19

„Untertreibungen werden in Zeiten des Krieges überbewertet, Meister Taran Zhu.“ Vol’jin nickte Chen und Tyrathan zu. „Ich freue mich, dass ihr zurück seid.“

Der Mensch erwiderte die Geste. „Und wir sind froh, dass wir es zurück wieder bis hierher geschafft haben. Deine Stimme hat sich erholt. Schön.“

„Ja, das ist sehr schön, Vol’jin.“ Der Braumeister lächelte. „Ich kann etwas Tee machen, der dir vielleicht noch mehr hilft.“

Der Troll schüttelte den Kopf. Ihm fiel eine gewisse Distanziertheit zwischen Chen und dem Menschen auf, aber jetzt war nicht die Zeit, sich damit zu befassen. „Besser wird es nicht. Zumindest nicht im Moment. Bei allem gebührend’n Respekt, Meister Taran Zhu, wir müssen mehr über dies’n Ort wissen.“

„Urteilt nicht zu streng über die Pandaren, Vol’jin. Die Art, wie wir die Dinge handhaben, wird Euch gewiss fehlerhaft vorkommen. Einen Fehler habt Ihr bereits gefunden: Dass wir kein richtiges Militär haben, empfindet Ihr als Fehler, und das, obwohl es hier seit Jahrtausenden keine erfolgreiche Invasion mehr gegeben hat. Womöglich wird die Zukunft Euch in diesem Punkt recht geben.“ Der Anführer der Shado-Pan faltete die Pfoten hinter dem Rücken. „Nach dem, was Chen mir über die Welt jenseits der Nebel erzählt hat, saht auch Ihr Euch Katastrophen gegenüber, die niemand vorhersagen konnte. Ihr könnt also argumentieren, dass unsere Logik in dieser Hinsicht mangelhaft sei, aber sie hatte über Jahrtausende Bestand. Sie war eine Tatsache, so unumstößlich wie der Sonnenaufgang am Morgen und der Sonnenuntergang am Abend.“

„Eure Worte sind nicht sonderlich informativ.“

„Aber sie weisen Euch auf Eure Vorurteile hin, welche Euer Urteil vernebeln könnten, wenn Ihr seht, was ich Euch zu zeigen habe.“ Taran Zhu nickte in Richtung der Karte. „Es wird nur selten erwähnt, aber das Tal ist uns nicht fremd. Es ist sogar bewohnt, und die Flüchtlinge früherer Angriffe haben dort Schutz gefunden. Doch strategische Informationen und Details von der Art, wie Ihr sie wünscht, können wir nicht anbieten.“

„Für mich sieht es so aus, als hättet Ihr gehofft, Ihr könntet Pandaria vor dem bewahren, was dort lauert, indem Ihr das Tal totschweigt.“ Tyrathan betrachtete die Karte. „Aber ein Problem zu verbergen, löst es nicht.“

„Es behindert aber jene, die danach streben, dieses Problem zu entfesseln.“ Der alte Pandaren atmete tief ein und dann langsam wieder aus. „Was ich Euch nun zeige, wurde von einem Shado-Pan-Meister zum nächsten weitergereicht, und das seit der Zeit, bevor es die Shado-Pan überhaupt gab. Ich kann Euch nur zeigen, was man auch mir gezeigt hat, und ich weiß nicht, ob die Ängste und die Prioritäten meiner Vorgänger die Tatsachen verzerrt haben. Ebenso wenig kann ich Euch sagen, was im Lauf der Zeit vergessen oder ausgeschmückt wurde. Aber was ich nun mit Euch teile, habe ich noch keinem anderen Mönch gezeigt.“

Seine Pfoten tauchten auf Hüfthöhe wieder hinter seinem Rücken auf, dann breitete er sie aus. Dunkle Kugeln aus Energie knisterten in seinen Handflächen. Er hielt sie mit ausgestreckten Armen, die eine nach oben gereckt, die andere nach unten. Ein Fenster, durch das goldenes Licht strahlte, erschien im leeren Raum zwischen ihnen, und dann begannen sich Bilder innerhalb dieses Fensters zu bewegen.

„Dieses Gebiet liegt im Herzen der Tu-Shen-Begräbnisstätte verborgen. Der Donnerkönig – der erste Tyrann unter den Mogu und derjenige, mit dem Eure Zandalari am Anbeginn der Zeit ein Abkommen trafen – hatte unter sich einen Zirkel getreuer Gefolgsleute. Diese Kriegsfürsten wurden niedergemetzelt, als ihr Herr im Sterben lag. Vielleicht sollte dadurch verhindert werden, dass sie Anspruch auf seinen Thron erheben und das Reich in einen Bürgerkrieg stoßen. Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen, ist Folgendes: Die Mogu glauben, dass der Tod nicht immer endgültig ist und dass die Toten, oder Teile von ihnen, später wieder zum Leben erweckt werden können. Ich schätze, das ist der Grund für die Invasion in diesem Tal.“

Vol’jin sah genau hin. Zum ersten Mal erhaschte er einen Blick auf einen Mogu – anstatt sie nur zu fühlen, so wie damals in der Höhle. Sein Mund wurde trocken, sein Hals begann zu schmerzen. Diese Krieger waren noch größer als die Zandalari, mit gewaltigen Muskeln und grausamen Gesichtern. Man hätte meinen können, dass sie aus einem Basaltdolmen geschnitzt waren. Der Troll erinnerte sich an Taran Zhus Warnung, dass die Erinnerungen sie vielleicht Furcht einflößender machten, als sie in Wirklichkeit waren. Doch selbst wenn sie nur halb so groß und stark wären, würden sie noch immer einen furchterregenden Feind abgeben.

In der Vision marschierten sie durch Pandaria und setzten Schwert und Feuer ein, um ihre Herrschaft über das unterworfene Volk auszuweiten. Die Pandaren waren auf die Stufe eines Sklavenvolks herabgesetzt, und einige wenige, die genug Glück hatten, durften zur Unterhaltung der Mogu vor ihren Herren herumalbern. Sie lebten in Palästen aus Stein und führten eine vergleichsweise luxuriöse Existenz, doch damit war es schnell vorbei, wenn sich jemand durch einen ihrer Scherze beleidigt fühlte. Dann konnte nur das Bersten einer Wirbelsäule oder das Abhacken eines Kopfes die Mogu wieder zum Lachen bringen.

Einen Moment lang verschob sich die Vision, und Vol’jins Magen verknotete sich. Er war wieder in der Höhle, wo er gestorben war, doch jetzt war sie mehr als nur ein nasser, modriger Ort voller Fledermausguano. Jetzt wirkten dort Mogu-Zauberer ihre Magie. Gelege von Eidechseneiern – vielleicht Krokolisken; Vol’jin konnte es nicht erkennen, aber es spielte auch kaum eine Rolle – lagen in Gruppen angeordnet im Sand vergraben, durch Magie auf eine ganz bestimmte Temperatur erwärmt. Als die Kreaturen schlüpften, brachte man sie in einen Teil der Höhle, die, wie der Troll nun sah, eine Art Zuchtstation war.

Dort, in dem Gewölbe, wo er gestorben war, beschworen die Mogu die Magie, die er gespürt hatte: Titanenmagie. Die Magie, die die Welt geformt hatte. Sterbliche spielten an diesem Ort mit dem Stoff der Göttlichkeit, um simple Tiere in die Saurok zu verwandeln. Die Echsenmenschen setzten sie anschließend als Truppenersatz ein, der ihr Imperium schützte, damit die Mogu selbst die Früchte ihrer Eroberungen genießen konnten.

Der Prozess war grausig anzuschauen, dennoch konnte Vol’jin die Augen nicht abwenden. Knochen barsten und streckten sich, Gelenke knickten um, Muskeln zerrissen. Als sie wieder zusammenwuchsen, veränderte sich die Körperhaltung, und sie wurden noch kräftiger. Die Saurok stellten sich auf die Hinterbeine, während ihnen Finger wuchsen und Daumen sich verschoben. Binnen Minuten verwandelten sie sich von Eidechsen in schuppengepanzerte Krieger – doch das belegte weniger die Fähigkeiten der Mogu als vielmehr die schiere Macht der Magie, mit der sie spielten.

Der Troll erschauderte. Hat die Titanenmagie, die dies’n Ort verseuchte, mich vielleicht vor dem Tod bewahrt? Im ersten Moment, als ihm dieser Gedanke kam, wollte er lachen. Es würde Garrosh ähnlich sehen, seinen Mord an dem einzigen Ort zu planen, an dem er nicht sterben konnte.

Doch das Lachen blieb ihm im Halse stecken, als die Szenerie sich erneut verschob, hin zu einem Bild von Feuer und Blut, ungleich grimmiger als die vorherigen Bilder der Eroberung. Der Himmel war düster, rote Blitze krochen darüber wie Lava, bevor sie auf die Landschaft herabzuckten. Magie verzerrte die Realität, während die Pandaren ihre Mogu-Herren stürzten. Mönche führten den Kampf um die Freiheit an, und ihr Mut brachte ihnen den Sieg ein.

Nach dem Fall des Mogu-Reiches, als der Himmel heller wurde und das Blut aus den Flüssen und Strömen fortgespült war, trugen die Pandaren ihre getöteten Feinde zur Tu-Shen-Begräbnisstätte und bestatteten sie dort. Der Respekt, den sie den Kriegsfürsten der Mogu erwiesen, überraschte Vol’jin. Hätte er Tyrathan auf dem Schlachtfeld niedergestreckt, hätte er den Kopf des Menschen auf eine Stange gerammt und sie an einer Kreuzung aufgestellt, damit jeder Reisende von seinem Sieg erfuhr.

Das hat mit ihrem Sinn für Balance zu tun. Die Furcht und der Hass soll’n durch Respekt ausgeglichen werd’n. Er sah zu, wie die Grüfte versiegelt und alle Hinweise auf diesen Ort verborgen wurden, wie die Nebel sich erhoben, um Pandaria einzuhüllen. Das ist dann wohl ebenfalls ein Gleichgewicht. Der Frieden der Unsichtbarkeit, gut getarnt, als Ausgleich für die Schreck’n des Krieges. Ihre Güte gehört zu ihrem Heilungsprozess, und dass sie sich zurückgezog’n haben, war reine Notwendigkeit.

Als die Vision verblasste, begegnete der Troll Taran Zhus Blick. „Jetzt verstehe ich, Meister Taran Zhu. Ich verurteile Euch nicht.“

„Aber Ihr wünscht Euch, einige Dinge wären anders.“

„Mehr Dinge, als ich zähl’n kann. Aber mit Wünsch’n gewinnt man keine Schlacht.“ Vol’jin drückte den Finger auf die Tu-Shen-Region der Karte. „Ihr sagt, dort leben Leute. Was könnt’n sie uns über diesen Ort sagen?“

„Nur sehr wenig. Die meisten von ihnen sind zufrieden mit ihrem Leben dort. Sie erforschen weder ihre Umgebung noch sprechen sie mit Fremden. Es reicht ihnen völlig, in ihrem kleinen Paradies verborgen zu sein.“ Der alte Pandaren lächelte. „Und die wenigen, die eine abenteuerlustigere Natur hatten, wurden ermuntert, der Schildkröte nachzujagen.“

Chen hob den Kopf. „Damit wir nicht die Grüfte der Mogu-Kriegsfürsten und ihres Kaisers stören.“

„So ist es, Meister Sturmbräu. Einige Mogu haben zwar überlebt, aber sie stellten nie eine Bedrohung dar. Das wenige, was wir über die Zandalari wussten, erfuhren wir durch sie. Doch sie spielten die Mächte der Trolle herunter. Wir errichteten die Begräbnisstätte in dem Glauben, dass niemand die Fähigkeit oder den Drang hätte, die Mogu wiederzubeleben. Allerdings scheint es, als würden Eure Zandalari Schritte unternehmen, um eben das zu tun. Sie haben den Donnerkönig aus seiner Gruft geholt, und …“

Der Mensch verschränkte die Arme vor der Brust. „… jetzt sind sie zurück, um seine Kriegsfürsten zu befreien?“

„Sie würden seinen Willen und seine Macht um ein Vielfaches verstärken.“

Der Donnerkönig sieht in ihnen wohl das, was auch Garrosh in den Anführern der anderen Hordegrupp’n sieht. Vol’jin nickte. „Dann können wir logischerweise von zwei Ding’n ausgehen. Erstens: Das Ziel des Donnerkönigs wird es sein, seine Herrschaft wiederherzustell’n.“

Chen schüttelte den Kopf. „Das wäre schlecht für Pandaria.“

„Ja. Die Leute hier haben ihn vielleicht vergessen, seit er in sein Grab gelegt wurde, aber ich bezweifle, dass die Zeit in der Gruft sein Gedächtnis getrübt hat.“ Tyrathan seufzte. „Und zweitens: Wir müssen die Invasionstruppen der Zandalari aufhalten, bevor sie die Begräbnisstätte erreichen.“

Vol’jin schüttelte den Kopf. „Nein. Wir müss’n nur verhindern, dass sie die Kriegsfürsten wiederbeleben. Vermutlich gibt es nur ein paar unter ihnen, die stark genug für diese Beschwörung sind.“

Der Mensch nickte abgehackt. „Ich verstehe. Wir töten sie …“

„Einen Teil von ihnen auszuschalt’n sollte genügen, denke ich.“ Der Schattenjäger blickte Taran Zhu an. „Und Eure oberste Priorität wird es sein, Pandaria gegen die Mogu zu verteidig’n. Wie viele Mönche habt Ihr für diese Aufgabe?“

„Einhundert, und knapp die Hälfte von ihnen habe ich bereits in die Provinzen geschickt, um Vorbereitungen zu treffen, Versorgungslinien aufzubauen, die Leute zu trainieren. Doch das ist nicht die Art von Mönchen, die Ihr meint.“ Der Mönch reckte das Kinn hoch. „Von dieser Sorte, der tödlichen Sorte, habe ich – Euch drei und mich selbst eingeschlossen – fünfzig.“

„Ein halbes Hundert, um eine Zandalari-Invasion zu stopp’n und einen jahrtausendealten Mogu-Tyrannen zurück ins Grab zu schick’n.“ Vol’jin nickte langsam. „Ich brauche sieben, um die Begräbnisstätte zu sichern. Und jetzt lasst uns darüber reden, wir Ihr die anderen einsetzt, während wir fort sind.“


„Ich bin nicht erfreut, Hauptmann Nir’zan.“ Die Tatsache, dass der Troll auf dem Bauch vor ihr lag, hatte nicht die besänftigende Wirkung, die sie normalerweise bei diesem Anblick verspürte. „Ich glaube, du erwartest ein Lob, weil du herausgefund’n hast, dass der Mensch, der einen unserer Spähtrupps ausgeschaltet hat, derselbe war, der hier in Zouchin gekämpft hat. Aber wie du vielleicht versteh’n kannst, hätte ich lieber gehört, dass er tot ist, nicht, dass er seinen Kampf fortführt.“

„Ja, Mylady.“

„Und dass wir das Buch des Schamanen verloren haben, vergrößert mein Missfallen noch. Der Mensch und der Pandaren hätten gefangen genommen werden sollen. Ich sollte das Protokollbuch jetzt in meinen Händen halten.“ Hätte der Troll versucht, gegen die Unmöglichkeit dieser Worte zu protestieren, hätte sie ihn auf der Stelle selbst getötet, als Exempel für die anderen Offiziere, die sie beobachteten. Dennoch wusste Khal’ak natürlich, wie unsinnig es gewesen wäre, anzunehmen, dass Nir’zan die beiden Mörder einholen könnte; er war schließlich erst losgeschickt worden, nachdem die letzte Meldung des Spähtrupps ausgeblieben war.

Sie stupste ihn mit dem Zeh an der Schulter an, und er erhob sich in eine kniende Haltung. „Aber es spricht für dich, dass du selbst gekommen bist, um Meldung zu mach’n. Und ebenso, dass du deine Einheit im Osten auf Position zurückgelassen hast. Außerdem hast du im Fischerdorf eine Skizze von den Fußabdrücken des Mensch’n angefertigt, weswegen du seine Spur wiedererkennen konntest. Du bist intelligenter, als ich sonst unter diesen Umständen glauben würde.“

Hauptmann Nir’zan hielt den Blick auf den Boden gerichtet. „Ihr seid zu gütig, Mylady. Ich hatte Glück, dass die Fußspur’n nicht von dem Sturm fortgespült wurd’n, der das Feuer in dem Bauernhaus löschte.“

Einen Moment lang presste sie die Hände vor den Lippen zusammen, dann senkte sie sie wieder und nickte. „Ihr werdet alle mit euren Kompanien entlang unserer geplant’n Route Stellung beziehen. Geht davon aus, dass der Feind von unserem Kommen weiß. Stellt Posten an allen Kreuzungen auf und auch an allen Punkten, wo man eine größere Feindmacht zurückhalt’n kann. Falls ihr oder irgendeiner eurer Soldaten auf die Idee kommt, sich zurückzuziehen … Nun, das wäre ein großer Fehler. Glaubt mir, ihr wollt lieber einen schnell’n Tod durch die Hand des Gegners sterben, als langsam an meinen liebevollen Streicheleinheiten zu verenden.

Wann immer möglich, werdet ihr Gefangene nehmen, und ihr werdet alles, was sie wiss’n, aus ihnen herausquetschen. Falls sie politischen Einfluss haben oder ein hohes Amt bekleiden, lasst sie zu mir bring’n. Ihre Familien werden geköpft, ihre Leichen verbrannt und ihre Schädel an den Kreuzung’n aufgestellt. Dass unsere Späher tot sind, ist teilweise Schuld der Pandaren, also sollen für jeden unserer Toten zehn dieser viehischen Kreaturen sterb’n. Aber einen Gefangenen – jemand, der zu jung oder zu alt ist, um kämpfen zu können – werdet ihr freilassen, damit die Geschichte sich verbreitet.“

Sie beugte sich vor und hob das Kinn ihres Hauptmanns mit dem gekrümmten Finger an. „Und dir, Nir’zan, wird eine besondere Ehre zuteil. Du hast herausgefund’n, welche Rolle der Mensch bei alldem spielte. Du und deine Kompanie, ihr werdet also die Spitze übernehmen und am weitesten vorstoßen. Ihr werdet herausfinden, wo die Allianz ihre Trupp’n hat. Dann werdet ihr ein paar Gefangene nehmen, aber lasst euch nicht entdecken! Schnappt euch vorzugsweise Mensch’n, von mir aus auch Worgen. Elfen, wenn ihr nichts anderes findet, oder ein paar Zwerge und Gnome. Ich will das Zwölffache vom Gewicht unserer Toten in Allianzfleisch. Von ihnen werdet ihr niemanden freilass’n. Die Allianz wird früh genug herausfinden, warum ihre Leute verschwunden sind.“

„Ja, Mylady.“

„Bringt die Gefangenen zur Gruft der Kriegsfürsten. Mir wird schon eine Verwendung für sie einfall’n.“ Khal’ak richtete sich auf. „Geht jetzt, ihr alle. Meldet euch wieder, wenn ihr Erfolge vorzuweisen habt.“

Sand wirbelte auf, als ein Dutzend Trollhauptmänner zu ihren Einheiten rannten. Sie würden nicht versagen, denn bei den Aufgaben, die sie ihnen gegeben hatte, konnte man nicht versagen. Sie würden erfolgreich sein, und das würde ihnen Zuversicht schenken, und die wiederum würden sie später brauchen, wenn Khal’ak das Unmögliche von ihnen verlangte.

Sie wandte sich um, denn sie hatte den Schatten des Mogu bereits gespürt, bevor er den Sand um sie verdunkelte. „Es ist ein guter Morgen, verehrter Chae-nan.“

„Du würdigst deine Toten nicht genug. Ich würde für jeden eurer Gefallenen hundert Pandaren abschlachten lassen.“

„Ich hatte darüber nachgedacht, aber wir haben zu wenige Kreuzungen für so viele Schädel gefunden. Und wir haben auch nicht genügend Stang’n.“ Sie zuckte unbeschwert mit den Schultern. „Davon abgesehen können wir später noch mehr umbringen. Falls das deinen Meister erfreut, will ich es gerne tun.“

„Ich bezweifle, dass er Gefallen an Pandaren findet, aber vielleicht an Menschen.“ Der Mogu lächelte auf eine Weise, die klarmachte, warum Henker so oft Kapuzen tragen. „Der Mann, den du suchst, und sein Pandaren und dann noch dieser Troll aus dem Dorf – sie würden meinen Meister gewiss zufriedenstellen.“

„Dann werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um sie ihm zu bring’n.“ Sie verbeugte sich vor ihm. „Ich werde sie ihm persönlich vorführen, damit der Donnerkönig ihnen die Seelen aussaug’n und sich an ihren Qualen laben kann.“

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