»Also weißt du, Bär, du … du … du …«

»Ja?«

»Du verdienst ein paar hinter die Ohren, du Esel! Deinen armen Hasen so zu erschrecken!«

»Wieso erschrecken?« fragte verwundert der Bär, der ein Esel geworden war.

»Also das ist die Höhe!« Der Hase rang nach Luft, was in Anbetracht des zerrissenen Nachthemds einen berückend tiefen Einblick gestattete. »Ich habe natürlich gedacht, dir ist ganz plötzlich dein Elend zu Bewußtsein gekommen, und daß du jetzt genauso arm bist wie am Anfang, und da hast du durchgedreht und wolltest dich umbringen!«

»Mich umbringen?« Jakob schüttelte verwundert den Kopf, die Neun-Millimeter-Brumme in der Hand. Die Pistole schüttelte er mit. »Ziel mit dem Ding nicht auf mich!« kreischte der Hase. »Wenn das losgeht, habe ich ein Loch im Bauch!«

»Bei Jakob Formann geht nichts los, wenn er nicht will«, prahlte dieser schon wieder. »Warst du nicht gestern abend noch Feuer und Flamme, wie ich dir meinen Plan entwickelt habe? Weil in dem Protokoll in der verfluchten Kassette nämlich steht, daß auch ich meinen Anteil an dem Theresienkroner Eierkollektiv habe! Und weil, wenn ich diesen Anteil jetzt ganz schnell dir überschreibe – wo wir doch wieder zusammen sind –, dir niemand von diesen Bankgaunern den Anteil wegnehmen darf, denn er gehört ja dann nicht mehr mir, sondern dir. Und dir darf man überhaupt nichts wegnehmen, so würde ich wenigstens wieder ein bißchen Geld kriegen, um neu anfangen zu können hier in Theresienkron! Begeistert warst du von meiner Idee, oder warst du nicht?«

»Ich war …« stöhnte der Hase.

»Und hast du dich nicht ebenso wahnsinnig aufgeregt wie ich darüber, daß du die Schlüssel für die beiden Schlösser von der Kassette nicht hast finden können? Ja oder nein?«

Ein Hauch: »Ja …«

»Na also! Und wie du mir da eben deine Pistole gezeigt hast, da ist mir der Einfall gekommen, das verfluchte Ding aufzuschießen! Es geht nur nicht auf, es fliegt nur jedesmal vom Tisch runter!«

Der Hase ließ sich, gänzlich ohne Kraft, abermals zu Boden sinken. »Bär! Weißt du, daß ich fast gestorben bin vor Schreck? Du hast doch die Tür hinter dir versperrt!«

»Weil ich gewußt habe, daß du mich stören wirst und versuchen, mir die Kanone zu entwinden, und daß du schreien und jammern wirst, in deinem schönen Zimmer wird nicht geschossen, das habe ich genau gewußt! Und weil ich Angst gehabt habe, du läufst mir ins Schußfeld. Es ist ja leider auch eine Kugel abgeprallt von der Kassette und in die Maria-Theresia-Kommode geflogen. Tut mir leid, aber wenn ich die Tür nicht abgesperrt hätte, hätte ich überhaupt nicht schießen können, du hättest es nie erlaubt! Jetzt sei ruhig! Drei Patronen sind noch drin. Jetzt muß sie aufgehen, die elende Kassette!« Jakob hob die Pistole neuerlich. Der Hase hob die Hände, um sich die Ohren zuzuhalten. In diesem Moment klingelte das Telefon auf dem Schreibtisch des Hasen. Jakob erstarrte. Der Hase krabbelte tapfer hoch, wankte zum Schreibtisch und hob ab.

»Martens«, sagte der Hase sanft und ruhig, als wäre überhaupt nichts geschehen. »Julia Martens spricht hier … Wie bitte? … Wen wollen Sie? … Wer sind Sie denn? … Ach so, natürlich … Ja, der ist hier, einen Moment, bitte …« Und zu Jakob: »Für dich!«

»Für mich?« Jakob stand der Mund offen.

»Ja, für dich! Paß auf den Revolver auf, du zielst schon wieder auf mich, und es sind noch drei Patronen drin!«

»Aber wer ist es denn?«

»Einer von deinen Bankgaunern«, sagte Julia Martens.

»Wieso weiß er denn, daß ich bei dir bin?«

»Er hat mich gefragt. Ich habe ja gesagt. Sie suchen dich wie eine Stecknadel im Heuhaufen! Himmelarschundzwirn«, rief der zierliche Hase, »willst du vielleicht den Hörer nehmen?«

3

»Hier Formann!«

Der Hase war so aufgeregt, daß er etwas tat, was er normalerweise nie getan hätte. Er preßte sein Ohr an das Kopfende des Hörers und wurde damit Zeuge der folgenden Konversation …

»Herr Formann! Mein Gott, endlich! Wo wir Sie überall gesucht haben! Frau Martens war unsere letzte Hoffnung. Da sind Sie also jetzt, zum Glück! Äh … Hier spricht Rusch, Dieter Rusch. Ich bin Präsident des CWWDWW in Köln.«

»Der Präsident des … Aber das ist doch der Herr von Herresheim!«

»Gewesen, Herr Formann, gewesen!«

»Ist er krank? Ist ihm etwas zugestoßen?« forschte Jakob mit falscher Besorgnis.

»Er hat sein Amt freiwillig niedergelegt, Herr Formann.«

Ach, wie wohl wurde da dem Jakob!

Die Hasenpfote machte einen kleinen Hüpfer in seiner Hose. Jakob auch.

»Aber warum denn?«

»Er fühlte sich diesem Amt nicht gewachsen. Nervenzusammenbruch. Liegt in einem Sanatorium. Schlafkur.«

»Warum denn einen Nervenzusammenbruch, Herr Rusch?«

»Die Arbeit, Herr Formann«, kam die sympathische Stimme aus Köln. »Die ungeheure Arbeit, die er sich mit der provisorischen Leitung Ihres Imperiums aufgebürdet hat … Er war doch den Banken gegenüber verantwortlich … Stündlich gab es neue Aufregungen … Hervorragend, dieser Herr von Herresheim …«

»In der Tat!«

»Ach was, Herr Formann, warum soll ich Ihnen etwas vorlügen? Sie erfahren es ja doch! Also: Die Banken haben den Herrn von Herresheim gefeuert!«

Hasenpfote, ich danke dir!

»Gefeuert? Aber weshalb denn?«

»Weil er den Aufgaben, die ihm das CWWDWW gestellt hat, in keiner Weise gewachsen war und den Erwartungen aufgrund dessen, was er von sich und seiner Qualifikation behauptete, nicht im geringsten entsprochen hat.«

Lieber Gott, dachte der vor einiger Zeit wieder in die Gemeinschaft der katholischen Christen Zurückgekehrte ergriffen, es gibt Dich also doch! Niemals mehr werde ich daran zweifeln. Aber ich muß jetzt etwas sagen. Verzeih mir, bitte …

Jakob sagte: »Tja, für einen Wehrwirtschaftsführer unter den Nazis hat’s bei dem gerade noch gereicht. Aber für mehr auch nicht. Ist er also auf die Nase gefallen, der Trottel, der hochnäsige.«

»Hrm! Herr Formann, Sie werden doch zu diesen letzten Sätzen nicht ausgerechnet von mir eine Bestätigung erwarten! Ich meine, was Sie da sagen in Ehren … Aber ich …«

»Aber Sie?«

»Aber ich bin dieser schwierigen Materie auch nicht gewachsen! Und ich war kein Wehrwirtschaftsführer unter den Nazis!«

»Sie sind dieser Materie auch nicht gewachsen, Herr Rusch?« Jetzt pochte die Narbe an Jakobs Schläfe, als wollte sie platzen.

»Nein! Darum suchen wir Sie ja so dringend, Herr Formann! Ganz besonders jetzt, wo dieser Herr Arnusch im Gefängnis sitzt.«

Der Hörer glitt aus Jakobs Hand und krachte auf den Tisch. Er hob ihn mit bebenden Händen wieder auf. Der Arnusch Franzl im Hefen! Der Arnusch Franzl, der mir fünfundsiebzig Millionen Schilling aus den Rippen gezogen und mich dann mit der Steuer aufs Kreuz geschmissen hat. Jessas, jessas, so a Freud’, wir alle fahr’n nach Konnersreuth!

»Der Arnusch sitzt …«

»… im Gefängnis. Untersuchungshaft. Das wird wohl etliche Jährchen geben. Und den haben Sie für Ihren besten Freund gehalten!«

»Ja, aber was hat er denn angestellt?« erkundigte Jakob sich selig, während der Hase wie wild an ihm herumküßte.

»Er war doch Generalbevollmächtigter für das gesamte Finanzwesen all Ihrer Unternehmen, Herr Formann, nicht wahr?«

»Ja, und?«

»Und nun, bei der gründlichen Prüfung durch vereidigte Fachleute hat es sich herausgestellt, daß dieser Arnusch schon vor vielen Jahren in absolut krimineller Weise bei zwei Plastikwerken in Argentinien und einem in Brasilien die Bilanzen gefälscht hat – zusammen mit anderen natürlich.«

»Er hat die Bilanzen …!«

»Ich wußte, es würde Ihnen sehr nahegehen, das zu hören. Ihr vermeintlich bester Freund. Die Bilanzen waren so gefälscht, daß sie nur Verluste oder kaum Gewinne auswiesen – viele Jahre lang. Ist Ihnen das denn nie aufgefallen?«

»Wissen Sie, ich hatte so viel zu tun! Und ich habe dem Arnusch Franzl doch völlig vertraut!«

»Das war Ihr Unglück, Herr Formann.«

»Wieso?«

Der Hase hörte zu küssen auf und wurde ernst. Frauen haben ein unheimliches Gespür für Dinge, die da kommen.

»Weil die Bilanzen alle so gefälscht waren, daß der Arnusch Millionen und Millionen einstrich, während es so aussah, als ob diese Werke überhaupt nichts erwirtschafteten. Das haben wir jetzt festgestellt.«

»Das haben Sie jetzt festgestellt …«

Der Hase sah auf einmal zu Tode betrübt aus.

Um so freudiger wurde Jakob.

»Ja. Und damit stimmt natürlich die Generalbilanz, die Herr von Herresheim Sie im Namen des Bankenkonsortiums vorzulegen genötigt hat, nicht! Sie ist viel zu ungünstig!«

»Zu … ungünstig?«

»Sage ich doch! Was sollten wir tun? Wir haben Arnuschs Auslieferung gefordert. Österreich hat ihn ausgeliefert. Einen üblen Wirtschaftskriminellen. Da war Herr von Herresheim schon im Sanatorium. Und ich saß auf seinem Stuhl.«

»Und Sie saßen auf seinem …«

»Ja. Aber jetzt ging es erst los, Herr Formann! Die Wirtschaft begann sich zu erholen! Alle Ihre Fabriken und Werke arbeiten wieder mit Gewinn. Natürlich noch nicht so wie früher …«

»Natürlich nicht …«

»…aber doch so, daß Sie den Banken gegenüber wieder liquid sind, was Zinsen und so weiter angeht … Herr Formann, Sie müssen sofort herkommen! Sofort! Ich schaffe es, wie gesagt, auch nicht. Und die Banken wollen – nein, sie bitten Sie, Herr Formann, wieder die Gesamtleitung über alle Ihre Werke und sonstigen Firmen zu übernehmen! Sie sind doch der einzige, der sich auskennt. Sie waren doch immer der einzige, der sich vollkommen ausgekannt, der alle Fäden in der Hand gehabt hat! Natürlich können wir Ihnen Ihren gesamten Besitz noch nicht zurückerstatten … Aber selbstverständlich das Schloß am Starnberger See! Und einen Rolls-Royce! Oder auch zwei! Und wenn sich die Lage weiter so bessert, dann werden die Banken mit Freuden in Ihnen schon in Kürze einen interessanten Kunden sehen, und alles wird Ihnen wieder gehören … wenn die Lage sich weiter bessert … wenn Sie dieses entsetzliche Knäuel, das sich gebildet hat, entwirren … Herr Formann! Hören Sie? Herr Formann! Um Himmels willen, sind Sie noch da?«

Der Hase war auf einen Stuhl gesunken.

Jakob betrachtete ihn blinzelnd.

»Natürlich bin ich noch da …«

»Gut. Dann fliegt hier sofort die Maschine los, die wir für Sie gechartert haben. Direkt nach Österreich! Sie wird auf dem Flugplatz Hörsching bei Linz landen. Das ist doch ganz in Ihrer Nähe, nicht wahr?«

»Ganz in meiner Nähe, jawohl.«

»In zwei Stunden ist die Maschine da! Seien auch Sie da, Herr Formann! Kommen Sie! Helfen Sie uns! Ich bitte Sie! Wir alle bitten Sie! Sie dürfen uns jetzt nicht im Stich lassen! Schließlich geht es ja auch um Ihre Interessen, nicht wahr?«

»Schließlich geht es ja auch um meine Interessen …«

»Sie werden also auf dem Flugplatz Hörsching sein in zwei Stunden, ja?«

»Ja«, sagte Jakob Formann.

4

Aus einem strahlend blauen Herbsthimmel senkte sich eine makellos weiße Düsenmaschine und fand auf Rollbahn 2 des österreichischen Flughafens Hörsching bei Linz Bodenberührung. Die Sonne schien, es war warm, sehr warm noch für diese Jahreszeit.

Auf dem Rasen vor dem Tower standen der Hase und der Bär. Sie hatten ihre Räder daheimgelassen und waren mit dem Taxi von Theresienkron hierhergekommen. Neben Jakob stand sein schäbiger Koffer. In einer Hand hielt er einen schon sehr mitgenommenen Diplomatenkoffer, den er seit dreißig Jahren mit sich in der Welt herumschleppte – ein Geschenk des Hasen.

Der arme Hase bemühte sich verzweifelt um Beherrschung und Fassung, Fassung, Fassung! Julia hatte ein Tuch um das Haar gebunden. Sie war nicht geschminkt, denn sie hatte sich gesagt, daß sie ja doch nur fürchterlich würde weinen müssen – und dann rann die ganze Schminke, so sie drauf war, bloß über ihr Gesicht, und sie sah aus wie ein Clown. Ach, dachte der arme Hase, jetzt weiß ich, warum die Clowns im wirklichen Leben alle so traurig sind.

Die schneeweiße Düsenmaschine war ausgerollt und glitt jetzt langsam auf das Vorfeld. Das Jaulen der Triebwerke starb ab.

Bei der Pilotenkanzel wurde eine Treppe heraus- und heruntergeklappt. In der offenen Cockpit-Tür erschienen Pilot und Copilot und winkten. Sie stiegen die Gangway ein paar Stufen herab. Da schluchzte der Hase laut auf und klammerte sich an Jakob. Sofort zogen sich die zwei Piloten dezent in das Cockpit zurück. Draußen, in großer Entfernung, graste eine Lämmerherde.

»Ja, also dann …«, sagte Jakob heiser. Ihm war auch nicht sehr wohl zumute.

»Ach, Bärchen«, barmte der Hase. »Bitte, bitte, bitte, flieg nicht weg! Verlaß mich nicht schon wieder! Bitte, Bärchen!«

»Mein liebes Kind«, sprach Jakob, die Bebende streichelnd, »hör doch bloß auf zu weinen!«

»Ich will ja aufhören«, schluchzte Julia. »Aber ich ka … ka … kann nicht!« Und sie weinte nur um so heftiger.

»Ich komme doch zurück«, sagte Jakob. »Ich habe dir doch versprochen, daß ich zurückkomme …«

»Das hast du mir schon einmal versprochen, Bärchen!« Ganz fest umklammerte der Hase den Bär. »Und dann hat es dreißig Jahre gedauert, bis du zurückgekommen bist … länger! Wenn es diesmal wieder so lange dauert, dann kommst du im Jahre … jetzt haben wir siebenundsiebzig … siebenundsiebzig und dreißig sind hundertsieben … dann kommst du im Jahr zweitausendsieben wieder zurück … Oder kann sein auch erst im Jahr zweitausendacht … Und dann bin ich schon …« Es war zuviel für den Hasen. Er brach in hemmungsloses Heulen aus.

Jakob streichelte und streichelte. Es wurde nicht besser. Aber ich muß doch nach Köln! dachte er. Ich kann doch nicht ewig weiterstreicheln! Also, das geht wirklich nicht! Und dreißig Jahre bleibe ich diesmal bestimmt nicht weg!

Zärtlich machte er sich von Julia frei, küßte sie wortlos und rannte davon, auf das schneeweiße Flugzeug zu, den schäbigen großen Koffer in einer Hand, den schäbigen kleinen Diplomatenkoffer in der anderen. Nur weg, dachte er, nur weg! Das halte ich nicht aus!

Der Hase sank schluchzend und bebend auf eine Bank. Aber das sah Jakob nicht. Der hatte schon die Gangway der Maschine erreicht und hastete sie empor. Die Besatzung – vier Mann – begrüßten ihn herzlich. Langes Händeschütteln. Äußerster Respekt. Alles wie früher. Tja, dachte Jakob, Menschen …

In dem Moment, in dem er die Maschine betreten hatte, verspürte er bereits das Duftgemisch aus Benzin, Metall, Leder und Parfum, das er seit so vielen Jahren so sehr liebte. Er atmete tief ein. Er betrat die Kabine. Er war der einzige Passagier. Sanft summend schloß sich die Luke mit der Gangway wieder. Jakob sah plötzlich wieder einmal aus wie ein armer Kretin. (Alle seine Intelligenz war ganz nach innen gekehrt.) Reglos saß er da. Die Narbe zuckte, zuckte, zuckte. Und plötzlich rief Jakob nach dem Captain.

»Herr Formann?«

»Kommen Sie doch bitte mal her. Ich muß Ihnen etwas sagen.«

Der Captain kam zu Jakob.

Und Jakob sagte ihm vieles ganz leise ins Ohr.

Der Captain nickte und nickte.

5

Fünf Minuten später öffnete sich die Cockpit-Tür der weißen Düsenmaschine noch einmal. Die Gangway glitt herab. Über sie verließ Jakob Formann den Jet langsam und würdevoll. Würdevoll und langsam schritt er über das Vorfeld zu der Bank zurück, auf welcher der Hase zusammengebrochen war. Julia hatte sein Kommen gar nicht bemerkt. Als Jakob vor ihr stand, mußte er laut husten.

Der Hase schrak auf und starrte den Bären an wie eine Geistererscheinung.

»Aber … aber was machst du denn hier? Wieso bist du nicht im Flugzeug? Du mußt doch nach Köln fliegen!«

»Ich fliege nicht nach Köln«, sagte er.

»Nicht nach Köln …« Der Hase bekam kaum Luft zum Atmen. »Wohin denn?«

»Nirgendwohin, mein liebes Kind. Ich bleibe hier.«

»Du bleibst … hier?«

»Ja.«

»Bei mir?«

»Wie ich gerade bemerkte.«

Der Hase sank wieder auf die Bank. Jakob zog ihn zärtlich hoch.

»Also, jetzt begreife ich überhaupt nichts mehr«, sagte Julia Martens.

»Wieso …«

Er unterbrach sie freundlich, während er ihr den alten Diplomatenkoffer gab, sich bei ihr unterhakte und langsam zu gehen begann. Der Hase stolperte an seiner Seite.

»Jakob Formann, mein liebes Kind«, sagte der Bär, »ist seiner Zeit immer um zwei Schritte voraus.«

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Dank

Ohne die Hilfe, die mir von vielen Seiten so liebenswürdig gewährt worden ist, wäre es unmöglich gewesen, diesen Roman zu schreiben. Ich benötigte viele große Archive, Helfer bei der Recherchen-Arbeit und Experten auf den Gebieten von Politik, Wirtschaft, Finanzwesen, Justiz, Soziologie und Psychiatrie. Ein Verleger erzählte mir die Geschichte der deutschen Nachkriegsillustrierten, eine treue Seele tippte unermüdlich wieder und wieder meine vollgeschmierten, verbesserten Manuskripte ab. Freunde haben diese Arbeit von Anfang an hingebungsvoll unterstützt, indem sie alles, was ich geschrieben hatte, rechtlich absicherten, kritisierten, Änderungsvorschläge machten und neue Ideen entwickelten. Es ist unmöglich, alle diese Helfer hier zu nennen. Ich kann ihnen nur allen meinen herzlichsten Dank aussprechen und an dieser Stelle allein jene anführen, die mir am meisten geholfen haben.

Es sind:

Rudolf Augstein. Katharina Berg. Fritz Bolle. Dr. Walter Braun. Ilse Ebbinghaus. Margot Hielscher. Michael Jungblut. Diedrich Kenneweg. Universitätsprofessor Dr. Stephan Koren, ehemaliger Finanzminister der Republik Österreich. Universitätsprofessor Dr. Kornelius Kryspin-Exner. Erich Kuby. Professor Dr. Alex Möller, ehemaliger Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland. Luise Nikel. Dr. Hans J. Reichhardt. Und meine Frau.

Weihnachten 1977 Johannes M. Simmel

Über Johannes Mario Simmel

Johannes Mario Simmel, 1924 in Wien geboren, gehörte mit seinen brillant erzählten zeit- und gesellschaftskritischen Romanen und Kinderbüchern zu den international erfolgreichsten Autoren der Gegenwarts. Seine Bücher erscheinen in 40 Ländern, ihre Auflage nähert sich der 73-Millionen-Grenze. Der Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse wurde 1991 von den Vereinten Nationen mit dem Award of Excellence der Society of Writers ausgezeichnet. »Simmel hat wie kaum ein anderer zeitgenössischer Autor einen fabelhaften Blick für Themen, Probleme, Motive«, sagte Marcel Reich-Ranicki über den Schriftsteller.

Johannes Mario Simmel verstarb am 1. Januar 2009 84-jährig in der Schweiz.

Über dieses Buch

Johannes Mario Simmel erzählt, wie in den Jahren zwischen 1946 und 1976 aus Jakob Formann einer der erfolgreichsten, bekanntesten und reichsten Männer der Zeit wird, den seine Riesengeschäfte mit seinen Superfirmen um den ganzen Erdball jagen. Die Frauen fliegen ihm zu, vor Freunden kann er sich kaum retten, aber nicht wenige sind und bleiben eigentlich seine Feinde. So verliert Jakob Formann denn auch zur Zeit der Ölkrise durch ein Komplott alles, was er geschaffen und gewonnen hat, und ist arm wie am Anfang. Jetzt endlich aber hat er die Zeit, zu seiner großen Liebe von 1946 zurückzukehren - zu der Frau, die er nie vergessen hat …

Impressum

Copyright © 1978 bei Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München

Copyright © 2010 der eBook Ausgabe by Knaur eBook.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Digitale Satzrekonstruktion: pagina GmbH, Tübingen

ISBN 978-3-426-40406-5

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