Sie war natürlich nicht in ihrer Kammer. Skar hörte ihre Stimme durch die Tür hindurch, als er auf dem Weg nach oben an der Thronkammer vorbeikam. Er konnte die Worte nicht verstehen, aber das war auch nicht nötig - der Tonfall, in dem sie sprach, sagte ihm genug. Ohne zu zögern, öffnete er die Tür und trat ein, und Kiina verstummte erschrocken mitten im Wort. Ihre Augen schossen kleine Zornpfeile in seine Richtung, und sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, während Skar auf sie und Del zuging. Sie trug noch immer die schwarzen Kniehosen und den schweren Brustpanzer.
»Hat sie sich über mich beschwert?« fragte Skar.
Del nickte. Er wirkte erleichtert, gleichzeitig aber auch ganz leise amüsiert.
»Das hat sie. Ich habe ihr klargemacht, daß du im Recht bist.« Kiina fuhr fast erschrocken herum und starrte ihn an, und Skar begriff, daß Del ihr dies vielleicht nicht unbedingt mit diesen Worten gesagt hatte. Er lächelte flüchtig.
»Ich war vielleicht etwas heftig zu dir«, räumte er ein. »Verzeih. Wir sind alle ein wenig gereizt hier. Aber du solltest diese Kleider nicht tragen, Kind.«
Kiinas Stirn umwölkte sich vor Zorn. »Ich bin kein Kind«, widersprach sie heftig. »Und diese Kleider waren das einzige, was ich gefunden habe, außer stinkenden Quorrl-Fetzen. Aber ich werde sie gerne dagegen eintauschen, wenn du Angst hast, daß ich sie entweihe.«
»Tu das«, sagte Skar gelassen. »Oder geh zu Bradburn und bitte ihn, dir saubere Kleider zu geben. Und wenn du schon einmal dort bist«, fügte er in unverändertem Tonfall hinzu, »dann könntest du ihn gleich fragen, ob er eine nutzbringende Beschäftigung für dich hat. Ich glaube, er kann zwei Hände mehr gut gebrauchen, unten bei den Kranken.«
Kiinas Gesicht verlor noch mehr Farbe. Einen Moment lang funkelte sie ihn mit purer Wut an, dann fuhr sie so ungestüm herum, daß sie fast das Gleichgewicht verloren hätte, und rannte aus dem Zimmer.
Del sah ihr kopfschüttelnd nach. Dann wandte er sich an Skar: »Warum bist du so hart zu ihr?«
»Bin ich das?« fragte Skar, gab Del aber keine Zeit zu antworten, sondern machte nur eine rasche, ärgerliche Handbewegung. »Ich habe keine Lust, über störrische Kinder zu sprechen«, fuhr er fort. »Hat Bradburn etwas herausgefunden?«
»Über die Flasche?« Del schüttelte überrascht den Kopf. »Wie könnte er. Es ist gerade eine Stunde her, daß du sie gebracht hast. Ich glaube, er hat Angst, sie zu öffnen.« Er zögerte einen Moment. »Aber ich habe nachgedacht, Skar«, sprach er dann weiter, in merklich verändertem Tonfall.
»So?«
Del nickte. »Mir geht dieses ...« Er suchte nach Worten und hob schließlich nur die Schultern. »... dieses Netz nicht aus dem Kopf, Skar. Dieses Ding, das die Errish und ihre Drachen beherrscht.«
»Du hast es schon einmal gesehen«, erinnerte ihn Skar.
Del blickte ihn überrascht an.
»Mir geht es ebenso«, sagte Skar erklärend. »Es ist nicht das erste Mal, daß ich so etwas sehe ... Aber ich weiß nicht mehr, wann und wo.«
Del ballte die rechte Hand zur Faust. »Wir müssen es herausfinden, Skar. Wenn wir jetzt auch noch die Errish gegen uns haben...« Er sprach absichtlich nicht weiter, sondern blickte Skar an, als erwarte er eine ganz bestimmte Reaktion von ihm, aber Skar zuckte nur mit den Schultern.
»Du hast gehört, was Kiina behauptet hat. Sie haben ihre Drachen verloren. Und es tötet seine Träger. Ich glaube nicht, daß wir Angst davor haben müssen, morgen früh aufzuwachen und eine Armee von kriegerischen Errish vor dem Tor zu sehen. Aber wie dürfen dieses Netz nicht unterschätzen. Du weißt, daß es Quorrl tötet?«
Del wirkte überrascht, aber es dauerte einen Moment, bis Skar begriff, daß es weniger Überraschung über seine Worte war, sondern darüber, daß er es wußte. »Wer hat dir das gesagt?« fragte er scharf.
»Niemand«, antwortete Skar. »Aber, um mit deinen eigenen Worten zu sprechen: Ich werde vielleicht langsam alt, aber noch nicht senil. Alle Quorrl, die heute morgen dabei waren, sind tot oder sterben.« Er lächelte humorlos. »Gibt es sonst noch etwas, was ich nicht weiß?«
Del tat so, als überhöre er den letzten Satz. »Es bedeutet noch lange nicht, daß es das Netz war«, antwortete er. »Vielleicht waren die Drachen krank, oder ihr Fleisch vergiftet.« Er lächelte dünn, als er Skars Überraschung bemerkte. »Die Quorrl haben den toten Drachen geschlachtet und das Fleisch gegessen«, sagte er. »Wußtest du das nicht?«
Nein, das hatte er nicht gewußt. Aber irgendwie spürte er, daß es nicht so einfach war. Und er sprach diesen Gedanken laut aus: »Nein«, entgegnete er. »So einfach ist es nicht. Du weißt, daß das nicht stimmt.«
Del seufzte, bedeckte für einen Moment das Gesicht mit beiden Händen und seufzte noch einmal. Er wirkte sehr müde. »Du hast ja recht«, gab er zu. »Aber was glaubst du, soll ich tun? Die Quorrl zurückschicken?« Er lachte ganz leise und bitter. »Sie sind das Rückgrat unseres Heeres, Skar. Ohne sie wären wir nie so weit gekommen. Männer wie Drask und seine Brüder würden Enwor heute beherrschen, ohne die Quorrl. Wir würden diesen Krieg verlieren, ohne sie.«
»Vielleicht sollten wir das auch«, murmelte Skar.
Del sah ihn verstört an, erwiderte aber zu Skars Überraschung nichts darauf, sondern goß sich schweigend einen Becher Wein ein. Skar schüttelte den Kopf, als Del den Becher fragend in seine Richtung schwenkte.
Eine sonderbar unbehagliche Ruhe begann sich zwischen ihnen auszubreiten. Es hätte so viel zu bereden gegeben, so viele tausend Dinge, über die sie sprechen mußten, aber Del schien ebenso wie er zu spüren, wie sinnlos es gewesen wäre. Zwischen ihnen stand etwas, das tiefer war als die Kluft, die zwanzig verlorene Jahre aufgerissen hatten, und das mit Worten nicht zu überwinden war.
Del trank schweigend und sehr langsam und blickte ihn dabei über den Rand seines Bechers hinweg unentwegt an, und nach einer Weile trat Skar an ihm vorbei ans Fenster und sah auf den Innenhof herab, nicht weil ihn irgend etwas von dem interessierte, was es dort unten zu sehen gegeben hätte, sondern einzig, um Dels Blick auszuweichen.
»Was denkst du?« fragte Del nach einer Weile.
Skar antwortete nicht gleich, aber er lächelte, ohne daß Del es sehen konnte. Für einen ganz kurzen Moment glaubte er ein Echo der alten Wärme und Freundschaft zu fühlen, die sie einmal verbunden hatte. Aber er war nicht sicher, ob es wirklich da war oder ob er es nur fühlte, weil er es spüren wollte.
»Ich denke über Kiina nach«, antwortete er schließlich. »Sie meint, diese Burg sei eine Falle, eigens für uns aufgebaut.«
»Und?«
»Ich frage mich, ob sie vielleicht schon zugeschnappt ist«, antwortete Skar. Er blickte auf den Hof hinab, einen Hof, der voller Männer und Quorrl und vor allem Waffen war, und für den tausendsten Teil einer Sekunde glaubte er, einen schlanken, schwarzen Schatten aus glitzerndem Chitin zu sehen, der zwischen den Zelten stand und ihm spöttisch zuwinkte, er begriff im selben Augenblick, daß Del nicht verstehen würde, was er meinte.
Vielleicht war es das erste Mal, daß er sich wirklich in Del täuschte. »Möglicherweise ist sie es schon seit Jahren«, sagte er. Skar hörte, wie er seinen Becher abstellte und näherkam. »Vielleicht hätten wir diesen Krieg niemals führen dürfen.« Der schwarzhaarige Riese trat leise neben ihn, stützte beide Hände auf den Fenstersims und deutete auf das bunte Durcheinander auf dem Hof hinab. »Sie werden über Enwor herfallen wie ein Heuschreckenschwarm, wenn alles vorbei ist«, fuhr er fort. »Und ich weiß nicht einmal, ob wir sie aufhalten können.« Er schüttelte den Kopf, legte Skar die Hand auf die Schulter und zwang ihn mit sanfter Gewalt, sich herumzudrehen. Es war eine jener beiläufigen, vertrauten Gesten, wie sie vor einem Menschenalter zwischen ihnen üblich gewesen waren, und für einen Moment stand er nun wirklich dem alten Del gegenüber. Mit aller Macht mußte er gegen das Bedürfnis ankämpfen, Del einfach in die Arme zu schließen und an sich zu pressen. Hinterher fragte er sich vergeblich, warum er es nicht getan hatte.
Aber der Moment verstrich, und Del wurde wieder zum Kriegsherren der Satai, und plötzlich war die Kluft zwischen ihnen wieder da, tiefer, als sie je gewesen war.
Aus dem Vertrauen zwischen ihnen wurde Unbehagen. Del wich einen halben Schritt zurück und sah plötzlich fast verlegen aus, und Skar wandte sich wieder dem Fenster zu. Etwas in dem undurchschaubaren Muster aus Menschen und Quorrl dort unten hatte sich geändert, aber es dauerte eine Weile, bis er erkannte, was es war: Die Quorrl - aber auch ein Großteil der Satai - strebten einem Punkt auf dem Hof zu, der außerhalb von Skars Blickfeld lag; im toten Winkel direkt unter dem Fenster. Aufgeregte Stimmen wehten zu Skar empor; Gelächter und Rufe. »Was geht da vor?« fragte er, nicht einmal wirklich aus Interesse, sondern nur, um auf ein anderes Thema zu kommen. Del antwortete nicht.
Skar beugte sich vor, ohne dadurch sehr viel mehr erkennen zu können. Die Unruhe auf dem Hof nahm zu, und jetzt zeichnete sich ein Muster in der quirlenden Bewegung ab: Ein gutes Hundert Quorrl, komplett in Rüstung und Waffen, hatte damit begonnen, den Burghof in zwei Hälften zu teilen und so eine Gasse zu schaffen, durch die eine weitere Gruppe der Schuppenkrieger schritt, angeführt von einem grüngrauen Giganten, der eine goldfarbene Rüstung trug.
»Das ist Titch«, stellte Skar stirnrunzelnd fest. »Was hat er vor, Del?«
»Ich weiß es nicht«, gab Del zurück, in einem Tonfall, der selbst einem Narren gesagt hätte, daß er es sehr wohl wußte. Er machte sich nicht einmal die Mühe, aus dem Fenster zu schauen, um seiner Lüge damit den Anschein von Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Hinter Titch und dem guten Dutzend Quorrl, das ihn begleitete, erschienen jetzt weitere Barbarenkrieger. Einige von ihnen waren in Ketten.
Skar drehte sich abrupt vom Fenster weg und sah Del an. »Was bedeutet das?« fragte er.
Del wich seinem Blick aus. »Nichts«, sagte er. »Misch dich nicht ein, Skar. Das da geht uns nichts an.«
Skar starrte ihn noch einen Moment lang wütend an, dann verließ er ohne ein weiteres Wort den Saal und lief die Treppe hinunter. Als er die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatte, drang ein hundertstimmiges Johlen und Rufen zu ihm herein. Skar begann zu laufen. Er hatte plötzlich das ungute Gefühl zu wissen, was dort draußen vor sich ging.
Der Hof war so voller Menschen, daß Skar nach ein paar Schritten einfach in der Menge steckenblieb. Er versuchte, über die Köpfe der Männer hinweg zu erkennen, was auf der anderen Seite des Hofes vor sich ging, sah aber nichts außer einem Herd quirlender Bewegung, und noch ehe er die halbe Strecke überwunden hatte, erscholl wieder dieses beifällige, ordinäre Kreischen und Johlen. Einige Männer entblödeten sich nicht einmal, wirklich Beifall zu klatschen. Skar lief schneller, kämpfte sich rücksichtslos mit Fäusten und Ellbogen - und vor allem unter Zuhilfenahme seines schwarzen Mantels - durch die Menschenmenge und begann schließlich zu winken, um Titchs Aufmerksamkeit zu erregen. Der Quorrl blickte genau in seine Richtung, und mindestens einmal war Skar völlig sicher, daß er ihn auch erkannte; aber er tat einfach so, als sehe er ihn nicht. Und er weigerte sich auch, die Bedeutung von Skars hektischem Gestikulieren zu begreifen. In seinen Fäusten blitzte ein gewaltiges Zwei-hand-Schwert.
»Aufhören!« schrie Skar mit vollem Stimmaufwand. »Sofort aufhören! Ich befehle es!«
Er kam zu spät. Titchs Klinge sauste herab, und der Körper eines dritten Quorrl fiel enthauptet zu Boden, eine Sekunde, bevor Skar ihn erreichte und mit einer wütenden Bewegung an der Schulter herumriß.
»Was geht hier vor?!« schrie Skar, außer sich vor Wut. Erregt deutete er auf die drei enthaupteten Quorrl herab, dann auf die fünf anderen Schuppenkrieger, die in einer Reihe hinter Titch standen und mit steinernen Gesichtern auf ihre Hinrichtung warteten. »Ich verlange eine Erklärung.«
Titch streifte seine Hand beinahe sanft ab. »Das ist unsere Sache, Hoher Satai«, sagte er, leise, aber sehr bestimmt. »Mischt Euch nicht ein.«
»Eure Sache?« Skar mußte sich beherrschen, um den Quorrl nicht abermals anzuschreien. »Du täuschst dich, Titch«, sagte er. »Wenn hier Männer getötet werden, ist das nicht mehr eure Sache. Und schon gar nicht, wenn es sich um eine öffentliche Hinrichtung handelt!« Er trat einen Schritt zurück und ließ den Blick über die dichte Mauer aus Männern streifen, die Titch und ihn umgab. Eine Handvoll Quorrl-Krieger versuchte, eine lebende Kette zwischen ihm und Titch und den Delinquenten zu bilden, aber sie wurden unter dem Druck der Menge einfach zurückgedrängt. Skar fühlte sich plötzlich angewidert. Er blickte in Dutzende von Gesichtern, aber was er darin las, das war überall das gleiche: Blutdurst und eine morbide Begeisterung, und wenn überhaupt Erschrecken, dann allerhöchstem über die Tatsache seiner Einmischung. Und es waren nur Menschen, wie er voller plötzlichem Entsetzen erkannte. Kein einziger Quorrl war als Zuschauer zu der Hinrichtung gekommen.
»Was geht hier vor?« fragte er noch einmal. »Was haben diese Männer getan? Gestohlen? Jemanden getötet? Ich verlange eine Erklärung!«
Titch starrte ihn einen Moment fast trotzig an, aber dann schien er zu begreifen, daß Skar gar keine andere Wahl hatte, als auf einer Erklärung zu bestehen. Er konnte sich nicht einfach umdrehen und gehen, nach diesem Auftritt.
»Sie waren feige, Herr«, antwortete der Quorrl. »Und sie erleiden die Strafe, die Feiglingen droht.«
Skar setzte zu einer weiteren wütenden Antwort an - und dann dämmerte es ihm. »Es sind die Krieger, die heute morgen nicht gekämpft haben«, gab er seiner Vermutung Ausdruck. Titch nickte.
»Aber... aber das ist doch Wahnsinn!« entfuhr es Skar. »Du warst nicht einmal dabei! Woher willst du wissen, daß -«
»Alle anderen sind tot«, unterbrach ihn Titch. »Du hast es gesehen. Der Fluch der Sternengeborenen hat alle getroffen, die ihre Hand gegen die Errish erhoben haben. Diese hier nicht.«
»Aber das beweist doch gar nichts!« argumentierte Skar ungläubig. »Du willst sie töten, nur weil sie leben! Das ist doch verrückt!«
»Für dich vielleicht, Satai«, entgegnete Titch kalt. »Nicht für uns. Misch dich nicht ein. Wir leben nach unseren Regeln, und wir sterben danach. Willst du es uns verbieten?«
Für die Dauer eines Atemzuges war Skar nahe daran, ja zu sagen. Aber dann blickte er noch einmal in Titchs schmale Reptilienaugen, und plötzlich begriff er, daß er es nicht konnte. So wenig, wie er sich von Titch hätte wegschicken lassen können, ohne vor den Männern das Gesicht und damit seine Macht über sie zu verlieren, so wenig konnte Titch die Einmischung eines Menschen in seine ureigensten Angelegenheiten dulden. Skar wurde klar, daß er Titch würde töten müssen, um ihn an der Hinrichtung dieser Quorrl zu hindern.
»Nein«, sagte er. Aber ich werde etwas anderes tun, fügte er in Gedanken hinzu. Titch nickte ausdruckslos und legte auch die zweite Hand wieder auf den Griff seines gewaltigen Schwertes, aber Skar hielt ihn noch einmal zurück.
»Einen Moment noch«, bat er. Titch sah ihn fragend an, hielt aber gehorsam inne, und Skar drehte sich wieder zu der Zuschauermenge um. Erneut - und sehr viel mehr als das erste Mal - fühlte er sich angewidert, ja, beschämt, als er den Blutdurst und die Vorfreude auf das schreckliche Schauspiel in den Gesichtern der Männer ablas. Großer Gott, und er hatte diese Männer für Satai gehalten? Sie waren Tiere, dachte er, schlimmer als die Quorrl, denen man ihre animalische Herkunft wenigstens noch ansehen konnte. Er fragte sich, was Titch und die Quorrl empfinden mußten, bei diesem Anblick.
»Geht!« befahl er laut. »Alle. Die Vorstellung ist vorbei.« Niemand rührte sich, aber Skar sah Verblüffung und Unmut in ihren Augen aufblitzen. »Geht!« wiederholte er noch einmal. »Verlaßt diesen Hof! Ich befehle es!«
Aus den betroffenen Blicken wurde ein unwilliges Murren. Jemand begann, schrill und protestierend zu pfeifen, und einer der Männer hob die Hand und machte einen Schritt in seine Richtung, um etwas zu sagen.
Skar packte den Mann grob bei der Schulter und stieß ihn so derb zurück, daß er zwei weitere Satai mit sich zu Boden riß. »Ich sage es kein drittes Mal!« rief er. »Geht in eure Quartiere zurück. Wer in zehn Minuten noch auf diesem Hof ist, der wird von mir vor ein Gericht gestellt!«
Er wäre nicht einmal überrascht gewesen, wenn sie sich einfach geweigert hätten. Aber für dieses Mal reichte seine Macht über die Männer in den schwarzen Mänteln noch. Zögernd, unwillig und murrend, aber gehorsam, begannen sich die Männer umzudrehen und den Hof zu verlassen. Aber Skar spürte, daß er sehr viel verloren hatte, mit diesem kleinen Sieg. Vielleicht würde er ihn noch bitter bereuen.
Aber was machte das schon?
Titchs Gesichtsausdruck war so undeutbar, wie der eines Quorrl nur sein konnte, als sich Skar wieder zu ihm herumdrehte. Aber in seinen Schlangenaugen war etwas, von dem Skar sich wenigstens einbildete, daß es Dankbarkeit war.
»Du wartest, bis sie weg sind«, verlangte er, laut und in eindeutig befehlendem Ton. »Danach kannst du tun, was du tun zu müssen glaubst. Und wenn es vorbei ist, erwarte ich dich in meinem Quartier. Hast du das verstanden, Quorrl?«