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Kiew, UdSSR

Wie die meisten ihrer Landsleute war Olga Romantschenko von der Perestrojka enttäuscht. Anfangs hatte sie Hoffnung in die Verheißungen der neuen Männer in Moskau gesetzt und erwartet, daß es nun bald Frischfleisch, Gemüse, hübsche Kleider, Lederschuhe und weitere wundervolle Artikel in den Geschäften der sowjetischen Hauptstadt zu kaufen geben würde. Aber jetzt — sechs Jahre nachdem alles angefangen hatte — machte sich bittere Enttäuschung breit. Das Warenangebot war spärlicher als je zuvor. Schwarzmarktgeschäfte waren lebensnotwendig. Praktisch alles war jetzt knapp, und die Preise hatten sich verdreifacht. Und die Hauptstraßen waren noch immer von Rytwina — riesigen Schlaglöchern — übersät. Täglich gab es Protestdemonstrationen, und die Zahl der Verbrechen stieg unaufhaltsam.

Olga Romantschenko arbeitete seit zehn Jahren in der Kiewer Stadtbibliothek am Lenkomsomol-Platz. Unmittelbar vor ihrem 33. Geburtstag hatte sie den Beschluß gefaßt, sich einen lange gehegten Wunschtraum zu erfüllen und eine Auslandsreise zu machen. Also zog sie einen Atlas aus ihrem Bücherregal und blätterte darin. Da ihr für eine größere Reise das Geld fehlte, kam nur ein europäisches Land in Frage. Und schließlich entschied sie sich für die Schweiz.

Obwohl sie das niemals zugegeben hätte, erschien ihr die Schweiz vor allem deshalb verlockend, weil sie einmal Schweizer Schokolade gekostet und diesen Geschmack nie wieder vergessen hatte. Sie hatte eine Vorliebe für Süßigkeiten. Russische Süßigkeiten — wenn sie überhaupt zu bekommen waren — wurden fast ohne Zucker hergestellt und schmeckten abscheulich.

Ihre Vorliebe für Schokolade sollte Olga Romantschenko das Leben kosten.

Olga war von Zürich begeistert. Die Menschen auf den Straßen waren so elegant gekleidet und fuhren so teure Autos, daß Olga den Eindruck hatte, in dieser Stadt lebten nur Millionäre. Und erst die Geschäfte! Sie machte einen Schaufensterbummel auf der Bahnhofstraße, der großen Züricher Einkaufsstraße, und staunte über die unglaubliche Vielfalt des Warenangebots.

Dann stieß Olga auf die für ihre Pralinen und Schokoladen berühmte Confiserie Sprüngli. Vier große Schaufenster waren mit einer verwirrenden Vielzahl von Süßigkeiten aller Art dekoriert. Es gab riesige Schachteln mit verschiedenen Pralinen, Schokoladentiere, Marzipan mit Schokoladeüberzug, Schokoladetafeln, in Schokolade getauchte Nüsse, Bananen in Schokolade und Likörbohnen. Schon die Auslagen waren ein Fest fürs Auge. Olga hätte am liebsten von allem etwas gekauft, aber als sie die Preise sah, begnügte sie sich mit der kleinsten Schachtel Pralinen und einem Schokoriegel.

Im Laufe der folgenden Woche besuchte Olga den Zürichberg, das Rietberg-Museum, das Großmünster und ein Dutzend weiterer Touristenattraktionen.

Am vorletzten Tag ihres Aufenthalts in der Schweiz nahm sie an einer höchst aufregenden Busrundfahrt durch die Alpen teil. Die Landschaft war atemberaubend schön, und unterwegs sahen sie den Absturz eines mysteriösen Flugobjekts, das Olga für eine Fliegende Untertasse hielt. Aber der neben ihr sitzende kanadische Bankier erklärte ihr, es gäbe keine Fliegenden Untertassen und dies sei lediglich ein vom Schweizer Fremdenverkehrsamt inszeniertes Touristenspektakel. Olga war nicht restlos überzeugt und sprach nach der Heimkehr mit ihrer Mutter darüber.

«Natürlich gibt es Fliegende Untertassen!«sagte ihre Mutter.»Ich sehe jeden Abend welche.«

Nachdem Robert sein Visum an der Reception des Stockholmer Hotels abgeholt hatte, verspürte er plötzlich das heftige Bedürfnis, mit Susan zu sprechen. Vielleicht ist sie ja schon wieder aus Brasilien zurück, dachte er. Und er hatte Glück!

«Hallo?«Diese kehlige, sexy klingende Stimme!

«Hi, Susan. Wie war’s in Brasilien?«

«Robert! Ich hab’ versucht, dich anzurufen, und nie erreicht.«

«Ich bin nicht zu Hause.«

«Oh. «Sie wußte, daß es keinen Sinn hatte zu fragen, von wo aus er anrufe.»Geht’s dir gut?«

Für ‘nen Eunuchen bin ich prima in Form.»Klar. Großartig. Wie geht’s Money… Monte?«

«Danke, auch gut. Robert, wir laufen morgen nach Gibraltar aus.«

«Oh?«Natürlich auf Moneybags’ verdammter Jacht. Wie heißt sie gleich wieder? Ah, richtig: Halcyon.»Mit der Jacht?«

«Ja. Du kannst mich an Bord anrufen. Weißt du das Rufzeichen noch?«

«Ja, natürlich. WS 337.«Was bedeutet wohl die Abkürzung WS? Wunderbare Susan?

«Meldest du dich mal? Nur damit ich weiß, daß bei dir alles in Ordnung ist.«

«Klar. Ich vermisse dich, Baby.«

Am anderen Ende herrschte lange, schmerzliche Stille. Robert wartete. Was erwartete er zu hören? Komm und rette mich vor diesem charmanten Mann, der wie Paul Newman aussieht und mich dazu zwingt, auf seiner Achtzigmeterjacht zu verreisen und in unseren schäbigen kleinen Palästen in Rom, Monte Carlo, Paris, London und weiß der Teufel wo noch zu leben.

«Ich vermisse dich auch, Robert. Paß gut auf dich auf.«

Nachdem Robert ein Zimmer im Kiewer Hotel Dnjepr bezogen hatte, sah er auf seine Armbanduhr. 20.10 Uhr. Die Bibliothek würde bereits geschlossen sein. Das bedeutete, daß er bis zum nächsten Morgen warten mußte.

Nach dem Abendessen verließ er das Hotel und schlenderte durch die Innenstadt. Die ukrainische Metropole war eine attraktive, europäisch wirkende Großstadt mit Parks und herrlichen Alleen. Überragt wurde Kiew von prachtvollen alten Kirchen — der Zehntkirche zu Maria Geburt, der Kirche des hl. Andreas, und der weißen, im Jahre 1037 erbauten Kathedrale der hl. Sophia mit ihrem vierstöckigen Glockenturm.

Zwölfter Tag Kiew, UdSSR

Früh am nächsten Morgen, nur wenige Minuten nach Öffnung der Stadtbibliothek, betrat Robert Bellamy das riesige düstere Gebäude und blieb an der Information stehen.

«Ich suche eine Frau, die meines Wissens hier arbeitet. Olga.«

«Olga? Ja, natürlich. «Die Frau hinter der Theke deutete auf den Eingang des Lesesaals.»Olga ist im Saal dahinter.«

So einfach war das also gewesen. Robert durchquerte den Lesesaal, in dem an langen Tischen eifrig lernende Studenten saßen. In dem kleineren Raum dahinter erblickte er eine Frau, die damit beschäftigt war, Bücher von einem Wagen in die Regale zurückzustellen.

«Entschuldigung«, sagte Robert.

Sie drehte sich um.»Ja?«

«Olga?«

«Ich bin Olga. Was wollen Sie von mir?«

Robert lächelte entwaffnend.»Ich schreibe einen Zeitungsartikel über die Auswirkungen der Perestrojka auf russische Durchschnittsbürger. Hat sie Ihr Leben sehr verändert?«

Die Frau zuckte mit den Schultern.»Vor Gorbatschow haben wir nicht gewagt, den Mund aufzumachen. Jetzt dürfen wir den Mund aufmachen — aber wir haben nichts, was wir reinstecken könnten.«

«Aber einiges hat sich doch bestimmt zum Besseren verändert. Beispielsweise dürfen Sie jetzt reisen.«

«Soll das ein Witz sein? Welche Familie mit vier Kindern kann sich eine Reise leisten?«

Er ließ nicht locker.»Trotzdem sind Sie in der Schweiz gewesen und.«

«In der Schweiz? Ich bin noch nie im Ausland gewesen!«

Robert starrte sie an.»Sie sind noch nie in der Schweiz gewesen?«fragte er langsam.

«Wenn ich’s Ihnen doch sage!«Sie nickte zu einer dunkelhaarigen Kollegin hinüber, die mit einem weiteren Bücherwagen hereinkam.»Das ist die Glückliche, die eine Schweizreise gemacht hat!«

Rasch sah er zu ihr hinüber.»Wie heißt sie?«

«Olga. Genau wie ich. Olga Romantschenko.«

Robert seufzte erleichtert.»Vielen Dank.«

Eine Minute später unterhielt Robert sich mit der zweiten Olga über ihre Reise in die Schweiz. Bald hatte er das Gespräch auf die Busrundfahrt und den Absturz des merkwürdigen Flugobjekts gelenkt, der Olga immer noch sehr beschäftigte.

«Sind Sie bei der Rundfahrt auch mit Ihren Reisegefährten ins Gespräch gekommen?«

«O ja! Sie waren alle sehr freundlich. Ich habe sogar einen Mann aus Washington kennengelernt.«

«Wirklich?«

«Ja. Er war sehr nett. Ich weiß sogar noch seinen Namen: Kevin Parker. Er spielt in der Politik eine wichtige Rolle. Er sagt Senatoren, wie sie abstimmen müssen.«

Robert war verblüfft.»Hat er Ihnen das erzählt?«

«Ja. Er lädt sie zu Reisen ein und macht ihnen Geschenke, und sie stimmen dann so ab, wie seine Klienten es wünschen. So funktioniert die Demokratie in Amerika.«

Ein Lobbyist. Robert ließ Olga noch eine Viertelstunde erzählen, doch sie konnte ihm keine weiteren nützlichen Informationen über die anderen Fahrgäste geben.

«General Hilliard? Ich habe die russische Zeugin aufgespürt. Sie heißt Olga Romantschenko und arbeitet in der Stadtbibliothek Kiew.«

«Gut, ich sorge dafür, daß die sowjetischen Stellen sich mit ihr befassen.«

BLITZMELDUNG

TOP SECRET ULTRA NSA AN DIREKTOR GRU PERSÖNLICH 1. AUSFERTIGUNG VON 1 AUSFERTIGUNG(EN)

BETREFF: OPERATION DOOMSDAY

8. OLGA ROMANTSCHENKO — KIEW TEXTENDE

An diesem Nachmittag flog Robert Bellamy mit einer Iljuschin I1-82 der Aeroflot nach Paris. Dort stieg er in eine Maschine der Air France nach Washington um.

Gegen zwei Uhr nachts schreckte Olga Romantschenko aus dem Schlaf auf und horchte. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht: Jemand pochte heftig gegen ihre Wohnungstür. Hastig stand sie auf und lief in den Vorraum ihrer winzigen Wohnung.»Wer ist da«, rief sie ängstlich.

«Genossin Olga Romantschenko?«fragte eine Männerstimme.

«Ja.«

«Glawnoje Raswediwatelnoje Uprawlenije.«

Die gefürchtete GRU.

Zitternd öffnete sie die Tür. Vor ihr standen zwei bullige Männer in Zivil. Sie drängten sich an ihr vorbei in die Wohnung.

«Was… was wollen Sie von mir?«

«Wir stellen hier die Fragen. Ich bin Juri Gromkow. Das hier ist Wladimir Semski.«

Sie fühlte eine kalte Hand nach ihrem Herzen greifen.»Was wollen Sie von mir? Was hab’ ich getan?«

Semski ging sofort darauf ein.»Aha, Sie wissen also, daß Sie was verbrochen haben!«

«Nein, natürlich nicht«, widersprach Olga verwirrt.»Ich weiß nicht, weshalb Sie hier sind.«

«Sie sind gerade von einer Reise in die Schweiz zurückgekommen, stimmt’s?«

«J-j-ja«, stotterte sie,»aber es… war alles legal… ich hab’ alle Papiere gehabt.«

«Spionage ist nicht legal, Genossin Romantschenko.«

«Spionage?«fragte Olga fassungslos.»Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden!«

Gromkow starrte schweigend auf ihren Körper. Olga wurde plötzlich bewußt, daß sie nur ein dünnes Nachthemd trug.

«Los, mitkommen!«

«Aber wohin denn?«

«Zum Verhör in die Zentrale.«

Olga durfte einen Mantel über ihr Nachthemd ziehen. Dann wurde sie die Treppe hinuntergestoßen und in eine schwarze Tschaika-Limousine geschoben. Sie dachte an all die Menschen, die in solchen Limousinen weggebracht worden waren, um nie mehr zurückzukehren, und war wie gelähmt vor Angst.

Gromkow setzte sich ans Steuer, während Semski neben Olga auf dem Rücksitz Platz nahm.

«Bitte glauben Sie mir«, sagte Olga in flehentlichem Ton.»Ich würde mein Land niemals.«»Maul halten!«blaffte Gromkow sie an.

«Warum bist du so grob zu ihr?«fragte Semski.»Ich glaube ihr, wenn du’s genau wissen willst.«

Olga begann neue Hoffnung zu schöpfen.

«Die Zeiten haben sich geändert«, fuhr Semski fort.»Genosse Gorbatschow will nicht, daß wir rumlaufen und Unschuldige belästigen.«

«Wer sagte, daß sie nicht schuldig ist?«knurrte Gromkow.»Vielleicht ist sie’s, vielleicht auch nicht. Beim Verhör in der Zentrale stellt sich das ganz schnell raus.«

«Red’ keinen Unsinn, Juri!«widersprach Semski.»Du weißt genau, daß sie in der Zentrale ein Geständnis unterschreiben wird — egal, ob sie nun schuldig ist oder nicht. Das gefällt mir nicht.«

«Dann hat sie eben Pech gehabt. Wir können nichts dagegen tun.«

«Doch, das könnten wir!«

«Was denn?«

Der Mann neben Olga schwieg einen Augenblick.»Hör zu, Juri«, sagte er dann.»Warum lassen wir sie nicht einfach laufen? Wir könnten behaupten, sie sei nicht zu Hause gewesen. Wir halten die Kollegen ein, zwei Tage hin, und dann ist ihr Fall vergessen, weil sie so viele andere Leute zu vernehmen haben.«

Olga versuchte etwas zu sagen, aber ihre Kehle war wie ausgedörrt. Sie hoffte inständig, der Mann neben ihr würde den anderen überzeugen können.

«Wozu sollen wir unseren Hals für sie riskieren?«brummte Gromkow.»Was haben wir davon? Womit will sie sich revanchieren?«

Semski warf Olga einen fragenden Blick zu. Sie schluckte.»Geld hab’ ich keines«, flüsterte sie heiser.

«Wer braucht dein Geld? Geld haben wir selbst reichlich.«

«Sie hat was anderes«, warf Gromkow ein.

«Augenblick, Juri!«protestierte Semski, bevor Olga antworten konnte.»So was kannst du nicht von ihr erwarten.«

«Das muß sie selbst entscheiden. Entweder sie ist nett zu uns, oder sie landet in der Zentrale. Vielleicht kriegt sie dort ‘ne besonders hübsche Schiso.«

Was Schisos waren, wußte Olga: unbeheizte winzige Einzelzellen mit einer Holzpritsche ohne Decken. >Nett zu uns sein…< Was meinte er damit?

Semski wandte sich an Olga.»Also, was ist dir lieber?«

«Ich… ich verstehe nicht, was er meint.«

«Mein Kollege will damit sagen, daß wir deinen Fall vergessen könnten, wenn du nett zu uns bist. Nach einiger Zeit würde kein Mensch mehr daran denken.«

«Was. was müßte ich dafür tun?«

Gromkow grinste sie im Rückspiegel an.»Du brauchst bloß ein paar Minuten Zeit für uns zu haben.«

Olga begriff plötzlich, worauf die beiden hinauswollten. Sie schüttelte den Kopf.»Nein, das könnte ich nicht!«

«Auch recht. «Gromkow fuhr schneller.»Dann amüsieren sie sich eben in der Zentrale mit dir.«

«Warten Sie doch!«Olga war nahe daran, in Panik zu geraten. Sie hatte schreckliche Geschichten über mißhandelte Untersuchungshäftlinge gehört. Eigentlich hatte sie ja geglaubt, damit sei jetzt Schluß, aber das stimmte offenbar nicht. Die Perestrojka war nur ein schöner Traum. Sie würde keinen Anwalt bekommen und mit niemandem reden dürfen. Sie saß in der Falle. Die GRU-Leute konnten sie wochenlang einsperren, schlagen, vergewaltigen, vielleicht sogar ermorden. Mit diesen beiden Männern war wenigstens alles in ein paar Minuten überstanden, und danach würden die Kerle sie laufenlassen.

«Einverstanden«, sagte sie bedrückt.»Fahren wir in meine Wohnung zurück?«

«Nein, ich weiß einen besseren Platz«, antwortete Gromkow. Er wendete auf der Straße.

«Tut mir leid, daß es so gekommen ist«, flüsterte Semski,»aber er ist mein Vorgesetzter. Ich kann ihn nicht abhalten.«

Olga gab keine Antwort.

Sie fuhren an der Schewtschenko-Oper vorbei und erreichten einen großen Park mit alten Bäumen. Um diese Zeit war er völlig menschenleer. Gromkow parkte unter den Bäumen, schaltete die Scheinwerfer aus und stellte den Motor ab.

«Kommt, wir steigen aus«, sagte er.

Die drei stiegen aus.

Gromkow starrte Olga an.»Du kannst von Glück sagen, daß du damit wegkommst. Darüber bist du dir hoffentlich im klaren?«

Olga nickte nur. Angst schnürte ihr die Kehle zu.

Gromkow führte sie auf eine kleine Lichtung.»Los, zieh dich aus!«

«Es ist kalt«, sagte Olga.»Könnten wir nicht…?«

Gromkow schlug sie mit voller Kraft ins Gesicht.»Tu, was ich dir sage, bevor ich’s mir anders überlege.«

Olga zögerte noch einen Augenblick, aber als Gromkow weiteres Mal ausholte, begann sie ihren Mantel aufzuknöpfen.

«Zieh ihn aus.«

Sie ließ ihn zu Boden gleiten.

«Jetzt das Nachthemd.«

Olga zog es sich langsam über den Kopf.

«Hübsche Figur«, meinte Gromkow anerkennend. Er nahm eine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger.

«Bitte…«

«Keinen Laut, sonst bringen wir dich sofort in die Zentrale. «Er stieß sie zu Boden.

Ich denke einfach nicht daran. Ich stelle mir vor, ich sitze in dem Schweizer Bus und fahre durch eine herrliche Landschaft.

Gromkow hatte seine Hose heruntergelassen und drückte Olgas Beine auseinander.

Ich sehe die schneebedeckten Alpengipfel. Ein junger Mann und ein Mädchen fahren auf einem Schlitten zu Tal.

Sie spürte seine Hände unter ihren Hüften, und dann drang sein Geschlecht in sie ein. Sie stöhnte vor Schmerz.

Auf den Straßen fahren schöne Autos. Mehr Autos, als ich im Leben gesehen habe. In der Schweiz hat jeder ein Auto.

Er stieß noch fester zu, knetete ihre Brüste, gab wilde, tierische Laute von sich.

Irgendwann gehört mir ein kleines Haus in den Bergen. Wie nennen die Schweizer sie gleich wieder? Chalets. Und ich esse jeden Tag Schokolade und eine ganze Schachtel Pralinen.

Nun zog Gromkow sich schweratmend aus ihr zurück. Er stand auf und nickte Semski zu.»Jetzt bist du an der Reihe!«

Ich heirate und kriege Kinder, und im Winter sind wir alle in den Bergen beim Skifahren.

Semski zog den Reißverschluß seiner Hose herunter und bestieg sie.

Dort lebe ich glücklich und zufrieden. Und ich gehe nie wieder in meine Heimat zurück. Nie. Nie. Nie.

Er war in sie eingedrungen, umfaßte mit hartem Griff ihre Gesäßbacken und drückte ihren Leib auf den kalten Erdboden, bis der Schmerz fast unerträglich war.

Wir leben auf einem Bauernhof, wo es immer ruhig und friedlich ist, und haben einen wunderschönen Blumengarten.

Als Semski mit ihr fertig war, sah er zu seinem Kollegen auf.»Das hat ihr sicher gefallen«, sagte er grinsend.

Dann packte er Olgas Hals und brach ihr mit einem kurzen Ruck das Genick.

Am übernächsten Tag brachten die Kiewer Zeitungen eine Meldung über eine Bibliothekarin, die im Park vergewaltigt und ermordet worden war. Der Bericht schloß mit einer strengen Warnung der Miliz, für junge Frauen könnten nächtliche Spaziergänge im Park lebensgefährlich sein.

BLITZMELDUNG

TOP SECRET ULTRA DIREKTOR GRU AN DIREKTOR NSA PERSÖNLICH 1. AUSFERTIGUNG VON 1 AUSFERTIGUNG(EN) BETREFF: OPERATION DOOMSDAY

8. OLGA ROMANTSCHENKO — LIQUIDIERT TEXTENDE

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