Bündnisse

»Yeine.« Meine Mutter, von Eifersucht ermordet, ergreift meine Hand. Ich halte das Heft eines Dolches, der mir in die Brust gestoßen wurde. Blut, heißer als Wut, bedeckt meine Hand; sie lehnt sich zu mir herüber und küsst mich. »Du bist tot.«

Du lügst, Amnhure, knochenblasses Luder. Ich werde dafür sorgen, dass deine ganze verlogene Sippschaft in die dunkelsten Tiefen meiner selbst verschlungen werden wird.

Am nächsten Morgen fand wieder eine Sitzung des Konsortiums statt. Scheinbar war dies die Hochsaison dieses Gremiums, und man traf sich für einige Wochen täglich, um finanzpolitische Geschäfte vor der langen Winterpause zu regeln. T’vril erschien früh am Morgen, um mich für diesen Anlass zu wecken, was einige Mühe erforderte. Als ich aufstand, spürte ich einen dumpfen Schmerz in meinen Füßen, wohl von den Blutergüssen, die ich nachts zuvor während meiner Flucht vor Nahadoth davongetragen hatte. Ich hatte geschlafen wie eine Tote, da ich geistig und körperlich völlig erschöpft war.

»Dekarta wohnt fast allen Sitzungen bei, wenn es seine Gesundheit erlaubt«, erklärte T’vril, während ich mich im Zimmer nebenan ankleidete. Der Schneider hatte über Nacht ein Wunder bewirkt und mir einen ganzen Ständer voller standesgemäßer Kleidung geliefert. Er war sehr gut: Anstatt einfach etwas zusammenzunähen, das dem Stil der hochgewachsenen Amn entsprach, hatte er mir eine Auswahl längerer Röcke und Kleider geschneidert, die auch mir gut standen, obwohl ich etwas kleiner bin. Sie waren trotzdem immer noch viel dekorativer und wesentlich unpraktischer, als ich es gewohnt war — ganz zu schweigen davon, dass sie an den merkwürdigsten Stellen einengten. Ich fühlte mich lächerlich. Aber eine Erbin der Arameri durfte eben nicht wie eine Barbarin aussehen — nicht einmal, wenn sie eine war —, und so trug ich T’vril auf, dem Schneider für seine Bemühungen zu danken.

Mit all den fremdartigen Gewändern und dem pechschwarzen Kreis auf meiner Stirn erkannte ich mich im Spiegel kaum wieder.

»Relad und Scimina müssen nicht teilnehmen, und sie tun es auch nur selten«, sagte T’vril. Er war eingetreten, um mich kurz zu mustern, wie ich da so vor dem Spiegel stand. Sein zufriedenes Nicken ließ mich wissen, dass mein Aussehen seine Zustimmung fand. »Allerdings kennt sie auch jeder, und Ihr seid eine unbekannte Größe. Dekarta möchte, dass Ihr insbesondere heute anwesend seid, damit jeder seine neue Erbin sehen kann.«

Was bedeutete, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich seufzte und nickte. »Ich bezweifle, dass die meisten der Adligen sehr erfreut sein werden«, sagte ich. »Ich war zu unbedeutend, als dass sie mir vor diesem Durcheinander ihre Zeit geschenkt hätten. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihnen gegen den Strich geht, jetzt nett zu mir sein zu müssen.«

»Da könntet Ihr recht haben«, sagte T’vril leichthin und unbekümmert.

Er durchquerte das Zimmer bis zu den Fenstern und genoss die Aussicht, während ich vor einem Spiegel mit meinen widerspenstigen Haaren kämpfte. Das war reine Nervosität, meine Haare hatten noch nie besser ausgesehen.

»Dekarta verschwendet seine Zeit nicht mit Politik«, fuhr T’vril fort. »Er stellt die Zentralfamilie über derartige Dinge. Deshalb neigen die Adligen dazu, mit ihren Anliegen an Relad oder Scimina heranzutreten. Und jetzt an Euch.«

Großartig. Ich seufzte und drehte mich zu ihm um. »Ich gehe davon aus, dass es keine Chance gibt, enterbt zu werden, wenn ich mich in einen Skandal oder zwei verwickeln lasse? Vielleicht könnte ich dann in irgendeine Provinz im Norden verbannt werden.«

»Ihr würdet höchstwahrscheinlich so enden wie mein Vater«, sagte er und zuckte mit den Schultern. »Das ist die übliche Art der Familie, mit Peinlichkeiten umzugehen.«

»Oh.« Einen Moment lang fühlte ich mich unbehaglich, weil ich ihn an diese Tragödie erinnert hatte, aber dann erkannte ich, dass es ihn gar nicht berührte.

»Wie dem auch sei, Dekarta scheint fest entschlossen, dass er Euch hier haben will. Ich könnte mir vorstellen, dass er Euch, wenn Ihr genügend Arger macht, einfach wie ein Bündel verschnüren und bei der Nachfolgezeremonie zum richtigen Zeitpunkt abliefern lässt. Obwohl, soweit ich weiß, läuft diese Zeremonie ohnehin immer so ab.«

Das überraschte mich. »Ihr kennt sie nicht?«

»Die Zeremonie?« T’vril schüttelte den Kopf. »Nur Mitglieder der Zentralfamilie dürfen daran teilnehmen. Außerdem hat es seit vierzig Jahren keine gegeben — nicht, seitdem Dekarta aufgestiegen ist.«

»Verstehe.« Ich schob diese Information beiseite, um später darüber nachzudenken. »Na gut. Sind im Salon Adlige, vor denen ich mich hüten sollte?« Er warf mir einen ironischen Blick zu, und ich berichtigte mich. »Jemand im Besonderen?«

»Das werdet Ihr noch vor mir feststellen«, sagte er. »Ich glaube, dass sich sowohl Eure Verbündeten als auch Eure Feinde sehr schnell zu erkennen geben werden. Um genau zu sein, vermute ich, dass ab jetzt alles sehr schnell gehen wird. Seid Ihr bereit?«

Das war ich keineswegs. Und ich wollte ihn unbedingt nach seinem letzten Kommentar fragen. Die Dinge würden noch schneller geschehen als bisher? War das möglich?

Aber ich musste meine Fragen auf später verschieben. »Ich bin bereit.«

Und so führte T’vril mich aus meiner Wohnung und durch die weißen Flure. Meine Wohnung befand sich, wie die der meisten anderen Vollblut-Arameri, in der obersten Etage von Elysiums Ballungszentrum, obwohl ich wusste, dass sich auch in den Türmen Wohnungen und andere Räumlichkeiten befanden. Es gab noch ein Lotrechtes Portal auf dieser Etage, das nur Vollblut-Arameri benutzen durften. T’vril erklärte mir, dass es im Unterschied zu dem Portal in Elysiums Vorhof zu mehr als einem Zielpunkt führte; offenbar steuerte es verschiedene Diensträume in der Stadt unten an. Auf diese Weise konnten die Vollblut-Arameri ihren Familiengeschäften nachgehen, ohne dass sie in Regen oder Schnee gerieten — und ohne dass man sie in der Öffentlichkeit sah, wenn sie es nicht wünschten.

Niemand sonst war unterwegs. »Ist mein Großvater schon unten?«, fragte ich und blieb auf der Schwelle des Portals stehen. Wie das Hauptportal und die Palastaufzüge bestand es aus schwarzen Fliesen, die im Boden eingelassen waren — ein Mosaik, das ein Siegel der Götter formte. Es hatte starke Ähnlichkeit mit einem riesigen Spinnennetz, das aus Rissen im Boden geformt wurde, und diese Assoziation war so unangenehm, dass ich schneller als sonst wegschaute.


»Wahrscheinlich«, sagte T’vril. »Er ist gerne zeitig vor Ort. Nun, Lady Yeine, denkt daran: Ihr dürft vor dem Konsortium nicht sprechen. Die Arameri sind nur Ratgeber für die Adligen, und nur Dekarta hat das Recht, sie anzusprechen. Er tut das nicht oft. Ihr dürft auch nicht mit ihm sprechen, solange Ihr dort seid. Eure Aufgabe ist es, zu beobachten und beobachtet zu werden.«

»Und ... vorgestellt?«

»In aller Form? Nein, das wird erst später geschehen. Aber sie werden Euch wahrnehmen, keine Sorge. Dekarta muss darüber kein Wort verlieren.«

Mit diesen Worten nickte er, und ich betrat das Mosaik.

Einen verschwommenen, beängstigenden Übergang später befand ich mich in einem schönen Raum voller Marmor und stand auf einem Mosaik aus Schwarzholz-Intarsien. Drei Gehilfen des Konsortiums — diesmal nicht ganz so grün hinter den Ohren und auch nicht so überrascht — standen dort, um mich zu begrüßen und zu begleiten. Ich folgte ihnen durch einen schattigen Gang und eine mit Teppich ausgelegte Rampe hinauf in die Privatloge der Arameri.

Dekarta saß auf seinem angestammten Platz und drehte sich bei meiner Ankunft nicht um. Scimina saß zu seiner Rechten. Sie sah sich um und lächelte mir zu. Es gelang mir, sie nicht anzustarren, was allerdings einiger Anstrengung meinerseits bedurfte. Ich war mir der versammelten Adligen sehr bewusst, die im Plenarsaal des Salons herumliefen, während sie darauf warteten, dass der Aufseher die Sitzung eröffnete. Ich sah mehr als nur ein paar Blicke, die sich auf die Privatloge richteten — sie beobachteten uns.

Also neigte ich meinen Kopf grüßend in Seiminas Richtung, obwohl ich mich nicht dazu durchringen konnte, ihr Lächeln zu erwidern.

Zwei Stühle auf der linken Seite Dekartas waren noch frei. Ich nahm an, dass der Sitz, der sich direkt neben ihm befand, für meinen bisher noch nicht in Erscheinung getretenen Cousin Relad reserviert war, und ging auf den hinteren der beiden zu. Dann bemerkte ich Dekartas Handbewegung — er sah mich nicht an, aber er winkte mich heran. Also nahm ich stattdessen auf dem Stuhl an seiner Seite Platz, gerade noch rechtzeitig, denn der Aufseher rief die Versammlung zur Ordnung.

Diesmal widmete ich den Vorgängen mehr Aufmerksamkeit. Man ging nach den Regionen vor und begann mit den Senmite- Nationen. Jede Region hatte ihren Vertreter, Adlige, die vom Konsortium dazu bestimmt wurden, für sich selbst und die benachbarten Länder zu sprechen. Die Fairness dieser Vertretungen unterschied sich jedoch beträchtlich, und es erschloss sich mir beim besten Willen nicht, wie sie geregelt wurden. Die Stadt Elysium hatte zum Beispiel ihren eigenen Vertreter — alle Staaten des Hochnordkontinents zusammen dagegen nur zwei. Das Letztere überraschte mich nicht, Hochnord war noch nie gut angesehen gewesen. Uber das Erstere war ich schon eher erstaunt, denn keine andere Stadt hatte ihren eigenen Sprecher. So wichtig war Elysium nun auch wieder nicht.

Aber im Verlauf der Sitzung wurde mir klar, dass ich etwas missverstanden hatte. Als ich genau darauf achtete, welche Verordnungen der Vertreter Elysiums einbrachte und unterstützte, wurde mir klar, dass er nicht nur für die Stadt Elysium, sondern auch für den Palast Elysium sprach. Das machte die Sache dann verständlich, wenn auch ungerecht, denn Dekarta hatte sowieso schon die Befehlsgewalt über die ganze Welt. Das Konsortium existierte doch nur, um die hässliche Schmutzarbeit der Weltregierung zu erledigen, mit der die Arameri sich nicht abgeben wollten. Jeder wusste das. Worin lag nun der Sinn, in einem Regierungsgremium überrepräsentiert zu sein, das von Anfang an nur ein vorgeschobenes Marionettentheater war?

Aber vielleicht verhielt sich das bei Machthabern einfach so: Nichts kann je zu viel sein.

Ich fand die Vertreter Hochnords viel interessanter. Bisher hatte ich noch keinen von ihnen getroffen, obwohl ich mich daran erinnern konnte, dass der Rat der Darrekrieger sich über sie beschwert hatte. Die erste, Wohi Ubm — ich glaube, der zweite Name war eine Art Titel — stammte aus der größten Nation des Kontinents, einem verschlafenen Bauernland namens Rue. Vor der Hochzeit meiner Eltern war es einer der stärksten Verbündeten der Darr gewesen. Danach kam jegliche Korrespondenz, die wir dorthin schickten, ungeöffnet zurück, was nicht gerade für mein Volk spricht. Ich merkte, dass sie mich während der Sitzung ab und zu anschaute und sich dabei ausgesprochen unwohl fühlte. Wäre ich eine hübschere Frau, hätte ich ihr Unbehagen wohl amüsant gefunden.

Die andere Hochnorderin war Ras Onchi, eine ehrwürdige Älteste, die für die östlichen Königreiche und die inneren Inseln sprach. Sie sagte nicht viel, da sie eigentlich schon längst das Alter erreicht hatte, in dem man sich zur Ruhe setzt, und es gab Gerüchte, dass sie auch schon ein wenig senil war. Trotzdem war sie eine der wenigen Adligen im Plenarsaal, die mich fast die ganze Sitzung hindurch offen anstarrte. Ihr Volk war mit meinem verwandt, und wir hatten ähnliche Sitten, und so starrte ich, um meinen Respekt zum Ausdruck zu bringen, zurück, was sie zu erfreuen schien. Sie nickte einmal exakt in dem Moment, als Dekartas Gesicht abgewandt war. Ich wagte es nicht, zurückzunicken, da so viele Augen jede meiner Bewegungen genau beobachteten, aber die Geste faszinierte mich dennoch.

Dann war die Sitzung vorüber, und der Aufseher brachte mit einem Glockenläuten das Tagesgeschäft zum Abschluss. Ich bemühte mich, nicht erleichtert auszuatmen, weil das Ganze doch fast vier Stunden gedauert hatte. Ich hatte Hunger, musste dringend die Damentoilette aufsuchen und warte unruhig darauf, mir die Beine vertreten zu dürfen. Trotzdem tat ich es Dekarta und Scimina gleich und erhob mich erst dann, als sie es taten, ging in demselben, gemäßigten Schritt hinaus und nickte höflich, als sich eine ganze Phalanx von Gehilfen auf uns stürzte, um uns zu begleiten.

»Onkel«, sagte Scimina, als wir zu dem Mosaikzimmer zurückgingen, »vielleicht würde Cousine Yeine gerne im Salon herumgeführt werden? Sie hat doch bisher sicherlich nicht viel davon gesehen.«

Nichts auf der Welt hätte mich nach dieser gönnerhaften Bemerkung dazu veranlassen können, dem zuzustimmen. »Nein danke«, sagte ich mit einem erzwungenen Lächeln. »Aber ich wüsste gerne, wo sich die Damentoilette befindet.«

»Oh ... hier entlang, Lady Yeine«, sagte einer der Gehilfen, trat beiseite und gestikulierte, dass ich vorgehen möge.

Ich blieb stehen und bemerkte, dass Dekarta weiterging, ohne sich anmerken zu lassen, ob er mich oder Scimina gehört hatte. So lief das hier also. Ich neigte meinen Kopf in Seiminas Richtung, die ebenfalls stehenblieb. »Es ist nicht notwendig, auf mich zu warten.«

»Wie du willst«, sagte sie und drehte sich anmutig herum, um Dekarta zu folgen.

Ich folgte dem Gehilfen durch den längsten Korridor der Stadt — wenigstens fühlte er sich so an, weil jetzt, da ich mich in aufrechter Haltung befand, meine Blase darauf bestand, möglichst rasch geleert zu werden. Als wir endlich den Raum erreichten — auf der Tür stand Privat in Senmite, was meiner Meinung nach heißen sollte Nur für die höchstrangigen Gäste des Salons —, bedurfte es all meiner Willenskraft, dass ich nicht äußerst würdelos in die fast zimmergroße Kabine stürzte.

Nachdem ich mein Geschäft verrichtet und den komplizierten Vorgang, meine Amn- Unterwäsche wieder anzulegen, begonnen hatte, hörte ich, wie sich die äußere Türe öffnete. Scimina, dachte ich und unterdrückte sowohl meinen Arger als auch einen Anflug von Beklommenheit.

Als ich allerdings aus der Kabine trat, sah ich überrascht Ras Onchi neben den Waschbecken stehen, die offensichtlich auf mich wartete.

Einen Moment lang zog ich in Erwägung, mir meine Verwirrung anmerken zu lassen, entschied mich aber dagegen. Stattdessen neigte ich meinen Kopf und sagte auf Nirva — der gemeinsamen Sprache des Nordens, lange bevor die Arameri der Welt Senmite aufgezwungen hatten — »Ich wünsche einen guten Tag, Tante.«

Sie lächelte mit nahezu zahnlosem Mund.

Ihre Stimme wiederum ließ nichts zu wünschen übrig, als sie sprach. »Dasselbe für Euch«, sagte sie in derselben Sprache, »obwohl ich nicht Eure Tante bin. Ihr seid Arameri, und ich bin nichts.«

Bevor ich es verhindern konnte, zuckte ich zusammen. Was sollte man darauf erwidern? Was sagten Arameri? Ich wollte es gar nicht wissen. Ich ging an ihr vorbei und wusch meine Hände, um die Verlegenheit zu durchbrechen.

Sie beobachtete mich im Spiegel, der über meiner Schulter hing. »Ihr seht Eurer Mutter nicht sehr ähnlich.«

Ich runzelte die Stirn und sah sie an. Was wollte sie? »Das höre ich öfter.«

»Uns wurde befohlen, nicht mit ihr oder Eurem Volk zu sprechen«, sagte sie leise. »Wohi und mir und Wohis Vorgänger. Die Worte stammten vom Aufseher des Konsortiums, aber die Geisteshaltung?« Sie lächelte. »Wer weiß? Ich dachte nur, Ihr würdet es vielleicht gerne wissen.«

Diese Unterhaltung nahm plötzlich eine seltsame Wendung. Ich spülte meine Hände ab, nahm ein Handtuch und drehte mich zu ihr um. »Wollt Ihr mir etwas Bestimmtes sagen, alte Tante?«

Ras zuckte die Schultern, drehte sich herum und ging zur vorderen Tür. Als sie sich umdrehte, reflektierte ihre Halskette das Licht. Daran war eine Art Anhänger: wie eine winzige, am Baum gewachsene Nuss oder ein Kirschkern. Ich hatte ihn vorher nicht bemerkt, weil die Kette in ihrem Ausschnitt verschwand und er dadurch halb verdeckt war. Ein Kettenglied hatte sich aber an ihrer Kleidung verfangen und so den Anhänger ans Licht gezogen. Jetzt starrte ich ihn an und nicht mehr sie.

»Ich habe Euch nichts zu sagen, das Ihr nicht bereits wisst«, sagte sie im Davongehen. »Das heißt, falls ihr wirklich Arameri seid.«

Ich starrte wütend hinter ihr her. »Und wenn ich das nicht bin?«

Sie hielt an der Tür inne, drehte sich zu mir herum und warf mir einen durchdringenden Blick zu. Ohne nachzudenken richtete ich mich auf, damit sie besser von mir dachte. Ihre Ausstrahlung allein bewirkte das.

»Wenn Ihr nicht Arameri seid«, sagte sie nach einer Weile, »dann sprechen wir uns wieder.« Mit diesen Worten ging sie hinaus.

Ich kehrte allein nach Elysium zurück und fühlte mich so fehl am Platz wie nie zuvor.

T’vril kam an dem Nachmittag zu mir, um meinen Blitzunterricht in der Lebensart der Arameri fortzusetzen. Er erinnerte mich daran, dass mir drei Nationen zur Aufsicht unterstellt worden waren.

Jedes der Länder war größer als mein Darr. Außerdem hatte jedes von ihnen einen fähigen Regenten, was bedeutete, dass ich im Hinblick auf ihre Verwaltung nur wenig Arbeit haben würde. Sie bezahlten mir ein regelmäßiges Salär für das Privileg meiner Aufsicht — was sie wahrscheinlich zutiefst verabscheuten —, das mich auf einen Schlag reicher machte, als ich es je gewesen war. Dann gab man mir noch einen weiteren magischen Gegenstand — eine silbrige Kugel, die mir auf Befehl das Gesicht jeder beliebigen Person zeigen würde. Wenn ich die Kugel auf eine bestimmte Weise antippte, konnten sie auch mein Gesicht sehen, das dann in der Luft schwebte wie das Haupt eines geköpften Geistes. Ich hatte auf diese Weise schon Nachrichten empfangen — nicht zuletzt die Einladung von Großvater Dekarta —, und ich fand das ausgesprochen irritierend. Immerhin konnte ich auf diese Weise jederzeit mit den Regenten meiner Länder kommunizieren.

»Ich würde gerne so bald wie möglich ein Treffen mit meinem Cousin Lord Relad arrangieren«, sagte ich, nachdem T’vril mich in dem Gebrauch der Kugel unterwiesen hatte. »Ich weiß nicht, ob er freundlicher sein wird als Scimina, aber ich finde es ermutigend, dass er bisher noch nicht versucht hat, mich umzubringen.«

»Wartet«, murmelte T’vril.

Das klang wenig verheißungsvoll. Aber ich hatte mir in meinem Kopf ansatzweise eine Strategie zurechtgelegt, die ich zu verfolgen gedachte. Das Problem war nur, dass ich die Regeln des Vererbungsspiels der Arameri nicht kannte. Wie konnte man »gewinnen«, wenn Dekarta sich weigerte, jemanden zu erwählen? Relad kannte die Antwort auf diese Frage, aber würde er sie mir mitteilen? Insbesondere, da ich nichts als Gegenleistung anzubieten hatte?

»Unterbreitet ihm bitte trotzdem die Einladung«, sagte ich. »In der Zwischenzeit halte ich es für eine gute Idee, mich mit anderen, die im Palast Einfluss haben, zu treffen. Wen schlagt Ihr vor?«

T’vril dachte einen Moment nach und spreizte dann seine Finger. »Ihr seid bereits allen begegnet, die von Wichtigkeit sind, außer Relad.«

Ich starrte ihn an. »Das kann nicht wahr sein.«

Er lächelte humorlos. »Elysium ist sowohl sehr groß als auch sehr klein, Lady Yeine. Es gibt noch weitere Vollblut-Arameri, sicher, aber die meisten vergeuden ihre Zeit mit den verschiedensten Marotten.« Er behielt einen neutralen Gesichtsausdruck bei, und ich erinnerte mich an die silberne Kette und das Halsband, das Scimina Nahadoth angelegt hatte. Ihre Pervertiertheit erstaunte mich nicht, da ich bereits Gerüchte über weit Schlimmeres gehört hatte, das sich innerhalb der Mauern Elysiums abspielen sollte. Was mich verwunderte, war die Tatsache, dass sie derartige Spielchen mit diesem Ungeheuer zu treiben wagte.

»Die wenigen Voll-, Halb- und Viertelblut-Arameri, die einer ordentlichen Arbeit nachgehen, sind meistens nicht im Palast«, fuhr T’vril fort, »weil sie die Geschäftsinteressen der Familien wahrnehmen. Die meisten haben keine Chance, Dekartas Wohlwollen zu erringen. Das hat er unmissverständlich klargemacht, als er die Kinder seines Bruders als potenzielle Erben benannte und nicht einen von ihnen. Diejenigen, die bleiben, sind Höflinge — zum größten Teil Erbsenzähler und Kriecher, deren Titel sich wichtig anhören, die aber keinerlei Macht haben. Dekarta verachtet sie, und Ihr tätet gut daran, Euch von ihnen fernzuhalten. Darüber hinaus gibt es nur noch Bedienstete.«

Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. »Es kann manchmal nützlich sein, Bedienstete zu kennen.«

Er lächelte unbefangen. »Wie ich zuvor schon sagte, Lady Yeine — Ihr seid bereits allen begegnet, die von Wichtigkeit sind. Obwohl ich natürlich gerne Treffen, egal mit wem, für Euch in die Wege leite, wenn Ihr es wünscht.«

Ich reckte mich, weil ich nach dem stundenlangen Sitzen im Salon immer noch steif war. Dabei zwickte mich einer meiner Blutergüsse und rief mir ins Gedächtnis, dass ich noch andere Sorgen hatte, die über weltliche Probleme hinausgingen.

»Danke, dass Ihr mein Leben gerettet habt«, sagte ich.

T’vrils Kichern hatte einen ironischen Unterton, aber er sah erfreut aus. »Nun, wie Ihr schon angedeutet habt... Es ist manchmal nützlich, in bestimmten Bereichen Einfluss zu haben.«

Ich senkte den Kopf, um die Schuld anzuerkennen. »Wenn ich irgendetwas für Euch tun kann, dann fragt nur.«

»Wie Ihr wünscht, Lady Yeine.«

»Yeine.«

Er zögerte. »Cousine«, sagte er stattdessen und lächelte mir über die Schulter hinweg zu, als er meine Wohnung verließ. Er war wirklich ein großartiger Diplomat. Ich nahm an, dass das für jemanden in seiner Position auch nötig war.

Ich ging von meinem Wohnzimmer ins Schlafzimmer und blieb stehen.

»He, ich dachte schon, er würde gar nicht mehr gehen«, sagte Si’eh und grinste mich von der Mitte meines Bettes aus an.

Ich atmete langsam und tief ein. »Guten Tag, Lord Si’eh.«

Er schmollte, ließ sich nach vorne auf seinen Bauch plumpsen und betrachtete mich über seine verschränkten Arme hinweg. »Du bist nicht begeistert, mich zu sehen.«

»Ich frage mich, womit ich diese Aufmerksamkeit eines Gottes der Spielchen und Streiche verdient habe.«

»Ich bin kein Gott, du erinnerst dich?« Er machte ein finsteres Gesicht. »Nur eine Waffe. Das Wort war passender, als du dir vorstellen kannst, Yeine, und es bereitet den Arameri Schmerzen, es zu hören. Kein Wunder, dass sie dich als Barbarin bezeichnen.«

Ich setzte mich in den Lesesessel neben dem Bett. »Meine Mutter sagte oft, dass ich zu direkt bin«, sagte ich. »Warum bist du hier?«

»Brauche ich einen Grund? Vielleicht bin ich einfach gerne bei dir.«

»Ich würde mich geehrt fühlen, wenn es so wäre«, erwiderte ich.

Er lachte, hell und sorglos. »Es ist wahr, Yeine, ob du es glaubst oder nicht.« Er stand auf und hüpfte auf dem Bett herum. Der Gedanke, ob man jemals versucht hatte, ihm einen Klaps zu geben, schoss mir flüchtig durch den Kopf.

»Aber?« Ich war sicher, dass es ein »Aber« gab.

Er hörte nach seinem dritten Sprung auf und warf mir verschwörerisch grinsend einen Blick über die Schulter hinweg zu. »Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich hergekommen bin. Die anderen haben mich geschickt.«

»Aus welchem Grund?«

Er hopste vom Bett, kam zu meinem Sessel, legte die Hände auf meine Knie und beugte sich zu mir herüber. Er grinste immer noch, aber in seinem Lächeln lag wieder dieses undefinierbare Etwas, das nicht kindlich war. Uberhaupt nicht kindlich.

»Relad wird sich nicht mit dir verbünden.«

Mein Magen krampfte sich besorgt zusammen. War er die ganze Zeit hier gewesen und hatte meine Unterhaltung mitT’vril belauscht? Oder war meine Uberlebensstrategie so dermaßen offensichtlich? »Bist du dir da sicher?«

Er zuckte mit den Schultern. »Wieso sollte er? Du bist für ihn nicht von Nutzen. Er hat genug mit Scimina zu tun und kann sich keine Ablenkungen leisten. Der Zeitpunkt der Nachfolge ist fast greifbar.«

Etwas Ähnliches hatte ich mir selber schon gedacht. Das war mit ziemlicher Sicherheit auch der Grund, warum er mich hergeholt hatte. Deswegen hatte die Familie wahrscheinlich ihren hauseigenen Schreiber. Er sollte sicherstellen, dass Dekarta nicht außerplanmäßig starb. Es könnte sogar der Grund für den Mord an meiner Mutter zu ausgerechnet diesem Zeitpunkt sein, nachdem sie zwanzig Jahre in Freiheit gelebt hatte. Dekarta hatte nicht mehr viel Zeit, um seine Angelegenheiten zu ordnen.

Plötzlich kletterte Si’eh zu mir auf den Sessel und setzte sich rittlings auf meinen Schoß, seine Knie ruhten neben meinen Hüften. Ich zuckte überrascht zusammen und gleich noch einmal, als er sich gegen mich fallen ließ und seinen Kopf an meine Schulter legte.

»Was machst du ...?«

»Bitte, Yeine«, flüsterte er. Ich spürte, wie seine Finger sich an meinen Seiten in den Stoff meiner Jacke krallten. Das war die Geste eines trostsuchenden Kindes, und ich konnte nicht anders, die Starre wich aus meinem Körper. Er seufzte, kuschelte sich noch dichter an mich und genoss mein schweigendes Einverständnis. »Lass mich nur einen Moment so sitzen.«

Und so saß ich bewegungslos da und stellte mir viele Fragen.

Ich dachte schon, dass er eingeschlafen sei, als er endlich sprach.

»Kurue — meine Schwester Kurue, unsere Anführerin, insoweit wir eine haben — lädt dich zu einem Treffen ein.«

»Warum.«

»Du suchst Verbündete.«

Ich schubste ihn, und er setzte sich aufrecht auf meine Knie. »Was willst du damit sagen? Bietet ihr euch an?«

»Vielleicht.« Der verschlagene Blick war wieder da. »Du wirst dich mit uns treffen müssen, um es herauszufinden.«

Ich kniff meine Augen zusammen und hoffte, dass das ein einschüchternder Anblick war. »Wieso? Wie du schon sagtest, ich bin nutzlos. Was hättet ihr von einem Bündnis mit mir?«

»Du hast etwas sehr Wichtiges«, sagte er ernsthaft. »Wir könnten dich zwingen, es uns zu geben, aber das wollen wir nicht. Wir sind keine Arameri. Du hast bewiesen, dass du Respekt verdienst, und deshalb werden wir dich darum bitten, es uns freiwillig zu überlassen.«

Ich fragte nicht, was sie wollten. Das war ihr Verhandlungsdruckmittel, und sie würden es mir sagen, wenn ich bei ihnen war. Allerdings war ich rasend neugierig — und aufgeregt, weil er recht hatte. Die Enefadeh wären mächtige, erfahrene Verbündete, trotz ihrer Einschränkungen. Aber ich wagte es nicht, meinen Eifer zu zeigen. Si’eh war längst nicht so kindlich oder neutral, wie er vorgab.

»Ich werde ein Treffen mit euch in Erwägung ziehen«, sagte ich in meinem würdevollsten Tonfall. »Bitte lasst Lady Kurue wissen, dass sie meine Antwort innerhalb von drei Tagen erhalten wird.«

Si’eh lachte, sprang von mir herunter und kehrte zum Bett zurück. Er rollte sich in der Mitte zusammen und grinste mich an. »Kurue wird dich hassen. Sie war davon überzeugt, dass du die Chance sofort ergreifen wirst, und du lässt sie warten!«

»Ein Bündnis, das aus Angst oder überhastet geschlossen wird, ist nicht von Dauer«, sagte ich. »Ich muss erst einmal meine Position besser verstehen, bevor ich etwas tue, das sie stärkt oder schwächt. Das müssen die Enefadeh einsehen.«

»Das tue ich«, sagte er, »aber Kurue ist weise und ich bin es nicht. Sie tut das, was schlau ist. Ich tue das, was Spaß macht.« Er zuckte mit den Schultern und gähnte dann. »Kann ich manchmal hier schlafen, bei dir?«

Ich öffnete meinen Mund und fing mich dann gerade noch. Er gab sich so überzeugend unschuldig, dass ich fast reflexartig mit Ja geantwortet hätte.

»Ich glaube nicht, dass das angemessen wäre«, sagte ich schließlich. »Du bist wesentlich älter als ich, aber trotzdem offensichtlich minderjährig. Es wäre in jedem Fall ein Skandal.«

Seine Augenbrauen schnellten fast bis zum Haaransatz hoch. Dann brach er in Gelächter aus, rollte sich auf den Rücken und hielt sich den Bauch. Er lachte sehr lange. Nach einiger Zeit stand ich leicht verärgert auf, ging zur Tür, rief einen Diener herbei und bestellte etwas zu essen. Aus reiner Höflichkeit bestellte ich zwei Portionen, obwohl ich nicht wusste, ob und was Götter aßen.

Als ich mich herumdrehte, hatte Si’eh endlich aufgehört zu lachen. Er saß auf dem Bettrand und sah mich nachdenklich an.

»Ich könnte älter sein«, sagte er sanft. »Also, wenn du mich lieber älter hättest. Ich muss kein Kind sein.«

Ich starrte ihn an und wusste nicht, ob ich Mitleid oder Übelkeit empfinden sollte — oder beides gleichzeitig.

»Ich möchte, dass du ganz du selbst bist«, sagte ich.

Sein Ausdruck wurde ernst. »Das ist nicht möglich. Nicht, solange ich in diesem Gefängnis bin.« Er berührte seine Brust.

»Schreibt...« Ich wollte sie nicht meine Familie nennen. »Schreiben andere dir vor, dass du älter sein sollst?«

Er lächelte. Es war auf furchtbare Art das Lächeln eines Kindes. »Im Allgemeinen soll ich jünger sein.«

Die Übelkeit behielt die Oberhand. Ich legte eine Hand vor meinen Mund und wandte mich ab. Es war mir egal, was Ras Onchi dachte. Ich würde mich niemals Arameri nennen, niemals.

Er seufzte und kam zu mir, schlang seine Arme von hinten um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich verstand sein ständiges Bedürfnis, mich zu berühren, nicht. Es machte mir nichts aus, aber ich fragte mich, mit wem er kuschelte, wenn ich nicht da war. Ich fragte mich, welchen Preis man im Gegenzug von ihm verlangte.

»Ich war bereits uralt, als deine Art lernte, zu sprechen und Feuer zu benutzen, Yeine. Diese lächerlichen Schikanen machen mir nichts aus.«

»Darum geht es nicht«, sagte ich. »Du bist immer noch ...« Ich rang nach Worten. Ein Mensch könnte als Beleidigung aufge- fasst werden.

Er schüttelte den Kopf. »Nur Enefas Tod schmerzt mich, und den hatte sie nicht einem Sterblichen zu verdanken.«

In dem Moment erschütterte ein bassartiges Dröhnen den ganzen Palast. Ich bekam Gänsehaut, im Badezimmer klapperte kurz etwas, dann war es still.

»Sonnenuntergang«, sagte Si’eh. Er klang erfreut, richtete sich auf und ging zu einem meiner Fenster. Der Himmel im Westen bestand aus buntschillernden Wolkenschichten. »Mein Vater kehrt zurück.«

Wo war er gewesen?, fragte ich mich, obwohl mich ein anderer Gedanke ablenkte. Das monströse Ungeheuer meiner Albträume, das Biest, das mich durch die Wände hindurch gejagt hatte, war Si’ehs Vater.

»Er hat gestern versucht, dich zu töten«, sagte ich.

Si’eh schüttelte ablehnend den Kopf und klatschte dann in die Hände, so dass ich erschreckt aufsprang. »En. Naiasouwamehikach.«

Das war Kauderwelsch, mit singendem Tonfall ausgesprochen. Noch während der Klang in der Luft hing, veränderte sich meine Wahrnehmung. Plötzlich wurde mir bewusst, dass jede Silbe als leises Echo von den Wänden des Zimmers widerhallte. Sie trafen sich und gingen ineinander über. Ich bemerkte, wie sich die Luft anfühlte, als die Geräusche hindurchwogten. Uber den Boden hinweg in die Wände. Durch die Wände zu der stützenden Säule, die Elysium trug. Hinunter durch die Säule in die Erde.

Und das Geräusch wurde weitergetragen, während die Erde sich wie ein verschlafenes Kind herumdrehte, wir im Jahreszeitenzyklus um die Sonne jagten, und die Sterne sich elegant um uns herumdrehten —

Ich blinzelte und war kurz überrascht, dass ich mich noch im Zimmer befand. Aber dann begriff ich. Die frühen Jahrzehnte in der Geschichte der Schreiber waren voller Todesfälle ihrer Begründer, bis man sich auf die geschriebene Form der Sprache beschränkte. Es erstaunte mich, dass sie es überhaupt versucht hatten. Eine Sprache, deren Bedeutung nicht nur auf Syntax, Aussprache und Klang beruhte, sondern auch auf der Position, die man in dem Moment im Universum einnahm — wie hatte man jemals darauf hoffen können, das zu meistern? Das konnte kein Sterblicher verstehen.

Si’ehs gelber Ball erschien aus dem Nichts und sprang in seine Hand. »Geh, schau und dann finde mich«, befahl er und warf den Ball fort. Dieser prallte gegen eine Wand und verschwand dann.

»Ich werde deine Nachricht an Kurue weiterleiten«, sagte er und ging auf die Wand neben meinem Bett zu. »Denk über unser Angebot nach, Yeine, aber tu es bald, ja? Für euresgleichen vergeht die Zeit so schnell. Dekarta wird, eh du dich versiehst, tot sein.«

Er sprach mit der Wand und sie öffnete sich vor ihm. Dahinter befand sich enger, ungenutzter Raum. Das Letzte, was ich sah, war sein Grinsen, als sie sich hinter ihm schloss.

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