Zwölftes Kapitel

Eine Stunde lang rasten sie bereits über die Ebene. Die Nacht war sternklar. Immer seltener flogen Sträucher an der rhythmisch heulenden Maschine vorüber. Schließlich verschwanden auch die letzten.

Nichts war mehr da außer den langen sanften Buckeln, die im Scheinwerferlicht aufzuleben und zu wogen schienen. Der Beschützer nahm sie mit einem Schwung, als wollte er sich in die Luft schwingen. Die Sitze federten weich. Das gleichmäßige Kreischen der Raupenketten erinnerte an den verbissenen Laut eines Bohrers, der sich in Metall frißt. Die Instrumente leuchteten rosa, orangerot und grün. Im Bildschirm suchte der Ingenieur das Signallicht der Rakete.

Was sie vorher gedankenlos hingenommen hatten — dass sie ohne Funkverbindung aufgebrochen waren — , hielt er jetzt für Wahnsinn. Sie hatten sich beeilt, als wären die zum Aufbau eines Senders erforderlichen zwei Stunden zu kostbar dafür gewesen. Er fürchtete schon, die Rakete im Dunkeln verfehlt zu haben und zu weit nach Norden gefahren zu sein. Doch da erblickte er sie. Sie sah aus wie eine eigenartig zerfließende Lichtblase. Er drosselte die Geschwindigkeit. Es war jedes Mal einungewöhnlicher Anblick, wenn das Signallicht der Rakete aufleuchtete und den mehrstöckigen Rumpf in unzählige flammende Regenbögen tauchte. Der Widerschein erhellte weithin den Sand. Da der Ingenieur nicht noch einmal schießen wollte, richtete er die stumpfe Panzernase auf die Stelle, wo sie bei der Abfahrt die Spiegelmauer durchbrochen hatten. Die Lücke in der gläsernen Mauer war von beiden Seiten her wieder zugewachsen. Als einzige Spur ihres ersten Durchbruchs war ein Brocken in Schlacke verwandelten Sandes zurückgeblieben. Der Beschützer stürmte mit der ganzen Masse seiner sechzehn Tonnen gegen die Mauer an. Die Wand hielt stand. Der Ingenieur stieß etwa zweihundert Meter zurück, zielte mit dem Fadenkreuz so tief wie möglich und drückte in dem Augenblick, als die Lichtglocke aus dem Dunkel tauchte, auf das Pedal.

Ohne erst abzuwarten, bis die siedenden Ränder der Bresche wieder erstarrt waren, fuhr er los. Der Turm stieß oben an, doch das erweichte Material gab nach. Der einäugige Beschützer brach in den leeren Kreis ein und rollte mit ersterbendem Brummen an die Rakete heran.

Nur der Schwarze begrüßte sie, aber auch er verschwand sofort. Sie spülten den radioaktiven Belag von der Panzerhaut des Beschützers und prüften die Strahlungsintensität der Umgebung, erst dann konnten sie den engen Innenraum der Maschine verlassen.

Die Lampe flammte auf. Der Koordinator trat als erster aus dem Tunnel. Mit einem Blick erfasste er die schwarzen Flecke auf dem Bug des Beschützers, die demolierten Scheinwerfer und die eingefallenen, blassen Gesichter der Rückkehrer. Dann sagte er: „Ihr habt gekämpft.“

„Ja“, antwortete der Doktor. „Ihr könnt aussteigen. Es sind nur noch 0,9 Röntgen pro Minute. Der Schwarze wird hierbleiben.“

Die anderen schwiegen. Sie stiegen durch den Tunnel in die Rakete hinunter. Der Ingenieur bemerkte einen zweiten, kleineren Automaten, der im Durchgang zum Maschinenraum die Leitungen flickte, aber er hielt sich nicht bei ihm auf. In der Bibliothek brannte Licht. Der kleine Tisch war gedeckt: Aluminiumteller, Besteck, eine Flasche Wein. Der Koordinator sagte: „Das sollte eine kleine Feier werden, denn die Automaten haben den gravimetrischen Regler überprüft. Er ist heil… Die Hauptsäule ist in Betrieb. Wenn wir es fertigbringen, die Rakete aufzurichten, können wir starten.

Jetzt habt ihr das Wort.“

Eine Weile herrschte Schweigen. Der Doktor sah den Ingenieur an, begriff plötzlich und sagte: „Du hattest recht. Im Westen erstreckt sich wirklich eine Wüste. Wir sind etwa zweihundert Kilometer gefahren mit einem großen Bogen in südlicher Richtung.“ Er schilderte, wie sie an die bewohnte Ebene am See gelangt waren, und sie gefilmt hatten und auf dem Rückweg auf die Ansammlung von Denkmälern gestoßen waren — dann stockte er. „Es sah wirklich wie ein Friedhof aus oder wie eine Kultstätte. Was nachher geschah, lässt sich schwer beschreiben, ich kann nämlich nicht mit Gewißheit sagen, was es bedeutete — aber das Lied kennt ihr ja schon. Eine Schar Doppelts flüchtete in Panik. Es sah so aus, als hätten sie sich versteckt gehalten und seien durch eine Treibjagd aufgescheucht und zwischen die Denkmäler gehetzt worden. Ich sage, es sah so aus, mehr weiß ich nicht. Einige hundert Meter tiefer, denn das geschah alles auf einem Hang, befand sich eine kleine Schonung. Dort hielten sich andere Doppelts versteckt, solche wie der silberne, den wir getötet haben. Hinter ihnen stand, wahrscheinlich getarnt, einer von den großen Brummkreiseln. Aber den hatten wir da noch gar nicht bemerkt — auch nicht, dass die Doppelts, die sich in der Schonung versteckt hielten, eine biegsame Leitung am Boden verlegt hatten, eine Art Blasrohr, aus dem eine giftige Substanz unter Druck ausströmte, ein Schaum, der sich in eine Emulsion oder in ein Gas verwandelte. Man wird ihn untersuchen können, er muss sich ja in den Filtern abgesetzt haben, nicht wahr?“ Er wandte sich an den Ingenieur, der ihm zunickte.

„Ich bin mit dem Chemiker ausgestiegen, weil wir uns die Denkmäler ansehen wollten, der Turmstand offen. Wir wären beinahe erstickt. Am schlimmsten war es mit Henrik, denn die erste Gaswelle traf den Beschützer. Als wir wieder drinnen waren und den Innenraum mit Sauerstoff durchgeblasen hatten, schoss Henrik auf die Leitung, vielmehr auf die Stelle, wo er sie vorher gesehen hatte, denn wir standen bereits in einer dichten Wolke.“

„Mit Antimaterie?“ fragte der Koordinator. „Ja.“

„Konntest du nicht den kleinen Werfer benutzen?“

„Konnte ich, aber ich habe ihn nicht benutzt.“

„Wir waren alle…“, der Doktor suchte eine Weile nach einem passenden Wort,…„wir waren entrüstet. Wir sahen die Niederstürzenden. Diese Doppelts waren nicht nackt. Sie hatten Lumpen an.

Ich hatte den Eindruck, als ob sie im Kampf zerfetzt worden wären, aber ich bin mir dessen nicht sicher. Vor unseren Augen kamen sie alle oder fast alle um. Beinahe wären wir selbst vergiftet worden. So war das. Dann versuchte Henrik den Rest der Leitung zu finden, wenn ich mich recht entsinne. Nicht wahr?“ Der Ingenieur nickte. „Wir fuhren dann hinunter, in die Schonung, und dort entdeckten wir die Silbernen. Sie hatten Masken um. Ich nehme an, um die Luft zu filtern. Sie beschossen uns, womit, weiß ich nicht. Wir verloren einen Scheinwerfer. Gleichzeitig fuhr der große Brummkreisel los. Er wollte uns von der Seite her angreifen. Er kam von den Sträuchern her. Da feuerte Henrik eine ganze Serie ab.“

„In der Schonung?“

„Ja.“

„Auf die Silbernen?“

„Ja.“

„Und auf den Brummkreisel?“

„Nein. Der fuhr uns auf und zerschellte am Beschützer. Natürlich entstand dabei ein Brand. Die Sträucher waren von dem thermischen Schlag bei der Explosion ausgetrocknet, sie brannten wie Papier.“

„Versuchten sie keinen Gegenangriff?“

„Nein.“

„Verfolgten sie euch?“

„Das weiß ich nicht. Wohl kaum. Die wirbelnden Scheiben hätten uns sicherlich einholen können.“

„Nicht auf dem Gelände. Es gibt dort eine Menge Hohlwege und Schluchten, ähnlich wie in unserem Juragebirge, Kalkfelsen, Stufen, Geröllhaufen“, erläuterte der Ingenieur. „Ach so. Und dann seid ihr geradenwegs hierhergefahren?“

„Nicht ganz, wir hatten eine östliche Abweichung.“ Sie saßen eine Weile schweigend da. Der Koordinator hob den Kopf. „Habt ihr viele getötet?“ Der Doktor sah den Ingenieur an. Als er merkte, dass der mit der Antwort zögerte, sagte er: „Es war dunkel. Sie waren im Dickicht versteckt. Ich glaube, ich habe mindestens zwanzig Schimmer auf einmal gesehen. Aber tiefer im Gebüsch blinkte auch noch etwas. Es können mehr gewesen sein.“

„Waren es bestimmt Doppelts, die auf euch geschossen haben? Oder andere?“

„Ich sagte schon, sie hatten Masken auf, helmähnliche Bedeckungen. Aber nach der Gestalt, nach der Größe und nach der Art ihrer Bewegungen zu urteilen, waren es Doppelts.“

„Womit haben sie euch beschossen?“ Der Doktor schwieg.

„Wahrscheinlich waren es nichtmetallische Geschosse“, sagte der Ingenieur. „Ich kann das natürlich nur nach dem Gefühl beurteilen. Ich habe die getroffenen Stellen nicht untersucht, habe sie mir nicht einmal angesehen. Geringe Durchschlagskraft, das war mein Eindruck.“

„Ja, sehr gering.“ Der Physiker stimmte zu. „Ich habe mir die Scheinwerfer flüchtig angesehen. Sie sind eher eingedrückt als durchschossen.“

„Der eine ging beim Zusammenprall mit dem Brummkreisel zu Bruch“, erklärte der Chemiker. „Und jetzt die Denkmäler. Wie sahen sie aus?“ Der Doktor beschrieb sie, so gut er konnte. Als die weißen Figuren an die Reihe kamen, brach er ab. Nach einer Weile fügte er mit blassem Lächeln hinzu: „Hier kann man leider nur mit Gesten schildern.…“

„Vier Augen? Erhabene Stirnen?“ wiederholte der Koordinator langsam. „Ja.“

„Waren es Skulpturen? Stein? Metall? Eisenguß?“

„Das kann ich nicht sagen. Guss sicherlich nicht.

Die Größe war übernatürlich, wenn dich das interessiert. Auch eine gewisse Deformation war festzustellen, eine Veränderung der Proportionen.“ Er zögerte. „Was?“

„Ein gewisses Bemühen um Erhabenheit“, sagteder Doktor verlegen. „Das ist aber nur so ein Eindruck. Übrigens hatten wir keine Zeit, sie lange zu betrachten, denn danach geschah noch sehr viel… Natürlich bietet sich jetzt wieder viel Raum zu simplen Analogien. Der Friedhof. Die unglücklichen Verfolgten. Eine Polizeijagd. Eine Motorpumpe mit Giftgas. Die Polizei mit Gasmasken. Ich gebrauche absichtlich diese Bezeichnungen, es könnte nämlich tatsächlich sein, dass es so war, aber wir wissen es nicht. Die einen töteten vor unseren Augen andere. Das ist eine unumstrittene Tatsache. Aber wer wen und ob es genau die gleichen Wesen oder andere waren, die sich von ihnen unterschieden, das weiß ich nicht.“

„Und wenn sie sich unterschieden, wäre dann schon alles klar?“ fragte der Kybernetiker. „Das nicht.

Aber ich habe auch diese Möglichkeit erwogen. Ich räume ein, sie ist von unserem Standpunkt aus makaber. Bekanntlich verurteilt der Mensch den Kannibalismus aufs strengste. Doch einen Affenbraten zu verspeisen gilt in den Augen unserer Moralisten im allgemeinen nicht mehr als schlimm. Was aber, wenn die biologische Evolution hier so verlaufen ist, dass die äußeren Unterschiede zwischen Wesen mit einer Intelligenz wie der menschlichen und solchen, die auf einer tierischen Entwicklungsstufe stehengeblieben sind, weit geringer sind als die zwischen dem Menschen und den Primaten? In dem Falle sind wir möglicherweise Zeugen einer Jagd gewesen.“

„Und der Graben vor der Stadt?“ warf der Ingenieur ein. „Waren das auch Jagdtrophäen? Ich bewundere deine Ausflüchte, Doktor, sie würden einem Winkeladvokaten gut anstehen.“

„Solange wir nicht die Gewißheit haben…“

„Wir haben noch den Film“, unterbrach ihn der Chemiker. „Ich weiß nicht, wie es kommt, dass es uns bisher noch nicht gelungen ist, das normale, das gewöhnliche Leben auf diesem Planeten zu beobachten. Diese Aufnahmen bedeuten eben den Durchschnitt, sie zeigen etwas Alltägliches, wenigstens habe ich diesen Eindruck gewonnen.…“

„Was, ihr habt nichts gesehen?“ fragte der Physiker verwundert. „Nein, wir mussten uns beeilen, um das letzte Licht auszunutzen. Die Entfernung war ziemlich groß, mindestens achthundert Meter, vielleicht noch mehr, aber wir haben zwei Filme gedreht — mit dem Teleobjektiv.

Wie spät ist es? Noch nicht zwölf. Wir können sie gleich entwickeln.“

„Gib sie dem Schwarzen“, sagte der Koordinator. „Wisst ihr, der zweite Automat. Doktor, Henrik, ich sehe, es hat euch sehr mitgenommen. Stimmt, wir stecken verdammt tief in alldem drin, aber.…“

„Müssen Kontakte zwischen hochentwickelten Zivilisationen immer so enden?“ sagte der Doktor. „Ich hätte gern einmal eine Antwort auf diese Frage…“

Der Koordinator schüttelte den Kopf, stand auf und nahm die Flasche vom Tisch. „Wir bewahren sie für eine andere Gelegenheit auf.“

Der Ingenieur und der Physiker gingen hinaus, um sich den Beschützer anzusehen, der Chemiker wollte beim Entwickeln des Films auf alle Fälle dabeisein. Als sie allein geblieben waren, faßte der Koordinator den Doktor am Arm, trat mit ihm an die schiefstehenden Bücherregale heran und sagte leise: „Hör zu, ist es nicht möglich, dass ihr diese panische Flucht durch euer unerwartetes Erscheinen verursacht habt und dass man nur euch, nicht aber die Flüchtenden anzugreifen versuchte?“ Der Doktor sah ihn erstaunt an. „Das ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen.“ Er schwieg eine Weile nachdenklich. „Ich weiß es nicht“, sagte er schließlich. „Wohl kaum… Höchstens, dass es ein mißlungener Angriff war, der sich gleich gegen einige von ihnen selbst kehrte… Natürlich“, fügte er hinzu und richtete sich auf, „man kann das alles völlig anders auslegen. Ja, jetzt sehe ich es deutlich.

Sagen wir: Wir sind auf ein bewachtes Gebiet gestoßen.

Angenommen, die Flüchtenden waren eine Pilgergruppe, was weiß ich. Der Posten, der diesen Ort bewachte, führte die Waffe — jene bewusste Leitung — in dem Augenblick an die Denkmäler heran, als der Beschützer hielt. Ja, aber die erste Gaswelle hat zuerst jene erfaßt und nicht uns… Gut, nehmenwir an, dass das von ihrem Standpunkt ein Unglücksfall war. Dann ja, dann mag es so gewesen sein.“

„Ausschließen kannst du es also nicht?“

„Nein, das kann ich nicht. Und weißt du, je länger ich darüber nachdenke, um so mehr scheint mir auch diese Auslegung berechtigt zu sein. Es wäre ja möglich, dass sie mehrere Wachen in der Umgebung aufgestellt haben, als sich die Nachricht von uns verbreitete. Als wir in dem Tal waren, wussten sie noch nichts, und deshalb trafen wir dort keine Bewaffneten an … An jenem Abend erschienen die wirbelnden Scheiben zum erstenmal bei der Rakete.“

„Unser Pech ist, dass wir bis jetzt auf keinerlei Spuren ihres Informationsnetzes gestoßen sind“, rief der Kybernetiker von hinten aus der Kajüte. „Telegraf, Radio, Schrift, Dokumente, Dinge dieser Art… Jede Zivilisation schafft solche technischen Mittel und fixiert mit ihrer Hilfe ihre Geschichte und ihre Erfahrung. Diese sicherlich auch. Ja, wenn wir in die Stadt gelangen könnten!“

„Mit dem Beschützer gewiß“, antwortete der Koordinator. „Aber dann gäbe es eine Schlacht, deren Verlauf und deren Ergebnisse wir nicht absehen können. Darüber bist du dir wohl im klaren.“

„Wenn wir mit einem ihrer vernunftbegabten Fachleute, mit einem Techniker aus ihren Reihen zusammenkommen könnten.“

„Wie sollten wir das bewerkstelligen? Uns auf die Jagd begeben?“ fragte der Doktor.

„Wenn ich nur wüßte, wie! Es mutet alles so einfach an: Man erscheint mit einem ganzen Armvoll Interkommunikatoren und übersetzenden Elektronenhirnen auf dem Planeten, zeichnet die Dreiecke des Pythagoras in den Sand, tauscht Geschenke aus.“

„Bitte, laß das Märchenerzählen, ja!“ Der Ingenieur stand auf der Schwelle. „Kommt, der Film ist entwickelt.“ Sie beschlossen, ihn gleich im Labor vorzuführen. Als sie es betraten, befand sich der Film gerade zum Trocknen in der Trommel.

Der Koordinator setzte sich hinter den Apparat, um ihn jeden Augenblick anhalten oder notfalls auch zurückdrehen zu können. Alle nahmen Platz, der Automat löschte das Licht. Die ersten Meter waren völlig schwarz. Einigemal flimmerten Fragmente des Sees auf, dann zeigte sich sein Ufer. Es war befestigt. An einigen Stellen fielen lange Schrägen zum Wasser hinab, über denen sich breitbeinige, mit durchsichtigen Bändern verbundene Türme erhoben. Das Bild wurde ein paar Sekunden lang unscharf. Als wieder Einzelheiten zu erkennen waren, sahen sie, dass jeder Turm an der Spitze zwei fünfschauflige Propeller hatte, die sich in entgegengesetzter Richtung drehten. Sie kreisten sehr langsam, weil die Aufnahme mit überhöhter Geschwindigkeit gedreht worden war. Auf den zum See hin abfallenden Schrägen bewegten sich Gegenstände, die anscheinend im See versenkt wurden. Man konnte ihre Umrisse nicht erkennen. Außerdem spielte sich alles unerhört langsam ab. Der Koordinator spulte ein Dutzend Meter zurück und ließ den Apparat etwas schneller laufen. Die Gegenstände, die an schmalen, verschwommenen Streifen wie an dicken, zitternden Saiten hinabgelassen wurden, rutschten jetzt rasch hinunter und stürzten ins Wasser. Auf der Oberfläche bildeten sich Kreise. Am Ufer stand, mit dem Rücken zum Beschauer, ein Doppelt. Der obere Teil seines großen Rumpfes trat aus einer faßähnlichen Vorrichtung hervor, über der eine dünne, in einem verwaschenen Fleck endende Peitsche aufragte. Das Ufer verschwand. Jetzt glitten flache, schachtelähnliche Gebilde über die Leinwand, die an durchsichtigen Pfosten angebracht waren.

Darüber standen zahlreiche faßähnliche Gebilde, ähnlich dem, in dem der Doppelt an der Anlegestelle steckte. Alle waren leer, einige bewegten sich träge zu zweit oder zu dritt in der gleichen Richtung, hielten an und fuhren zurück. Das Bild glitt weiter. Blitze zuckten, recht häufig, man sah sie als schwarze Flecke. Der Film war überbelichtet. Obendrein waren die Flecke von trüben Ringen umgeben. Hinter diesen verschwommenen Kreisen schimmerten kleine Gestalten, man sah sie von oben und deshalb verkürzt. Doppelts gingen paarweise in verschiedene Richtungen. Ihre kleinen Torsos waren m etwas Flauschiges gehüllt, nur das Köpfchen ragte daraus hervor. Das Bild war jedoch nicht so deutlich, dass sich die Gesichtszüge erkennen ließen. Nun schwamm eine große Masse über die Bildfläche, sie hob und senkte sich gleichmäßig und floß wie schäumender Sirup zur unteren Ecke der Leinwand ab. Dutzende von Doppelts schritten auf elliptischen Unterlagen darauf herum.Sie schienen in ihren Händchen etwas zu halten, und sie berührten diese Masse, glätteten sie oder schöpften daraus. Von Zeit zu Zeit türmte sie sich zu einem oben zugespitzten Hügel auf. Daraus spritzte etwas, was einem grauen Kelch glich. Das Bild glitt weiter, aber die bewegliche Masse füllte es noch immer aus. Die Einzelheiten traten nun sehr klar hervor. In der Mitte bildete sich eine Anhäufung schlanker Kelche, so als wüchse sie im Zusehen. Vor jedem standen zwei oder drei Doppelts und beugten sich mit ihren Gesichtern darüber. Eine Weile verharrten sie davor, dann zogen sie ihre Gesichter zurück. Das wiederholte sich mehrmals. Der Koordinator spulte das Band zurück und ließ es schneller ablaufen. Jetzt schienen die Doppelts das Innere der Kelche zu küssen. Andere, die sich im Hintergrund aufhielten und die sie zuvor nicht beachtet hatten, standen mit halb eingezogenem kleinem Torso da und schienen das Tun zu beobachten. Das Bild glitt weiter. Man sah jetzt den Rand der Masse, die von einer dunklen Linie eingefaßt war. Dicht daneben fuhren wirbelnde Scheiben vorüber. Sie waren viel kleiner als die, die sie kannten. Ihr Wirbeln war träge und schien sich sprungweise zu vollziehen. Man konnte das Schwingen der durchsichtigen Flügel beobachten.

Das war ein filmischer Effekt, der die Rotation in Einzelbewegungen auflöste. Die Leinwand füllte sich allmählich mit immer lebhafterer Bewegung, sie vollzog sich jedoch wegen der Verlangsamung wie in einem sehr dichten, luftreinen Medium. Nun erschien auf der Leinwand die Gegend, die alle drei Ausflügler für die Stadtmitte gehalten hatten. Es war ein dichtes Netz von kleinen Gräben, in denen einzelne, an einer Seite abgeschrägte, an der anderen abgerundete, faßähnliche Gebilde in verschiedenen Richtungen fuhren. Auf jedem standen Doppeltgestalten eng beieinander, jeweils zwei bis fünf. Meist fuhren sie zu dritt. Es sah aus, als ob ihre kleinen Torsos mit irgend etwas festgeschnallt seien. Das konnte aber auch der Widerschein sein. Die Schatten der untergehenden Sonne waren sehr lang und erschwerten es, die einzelnen Bildelemente auseinanderzuhalten. Über die grabenartigen Arterien spannten sich kleine luftige Brücken in anmutigen Formen. Auf einigen dieser Brücken standen große Brummkreisel, die auf der Stelle wirbelten, und wieder zerfiel dieses Wirbeln auf der Leinwand in Serien komplizierter kreisend-stützender Bewegungen, so als fischten die gliedmaßähnlichen Extremitäten etwas Unsichtbares aus der Luft. Ein Brummkreisel blieb stehen, Gestalten stiegen aus, die mit einer stark glänzenden Substanz bedeckt waren. Da es ein Schwarzweißfilm war, konnten sie nicht entscheiden, ob sie silbern leuchtete. Als der dritte Doppelt ausstieg, der etwas Verschwommenes hinter sich herzog, glitt das Bild weiter. Eine dicke Leine lief durch die Mitte. Sie befand sich dem Objektiv viel näher als das, was im Hintergrund war. Diese Leine — oder war es eine Rohrleitung? — schaukelte, an ihr hing eine Zigarre, aus der etwas Flimmerndes rieselte, wie eine Wolke von Laub. Die herausfallenden kleinen Gegenstände waren offenbar jedoch schwerer als Blätter, sie flatterten nämlich nicht, sondern fielen wie Gewichte herab.

Dort standen Doppelts in mehreren Reihen auf einer konkaven Fläche, aus ihren Händchen sprühten unausgesetzt feine Funken zu Boden. Das Bild war überhaupt nicht zu verstehen, denn die Wolke der herabfallenden Gegenstände schien zu verschwinden, ohne die darunter Stehenden zu treffen. Das Bild glitt langsam weiter. Dicht am Rand lagen reglos zwei Doppelts, ein dritter näherte sich ihnen.

Da erhoben sich die beiden langsam. Einer von ihnen taumelte hin und her. Er wirkte mit dem versteckten kleinen Torso wie ein Zuckerhut. Der Koordinator spulte den Film zurück und ließ ihn noch einmal laufen. Als die liegenden Leiber erschienen, hielt er ihn an. Er versuchte das Bild schärfer einzustellen und trat dann mit einem Vergrößerungsglas vor die Leinwand. Durch das Glas sah er nur große zerfließende Flecke. Es wurde dunkel, der erste Film war zu Ende. Der Anfang des zweiten zeigte das gleiche Bild, nur ein wenig verschoben und etwas dunkler. Offenbar war das Licht schwächer geworden, was sich durch das völlige öffnen des Objektivs nicht kompensieren ließ. Die beiden Doppelts entfernten sich langsam, der dritte lag halb auf dem Boden. Über die Leinwand zogen flatternde Streifen. Das Objektiv bewegte sich jedoch so schnell, dass nichts zu sehen war.

Dann kam ein großes Netz mit fünfeckigen Maschen ins Blickfeld. In jeder Masche stand ein Doppelt, in einigen auch zwei. Unter diesem Netz zitterte ein verschwommenes zweites Netz. Sie begriffen nicht sofort, dass das erste echt und das zweite sein Schatten war. Der Boden war glatt, wie mit einerbetonähnlichen Substanz überzogen. Die in den Maschen des Netzes hängenden Gestalten hatten dunkle bauschige Kleidung, die sie dicker und breiter machte. Sie führten fast alle die gleichen Bewegungen aus. Ihre kleinen Torsos, von einem durchsichtigen Stoff umhüllt, neigten sich langsam zur Seite. Diese eigenartige Gymnastik ging äußerst langsam vonstatten. Das Bild zitterte, es war verwackelt. Eine Weile konnten man kaum etwas erkennen. Obendrein wurde es immer dunkler. Der Rand des mit Seilen bespannten Netzes wurde sichtbar. Ein Seil endete an einer schräg stehenden großen Scheibe. Weiter hinten spielte sich der gleiche „Straßenverkehr“ ab, den sie schon einmal gesehen hatten. Faßähnliche Gebilde voller Doppelts fuhren in verschiedene Richtungen. Die Kamera stieß wieder auf das Netz, diesmal von der anderen Seite. Es war abgerückt, Fußgänger tauchten auf, gefilmt mit starker Verkürzung von oben. Sie watschelten wie Enten in Paaren, dann tauchte eine Menge auf, die durch eine lange schmale Gasse in der Mitte in zwei Teile geteilt war. Mitten durch die Gasse führte über undeutlich zu sehende Rädchen eine Leine, die über den Rand des Bildes hinauslief. Sie zog einen langen Gegenstand, von dem grelle Blitze ausgingen. Er ähnelte einem länglichen, kantigen Kristall oder einem mit Spiegeln bedeckten Klotz, schwankte von einer Seite zur anderen und warf auf die Stehenden einen flackernden Lichtschein. Plötzlich hielt er für einen kurzen Augenblick an und wurde durchsichtig. Eine liegende Gestalt war in ihm eingeschlossen. Jemand stieß einen unterdrückten Schrei aus. Der Koordinator spulte das Band zurück und arretierte das Bild, als der längliche Gegenstand nach jenem bewussten Schwanken seinen Inhalt zeigte. Sie traten alle vor die Leinwand. Zwischen einem Spalier von Doppelts lag dort mitten auf der Straße ein Mensch.

Totenstille herrschte.

„Mir scheint, wir verlieren noch den Verstand“, sagte jemand im Dunkeln. „Das sehen wir uns erst bis zu Ende an.“ Der Koordinator kehrte auf seinen Platz zurück. Die anderen folgten ihm. Das Band surrte, das Bild zitterte, es belebte sich. Inmitten der Menge zogen hintereinander längliche, sargähnliche Quader die Gasse entlang. Sie waren mit einem hellen Stoff zugedeckt, der so lang war, dass er über dem Boden schleifte. Das Bild glitt weiter, es zeigte eine Einöde, sie war auf einer Seite von einer schrägen Mauer eingefaßt, davor standen einige Büsche. Ein einsamer Doppelt schritt eine Furche entlang, die über den ganzen Bildschirm lief. Plötzlich sprang er erschrocken zur Seite und segelte in einem verlangsamten gewaltigen Satz durch die Luft. Ein Brummkreisel glitt die Furche entlang, etwas blitzte heftig. Nebel schien sich vor das Bild zu schieben. Als er sich verzogen hatte, lag der Doppelt ausgestreckt auf der Seite, sein Körper war schwarz. Alles war mittlerweile in Dämmerlicht getaucht. Es hatte den Anschein, dass sich der Doppelt rührte und zu kriechen begann.

Auf der Leinwand zeigten sich dunkle Streifen, dann blendete grelles Weiß. Der Film war zu Ende.

Als das Licht aufleuchtete, nahm der Chemiker die Spulen und ging damit in die Dunkelkammer, um von den ausgewählten Szenen Vergrößerungen anzufertigen. Die anderen blieben im Labor zurück.

„So, und jetzt die Interpretationsmangel“, sagte der Doktor. „Ich habe gleich zwei oder drei verschiedene Auslegungen parat.“

„Willst du uns unbedingt zur Verzweiflung treiben?“ rief der Ingenieur gereizt. „Hättest du die Physiologie des Doppelts gründlich studiert, vor allem die Physiologie der Sinne, dann wüßten wir heute schon viel mehr!“

„Wann sollte ich das denn machen?“

fragte der Doktor. „Kollegen!“ Der Koordinator hob die Stimme. „Es fängt genauso an wie eine Sitzung im kosmologischen Institut! Natürlich hat uns diese menschliche Gestalt alle schockiert.

Zweifellos war das eine Figur, ein starres Abbild, anscheinend aus einer Masse geschmolzen.

Durchaus möglich, dass sie unsere Konterfeis durch ihr Informationsnetz an alle Siedlungen des Planeten ausgesandt haben, wo in Anlehnung an die darin enthaltene Beschreibung Puppen in Menschengestalt angefertigt wurden.“

„Woher sollten sie unsere Konterfeis haben?“ fragte der Doktor. „Sie kreisten doch vor zwei Tagen mehrere Stunden lang um die Rakete, dabei können sie uns sogar bis ins einzelne beobachtet haben.“

„Und wozu sollten sie diese ›Porträts‹ benötigen?“„Für wissenschaftliche oder religiöse Zwecke. Das können wir allerdings auch in der längsten Diskussion nicht entscheiden. Jedenfalls ist das kein unerklärliches Phänomen. Wir haben wohl eher ein kleineres Zentrum gesehen, in dem schöpferische Arbeiten ausgeführt werden. Vielleicht haben wir auch ihre Spiele und Unterhaltungen beobachtet und gesehen, wie ihre ›Kunst‹ funktioniert. Oder einen normalen Straßenverkehr?. Ferner Arbeiten an einer Anlegestelle und bei jenen fallenden Gegenständen, die uns unverständlich vorkommen.“

„Das ist eine prima Definition“, warf der Doktor sarkastisch ein. „Da waren wohl auch noch ›Szenen aus dem Soldatenleben‹. Wahrscheinlich sind die mit den silbernen Hüllen Militärs. Die Szene am Ende ist unklar. Das konnte natürlich die Bestrafung eines Individuums sein: Es hatte gegen die herrschende Ordnung verstoßen, indem es eine Strecke entlang ging, die für Brummkreisel bestimmt ist.“

„Findest du nicht, dass die sofortige Exekution als Strafe für das unbefugte Betreten eines Bahndamms etwas zu hart ist?“ fragte der Doktor.

„Warum versuchst du alles ins Lächerliche zu ziehen?“

„Weil ich weiterhin behaupte, dass wir gerade so viel gesehen haben, wie Blinde sehen können.“

„Hat noch jemand etwas zu sagen“, fragte der Koordinator, „abgesehen von Bekenntnissen zum Agnostizismus?“

„Ich“, meldete sich der Physiker.

„Es sieht aus, dass sich die Doppelts nur in Ausnahmefällen zu Fuß bewegen, worauf übrigens schon das Mißverständnis zwischen der Größe der Extremitäten und der Körpermasse hinweist. Mir scheint, es wäre höchst aufschlußreich, wenn wir den möglichen Entwicklungsbaum zu skizzieren versuchten, der so geartete Individuen hervorgebracht hat. Ist euch ihre lebhafte Gestikulation aufgefallen? Aber keiner hat mit den Händchen ein Gewicht gehoben, etwas gezogen oder geschleppt. In einer Stadt auf der Erde sind solche Bilder doch an der Tagesordnung. Vielleicht dienen ihnen die Hände zu anderen Zwecken.“

„Zu welchen?“ fragte der Doktor interessiert. „Ich weiß es nicht. Das ist dein Gebiet. Hier ist jedenfalls noch viel aufzuholen. Vielleicht hatten wir es zu eilig damit, gleich den Aufbau ihrer Gesellschaft begreifen zu wollen, wir hätten lieber darangehen sollen ihre einzelnen Bausteine zu untersuchen.“

„Das ist richtig“, sagte der Doktor. „Die Hände — stimmt, das ist sicherlich ein wichtiges Problem. Der Entwicklungsbaum auch. Wir wissen nicht einmal, ob sie Säuger sind. Ich würde es auf mich nehmen, solche Fragen binnen weniger Tage zu beantworten, aber das, was mich an diesem Schauspiel am meisten beeindruckt hat, fürchte ich, werde ich nicht beantworten können.“

„Und das ist?“

„Der Umstand, dass ich keinen einzigen einsamen Fußgänger gesehen habe. Keinen einzigen. Ist euch das nicht aufgefallen?“

„Doch, da war einer — ganz am Schluß“, sagte der Physiker.

„Ja, eben.“ Sie schwiegen alle eine Zeitlang.

„Wir müssen uns den Film noch einmal ansehen“, sagte der Koordinator zögernd. „Ich glaube, der Doktor hat recht. Einsame Fußgänger hat es nicht gegeben, sie haben sich zumindest paarweise bewegt. Obschon am Anfang einer da war. Er hat am Hafen gestanden.“

„Er saß in dem kegelförmigen Apparat“, sagte der Doktor. „In den Scheiben sitzen sie auch einzeln. Ich habe von Fußgängern gesprochen. Nur von Fußgängern.“

„Viele waren es nicht.“

„Mehrere hundert bestimmt. Stell dir die Straße einer Stadt auf der Erde aus der Vogelperspektive vor. Der Prozentsatz an einsamen Fußgängern wird bestimmt groß sein. Zu gewissen Zeiten bilden sie sogar die Mehrheit, und hier fehlen sie ganz.“

„Was hat das zu bedeuten?“ fragte der Ingenieur.

„Leider weiß ich es nicht.“ Der Doktor schüttelte den Kopf. „Das frage ich mich auch.“

„Ein einzelner kam doch mit euch mit“, sagte der Ingenieur. „Ja, aber kennst du die Umstände, die dazu geführt haben?“ Der Ingenieur antwortete nicht. „Hört“, begann der Koordinator. „Solch eine Diskussion artet leicht in einen unfruchtbaren Streit aus. Wir haben keine systematischen Untersuchungen durchgeführt, weil wir keine Forschungsexpedition sind. Wir hatten andere Sorgen, Sorgen vom Typ Kampf ums Dasein. Wir müssen jetzt weitere Pläne festlegen. Morgen wird derBagger in Betrieb genommen, das steht schon fest. Dann werden wir zwei Automaten, zwei Halbautomaten, einen Bagger und den Beschützer haben, der unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ebenfalls beim Aufrichten der Rakete helfen kann. Ich weiß nicht, ob euch der Plan bekannt ist, den ich mit dem Ingenieur ausgearbeitet habe. Unsere ursprüngliche Konzeption war, dass wir die Rakete in die Horizontale herunterlassen und dann durch Anschütten des Bodens den Rumpf allmählich aufrichten. Diese Methode haben schon die Erbauer der Pyramiden angewendet. Jetzt wollen wir unsere gläserne Mauer in Stücke von geeigneter Größe schneiden und Gerüste daraus bauen. Material werden wir genug haben, wir wissen jetzt auch, dass sich diese Substanz bei hoher Temperatur schmelzen und schweißen läßt. Durch die Verwendung dieses Baustoffs, den uns die Eden bewohner so verschwenderisch geliefert haben, sind wir in der Lage, den ganzen Prozeß radikal zu verkürzen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir in drei Tagen starten können… Moment!“ Er hob die Hand, als er die Bewegung unter den Anwesenden beobachtete.

„Ich wollte euch also bei dieser Gelegenheit fragen, ob wir starten werden.“

„Ja“, sagte der Physiker.

„Nein“, rief der Chemiker fast gleichzeitig. „Noch nicht“, antwortete der Kybernetiker. Eine Pause trat ein. Der Ingenieur und der Doktor hatten sich noch nicht geäußert. „Ich denke, wir sollten fliegen“, sagte der Ingenieur schließlich. Alle sahen ihn verblüfft an.

Als das Schweigen andauerte — als erwarteten alle eine Erklärung von ihm — , sagte er: „Vorher war ich anderer Meinung. Aber es geht um den Preis. Ganz einfach um den Preis. Zweifellos könnten wir noch viel erfahren, aber der Preis dafür könnte zu hoch sein. Für beide Seiten. Nach allem, was geschehen ist, halte ich die friedlichen Versuche einer Verständigung, einer Anknüpfung von Kontakten für irreal. Abgesehen von dem, was wir uns hier gesagt haben, hat wohl jeder, ganz gleich, ob er es wollte oder nicht, eine eigene Auffassung von dieser Welt. Auch ich hatte eine. Mir schien, dass hier ungeheuerliche Dinge geschehen und dass wir deshalb eingreifen sollten. Solange wir Robinsone waren und jedes Stückchen Erde mit der Hand bewegen mussten, habe ich nichts davon gesagt. Ich wollte warten, bis ich mehr erfahre und wir unsere technischen Mittel zur Verfügung haben. Jetzt muss ich bekennen, dass ich keinen überzeugenden Anlaß sehe, meine Ansichten über Eden zu ändern. Und jede Intervention im Dienste desssen, was wir für gut und richtig halten, jeder Versuch dieser Art würde höchstwahrscheinlich genauso enden wie unser heutiger Ausflug. Mit dem Gebrauch des Annihilators. Natürlich werden wir immer die Rechtfertigung finden, dass es Notwehr gewesen sei und so weiter, aber anstatt Hilfe werden wir Vernichtung bringen. So, das wäre alles.“

„Wenn wir nur einen besseren Einblick in das bekämen, was hier wirklich geschieht!“ Der Ingenieur schüttelte den Kopf. „Dann wird sich herausstellen, dass jede Seite ›ihre Gründe‹ hatte…“

„Was macht das schon, dass Mörder ›ihre Gründe‹ haben?“ warf der Chemiker ein. „Nicht ihre Gründe werden uns interessieren, sondern unsere Rettung.“

„Aber was können wir ihnen außer dem Annihilator des Beschützers anbieten? Nehmen wir an, wir äschern den halben Planeten ein, um diese Ausrottungsaktionen, diese unbegreifliche ›Produktion‹, diese Jagden und Vergiftungen einzudämmen — was dann?“

„Wir könnten diese Frage beantworten, wenn wir mehr Kenntnisse besäßen“, beharrte der Chemiker. „Das ist nicht so einfach“, entgegnete der Koordinator. „Alles, was hier geschieht, ist ein Glied in der Kette eines langwierigen historischen Prozesses. Der Gedanke an Hilfe resultierte aus der Annahme, die Gesellschaft teile sich in ›Gute‹ und in ›Böse‹.“

„Stopp!“

rief der Chemiker. „Sag lieber: in Verfolgte und Verfolger. Das ist nicht dasselbe.“

„Einverstanden… Stell dir vor, zum Zeitpunkt der Religionskriege, vor mehreren hundert Jahren, sei eine hochentwickelte Rasse auf die Erde gekommen und habe sich in den Konflikt auf der Seite der Schwachen einmischen wollen. Gestützt auf ihre Macht, verbieten sie das Verbrennen von Ketzern, verbieten sie die Verfolgung der Andersgläubigen und so weiter. Glaubst du, sie hätten ihren Rationalismus auf der Erde verbreiten können? Damals war doch fast die ganze Menschheit gläubig, sie hätten sie nach und nach bis zum letzten Menschen ausrotten müssen und wären mit ihrenrationalen Ideen allein geblieben!“

„Was dann, glaubst du wirklich, dass keine Hilfe möglich ist?“ rief der Chemiker entrüstet.

Der Koordinator sah ihn lange an, ehe er antwortete: „Hilfe, mein Gott, was bedeutet Hilfe? Das, was hier geschieht, was wir hier sehen, ist das Ergebnis eines bestimmten gesellschaftlichen Aufbaus. Man müsste ihn umstürzen und müsste einen neuen, besseren schaffen. Wie sollen wir das machen? Es sind doch Wesen mit einer anderen Physiologie, mit einer anderen Psychologie, sie haben eine andere Geschichte als wir. Du kannst hier nicht das Modell unserer Zivilisation einführen. Du müßtest den Plan einer anderen entwerfen, die auch noch nach unserem Abflug funktionierte. Natürlich habe ich seit längerer Zeit angenommen, dass sich einige von euch mit solchen Gedanken herumtragen, wie sie der Ingenieur und der Chemiker äußerten. Ich glaube, dass auch der Doktor dieser Meinung war und deshalb Wasser auf das Feuer verschiedener von der Erde herrührender Analogien goß — stimmt's?“

„Stimmt“, sagte der Doktor. „Ich befürchtete, ihr würdet in einem Anfall von Edelmut hier ›Ordnung‹ machen wollen, was, in die Praxis übertragen, Terror bedeutet hätte.“

„Und vielleicht wissen die Verfolgten, wie sie leben wollen, und sind nur zu schwach, sich durchzusetzen“, sagte der Chemiker. „Wenn wir nur das Leben einer Gruppe von Verurteilten retteten, wäre das schon viel.…“

„Wir haben ja schon einen gerettet“, warf der Koordinator ein.

„Vielleicht weißt du, was wir weiter mit ihm tun sollen.“ Er erhielt keine Antwort. „Wenn ich mich nicht irre, ist der Doktor ebenfalls für den Start“, sagte der Koordinator. „Gut. Da ich ihn auch befürworte, bedeutet das die Mehrheit…“ Er verstummte. Seine Augen — er saß mit dem Blick zur Tür — weiteten sich. Durch die Stilk drang nur das schwache Plätschern von Wasser irgendwoher aus der Finsternis. Alle wandten sich um. In der offenen Tür stand ein Doppelt.

„Wie kommt der…“ Dem Physiker erstarben die Worte auf den Lippen. Er erkannte seinen Irrtum.

Das war nicht ihr Doppelt. Der saß eingeschlossen im Verbandsaal. Auf der Schwelle stand ein großes braunhäutiges Individuum mit einem tief gebeugten kleinen Torso und einem Kopf, der fast den Türrahmen berührte. Er war in einen erdfarbenen Stoff gehüllt, der von oben glatt herunterhing und wie ein Kragen den kleinen Torso umgab. Der Kragen war mit einem grünen Drahtgeflecht umwickelt. Durch einen Schlitz an der Seite des Umhangs war ein breiter, metallisch leuchtender Gürtel zu erkennen, der sich fest um den Körper schlang. Der Doppelt stand reglos da. Ein durchsichtiger, trichterförmiger Schleier verhüllte das runzlige, flache Gesicht mit den zwei großen blauen Augen. Graue, dünne Streifen hingen davon herab und umschlangen den kleinen Torso mehrfach, sie waren vorn über Kreuz geschnürt und bildeten dort eine Art Nest, in dem die ebenso geschnürten Hände ruhten. Nur die knotigen Finger ragten heraus und berührten einander mit den Spitzen. Die Männer waren von diesem Anblick völlig überrascht. Der Doppelt beugte sich noch mehr vor, räusperte sich umständlich und trat langsam nach vorn.

„Wie ist er hereingekommen…? Der Schwarze ist im Tunnel.…“, flüsterte der Chemiker. Der Doppelt wich zurück, er ging hinaus und stand eine Weile im Halbdämmer des Flurs, dann kam er zum zweitenmal herein, richtiger: Er steckte nur den Kopf durch die Tür. „Er fragt, ob er hereinkommen darf…“, flüsterte der Ingenieur und platzte heraus: „Bitte, kommen Sie, kommen Sie nur!“ Er stand auf und stellte sich an die Wand. Die anderen folgten seinem Beispiel. Der Doppelt schaute ausdruckslos auf die leer gewordene Mitte der Kajüte. Er trat ein und sah sich langsam um.

Der Koordinator ging zur Leinwand, zog an dem Stab, an dem sie aufgespannt war, und sagte, als sich der Stoff surrend zusammenrollte und die Tafel freigab: „Macht bitte Platz.“ Er nahm ein Stück Kreide in die Hand, zeichnete eine Ellipse und in ihre rechte Hälfte einen kleinen Kreis und drei weitere dazu. Dann trat er an den Riesen heran, der in der Mitte stand, und steckte ihm die Kreide zwischen die knotigen Finger. Der Doppelt sah sie an, blickte auf die Tafel und schritt langsamauf sie zu. Er musste sich mit dem kleinen Torso bücken, der schräg aus dem Kragen herausragte, um mit der verbundenen Hand die Tafel berühren zu können. Alle schauten atemlos zu. Er wählte den von der Mitte aus gesehen dritten Kreis in der Ellipse und klopfte ungeschickt einigemal darauf, dann beschmierte er ihn noch, so dass er fast ganz mit Kreide ausgefüllt war. Der Koordinator nickte. Alle atmeten auf. „Eden“, er zeigte auf den Kreidekreis. „Eden“, wiederholte er.

Der Doppelt betrachtete seinen Mund mit sichtlichem Interesse. Er hustete. „Eden“, sagte der Koordinator besonders deutlich und langsam. Der Doppelt hustete mehrere mal.

„Er spricht nicht“, sagte der Koordinator zu seinen Gefährten. „Das steht fest.“ Sie sahen einander an, ohne zu wissen, was sie tun sollten. Der Doppelt machte eine Bewegung und ließ die Kreide los, die laut auf den Fußboden fiel. Es gab ein Knacken, als würde ein Schloss geöffnet. Der erdfarbene Stoff ging auf wie bei einem Reißverschluß, sie erblickten den breiten, golden glänzenden Gurt an seinem Leib. Das Gurtende rollte sich auf, es raschelte wie eine Metallfolie. Der kleine Torso beugte sich weit vor, als wollte er aus dem Körper springen, krümmte sich in der Mitte und ergriff mit den kleinen Fingern das Ende der Folie. Sie rollte sich zu einem langen Bogen auseinander, den er ihnen hinzuhalten schien. Der Koordinator und der Ingenieur streckten gleichzeitig die Hand danach aus.

Beide zuckten zusammen. Der Ingenieur stieß einen leisen Schrei aus. Der Doppelt schien überrascht zu sein, er hustete mehrmals. Der Schleier vor seinem Gesicht blähte sich. „Eine elektrische Ladung, aber nur schwach“, sagte der Koordinator und berührte zum zweitenmal den Rand der Folie. Der Doppelt ließ sie los. Sie sahen sich die goldglänzende Fläche im Licht genau an. Sie war glatt und leer. Der Koordinator berührte auf gut Glück mit dem Finger wieder eine Stelle und spürte abermals einen leichten elektrischen Schlag. „Was ist das?“ Der Physiker trat näher und strich mit der Hand vorsichtig über die Folie. Elektrische Ladungen schlugen in seine Finger, dass die Sehnen zuckten.

„Graphitpulver her!“ rief er. „Es steht auf dem Schrank!“

Er breitete die Folie auf dem Tisch aus, ohne darauf zu achten, dass die Muskeln seiner Hände unangenehm zitterten. Er beschüttete den Bogen sorgfältig mit dem Pulver, das ihm der Kybernetiker reichte, und blies weg, was zuviel war. Winzige schwarze Punkte blieben auf der goldglänzenden Fläche zurück, scheinbar ohne irgendeine erkennbare Ordnung. „Lacerta!“ rief plötzlich der Koordinator. „Alpha Cygni!“

„Die Leier!“

„Cepheus!“

Sie wandten sich zum Doppelt um, der sie ruhig betrachtete. Ihre Augen leuchteten triumphierend. „Eine Sternkarte!“ konstatierte der Ingenieur. „Natürlich!“

„Na, dann wären wir ja zu Hause.“ Der Koordinator lächelte breit. Der Doppelt hustete. „Sie haben eine elektrische Schrift.“

„Es scheint so.“

„Wie sind die Ladungen fixiert?“

„Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist das Elektrim.“

„Sie müssen einen elektrischen Sinn haben!“

„Möglich.“

„Liebe Kollegen, ich bitte um Ruhe! Wir müssen systematisch vorgehen“, sagte der Koordinator. „Womit beginnen wir?“

„Zeichne ihm auf, woher wir kommen.“

„Richtig.“ Der Koordinator wischte rasch die Tafel sauber. Er zeichnete das Sternbild des Zentauren, zögerte dann aber, weil er die Projektion aus dem Gedächtnis malen musste, so wie sich die Gegend der Milchstraße von Eden aus darstellte. Er machte einen dicken Punkt, der den Sirius verkörpern sollte, fügte ein Dutzend kleinerer Sterne hinzu und setzte in den Raum vor dem Großen Bären einKreuzchen, das die Sonne bedeutete. Danach berührte er nacheinander seine Brust und die der Gefährten, deutete mit der Hand auf den Raum und klopfte mit der Kreide auf das Kreuzchen. Der Doppelt hustete. Er nahm von ihm die Kreide, schob angestrengt den Torso dicht an die Tafel und vervollständigte die Zeichnung des Koordinators durch eine Projektion des Alphasterns im Sternbild des Adlers und des doppelten Protionsystems. „Ein Astronom!“ rief der Physiker, und leiser fügte er hinzu: „Ein Kollege…“

„Durchaus möglich!“ meinte der Koordinator. „Jetzt geht's weiter!“ Ein großes Zeichnen hob an. Der Planet Eden und die Bahn des Raumschiffes. Das Eindringen in den Gasschweif. Die Karambolage — dabei war nicht klar, ob die Zeichnung deutlich genug die Katastrophe schilderte, vorerst jedoch wussten sie sich nicht besser zu helfen. Das Eindringen der Rakete in den Boden — die Zeichnung stellte einen Querschnitt des Hügels mit der darin steckenden Rakete dar. Die Fortsetzung der Bildergeschichte wurde schwierig, sie hielten inne. Der Doppelt sah sich die Zeichnungen an und hustete. Er schob wieder den Torso dicht an die Tafel und zog ihn zurück. Dann trat er an den Tisch, holte ein dünnes, biegsames Drähtchen aus dem grünen Kragengeflecht, beugte sich vor und begann es mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit über die goldglänzende Folie zu bewegen. Das währte eine ganze Weile. Schließlich trat er von dem Tisch wieder zurück. Sie beschütteten die Folie mit Graphit. Es zeigte sich etwas sehr Seltsames. Noch während sie das überflüssige Pulver wegbliesen, begannen sich die immer deutlicher werdenden Umrisse zu bewegen. Als erstes erkannten sie eine große Halbkugel mit einer schiefstehenden Säule darin. Dann erschien ein kleiner Fleck, der auf die Halbkugel zukroch. Er wurde immer größer. Sie erkannten die Silhouette des schematisch und ungenau gezeichneten Beschützers. Ein Stück aus dem Kreisbogen der Halbkugel verschwand. Durch die entstandene Öffnung fuhr der Beschützer herein.

Das Bild wurde gelöscht. Die Folie war wieder gleichmäßig mit Graphitpulver bedeckt. Vor ihrem Hintergrund erschien, mit langen Strichen gezeichnet, die Gestalt des Doppelts. Der Doppelt hinter ihrem Rücken hustete. „Das soll er sein“, sagte der Koordinator. Die Karte verschwand, nur der Doppelt blieb. Dann verschwanden auch seine Umrisse, aber die Karte erschien von neuem. Das wiederholte sich viermal. Abermals ordnete sich das Graphitpulver, wie von einem unsichtbaren Hauch gelenkt, zu den Umrissen der Halbkugel mit der Lücke im Halbbogen. Die kleine Gestalt des Doppelts näherte sich kriechend dieser Lücke und drang durch sie hinein. Die Halbkugel zerplatzte.

Die schiefstehende Säule — die Rakete — wurde größer. Vorn, unter dem Rumpf, war ein Vorsprung zu erkennen. Der Doppelt richtete sich darunter auf, stieg in die dort befindliche Öffnung und verschwand in der Rakete. Das Graphitpulver zerstreute sich zu chaotischen Häufchen. Das war das Ende der Information. „So ist der also zu uns gelangt — durch die Lastenklappe!“ Der Ingenieur schüttelte den Kopf. „Wir sind aber wirklich Trottel, dass wir sie offengelassen haben!“

„Moment, mir fällt da gerade was ein“, sagte der Doktor. „Vielleicht wollten sie uns gar nicht einschließen mit dieser Mauer, sondern nur ihre Gelehrten davon abhalten, Kontakt mit uns aufzunehmen!“

„Durchaus möglich.“ Sie wandten sich an den Doppelt. Er hustete.

„So, genug davon“, sagte der Koordinator. „Ist ja recht angenehm, so ein geselliges Beisammensein, aber uns schweben wichtigere Dinge vor! Das Handeln auf eigene Faust hört jetzt auf! Wir müssen an die Dinge systematisch herangehen. Fangen wir mit der Mathematik an. Damit wird sich der Physiker befassen. Mathematik — natürlich auch die Mathematik. Dann die Theorie der Materie, Atomistik, Energetik. Weiter — Informationstheorie, Informationsnetze. Methoden der Übermittlung und Fixierung. Nicht zu vergessen die satzbildenden Faktoren, die Satzfunktionen. Das grammatische Skelett, die Semantik. Die Zuordnung der Begriffe. Die Arten der angewandten Logiken. Sprache.

Wortschatz. Das alles ist dein Gebiet“ — er sah den Kybernetiker an — , „und wenn wir dann diese Brücke haben, kommt das übrige an die Reihe: der Stoffwechsel, die Ernährungsweise, die Produktionsweisen, die Formen der Gruppenbeziehungen, die Reaktionen, die Gewohnheiten, die Klassifizierung, die Gruppenkonflikte und so weiter. Damit brauchen wir uns nicht mehr so zubeeilen. Vorläufig“ — er wandte sich an den Kybernetiker und an den Physiker — „beginnt ihr. Man wird den Kalkulator dazu vorbereiten müssen. Natürlich habt ihr die Filme zu eurer Unterstützung und die Bibliothek. Nehmt alles, was euch nutzen kann.“

„Zu Beginn könnte man ihm das Raumschiff zeigen“, sagte der Ingenieur. „Was meinst du? Das kann ihm so manches sagen, außerdem wird er sehen, dass wir nichts vor ihm verbergen.“ Der Koordinator stimmte zu. „Vor allem ist das zweite wichtig. Aber wenn wir uns nicht mit ihm verständigen können, dürft ihr ihn nicht in den Verbandsaal lassen. Es könnte ein Mißverständnis geben. Gehen wir jetzt mit ihm durch das Raumschiff. Wie spät ist es?“ Es war drei Uhr nachts.

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