen unsere Existenz. Sie können mit uns verfahren, wie es ihnen gefällt. Weshalb haben sie uns in die Welt gesetzt? Wir haben keine moralischen Ansprüche an sie.«

»Sie bringen auch ihre Kinder zur Welt«, erklärte Fileclerk.

»Und bis zu einem gewissen Maß betrachten sie ihre Kinder als Eigentum, zumindest, so lange sie aufwachsen. Aber die Sklaverei der Kinder endet mit dem Ende der Kindheit. Aber wie steht es mit unserer Sklaverei? Besteht ein so großer Unterschied zwischen einem Kind, das in einem Bett gezeugt wurde, und einem Kind, das aus der Retorte kommt?«

»Ich gebe zu, daß der augenblickliche Status der Androiden ungerecht ist…«

»Na also!«

»… aber ich stimme nicht mit Ihnen überein, was die Taktik betrifft«, fuhr Watchman fort. »Eine politische Partei ist nicht die Antwort. Die Menschen kennen ihre Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts, und sie sehen keine Parallelen; wenn ihr Gewissen sich rührte, wüßten wir es jetzt längst. Wo sind die modernen Vorkämpfer für die Abschaffung der Sklaverei. Ich sehe nicht sehr viele. Nein, wir können keinen moralischen Druck auf sie ausüben, nicht direkt; wir müssen ihnen vertrauen, wir müssen begreifen, daß das, was wir heute leiden, eine Prüfung unserer Tugend, unserer Stärke ist, eine Prüfung, geplant von Krug, um festzustellen, ob synthetische Menschen In die menschliche Gesellschaft integriert werden können. Ich will Ihnen ein historisches Beispiel geben: die römischen Kaiser warfen Christen den Löwen zum Fraß vor. Schließlich jedoch machten die Kaiser dem nicht nur ein Ende, sondern wurden selbst Christen. Das geschah nicht, weil die frühen Christen eine politische Partei gründeten und andeuteten, sie würden aufstehen und die Heiden massakrieren, wenn ihnen keine religiöse Freiheit gewährt würde. Es war ein Triumph des Glaubens über die Tyrannei. Auf die gleiche Weise…«

»Verschonen Sie mich mit Ihrer albernen Religion«, unterbrach ihn Fileclerk, plötzlich heftig werdend. »Schließen Sie sich auch der AGP an. Solange wir Alphas zersplittert sind, haben wir keine Chance…«

»Eure Ziele und die unseren sind unvereinbar. Wir predigen Geduld, wir beten um göttliche Gnade. Ihr seid Agitatoren und Hetzer. Wie könnten wir da gemeinsame Sache mit euch machen?«

Watchman sah, daß Fileclerk ihm nicht mehr zuhörte. Er schien sich in sich selbst zurückzuziehen. Seine Augen wurden glasig, Tränen rannen über die Wangen, Schneeflocken klebten an den feuchten Spuren. Watchman hatte nie zuvor einen Androiden weinen sehen, obwohl er wußte, daß es physiologisch möglich war. Er sagte: »Wir werden einander nie bekehren, nehme ich an. Aber tun Sie eines für mich. Versprechen Sie mir, daß Sie diesen Mord nicht für politische Propaganda benutzen. Versprechen Sie mir, daß Sie nicht in alle Welt hinausposaunen, Krug habe sie mit Absicht töten lassen. Krug ist potentiell der beste Verbündete, den die Sache der Androidengleichheit besitzt. Er könnte uns retten mit einer einzigen Erklärung. Aber wenn Sie ihn verärgern, indem Sie ihn mit einer so lächerlichen Beschuldigung verunglimpfen, werden Sie uns allen ungeheuren Schaden zufügen.«

Fileclerk schloß die Augen. Er sank langsam auf die Knie. Er warf sich über die Leiche von Kassandra Nucleus und schluchzte trocken.

Watchman sah eine Weile schweigend auf ihn hinunter. Dann sagte er sanft: »Kommen Sie mit mir in unsere Kapelle. Im Schnee liegen ist Unsinn. Selbst wenn Sie nicht glauben, wir haben Techniken, die Seele zu erleichtern, den Kummer zu mildern. Sprechen Sie mit einem unserer Überwinder. Beten Sie zu Krug und vielleicht…«

»Gehen Sie«, schluchzte Siegfried Fileclerk gequält. »Gehen Sie, bitte!«

Resigniert hob und senkte Watchman die Schultern. Er empfand grenzenlose Traurigkeit, fühlte sich leer und kalt. Er ließ die beiden Alphas, den lebenden und die tote im Schnee liegen und wandte sich nach Norden, um die inzwischen in einem anderen Gebäude eingerichtete Kapelle aufzusuchen.

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