Für eine Sekunde glaubte ich, er rede davon, dass Annabeth mich geküsst hatte, aber dann ging mir auf, dass er etwas sehr viel Bedeutenderes meinte.
»Die Ausbrüche gehen weiter«, sagte er. »Typhon regt sich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er sich bald, in wenigen Monaten, höchstens einem Jahr, von seinen Fesseln befreien wird.«
»Das tut mir leid«, sagte ich. »Ich wollte nicht …«
Poseidon hob die Hand. »Das ist nicht deine Schuld, Percy. Es wäre früher oder später sowieso passiert, jetzt, wo Kronos die uralten Monster aufweckt. Aber hüte dich, wenn Typhon sich regt … Das wird anders sein als alles, was du bisher erlebt hast. Bei seinem ersten Erscheinen konnten ihn die gesammelten Kräfte des Olymps kaum bezwingen. Und wenn er sich abermals regt, wird er hierherkommen, nach New York. Er wird geradewegs den Olymp ansteuern.«
Das waren genau die guten Nachrichten, die ich an meinem Geburtstag hören wollte, aber Poseidon strich über meinen Rücken, als ob alles in schönster Ordnung wäre. »Ich muss los. Lass dir deinen Kuchen schmecken.«
Und damit verwandelte er sich in Nebel und wurde von einer warmen Meeresbrise aus dem Fenster getragen.
Es war nicht ganz einfach, Paul davon zu überzeugen, dass Poseidon über die Feuerleiter verschwunden war, aber da Menschen sich nicht in Luft auflösen können, musste er es schließlich glauben.
Wir aßen blauen Kuchen und Eis, bis wir keinen Bissen mehr hinunterbrachten. Dann spielten wir alberne Partyspiele wie Scharade und Monopoly. Tyson kapierte das mit der Scharade nicht. Er brüllte immer die Antwort, die er pantomimisch darstellen sollte, aber bei Monopoly war er dann sehr gut. Er warf mich in den ersten fünf Runden aus dem Spiel und fing dann an, meine Mom und Paul in den Bankrott zu treiben. Ich ließ sie weiterspielen und ging in mein Zimmer.
Ich legte ein übrig gebliebenes Stück blauen Kuchen auf meine Kommode. Dann nahm ich mein Camp-Half-Blood-Halsband ab und legte es auf die Fensterbank. Ich hatte jetzt drei Perlen, für jeden Sommer im Camp eine – einen Dreizack, das Goldene Vlies und als Neuestes ein kompliziertes Gewirr von Gängen, das die Schlacht um das Labyrinth symbolisierte, wie die Campbewohner sie nannten. Ich fragte mich, wie die Perle des nächsten Jahres wohl aussehen würde, falls ich dann noch da wäre, um eine zu erhalten. Falls das Camp bis zum nächsten Sommer überlebte.
Ich sah das Telefon neben meinem Bett an und überlegte, ob ich Rachel Elizabeth Dare anrufen sollte. Meine Mom hatte gefragt, ob ich an diesem Abend sonst noch jemanden einladen wollte, und ich hatte an Rachel gedacht. Aber ich rief sie nicht an. Ich weiß nicht, warum nicht. Die Vorstellung machte mich fast so nervös wie eine Tür zum Labyrinth.
Ich klopfte meine Taschen ab und nahm alles heraus – Springflut, ein Kleenextuch, meinen Wohnungsschlüssel. Dann klopfte ich auf meine Hemdtasche und spürte eine kleine Beule. Mir war das gar nicht klar gewesen, aber ich trug das weiße Baumwollhemd, das Kalypso mir auf Ogygia gegeben hatte. Ich zog ein Stück Stoff heraus, wickelte es auseinander und fand den kleinen Zweig Mondgewebe. Er war nach zwei Monaten verwelkt, aber ich konnte noch immer den Duft des verwunschenen Gartens wahrnehmen. Das machte mich traurig.
Mir fiel Kalypsos letzte Bitte an mich ein: Pflanz in Manhattan einen Garten für mich. Ich öffnete das Fenster und stieg hinaus auf die Feuerleiter.
Meine Mom hatte dort einen Blumenkasten. Im Frühling füllte sie ihn mit Blumen, aber jetzt war nur noch Erde darin, die auf etwas Neues wartete. Über der 82nd Street hing der Vollmond. Ich pflanzte den trockenen Zweig des Mondgewebes vorsichtig ein und goss ein wenig Nektar aus meiner Feldflasche darüber.
Zuerst passierte nichts.
Dann schoss vor meinen Augen eine winzige Silberpflanze empor – ein Mondgewebebaby, das in der warmen Sommernacht leuchtete.
»Schöne Pflanze«, sagte eine Stimme.
Ich fuhr herum. Direkt neben mir auf der Feuerleiter stand Nico di Angelo. Er war soeben dort erschienen.
»Tut mir leid«, sagte er. »Wollte dich nicht erschrecken.«
»Ach – schon gut. Aber was machst du hier?«
Er war in den vergangenen Monaten mehrere Zentimeter gewachsen. Seine Haare waren schwarze Zotteln. Er trug ein schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans und einen neuen Silberring, der wie ein Totenschädel geformt war. An seiner Seite hing sein stygisches Eisenschwert.
»Ich habe ein paar Untersuchungen angestellt«, sagte er. »Dachte, das interessiert dich. Dädalus hat seine Strafe erhalten.«
»Du hast ihn gesehen?«
Nico nickte. »Minos wollte ihn für alle Ewigkeit in einem Käsefondue sieden lassen, aber mein Vater hatte andere Vorstellungen. Dädalus wird für immer im Asphodeliengrund Überführungen und Ausfahrtrampen bauen. Das wird gegen die Verkehrsprobleme helfen. Ehrlich gesagt glaube ich, der Alte ist damit ziemlich zufrieden. Er baut also weiter. Ist noch immer kreativ. Und an den Wochenenden kann er seinen Sohn und Perdix sehen.«
»Das ist gut.«
Nico berührte seinen Silberring. »Aber deshalb bin ich nicht gekommen. Ich habe noch etwas anderes herausgefunden. Ich will dir ein Angebot machen.«
»Was denn?«
»Wie wir Luke schlagen können«, sagte er. »Wenn ich Recht habe, ist es der einzige Weg.«
Ich holte tief Luft. »Okay. Ich bin ganz Ohr.«
Nico warf einen Blick in mein Zimmer. Er runzelte die Stirn. »Ist das … blauer Geburtstagskuchen?«
Er hörte sich hungrig an und vielleicht ein wenig sehnsüchtig. Ich fragte mich, ob der arme Junge je eine Geburtstagsparty gegeben hatte oder wenigstens zu einer eingeladen worden war.
»Komm doch rein, es gibt Kuchen und Eis«, sagte ich. »Es klingt so, als hätten wir eine Menge zu besprechen.«
Glossar
Ambrosia und Nektar göttliche Speise und göttlicher Trunk, die die übernatürlichen Kräfte der Gottheiten stärken, für gewöhnliche Menschen aber tödlich sind.
Antaios Riese aus der griechischen Mythologie, Sohn des Poseidon und der Gaia. Pflegte alle vorbeiziehenden Reisenden zu zwingen, mit ihm zu kämpfen, und gewann immer. Aus den Schädeln der Besiegten fertigte er für seinen Vater Poseidon einen Tempel. Auch der Held Herkules wurde von Antaios zum Kampf herausgefordert. Als Herkules begriff, dass die Stärke des Riesen von seiner Mutter Gaia, der Erde, kam, hob er ihn in die Luft und konnte dann den seiner Kräfte beraubten Antaios erwürgen.
Aphrodite Göttin der Liebe, gehört zu den zwölf großen olympischen Gottheiten und spendet Schönheit und Fruchtbarkeit. Nach Homer ist sie die Tochter des Zeus und der Dione, nach Hesiod aber die »Schaumgeborene«, danach entstieg sie in vollkommener Gestalt dem Meer: Kronos, der jüngste der Titanen, hatte seinem Vater Uranos die Geschlechtsteile abgeschnitten und ins Meer geworfen, Schaum sammelte sich und verwandelte sich in eine Frau. Mit Hephaistos verheiratet, ist sie ihm keine treue Ehefrau und hat ihren Ehemann nicht nur mit Göttern, sondern auch mit Sterblichen betrogen; so wurde auch Aeneas gezeugt, der Gründer Roms. Sie half Männern, die in sterbliche Frauen verliebt waren, so wie Paris und Helena.
Apollo Gott der prophetischen Weissagung, der Künste, besonders der Musik, des Bogenschießens, Überbringer von Unheil, aber auch der Schutzheilige der Medizin. Die Musen sind ihm direkt untertan. Sohn des Zeus und der Leto, Zwillingsbruder der Artemis, wurde mit Nektar und Ambrosia aufgezogen und war schon wenige Tage nach seiner Geburt erwachsen. Zusammen mit Poseidon baute er die Stadtmauern von Troja. Nachdem er den mächtigen Drachen Python erschlagen hatte, wurde er der Patron des Orakels von Delphi.
Arachne Weberin, die von Athene zu einem Wettweben herausgefordert wurde. Arachnes Kunst übertraf die von Athene: Sie webte einen Teppich, der die Götter bei ihren Seitensprüngen zeigte. Zur Strafe wurde sie von Athene in eine Spinne verwandelt.
Ares Gott des Krieges, einziger Sohn Zeus’ mit seiner Gemahlin Hera; unverheiratet, hat aber häufig Liebschaften, u.a. mit Aphrodite, die ihm drei Kinder gebar: Harmonia und die Zwillinge Phobos (Furcht) und Deimos (Schrecken), die ihren Vater gerne auf das Schlachtfeld begleiten. Gilt als Vater der Penthesilea, der sagenhaften Ahnfrau der Amazonen. Wegen seiner Blutrünstigkeit und Kriegslust wurde Ares im antiken Griechenland nur wenig geschätzt. Bei den Römern wurde er später mit dem noch heute viel bekannteren Kriegsgott Mars gleichgesetzt und zählte dort zu den wichtigsten Gottheiten.
Argus der hundertäugige Wächter, der mit »Argusaugen« wacht.
Ariadne Geliebte des Theseus, später Gattin des Dionysos, Tochter des Königs Minos von Kreta und der Pasiphaë. Sie verliebte sich in den Prinzen Theseus, der nach Kreta gekommen war, um den Minotaurus, der im Labyrinth von Knossos gefangen gehalten wurde, zu besiegen. Auf Rat des Dädalus gab sie Theseus eine Rolle Garn, mit dem er nach seinem Sieg über den Minotaurus wieder aus dem Labyrinth herausfinden konnte; danach floh sie mit Theseus. Nach einigen Quellen hat er sie verlassen, um sich mit einer anderen Geliebten zusammenzutun, nach anderen wurde sie von Dionysos entführt, da der sich ebenfalls in sie verliebt hatte.
Asphodeliengrund Teil der Unterwelt, wo über die Toten Gericht gehalten wird, deshalb auch Felder der Verdammnis genannt.
Athene aus dem Kopf von Zeus entsprungen, also nicht auf normale Weise geboren, Göttin der Weisheit, der Künste und des Handwerks, der klugen Kriegsführung (im Gegensatz zu Ares, der Krieg um jeden Preis wollte), Stadtgottheit Athens, aber auch in vielen anderen Städten verehrt. Tochter von Zeus und Metis, der Tochter des Okeanos und der Titanin Thetis. Die Herkunft ihres Beinamens Pallas ist ungeklärt.
Atlas Sohn des Titanenpaares Iapetos und Klymene, muss den Himmel auf seinen Schultern tragen, als Strafe, weil er sich am Kampf der Titanen gegen die Götter beteiligt hat. In den Sagen ist er unermüdlich damit beschäftigt, diese Last anderen zu übergeben, was ihm jedoch nie gelingt.
Augias König von Elis auf dem Peloponnes, besaß 3000 Rinder, deren Ställe seit dreißig Jahren nicht mehr gereinigt worden waren. Die Reinigung dieser Ställe binnen eines Tages gehörte zu den Aufgaben des Herkules.
Automaton In der griechischen Mythologie gibt es eine Menge künstlicher Vögel, gehender und sprechender Statuen und künstlicher Diener. Homer berichtet in seiner Ilias, dass Hephaistos, der Gott des Handwerks, selbstfahrende Fahrzeuge und sogar künstliche Dienerinnen anfertigte, die intelligent waren und Handwerke erlernten.
Briareos Sohn der Gaia und des Uranos, einer der Hekatoncheiren. Siehe dort.
Castor antiker Held, Sohn der Leda und des Tyndareos, Bruder des Pollux und der schönen Helena.
Chiron einer der Zentauren, Sohn des Kronos und der Philyra, gutmütig und weise, Lehrer des Achilles und des Heilgottes Asklepios (auch Äskulap). Als er durch einen giftigen Pfeil verwundet wurde, übertrug er seine Unsterblichkeit dem Prometheus, um von seinem unerträglichen Leiden erlöst zu werden.
Circe Zauberin, die auf der Insel Aiaia lebte, Tante der Medea, Tochter des Sonnengottes Helios und der Perse, bekannt als männermordende Verführerin, deren Schmeicheleien sich nicht einmal der listenreiche Odysseus entziehen konnte.
Dädalus genialer Erfinder, baute das Labyrinth von Knossos und wurde von König Minos, der sich seiner Dienste versichern wollte, gefangen gehalten. Entkam zusammen mit seinem Sohn Ikarus mit Hilfe von selbst gebauten Flügeln, wobei Ikarus allerdings abstürzte und ums Leben kam.
Dionysos bei den Römern Bacchus genannt, Gott des Weines, der Fruchtbarkeit und der Ekstase, Sohn des Zeus und der thebanischen Prinzessin Semele, wurde als Kind immer als Mädchen verkleidet, weil Zeus und Semele die Rache von Zeus’ eifersüchtiger Gattin Hera fürchteten. Von Zeus zum Gott gemacht, als er den Wein entdeckte. Zu seinem Gefolge gehören Satyrn und Silenen.
Dracaenae antike weibliche Fabelwesen mit giftigem Blut, halb Frau, halb Drache.
Dryade wunderschöne weibliche Baumnymphe. Langlebig, aber nicht unsterblich. Ihr Leben ist mit dem ihres Baumes verbunden: Wenn er stirbt, stirbt auch sie.
Empusa weiblicher Dämon, Schwester der furchtbaren Skylla, mit einem weiblichen Oberkörper und einem Schlangenunterleib.
Eurytion Riese, der die Rinderherden des Geryon hütete, wurde später von Herkules erschlagen.
Furien Rachegöttinnen, auch Erinnyen oder Eumeniden genannt. Wie viele es gab, ist nicht bekannt, namentlich bekannt sind drei, nämlich Alekto, Megaira und Tisiphone.
Gaia Erdgöttin, Mutter und Frau des Uranos (Himmel), mit dem sie die Titanen, die Hekatoncheiren und die Zyklopen zeugte. Da Uranos seine Kinder hasste und in den Tartarus verbannte, überredete Gaia ihren Sohn Kronos, Uranos mit einer Sichel zu entmannen.
Geryon Herrscher über die Insel Erytheia, hatte drei an der Hüfte zusammengewachsene Oberkörper und war stolz auf seine Herde wunderschöner roter Stiere. Wurde von Herkules getötet.
Gorgonen die drei Töchter des Meeresgottes Phorkys und dessen Schwester, des Meeresungeheuers Keto. Sie hießen Stheno, Euryale und Medusa, hatten Schlangenhaare und waren von furchterregendem Aussehen. Ihr Anblick soll jeden Menschen versteinern. Unsterblich, außer Medusa, die von Perseus erschlagen wurde.
Hades Totengott und Beherrscher der Unterwelt, Sohn des Kronos und der Rhea, Bruder von Zeus und Poseidon. Verheiratet mit Persephone.
Harpyien weibliche Windgeister von monströser Gestalt mit Flügeln, Federn und den Klauen eines Vogels, Töchter des Meeresgottes Thaumas und der Okeanide Elektra.
Hekate Göttin des Zauber-und Hexenwesens, der Fruchtbarkeit, der Unterwelt und des Mondes.
Hekatoncheiren Kinder von Gaia und Uranos, furchterregende Riesen mit jeweils fünfzig Köpfen und hundert Armen.
Helios Sonnengott, er lenkte den von vier feurigen Rossen gezogenen Sonnenwagen über den Himmel. In späteren Mythen durch Apollo ersetzt.
Hephaistos Sohn des Zeus und der Hera und Gatte der Aphrodite, Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Handwerker, bei den Römern Vulcanus genannt. Er öffnete mit dem Beil den Schädel seines Vaters, aus dem dann die Göttin Athene entsprang. Kam verkrüppelt auf die Welt; Hera war über sein Aussehen so entsetzt, dass sie ihn gleich nach der Geburt vom Olymp ins Meer warf, doch er wurde von der Meeresgöttin Thetis gerettet.
Herkules auch Herakles; Sohn des Zeus und der Alkmene. Der berühmteste Held der griechischen Antike, der viele gefährliche Abenteuer bestehen musste und u.a. den Stall des Augias säuberte. Nachdem er all seine Aufgaben erledigt hatte, beteiligte er sich auf griechischer Seite am Trojanischen Krieg. Er wurde sein Leben lang von der eifersüchtigen Hera verfolgt.
Hermes Götterbote, Gott der Hirten und ihrer Herden, der Reisenden, Kaufleute und Diebe, der Jugend, der Beredsamkeit, der Fruchtbarkeit, dazu ein kluger Erfinder. Sohn des Zeus und der Nymphe Maia. Hatte viele Liebschaften, z.B. mit Aphrodite, mit der er den zweigeschlechtlichen Sohn Hermaphroditos zeugte.
Hippalektryonen mythische Wesen mit Kopf und Vorderbeinen eines Pferdes und Hinterteil, Flügeln und Schwanz eines Hahns.
Hippocampus mythische Gestalt, lebt im Meer, halb Pferd, halb Fisch.
Ikarus Sohn des Dädalus, floh mit seinem Vater mit Hilfe selbst gebauter Flügel vor König Minos und stürzte ab, weil er der Sonne zu nahe kam und das Wachs schmolz, das die Flügel zusammenhielt.
Iris Regenbogengöttin, überbringt durch den Regenbogen göttliche Botschaften, auch an Menschen.
Janus Gott mit zwei Gesichtern, der nur in der römischen Mythologie vorkommt. Als Gott der Anfänge ist er Namensgeber des Monats Januar.
Kalypso Nymphe, Tochter des Atlas, nimmt Odysseus bei sich auf der Insel Ogygia auf, kann ihn aber nicht zum Bleiben überreden, obwohl sie ihm die Unsterblichkeit verspricht.
Kampe furchterregendes weibliches Ungeheuer, das auf Befehl des Uranos im Tartarus die Zyklopen und Hekatoncheiren bewachte.
Kronos Herrscher der Titanen, jüngster Sohn der Gaia (Erde) und des Uranos (Himmel), Gatte der Rhea, bei den Römern Saturn genannt. Uranos zeugte mit Gaia viele Kinder: die Titanen, die hundertarmigen Hekatoncheiren und die einäugigen Zyklopen. Da Uranos seine Kinder hasste und in den Tartarus verbannte, überredete Gaia ihren Sohn Kronos, Uranos mit einer Sichel zu entmannen Damit brachte er die Weltherrschaft an sich und behielt sie, bis seine eigenen Kinder den Aufstand wiederholten und Kronos in den Tartarus verbannten.
Laistrygonen zwölf menschenfressende Ungeheuer, die hoch im Norden hausen. Sie zertrümmerten zwölf Schiffe aus der Flotte des Odysseus mit Felsbrocken, nur Odysseus konnte auf seinem Flaggschiff entkommen.
Mantikor Ungeheuer mit Menschenkopf, Löwenrumpf und Skorpionschwanz.
Maron Priester des Apollo und Enkel des Dionysos.
Minos König von Kreta, Sohn des Zeus und der Europa. Minos hielt den Erfinder und Baumeister Dädalus an seinem Hof gefangen, von dem er für den Minotaurus, ein Mischwesen aus Mensch und Stier, das Labyrinth von Knossos hatte erbauen lassen.
Minotaurus Mischwesen mit menschlichem Körper und Stierkopf, Sohn der Pasiphaë, Frau des Minos von Kreta, und eines Stiers. Wurde im Labyrinth von Knossos gefangen gehalten, bis er von Theseus besiegt wurde.
Moiren drei Schicksalsgöttinnen, Töchter der Nacht oder des Zeus und der Themis, Klotho spinnt den Lebensfaden, Lachesis teilt das Schicksal zu, Atropos legt die Länge des Lebensfadens fest.
Morpheus Gott des Traumes, sein Vater ist Hypnos, der Gott des Schlafes.
Najaden Nymphen der Quellen, Flüsse und Seen.
Nemesis Tochter der Nachtgöttin Nyx und des Meeresgottes Okeanos, Göttin der Rache, Zeus zeugt mit ihr in Gestalt eines Schwans die Tochter Helena, um derentwillen der Trojanische Krieg geführt wurde.
Ogygia Insel der Kalypso, möglicherweise die maltesische Insel Gozo oder die kroatische Insel Mljet.
Orakel von Delphi ursprünglich Gaia, der Göttin der Erde, geweiht. Apollon, der Gott der Weissagung, brachte die Herrschaft über diese heilige Stätte an sich, musste dazu aber den Python töten, einen hellseherischen Drachen, der das Orakel bewachte (z.T. auch als Schlange überliefert). Die Orakelpriesterin, durch deren Mund die Weissagungen verkündet wurden, wurde deshalb Pythia genannt.
Orthos Hund mit zwei Köpfen, Bruder des Zerberus, half beim Hüten der Rinder des Geryon und wurde von Herakles erschlagen.
Othrys Palast der Titanen, Gegenstück zum Olymp.
Pan Wald-und Weidegott, Beschützer der Hirten, Gott der Berge, der Felder und des Landlebens, Sohn des Hermes und der Nymphe Penelope. Von sonst menschlicher Gestalt, hatte er die Füße eines Ziegenbockes und Hörner auf dem Kopf. Auf rätselhafte Weise verschwunden.
Pegasus geflügeltes Pferd, Sohn des Poseidon und der Medusa.
Perdix Neffe und Lehrling des Dädalus, der ihn auf Grund seiner Begabung in einen Abgrund stieß, weil er fürchtete, dass Perdix ihm als Erfinder irgendwann überlegen sein würde. Er wurde jedoch von Athene gerettet, indem sie ihn in ein Rebhuhn verwandelte.
Perseus Sohn des Zeus und der Prinzessin Danaë, Vorfahr des Herakles. Ihm gelang es, der Medusa das Haupt abzuschlagen.
Pollux Sohn der Leda und des Zeus, (Halb)bruder des Castor, die beiden waren unzertrennlich.
Poseidon Gott des Meeres und ursprünglich auch der Erde, Sohn des Kronos und der Rhea, Weltenrüttler, Sturmbringer. Schuf aus dem Schaum des Meeres das Pferd. Bruder von Zeus, erhielt bei der Aufteilung der Macht über die Welt die Herrschaft über das Meer. Temperamentvoll, meistens schlecht gelaunt und überaus rachsüchtig.
Sacajawea Indianerin vom Stamm der Schoschonen, 1778–1812, nahm teil an der Expedition von Lewis und Clarke und trug durch ihre Ortskenntnisse sowie als Dolmetscherin und Verhandlungsführerin viel zum Gelingen der Expedition bei.
Satyrn Geschöpfe des Waldes mit Hufen und kleinen Hörnern auf dem Kopf, sonst von menschlicher Gestalt; gehören zum Gefolge des Dionysos.
Silenus Sohn des Pan und einer Nymphe, Lehrer des Dionysos, hatte Schwanz und Ohren eines Pferdes.
Sphinx Dämonin mit dem Körper eines geflügelten Löwen und dem Kopf einer Frau. Sie saß auf einem Berg außerhalb von Theben und gab den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel auf. Wer das Rätsel nicht lösen konnte, wurde von ihr verschlungen.
Tartarus Teil der Unterwelt, an dem die Toten endlose Qualen erleiden müssen.
Telchinen mythologische Wesen, bekannt für ihre Schmiedekunst, unter anderem schufen sie die Sichel des Kronos. Sie stehen im Dienst des Hephaistos und haben viele nützliche Dinge erschaffen, setzen aber für ihre Zwecke auch Zauberkunst ein. Können ihre Gestalt ändern und leben zu Lande und zu Wasser.
Theseus einer der größten antiken Helden, besiegte im Labyrinth des Dädalus den Minotaurus und fand mit Hilfe der Ariadne wieder heraus, floh mit ihr vor der Rache ihres Vaters Minos, überließ sie dann aber auf der Insel Naxos ihrem Schicksal.
Titanen Göttergeschlecht, das aus der Vereinigung des Himmels (Uranos) und der Erde (Gaia) hervorging. Die wichtigsten sind Kronos und Rhea; ihre Kinder waren keine Titanen, sondern gehörten unter anderem zum olympischen Göttergeschlecht, das die Titanen ablöste. Ihr Sohn Zeus entriss Kronos die Weltherrschaft. Zu ihren Nachkommen gehörten außerdem die Okeaniden, die über Meere, Seen und Flüsse herrschten, die Mondgöttin Selene und Eos, die Göttin der Morgenröte, sowie Atlas, der selber als Titan gilt.
Tubman, Harriet 1820–1913, lebte als Sklavin in den Südstaaten der USA, bis sie in den Norden fliehen konnte. Baute das Netzwerk »Underground Railroad« auf, mit dessen Hilfe geflohene Sklaven in die Nordstaaten oder nach Kanada gelotst wurden. Engagierte sich auch in der Frauenrechtsbewegung.
Typhon Sohn der Gaia und des Tartarus, grauenhafter Riese mit fünfzig Drachen-und Schlangenköpfen, die die Sprachen der Götter und vieler Tiere beherrschten.
Unterwelt dreigeteilt in Elysium (die Insel der Seligen), Tartarus und Asphodeliengrund; die Toten werden vom Fährmann Charon über den Styx gesetzt und müssen sich den Richtern stellen. Der Höllenhund Zerberus sorgt dafür, dass niemand das Reich verlässt. Auf dem Grunde der Unterwelt befindet sich der Tartarus, Ort ewiger Finsternis, wo besonders schlimme Missetäter oder auch Sterbliche, die die Götter erzürnt haben, ewig leiden müssen.
Zentauren oder Kentauren ein Geschlecht von Lebewesen mit Pferdekörpern und -beinen, aber dem Kopf und den Armen eines Menschen. Sie sind die Kinder des Kentauros oder des Ixion und einer Wolke und gelten als brutal und lüstern, mit Ausnahme von Chiron, einem Sohn des Kronos.
Zeus Herrscher der Lüfte und des Olymps, Sohn von Kronos und Rhea, von den Römern Jupiter genannt, ursprünglich wohl ein Wettergott, der u.a. für Regen, Sturm, Blitz und Donner verantwortlich war, mit Hera verheiratet, Vater von Herkules und Perseus. Hat seinen Vater Kronos entmachtet und zu ewigen Qualen in den Tartarus verbannt.
Zyklopen Riesen mit nur einem Auge auf der Stirn, Söhne des Uranos und der Gaia. Geschickte Schmiede, die Donnerkeile und Blitze für Zeus herstellen.
© privat
Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt er in San Antonio, USA, und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Die »Percy Jackson«-Bücher waren seine ersten Titel für junge Leser.