22. Zeit der Schwierigkeiten

Im Wohnzimmer traf ich auf Danny, Charity und Detective Constable Jones und eine Heerschar verwirrter uniformierter Polizisten.

»Wo ist Detective Sergeant Miller?«, fragte Jones. »Ich dachte, er wäre bei Ihnen.«

»Ich ... nein«, sagte ich. »Ich habe ihn nicht gesehen.«

»Was ist mit Ihrem Bein?«, wollte er wissen. »Das sollte wohl genäht werden.«

Ich sah nach unten und stellte fest, dass mein rechtes Hosenbein blutdurchtränkt war. Brown Jenkin hatte seine Klauen bis tief in den Muskel in mein Bein gebohrt, aber seit meiner Flucht aus der Kapelle war mir der Schmerz einfach nicht bewusst geworden.

»Ach, das. Das habe ich mir an einer scharfen Kante an einem Koffer aufgerissen.«

»Na ja, jedenfalls sieht es so aus, als müsste es genäht werden«, wiederholte Jones. »Und eine Tetanusspritze wäre auch nicht verkehrt.«

»Und wo zum Teufel ist Dusty abgeblieben?«, fragte einer der Polizisten, während er sich eine Zigarette anzündete. »Mrs. Pickering sitzt im Vikariat und sieht aus wie die Flei-schertheke im Supermarkt, wir haben hier dieses ganze Theater, und von Miller ist weit und breit nichts zu sehen.«

»Ich dachte, er sei bei Ihnen«, wiederholte Jones.

Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, aber ich habe keine Ahnung, wo er ist.« Was im Grunde auch der Wahrheit entsprach. Ich wusste nicht, wo er war und was mit ihm geschah, aber ich betete, dass er nicht zu sehr leiden musste.

»Also gut«, sagte Jones. »Gehen Sie wegen Ihres Beins auf jeden Fall ins Krankenhaus, wir kommen später wieder. Ich werde Ihnen noch einige Fragen stellen müssen.«

»Ist gut«, erwiderte ich. Ich begann zu zittern, was von dem Schock und der Erschöpfung herrührte und natürlich auch von der Wunde, die Brown Jenkin mir zugefügt hatte. Ich ließ mich in einen Sessel sinken und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Danny kam zu mir, gefolgt von Charity. »Geht es dir gut, Daddy?«, fragte er besorgt.

Ich nahm seine Hand und drückte sie. »Mir geht es gut, Brown Jenkin hat mich gekratzt, weiter nichts. Der Detective hat Recht, es sollte besser genäht werden. Und du? Geht es dir gut?«

Danny nickte.

»Der andere Mann ...«, sagte Charity. »Was ist mit ihm geschehen?«

Ich sah zur Haustür. Der letzte Polizist ging gerade nach draußen. »Auf oder zu?«

»Was?«

»Die Tür. Soll ich sie zumachen oder offen lassen?«

»Lassen Sie sie auf.«

»Es ist geschehen, nicht wahr?«, fragte Charity. »Die Unselige Dreifaltigkeit ist zum Leben erwacht?«

»Ja«, sagte ich. »Der junge Mr. Billings wollte ... na ja, irgendwie wollte er Teil von ihr sein. Aber im letzten Moment hat Detective Sergeant Miller ihn zur Seite gestoßen und seinen Platz eingenommen.«

Charity sah mich nachdenklich an. »In diesem Fall wird Detective Sergeant Miller viele seltsame Reisen machen und Orte sehen, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat. In gewisser Weise sollten Sie ihn darum beneiden.«

»Ich glaube, mir gefällt es hier ganz gut. Wo ist Liz?«

»Sie hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Sie stellt für uns noch keine Bedrohung dar. Aber bald werden ihre Kräfte größer werden, und ihre drei Söhne werden in ihr heranwachsen. Dann werde ich nicht mehr in der Lage sein, sie zu kontrollieren. Ich kann schon jetzt kaum noch etwas bewirken.«

»Was du vorgeschlagen hast ... dass wir warten, bis sie die drei Söhne zur Welt bringt, und dann das Hexen-Wesen vernichten, das sie verlässt... müssen wir das machen?«

»Nur so kann das Hexen-Wesen daran gehindert werden, eine Frau nach der anderen zu übernehmen, bis sie Vanessa Charles übernimmt. Nur so können wir die Zukunft verhindern, die Sie gesehen haben.«

»Es gibt keine andere Möglichkeit?«

»Jedenfalls keine, die wirklich sicherstellt, dass es nie wieder geschehen wird.«

Einen Moment lang saß ich schweigend da und dachte nach.

»Warum?«, fragte Charity. »Haben Sie Bedenken deswegen?«

»Bedenken?« Ich hatte immer noch Schwierigkeiten, die erwachsene Art und Weise zu akzeptieren, in der sie sprach. »Ja, die habe ich. Ich habe gesehen, was mit Vanessa Charles geschah. Sie war gewaltig und fett und alle diese Dinge bewegten sich in ihr hin und her, bis sie von ihnen schließlich in Stücke gerissen wurde.«

»Und?«, sagte Charity mit ausdruckslosen Augen.

»Nun ... meine Bedenken sind, dass ich Liz das nicht erleiden lassen möchte. Ich möchte nicht, dass Liz in Stücke gerissen wird.«

Charity schwieg lange, dann sagte sie: »Sie kennen das Risiko, das Sie eingehen, wenn Sie dieses Hexen-Wesen nicht vernichten. Sie wissen, dass die Alten so lange in der Lage sein werden, zurückzukehren, wie noch ein Hexen-Wesen existiert.«

»Ich habe das Ding mit meinen eigenen Augen gesehen, ja. Yog-Sothoth. Aber wenn die Welt wirklich so vor die Hunde geht, dass die Luft uns ersticken wird und dass die Meere voller Chemikalien sind, dann verdienen wir das vielleicht.«

»Interessiert es Sie, was mit Liz geschieht?«

»Natürlich interessiert es mich. Ich mag sie. Ich mochte sie jedenfalls. Ich glaube, ich hätte sie sogar lieben können.«

»Dann gibt es natürlich einen anderen Weg«, sagte Charity. »Sie können an den Moment zurückkehren, an dem sie zum ersten Mal herkam, und den Dingen einen anderen Lauf geben.«

»Und wie anders?«

»So anders, wie Sie es wollen. Es liegt in Ihrer Hand. Aber wenn sie nicht hier bleibt und so nicht von dem Hexen-Wesen übernommen werden kann, das Kezia in seiner Gewalt hatte, und wenn Sie sie nicht mit der Unseligen Dreifaltigkeit von Yog-Sothoth befruchten, dann wird sie auch dann gerettet, wenn das Hexen-Wesen überlebt.«

»Können wir nicht dieses Haus niederbrennen? Wenn die Hexe im Haus steckt und wir brennen es nieder ...«

»Sie überlebt dennoch, in der Asche, in der Erde. Man kann sie nur zerstören, wenn sie ihre drei Söhne zur Welt bringt. In diesem Moment hat sie ihre ganze Kraft den Kindern gegeben und ist schwach.«

»Und wie zerstört man sie?«, fragte ich. »Mit irgendeinem Zauberspruch? «

Charity lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein ... Man gestattet ihr, von einem Besitz zu ergreifen. Dann ...«, sie machte eine Handbewegung, als würde sie sich die Kehle durchschneiden. »Man stirbt und nimmt das Hexen-Wesen mit sich in den Tod.«

Ich starrte sie an. »Das hast du vor? Du willst dich umbringen?«

»Es geht nicht anders.«

»Dann vergiss es. Ich werde nicht zusehen, wie Liz in Stücke gerissen wird und du dich umbringst. Keine Chance. Vergiss es einfach.«

»Ich bin dazu bereit«, versicherte Charity.

»Du vielleicht, aber ich nicht.«

»Sind Sie sicher?«

»Ja, ich bin sicher.«

»In diesem Fall«, sagte sie, »müssen wir den anderen Weg versuchen.«


Sie führte Danny und mich in den Garten, über den Rasen und über den Bach. Wir kletterten über die Friedhofsmauer und gingen zwischen den Grabsteinen umher. »Gerald Williams, Im Alter von sieben Jahren von Gott zu sich berufen, 7. November 1886<. Ich konnte kaum hinsehen. Gerald Williams war in die Zukunft gebracht, geschlachtet und geröstet worden - ein unschuldiges Opfer für einen bösartigen Gott. >Susanna Gosling, sie ruht in Friedens Wir zwängten uns durch die Tür ins Innere der Kapelle.

Unter unseren Schuhen zerbrachen die zertrümmerten Dachziegel in noch kleinere Stücke. Ich sah mich um. Das Wandgemälde von Kezia Mason grinste mich immer noch an, doch auf das kommende Blutbad gab es noch keinen Hinweis. Der Himmel war strahlend blau, Schmetterlinge flatterten durch das glaslose Fenster.

»Sehen Sie«, sagte Charity, die auf die Fensterbank geklettert war und auf den Garten zeigte.

Ich folgte ihr und sah hinaus. Das Gras war ordentlich gemäht, Geranien blühten in kreisrunden Beeten. Von den Grabsteinen war nichts zu sehen. »Es ist Morgen«, sagte ich irritiert.

Danny kam zu mir. »Sieh doch, Daddy«, sagte er und zeigte aufs Meer. »Da ist wieder das Fischerboot.«

In diesem Moment sah ich jemanden aus der Küchentür des Fortyfoot House kommen und selbstsicher und ruhig über die sonnenbeschienene Veranda gehen. Es war ein Mann in einem schwarzen Frack, er trug einen hohen schwarzen Hut. Während er ging, hielt er seine Revers fest und blickte nach rechts und links, als wolle er etwas inspizieren.

Er erreichte die Mitte des Rasens und blieb stehen, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und er genoss offensichtlich die leichte Brise, die von der See herüberwehte.

»Hey, Sie da!«, schrie ich. »Ja, Sie da, auf dem. Rasen!«

Der Mann wandte sich um und blickte zur Kapelle. Sein Gesicht hatte einen düsteren, missbilligenden Ausdruck. Er zögerte einen Moment lang, als überlege er, ob er zur Kapelle und damit zu uns kommen solle, doch dann drehte er sich um und ging zügig zurück zum Haus.

»Hey«, rief ich ihm nach. »Hey, bleiben Sie stehen!«

Der Mann nahm aber keinerlei Notiz von mir und ging mit weit ausholenden Schritten in Richtung Haus weiter.

»Komm, Danny!«, sagte ich. »Wir müssen ihn einholen.«

Bauz! Da geht die Türe auf, Und herein in schnellem. Lauf, Springt der Schneider in die Stub´, Zu dem Daumen-Lutscher-Bub.

Wir stiegen von dem Geröllhaufen hinab und zwängten uns durch die Tür. Als wir draußen waren, stellte ich erstaunt fest, dass der Friedhof wieder überwuchert war. Und die Grabsteine standen so wie zuvor dort - umgestürzt, vernachlässigt. Aber sie waren da, sie waren real. Wir eilten den Abhang hinab, balancierten wieder über den kleinen Strom, dann liefen wir nach Luft ringend über den Rasen in Richtung Veranda. Während wir uns dem Haus näherten, sah ich, dass die Küchentür einen Spaltbreit offen stand. Ich wusste ganz sicher, dass ich sie geschlossen hatte, als wir aus dem Haus gegangen waren.

Ich bedeutete Danny, hinter mir zu bleiben, während ich mich langsam der Küchentür näherte und versuchte, dabei so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Ich gab der Tür einen Stoß und ließ sie auffliegen, bis sie gegen die Wand schlug, erzitterte und dann in ihrer Position verharrte. »Wer ist da?«, rief ich. »Ich warne Sie, das ist Privatbesitz!«

Keine Antwort. Ich hielt inne und lauschte, dann rief ich: »Ich weiß, dass Sie da sind! Ich will, dass Sie rauskommen!«

Du willst, dass er rauskommt ? Dieser finster dreinblickende Mann mit seinem hohen Hut ?

Wieder folgte lange Zeit Stille, dann hörte ich plötzlich ein rasches schlurfendes Geräusch aus dem Flur, schließlich öffnete jemand die Vordertür. Ich musste in dem Moment verrückt gewesen sein, denn ich rannte ohne zu zögern durch die Küche und riss die Tür zum Flur auf, um gerade noch zu sehen, wie eine dunkle Silhouette durch die Vordertür des Hauses verschwand und die steile Einfahrt hinaufeilte.

Ich rannte hinterher, wusste aber, dass ich nicht den Mann mit dem Backenbart und dem großen Zylinder verfolgte. Als ich die Straße erreicht hatte, die hinauf nach Bonchurch führte, sah ich, dass ich einer zierlichen jungen Frau folgte -mit strähnig blondem Haar, einem schwarzen Sweatshirt und Baumwollshorts, mit einem randvollen Turnbeutel über der Schulter.

Liz, dachte ich. Dies ist der Augenblick, die Gelegenheit. Jetzt kann ich sie vor Fortyfoot House bewahren und vor dem entsetzlichen Schicksal, das hier auf sie wartet. Jetzt kann ich sie vor mir retten.

Es konnte andere Folgen haben, die genauso schlimm sein mochten, aber wenigstens war Liz in Sicherheit.

Ich blieb stehen, während sie weiterlief. Ich hörte, wie ihre Sandalen über den heißen Teer schlappten. Dann war sie hinter den Lorbeeren verschwunden. Sie war fort. Ich stand noch eine Zeit lang auf der Straße und sah zu der Stelle, an der ich sie zum letzten Mal gesehen hatte. Mit einem Mal wurde mir klar, dass es mir das Herz brach.

Danny kam zu mir und fragte: »Wer war das?«

Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, irgendeine Frau. Sie hat mir nicht gesagt, was sie wollte.« Wir gingen zurück zum Haus.

»Wie wär's mit etwas zu trinken?«, fragte ich Danny. »Unten am Strand gibt es ein Café.«

»Gin Tonic«, sagte er ernst.

Der Morgen war warm und friedlich, und während wir Hand in Hand über den Rasen in Richtung Strand gingen, sah ich hinüber zur Kapelle. Etwas war anders, aber zuerst konnte ich nicht sagen, was mich irritierte. Dann erst bemerkte ich, dass die Grabsteine fehlten und dass der Friedhof nichts weiter war als ein verwilderter Garten.

Dadurch, dass ich Liz hatte gehen lassen, hatte ich zugleich das Schicksal der Waisen im Fortyfoot House geändert. Sie waren inzwischen zwar auch längst tot, aber niemand hatte sie von hier weggeholt.

»Wo ist...«, begann Danny und sah sich um.

»Wo ist wer?«

»Ich weiß nicht«, sagte er erstaunt. »Ich nahm an, es sei noch jemand da.«

Wir erreichten das Strandcafé und setzten uns draußen an die Mauer, sodass Danny einen Fischer beobachten konnte, der seine Netze auslegte. Eine ältliche Frau, die aussah wie Oma Walton, kam zu uns herüber und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab.

»Was soll's denn sein?«, fragte sie.

Danny starrte sie an, dann flüsterte er: »Coca-Cola.«

»Kein Gin Tonic?«, fragte ich amüsiert.

Er schüttelte den Kopf und konnte seinen Blick nicht von Doris Kemble abwenden. Es war, als habe er einen Geist gesehen.

»Am Strand sind viele Taschenkrebse«, sagte sie. »Du kannst ein Rennen mit ihnen veranstalten.«


Später, als Danny zum Strand gegangen war, um nach Taschenkrebsen Ausschau zu halten, setzte sich Doris Kemble zu mir. »Er wird sich an nichts erinnern«, sagte sie nach einer Weile. »Sie schon, aber es war auch Ihre Entscheidung, die Dinge zu ändern. Darum tragen Sie auch die Verantwortung für alles, was kommen wird.«

»Sie leben noch«, sagte ich. »Aber was ist mit den Pickerings, mit Detective Sergeant Miller und mit Harry Martin?«

»Sie leben alle noch, und keiner von ihnen kennt Sie.«

»Ist das alles überhaupt geschehen?«, fragte ich sie.

Sie nickte. »Ja, es ist alles geschehen. Es geschieht noch immer, irgendwo in der Zeit.«

»Und die Alten?«

»Sie hätten ihnen jede Chance auf eine Rückkehr nehmen können, aber dazu haben Sie sich nicht entschieden. Jetzt können Sie nur beten und alles tun, um den Tag hinauszuzögern, an dem die Erde so verschmutzt ist, dass sie auferstehen können.«

»Und der junge Mr. Billings? Und Mazurewicz?«

»Sie sind aus dem Hier und Jetzt verschwunden, aber irgendwo sind sie bestimmt immer noch.«

»Und Brown Jenkin?«

Doris Kemble legte ihre Hand auf meine. »Ich rate Ihnen eines, David. Lauschen Sie immer auf Brown Jenkin.«

Wir verließen Fortyfoot House am nächsten Tag. Ich sagte den Maklern, dass ich eine Nachricht von meinem Arzt in Brighton erhalten habe, er habe ein potenziell gefährliches Herzgeräusch bei mir festgestellt und müsse mir alle anstrengenden Arbeiten untersagen. Ich versprach ihnen, den Vorschuss zurückzuzahlen, was ich noch immer mit monatlich fünf Pfund mache.

Danny und ich fuhren zurück nach Brighton, wo wir zur Zeil im Hinterzimmer in der Wohnung meines alten Freundes John Smart in Clifton Terrace wohnen. Mir gefällt es hier, es ist sonnig und windig, und der Weg runter zur Küste ist angenehm. Nur der Rückweg ist verdammt anstrengend.

Ich habe nur ein Andenken aus Fortyfoot House mitgenommen, das Schwarzweißfoto des jungen Mr. Billings auf dem Rasen vor dem Haus. »Fortyfoot House, 1888<. Nicht etwa, weil es mir gefallen hätte. Sondern weil Kezia Mason es verhext hatte, damit es sich bewegte. Es ist wie ein Barometer, wie eine Wetterfahne. Wenn der junge Mr. Billings jemals wieder nach Brown Jenkin auf die Suche geht, werde ich es sehen, bevor es geschieht.

Jeden Morgen studiere ich das Foto, während ich meinen Kaffee koche. Ks hängt gleich neben meinem Greenpeace-Poster.

Heute Morgen, am 15. Oktober, glaubte ich, hinter der Krümmung des Rasens einen kleinen dunklen dreieckigen Fleck sehen zu können. Ich hielt das Foto ins Licht und betrachtete es genauer. Unten im Garten spielte Danny mit seinen Dinky-Lastwagen, während die Sonne seine Haare leuchten ließ. Vielleicht war der Fleck schon immer dort gewesen, vielleicht hatte ich ihn bislang nur nicht bemerkt. Es konnte irgendetwas sein. Aber es konnte auch ein Hut sein. Oder die Spitze eines Ohrs oder eine erhobene Klaue.

Es konnte die Kreatur sein, die mich noch immer in meinen Albträumen verfolgt, Nacht für Nacht, mit seinen langen Klauen, seinen gelben Augen und den verfärbten Zähnen, eine Kreatur, die hinter der Fassade meiner geistigen Gesundheit kratzt und kichert.

Es konnte etwas Gebeugtes und unendlich Böses sein, das durch das Labyrinth der Zeit unablässig auf uns zulief

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