Drei Tage lang bekamen die Grays den Grafen nicht zu Gesicht. Vater und Mutter wunderten sich, sagten aber wenig, denn ihnen fiel auf, daß Mary in besserer Stimmung war als sonst, woraus sie schlossen, daß die Dinge zwischen ihr und dem Grafen vorangeschritten seien.
Bei Einbruch der Dunkelheit am dritten Tag stand der Graf an einer Ecke im Dorf und wechselte ein paar Worte mit David Gray, als Hugh Gregory vorbeiging; und innehielt; zögerte; umkehrte und den Grafen fragte, ob er vorhabe, demnächst nach Hause zu gehen. Bevor der Graf antworten konnte, sagte David Gray: «Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht mit mir, Graf, wo es doch bessere, anständigere und freundlichere Leute gibt, mit denen Sie sich umgeben können. Ich werde Sie nicht länger aufhalten.»
«Haben Sie mich damit gemeint, Sir?» fragte Hugh.
Mehrere Passanten blieben stehen, um zuzuhören.
«Jawohl, damit habe ich allerdings Sie gemeint, mein Herzchen. Sie sind hier nicht stehengeblieben, um dem Grafen etwas zu sagen. Sondern weil Sie dachten, es würde mich ärgern. Das wissen Sie ganz genau. - So machen Sie es immer. Sie denken vielleicht, ich kenne Sie nicht. Aber Ihresgleichen war doch hinter Mary Gray her, nicht wahr? Und alles aus Liebe. Na sicher - und natürlich ohne eine Ahnung davon, daß ich ihr meine bescheidenen Ersparnisse hinterlassen wollte. Nein, natürlich nicht! Aber Ihnen werd’ ich das eine oder andere zeigen, mein Bürschchen. Wenn ich die nächsten achtundvierzig Stunden überlebe, mache ich ein neues Testament, und in dem kommt Mary Gray nicht mehr vor. Sie brauchen mich gar nicht so grimmig anzuschauen, mein Freund, das lasse ich mir nicht bieten.»
«Es hat keinen Zweck, sich mit einem Wahnsinnigen zu streiten», sagte Hugh mit bemühter Ruhe. «Ich werde besser - »
Der Stock des zornentbrannten Alten krachte auf Hughs Kopf, als dieser sich gerade auf dem Absatz umdrehte, brachte ihn ins Wanken und unterbrach seinen letzten Satz. Im nächsten Augenblick schoß Hughs Faust auf Schulterhöhe nach vorn und streckte David Gray der Länge nach hin. Voller Wut wollte sich Hugh auf ihn stürzen, wurde jedoch von mehreren Umstehenden ergriffen und davongezerrt, während er sich loszumachen versuchte und ausrief: «Laßt mich los! Laßt mich! Er hat mich hundertmal aufs schlimmste beleidigt, jetzt kann mich nichts mehr davon abhalten, die Rechnung zu begleichen!»