HAEUSER, FELDER, GARTENZAUN

Liebe Haeuser, liebe Gartenzaun,

Weiher, Feld und Wiese, Strassenschlange,

Gelber Huegel, Aecker rot und braun,

Fett erbluehte Telegraphenstange,

Muesst auch ihr, ihr alle, einst vergehn,

Sterben, modern, faulen, schwinden,

Hingemaeht, verblassen von den Winden,

Und die gute Sonne nimmer sehn?

Baum, du Freund, wirst denn auch du zu Staub,

Fensterladen gruen und rote Daecher?

O so rauscht doch heut noch Halm und Laub,

Glueht noch heut der volle Liebesbecher!

Trinken will ich euch, geht in mich ein,

Gras und See und Palme will ich sein!

Warum bin ich so von euch geschieden?

Luegt ihr? Seid ihr selig? Habt ihr Frieden?

Bin nur ich allein vom Brand verzehrt,

Der so suess und heiss und schmerzend loht,

Der mir Taumel gibt und Frieden wehrt,

Leide ich allein an Zeit, an Angst, an Tod?!

O ihr schweigt, ihr mahnt mich ohne Wort:

Leide, male, dichte, lebe fort!

Trinke uns und lass uns trinken dich,

Ehe dir und uns der Tag verblich!


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