Aarti: hinduistisches Ritual nach Sonnenuntergang
Abba: Halstuch
Aira, Gaira natthu Khaira: ›Hinz und Kunz‹, auch ›Tom, Dick and Harry‹ oder ›Suljo i Puljo‹
Ajami: ›Nichtaraber‹, meist verwendet, um die Perser zu bezeichnen, von manchen abfällig, von anderen neutral
Alif und Baa: ›A und B‹, erster und zweiter Buchstabe des arabischen Alphabets
Alim: Schriftgelehrter im Islam
Angrezi: Engländer (Hindi)
Anna: der alte indische Pfennig
Are Baapre: ›Oh Gott‹, Ausruf der Verwunderung, des Entzückens, des Erschreckens usw.
Aste aste: langsamer als langsam
Azaan: Gebetsaufruf
Baba: ›älterer Mann‹, respektvolle Anrede, auch gegenüber Heiligen
Badhahi: Schreiner
Bandara: Affe (Hindi)
Banyan: ursprünglich eine Händlerkaste aus Gujarat, in Ostafrika generelles Synonym für Inder
Baraza: steinerne Bank an der Fassade des Hauses, auf der oft die Besucher Platz nehmen, die nicht zur Familie gehören
Bashibazuk: Mitglied einer irregulären Truppe im Osmanischen Reich
Bhai: respektvoll freundschaftliche Anrede
Bhajan: religiöses Lied
Bharat: Indien
Bhakti: gesungene Liebeserklärung an Gott
Bhang: alias Cannabis alias Haschisch
Bharat: Indien
Bilal: erster Muezzin in der islamischen Geschichte, ein ehemaliger Sklave aus Äthiopien
Bindi: meist roter Punkt auf der Stirn einer Frau, der die Aura des Menschen an einem der Energieknoten im Körper schützt, ein ursprünglich tantrischer Brauch. Signalisiert eigentlich, daß die Frau verheiratet ist.
Bol: ›sprich‹, Ton auf der Tabla
Burkha: schwarzer Überhang, der all das von einer Frau verdeckt, was einen Mann erregen könnte
Cantonment: britisches Armeequartier mit geraden Straßen und Hecken
Changanyika: Tanganjika, das Festland des heutigen Staates Tansania
Chillum: Pfeife zum Rauchen von Haschisch
Chillumchi: große, meist kupferne Schüssel
Daftari: Sekretär
Daaru: Alkohol
Daal: Linsen, Bestandteil fast jeder Mahlzeit
Dau: Segelschiff, mit dem über Jahrhunderte hinweg Handel im Indischen Ozean betrieben wurde
Derwisch: ein Mensch, der sich aus dem Alltag in die Ekstase verabschiedet hat; moslemische Variante des Sadhu
Devadasi: ›Dienerin Gottes‹, im Alltag eher eine Dienerin der Priester, eine sakrale Prostituierte
Dharma: die inhärente Natur eines Menschen oder Objekts; Lebenspflicht, Gesetzesordnung
Dhoti: ›das Gewaschene‹, ungenähter Stoff, der um die Taille gebunden wird
Diwan: ›Premierminister‹ am Hofe des Maharaja
Dhokalaa: Gujarati-Gericht
Diin: Glauben
Dik-Dik: die kleinste Antilope in Ostafrika
Dschinn: Geist
Dukaan: Laden
Dupatta: langes Tuch, das die Schultern und Brüste der Frau bedeckt
Effendi: respektvolle Anrede für Männer im Osmanischen Reich, ähnlich dem englischen ›Sir‹
Farandjah: die ›Franken‹, womit alle Westeuropäer gemeint sind
Firengi: Ausländer, stammt von dem Wort ›Farandjah‹ ab
Gandharva-vivaaha: intime Liebesheirat
Ganesh: Gott, Sohn von Shiva und Parvati; rundlicher menschlicher Körper mit Elefantenkopf
Ganesh Tschathurti: elftägiges Fest im September/Oktober zu Ehren des Gottes Ganesh
Ganja: Marihuana
Garuda: großer Reiher; mythologisch der Vogel, auf dem der Gott Vishnu fliegt
Gellabiya: auch Jellaba, langer, loser Umhang, oft mit Kapuze
Ghoras: die ›Weißhäutigen‹
Gotra: ›das, was die Kuh schützt‹, sprich der Pferch; im übertragenen Sinne die Ahnenlinie, die bis zu einem bestimmten Heiligen (Rishi) zurückgeführt wird
Gujarat: Provinz im Westen Indiens; Gujarati ist die Sprache
Gulab Jamun: weitverbreitete Süßigkeit, Bällchen in Sirup
Hadith: ›Erzählung‹, eine beglaubigte und daher verpflichtende Überlieferung über einen Ausspruch oder eine Handlung des Propheten
Hajaum: Barbier
Hukah-Burdar: Diener, der sich ausschließlich der Wasserpfeife widmet
Ihram: zwei weiße Tücher; das einzige, was ein Hadji tragen darf
Imam: Führer, Vorbild, derjenige, der das Gebet anführt
Intezaar karna: ›warten‹
Iskander der Große: Alexander der Große
Jain: ›Anhänger des Jina, des Siegers‹; Religion, die der Askese und der Gewaltlosigkeit eine zentrale Bedeutung beimißt
Jubbah: langer Überzug, den bessergestellte Moslems tragen, sowohl Frauen als auch Männer
Jyotish: Astrologe mit breitem Aufgabengebiet
Kaakaa: Onkel väterlicherseits
Kama: Liebe, Lust; eine der Lebensaufgaben des Menschen nach hinduistischer Auffassung
Kanga: ostafrikanischer Wickelrock aus Baumwolle
Kanzu: langes weißes Gewand, das die Männer an der ostafrikanischen Küste tragen
Kayf: die angeblich orientalische Fähigkeit, den Augenblick ohne bestimmten Grund zu genießen
Kedmutgar: Diener, der die Mahlzeiten aufträgt und in der Küche mithilft
Kelim: gewebter Teppich
Khabardar: ›Achtung‹
Khat: Blätter eines Busches (Catha edulis), die wegen ihrer stimulierenden Wirkung gekaut werden
Khatarnak: ›gefährlich‹
Khelassy: Diener, der die Fächer bedient
Khutbah: Predigt zum Freitagsgebet in der Moschee
Kikoi: ostafrikanischer Stoff, vielseitig verwendbar
Kitschri: Gujarati-Gericht aus Reis und Linsen
Kofta: Fleischpflanzerl; nicht immer aus Fleisch
Kobbradul: ein feiner Stoff
Laddus: Süßspeise aus Mehl, Zucker und geklärter Butter
Lahiya: öffentlicher Schreiber
Lupanar: Bordell (lateinisch)
Maamaa: Onkel mütterlicherseits
Madafu: Kokosmilch
Maharaja: der ›große König‹
Maikhanna: Vorläufer der Kneipe
Mashallah: ›Gott sei gelobt‹
Maya: Täuschung, Irrtum, Illusion, mit anderen Worten: die Realität, die wir wahrnehmen
Medresa: Koranschule
Mela: Jahrmarkt, Volksfest
Mganga: traditioneller Heiler
Mithaiwallah: Süßigkeitenverkäufer
Miya: ›Beschnittene‹, abfällige Bezeichnung für Moslems
Mletscha: Barbar, Unreiner, Unberührbarer, Mensch niederer Geburt — ein Europäer also
Mtepe: kleines Boot
Muhtaram: arabische Respektsbekundung
Munshi: Lehrer, Gelehrter
Nagar Brahmanen: ›städtische‹ Brahmanen, eine Subkaste, die in Gujarat einen großen Teil der Verwaltungsbeamten stellte
Nautsch-Mädchen: ›Tänzerin‹, kultivierte Kurtisane
Niim: Margosa-Baum
Oim aim klim hrim slim: Sim-sa-la-bim (über ›1001 Nacht‹ ins Deutsche eingewandert)
Paratha: Fladenbrot mit unterschiedlicher Füllung
Phazi: Dorfvorsteher
Pratikshaa karna: ›warten‹
Pujari: Priester
Puranas: ›alte Texte‹, Sanskrittexte mit Schöpfungslegenden, göttlichen Biographien und Genealogien von Heiligen
Purna-madaha/Purna-midam/Purnaat purnam uda-tschyate/Purnasya purnam-aadaaya/Purnameva ava-shishyate: dies ist das eine/jenes ist das eine/das eine und das andere ist eins/eins ohne eins/bleibt immer noch eins
Puranpolis: süßer gefüllter Pfannkuchen
Raka: ein Zyklus im moslemischen Gebet
Raki: Schnaps, oft aus Anis gebrannt
Saaki: Kellnerinnen in der Maikhanna
Sadhu: hinduistische Variante des Derwisch
Safarnamah: ›Reiseerzählung‹
Santano Dharma: ›Heiliger Glauben‹, gebräuchliche Bezeichnung der Hindus für den ›Hinduismus‹
Sardarji: Sikh
Sepoy: einheimischer Soldat unter britischem Kommando
Sevpuri: Gujarati-Gericht
Shakuntala: berühmteste Figur des altindischen Dramatikers Kaalidaasa
Shirk: Vielgötterei, Animismus
Shivaji: Fürst der Marathas im 17. Jahrhundert; für manche ein Held, für andere ein Tyrann
Shishia: ›Schüler‹
Shivaratri: Nacht zu Ehren des Gottes Shiva
Shloka: Vers, Stanze
Sircar: Diener, der die Geldbörse trägt
Smashaana: Verbrennungsplatz, Friedhof
Sufi: islamischer Mystiker.»Freude finden im Herzen, wenn die Zeit des Kummers kommt.«(Rumi)
Sutra: Aphorismus
Tabla: indische Doppeltrommel
Tapas: Entbehrung, die Energie erzeugt
Tarawih: Rezitation des gesamten Korans nach dem Abendgebet im Fastenmonat Ramadan
Tawa: runde Platte aus Eisen
Thali: populäres indisches Mahl, das aus verschiedenen, meist vegetarischen Speisen und Soßen besteht
Tonga: ein von einem Pferd oder Maulesel gezogener Karren
Topi: Kopfbedeckung
Tschai: Tee, der zusammen mit Milch, Zucker und einigen Gewürzen gekocht wird
Tschania-Tscholi: festliches Gewand, breiter Rock und eine Bluse, die den Bauchnabel freiläßt
Tschoukidaar: Wache
Ulema: Mehrzahl von Alim
Urs: festlich begangener Geburtstag eines Sufi-Heiligen, an seinem Grabmal gefeiert
Vaanara: ›Oder-Mensch‹, Affe (Sanskrit); das Wort offenbart den Ursprung des Homo sapiens
Vaandaraa: Affe (Gujarati)
Wakalah: Karawanserei, Gasthaus für Herren, Diener, Tiere und Waren
Wazu: rituelle Reinigung vor dem Gebet
Yaksha: halbgöttliches Wesen
Zamzam-Wasser: Wasser aus dem Brunnen in der Großen Moschee zu Mekka, besitzt gesegnete Eigenschaften
Zikr: ›an Gott gedenken‹, Meditationsform, vor allem von Sufis praktiziert