4. Dandrin

Es war wirklich seltsam, wie sie alle in gleichmäßigen Reihen dastanden — Leute, die nie Ordnung oder Regeln gekannt hatten — und sich von Dugan sagen ließen, was sie tun sollten. Am Abend des vergangenen Tages waren wir frei und allein gewesen — aber jetzt war Dugan gekommen.

Er reihte alle Leute nebeneinander auf und begann seine Pläne zu erklären, während ich im Schatten saß und ihn beobachtete. Wir bemühten uns wirklich, ihn zu verstehen. Ich erinnerte mich an die Geschichten über die Alten, die ich gehört hatte, aber ich glaubte sie erst, seit ich Dugan in Aktion erlebt hatte.

„Ich verstehe euch Leute nicht“, schrie er uns an. „Diese ganze reiche Welt liegt vor euch da und wartet nur darauf, daß ihr hingeht und sie in Besitz nehmt. Und was macht ihr? — Ihr sitzt da und singt. Ihr singt! Dekadent seid ihr, sonst gar nichts. Ihr braucht eine Regierung — eine Regierung, die weiß, was sie will — und ich bin hier, um sie euch zu geben.“

Kennon und ein paar von den anderen waren an diesem Morgen zu mir gekommen, um mich zu fragen, was geschehen würde. Ich forderte sie auf, nichts zu tun, nur Dugan zuzuhören und zu tun,was er sagte. Ich fühlte, daß wir ihn so mit der Zeit begreifen würden und lernen, wie wir uns ihm gegenüber verhalten mußten.

Ich sagte nichts, als er befahl, daß niemand nach dem Singen nach Hause gehen sollte. Wir sollten hierbleiben, sagte er, und eine Stadt bauen. Er würde uns all die Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts bringen.

Und wir hörten ihm geduldig zu — alle außer Kennon. Kennon war es, der ihn hierhergebracht hatte, der arme Junge, der wegen des Singens und wegen Corilann gekommen war. Und ausgerechnet Corilann hatte Dugan zu seinem privaten Besitz ausersehen. Kennon hatte sich in der ersten Nacht einverstanden erklärt, in der Meinung, sie würde am nächsten Tag wieder zu ihm zurückkehren — aber sie war bei Dugan geblieben.

In ein paar Tagen waren die Pläne für die Stadt fertig. Ich glaube, der erste Gedanke von uns allen war ,Warum?’ — warum will er, daß wir das alles tun?

Warum?

Wir würden ihm Zeit lassen müssen, um seine Pläne auszuführen. Da er keinen Schaden anrichtete, würden wir warten und ihm zusehen und uns fragen, weshalb er das tat …

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