14

Ich möchte vorausschicken, daß bei solchen Kämpfen das Schiff selbst die Waffe ist.

Die Dorna, ein Tarnschiff, ist typisch für ihre Klasse, obwohl es viele verschiedene Bauweisen gibt, unterschieden nach Größe, Takelung, Rudereinrichtungen und dergleichen. Der Hauptunterschied besteht zwischen den Eindeckern und den doppel- oder dreideckgeruderten Schiffen. Wie die meisten Tarnschiffe hat die Dorna nur ein Ruderdeck, ohne daß ihre Ruderkraft der eines Dreideckers unterlegen ist; wie das kommt, werde ich gleich erklären.

Die Dorna ist ein langes schmales Schiff mit wenig Tiefgang. Sie ist kraweelgebaut, und ihre Planken sind mit Bronze- und Eisennägeln befestigt; hie und da werden auch noch Holzpflöcke verwendet. Ihre Plankendicke variiert je nach Lage zwischen fünf und fünfzehn Zentimetern, und um sie gegen Rammstöße abzusichern, verlaufen zehn Zentimeter dicke Dollborde um ihre Flanken. Sie hat einen umlegbaren Mast mit dreieckigem Segel. Mit ihrem Kiel, hundertundachtundzwanzig goreanische Fuß lang, und ihrer Breite von sechzehn goreanischen Fuß gehört sie in die schwere Klasse. Die Höhe zwischen Wasserlinie und Deck beträgt fünf goreanische Fuß. Die Dorna ist lang, flach und schnell und hat einen ziemlich geraden Kiel.

Die Ramme der Dorna – ein mächtiger eisenverstärkter Vorsprung in der Form eines Tarnschnabels, befindet sich unmittelbar unter der Wasserlinie. Hinter der Ramme breitet sich in Form eines Tarn-Federkranzes der Schild aus, der verhindert, daß sich die Ramme zu tief in ein gegnerisches Schiff bohrt. Das ganze Schiff ist so gebaut, daß sich seine gesamte Bewegungsenergie auf diese Ramme konzentriert. Während sich der Bug zur Ramme hinneigt, beschreibt das Heck einen fast vollkommenen Halbkreis. Zwei Seitenruder besorgen die Steuerung. Das Heckspriet ist hoch und den Schwanzfedern eines Tarn nachgebildet.

Außer den erhöhten Ruder- und Vorderdecks trägt die Dorna mittschiffs zwei bewegliche Plattformen, die etwa sechs Meter über dem Deck liegen. Darauf sind gewöhnlich zwei leichte Katapulte und zwei schwere Wurfgeräte oder Torsionsgeschütze montiert. Natürlich gehörten auch Scherklingen zu ihrer Ausrüstung.

Obwohl die Breite der Dorna sechzehn goreanische Fuß beträgt, hat ihr Deck einen Auslauf von einundzwanzig Fuß, was auf den langen rechteckigen Ruderkasten zurückzuführen ist, der die Dollenluken enthält. Dieser Ruderkasten ist etwas höher als das Deck und erstreckt sich auf jeder Seite zweieinhalb goreanische Fuß über die Außenwandung, gestützt durch Verlängerungen der Spanten. Dieser Ruderkasten liegt dem Bug etwas näher als dem Heck, und seine Ausdehnung sorgt nicht nur für ein breiteres Deck, sondern wegen der Größe der Ruder auch für bessere Bewegungsfreiheit und Hebelwirkung.

Die Größe und das Gewicht der Ruder mag überraschend erscheinen, aber in der Praxis sind sie wirksam und haben eine vorzügliche Hebelleistung. Die Ruder sind in Dreiergruppen angeordnet, für drei Mann pro Bank. Diese Bänke stehen nicht senkrecht zur Außenwandung, sondern verlaufen etwas schräg in Richtung Heckaufbauten. So liegen sie innenbords weiter achtern als an der Bordwand. Diese Schräge ermöglicht eine parallele Führung der drei Ruder jeder Gruppe. Diese Ruder sind nicht alle von gleicher Länge; es besteht ein Unterschied zwischen einem und anderthalb goreanischen Fuß von Ruder zu Ruder, wobei der innen rudernde auch das längste Ruder hat. Die Ruder selbst wiegen etwa einen Stein pro Fuß. Die Länge der Ruder auf einem Tarnschiff liegt gewöhnlich zwischen siebenundzwanzig und dreißig goreanischen Stein. So würde ein Dreißig-Fuß-Ruder etwa dreißig Stein oder sechzig Kilo wiegen. Ein solches Gewicht ließe sich kaum heben, aber die Ruder sind innenbords mit Blei ausbalanciert, so daß sich der Ruderer ganz auf die Bewegung konzentrieren kann. Dieses Arrangement hat sich im goreanischen Schiffsbau vorzüglich bewährt und wird auf fast jedem Rammschiff angewendet. Über dem Ruderdeck liegt außerdem kein Dach, so daß die Ruderer, die zugleich Kämpfer und selbstverständlich keine Sklaven sind, sofort in eine Auseinandersetzung eingreifen können; während des Ruderns werden sie übrigens durch eine Brustwehr geschützt, die rings um den Ruderkasten verläuft. Zwischen jedem Paar Ruderbänke lauert ein Bogenschütze hinter der Brustwehr. Die Dollenluken jeder Rudergruppe liegen etwa dreißig Zentimeter auseinander, und die Gruppen selbst, von Mitte bis Mitte gerechnet, etwa einen Meter. Die Dorna hatte auf jeder Seite zwanzig Gruppen zu drei Ruderern, also insgesamt hundertundzwanzig Ruder.

Aus dieser Schilderung läßt sich schon ersehen, warum ein Eindeckruderer ebenso schnell ist wie ein Schiff mit doppeltem oder gar dreifachem Ruderdeck. Ein Schiff mit einhundertundzwanzig Ruderern auf drei Ruderdecks zu je zwanzig Mann pro Flanke ist weitaus schwerer als der Eindecker mit drei Mann pro Bank und logischerweise langsamer. Eindeckruderer sind deshalb bei den Kampfschiffen auf dem Thassa die überwältigende Mehrheit. Andere Schiffstypen sind darunter selten anzutreffen. Was das Rammen angeht, so könnte ein massigeres Schiff freilich den stärkeren Stoß führen – nur kann das leichtere mit größerer Geschwindigkeit angreifen und ist besser manövrierbar.

Ich hatte dreißig Rammschiffe zur Verfügung, von denen achtzehn mein Eigentum waren und zwölf eine Leihgabe des Arsenals. Die Schatzflotte samt Geleitschutz umfaßte siebzig Schiffe – vierzig Rammschiffe und dreißig Rundschiffe. Von den vierzig Rammschiffen gehörten fünfundzwanzig der schweren Klasse an und fünfzehn der mittleren Klasse. Ich hatte zwanzig Rammschiffe der schweren und zehn der mittleren Klasse. Keine der beiden Flotten verfügte über leichte Galeeren.

Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, unter keinen Umständen Rundschiffe zu rammen und dies unter Sklaven bewußt publik machen lassen. Sicherlich war inzwischen allgemein bekannt, daß Bosk nicht nur keine Rundschiffe versenkte, sondern, wenn er ein solches Schiff kaperte, die Rudersklaven freiließ. Ohne diese psychologische Waffe wären meine Aktionen gegen Rundschiffe in den letzten Monaten wohl nicht so erfolgreich gewesen. Außerdem hatte ich verbreiten lassen, daß ich sehr wütend würde, wenn die Sklaven an Bord von Rundschiffen mißhandelt oder gar erschlagen worden waren. Hierdurch gewann ich auf den Ruderbänken der Rundschiffe manchen stillschweigenden Verbündeten. Die Sklaven, die natürlich ein Interesse daran hatten, daß ihr Schiff erobert wurde, ruderten nicht mehr mit voller Kraft, während ihre Rudermeister wiederum Angst hatten, die Angeketteten ernsthaft anzutreiben. Zwei Möglichkeiten blieben den Kapitänen aus Cos und Tyros – sie konnten auch auf Rundschiffen freie Rudermannschaften beschäftigen oder den Geleitschutz durch Rammschiffe verstärken. Offenbar hatte man sich für die zweite, teurere Alternative entschieden, wenn auch eine Schatzflotte dieser Art ohnehin eine starke Begleitung erhalten hätte.

Die Preise in Tyros und Cos waren in letzter Zeit enorm gestiegen, denn Geleitschutz kostete viel Geld. Die Waren der Kaufleute aus Cos, Tyros und den verbündeten Städten schieden mehr und mehr aus dem Wettbewerb aus, zumal auch die Versicherungsraten für Schiffsladungen ungemein gestiegen waren.

Wegen meiner Gepflogenheiten im Zusammenhang mit Rundschiffen rechnete ich nicht damit, daß Cos oder Tyros solche Schiffe in eine Seeschlacht mit meiner Flotte verwickeln würden. Damit war das Kräfteverhältnis nicht siebzig zu dreißig, sondern höchstens vierzig oder fünfzig zu dreißig. Trotzdem hatte ich nicht die Absicht, mich mit einem überlegenen oder auch nur gleich starken Gegner auf eine Schlacht einzulassen. Wichtig war nicht so sehr die absolute Zahl der kämpfenden Schiffe, als die Zahl der Schiffe, die zu bestimmter Zeit an bestimmter Stelle eingesetzt werden konnten.

So begann ich meinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen.

Zwölf meiner Schiffe näherten sich der Schatzflotte von Südosten. Mit umgelegten Masten und zur Begleitung martialischer Flöten- und Trommelmusik verringerten wir den Abstand zur großen Flotte. Es konnte nur wenige Augenblicke dauern, bis wir entdeckt wurden.

Von den Heckaufbauten der Dorna aus beobachtete ich mit einem langen Fernglas wie sich in der Ferne die Masten der Rammschiffe senkten. Ich hörte die Kriegstrompeten, die Meldungen zwischen den Schiffen verbreiteten. Signalflaggen, mit denen die Befehle wiederholt wurden, stiegen an den Heckmasten empor. Die Decks selbst waren noch nicht zu erkennen, doch ich bezweifelte nicht, daß dort nun hektische Betriebsamkeit herrschte. Bogenschützen machten ihre Pfeile fertig, Helme, Waffen und Schilde wurden an Deck gebracht, Feuer wurden entfacht, Steine, Bündel mit geteertem Tuch stapelten sich neben den Katapulten. Sekunden später wurden angefeuchtete Felle über Reling und Decks gehängt, und Eimer mit Seewasser wurden zur Feuerbekämpfung überall an Bord bereitgestellt. In etwa zehn Ehn waren die Decks der Schatzflotte kampfbereit, die Luken gesichert.

»Mit Vierteltempo voraus«, rief ich dem Rudermeister zu, der ein paar Fuß unter mir saß. Ich wollte mich dem Gegner nicht zu schnell nähern.

Die Schatzflotte hatte keine Ahnung, daß ich ihre Größe und Zusammensetzung genau kannte. Man konnte nur vermuten, daß mich die Größe der Eskorte überraschen würde.

Ich lauschte eine Zeitlang auf die kämpferischen Melodien meiner Flötisten und Trommler und lachte leise vor mich hin.

Als ich dann die äußeren Schiffe der Schatzflotte in unsere Richtung drehen sah, gab ich den Musikern ein Zeichen, ihre Instrumente abzusetzen.

Als sie still waren, hörte ich die Flöten und Trommeln der Feindschiffe. Ich rief dem Rudermeister zu, die Ruder ruhen zu lassen. Ich wollte den Eindruck erwecken, als sei ich plötzlich unentschlossen, ob ich angreifen sollte oder nicht. Ich wollte verwirrt und überrascht erscheinen, deshalb gab ich meinem Trompeter den Befehl das Signal ›Ruder ruht!‹ zu blasen. Das gleiche Signal wurde mit Flaggen aufgezogen.

Über der schwachen Musik von den fernen Schiffen, die nun näherkamen, hörte ich Kriegstrompeten schallen und vermochte durch das Glas die Flaggen zu beobachten. Zwar kannte ich den Code nicht, doch hatte ich keinen Zweifel, daß der Flotte unser Zögern bekanntgegeben wurde. Schon sah ich die Rundschiffe auseinandergleiten, sah Tarnschiffe, die zwischen ihnen hindurch in unsere Richtung schwärmten.

Ich schloß das Fernglas und lachte. »Ausgezeichnet!« rief ich.

Thurnock neben mir grinste.

»Steuermann – wenden!« rief ich. »Rudermeister – halbes Tempo voraus.«

Entsprechend meinem Plan gab ich dieses Manöver nicht einmal meinen anderen Schiffen bekannt. Ich wollte den Eindruck erwecken, als machten wir in plötzlicher Panik kehrt und ergriffen die Flucht, als sei unsere Flotte ohne einheitliche Führung. Meine Kapitäne waren vorzügliche Seeleute – ich konnte mich auf sie verlassen. Hinter uns zischte ein brennendes Schleudergeschoß ins Wasser, etwa hundert Meter entfernt.

Wieder hob ich das Fernglas an die Augen.

Langsam zählte ich ab – zwanzig gegnerische Schiffe, zu einem Halbkreis auseinandergezogen, hatten unsere Verfolgung aufgenommen.

Die Dorna hatte ihre Kehrtwendung nun beendet und entfernte sich mit halber Schlagzahl nach Süden, fort von den Verfolgern. Die anderen elf Schiffe waren unserem Manöver scheinbar ungeschickt gefolgt und ergriffen nun ebenfalls die Flucht.

Die zwölf Schiffe, einschließlich der Dorna, waren übrigens meine schnellsten Einheiten, so daß wir den Vorsprung notfalls über große Strecken halten konnten. Natürlich bewegten wir uns im Augenblick nur mit halber Schlagzahl.

Ich wollte den Gegner hinter uns herlocken, was uns auch gelang.

Wieder senkte sich ein brennendes Geschoß hinter uns ins Wasser – nur noch fünfzig Meter entfernt.

In einer weiteren Viertel-Ahn war die Gruppe unserer Verfolger auf dreißig Rammschiffe angewachsen. Falls es mehr gab, waren sie jedenfalls nicht zu sehen. Die eigentliche Schatzflotte hatte beigedreht.

Ich beobachtete ein brennendes Geschoß, das in anmutigem Bogen durch die Luft angerauscht kam und etwa fünfzehn Meter zu meiner Rechten zischend ins Wasser fiel.

Ich lächelte. »Dreiviertel-Geschwindigkeit«, sagte ich zu unserem Rudermeister.

Meine Schiffe, als seien sie vor Panik außer sich, hielten keine Formation, sondern verstreuten sich nach Südosten. Jedes hatte zwei oder drei Verfolger auf sich gezogen. Die Dorna, die vielleicht als Flaggschiff erkannt worden war, da sie die ursprüngliche Formation angeführt hatte, wurde mit fünf Verfolgern geehrt. Nach etwa zwei Ahn, in denen wir die Geschwindigkeit manchmal steigerten, manchmal wieder verminderten, hatten wir die Gegner hinter uns zu einer langen, unregelmäßigen Linie auseinandergezogen, je nach Geschwindigkeit des einzelnen Schiffs. Inzwischen mußte der Rest meiner Kampfeinheit, achtzehn Rammschiffe, die Schatzflotte von Nordwesten aus angegriffen haben, zu deren Schutz nur noch etwa zehn Rammschiffe zurückgeblieben waren. Ich war etwas verwundert darüber, daß der Gegner uns so hartnäckig verfolgte. Zwar hatte ich von Anfang an die Flagge Bosks, des Kapitäns aus den Sümpfen, aufgezogen, um die Verfolgung sicherzustellen, denn in Cos und Tyros war ein hoher Betrag auf meinen Kopf ausgesetzt. Es erstaunte mich nur, wie beharrlich uns die Einheiten auf den Fersen blieben. Offenbar war ich den Männern der beiden Insel-Ubarate wichtiger als ich angenommen hatte.

Die zwölfte Ahn rückte heran, ehe der Kommandant des ersten Verfolgerschiffs begriff, daß er hereingelegt worden war und mich wahrscheinlich nicht einholen konnte.

»Ruht Ruder!« rief ich.

Ich sah, wie das Tarnschiff beidrehte.

»Wie geht es den Männern?« fragte ich den Rudermeister, unter dem ich auf der Rena aus Temos gerudert hatte.

»Sie sind noch kräftig«, sagte er. »Wir haben ja noch nicht einmal volle Geschwindigkeit gerudert.«

»Sie sollen sich jetzt ausruhen«, befahl ich.

Unsere Verfolger tauschten Trompetensignale aus und hißten Flaggen. Die zurückliegenden Einheiten begannen abzudrehen. Einige weiter entfernte Schiffe, die wahrscheinlich die Signale mit Ferngläsern verfolgt hatten, vollzogen das Manöver nach. Viele andere waren zu weit entfernt.

Kaum hatte unser Verfolger gewendet, als ich neue Befehle gab. »Kehrtwendung!« rief ich. »Und volle Geschwindigkeit!«

Die Ruderer begannen zu jubeln.

Ich bezweifelte nicht, daß unsere Dorna schneller war als ihr Gegner, dem wahrscheinlich keine Zeit mehr blieb, erneut kehrtzumachen und sich zum Kampf zu stellen.

Wir feuerten keine Geschosse ab, kamen lautlos näher.

Wir waren nur noch fünfzig Meter entfernt, als sich ein Seemann auf dem Ruderdeck umdrehte und einen Warnschrei ausstieß. Doch schon bohrte sich die eisengeschützte Ramme der Dorna einen Fuß unter der Wasserlinie splitternd in das Heck.

»Ruder zurück!« brüllte der Rudermeister, und die Dorna, die noch vom Anprall erbebte, ruckte zurück. »Rudergänger – Steuerbord passieren!« rief ich. »Zieht durch! Höchste Schlagzahl!«

Das Heck des gegnerischen Schiffes war bereits unter Wasser, als wir an ihm vorüberglitten.

Armbrustpfeile zischten gegen die Brustwehr, die meine Ruderer schützte, doch das war alles. Dann waren nur noch vier Schiffe vor uns, das nächste kaum hundert Meter entfernt. Der Lärm unseres Rammstoßes und die Schreie der Männer waren weit über das Wasser zu hören.

Wir sahen, wie das Schiff zu wenden versuchte, doch noch ehe es vier Punkte des goreanischen Kompasses vom Kurs abgefallen war, stieß unsere Ramme schräg gegen sein Heck, glitt hinein, machte sich frei, und die Schiffe knirschten aneinander vorbei, wobei die Dorna ihre Backbordruder natürlich eingezogen hatte. Schon hielten wir auf das Heck des nächsten Rammschiffs zu.

Wir hörten verzweifelte Trompetensignale hinter uns, die die Besatzungen vor uns warnen sollten.

Auch das nächste Schiff versuchte zu wenden, doch wir rammten es mittschiffs. Unsere Rammspitze bohrte sich tief in die Seitenwandung und hinterließ ein fürchterliches Loch, als wir zurückruderten und am gegnerischen Heck vorbei auf die nächsten beiden Schiffe zuhielten.

Die beiden Kapitäne waren sich der Gefahr inzwischen wohl bewußt und wagten es nicht, sich zum Kampf zu stellen. Sie hatten mit höchster Schlagzahl die Flucht ergriffen.

»Halbes Tempo!« rief ich.

Der Rudermeister grinste, während ich mein Fernglas hob und den Horizont absuchte.

Es waren nur noch wenige Schiffe zu sehen, und die meisten waren grün, gehörten also meiner Flotte an. Ich war zufrieden, wenn meine Schiffe ihre Verfolger nur weiter auf das Meer hinauslockten – um so besser standen unsere Chancen am Ort der eigentlichen Entscheidung.

Das Schiff, das vor uns floh, hatte seinen Vorsprung nun vergrößert, da wir langsamer ruderten. Nach einigen Ehn hielt der Kapitän seinen Vorsprung wohl für ausreichend, um beizudrehen und den Kampf zu wagen – dabei nahm er natürlich an, daß wir bei unserer Verfolgung die Höchstgeschwindigkeit gehabt hatten.

Als ich sah, daß das Tarnschiff vor uns zum Wendemanöver ansetzte, rief ich nur: »Jetzt!«

Ohne einen Ruderschlag zu verlieren, steigerte mein Rudermeister die Schlagzahl auf höchste Geschwindigkeit. Die Dorna, das Heck geneigt, den Rammbock fast aus dem Wasser gehoben, rauschte los. Wir nahmen unseren Gegner wieder mittschiffs.

Ärgerlich schüttelte sich die Dorna los und nahm innerhalb einer Ehn die Verfolgung des letzten gegnerischen Schiffs auf, das keine Anstalten machte zu wenden. Es hatte inzwischen einen großen Vorsprung herausgefahren.

»Höchstgeschwindigkeit«, befahl der Rudermeister seinem Keleustes.

»Können wir sie noch einholen?« fragte ich.

»Ich glaube ja«, sagte er und reduzierte die Geschwindigkeit auf Dreiviertel-Tempo. Ich schwieg, denn er war ein guter Rudermeister.

Von Zeit zu Zeit überzeugte ich mich, daß das Schiff vor uns seinen Vorsprung weiter ausbaute.

Doch etwa anderthalb Ahn später war zu sehen, daß die Entfernung nicht mehr größer geworden war, während meine Männer noch immer mühelos die Dreiviertel-Schlagzahl durchhielten.

»Der Gegner hat hundertundzweiunddreißig Ruder«, sagte der Rudermeister, »aber er ist schwerer und nicht so gut gebaut wie die Dorna.«

»Offensichtlich ist ihre Schlagzahl reduziert.«

»Sie werden jetzt auch auf Dreiviertel sein – die Höchstgeschwindigkeit läßt sich nicht so lange durchhalten. Und bei Dreiviertel können wir sie überholen.«

Ich dankte ihm, und er kehrte zu seinem Sitz zurück.

Bald mußte unserem Gegner klar werden, daß er uns nicht entkommen konnte. So würde er sich über kurz oder lang zum Kampf stellen.

Nach einer Viertel-Ahn sah ich, wie er zum Wendemanöver ansetzte.

»Viertel-Schlag«, sagte ich, dann: »Ruder ruht!«

Die beiden Tarnschiffe, die Dorna und das andere, lagen sich in der ruhigen See gegenüber. Die Entfernung zwischen uns betrug etwa vierhundert Meter.

Da die Hauptwaffen des Rammschiffs die Ramme und die Scherblätter sind, ist der Frontalangriff der gefährlichste. In einer solchen Situation, wenn sich zwei Schiffe Bug gegen Bug gegenüberstehen, wird im allgemeinen der Steuerbordkreis beschrieben, ein wachsames gegenseitiges Umkreisen, ein Lauern auf die günstigste Gelegenheit. Zweifellos ahnte der gegnerische Kommandant aber auch, daß die Dorna schneller und wendiger war als sein Schiff – ihm blieb also keine Wahl.

Er tat das Erwartete.

Seine Ruder schlugen das höchste Tempo an, und das schwere Schiff stürmte auf uns zu, wobei die Oberkante seiner Ramme durch das Wasser pflügte.

Ich lachte. Ich hatte den gegnerischen Kapitän überlistet.

»Rudergänger«, sagte ich, »Kurs fünf Strich Steuerbord. Rudermeister, wir haben eine Verabredung mit der Schatzflotte aus Tyros.«

Er grinste. »Ja, Kapitän«, sagte er und rief seinem Keleustes zu: »Höchste Schlagzahl!«

Die Ramme des angreifenden Schiffs fand ihr Ziel nicht. Schnell wie ein Sleen huschten wir ihr aus dem Weg, glitten an ihr vorüber, ließen sie zurück. Der Kapitän ließ vor Überraschung nicht einmal das Feuer eröffnen, sondern drehte langsam und offenbar auch erleichtert in Richtung Cos ab.

Ich lachte. Ich hatte ihn aus dem Kampf genommen.

Die Auseinandersetzung um die Schatzflotte hatte den erwarteten Ausgang genommen. Von den vierzig Tarnschiffen des Geleitschutzes waren dreißig durch uns fortgelockt worden. Ich selbst hatte vier beschädigt oder vernichtet und ein fünftes aus dem Kampf ausgeschaltet. Als meine anderen elf Schiffe nun nacheinander zur Schatzflotte zurückkehrten, vermochten sie Ähnliches zu berichten. Einige Feindschiffe hatten sich auf ihrer Rückkehr von der Jagd jedoch neu formieren können, so daß jetzt irgendwo auf dem Thassa eine Flotte von etwa zehn feindlichen Tarnschiffen unterwegs sein mochte, die immer noch eine Gefahr darstellten. Bisher hatten sie sich jedoch nicht sehen lassen. Die anderen Feindschiffe waren schwer beschädigt, versenkt oder vertrieben worden. Während meine zwölf Schiffe verfolgt wurden, hatten sich die übrigen achtzehn Schiffe meiner Flotte auf die Tarnschiffe gestürzt, die bei der Schatzflotte geblieben waren. Unter Anwendung der elementaren Dreieckstaktik, bei der zwei Schiffe aus verschiedenen Richtungen gegen ein Schiff vorgehen, das sich nur einem der Angreifer wirkungsvoll zuwenden kann, hatten meine Schiffe in kurzer Zeit sieben der zehn verbleibenden Rammschiffe vernichtet. Zwei waren geflohen, und ein Schiff lag noch zwischen den anderen Einheiten. Einige der Rundschiffe hatten sich klugerweise verstreut und ihr Heil in der Flucht gesucht, doch von den dreißig Schatzschiffen insgesamt waren zweiundzwanzig von unseren Fahrzeugen umringt. Ein weiteres wurde gerade von einem meiner Rammschiffe zur Flotte zurückgetrieben.

Ich hatte es nicht eilig, gegen die Rundschiffe vorzugehen. Sie waren mir sicher. Mir lag daran, die sieben flüchtigen Schatzschiffe aufzutreiben. Deshalb machte ich mich daran, aus den zur Schatzflotte zurückkehrenden Rammschiffen Verfolgungsgruppen für die fehlenden Schiffe zusammenzustellen. Ich ließ zehn Tarnschiffe gezielte Suchaktionen vornehmen, in der Hoffnung, noch einige Einheiten aufzutreiben. Fünf davon sollten eine Netzformation in Richtung Cos bilden, die wahrscheinlichste, wenn auch nicht die klügste Fluchtrichtung unserer Gegner. Blieben die Bemühungen dieser Schiffe fruchtlos, sollten sie nach Ablauf von zwei Tagen nach Port Kar zurückkehren. Nachdem meine anderen elf Schiffe ausnahmslos zurückgekehrt waren, blieben somit noch zwanzig Rammschiffe bei den Schatzfahrzeugen, mehr als genug, um etwa zurückkehrende Feindschiffe abzuwehren.

Ich ließ auf der Dorna den Hauptmast wieder aufrichten und stieg selbst in den Korb des Ausgucks. Von dort aus betrachtete ich meine dreiundzwanzig Rundschiffe – und war nicht unzufrieden.

Der Mastkorb schwankte heftig hin und her. Ich hob das Fernglas an die Augen. Von den dreiundzwanzig Rundschiffen eingeschlossen lag eine lange Galeere, ein purpurnes Schiff, das die purpurne Flagge von Cos zeigte. Es war ein schönes Schiff – und seine Flagge war mit Gold eingefaßt, die Admiralsflagge, das Zeichen, daß ich das Flaggschiff der Schatzflotte vor mir hatte.

Ich ließ das Fernglas zuschnappen und stieg auf der schmalen Strickleiter wieder nach unten.

»Thurnock«, sagte ich, »zieh die Flaggen auf – wir übernehmen die Beute.«

»Ja, Kapitän«, sagte er.

Ich rechnete nicht mit Widerstand beim Entern der Rundschiffe – und diese Vermutung bewahrheitete sich. Dafür gab es mehrere Gründe. Die Rundschiffe waren zusammengetrieben worden und konnten nicht manövrieren. Sie waren außerdem langsamer als meine Rammschiffe, konnten sich also kaum zur Wehr setzen. Und ihre Rudersklaven wußten längst, daß die siegreiche Flotte Bosk, dem Kapitän aus den Sümpfen, gehörte.

Meine Männer erkletterten Schiff um Schiff und trafen nur selten auf Widerstand. Die freien Mannschaften dieser Schiffe befanden sich hoffnungslos in der Minderzahl. Ein Rundschiff, das bis zu zweihundert gefesselte Rudersklaven an Bord haben kann, führt selten eine freie Mannschaft von mehr als zwanzig oder fünfundzwanzig Mann, sofern nicht ein Kampf bevorsteht. Überdies sind diese fünfundzwanzig Mann in erster Linie Seeleute und keine Soldaten.

Die Dorna dagegen hatte eine freie Mannschaft aus zweihundertundfünfzehn Mann, die zudem alle im Umgang mit den Waffen trainiert waren.

Eine Ahn später trat ich über eine Planke an Deck des Flaggschiffs der Schatzflotte. Das Schiff befand sich ebenfalls längst in unserer Hand.

Eine große, bärtige Gestalt in purpurnem Umhang kam mir entgegen. »Ich bin Rencius Ho-Bar aus Telnus. Admiral der Schatzflotte von Cos und Tyros.«

»Legt ihn in Ketten«, sagte ich zu meinen Männern.

Der Admiral starrte mich aufgebracht an.

Ich wandte mich an Clitus, der das Schiff des Admirals bereits durchsucht hatte. »Habt ihr die Ladeliste gefunden?« fragte ich.

Er überreichte mir ein großes Buch, das mit goldener Schnur zusammengebunden und versiegelt war – das Siegel Chenbars, des Ubar von Tyros.

Ich erbrach das Siegel und öffnete die Frachtliste. Meine Beute fiel über alle Maßen reichlich aus.

Während ich die Listen durchsah, erklangen hier und dort auf den Rundschiffen die Jubelschreie der befreiten Sklavenmannschaften, während die freien Mannschaftsmitglieder in Ketten gelegt wurden.

Ich warf einen Blick auf die goldgefaßte purpurne Flagge. »Holt die Fahne ein«, sagte ich zu Thurnock, »und zieht die Fahne von Bosk auf.«

»Ja, Kapitän«, sagte Thurnock.

»Admiral!« protestierte der Admiral der Schatzflotte.

»Bringt ihn fort«, befahl ich, und der Gefesselte wurde fortgezerrt.

Ich ließ das Buch zuklappen. »Wenn diese Zahlen stimmen«, sagte ich zu Clitus, »verfügen die Kapitäne aus Port Kar ab heute über große Reichtümer.«

Er lachte.

»Der Anteil des Arsenals ist achtzehn von dreißig Anteilen.« Achtzehn Schiffe in meiner Flotte hatten dem Arsenal gehört; ein entsprechender Anteil der Beute fiel den Kapitänen der Stadt zu, während ich mir die restlichen zwölf Anteile vorbehalten hatte, ebenso wie alle Sklaven.

»Kapitän«, sagte jemand.

»Ja?«

Ein Seemann stand neben mir. »Die noble Vivina«, sagte er, »bittet euch vorgestellt zu werden.«

»Gut«, sagte ich. »Sage ihr, daß ihre Bitte gewährt ist.«

Wieder öffnete ich das Frachtenbuch. Als ich den Kopf hob, sah ich Vivina vor mir stehen. Bei meinem Anblick zuckte sie sichtlich zusammen.

Ich grinste sie an.

Sie hatte die Hand vor den Schleier gepreßt und die Augen aufgerissen. Sie trug eine prächtige Robe der Verhüllung aus schimmerndem Brokatstoff. Der Schleier war purpurn und mit Gold besetzt.

»Ich bin Vivina«, sagte sie. »Aus der Stadt Kasra auf Tyros.«

Ich nickte. »Du magst mich Bosk nennen. Ich bin Kapitän aus Port Kar.«

Hinter Vivina standen zwei Mädchen von vornehmer Abkunft.

»Ich nehme an«, sagte sie, »daß ich deine Gefangene bin.«

Ich schwieg.

»Du wirst natürlich eine schwere Strafe für deine Tat erhalten.«

Ich grinste.

»Wie du weißt, bin ich als Freie Gefährtin Lurius, Ubar von Cos, versprochen. Mein Lösegeld wird also hoch ausfallen.«

Ich deutete auf die beiden Mädchen hinter Vivina. »Wie viele von der Sorte sind an Bord?« wandte ich mich an Clitus.

»Vierzig«, lautete die Antwort.

»Sie stehen aber nicht auf der Frachtliste.«

Clitus nickte, während sich die Mädchen unruhige Blicke zuwarfen.

»Meine Mädchen werden auch ausgelöst, obwohl die Beträge für sie natürlich nicht so hoch sein werden wie für mich.«

»Wie kommst du darauf, daß wir ein Lösegeld für dich verlangen?«

Sie starrte mich sprachlos an.

»Nimm den Schleier ab!«

Als sie sich weigerte, halfen meine Männer nach. Sie war atemberaubend schön, und ihre beiden Begleiterinnen standen ihr wenig nach.

»Die noble Vivina«, sagte ich zu Clitus, »wird unseren Bug verschönen, das Flaggschiff der Schatzflotte.«

»Nein!« kreischte sie kreidebleich.

»Und die anderen Mädchen sollen auf die Bugspriete unserer Schiffe und der Rundschiffe verteilt werden – das schönste Mädchen natürlich für die Dorna.«

»Ja, Kapitän«, sagte Clitus.

Ich wandte mich ab, nahm das Frachtbuch zur Hand und vertiefte mich wieder in die Liste der Schätze.

Innerhalb einer Ahn waren wir abfahrtbereit. Als es soweit war ließ ich den Admiral der Schatzflotte, Rencius Ho-Bar, in Ketten zu mir bringen.

»Ich schicke ein Rundschiff nach Cos«, sagte ich. »Du wirst mit einigen Seeleuten angekettet auf seinen Ruderbänken sitzen. Außerdem stelle ich dir von unseren Gefangenen zehn freie Männer, sechs Seeleute, zwei Rudergänger, einen Rudermeister und einen Keleustes zur Verfügung. Das Schiff wird ausreichend Vorräte erhalten, und ihr werdet den Rückweg in fünf Tagen schaffen.«

»Du bist großzügig«, sagte der Admiral niedergeschlagen.

»Solltest du dich entschließen, nach Telnus zurückzukehren, wirst du sicher einen einigermaßen umfassenden und wahrheitsgemäßen Bericht über die Ereignisse hier abgeben.«

»Zweifellos wird man ein entsprechendes Ansinnen an mich stellen«, sagte der Admiral lächelnd.

»Damit deine Information möglichst komplett ist, teile ich dir jetzt mit, daß sich zumindest bis jetzt sieben von deinen Schatzschiffen meinem Zugriff entzogen haben. Ich rechne jedoch damit, daß ich einige noch aufgreife. Was die Tarnschiffe angeht, so habe ich eins gekapert, dein Flaggschiff, und nach den Berichten meiner Kapitäne sind etwa achtzehn oder zwanzig ernsthaft beschädigt oder gar versenkt worden. Damit bleiben dir zehn oder auch zwölf Schiffe, die sich noch auf dem Thassa herumtreiben.«

In diesem Augenblick ertönte vom Vormast eines nahegelegenen Rundschiffs ein Ruf: »Zwölf Segel! Zwölf Segel backbord!«

»Ah!« sagte ich. »Also zwölf Schiffe.«

»Sie werden kämpfen!« rief der Admiral. »Du hast noch nicht gewonnen!«

»Zweifellos werden sie ihre Masten umlegen«, sagte ich, »aber ich glaube nicht, daß sie kämpfen.«

Er starrte mich mit geballten Fäusten an.

»Thurnock«, sagte ich. »Gib siebzehn von meinen zwanzig Schiffen Befehl, sie sollen sich unseren herannahenden Freunden entgegenstellen. Zwei sollen auf der entgegengesetzten Seite der Schatzflotte bleiben. Die Dorna bleibt zunächst hier. Die siebzehn Schiffe ziehen nur mit der Dorna in den Kampf, und unter keinen Umständen dürfen sie sich mehr als vier Pasang von der Flotte entfernen.«

»Ja, Kapitän«, sagte Thurnock und machte kehrt.

Bald flatterten die Signalflaggen an den Masten. Vorbereitungen zum Gefecht liefen an. Siebzehn Einheiten setzten sich in Bewegung, glitten den herannahenden zwölf Schiffen entgegen. Die Rudermannschaft der Dorna saß einsatzbereit, gewappnet für den Augenblick, da ich an Bord kam.

»Sie legen die Masten um!« ertönte der Ruf des Ausgucks.

Sollte der Gegner auf zwei Pasang herankommen, wollte ich auf die Dorna übersteigen.

Ich wandte mich an den Admiral, der neben mir auf dem Achterdeck stand. »Möchtest du darauf wetten, daß sie noch weiter herankommen?«

»Sie werden kämpfen!« sagte er.

Auch Vivina, die für den Bug fertiggemacht wurde, beobachtete die herannahende Flotte.

Dann stieß der Admiral einen Wutschrei aus.

Die zwölf Schiffe drehten bei und nahmen Kurs auf Cos.

»Bringt den Admiral fort«, sagte ich zu Thurnock. »Und fesselt die Frau an den Bug!«

Загрузка...