Dienstag, 10. 4. 90


Lieber Jo!

Das Wochenende war ein Alptraum! Jetzt, da die Panik vorbei ist, komme ich mir selbst etwas lächerlich vor. Aber zuerst die gute Nachricht: Wir haben für die Redaktion ein neues, wenn auch desolates, um nicht zu sagen baufälliges Domizil! Ein Wunder! Nachdem selbst Freds Alteingesessenen-Beziehungen wirkungslos geblieben waren und außer dem Galluswirt — der seine Gäste bei Laune halten muß — es niemand wagte, uns Hoffnungen zu machen, half abermals der Baron. Allmählich gewöhne ich mich daran.

Wann wir endlich verstehen würden, wozu eine Zeitung da sei, Anzeigen und Lokalnachrichten! Er stelle uns selbstredend sämtliche Zuschriften zur Verfügung, die auf seine Immobilienanzeigen eingegangen seien. Leider komme für uns nur eine in Betracht. Das klang wie Engelsmusik. Nicht viel hat gefehlt, und der Baron hätte sich bei uns entschuldigt, weil er sich selbst in eine herrschaftliche Villa eingemietet hat, ohne sie vorher uns anzubieten.

Von seinem Angebot bis zu unserem Eintreffen vor der Nummer 47 in der Moskauer Straße156, zwischen Weibermarkt und Jüdengasse, war kaum eine halbe Stunde vergangen. Wir erwarteten den Eigentümer wie Kinder die Bescherung — und wurden böse überrascht. Wer erschien? Piatkowski! Er und eine hochaufragende Gestalt.

Piatkowski keuchte, als hätte er die hochaufragende Gestalt eigenhändig herbeigeschleppt. Nicht einmal als Piatkowski und der Baron sich die Hände schüttelten, wollten wir glauben, daß er es gewesen sein sollte, auf den wir gewartet hatten.

Der Baron, geschmeidig vor lauter Unternehmungslust, wiegte sich in den Hüften und forderte Piatkowski auf, voranzugehen. Zunächst müsse das Haus seinen Kunden gefallen, danach sähe man weiter. Die hochaufragende Gestalt rief, er sei sich mit Herrn Piatkowski bereits einig. Wir sollten das bitte zur Kenntnis nehmen!

Die hochaufragende Gestalt besaß eine geschulte, weithin tragende Stimme. Hinter dem Schaufenster des privaten Haushaltswarengeschäftes, das sich im Erdgeschoß befindet, erschienen nacheinander die Köpfe von Vater, Mutter und Tochter. Sie betrachteten die Szenerie, ohne meinen Gruß zu erwidern. Wer an uns vorüberging, verlangsamte die Schritte.

Der Baron kümmerte sich um niemanden, weder um Freds Gerede von Einheimischen und Dringlichkeit noch um das Getöne des anderen. Er lächelte Piatkowski an.

Die hochaufragende Gestalt, da sie uns nicht hatte abschütteln können, redete nun ungemein freundlich und verbindlich auf Piatkowski ein, hielt sich an dessen Seite und schlüpfte als erste in das Dunkel, das sich hinter dem geöffneten Flügel des Holztores auftat. Seine Stimme hallte, als er die uralte Pflasterung pries.»Phantastisch!«rief er.»Phantastisch!«Seine Schritte entfernten sich und kehrten schnell zurück.»Was ist?«fragte er Piatkowski.»Warum kommen Sie nicht?«

Der Baron war vor Piatkowski stehengeblieben, hatte ihn angesehen und dann uns gemahnt:»Halten Sie die Augen auf, bei Mängeln werden wir Mietminderung beanspruchen.«

Das Haus besteht ausschließlich aus Mängeln, die hochaufragende Gestalt jedoch fand alles faszinierend, hinreißend und» eine spannende Geschichte«: die Hufschmiede im Hinterhof, in der unter zerbrochenen Dachziegeln, Staub und Katzenkot ein Amboß samt Holzfuß stehen geblieben ist, das Fachwerk — unbedingt erhaltenswert — und immer wieder das Pflaster, das bei jeder Erwähnung um ein Jahrhundert alterte.

Piatkowski lehnte am Treppenaufgang und lutschte Drops. Das Haus hatte seinen Schwiegereltern gehört, einmal habe es einen Gemüseladen hier gegeben mit den besten Beziehungen zur Altenburger Bauernschaft und bis weit hinein ins Sächsische. Sie selbst, Piatkowski und seine Frau, hätten nichts davon gehabt. Ständig habe es Streit mit den Leuten wegen der Miete gegeben. Jetzt gehöre die Bruchbude vier Geschwistern, da bleibe sowieso nichts hängen. Unten die Haushaltswaren, ganz oben, unterm Dach, ein Ehepaar, Flüchtlinge damals, aus Schlesien, die Stadt sei voll von denen.»Ah«, sagte die hochaufragende Gestalt,»Schlesien«, und knöpfte den Mantel zu.

Das Treppenhaus ist zugig und dunkel wie ein Kamin, das Licht funktioniert nicht. In der ersten Etage, von einem kleinen Vorraum aus, führen zwei Türen zu den zur Straße gelegenen Zimmern. Das rechte und kleinere ist doppelt so groß wie unsere Redaktionsstube. Die linke Tür öffnet sich auf einen beinah saalartigen Raum mit hohen Fenstern, an den sich ein weiterer, fast ebenso großer Raum anschließt.

«Bei solchen Fenstern können Sie ja gleich auf die Straße ziehen!«Der Baron steckte eine Fingerkuppe in den Mund und hielt sie vor die Scheiben, als wollte er die Windrichtung bestimmen.»Das ist ja eine schöne Bescherung, die Sie uns hier anbieten«, rügte er Piatkowski, der tief durchatmete und zweimal nickte.»Ich nehm es! Wie es ist! Mit dem Laden unten! Abgemacht, Herr Piatkowski?! Abgemacht!?«Die hochaufragende Gestalt gestikulierte wild.

«Schauen Sie erst mal, was noch kommt«, antwortete Piatkowski und warnte Fred, der eine verzogene Tür mit Gewalt aufgedrückt hatte.»Dort wird’s gefährlich, da lassen Sie mich mal!«

Wir betraten einen langen fensterlosen Gang. Nach links öffnet sich eine Tapetentür in den Vorraum, so daß man im Kreis laufen kann. Auf der rechten Seite liegen Kammern — Stauraum, wie Fred befand.

Plötzlich wurde es wieder hell. Der Gang endet an einem Zimmer, dessen Fenster auf den Hof hinausgehen, dahinter die Rückseiten der Markthäuser.

Piatkowski blieb im Türrahmen stehen. Das kleine Gemach, das ich am liebsten gleich bezogen hätte, ist baupolizeilich gesperrt, Fußboden und Außenwand sind einsturzgefährdet. Jeder durfte hineinsehen, bevor wir den dunklen Rückweg antraten.

«Lieber Herr Piatkowski, dafür wollen Sie tatsächlich Miete? Wenn das meine Lebensversicherung erfährt!«Der Baron rief seinen herumschnüffelnden Wolf zurück. Selbst die hochaufragende Gestalt blieb diesmal still.

«Das ist Bauschutt!«rief der Baron.»Ganz einfach Bauschutt!«

Mit der bisherigen Miete sei kaum der Schornsteinfeger zu bezahlen gewesen. Jeden Pfennig hätten sie ins Dach gesteckt, entschuldigte sich Piatkowski.

«Und jetzt wollen Sie mehr Miete? Wem soll ich denn das verklickern?«

Die hochaufragende Person rief:»Ich nehme es!«

«Es tut mir wirklich leid«, wiederholte Piatkowski.

«So hören Sie doch! Ich nehme es!«

«Gehen wir mal höher«, riet Piatkowski. Wir warteten, um die bewährte Reihenfolge einzuhalten, doch die hochaufragende Gestalt scherte aus. Er sei nicht mehr gewillt, dieses Theater mitzuspielen. Er miete für ein Jahr, und damit gut. Über den Preis würden sie sich wohl einig werden.

«Ich hingegen«, sagte der Baron,»möchte nicht die Katze im Sack kaufen!«Er bestand darauf, nach oben geführt zu werden.

«Natürlich, natürlich«, beschwichtigte Piatkowski, und so kam es, daß die hochaufragende Gestalt als letzte und etwas verspätet die beiden Räume betrat, die man ebenfalls durch einen Vorraum erreichte.

«Was wollen Sie denn dafür haben?«fragte der Baron, zupfte an den Haaren seines Oberlippenbärtchens und kaute darauf herum.»Für den Sommer mag es ja gehen.«

«Nun hören Sie mal …«, mischte sich die hochaufragende Gestalt ein. Sie wußte offenbar nicht mehr, an wen sie sich wenden sollte.

«Was würden Sie denn geben?«fragte Piatkowski.

«Nicht viel, oder?«Der Baron sah zu mir und zu Jörg.»Dreihundert bestenfalls, zweihundertfünfzig Ost?«Jörg nickte, ich nickte, Fred und Ilona fanden das viel zuviel, Kurt ging von Fenster zu Fenster, bohrte seinen Daumennagel in den Kitt und blies die abblätternde Farbe weg.

«Tausend«, rief die hochaufragende Gestalt erleichtert,»tausend West! Abgemacht!?«

Das könne er nicht machen, empörte sich der Baron, er verderbe ja hier die Preise, für so ein Loch tausend zu bieten, vollkommen daneben, das sei unmoralisch, das gehe nicht an, wirklich nicht. Wenn das Schule mache … Die hochaufragende Gestalt zeigte sich kurz irritiert, besiegte jedoch ihre Bedenken und sagte:»Das ist Markwirtschaft!«

«Ja«, sagte Piatkowski, zweihundertfünfzig wäre ganz ordentlich, mehr wolle er gar nicht verlangen, er sei ja kein Raffzahn und hier müsse gehörig investiert werden, zweihundertfünfzig Ost, das gehe in Ordnung, nur immer im voraus, immer am Ersten.

Der Baron hielt ihm die Hand hin.»Ab Mai!«sagte er.»Mai?«fragte Piatkowski, schlug aber ein.

Die hochaufragende Gestalt lachte schrill.»Herr Piatkowski! Herr Piatkowski? Tausend West, abgemacht?«

«Ja«, sagte Piatkowski. Er verstehe ihn ja, und nannte die hochaufragende Gestalt bei ihrem langen wohlklingenden Namen, aber er müsse schon einsehen, die Einheimischen, und überhaupt, wie wir es hier eben so gewohnt seien.

«Ja«, sagte Fred,»wir Einheimischen!«Kurt nickte. Seine Daumennägel putzten sich gegenseitig.

Nach einem Schniefer trat die hochaufragende Gestalt vor den Baron, hielt ihm die Hand wie ein Messer vor den Bauch und brüllte:»Gratuliere, gratuliere wirklich, Gratulation!«Da der Baron seine Collegemappe mit beiden Händen an sich drückte, behalf sich die hochaufragende Gestalt mit energischen Kopfbewegungen, machte kehrt und verschwand wie ein Schatten im Dunkel des Hausflurs. Piatkowski händigte uns die Schlüssel aus, dann verabschiedeten wir uns.

Fred plante sofort die Renovierung. Wenn man ihm und Kurt freie Hand lasse, sei das in zwei Wochen komplett erledigt, komplett. Jörg bat mich, an dem Artikel über Piatkowski, der immer noch stellvertretender CDU-Vorsitzender ist, festzuhalten, auch wenn Piatkowski jetzt unser Vermieter sei. Er habe es Marion versprochen.

Der Baron ist stolz auf seine Leistung. Sobald er sein neues Briefpapier habe, werde er uns die Rechnung stellen, eine Monatsmiete Vermittlungsgebühr, normal seien drei, seine erste Einnahme im Osten!

Das alte Ehepaar aus dem Dachgeschoß hat noch nicht zu erkennen gegeben, ob sie sich über ihre neuen Mitmieter freut. Den Haushaltswarenleuten scheinen wir gleichgültig zu sein.

Mobiliar ist kein Problem — die» Lebenshilfe «verscheuert billig das Inventar der Stasivilla! Parkplätze gibt es mehr als genug. Wir müssen nur den oberen Teil der Jüdengasse roden.157

Nun also das Wochenende. Ich wollte nach Fred und Kurt sehen, die seit Freitag renovierten, und fuhr am Sonnabend mit etlichen Keksschachteln und einer Tüte Kaffee ins neue Haus. Ilona hatte Mann und Kinder mobilisiert. Sie rissen die Tapeten von den Wänden, als gäbe es nichts, was sie lieber machten. Kurt vergipste mit stoischem Gleichmut die Löcher in den Wänden. Pringel war glücklich, daß ich ihn im Schlosseranzug sah. Fred strich bereits das Vertriebszimmer. Meine Kekse nahmen sich neben dem Schaschlik und Ilonas Sahnetorte so ärmlich aus, daß ich nur den Kaffee daließ.

Jörg, Marion und ich hatten am Freitag bis Mitternacht gearbeitet, die zwölf Seiten für Montag waren so gut wie fertig. Ich weiß selbst nicht, warum ich in die Redaktion fuhr, der Eifer der anderen hatte mich angesteckt. Wie früher machte ich mich über die Post her, schlitzte ein Kuvert nach dem anderen mit Ilonas ägyptischem Brieföffner auf und drückte den Eingangsstempel auf Leserbriefe, Anfragen, Manuskripte, sortierte die Abo-Zettel aus und die Kleinanzeigen. Das letzte Kuvert hatte wie zur Belohnung ein erhabenes Wappen auf der Rückseite.

Ich ahnte noch nicht einmal etwas, als ich die vielen Namen im Briefkopf sah. Ich las das Betreff, die Anrede, erreichte den Namen unserer Zeitung und die mir bekannte Überschrift» Schweinerei …«, schneller und schneller las ich, überflog die Sätze, bis ich bei der Zahl 20 000 und der Bezeichnung DM und dem in Klammern gesetzten Wort» zwanzigtausend «stockte. Es folgte schon bald eine» vierzigtausend «in Zahlen und Worten und nach einer Leerzeile freundliche Grüße und eine Unterschrift mit zwei großen Schleifen, die den Namenszug wie ein Geschenk verschnürten.

Ich begann von vorn zu lesen und setzte kurz darauf ein drittes Mal an. Eine Rechtsanwaltskanzlei verklagte uns im Auftrag ihrer Mandanten wegen Verleumdung und drohte, sollten erneut derartige Behauptungen von uns an die Öffentlichkeit gelangen (also der angekündigte zweite Teil über die Schweinemast), wäre eine Strafe von vierzigtausend D-Mark fällig.

An der Tür mußte ich umkehren, weil ich noch immer Ilonas Brieföffner in der Hand hielt. Ich fuhr zu Jörg. Niemand öffnete. Eine halbe Stunde später, ich versuchte es erneut, sagte eine Nachbarin, die beiden seien mit den Mädchen bis morgen nach Gotha gefahren, zu Oma und Opa. Im» Wenzel «wußten sie nicht, wann Barrista wiederkomme, sein Zimmer habe er gestern jedoch um eine Woche verlängert.

Warum nur für eine Woche? Und warum hatte Georg nach diesem Artikel alles hingeschmissen? Mir schien, jeder hatte mit solch einer Wendung gerechnet, nur ich nicht. Ich beneidete Jörg und Marion um ihre Ahnungslosigkeit, um den Abend mit Eltern und Kindern. In der irren Hoffnung, den Wagen des Barons vor der Tür stehen zu sehen, fuhr ich zum neuen Haus — und daran vorbei. Ich sah Ilona durchs Fenster. Mir war nach Heulen zumute.

Wenn sie wenigstens Mark geschrieben hätten und nicht D-Mark!

Zum Glück öffnete Anna, die Verfasserin des Artikels.

«Unsere Existenz«, sagte ich,»liegt in Ihren Händen.«

Während sie das Schreiben der Rechtsanwälte las, atmete ich zum ersten Mal wieder tief durch. Als sie sagte, sie schwöre, ohne Übertreibung alles so wiedergegeben zu haben, wie man es ihr erzählt habe, und diese Leute seien zuverlässig, ganz zuverlässig, geriet ich beinah in ausgelassene Stimmung. Sie erfüllte mir einen Herzenswunsch, indem sie nachdrücklich» ganz, ganz zuverlässig «wiederholte. Mit Tränen in den Augen versprach sie, sich nochmals zu vergewissern, ich solle mir keine Gedanken machen.

Schon im Auto kehrte die Angst zurück.

Als ich am Sonntag um vier erwachte, kam mir zu Bewußtsein, daß ich das verfluchte Schreiben noch immer in meiner Tasche trug, daß dieses Teufelszeug sozusagen gemeinsam mit mir hier übernachtet hatte.

Ich brauchte all meine Kraft, um nicht sofort, nicht um sechs oder um sieben oder um acht in den» Wenzel «zu fahren. Zehn Uhr hatte ich mir zum Ziel gesetzt, halb zehn …158

Kurz nach neun habe der Herr von Barrista das Haus verlassen … Ob sie sonst noch etwas für mich tun könne.

Ich schüttelte den Kopf, ich kämpfte bereits mit den Tränen. Ich suchte den Baron in der Schlange, die vor dem Bahnhof auf die» Bild«-Zeitung wartete. Ich lief die angrenzenden Straßen ab. Ich kehrte in den» Wenzel «zurück. Ich schrieb dem Baron ein paar Zeilen, ich bat ihn inständig, sich in der Redaktion zu melden. Die Postmappe lag noch auf dem Tisch. Ich schob das Schreiben zusammengefaltet hinein. Als Georg auftauchte, um mich in Frankas Auftrag zu fragen, ob ich über Mittag bliebe, lehnte ich ab. Er hat nichts mehr damit zu tun, sagte ich mir in einem Anflug von Ritterlichkeit, verschone ihn.

Einer plötzlichen Eingebung folgend, fuhr ich zu dem Haus, in dem, der Baron hatte es mir gezeigt, Manuela wohnt, die blonde Kellnerin. Sie arbeitet jetzt in der» Schiedsrichterklause«. Aber niemand öffnete.

Gegen sieben kam ich nach Hause. Schon von draußen hörte ich die Musik. Als ich eintrat, sah ich den Wolf unter der Spiegelkonsole. Er hob nicht mal den Kopf. Der Baron hatte Robert einen CD-Spieler samt Lautsprechern geschenkt, an deren Abstimmung sie arbeiteten. Mit ihren Baseballmützen sahen sie aus wie Monteure. Michaela hatte Vorstellung.

«Und wo waren Sie?«fragte der Baron. Er habe mich bei der Eröffnung der Ausstellung vermißt, im Lindenau-Museum. So viel Lokalprominenz! Beziehungspflege nenne man das.

«Und? Haben die recht?«fragte er, nachdem ich ihm mein Herz ausgeschüttet hatte, und beruhigte mich gleich. Wer so etwas mit der Post schicke, sei sowieso nicht ernst zu nehmen. Ob wir nicht trotzdem reagieren müßten, fragte ich.

«Ja«, sagte er,»indem Sie den Wisch zerreißen und vergessen. Wer sagt denn, daß Sie ihn überhaupt bekommen haben?«Ob es nicht eine andere Lösung gebe.

«Wenn Sie möchten«, sagte er,»kümmere ich mich darum. «Genau das hatte ich hören wollen.

«Aber das kostet immer Geld, so ein Briefkopf kostet leider verdammt viel richtiges Geld.«

Ich fragte ihn nach dem zweiten Teil, ob wir den drucken sollten oder nicht.»Natürlich«, sagte er,»wenn er gut ist, sonst nicht.«

Nun haben wir eine kleine Skandalnummer, denn Jörgs Artikel über den Lehrer Offermann steht auf Seite 3. Wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen!

Sei umarmt, E.

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