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Im Washingtoner Pentagon nimmt die Zentrale des Office of Naval Intelligence den gesamten vierten Stock dieses weitläufigen Baus ein: Fünfundzwanzigtausend Soldaten und Zivilisten sind hier beschäftigt. Anfangs hatte die ziemlich sterile Ausstattung — Aktenschränke und Schreibtische in olivgrün oder schlachtschiffgrau — Robert Bellamy gestört, aber inzwischen hatte er sich längst daran gewöhnt.

Als er jetzt sein Büro betrat, saß seine Sekretärin Barbara bereits im Vorzimmer.

«Guten Morgen, Commander. Der Direktor möchte Sie in seinem Büro sprechen.«

«Das hat Zeit. Verbinden Sie mich bitte mit Admiral Whittaker.«

«Ja, Sir.«

Eine Minute später war er mit dem Admiral verbunden.

«Ich nehme an, daß Ihre Besprechung beendet ist, Robert?«

«Vor einer guten halben Stunde.«

«Wie ist’s gewesen?«

«Hmmm, recht… interessant. Hätten Sie Zeit, mit mir zu frühstücken, Admiral?«Robert bemühte sich um einen eher beiläufigen Tonfall.

Der Admiral zögerte keine Sekunde.»Natürlich. Treffen wir uns bei Ihnen?«

«Gern. Ich hinterlege einen Besucherausweis für Sie.«

«Danke, Robert. Wir sehen uns in einer Stunde.«

Eine Ironie des Schicksals, daß ich einen Besucherausweis für den Admiral hinterlegen muß, dachte Robert Bellamy, während er auflegte. Bis vor ein paar Jahren hat er als Chef des Marinenachrichtendienstes hier den Ton angegeben. Wie muß ihm zumute sein, wenn er jetzt wieder hierherkommt?

Robert drückte auf eine Taste seiner Gegensprechanlage.

«Commander?«fragte Barbara.

«Ich erwarte Admiral Whittaker. Bitte lassen Sie ihm einen Besucherausweis ausstellen.«

«Ich kümmere mich sofort darum.«

Jetzt wurde es Zeit, sich beim Direktor zu melden. Bei Dustin Thornton, diesem Scheißkerl.

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