26 Die Söldner

»Pietro Vacchi!« rief Aulus und trieb sein Tharlarion zurück. »Ich hätte wissen sollen, dass du es warst!«

Ich war verängstigt mit der Kette an meinem Hals an seinem Steigbügel angekettet. Es war, als wäre ich an einem Berg aus Muskeln und Fleisch befestigt. Für ihre Größe sind diese Bestien unerwartet beweglich. Ich glaube, sie kommen überall durch, egal durch was für eine Landschaft sie sich bewegen.

Die Handvoll Reiter war uns auf der Vitkel Aria nordwärts reitend begegnet. Sie hatten nur wenige Yard vor uns angehalten. Der Boden , auf dem wir standen, hatte gebebt. Ich glaube, sie hatten ihren Spaß daran, dass wir nur abwarten konnten, ob wir angerempelt, zertrampelt oder von ihren Speeren durchbohrt werden würden. Aulus hatte angesichts dieser Provokation nicht die Beherrschung verloren. Wir waren nur einige Pasang von Venna entfernt. Es schien, als kämen die Reiter aus dem Norden, um uns zu treffen.

»Aulus, mein alter Freund!« rief einer der Reiter.

Er saß auf einer gigantischen, ungeduldig zischenden Bestie. Er hatte intelligente, dunkle Augen und lockige schwarze Haare. In seinen Ohren baumelten Ringe. Sein Bart war schwarz und geringelt. In ihn waren Bänder geflochten. Über seinen Rücken war ein Schild geworfen und neben seinem Sattel ragte eine Lanze empor.

»Es scheint, als würdest du wieder anwerben.« sagte Aulus.

»Anwerbungen sind für deinen Arbeitgeber, den guten Ionicus aus Cos, nichts Ungewöhnliches.« antwortete der Reiter.

»Was hast du gegen Ionicus aus Cos?«

»Nichts. Ich denke gern an ihn zurück, seit ich einmal in einer seiner Ketten arbeitete.«

Aulus’ Tharlarion stand jetzt still. Ich kniete neben ihm auf den Steinen der Vitkel Aria, mit der Kette zwischen meinem Hals und dem Steigbügel. Ich war nackt.

»Diejenigen, die ich anwerbe, kommen freiwillig in meinen Dienst.« sagte der Mann. »Zweifellos gilt das für die, die du anwirbst, ebenfalls.«

Ich sah zu dem bärtigen Mann hoch. Er war von einer unglaublichen Vitalität. Deshalb spreizte ich meine Knie noch weiter vor ihm.

»Zweifellos.« grinste Aulus.

»Hätte es nicht wie vor langer Zeit bei mir eine Kapitänsanwerbung gegeben«, sagte der Mann, »wäre ich vielleicht immer noch bei der Kette.«

»Ich bin ermächtigt, im Namen meines Arbeitgebers, Ionicus, zu verhandeln.« sagte Aulus. »Aus diesem Grund habe ich Münzen im Wagen hinter mir unter Bewachung von zwanzig Männern mitgebracht.«

»Vielleicht nehme ich die Münzen, setze meinen Weg fort und behalte die Ketten.« sagte der Mann.

»Das kannst du natürlich machen«, entgegnete Aulus, »aber ich glaube, das würde deinem Ruf schaden. Außerdem, mein Freund, wäre das künftigen Geschäften mit Ionicus und anderen nicht gerade förderlich.«

»Du bist clever, Aulus«, antwortete der Mann, »du kannst mit mir reiten.«

»Ich habe die Gebühr bezahlt.« sagte Aulus.

»Aber für Ionicus aus Cos!« schrie der Mann plötzlich wütend.

Die Knöchel seiner Hand wurden weiß, als sie den Schaft seiner Lanze umklammerten.

»Die Gebühr ist angenommen worden.« sagte Aulus ruhig.

Die Hand des Mannes entspannte sich. Er lehnte sich zurück. Er grinste, seine Zähne blitzten weiß aus seinem schwarzen, mit Bändern geschmückten Bart.

»Du bist mehr ein Söldner als ich.« lachte er.

Aulus zuckte mit den Schultern.

»Ja«, sagte der Mann, »du hättest mit mir reiten können.«

»Du hast alle fünf Ketten in deiner Gewalt?« fragte Aulus.

»Das ist eine hübsche Sklavin da an deinem Steigbügel.« sagte der Mann.

Ich senkte den Kopf schnell zu Boden.

»Sieh hoch, Kind.« befahl der Mann.

Ich tat es.

»Knie dich gerade hin und nimm den Kopf zurück.«

Ich gehorchte.

»Ja«, stellte er fest, »sie ist hübsch.«

»Ja.« stimmte Aulus zu.

»Sie hat auch ihre Knie schön platziert.« sagte der Mann.

»Sie ist diese Art Sklavin.« erklärte Aulus.

Ich wurde rot, aber ich wusste, dass vor einem Mann wie dem vor mir auf dem Tharlarion meine Knie gespreizt, weit gespreizt sein mussten.

»Sie ist ein Drei-Tarsks-Mädchen.« sagte der Mann.

»Ionicus hat sie fünf und ein Tarsk-Stück gekostet.«

»Und ein Tarsk-Stück?«

»Ja.«

»Dann«, stellte der Mann fest, »war sie ein Ködermädchen.«

»Ja.«

»Können wir über sie verhandeln?«

»Wir können über alle Sklaven verhandeln.« sagte Aulus. »Manche meiner Männer mögen keine Ködermädchen. Ich glaube, ich sollte sie dir lassen. Sie könnte bei mir getötet werden.«

Ich musste meinen Kopf untenlassen. Ich hatte große Angst.

»Das wäre eine tragische Verschwendung von Sklavenfleisch.« bemerkte der Mann.

»Das denke ich auch.« stimmte Aulus zu.

»Wie nennst du sie?«

»Tuka.«

»Ich habe fünf Ketten in meine Gewalt gebracht.« sagte der Mann. »Die Wachen habe ich geschont. Du kannst sie zurückhaben, wenn du willst. Es sind exakt zweihundertundfünfzig Männer in den Ketten. Ich habe einhundertsiebenundsiebzig angeworben. Einige habe ich befreit, weil sie aus Brundisium stammen, dessen Heimstein vor meiner Ächtung der meine war. Den Rest werde ich dir zurückschicken für, sagen wir mal, etwa soviel, wie du für sie bezahlt hast.«

»Natürlich wirst du die echten Strafgefangenen zurückschicken.« sagte Aulus.

»Nicht alle.« entgegnete der Mann. »Manche von ihnen können mit Waffen umgehen. Die werde ich behalten.«

»Von wieviel Männern sprechen wir?«

»Fünf kommen aus Brundisium.«

»Dann«, folgerte Aulus, »wenn du einhundertsiebenundsiebzig angeworben und fünf freigelassen hast, sprechen wir über weniger als siebzig Männer.«

»Achtundsechzig, um genau zu sein.«

»Ja.« sagte Aulus. »Du warst sehr eifrig bei deinen Anwerbungen. Können wir darüber noch einmal reden?«

»Die hundertsiebenundsiebzig haben ihren Eid schon abgelegt.«

»Dann ist da wohl nichts mehr zu machen.« sagte Aulus. »Was ist mit den fünf aus Brundisium?«

»Sie sind aus Brundisium.«

»Natürlich.« sagte Aulus.

»Einen Silber-Tarsk für jeden.«

»Das ist viel.«

»Es ist der Durchschnittspreis für einen Praetor.«

Natürlich würden die mit kürzeren Strafen weniger kosten, aber die gefährlicheren Männer mit längeren Strafen mehr.

»Außerdem«, sagte der Mann, »nehme ich an, dass du für Männer, die du illegal geliefert bekommst, noch viel mehr bezahlst.«

»Das stimmt.« gab Aulus zu.

Zum ersten Mal bekam ich eine Ahnung davon, wieviel die Männer, die ich in Argentum in die Falle gelockt hatte, Tyrrhenius eingebracht hatten. Ich war zweimal für mindestens das Fünffache verkauft worden. Einmal war es soviel, weil Tyrrhenius ein gutes Ködermädchen brauchte und das andere Mal, weil Ionicus oder sein Agent mich wollte, um sich einen Spaß zu machen, wenn ich den Männern, die ich geködert hatte, dienen musste. Wenn es diese Gründe nicht gegeben hätte, wer weiß, welches dann mein Preis gewesen wäre. Vielleicht zwei Silber-Tarsks, ich wusste es nicht. Ich war immer noch Tänzerin und dafür wurden gewöhnlich höhere Preise gezahlt.

Wir können nicht nur in Bordellen, Varietees, Tavernen, öffentlichen Vergnügungsgärten oder ähnlichem verwendet werden, sondern überall, wo es starke Männer gibt, wo immer es Männer gibt, die es genießen, wenn sich eine Frau vor ihnen aufreizend und schön und ganz als Frau bewegt. Es wird erzählt, dass einige der besten und sinnlichsten Tänzerinnen Privatsklavinnen sind, die nur im Geheimen für einzelne Herren tanzen. Wir können natürlich auch für private Abendgesellschaften, Bankette oder Feste gemietet werden. Manche von uns dienen auch als Lagerdirnen und zählen zur Beute, sollte das Lager in Feindeshand fallen. Manche dienen in weit entfernten Armeeposten, um den Truppen die Langeweile zu vertreiben. Und manche dienen in den Häusern reicher Männer und sogar in denen von Urbars, wo wir gewöhnlich bei ihren Abendessen auftreten und sie und ihre Gäste unterhalten. Tänzerinnen werden auf Gor für vieles verwendet, sowohl im privaten und wie auch im öffentlichen Bereich. Ich denke, das ist bei der Vitalität, der Männlichkeit und der Stärke goreanischer Männer auch nicht anders zu erwarten. Ich denke, jede Frau, die auf Gor gebracht wird, muss damit rechnen, wenigstens die Anfangsgründe des Sklaventanzes erlernen zu müssen.

»Also gut«, sagte Aulus, »achtundsechzig Silber-Tarsks. Das ist billiger, als diese Männer auf andere Weise zu ersetzen. Außerdem drängen die Vennaer darauf, die Arbeiten fortzusetzen.«

Ich hatte nicht gehört, dass die beiden Männer etwas über die weiblichen Arbeitssklaven vereinbart hatten. Tupita zum Beispiel war sicher auch in die Hand Pietro Vacchis, des Söldnerkapitäns, gefallen. Als Sklavin konnte ich natürlich nicht wagen, nach ihr zu fragen. Was, wenn sie mich dafür von ihren Tharlarions zertrampeln lassen würden?

Es wurde dunkler. Ich wollte zurück ins Lager. Ich fühlte mich hier, nackt, kniend und an den Steigbügel gekettet, sehr hilflos.

»Ich werde mit dir in dein Lager kommen und die achtundsechzig Männer abholen.« sagte Aulus.

»Gut.« stimmte Pietro Vacchi zu, sein Tharlarion wendend. Plötzlich überfiel mich ein Schrecken.

»Du kannst wieder hochkommen, Tuka.« sagte Aulus. »Was ist los?«

»Nichts, Herr.« antwortete ich schreckerfüllt.

Ich wollte nicht mit in das Söldnerlager, und das nicht nur, weil ich vor solchen Männern Angst hatte, sondern auch, weil Mirus, wie ich wusste, aus Brundisium war. Er und mein früherer Herr Hendow waren dort aufgewachsen. Sie kannten sich seit ihrer Kindheit. In der letzten Nacht, in der ich ihn in Hendows Taverne gesehen hatte, hatte Mirus mir gesagt, dass er und Hendow für den anderen sterben würden.

Ich erhob mich. Es war klar, dass Aulus den Kapitän in dessen Lager begleiten würde.

»Herr«, flehte ich, schmiegte mich an die Seite von Aulus’ Tharlarion und sah zu ihm auf, »bitte nimm mich nicht mit in das Lager der Söldner, bitte! Bitte!«

»Warum nicht?«

»Ich habe Angst vor jemandem, der dort sein könnte.«

»Wer?«

»Mirus, aus Brundisium.« schluchzte ich.

»Wenn er aus Brundisium stammt«, beruhigte er mich, »ist er wahrscheinlich schon auf dem Weg dorthin zurück.«

Ich sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf. Was er da sagte, konnte natürlich stimmen. Ich wusste es nicht.

»Hab keine Angst.« sagte er.

»Bitte, Herr«, beharrte ich, »nimm mich nicht mit in das Lager.«

»War er in deiner Kette?«

»Ja, Herr.«

»Wenn er dich verletzen wollte«, sagte Aulus, »hätte er das schon längst tun können.«

»Bitte nimm mich nicht mit ins Lager!« flehte ich.

»Glaubst du wirklich, ich würde dich nach Venna zurückschicken?«

»Bitte, bitte!« flehte ich.

»Ich und viele andere, zum Beispiel Vacchi, werden dort sein, um dich zu beschützen.«

»Bitte, Herr!«

»Blamiere mich nicht.« warnte er.

»Los komm, Aulus!« rief Pietro Vacchi, über seine Schulter blickend. »Hol die Männer und vergiss den Wagen mit dem Geld nicht.«

»Wir kommen.« rief Aulus.

»Bitte, Herr!« weinte ich und schlang meine Arme um seinen Stiefel. »Bitte, Herr!«

Dann sah ich, wie er die Tharlarion-Peitsche hervorzog.

»Nein«, bettelte ich, »bitte!«

Da traf mich auch schon ein Schlag! Ich war gepeitscht worden! Ich schützte meine Augen und meinen Kopf, drehte mich um und lief von Aulus weg, bis mich die Kette an meinem Kragen stoppte und halberstickt und schreckerfüllt zurück zum Steigbügel riss. Aulus zog an der Kette und zerrte mich so zu ihm zurück. Dann, als ich nackt und zitternd vor ihm stand, schlug er dreimal zu und dann noch einmal. Ich schluchzte und weinte wild. Dann ließ er die Kette los und trieb seinen Tharlarion an, um mit Pietro Vacchi zu reiten. Ich stolperte hastig hinterher.

»Heute Abend«, sagte Pietro Vacchi, als hätte er die Prügel gar nicht bemerkt, »wirst du dich amüsieren wie ein Urbar!«

»Pietro Vacchis Gastfreundschaft ist weithin bekannt.« sagte Aulus.

Ich hoffte inbrünstig, dass Mirus das Lager schon verlassen hatte und auf dem Weg nach Brundisium war. Bestimmt rechnete er nicht damit, dass ich im Lager auftauchen würde.

»Vielleicht solltest du sie darüber aufklären, was es bedeutet, eine Frau zu sein.«

»Sie weiß zu dienen.« sagte Aulus.

»Deine kleine Tuka ist hübsch.«

»Sie ist nur eine Sklavin«, sagte Aulus, »aber natürlich gehört sie die diesen Abend.«

»Ausgezeichnet.«

Ich eilte neben Aulus’ Tharlarion her, mit der Steigbügelkette an meinem Hals.


»He, Junge!« rief Vacchi und hielt sein Tharlarion zurück. »Das ist nicht der Weg nach Brundisium!«

Er sprach zu dem großen Mann im Schatten, der auf der Viktel Aria nordwärts ging. Die Gestalt im Schatten hob den Kopf. Ich war, sobald das Tharlarion stehen geblieben war, schnell niedergekniet und hatten meinen Kopf auf die Straßensteine gelegt. Ich wollte nicht erkannt werden. Die Gestalt im Schatten war jemand, den ich nicht verkennen konnte. Die Tharlarion liefen wieder südwärts los zum Lager Vacchis, Aulus’ Männer und der Wagen mit dem Geld folgten. Es gab keinen Zweifel, wer die Gestalt im Schatten gewesen war. Und sie war nach Norden gegangen, nicht nach Westen oder Nordwesten, in Richtung Brundisium. Sie war auf der Vitkel Aria nordwärts gegangen, nach Venna, wo sich das Lager der Schwarzen Kette des Ionicus befand.

Ich griff mit beiden Händen nach der Kette. Ich konnte sie nicht von meinem Hals lösen. In der Dunkelheit war ich bestimmt nicht erkannt worden. Ich war sicher nur eine gewöhnliche Sklavin gewesen, irgendein hübsches Ding, das im Dunklen mit dem Kopf am Boden auf der Straße gekniet hatte, den Hals an den Steigbügel ihres Herrn gekettet. Ich wagte es nicht, zurückzublicken. Wie furchterregend die Gestalt ausgesehen hatte, so groß, so breitschultrig, so entschlossen, so bedrohlich in den Resten einer Arbeitstunika. Und ich war jetzt auch sicher, dass sie bewaffnet gewesen war. Über seiner Schulter war ein Riemen gewesen, an dem eine Scheide befestigt war, die eindeutig eine Klinge enthielt.

»Vielleicht«, bemerkte Aulus, »könntest du sie am frühen Abend, bevor du sie in dein Zelt nimmst, vor deinen Männern auftreten lassen.«

»Womit?«

»Sie ist nicht ungeübt im Sklaventanz.«

»Meine Jungen könnten ein wenig Zerstreuung brauchen.« sagte Vacchi, »Außerdem könnte ich sie fünfmal zur Benutzung verlosen. Was meinst du?«

»Ausgezeichnet«, stimmte Aulus zu, »deine Männer werden erfreut sein.«

Ich sah zurück. Vor Angst hätte ich beinahe aufgeschrien. Der Mann, der nach Norden gegangen war, lief jetzt nicht mehr nach Norden. Er hatte die Richtung gewechselt und lief jetzt nach Süden. Als ich zurücksah, war er rechts hinter dem Wagen, nur zwanzig Yards hinter mir.

»Und wenn sie dann zu deinem Zelt gebracht wird«, fuhr Aulus fort, »ist sie schön angewärmt.«

»Genau.« lachte Vacchi.

Ich folgte den Männern an meiner Kette. Also sollte ich tanzen? Die Soldaten sollten Lose ziehen, wer mich benutzen durfte? Ich sollte Pietro Vacchi dienen? Aber was dann? Würde der Mann, der uns jetzt folgte, »seine Zeit abwarten«, wie Tupita angekündigt hatte? Würde er mich nicht früher oder später, wenn er nur geduldig abwartete, allein antreffen? Ich wäre vielleicht sogar mit gespreizten Armen und Beinen gefesselt. Ich hatte gehört, dass Söldner es manchmal genossen, Frauen so zu fesseln. Aber kaum weniger hilflos wäre ich, wenn ich in einen winzigen Sklavenkäfig gesperrt würde, durch dessen Gitterstäbe er sein Schwert stoßen könnte, hundert kurze, scharfe Stiche; oder ich wäre ihm genauso ausgeliefert, wenn ich mit dem Bauch an einen Baum gefesselt wäre.

Ängstlich blickte ich zurück. Er folgte uns immer noch! Ich wusste, dass er, wenn er das wollte, mit einem Streich seines Schwertes meinen Kopf abschlagen konnte.

»Ich freue mich schon darauf, sie tanzen zu sehen.« bemerkte Vacchi. »Hast du sie schon benutzt?«

»Schon mehrmals.«

»Wie ist sie?«

»Sie ist eine Sklavin.« lachte Aulus.

»Kannst du sie empfehlen?«

»Ja.«

»Sie ist eine Sklavin?«

»Sie ist eine ausgezeichnete Sklavin.«

»Sehr schön.« sagte Vacchi zufrieden.

Ich hoffte, dass die Herren, dass Pietro Vacchi mich, wenn die Männer mit mir fertig waren, in ein Sklavengehege sperren würden, am liebsten zu anderen Mädchen. In einem Söldnerlager gab es bestimmt noch andere Mädchen. Sie hatten sie vermutlich hier und da aufgelesen, einige vielleicht verkauft und andere hinzugefügt. Einige der schöneren oder beliebteren wurden vielleicht mehr oder weniger ständig bei der Truppe behalten. Vielleicht besaßen einige der Offiziere sogar ihre eigenen Mädchen. Sie hatten von einer »Hofdame« gesprochen, die, wenn sie frei gewesen war, sicher nicht mit Sklavinnen zusammen gehalten wurde, aber eventuell angekettet zu Füßen ihres Entführers schlafen musste, jedenfalls bis ihr Schenkel Bekanntschaft mit dem Brandzeichen und ihr Hals mit dem Kragen gemacht hatte.

Hoffentlich waren die Gitter stabil und engstehend. Ich würde versuchen, in der Mitte des Geheges zu schlafen. Das würde sicherer sein. Vielleicht würde die Anwesenheit der anderen Sklavinnen und die eisernen Gitter mich schützen.

Ich blickte wieder zurück. Still und unerbittlich folgte er uns. Ich zweifelte nicht daran, dass er auf seine Chance wartete.

»Gut, Tuka«, sagte Aulus und sah zu mir herunter, »du bummeln jetzt nicht mehr.«

»Nein, Herr.« antwortete ich.

»Man könnte fast meinen, dass du unbedingt ins Lager willst.«

»Ja, Herr.«

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