34 Liebe

»Der Herr weiß eine Sklavin sehr gut zu benutzen.« keuchte ich. »Wird er nicht gnädig mit mir sein? Was will er von mir? Ich bin nur eine Sklavin! Muss er mich mit seiner Leidenschaft verrückt machen?«

»Sei still.« knurrte er.

Ich verspannte meinen Körper hilflos in den Liebesketten. Ich riss hoffnungslos an ihnen, die Ringe schnitten in meine Knöchel ein, zerrten an meinen Handgelenken. Es gibt viele Arten solcher Ketten. Diese hier waren einfach und lagen früher auf der Bank des Kutschers, sie waren Teil der Beute, die mein Herr zwischen sich und Mirus aufgeteilt hatte. Jede Kette bestand aus einem Handgelenks- und einem Knöchelring, die durch eine etwa zehn Zoll lange Kette verbunden waren. Mein linkes Handgelenk war so an meinen linken Knöchel, mein rechtes Handgelenk an meinen rechten Knöchel gekettet. Ich lag auf dem Rücken. Auch an meinem Hals war eine Kette befestigt. Sie fesselte mich an einen nahestehenden Baum, der etwa einen Yard von unseren Decken entfernt wuchs.

»Du hast vorhin gut getanzt.« bemerkte er.

»Herr!« keuchte ich. »Herr!«

Seine Zunge war unglaublich, so sanft, so geschickt und doch so überzeugend, so energisch und unwiderstehlich.

»Du bist eine heiße Sklavin.« bemerkte er.

Heiß! Ich war entflammt und hilflos! Er zog sich amüsiert ein wenig zurück. Schnell stemmte ich mich mitleiderregend und flehend zu ihm nach oben.

»Benehmen sich so Frauen von der Erde?« fragte er.

»Ich bin nicht mehr auf der Erde.« stöhnte ich. »Ich bin auf Gor und ich bin eine Sklavin! Ich bitte dich, sei gnädig zu einer hilflos erregten Sklavin!«

Er lachte leise über meine Niederlage, Hilflosigkeit und meine Lust.

»Bitte, bitte!« flehte ich.

»Du bist jetzt weit weg von der Erde und deiner Bibliothek, Sklavin.«

»Ja, Herr! Ja, Herr!« stöhnte ich. »Bitte, bitte, Herr!«

Ich stemmte mich ihm in einer stummen Bitte entgegen. Wie genoss er die Macht, die er über mich hatte!

»Oh, ja!« schrie ich, als seine Zunge mich wieder berührte.

Es war eine winzige, raffinierte Berührung und doch, wie er aus meiner verzweifelten Verfassung sicher genau wusste, hatte sie mich dahin gebracht, dass meine Reaktion völlig in seiner Macht lag und ich darum betteln musste.

»Bitte, Herr!« wimmerte ich.

»Bettelst du um Erlösung?«

»Ja, Herr.«

»Wer bettelt?«

»Tuka, die Sklavin Teibars aus Ar bettelt um Erlösung!« stöhnte ich.

Wieder berührte mich seine Zunge und ich warf meinen Kopf zurück, schrie meine Lust heraus und riss an meinen Ketten.

»Oh!« schrie ich. »Oh!«

Ich schauderte, wälzte mich umher und keuchte. Dann lag ich ruhig in seinen Ketten und sah verwundert und dankbar zu ihm hoch. Ich gehörte ihm. Mein ganzer Körper bewahrte die Erinnerung daran, was er mit mir gemacht hatte, wie er mich einerseits dazu gebracht hatte, um Erlösung zu betteln, und was er mich andererseits gezwungen hatte, sie zu erdulden.

»Ich bin dein.« sagte ich.

»Das ist mir bekannt.« antwortete er.

Dann berührte er mich wieder, sanft dieses Mal, mit seiner Hand. Wieder sah ich hilflos zu ihm auf.

»Du bist mein, um dich zu streicheln.« sagte er.

»Ja, mein Herr.« flüsterte ich.

Dann brachte er mich dazu, leise aufzuschreien, drehte mich auf den Bauch und hob mich hoch zu ihm. Dann erlaubte er mir, auf der Seite zu liegen und ich versuchte, seinen Körper zu küssen.

»Du bist eine dankbare Sklavin.«

»Ja, Herr.«

»Und eine leidenschaftliche Sklavin.«

»Ja, Herr.«

»Wo ist die strenge Kleidung der Bibliothekarin?«

Er meinte sicher die langärmlige Bluse, den dunklen Pullover, den langen Rock, die Schuhe mit den niedrigen Absätzen.

»Ich weiß nicht, Herr.«

»Und wo ist jetzt dese Bibliothekarin?«

»Die, die einmal diese Bibliothekarin war«, antwortete ich, »ist hier, aber jetzt ist sie nur eine nackte Sklavin und sie bittet darum, ihren Herrn küssen zu dürfen.«

»Sie kann es tun.« erlaubte er.

Nach einiger Zeit löste er sich dann von mir, er ergriff mich, zog mich auf seine Knie und hielt mich fest. Er kniete, ich kniete, dann warf er mich auf den Boden, mein Kopf war unten, er zog mich wieder hoch zu ihm und dann benutzte er mich wieder ohne Rücksicht zur Befriedigung seiner Lust.

»Ich habe dich gut ausgewählt auf der Erde.« rief er.

»Ja, Herr!« weinte ich in seinen Armen, voller Liebe und hingerissen, hilflos und nachgiebig, eine Sklavin.

Er legte mich sanft auf den Rücken, und ich sah ehrfürchtig und voller Liebe zu ihm auf.

»Du bist ein Schatz.« sagte er.

»Ein Schatz«, lachte ich, »der für ungefähr fünf Silber-Tarsks verkauft werden kann.«

»Nicht von mir«, sagte er, »ich würde dich auch für tausend nicht verkaufen.«

»Mirus sagte, dass Tupita tausendmal schöner sei als ich.«

»Er hatte unrecht.«

»Ich danke dir, Herr.« sagte ich erfreut.

»Sie ist nicht mehr als neunhundert Mal schöner als du.«

»Herr!«

»Für mich«, sagte er, »bist du tausend mal tausend Mal schöner als sie.«

»Ich danke dir, Herr.« schnurrte ich.

»Knie dich hin.« befahl er.

Ich kämpfte mich auf meine Knie.

»Weißt du, wie spät es ist?«

»Spät.«

»Bist du in Ketten gelegt?«

»Natürlich, Herr.«

Ich trug seine Liebesketten und die Kette an meinem Hals fesselte mich an einen Baum.

»Wessen Ketten sind das?«

»Deine natürlich, Herr.«

»Es ist nach Mitternacht.«

»Ah.«

Da die Übergangszeit für Ionicus’ Kragen zu Ende war, war ich jetzt Eigentum von Teibar aus Ar. Und tatsächlich trug ich seine Ketten. Die Legalität des einfachen Anspruchs auf einen Sklaven, basierend auf dem aktiven Eigentum, war in Bezug auf diesen Kragen durch das Schwert, durch das ich erbeutet worden war, verändert worden.

»Vielleicht lege ich dir die Liebesketten wieder an.« sagte er. »Du dienst in ihnen wirklich gut.«

»Vielen Dank, Herr.«

Ich hoffte wirklich inbrünstig, dass er es wieder tun und mich auch in viele andere Fesseln legen würde, die auf unterschiedliche Art und aus unterschiedlichen Gründen, physischen und psychologischen, meine Weiblichkeit beeinflussen würden.

Er löste dann die Liebesketten von mir und legte sie zu seinen Sachen an die Seite. Auch die Kette an meinem Hals, die mich an den Baum gefesselt hatte, löste er und legte sie zu den Liebesketten. Dann lag er mit unter dem Kopf gefalteten Händen mit dem Rücken auf den Decken und sah hoch zu den Monden. Ich kniete neben ihm.

»Ich bin nicht gefesselt.« bemerkte ich.

Er blieb still.

»Hast du keine Angst, dass ich fliehen könnte?«

»Nein.«

»Willst du, dass ich verspreche, nicht davonzulaufen?«

»Nein.«

»Eine Sklavin darf nicht lügen«, sagte ich, »sie ist keine freie Frau.«

Interessanterweise war auf Gor wie auf der Erde Moral für freie Frauen meist nicht notwendig. Sie können meist tun, was ihnen gefällt. Sklaven hatten diese Freiheit nicht. Da sie Eigentum sind, werden solche Dinge wie Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit von ihnen verlangt. Es wird von einem goreanischen Herrn erwartet, dass er Maßnahmen ergreift, um den Charakter seiner Sklaven zu bessern.

»Komm auf die Decken«, sagte er, »breite sie über uns aus. Der Abend ist kühl.«

»Ich versuche vielleicht zu fliehen.«

»Denkst du, es ist klug, einem goreanischen Herrn davonzulaufen?«

»Nein, Herr.« antwortete ich erschrocken.

»Und denkst du, es wäre klug, Teibar aus Ar davonzulaufen?«

»Nein, Herr.«

»Leg dich hier hin.«

»Hier?« fragte ich. »Neben dir?«

»Ja«, sagte er, »warum?«

»Ich dachte, dass zu mich zu deinen Füßen anketten und dort schlafen lassen würdest, wie einen Sleen.«

»Später vielleicht.«

Ich schmiegte mich an ihn. Wie groß und stark sein Körper erschien, der Körper dieses herrlichen, primitiven Mannes auf seiner barbarischen, schönen Welt und wie klein und weich ich neben ihm war.

»Herr.«

»Ja.«

»Du hast vorhin am Feuer zu mir gesagt, ›er‹ kommt nicht.«, sagte ich. »Das hat meine Ängste gestillt. Ich habe mich entspannt. Ich habe mich sogar vorgebeugt.«

»Ja.«

»Du hast mich dazu benutzt, die Bestie zum Angriff zu verleiten.« sagte ich. »Du hast mich hereingelegt. Du hast mich ohne mein Wissen benutzt. Du hast mich als Sklavin benutzt.«

»Ja.«

›Aber natürlich‹, dachte ich, ›hat er mich als Sklavin benutzt. Ich bin eine Sklavin!‹

»Herr?«

»Ja.«

»Tela wollte nach Aulus suchen, dem Aufseher des Arbeitslagers des Ionicus in der Nähe von Venna. Sie liebt ihn. Glaubst du, dass sie ihn gefunden hat?«

»Es ist möglich«, sagte er, »ich weiß es nicht.«

»Aber sie ist doch Eigentum von Ionicus.«

»Wenn Aulus der Aufseher ist«, antwortete mein Herr, »ist er sicher auch ermächtigt, Sklaven für die Kette zu kaufen und zu verkaufen. Deshalb wird es für ihn nicht schwer sein, sie zu erwerben, wenn er das will. Wahrscheinlich ist dazu nur der Transfer einer Summe zwischen zwei Konten nötig.«

»Aber was ist, wenn sie nicht bis zu ihm gelangt?«

»Dann«, erklärte er weiter, »wird sie vermutlich irgendwoanders hingebracht, vielleicht zu einer anderen Kette, einem anderen Schicksal und sieht ihn vielleicht nie wieder. Schließlich ist sie nur eine Sklavin.«

»Ja, Herr.«

Ich war erschrocken. Wie sehr wir doch von der Gnade unserer Herren abhängig waren! Wir waren nur Sklavinnen!

»Herr?«

»Ja.«

»Ich bin deine Sklavin.« sagte ich. »Ich gehöre dir. Du hast absolute Macht über mich.«

»Ja?«

»Wirst du sanft und freundlich zu mir sein?«

»Du bist eine Sklavin«, antwortete er, »du wirst genauso behandelt, wie es mir Spaß macht.«

»Wird mir Kleidung erlaubt sein?«

»Nur wenn ich will.«

»Und werde ich oft ausgepeitscht werden?«

»Wann kann ein Sklave gepeitscht werden?«

»Wenn immer es dem Herrn gefällt.«

»Dann«, sagte er, »wirst du gepeitscht werden, wenn immer es deinem Herrn gefällt.«

»Ja, Herr«, sagte ich, »verzeih mir, Herr.«

»Du bist eine anschmiegsame Schlampe.«

»Ich danke dir, Herr.«

»Du bist sehr weiblich.«

»Vielen Dank, Herr.«

»Gibt es auf der Erde viele Frauen wie dich?«

»Ich nehme es an, Herr«, antwortete ich, »ich weiß es nicht.«

»Das wäre kaum zu glauben«, sagte er, »bei der Tiefe und dem Aufwand des Programms zu maskulinen Konditionierung, dem sie unterzogen werden, bei den Werten, die sie lernen zu akzeptieren und den Vorbildern, denen sie nacheifern sollen, bei den vielfältigen Verlockungen und Belohnungen, die die Männer ersetzen, bei der Geringschätzung für Liebe, Dienst und biologische Weiblichkeit, in der sie gehalten werden. Es ist, als würden alle Kräfte von Kommunikation, Bildung und Gesetz kein besseres Ziel kennen, als das Geschlechtliche zu ruinieren, den menschlichen Genpool zu zerstören und die Art zu verdammen.«

»Nur dort, Herr«, entgegnete ich, »nicht hier.«

»Wieso kann eine Frau wie du von einem solchen Ort kommen?«

»Ich bin sicher, dass es dort Tausende, vielleicht Millionen wie mich gibt.« sagte ich. »Ich glaube, dass alle Frauen, besonders wenn sie allein sind, die Wahrheit kennen, wenigstens in ihrem Bauch.«

»Vielleicht.« räumte er ein.

»Du hast auf der Erde Sklavinnen eingefangen.« sagte ich. »Anscheinend findest du uns nicht unattraktiv.«

»Stimmt.«

»Wenn wir einmal im Kragen stecken, sind wir dann nicht zufrieden stellend?«

»Du wurdest gut gepeitscht, nicht?«

»Sogar dann?«

»Ja«, gab er zu, »es stimmt.«

»Würden wir befreit, wir würden euch zerstören und dann uns selbst«, sagte ich, »wenn wir im Kragen gehalten werden, werden wir euch verehren und euch dienen, so gut wir können.«

»Vielleicht lasse ich dich deine Geschichte einmal auf englisch aufschreiben.«

»Wer könnte sie hier lesen?«

»Ich muss auf die Erde zurückkehren.« sagte er. »Ich habe dort Bücher entdeckt, die sich mit meiner Welt beschäftigen.«

Ich sah ihn erschrocken an.

»Ja.« bekräftigte er.

»Aber woher können sie das wissen?« fragte ich. »Wie konnten diese Bücher auf die Erde gelangen?«

»Ich bin nicht sicher«, entgegnete er, »vielleicht wurden sie auf den Plattformen vor der Palisade am Sardargebirge für die Priesterkönige hinterlegt. Dann haben die Priesterkönige vielleicht dafür gesorgt, dass sie die Erde erreichten.«

»Ich glaube nicht, dass es so etwas wie die Priesterkönige überhaupt gibt.« sagte ich.

»Manche Leute«, entgegnete er, »glauben auch nicht, dass die Bestien existieren.«

»Gibt es sie auf der Erde?« fragte ich.

»Ich glaube es manchmal«, antwortete er, »wahrscheinlich sind es Verbannte und ihre Nachkommen, marodierende Verbrecher, die auf einer fremden Welt gestrandet sind, degenerierte Ableger ihres Volkes oder solche Wesen.«

»Wo?«

»In einsamen Gegenden«, fuhr er fort, »in den Bergen Asiens, den Wäldern des nordwestlichen Pazifiks.«

»Wenn es solche Bücher gibt«, sagte ich, »dann müssen einige Frauen wissen, dass es eine Welt wie Gor gibt.«

»Oder das es sie geben könnte.« schränkte er ein. »Wusstest du von dieser Möglichkeit?«

»Nein«, sagte ich, »wissen denn die Erdenfrauen, dass es solch eine Sklaverei wie auf Gor gibt?«

»Manche vielleicht.« sagte er. »Andererseits werden solche Bücher im Allgemeinen als Dichtung angesehen. Das ist auch besser, meinst du nicht?«

»Ich weiß nicht.« sagte ich eingeschüchtert.

Ich legte meine rechte Hand auf meine weichen Brüste und meine linke Hand an meinen Kragen. Ich war jetzt eine goreanische Sklavin. Wäre es für mich auf der Erde besser gewesen, wenn ich gewusst hätte, dass solche Dinge möglich waren oder war es besser gewesen, wie es ja auch der Fall gewesen war, dass ich nicht einmal vermutet hatte, dass so etwas möglich war? Ich wusste es nicht. Aber jedenfalls war ich jetzt hier und steckte in einem Kragen.

»Morgen werden wir aufbrechen.« kündigte er an.

Ich fragte mich, was für ein Mann das war, dieser herrlich, schreckliche Rohling, dem ich jetzt gehörte. Er hatte mir keine Kleider gegeben!

»Der Herr lässt sein Mädchen nackt.« schmollte ich.

»Manchmal sieht ein wenig Kleidung an einer Frau gut aus«, entgegnete er, »wenn sie freizügig genug ist und schnell ausgezogen oder weggerissen werden kann.«

»Herr?«

»Zum Beispiel«, fuhr er fort, »manche Dessous, wie ihr es nennt, mit denen ihr Erdenfrauen euch insgeheim gern schmückt und die ihr unter der Oberbekleidung verbergt.«

»Ich bin keine Erdenfrau mehr.« sagte ich und küsste ihn.

»Solch eine Kleidung«, sagte er, »die vielleicht für die Straßen und Marktplätze zu unanständig ist, erlaubt ein goreanischer Herr vielleicht seiner Sklavin in der Abgeschiedenheit seiner Wohnung.«

»Ja, Herr.«

»– wenn ihr überhaupt Kleidung erlaubt wird.« setzte er hinzu.

»Du hast mir meinen Sklavenfetzen und den Stoffgürtel weggenommen.« sagte ich. »Sie waren fast nichts, aber sie waren alles, was ich hatte, um mich zu bedecken.«

»Ich habe entschieden«, antwortete er, »dass du vorerst nackt bleiben wirst.«

»Ich werde stolz nackt hinter dir auf der Straße gehen.«

»Mein Gepäck ist nicht schwer.«

»Ich werde es tragen?«

»Ja«, antwortete er, »natürlich.«

»Darf ich fragen, wohin wir gehen?«

»Ich gehe zu meiner kleinen Villa in den Hügeln nordwestlich von Ar.« sagte er. »Und du wirst mir einfach folgen, als mein Tragetier.«

»Hat der Herr noch andere Sklavinnen?« fragte ich zaghaft.

»Das wirst du schon merken.«

Ich stöhnte.

»Nein.« lachte er.

Ich schrie vor Freude auf und küsste ihn glücklich und erleichtert.

»Ich werde tausend Sklavinnen für dich sein!« rief ich.

»Ja«, sagte er, »das wirst du. Ich werde dafür sorgen.«

»Ja, Herr.« sagte ich glücklich.

Ich küsste ihn wieder freudig.

»In meiner Villa«, fuhr er fort, »werde ich auch entscheiden, ob ich dich behalten oder verkaufen werde.«

»Herr?« protestierte ich.

»Vielleicht solltest du dich darum bemühen, so zu sein, dass ich beschließe, dich zu behalten.«

»Der Herr kann sicher sein, dass ich mein Bestes tue.« sagte ich. »Ich werde mich aufrichtig bemühen, ihn in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen!«

»Ich glaube, du wirst die Villa mögen«, sagte er, »sie ist nicht groß, aber ich glaube, sie ist ziemlich schön. Sie ist weiß, hat einen kleinen Hof und mit Stuck verzierte Wände. Es gibt eine Veranda, die über ein kleines Tal blickt. Sie ist ruhig und abgelegen und liegt schön, versteckt in den Hügeln. Ich ziehe mich dort dann und wann zurück.«

»Ich werde mich bemühen, dem Herrn dort gut zu dienen.«

»An einem solchen Platz«, sprach er weiter, »wäre es nicht unpassend, eine Sklavin ihre Geschichte niederschreiben zu lassen.«

»Wünschst du, dass ich das tue, Her?«

»Ich habe mich noch nicht entschieden.«

»Im ersten Haus meiner Sklaverei«, erzählte ich, »bekam ich eine Serie von Spritzen. Ich möchte gern wissen, was das war. Waren es Impfungen gegen Krankheiten?«

»Ich weiß was du meinst.« antwortete er. »Nein, das war das Stabilisierungsserum. Wir geben es jedem Sklaven.«

»Was ist es?«

»Du weißt es nicht?«

»Nein.«

»Es ist eine Entdeckung der Kaste der Ärzte«, erklärte er, »und hat Auswirkungen auf deinen Körper.«

»Zu was dient es?«

»Gibt es etwas an der Bevölkerung Gors, was dir besonders auffällt?«

»Ihre Vitalität, Gesundheit und Jugend.«

»Das sind Folgen des Stabilisierungsserums.«

»Ich verstehe nicht.«

»Du wirst deine Jugend und Schönheit bewahren, üppige Sklavin.« erklärte er. »Das ist der Wille der Herren.«

»Ich verstehe nicht.« sagte ich ängstlich.

»Altern«, erläuterte er, »ist ein physikalischer Prozess wie jeder andere auch. Er kann deshalb auf physikalischem Weg beeinflusst werden. Natürlich ist es ein subtiler und komplexer Prozess. Es hat tausend Jahre gedauert, das Stabilisierungsserum zu entwickeln. Unsere Ärzte sahen das Altern als eine Krankheit, als austrocknende, welkende Krankheit und bekämpften es wie eine Krankheit. Sie hielten es nicht für so etwas wie einen Fluch oder eine Strafe, etwas unabänderliches oder unerklärliches, sondern für ein Problem, das mit physikalischen Methoden zu bekämpfen ist. Vor etwa fünfhundert Jahren entwickelten sie das erste Stabilisierungsserum.«

»Wie kann ich so etwas jemals bezahlen?« keuchte ich.

»Das ist keine Frage der Bezahlung«, sagte er, »es ist dir als Tier, als Sklave verabreicht worden.«

»Herr.« flüsterte ich ehrfürchtig.

»Beunruhige dich nicht«, sagte er, »im Fall einer Frau von der Erde, wie du, ist es nicht kostenlos.«

»Herr?«

Er ergriff meinen Kragen mit beiden Händen und bewegte ihn, so dass ich spüren konnte, wie eng und solide er meinen Hals umschloss.

»Für Frauen wie dich«, sagte er, »ist der Preis der Kragen.«

»Ja, Herr.«

Das Serum hatte in diesem Fall wirklich seinen Preis. Wir bezahlten dafür mit dem Kragen. Mit einem seltsamen Gefühl begriff ich, das meine Jugend und Schönheit, ob ich das wollte oder nicht, selbst wenn ich es vehement ablehnte, frisch und lieblich für die goreanischen Herren bleiben würde. Nicht einmal in dieser Hinsicht gab es ein Entweichen! Selbst meine Jugend war »im Kragen«. Ich schauderte angesichts dieser Auswirkung des Stabilisierungsserums.

»Was ist los?« fragte er.

»Nichts, Herr.«

Ich wagte kaum, an die Auswirkungen des Serums zu denken. Ich hatte sie nicht völlig begriffen. Vielleicht irrte sich mein Herr! Ich musste an etwas anderes denken!

»Herr.«

»Ja.«

»Du schienst die Bestien zu kennen.« sagte ich. »Hattest du schon Kontakt zu ihnen?«

»Ja.«

»Längere Zeit?«

»Nein.«

»Haben die Bestien«, fragte ich, »mit der Sklaverei zu tun?«

»Auf eine Art schon.« antwortete er. »Sie stellen meist die Mittel zur Verfügung, um den Handel abzuwickeln.«

»Den Handel?«

»Den Sklavenhandel.«

»Natürlich, Herr.«

»Werde nicht hochmütig beim Gedanken an das Stabilisierungsserum.«

»Hochmütig?«

»Ja.« sagte er. »Bedenke immer, dass es abgesehen von seinem Wert und seinem Nutzen aus deiner Sicht auch noch andere Auswirkungen hat. Du wirst zum Beispiel für die Herren interessant bleiben, du wirst sie weiter erregen, die wirst eine Frau bleiben, die sie in ihren Kragen und ihre Ketten stecken wollen. Wenn du bleibst, wie du bist, so weich, so schön, so attraktiv und begehrenswert, musst du aber auch den Risiken und Gefahren deiner Schönheit in einer Welt wie dieser ins Auge blicken. Hier ist Schönheit eine gebräuchliche Währung, ein Tauschobjekt, sie wird verwendet, um Verräter zu bestechen und Helden zu belohnen, sie ist der Preis für Mut und Kühnheit, sie wird Eroberern als Tribut gezahlt, sie wird verwendet, um in Städten gehandelt, auf Märkten gekauft und verkauft zu werden.«

»Ja, Herr.« flüsterte ich.

Vielleicht war ich eine furchtbare Person, doch der Gedanke, aufregend und schön zu sein, störte mich nicht. Vielleicht war es ganz passend, dass ich dafür mit Sklaverei bestraft worden war.

»Du bist eine schöne Sklavin.«

»Vielen Dank, Herr.«

Ich fragte mich, ob mein Herr schwach wurde. Manche Männer waren anderen Männern gegenüber sehr stark, aber schwach gegenüber ihren Frauen. Er hatte gerade gesagt, dass ich schön war. Das war sicher ein Kompliment. Es zeigte einiges Interesse an mir, in mindestens einer Hinsicht. Er hatte gesagt, dass ich schön war. Konnte ich nicht, obwohl ich es war, die im Kragen steckte, seine Gefühle dazu benutzen, ihn zu besitzen? Schließlich war er mir monatelang über tausende Pasang gefolgt. Er musste mich wenigstens ein wenig mögen, das schien sehr wahrscheinlich. Ich vermutete, dass er mich vielleicht sogar liebte. Vielleicht konnte ich das benutzen.

Ich fragte mich, ob er schwach war. Es könnte nicht schaden, das zu testen. Ich wusste, dass einige Mädchen ihre Herren um den kleinen Finger wickelten. Ich fragte mich, ob ich das auch konnte.

»Herr.«

»Ja.«

»Ich bin kein gewöhnliches goreanisches Mädchen.« begann ich. »Du weiß, dass ich von der Erde komme.«

Er blieb still.

»Wir verlassen morgen das Lager.« fuhr ich fort. »Ich würde gern Kleidung haben. Ich könnte aus einer Decke eine Tunika machen, wie Tupita es getan hat.«

»Hast du nicht vorhin meine Entscheidung gehört«, fragte er, »dass du nackt bleibst?«

»Ja, Herr«, entgegnete ich, »aber ich möchte nicht so bleiben. Ich hätte gern Kleidung. Vielleicht könntest du deine Meinung ändern.«

Er schwieg.

»Ich würde dich sehr gut küssen«, lockte ich, »wenn du mir Kleidung gibst.«

»Für eine hochintelligente Frau«, sagte er, »bist du einfach zu dumm.«

»Herr?«

»Vielleicht ist es deine Weiblichkeit.«

»Ja, Herr.«

»Küss mich jetzt mit Perfektion, oder stirb.« befahl er.

»Ja, Herr.«

»Schluck.« befahl er.

Ich tat es erschrocken.

»Ich frage mich, wieso du dich so benimmst« sagte er, »wo ich dir sogar einen eigenen Raum gegeben habe, sogar einen Hauch von Luxus.«

»Herr!« schluchzte ich.

Er aber ergriff meine Handgelenke und band sie vor meinem Bauch mit einem Lederriemen zusammen. Dann schleifte er mich zu einem niedrigen Ast und band meine Arme über meinem Kopf daran fest.

»Nein, Herr!« rief ich. »Bitte, Herr!«

Dann peitschte er mich aus.

Danach löste er mich wütend von dem Ast, ich heulte halb im Schock, und schleifte mich zurück zu den Decken. Dort warf er mich am Fußende nieder und fesselte mich an Händen und Beinen. Ich sah schreckerfüllt hoch zu ihm. Dann legte er sich ärgerlich nieder und wickelte sich zum Schlafen in die Decken.

»Herr«, bettelte ich, »darf ich sprechen?«

»Nein.«

Elendig lag ich dort bis zum Morgen. Er war mein Herr. Ich liebte ihn! Ich liebte ihn mehr als alles andere! Aber ich war in meinem ersten Test mit ihm durchgefallen! Ich hatte törichterweise wissen wollen, ob und wieviel Macht ich über ihn hatte und wie er mich beherrschen wollte. Aber eigentlich hatte ich nur wissen wollen, ob ich seine Sklavin war oder nicht. Dann hatte er mich gezwungen, ihm kompromisslos zu dienen. Er hatte mich ausgepeitscht und zu seinen Füßen angekettet. Die Bibliothek war wirklich weit weg und ich war wirklich seine Sklavin!

Ich hatte ihn vorher gefragt, ob ich nicht wie ein Sleen zu seinen Füßen schlafen sollte und er hatte »Vielleicht später« geantwortet. Wieso hatte ich nicht begriffen, dass das von meinem Verhalten abhing und dass das meine Natur immer berücksichtigte? Mir war elend zumute und ich bereute alles. Wie schlecht ich mich benommen hatte! Ich war in meinem ersten Test mit meinem Herrn, den ich liebte, durchgefallen!

Doch ich merkte auch, dass ich in Bezug auf seine Strenge und Dominanz beruhigt war. Ich wusste jetzt, dass mein Herr der Herr war, dass er seine Herrschaft nicht aufgeben würde, dass er ein wahrer Mann war. Ich begnügte mich jetzt damit und war begierig darauf, eine Frau und seine perfekte Sklavin zu sein. Wenn ich in seinem Test durchgefallen war, meinen hatte er bestanden.

Sicher, ich rechnete auch damit, dass es Strafen dafür geben würde, dass ich ihm missfallen hatte. Ich wünschte mir, neben ihm schlafen zu dürfen, an seinen Schenkel geschmiegt, doch jetzt würde ich sicher zu seinen Füßen schlafen müssen, wie ein Sleen oder ein Hund oder wie noch jemand unbedeutenderes, wie eine Sklavin. Aber trotzdem würde ich mich freuen, ihm so nah sein zu dürfen! Außerdem würde ich jetzt vielleicht öfter ausgepeitscht werden. Ich wusste es nicht. Auch das läge im Willen von Teibar aus Ar, meinem Herrn.

Kurz vor dem Morgen schlief ich ein. Als ich erwachte bemerkte ich, dass eine Decke über mich gebreitet war.

»Herr«, sagte ich, »ich flehe um Vergebung.«

Er beugte sich über mich und entfernte die Ketten. Schnell kniete ich mit Tränen in den Augen vor ihm nieder. Dann küsste ich ihn, ungebeten, reuig, scheu und liebevoll vor ihm kniend, diente ihm so süß, feinfühlig und perfekt, wie ich nur konnte. Ich schluckte alles und sah zu ihm auf, in der Hoffnung, Verzeihung und Freundlichkeit in seinen Augen zu finden.

»Koche.« befahl er.

»Ja, Herr.« sagte ich demütig.

Nach weniger als einer Ahn kniete ich neben seinem Gepäck. Er schaute prüfend über das Lager, löschte das Feuer und häufte Erde darüber. Dann drehte er mich herum und sah mich an. Zu meiner Überraschung schien er sich zu amüsieren.

»Hast du deine Neugierde letzte Nacht befriedigt, Tuka?« fragte er.

»Ja, Herr.«

Er hatte also genau gewusst, was ich getan hatte! Konnte ich vor solch einem Mann keine Geheimnisse haben? War mein Verstand ihm genauso zugänglich wie meine Schönheit?

»Und hast du deine Lektion gelernt?« fragte er weiter.

»Ja, Herr.«

»Dann sag es.« befahl er.

»Ich habe meine Lektion gelernt, Herr.«

»Gut«, sagte er zufrieden, »deine Ohren sind durchstochen, du bist also nicht nur schlecht.«

»Ich freue mich«, antwortete ich, »wenn ich sogar mit einer solch kleinen Sache meinen Herrn erfreuen kann.«

»Wir werden dir ein paar Ohrringe besorgen«, sagte er, »aber keine wertvollen, schließlich bist du nur eine niedere Sklavin.«

»Ja, Herr.«

»Außerdem wollen wir doch nicht, dass du wegen deiner wertvollen Ohrringe gestohlen wirst.«

»Nein, Herr.« sagte ich lächelnd.

»Du bist gefährlich«, sagte er, »man könnte sich in dich verlieben.«

»Herr!« keuchte ich.

Er kam dorthin, wo ich kniete, kauerte sich nieder, öffnete sein Gepäck und suchte darin herum. Er holte ein kleines Stück scharlachroter Seide heraus und faltete es auseinander.

»Herr!« rief ich.

Es war das winzige Kleidungsstück, das gerade für eine gut entblößte Sklavin reichte, das ich mir selbst auf der Erde gemacht hatte, lange bevor ich ahnte, dass es Gor gab oder Teibar oder die Möglichkeit, versklavt zu werden.

»Es ist vielleicht ein wenig zu lang«, sagte er und sah es an, »und es könnte an den Seiten geschlitzt und der Ausschnitt könnte tiefer sein und es ist nicht genügend durchscheinend, aber es ist trotzdem kein unattraktives Kleid. Vielleicht, wenn ich dir irgendwann Kleidung erlaube, eine Ahn lang oder so, werde ich wieder einmal sehen, wie es an dir wirkt.«

Er hatte mich darin natürlich schon einmal in der Bibliothek gesehen, als ich vor den Entführern gekniet hatte. Die Existenz dieses Kleides in meinem Appartement hatte ihnen die Sklavin in mir gezeigt, obwohl ich zu dieser Zeit äußerlich noch nicht versklavt war.

»Du hast es von der Erde mitgebracht«, sagte ich erstaunt, »du hast es nicht dort zerrissen!«

»Vielleicht«, sagte er, »lasse ich es dich von Zeit zu Zeit in der Villa tragen, wenn du mir dienst.«

»Ich liebe dich.« sagte ich. »Ich liebe dich!«

Er steckte das Seidenkleid weg.

»Ich liebe dich!« sagte ich.

»Da ist noch etwas.« sagte er.

»Herr?«

Er griff noch einmal in das Gepäck.

»Erkennst du diese?« fragte er.

»Oh, Herr!« rief ich erfreut.

»Das ist der Lederriemen und die Glöckchen, die du in der Bibliothek getragen hast, als du getanzt hast.«

»Ja, Herr.«

»Vielleicht erinnerst du dich auch daran«, sprach er weiter, »dass wir sie dir gelassen hatten, als du dort nackt im Dunklen warst, damit wir wussten, wohin du liefst.«

»Ja, Herr.«

»Solche Dinge sind ein nützlicher Schmuck für eine Sklavin«, fuhr er fort, »und helfen dabei, ihre Bewegungen hörbar zu machen.«

»Ja, Herr.«

Ich erinnerte mich, als ich auf dem Bibliothekstisch lag, noch bevor mir die Gummimaske auf das Gesicht gelegt wurde, über die mir die Chemikalien verabreicht wurden, die mich bewusstlos machten, dass da die Seide, die mir als mehr symbolischer Knebel in den Mund gesteckt worden war, dort entfernt und beiseite gelegt wurde. Auch die Glöckchen, erinnerte ich mich, wurden dort hingelegt. Er hatte dann alles mitgenommen!

»Vielleicht darfst du die auch von Zeit zu Zeit in der Villa tragen.« versprach er.

»Ja, Herr.« sagte ich erfreut.

Wie richtig es erschien, dass ich ihm in diesen Sachen von der Erde hier, auf Gor, dienen sollte. Er legte die Glöckchen weg, holte die Peitsche aus seinem Gepäck, hielt sie mir an die Lippen und ich küsste sie. Danach steckte er sie zurück.

Dann erhob er sich, lief einige Fuß zum Rand des Lagers, drehte sich um und sah mich an. Ich stand auf und schulterte sein Gepäck. Es war nicht schwer. Ich konnte die Ketten in ihm spüren. Manche davon hatte ich schon getragen. Auch die Peitsche war darin, seine Peitsche, die für mich bestimmt war. Auch den leisen Klang der Glöckchen hörte ich, der Sklavenglöckchen, hier auf Gor.

»Ich liebe dich, Herr!« sagte ich. »Ich liebe dich, mein Herr!«

Er zuckte mit den Schultern.

»Herr.« sagte ich.

»Ja.«

»Darf ich auch aufschreiben, was mit mir geschehen ist« fragte ich, »wenn ich meine Geschichte niederschreibe?«

»Ich weiß es nicht«, antwortete er, »ich weiß nicht, ob es für die Frauen auf der Erde gut ist, von solchen Dingen zu wissen.«

Ich schwieg. Ich wusste es auch nicht.

»Was würdest du gern machen?«

»Ich?« fragte ich erstaunt.

»Ja.«

»Ich glaube, ich würde es gern meinen Schwestern auf der Erde mitteilen.«

»Denkst du, dass sie dir glauben werden?«

»Nein.«

»Hättest du es geglaubt, bevor du erfahren hast, was du jetzt weißt?«

»Nein.«

»Sie werden dir nicht glauben, jedenfalls die meisten von ihnen.«

»Das ist in Ordnung«, sagte ich, »das kümmert mich nicht. Ich glaube nicht einmal, dass das wichtig ist. Vielleicht ist es sogar besser so. Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, es ist wichtig, von diesen Dingen zu sprechen.«

»Vielleicht.«

»Also, Herr«, fragte ich, »werde ich die Erlaubnis bekommen, meine Geschichte aufzuschreiben?«

»Vielleicht«, antwortete er, »ich bin nicht sicher. Ich habe bis jetzt darüber noch keine feste Meinung.«

»Ja, Herr.«

»Ich habe mich noch nicht entschieden.«

»Ja, Herr.«

Er drehte sich um und lief einige Schritte aus dem Lager. Ich stand da, nackt, mit einem Brandzeichen auf dem Schenkel, einen Kragen um meinen Hals, sein Gepäck tragend. Ich fragte mich, ob auch nur eine Frau auf der Erde meine Geschichte glauben würde. Vermutlich nicht. Aber was machte das schon? Vielleicht war es sogar besser, wenn sie es nicht glaubten. Ihr Leben würde sicher einfacher sein, wenn sie wussten, dass da keine Welt wie Gor war, keine Kragen für sie, keine Herren, denen sie kompromisslos dienen mussten. Aber auf jeden Fall, Schwester, ob du dich nach dem Kragen sehnst oder ob du ihn fürchtest, er ist real.

»Folge mir.« befahl er auf goreanisch.

Es brauchte einen Augenblick, das ins Englische zu übersetzen. Dann sagte ich »Ja, mein Herr« auf goreanisch. Dann folgte ich ihm in gehörigem Abstand, nackt, sein Gepäck tragend, durch den Wald. Wir würden zur Vitkel Aria gehen und südwärts reisen. Er hatte eine Villa, nordöstlich von Ar, in den Hügeln.

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