Sechs

Gelassen betrat Geary den Konferenzraum. Auch wenn es in Wahrheit ein Abteil von durchschnittlicher Größe mit einem unauffälligen Tisch war, erzeugte die Konferenzsoftware die Illusion eines riesigen Raums, der Platz genug bot für die befehlshabenden Offiziere eines jeden Schiffs in der Flotte.

Virtuell wurde der Tisch so sehr in die Länge gestreckt, dass sie alle dort untergebracht werden konnten.

Auch wenn sich Hunderte von Offizieren versammelt hatten, war Captain Desjani die einzige andere reale Person, die sich außer ihm dort aufhielt. Die übrigen Personen waren allesamt Hologramme, wodurch es den Männern und Frauen möglich war, an der Besprechung teilzunehmen, ohne dafür ihr Schiff verlassen zu müssen. Von den sekundenlangen Verzögerungen abgesehen, die bei jenen Offizieren auftraten, deren Schiffe am weitesten von der Dauntless entfernt waren, verhielten sich die holographischen Bilder so, als wären alle diese Leute tatsächlich anwesend.

Diese Konferenzen hatte er noch nie gemocht, und das, was er heute zu erledigen hatte, steigerte seinen Widerwillen nur noch mehr. Er beschloss, mit etwas Erfreulicherem zu beginnen, und nickte den versammelten Offizieren zu. »Ich möchte dieses Treffen beginnen, indem ich den Offizieren und Matrosen dieser Flotte meinen Glückwunsch zu einem großen Sieg ausspreche. Wir haben nicht nur die Verluste vergelten können, die wir bei unserem letzten Aufenthalt im Lakota-System erlitten hatten, sondern wir haben in den Schlachten von Kaliban bis hier die Bilanz ausgeglichen, in der sich all die Schiffe finden, die diese Flotte seit der Ankunft im Heimatsystem der Syndiks verloren hatte. Sie haben jedes Recht, auf diese Leistung stolz zu sein, die vom Mut und Kampfgeist eines jeden Angehörigen dieser Flotte geprägt war.«

Fast alle lächelten zufrieden, dabei entging Geary nicht, dass Captain Casia nachdenklich in die Ferne starrte und Commander Yin intensiv die Tischplatte betrachtete.

»Bedauerlicherweise«, fuhr er fort, »kann nichtjeder in dieser Flotte an diesem Lob teilhaben. Bei unserem letzten Gefecht haben sich zwei Schiffe vor dem Kampf gedrückt. Oder besser gesagt: Ihre befehlshabenden Offiziere haben sich vor dem Kampf gedrückt.« Die Atmosphäre im Raum war plötzlich zum Zerreißen gespannt, die Stille war so absolut, dass das leiseste Geräusch ohrenbetäubend laut gewesen wäre.

Captain Casias Gesicht war rot angelaufen, Commander Yin war kreidebleich. Niemand sah die beiden an, sie hatten erkennbar jeglichen Rückhalt in der Flotte verspielt.

Geary wandte sich Casia zu. »Captain Casia, Ihnen wird hiermit das Kommando über die Conqueror entzogen. Ihr momentaner XO wird bis auf Weiteres Ihren Platz einnehmen. Commander Yin, Sie werden Ihres Postens als befehlshabender Offizier der Orion enthoben. Der Ops-Offizier der Orion wird Ihren Platz übernehmen. Sie beide werden auf die Illustrious versetzt, wo Ihnen ein Posten zugeteilt wird, den Captain Badaya für angemessen hält.« Er hatte lange überlegt, was er mit Casia und Yin machen sollte, die sich in den abge-laufenen Konferenzen so offen gegen ihn gestellt hatten. Die Lösung, die beide auf das Schiff zu versetzen, das von Badaya befehligt wurde, der Geary aus den falschen Gründen unterstützte, besaß eine gewisse Einfachheit.

Commander Yin öffnete ihren Mund, aber es kam kein Ton heraus. Captain Casia dagegen stand auf und protestierte lautstark. »Sie können einem Senioroffizier nicht ohne guten Grund das Kommando entziehen!«

Irgendwie gelang es Geary, einen ruhigen Tonfall zu bewahren. »Ihr Schiff ist dem Gefecht aus dem Weg gegangen. Sie hatten den ausdrücklichen Befehl, die Hilfsschiffe dieser Flotte zu beschützen, stattdessen haben Sie sich in eine Entfernung zu den Hilfsschiffen begeben, die es Ihnen unmöglich machte, diese Schiffe zu verteidigen. Von dort aus haben Sie lediglich auf die feindlichen Schiffe geschossen, die Ihrem eigenen Schiff zu nahe kamen und eine Gefahr darstellten. Sie haben sich geweigert, sich auf ein Gefecht mit dem Feind einzu-lassen, obwohl Pflicht und Ehre das von Ihnen verlangt haben.«

»Wollen Sie mir Feigheit vor dem Feind vorwerfen?« Casia brüllte ihn fast an.

»Ja.«

Das eine Wort hallte von allen Seiten wider. In einer Flotte, die so sehr von Ehre besessen war wie diese, war es nahezu undenkbar, einen solchen Vorwurf offen auszusprechen.

Captain Tulev setzte der Stille ein Ende, die sich Gearys Antwort angeschlossen hatte. »So unerfreulich das auch ist, sehe ich mich gezwungen zu erklären, dass die Aufzeichnungen des Gefechts Captain Gearys Vorwurf untermauern.«

»Wenn dem so ist«, warf Captain Armus ein und beugte sich vor, »und ich stimme mit Captain Tulev überein, dass es tatsächlich so ist, dann ist der Entzug des Kommandos für Captain Casia und Commander Yin nicht annähernd die Strafe, die für ein solches Vergehen angemessen ist.«

»Erschießt die Feiglinge«, murmelte irgendwer.

Unruhe kam auf, da jeder etwas dazwischenrief und viele sich dem Vorschlag anschlossen, während andere protestier-ten. Geary tippte auf die Taste, die alle verstummen ließ — seiner Meinung nach eine der besten Optionen dieser Software -, und wartete ab, bis sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden wieder auf ihn richtete. »Mir ist bekannt, dass die Flottenvorschriften mir das Recht geben, den Tod durch Erschießen für jeden zu erteilen, der unzweifelhaft Feigheit vor dem Feind an den Tag legt.« Er sah wieder Casia an und wunderte sich, dass der seinem Blick standhielt, auch wenn ihm seine Angst deutlich anzusehen war. Widerstrebender Respekt regte sich in ihm, weil der Mann nicht zusammengebrochen war.

»Die Flottenvorschriften verlangen ein Erschießungskommando«, warf Captain Kila von der Inspire ein. Wie kam es, dass sie jetzt zum ersten Mal auf die Idee kam, sich bei einer Konferenz zu Wort zu melden?

Aus welchem Grund auch immer, Tatsache war, dass sie ihn soeben herausgefordert hatte und ihn dazu zu zwingen versuchte, eine Maßnahme zu ergreifen, die er nicht ergreifen wollte. Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht richtig.«

Kila wirkte nicht feindselig, sondern verwirrt. »Die fragliche Vorschrift ist eindeutig und lässt keine Ausnahmen zu.«

Andere am Tisch nickten bestätigend, und Commander Yin schien jeden Moment ohnmächtig zu werden.

Abermals reagierte er mit einem Kopfschütteln. »Bestimmt ist jeder Flottenoffizier immer noch mit der Flottenvorschrift 32 vertraut, oder?« In jeder Situation wird von einem Flottenkommandanten erwartet, ein eigenständiges Urteil zu fällen und die notwendigen und angemessenen Maßnahmen zu ergreifen, ohne an den Wortlaut anderer Vorschriften gebun-den zu sein, sofern er damit nicht gegen Allianz-Gesetze oder gegen den Eid des Flottenkommandanten verstößt, die Allianz gegen jeden Feind zu verteidigen, ob er von außen oder aus den eigenen Reihen kommt.‹«


»Aber war es die Absicht dieser Vorschrift, auch in solchen Fällen angewendet zu werden?«, fragte Captain Armus.

»Ich kann Ihnen versichern, das war die Absicht.« Geary ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. »Diese Vorschrift trat vor rund einhundertzehn Jahren in Kraft. Damals war ich ein Lieutenant, und ich wohnte den Besprechungen der Offiziere bei, die diese Vorschrift entwickelten.«

Captain Kila wollte wieder zum Reden ansetzen, überlegte es sich dann aber anders.

Zu Gearys Verwunderung meldete sich Cresida zu Wort.

»Sir, ich akzeptiere, dass Sie das Recht haben, in diesem Fall von den Vorschriften abzuweichen, aber ich verstehe nicht den Grund dafür. Warum gehen Sie so gnädig mit Offizieren um, die zum Verlust anderer Schiffe beigetragen haben?

Wenn sie der Warrior und der Majestic geholfen hätten, würden beide Schiffe vielleicht heute noch unter uns sein, ganz zu schweigen von den Kreuzern und Zerstörern, die bei der Verteidigung der Hilfsschiffe zerstört wurden.«

Diese Frage war völlig berechtigt. »Lassen Sie es mich so formulieren, Captain Cresida: Ich habe von einer Exekution der beiden Offiziere abgesehen, weil ich nicht gnädig gestimmt war.«

Erstaunen machte sich breit, und auch Cresida reagierte mit Ratlosigkeit. »Sie waren nicht gnädig gestimmt?«

»Nein.« Er sah Casia und Yin an. »Diese beiden Offiziere in die Arme ihrer Vorfahren zu schicken, würde bedeuten, dass ihr Leiden in dieser Welt ein Ende nimmt. Solange sie leben, werden sie immer wieder Offizieren und Matrosen begegnen, die ganz genau wissen, was sie getan haben. Solange sie leben, werden sie mit Leuten konfrontiert, die wissen, dass sie sich für die Feigheit entschieden haben.«

Langes Schweigen schloss sich an, nach einer Weile fragte Tulev: »Sind Sie sich sicher, Captain Geary, dass die beiden den Zorn und die Verachtung so deutlich spüren werden wie Sie und ich? Werden sie nicht vielmehr dankbar sein, dass ihr Leben zweimal verschont wurde — einmal durch ihre eigene Faulheit, zum anderen durch das Versagen der Todesstrafe?«

Auch wieder eine berechtigte Frage. Geary sah zu Casia, der ihm einen zornigen Blick zuwarf, und zu Yin, die zitterte und jeden Blickkontakt vermied. »Sehen die beiden in Ihren Augen dankbar aus?«

Armus musterte die zwei Offiziere. »Ich schlage vor, wir gewähren ihnen das Recht, sich zu äußern, Captain Geary.

Ich würde gern hören, was sie möchten.«

»Das ist eine angemessene Bitte, Captain Armus, und mit Blick auf Ihre Leistungen fällt es mir nichtschwer, sie Ihnen zu gewähren.« Armus war Geary mehr als einmal unangenehm aufgefallen, aber in der Schlacht hatte er gut und ehrbar gekämpft. Jetzt reagierte Armus mit praktisch unverhohlener Befriedigung, während Geary sich Casia zuwandte. »Also? Was halten Sie für eine angemessene Bestrafung?«

Casia schaute sich um, straffte die Schultern und drehte sich wieder zu Geary um. »Ich bestehe darauf, einem Flottenoffizier angemessen zu sterben. Sie nennen mich einen Feigling, und ich sehe, dass viele meiner Kameraden diese Ansicht teilen. Ich werde Sie alle widerlegen, wenn ich vor dem Erschießungskommando stehe.«

Noch eine Überraschung. Geary studierte die Mienen der anderen Offiziere, die dem Ansinnen zustimmten. Sie wollten es so.

Er sah einen Moment lang vor sich auf den Tisch und fragte sich, warum es ihm so schwerfiel, eine Entscheidung zu treffen, die den Vorschriften entsprach, die die Ehre verlangte und die nach Meinung aller Offiziere die einzig richtige war. Er hatte diese Flotte etliche Male ins Gefecht geführt und dabei den möglichen Tod seiner Leute in Kauf genommen. Allein in der letzten Schlacht waren an Bord der Dauntless zwölf Matrosen ums Leben gekommen. Und er hatte den Befehl zum Kampf gegeben. Trotzdem war das hier etwas völlig anderes, weil er vorsätzlich den Befehl gab, einen Offizier zu töten.

Geary hob den Kopf und sah Casias flehenden Blick. Lassen Sie mich ehrenvoll sterben.

»Also gut«, sagte er schließlich bedächtig. »Ich komme Ihrer Bitte nach, Captain Casia. Ich werde eine Hinrichtung durch ein Erschießungskommando genehmigen.«

Casia verzog den Mund zu einem erschreckenden Lächeln.

»Hier in Lakota. Ich möchte, dass es geschieht, bevor die Flotte Lakota verlässt.«

»Wie Sie wollen«, stimmte Geary ihm zu. »Colonel Carabali, fragen Sie Ihre Marines, wer sich von ihnen freiwillig für das Erschießungskommando meldet.« Er atmete tief durch und sah zu Commander Yin. »Commander, möchten Sie auch etwas sagen?«

Er hatte das Gefühl, sie müsse jeden Moment zusammenbrechen, doch dann sprang sie auf und rief: »Ich habe nur meine Befehle befolgt!«

Verblüfftes Schweigen schloss sich an, dann erwiderte Geary: »Aber nicht meine Befehle.«

»Sie besitzen keinerlei Kompetenz, diese Flotte zu befehligen!«, konterte Yin und schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Sie sind bloß ein Aushängeschild für diejenigen, die Sie benutzen, um gegen die Allianz zu arbeiten! Die wollen Sie nach Hause bringen und all Ihre Siege als Vorwand benutzen, um Sie zum Diktator zu machen! Sie und Ihre… Ihre Gefahrtin!«


Seit der letzten Attacke gegen Co-Präsidentin Rione war schon eine Weile vergangen, daher wunderte sich Geary nicht, dass Yin sie jetzt wieder mit hineinzog. Doch dann wurde ihm bewusst, dass alle Konferenzteilnehmer entweder Captain Desjani ansahen oder sie ganz bewusst nicht ansahen. Desjani wiederum starrte Yin an. Wären Desjanis Augen Höllenspeere gewesen, dann wäre von Commander Yin nur ein Häufchen Asche geblieben.

Die Gerüchte, dass er etwas mit Desjani hatte, waren demzu-folge noch immer nicht verstummt. Aber es war auch nicht möglich, jetzt und hier auf eine angemessene Weise darauf einzugehen. Stattdessen konzentrierte er sich auf Yins eigentlichen Vorwurf. Die ganze Zeit über war er davon ausgegangen, dass seine Widersacher in der Flotte in erster Linie aus persönlichem Ehrgeiz, Antipathie oder Misstrauen gegen ihn arbeiteten. Doch wenn er Yins Worten Glauben schenken konnte, trieb zumindest einige von ihnen die Angst an, Geary oder seine Anhänger könnten versuchen, die Regierung der Allianz zu stürzen. Seine Feinde widersetzten sich ihm womöglich aus Gründen, die er respektieren konnte.

Er dachte noch immer darüber nach, als Captain Duellos auf einmal energisch fragte: »Commander Yin, wenn Sie nicht Captain Gearys Befehle befolgt haben, von wem kamen denn dann Ihre Anweisungen?«

Sie schwankte leicht, schluckte einmal, dann antwortete sie mit zitternder Stimme: »Von Captain Numos.«

»Captain Numos steht unter Arrest«, stellte Duellos klar.

»Er kann keine Befehle erteilen. Das wissen Sie.«

»Ich weiß, dass der Arrest selbst so unrechtmäßig ist wie alle Anweisungen, die den Arrest betreffen!«

Commander Neeson von der Implacable meldete sich in irri-tiertem Tonfall zu Wort: »Kann der Vorwurf der Feigheit vor dem Feind aufrechterhalten bleiben, wenn Commander Yin behauptet, Befehle befolgt zu haben, von denen sie glaubte, sie seien rechtmäßig?«

»Sie wusste, dass diese Befehle nicht rechtmäßig waren«, hielt Captain Badaya von der Illustrious dagegen. »Commander Yin muss das einfach gewusst haben.«

»Aber wenn sie sagt, sie hat sich aus diesem Grund aus den Gefechten herausgehalten, dann ist das ja nicht das Gleiche wie Feigheit vor dem Feind… oder doch?« Neeson schaute frustriert drein.

Geary schlug mit der Faust auf den Tisch, um Commander Yins Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Commander, Sie behaupten, Befehle von Captain Numos befolgt zu haben, als Sie sich aus den Gefechten heraushielten. Widersprechen Sie dem Vorwurf der Feigheit vor dem Feind?«

Yin zitterte am ganzen Leib, brachte aber ein »Ja« heraus.

Tulev schüttelte den Kopf. »Das läuft immer noch auf Be-fehlsverweigerung im Angesicht des Feindes hinaus, und das ist ebenfalls ein Vergehen, auf das die Todesstrafe steht.«

Überall am Tisch wurde in kleinen Gruppen lebhaft disku-tiert. Geary selbst dachte kurz darüber nach. »Commander Yin, offenbar gibt es auf den vorliegenden Tatbestand keine einfachen Antworten. Ich zögere damit, einen Hinrichtungsbefehl für einen Offizier zu erteilen, der der Ansicht gewesen sein könnte, rechtmäßige Befehle befolgt zu haben.« Alle Anwesenden hörten ihm aufmerksam zu. »Dennoch haben Sie zugegeben, meine Befehle missachtet zu haben, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch mit Blick darauf, dass Sie mit dem inhaftierten Captain Numos beratschlagt haben. Das allein ist mehr als Grund genug, Ihnen das Kommando zu entziehen. Dennoch werde ich nicht einen Offizier hinrichten lassen, der behauptet, in dem Glauben gehandelt zu haben, dass seine Pflicht von ihm ein solches Verhalten verlangt hat.

Sie werden unter Arrest gestellt, Commander Yin, bis die Flotte in Allianz-Gebiet zurückgekehrt ist, wo Sie dann eine Anklage vor einem ordentlichen Militärgericht erwartet, in dem Sie Ihr Handeln verteidigen können und die Strafe bekommen, die das Gericht für angemessen hält.«

Niemand wandte etwas dagegen ein. Captain Armus saß stirnrunzelnd da, dann nickte er mit sichtlichem Unwillen, während Commander Yin sich wieder hinsetzte; auch wenn das eher so aussah, als würden ihre Beine unter ihr einknicken und sie auf ihren Platz fallen.

Geary wandte sich wieder Casia zu. »Captain, ist Ihr Handeln als Befehlshaber der Conqueror in der letzten Schlacht ebenfalls auf Befehle zurückzuführen, die Sie von einer anderen Person als dem Flottenkommandanten erhielten?«

Casia zögerte kurz, dann aber schüttelte er energisch den Kopf. »Ich bin für mein Handeln ganz allein verantwortlich.«

Warum legte der Mann jetzt auf einmal so ein ehrbares Verhalten an den Tag? »Na gut. Colonel Carabali, weisen Sie bitte Ihre Marines auf der Conqueror und der Orion an, Captain Casia und Commander Yin festzunehmen und alles vorzube-reiten, damit sie auf die Illustrious gebracht werden können.

Captain Casia, Commander Yin, verlassen Sie bitte diese Konferenz.«

Casia ließ sich noch einen Moment Zeit, um ihm einen trotzigen Blick zuzuwerfen, dann streckte er die Hand nach den Kontrollen auf seinem Schiff aus und verschwand. Commander Yin, deren Hand unübersehbar zitterte, folgte ihm nur Sekunden später.

Nach dieser Episode hatte die anschließende Diskussion über den weiteren Weg der Flotte fast etwas Enttäuschendes an sich.


Geary aktivierte das Sternendisplay, eine dreidimensionale Darstellung des Weltalls in der Umgebung der Flotte. »Wir werden unseren hier errungenen Sieg nutzen, um uns weiter dem Allianz-Territorium zu nähern. Unser nächstes Ziel wird Branwyn sein. Ich erwarte dort keinen Widerstand, aber wir müssen mit Minen am Sprungpunkt und mit einer Nachhut der Syndiks rechnen.« Dann zeigte er auf einen schwachroten Stern, der einige Lichtjahre von Branwyn entfernt lag.

»Danach nehmen wir Kurs aufwendig. Dieses Sternensystem ist angeblich völlig verlassen. Wenn uns bei Wendig keine Überraschung erwartet, reisen wir von dort nach Cavalos.«

»Warum nicht nach Sortes?«, wollte Captain Armus wissen.

»Weil sich dort ein Hypernet-Portal der Syndiks befindet«, erwiderte Geary. »Seit Kaliban haben wir den Syndiks immer wieder empfindliche Verluste zugefügt, aber unsere Vorräte sind geschrumpft, und viele Schiffe wurden beschädigt. Ich möchte jeder größeren Konfrontation aus dem Weg gehen, bis unsere Hilfsschiffe genügend Zeit haben, um aus den erbeuteten Rohstoffen so viele Brennstoffe, Munition und Ersatzteile herzustellen wie möglich.«

»Aber wir können trotzdem versuchen, das Hypernet-Portal zu benutzen, um nach Hause zu gelangen«, beharrte Armus.

Obwohl Geary den Mann eben noch vor allen anderen gelobt hatte, wollte der sich anscheinend nicht widerspruchslos seinem Plan anschließen.

»Ich glaube, Captain Armus«, gab Geary geduldig zurück, »die Syndiks werden alle notwendigen Vorbereitungen treffen, um das Portal zu zerstören, lange bevor wir auch nur in dessen Nähe kommen können.«

»Aber einen Versuch wär's doch wert, oder nicht?« Als niemand etwas erwiderte, sah Armus sich missmutig und ungeduldig um. »Den Zusammenbruch des Portals in diesem System haben wir schließlich auch problemlos überlebt.«

»Wir hatten sehr, sehr großes Glück«, betonte Captain Cresida. »Beim nächsten Mal könnte die ganze Flotte ausgelöscht werden.«

Duellos nickte. »Ganz zu schweigen davon, was der Zusammenbruch diesem Sternensystem angetan hat. Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber mein Gewissen ist damit schon mehr als genug belastet.«

»Werden die Syndiks nach dem, was hier passiert ist, überhaupt den Befehl ausführen, ein Hypernet-Portal zu zerstören?«, fragte sich Commander Neeson.

»Ich würde sagen, das hängt davon ab, ob sie wissen, was hier bei Lakota geschehen ist«, meinte Duellos. »Und ob sie es glauben. Einige zivile Syndik-Schiffe sind bereits auf dem Weg zu den Sprungpunkten, um die Meldung zu verbreiten und um Hilfe anzufordern. Aber wir müssen davon ausgehen, dass die Syndik-Führung die Sache herunterspielt, die Nachrichten zensiert und uns den Vorfall in die Schuhe schiebt.«

»Die haben uns damit eine Waffe präsentiert«, fiel Captain Kila wieder ein. »Wir können das gegen sie verwenden. Wenn wir ein paar Schiffe losschicken, um die Hypernet-Portale in jedem System zu zerstören, an dem wir vorbeikommen, dann könnten wir…«

»Dann könnten wir sterben«, schnitt Captain Tulev ihm das Wort ab. »Sie haben gesehen, was mit den Syndik-Kriegsschiffen passiert ist, die das Portal beschossen haben. Wie viele Selbstmordkommandos sollen wir losschicken, bis uns die Schiffe ausgehen?

»Die Leute sollen sich freiwillig melden«, meinte Kila. »Das ist eine noch nie dagewesene Gelegenheit, den Syndikatwelten unberechenbare Schäden zuzufügen.«


»Schäden?« Commander Landis von der Valiant schüttelte den Kopf. »Ich will so wie jeder andere, dass diese Syndik-Bas-tarde leiden, aber sollen wir deshalb mit einem Schlag gleich ganze Sternensysteme auslöschen?«

»Sie haben Syndik-Welten bombardiert«, hielt Captain Armus dagegen.

»Das stimmt«, gab Landis zu, »aber das war etwas anderes.

Mir war übel, als ich das mitansehen musste, und ich schäme mich nicht, es zuzugeben. Ich habe verdammt noch mal für die Allianz gekämpft, und das werde ich auch weiterhin tun.

Aber ich will nicht miterleben müssen, wie bewohnte Welten darunter leiden müssen, egal ob es deren Welten sind oder unsere.«

Kila lächelte flüchtig. »Nicht so schlimm, Commander. Ich bin mir sicher, wir werden genügend Freiwillige finden.«

»Selbst wenn wir solche Freiwilligen finden sollten«, ging Geary dazwischen, »werde ich kein Selbstmordkommando genehmigen, solange ich diese Flotte befehlige.«

Commander Vendig von der Exemplar warf sofort ein:

»Wir könnten Roboterschiffe einsetzen, die von einer Künstlichen Intelligenz gesteuert werden. Die Crew wird vom Schiff genommen und…«

Augenblicklich wurde Vendig von lauten Protestrufen übertönt. »Wir sollen bewaffnete KIs losschicken, um von Menschen bewohnte Systeme auslöschen zu lassen? Sind Sie noch ganz bei Verstand?«

Captain Badaya schüttelte den Kopf und sprach in die Stille, die der ersten Empörungswelle folgte. »Commander Landis hat eine unerfreuliche Wahrheit ausgesprochen. Was in Lakota geschehen ist, könnte sich in jedem System der Allianz wiederholen, das über ein Hypernet-Portal verfügt. Wenn die Menschen in der Allianz sehen, was sich hier zugetragen hat, dann werden sie darauf bestehen, dass unser eigenes Hypernet-System abgeschaltet wird. Wer will schon eine Bombe vor der eigenen Haustür liegen haben?«

»Wir können das System nicht einfach abschalten«, warf Captain Cresida ein. »Das ist ein extrem ausgewogenes Ener-gienetz, das lässt sich gar nicht abschalten.«

»Warum haben wir es dann jemals installiert?«, wollte irgendjemand wissen.

Aus einem unerfindlichen Grund drehten sich alle zu Geary um. »Mich müssen Sie das nicht fragen. Ich habe mich auch schon darüber gewundert, und ich war nicht dabei, als das System gebaut wurde. Aber wir haben es jetzt am Hals, und den Syndiks ergeht es nicht anders.«

»Es muss eine Lösung geben«, beharrte Commander Neeson. »Solange diese Portale geöffnet sind, stellen sie potenzielle Waffen dar. Wenn wir einen Weg finden könnten, sie als Waffen scharfzumachen und den Syndiks mit dem Einsatz zu drohen, dann würden sie es nicht wagen…« Er unterbrach sich, machte eine bestürzte Miene und sah sich um. »Die Syndiks könnten selbst auf die Idee kommen. Die Zerstörungskraft eines Hypernet-Portals ist größer als jede Waffe, die die oder wir besitzen. Wir könnten uns damit buchstäblich gegenseitig auslöschen.«

Damit war die Katze vollends aus dem Sack. Geary nickte.

»Zu dieser Erkenntnis war ich auch bereits gelangt. Wer von Ihnen möchte den Krieg beginnen, der eine ganze Spezies auslöschen wird? Sie, Captain Kila?«

Der schaute Geary an, sagte aber kein Wort.

Captain Tulev deutete auf das Sternendisplay. »Zeigen Sie uns das bitte, Captain Geary. Spielen Sie bitte die Aufzeichnung ab, die wiedergibt, was passierte, als das Hypernet-Portal zusammenbrach.«


Er wollte sich das nicht wieder ansehen, nicht einmal im Miniaturformat, trotzdem wählte er die Wiedergabe und beschleunigte die Darstellung, sodass die Schockwelle sich innerhalb von dreißig Sekunden durch das Lakota-System bewegte.

Nachdem die Aufzeichnung abgelaufen war, herrschte einen Moment lang Stille, dann zeigte Tulev auf das Bild des verwüsteten Systems. »Wir sollten das den Syndiks zukommen lassen. Die werden eine solche Aufzeichnung nicht haben, weil zu viele ihrer Sensoren durch den Energieausstoß vernichtet worden sind. Schicken Sie es an die Schiffe, die das System verlassen, um Hilfe zu holen. Die können es dann weiterleiten.«

»Damit sie noch schneller herausfinden, wie sie die Allianz auslöschen können?«, fragte Armus sarkastisch.

»Dazu brauchen sie unsere Hilfe nicht«, konterte Cresida.

»Die haben ihre eigenen Aufzeichnungen davon, was bei Sancere passiert ist. Und selbst der größte Idiot muss sich nur ansehen, was mit Lakota III passiert ist, um sich ausrechnen zu können, wie viel Energie nötig war, um den Planeten so zuzu-richten. Dann muss er nur den Orbit und die Planetenrota-tion zurückverfolgen, und schon erkennt er, dass die Quelle der vormaligen Position des Hypernet-Portals entspricht.

Aber wenn wir aussenden, was wir aufgezeichnet haben — natürlich ohne die Daten über den Zusammenbruch des Portals, die wir für uns behalten wollen —, dann können wir den Beweis liefern, dass wir diese Verheerungen nicht zu verantworten haben.« Sie sah sich am Tisch um. »Mein Ruf spricht für sich, so wie auch im Fall von Commander Landis. Ich möchte nicht, dass man mir die Schuld für das gibt, was hier passiert ist. Das geht über jedes akzeptable Maß hinaus. Ich werde so viele Syndiks umbringen wie nötig, um diesen Krieg zu gewinnen, aber ich möchte nicht ganze Sternensysteme auslöschen.«

»Ja«, stimmte Tulev ihr zu. »Es ist wichtig, den Syndiks zu sagen, dass wir das nicht verbrochen haben, damit es nicht zu öffentlichen Forderungen nach Vergeltungsschlägen kommt.

Wichüg ist auch die Wirkung, die diese Bilder auf die Syndik-Zivilbevölkerung haben.« Abermals deutete er auf das Display.

»Das wird überall zu sehen sein, auch wenn ihre Führung noch so sehr versuchen wird, es zu unterdrücken. Sie werden erkennen, was einem Planeten zustoßen kann, in dessen System sich ein Hypernet-Portal befindet. Was sollen ihre Führer ihnen dann noch sagen? Wenn sie trotzdem versuchen, uns die Schuld zu geben, werden die Leute in den entsprechenden Systemen befürchten, wir könnten ihren Welten so etwas auch antun. Wenn diese Führer behaupten, sie könnten uns damit stoppen, wird man ihnen die Frage stellen, warum sie uns dann nicht bei Lakota gestoppt haben. Wenn sie ihren Leuten erzählen, dass sie von der Allianz keine derartigen Angriffe zu befürchten haben, weil das kein Angriff der Allianz war, dann werden die Leute wissen wollen, was denn die Ursache war.«

Alle dachten darüber nach, und allmählich zeichnete sich auf den Gesichtern der Offiziere ein grimmiges Lächeln ab.

»Dann steht die Syndik-Führung mit dem Rücken zur Wand«, meinte Badaya anerkennend. »Ein brillanter Vorschlag, Captain Tulev. Das wird die Syndik-Bevölkerung quer durch alle Systeme in Sorge versetzen und die Führung in eine Zwickmühle bringen, weil sie Massenpaniken vor den Hypernet-Portalen in den Griff bekommen müssen.«

Commander Neeson dagegen machte eine beunruhigte Miene und schüttelte den Kopf. »Aber was ist, wenn unsere Leute davon erfahren? Wir können nicht verhindern, dass sich diese Neuigkeit bis ins Allianz-Gebiet herumspricht. Wir werden vor den gleichen Problemen stehen.«

»Unsere Führer müssen auf diese Situation ebenfalls aufmerksam gemacht werden«, erklärte Captain Badaya und warf Geary einen bedeutungsvollen Blick zu. Was ihn anging, sollte Geary ohnehin derjenige sein, der die Allianz führte, und zwar ganz alleine, als Diktator, der den Rückhalt dieser Flotte genoss. Commander Yin war in ihrer Sorge nicht gänzlich paranoid gewesen, auch wenn Geary selbst von diesem Gedanken nichts wissen wollte. »Wir müssen auch überlegen, was wir tun können, bevor die Syndiks beschließen, unsere Portale anzugreifen.«

Geary legte die Stirn in Falten, da ihm die Frage Sorge bereitete, was die gewählte Führung der Allianz entscheiden würde. Plötzlich sah er Captain Cresida nicken.

»Ich glaube, wir können dieser Bedrohung begegnen«, verkündete sie. »Ich habe darüber nachgedacht. Wir können die Daten von zwei Vorfällen analysieren, den beiden einzigen bekannten Fällen, in denen ein Hypernet-Portal zusammengebrochen ist. Nur diese Flotte verfügt über sämtliche Details beider Ereignisse. Anhand dieser Daten kann ich den Zielerfassungs-Algorithmus präzisieren, den wir bei Sancere benutzt haben. Auf diese Weise wird er zuverlässiger, und die Gewissheit steigt, dass ein kollabierendes Portal nur ein Minimum an Energie ausstößt.«

»Und was haben wir davon?«, wollte Badaya wissen. »Wir kommen nicht nahe genug an ein Syndik-Portal heran, um sie rechtzeitig zu stoppen, und unsere eigenen Portale wollen wir ganz sicher nicht zerstören.«

»Aber wenn die Syndiks versuchen sollten, unsere Portale zusammenbrechen zu lassen«, hielt sie dagegen, »und wenn wir Selbstzerstörungsmechanismen an allen Portaltrossen montieren, die an ein vollautomatisches Programm angeschlossen sind, das gestartet wird, sobald ein Portal ein gewisses Maß an Schäden erlitten hat…«

Die Erleichterung, die die Runde machte, ließ sich nahezu mit den Fingern greifen. »Dann könnten wir sicherstellen, dass keines unserer Portale ein ganzes System auslöschen kann!«

»Möglicherweise«, sagte Geary zurückhaltend. »Wir wissen nicht, wie zuverlässig der Algorithmus ist. Schließlich stammen die Daten von nur zwei Zusammenbrüchen. Wenn er nicht so zuverlässig ist, wie wir glauben, dann würde das keiner von uns am eigenen Leib herausfinden wollen. Außerdem braucht es seine Zeit, bis diese Technik ausgearbeitet und genehmigt worden ist, ganz abgesehen davon, dass dann erst noch jedes Portal in Reichweite der Syndiks damit ausgerüstet werden muss.«

Captain Cresida verzog missmutig das Gesicht. »Da haben Sie allerdings recht, Sir.«

»Aber es ist schon mal besser als gar nichts«, meinte Tulev.

»Viel besser«, stimmte Geary zu. »Captain Cresida, arbeiten Sie dieses Konzept bitte weiter aus. Wenn wir es vorlegen können, sobald wir zurück in der Allianz sind, wird es unsere Welten vor dem beschützen, was sich hier abgespielt hat.« Er sah wieder zum Sternendisplay, während ihm bewusst wurde, wie weit der Weg nach Hause noch war. Eine Flotte, die immer noch nicht ihre Vorräte hatte richtig aufstocken können, die nach wie vor von Syndik-Streitkräften verfolgt wurde, die in der Lage waren, sie zu vernichten, wenn sie sie nur am falschen Ort erwischten.

Niemand sonst schien sich darüber Gedanken zu machen, und niemand ersetzte sein »sobald« durch ein »falls«. Es beunruhigte ihn, dass diese Flotte — oder zumindest der größte Teil davon — alles tun würde, was er befahl, weil sie alle davon überzeugt waren, dass alles gelänge, was er befahl. Es wäre großartig gewesen, wenn es sich bei seiner Person um ein Genie gehandelt hätte, doch ihm waren schon genug Fehler unterlaufen. Vorfahren, ich will das Vertrauen dieser Leute, aber nicht deren bedingungslosen Glauben. Dummerweise schien es so, als ob er nur beides zusammen bekommen konnte, ob es ihm gefiel oder nicht — und das, nachdem er sich so sehr damit gequält hatte, den Hinrichtungsbefehl für Casia zu erteilen.

»Vielen Dank«, sagte er schließlich. »Ich danke Ihnen und Ihren Besatzungen, dass wir einen Sieg erringen konnten, an den man so lange zurückdenken wird, wie die Allianz existiert.« Er bemerkte die Blicke von Duellos und Badaya, die beide erkennen ließen, dass sie nach dem Ende der Konferenz noch bleiben wollten. Im Moment konnte er sich das aber nicht aufbürden, also schüttelte er fast unmerklich den Kopf, um ihnen zu verstehen zu geben, dass er später mit ihnen reden würde. »Wir sehen unsdann im Branwyn-System wieder.«

Die Bilder der Offiziere verschwanden, gleichzeitig schien der Raum unglaublich schnell zu schrumpfen. Geary ließ sich in seinen Sessel sinken, nachdem das letzte Hologramm sich aufgelöst hatte. Er betrachtete das Sternendisplay und fragte sich, wie lange es ihm wohl noch gelingen würde, keinen für die gesamte Flotte fatalen Fehler zu begehen. Und er fragte sich, ob er tatsächlich dabei würde mithelfen können, die Bomben in Form der Hypernet-Portale zu entschärfen, die die Aliens den Menschen auf beiden Seiten untergeschoben hatten.

»Wir werden das schon schaffen.«

Geary hatte vergessen, dass Desjani körperlich anwesend war, und ihm war auch nicht aufgefallen, dass sie noch immer am Tisch saß und ihn nun beobachtete.


»Ich weiß, es ist schwierig, Sir, aber bis hierhin haben Sie uns schon mal gebracht.« Sie zeigte auf das Display.

»Ich kann keine Wunder wirken«, erwiderte er tonlos.

»Wenn Sie uns richtig führen, dann wird die Flotte das mit den Wundern für Sie erledigen. Das haben Sie hier bei Lakota gesehen.«

Er lachte kurz auf. »Ich wünschte, ich könnte das glauben. Aber die Flotte hat tatsächlich Erstaunliches geleistet.

Da werde ich Ihnen nicht widersprechen.« Sein Lachen verstummte, und er deutete mit einem Nicken auf die Sterne.

»Beim ersten Mal hier in Lakota wären mir fast ein paar tödliche Fehler unterlaufen. Mehr von der Sorte kann ich mir nicht leisten, und genau das macht mir Angst, Tanya.«

»Sie müssen nicht vollkommen sein, Sir.«

»Ist es aber nicht genau das, was die lebenden Sterne von mir erwarten?«, fragte er und merkte, wie seine Stimme angespannter wurde.

Sie stutzte. »Ich bin nicht weise genug, um zu wissen, was sie wollen, aber ich bin klug genug, um zu erkennen, dass sie uns keinen Menschen geschickt hätten, wenn es ihnen auf Voll-kommenheit angekommen wäre. Sir, zu siegen bedeutet für gewöhnlich, einen Fehler weniger zu machen als der Gegner oder einmal mehr aufzustehen als er, wenn man von ihm zu Boden geschickt worden ist. Sie machen beides gleichzeitig.«

Er sah sie eindringlich an. »Danke. Mir ist klar, Sie haben mir schon mehr als einmal gesagt, Sie wüssten, dass ich auch nur ein Mensch bin. Aber manchmal denke ich dennoch, dass Sie von mir erwarten, ein vollkommenes, gottgleiches Wesen zu sein.«

Desjani legte die Stirn in noch tiefere Falten. »Das wäre Blasphemie, Sir. Und Ihnen gegenüber wäre es ungerecht.«


»Aber Sie glauben trotzdem, ich kann es schaffen?« Es war eine Sache, wenn Desjani sagte, dass sie ihn für vollkommen hielt, aber wenn sie wusste, er war es nicht, und sie dennoch an ihn glaubte, dann bedeutete das weitaus mehr.

»Ja, Sir.« Einen Moment lang senkte sie den Blick. »Meine Vorfahren sagen mir, ich soll Ihnen vertrauen. Sie sagen mir, dass es unsere Bestimmung ist… gemeinsam zu dienen.«

Er ließ sich ein paar Sekunden Zeit mit seiner Antwort, weil er aufpassen musste, dass er nicht etwas Falsches von sich gab.

»Ich bin froh, dass wir gemeinsam dienen. Sie sind für mich von unschätzbarem Wert.«

»Vielen Dank, Sir.«

Warum er es tat, wusste er selbst nicht, dennoch verspürte er den dringenden Wunsch, noch etwas anzufügen. »Die Vambrace wurde in der Schlacht vernichtet. Ich sah, dass Lieutenant Riva noch entkommen konnte. Er ist jetzt auf der Inspire.«

»Da ist er bestimmt glücklich«, gab Desjani mit deutlich kühlerem Unterton zurück. »Auf der Inspire gibt es unter den Offizieren viele attraktive Frauen, es sei denn, er interessiert sich diesmal für eine attraktive Unteroffizierin.« Sie bemerkte seine Reaktion und zuckte desinteressiert mit den Schultern.

»Lieutenant Riva hat sich vor einem Jahrzehnt von mir getrennt, Sir, auch wenn mir das erst vor Kurzem bewusst geworden ist. Ich bedauere den Verlust eines jeden Angehörigen dieser Flotte, aber persönlich ist es mir völlig egal, ob ich seinen Namen je wieder zu hören bekomme.«

»Tut mir leid«, sagte Geary und schob sofort nach: »Ich meine, es tut mir leid, dass ich das Thema überhaupt ange-schnitten habe.«

»Ist schon okay. Seit ich mit ihm zusammen war, habe ich viel über Männer gelernt. Auch darüber, wie ein Mann sein sollte.« Sie sah nach unten und biss sich auf die Lippe. »Aber wir sprachen über unsere Rückkehr nach Hause. Und da-rüber, dass Sie das schaffen werden.«

»Genau.«

Ihr musste aufgefallen sein, wie wenig Begeisterung in seinem Tonfall lag, und offenbar war ihr auch klar, was der Cirund dafür war. »Es ist auch immer noch Ihr Zuhause, Sir.«

»Ist es das wirklich?« Wieder verstummte er, aber Desjani wartete darauf, dass er weiterredete, als ob sie wüsste, dass er noch mehr zu sagen hatte. »Wie viel hat sich in hundert Jahren verändert? Die Menschen, die ich kannte, sind alle tot. Ich werde ihren Kindern begegnen, die selbst schon alte Leute sind, ihren erwachsenen Enkeln und Urenkeln. Die Gebäude, die ich noch als neu erlebt habe, sind jetzt längst alt. So alt, dass man sie vielleicht schon abgerissen und etwas Neues an ihrer Stelle errichtet hat. Auf diesem Schiff kann ich noch so tun, als ob nur wenig Zeit vergangen ist, aber zurück in der Allianz werde ich an jeder Ecke daran erinnert werden, dass mein Zuhause tot und vergessen ist.«

Desjani seufzte. »Es wird Ihnen nicht an Freunden man-geln.«

»Doch, das wird es. Aber es wird mir nicht an Leuten man-geln, die Black Jack Geary aus der Nähe erleben wollen«, antwortete er mit der ganzen Verbitterung, die er verspürte. »An mir werden sie nicht interessiert sein, nur an dem großen Helden, für den sie mich halten. Wie soll ich mich dem entziehen? Und wie soll ich jemanden kennenlernen, wenn mich das ständig verfolgt?«

»Das wird nicht leicht werden«, räumte sie ein. »Aber die Leute werden Sie als Mensch kennenlernen, so wie es die Angehörigen in dieser Flotte auch erlebt haben. Sie werden sehen, wer Sie neben dem Helden noch sind. Ja, ich sehe Ihre Reaktion, wenn ich das sage, aber es tut mir leid-Sie sind nun einmal ein Held. Ohne Sie wären wir alle längst tot oder in einem Arbeitslager der Syndiks gelandet. Diese Tatsache müssen Sie akzeptieren.«

»Mir kann immer noch ein schwerer Fehler unterlaufen, der uns allen den Tod oder das Arbeitslager bringt«, hielt Geary dagegen. »Hören Sie, ich wünschte, Sie würden mich nicht als Held bezeichnen.«

»Die Flotte weiß…«

»Nicht die Flotte, sondern Sie.«

Sekundenlang schwieg sie, dann nickte sie. »Sie müssen dieser Sache von Zeit zu Zeit entkommen, das kann ich verstehen. Aber ich glaube, wenn wir zu Hause sind, werden Sie glücklich sein. Sie werden Leute kennenlernen, und die Leute werden Sie kennenlernen. So wie einige Leute Sie bereits ken-nengelernt haben.«

»Aber das sind Leute, die ich dann verlassen werden muss.«

Darauf erwiderte sie nichts, und als sich Geary zu ihr umdrehte, sah er, dass Desjani zu Boden schaute. Ihr Gesicht war wie erstarrt, um ja keine Gefühlsregung erkennen zu lassen.

Zum ersten Mal wurde ihm klar, dass er sie auch verlassen müsste… dass er sie nicht jeden Tag sehen würde. Es war, als hätte ihm jemand eine Faust in den Magen gerammt. Er überlegte, welche Miene er wohl in diesem Moment machte, als er zu dieser Erkenntnis gelangt war. »Tanya…«

»Nein, bitte nicht. Das macht es nur noch schwerer.«

Er war sich nicht sicher, was sie damit meinte, aber auf eine ganz eigene Art wusste er, sie hatte recht. »Okay.«

»Sie werden immer noch Co-Präsidentin Rione haben.«

»Nein. Sie habe ich jetzt nicht. Nicht in dieser Weise.« Er zuckte mit den Schultern und hoffte, nicht kaltherzig zu klingen. »Wir haben uns gegenseitig benutzt. Ich brauche jemanden, der mir mit Skepsis begegnet und der jeden Zweifel offen ausspricht. Und sie braucht… ich weiß gar nicht so genau, was sie braucht.«

Mit sehr leiser Stimme erwiderte Desjani: »Wie es scheint, geben Sie ihr, was sie braucht.«

Nur mit Mühe konnte sich Geary davon abhalten zusammen-zuzucken. Desjani hatte recht, völlig recht. Warum hatte er Sex mit einer Frau, wenn er nicht mal im Ansatz eine Ahnung hatte, was er für sie empfand? »In letzter Zeit nicht. Aber vielleicht sollte das sowieso ganz aufhören.«

»Wenn die Flotte es braucht…«

»Das ist eine bequeme Rechtfertigung für mich, nicht wahr? Genau die Art von Machtmissbrauch, die ich ständig zu vermeiden versuche.«

Sie lächelte schwach. »Ja.«

»Es ist nicht so, als würden Rione und ich uns so gut verstehen. Erst recht nicht dann…« Er unterbrach sich gerade noch, bevor ihm »wenn sie auf Sie eifersüchtig ist« rausrut-schen konnte.

Doch Desjani schien sich noch weiter von ihm entfernt zu haben, ganz, als hätte sie das Unausgesprochene dennoch gehört. »Ich habe ihr dafür keinen Anlass gegeben«, sagte sie spröde. »Und Sie auch nicht.«

»Sie scheint das aber zu glauben«, kommentierte er sie frustriert. »So wie auch der größte Teil der übrigen Flotte. Was sollen wir machen, Tanya?«

Sie wusste, er bezog sich diesmal nicht auf die Syndiks oder die Flotte. Desjani starrte in eine Ecke des Raums, schließlich entgegnete sie ruhig und gefasst: »Wir können gar nichts machen, Sir.«

»Nein, Sie haben recht.« Das sorgfältig betonte »Sir« sollte ihn daran erinnern, in welchen Positionen sie beide sich befanden. Sie war seine Untergebene, er war der Befehlshaber, und daran ließ sich nichts ändern. Er senkte den Blick und versuchte, sich Klarheit über seine Gefühle zu verschaffen. Er wünschte, Desjani wäre in das alles gar nicht erst hineingezogen worden. »Tut mir leid.«

»Danke«, erwiderte. »Mir tut es auch leid.«

Erst als sie gegangen war, kam er auf die Idee zu überlegen, was ihr eigentlich leidtat. Er war sich selbst nicht so ganz sicher, dass er seine Worte so gemeint hatte, wie er es glaubte.

»Captain Geary, hier spricht Captain Desjani. Die Zählung der befreiten Gefangenen auf der Audacious war durch das nachfolgende Gefecht und durch den Verlust einiger Schiffe durcheinandergeraten, die an der Bergung beteiligt gewesen waren. Aber jetzt steht eine vorläufige Liste zur Verfügung, die momentan durchgearbeitet wird. Man hofft, eine endgültige, bestätigte Liste vorlegen zu können, kurz bevor wir den Sprungpunkt nach Branwyn erreichen.«

Diese Nachricht erfüllte ihn mit einer gewissen Zufrieden-heit, da sie ihm vor Augen hielt, dass es ihm gelungen war, wenigstens einige Allianz-Matrosen zu retten, die beim ersten Aufenthalt im Lakota-Systemin Gefangenschaft geraten waren.

Er tippte auf die Komm-Einheit in seinem Quartier. »Vielen Dank, Captain Desjani. Aber das hätten Sie nicht für mich erledigen müssen, schließlich sind Sie nicht mein Stabschef.«

Nicht, dass jemand anderes sein Stabschef gewesen wäre. Der von Admiral Bloch war zusammen mit den anderen Unterhändlern im Heimatsystem der Syndiks ums Leben gekommen, und Geary hatte danach keinen Offizier von einem seiner Schiffe abziehen wollen, um diese Aufgabe zu übernehmen, solange sie alle ohnehin chronisch unterbesetzt waren. Außerdem versorgten ihn die automatischen Systeme mit fast allen Informationen, ohne dafür einen Stabschef zu benötigen.

»Ich bin Ihnen gern behilflich, Sir.«

Lächelnd unterbrach Geary die Verbindung, drehte sich um und sah Victoria Rione an, die ihm einen finsteren Blick zuwarf. Sie war in seine Kabine gekommen, um mit ihm über die Flottenkonferenz zu reden, die sie trotz Abwesenheit mitverfolgt hatte. Sie waren von Desjani in ihrer Unterhaltung gestört worden. »Was ist?«, fragte er. »Das waren gute Neuig-keiten.«

»Ja«, stimmte sie ihm in frostigem Tonfall zu. »Und voller Eifer von deiner fröhlichen, kleinen Helferin überbracht.«

Er spürte, wie ihre Eiseskälte die Wut in ihm brodeln ließ.

»Meinst du damit Captain Desjani?«

»Wen denn sonst? Jeder in der Flotte weiß, was sie für dich empfindet. Du musst mir das nicht noch unter die Nase reiben.«

»Das sind Gerüchte, und das weißt du ganz genau! Ich habe noch nie erlebt, dass sie in dieser Richtung irgendwelche Andeutungen macht, und ich verhalte mich ihr gegenüber ganz sicher auch nicht so«, wandte er ein. »Niemand, dem ich in den Gängen der Dauntless begegne, sieht mich mit Ge-ringschätzung an. Wenn die Crew dieses Schiffs denken würde, Captain Desjani und ich könnten nur daran denken, dann…«

»Die Crew würde gar nichts machen«, fiel Rione ihm aufgebracht ins Wort. »Selbst wenn ihr zwei es auf der Brücke triebet, würden die Wachhabenden diskret wegsehen und sich insgeheim für ihre respektierte Befehlshaberin und den legendären Helden freuen, weil die beiden das Glück gefunden haben. Wie kann dir so etwas nicht klar sein?«

»Das ist doch albern. Die Leute wissen, dass wir beide zusammen sind.«


»Man sieht uns vielleicht von Zeit zu Zeit zusammen, aber jeder kann erkennen, dass wir emotional noch immer genauso weit voneinander entfernt sind wie an dem Tag, an dem du aus dem Tiefschlaf aufgetaut wurdest.«

Er wollte widersprechen, überlegte es sich jedoch anders.

Rione hatte völlig recht. Selbst wenn er mit ihr schlief, waren sie im Geiste doch nicht eins. Lust und Liebe waren zwei unterschiedliche Dinge, und er wusste, was davon sein Verlangen nach Victoria Rione weckte. Er konnte nicht so tun, als ob es anders wäre. »Nach außen sind wir beide immer noch zusammen. Würde ich dich wegen Desjani verlassen, dann…«

»Dann würden sie dich beglückwünschen. Ich bin Zivilistin und zudem eine Politikerin. Sie vertrauen mir nicht, sie halten mich nicht für eine von ihnen, und das bin ich auch nicht.«

»Das heißt doch nicht…«

»Doch, das heißt es! Wenn die Flotte morgen darüber ab-stimmen müsste, dann würden die Offiziere und Matrosen vermutlich sogar einmütig dafür stimmen, mich in eine Rettungskapsel zu setzen und mich in Richtung des nächsten Syndik-Arbeitslagers zu schießen, damit sie in dein Quartier ein-ziehen kann, um für die nächste Zeit das Bett für dich warm zu halten. Wen kümmern schon die Flottenvorschriften? Sie weiß das! Was glaubst du, warum sie sich so unbehaglich fühlt, wenn das Thema zur Sprache kommt?«

»Es ist ihr gutes Recht, sich unbehaglich zu fühlen!«, gab Geary hitzig zurück. »Sie hat absolut nichts getan, was den Eindruck rechtfertigt, dass sie diese Absichten hegen könnte.«

Rione sah ihn eindringlich an. »Natürlich hat sie nichts getan! Das hast du auch nicht.«

»Was denn? Willst du mir jetzt auch noch Gefühle für sie unterstellen?«

»Oh, ich unterstelle gar nichts. Ich stelle nur fest! Es ist nicht zu übersehen, dass du lieber mit ihr zusammen bist als mit mir oder mit irgendwem sonst. Und sie erwidert diese Ge-fühle, wie du weißt.«

»Ich weiß überhaupt nichts«, fuhr Geary sie an. »Wir müssen zusammenarbeiten! Sie besitzt einen guten militärischen Verstand und gute Instinkte, und aus dem Grund möchte ich ihre Meinung hören. Wieso um alles in der Welt bist du überhaupt eifersüchtig auf Desjani?«

»Weil du sie besser leiden kannst als mich, du Idiot! Wäre da nicht eure Ehre im Weg, die — wie ich unumwunden zugebe — makellos ist, und wärt ihr beide nicht so ungeheuer pflicht-bewusst, dann könntet ihr nicht die Finger voneinander lassen. Und dann würde Desjani die gleichen Glücksgefühle empfinden, die sie sonst nur hat, wenn sie ein Syndik-Kriegsschiff zerstört. Und wenn dir das alles nicht bewusst ist, dann bist du noch oberflächlicher, als ich von einem Mann erwartet hätte!« Rione sah ihn wütend an, schien noch etwas anfügen zu wollen, fuchtelte dann aber nur frustriert mit den Händen und stürmte aus seinem Quartier.

Die offensichtlichste Erwiderung ging ihm erst durch den Kopf, als sich die Luke bereits hinter ihr geschlossen hatte.

Vielleicht kann ich sie besser leiden, weil sie mich anders als du nicht so oft anbrüllt! Es war nutzlos, diesen Satz in den Raum zu stellen, wenn sie schon weg war. Er würde auch nicht hinter ihr her laufen, um es ihr zu sagen, und abgesehen davon war es vermutlich gar keine so kluge Bemerkung, was ihm sicher auch bewusst würde, sobald er sich wieder beruhigt hatte.

Zudem wusste er, dass eine absolut ehrliche Antwort anders aussähe. Ich mag Desjani, weil sie mich versteht. Auch wenn sie mich für einen großen Helden hält, der in wichtiger Mission unterwegs ist, scheint sie zu wissen, wer ich wirklich bin. Und weil wir so gut zusammenarbeiten, als ob wir instinktiv wüssten, was der andere braucht.

Wir mögen die gleichen Dinge, wir können miteinander reden. In ihrer Gegenwart kann ich mich auf eine Weise entspannen, wie es mir bei niemandem sonst gelingt. Das machte Desjani zu einem hervorra-genden Captain für sein Flaggschiff, zu einer angenehmen Gesprächspartnerin, mit der er sich gut unterhalten konnte, zu einer Frau, mit der er…

Verdammt!

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