Nachwort. Anmerkungen des Autors

Während der letzten zwanzig Jahre gab es Dutzende von Strafverfahren, in denen der oder die Angeklagte angab, mehrere Persönlichkeiten zu haben. Die Taten, derer man sie anklagte, umfaßten eine große Bandbreite und schlossen Mord, Entführung, Vergewaltigung und Brandstiftung ein.

Die multiple Persönlichkeitsstörung (MPS), auch Dissoziative Identitätsstörung (DIS) genannt, ist unter Psychiatern ein strittiges Thema. Manche sind der Ansicht, daß es so etwas nicht gibt. Andererseits liegen zahlreiche Berichte von angesehenen Ärzten, Kliniken und Sozialdiensten vor, die Patienten behandelt haben, die an MPS leiden. In einigen Studien heißt es sogar, daß zwischen fünf und fünfzehn Prozent aller psychiatrischen Patienten davon betroffen sind.

Anhand der vom Justizministerium veröffentlichten aktuellen Statistiken läßt sich feststellen, daß ungefähr ein Drittel aller sexuell mißbrauchten Jugendlichen Kinder unter sechs Jahren sind und daß eines von drei Mädchen vor Erreichen des achtzehnten Lebensjahres sexuell mißbraucht wird.

In der Mehrzahl aller aktenkundigen Fälle handelt es sich um Inzest zwischen Vater und Tochter.

Die Ergebnisse eines in drei Ländern durchgeführten Forschungsprojekts deuten darauf hin, daß etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung von MPS betroffen ist.

Dissoziative Störungen werden häufig fehlinterpretiert, und anhand von Studien wurde nachgewiesen, daß Menschen bis zu sieben Jahre mit einer MPS gelebt haben, ehe die richtige Diagnose gestellt wurde.

Zwei Drittel aller multiplen Persönlichkeitsstörungen sind übrigens heilbar.

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