Sansa

In der Morgendämmerung von König Joffreys Namenstag wehte ein kräftiger Wind, und zwischen den weit oben dahinhuschenden Wolken ließ sich der lange Schweif des großen Kometen ausmachen. Während Sansa ihn von ihrem Turmfenster aus betrachtete, traf Ser Arys Oakheart ein, um sie zum Turnierplatz zu begleiten.»Was, glaubt Ihr, mag das bedeuten?«fragte sie ihn.

«Ruhm für Euren Verlobten«, antwortete Ser Arys frei heraus.»Seht nur, wie flammend er heute am Namenstag Seiner Gnaden leuchtet, als hätten die Götter selbst ein Banner zu seinen Ehren gehißt. Das gemeine Volk hat ihm den Namen König Joffreys Komet gegeben.«

Ohne Zweifel erzählten sie dies Joffrey; Sansa war sich nicht so sicher, ob es wirklich stimmte.»Ich habe Diener gehört, die ihn den Drachenschwanz nennen.«

«König Joffrey sitzt auf dem Platz, der einst Aegon dem Drachen gehörte, in der Burg, die dessen Sohn erbaute«, erwiderte Ser Arys.»Er ist der Erbe des Drachen — und Purpur ist die Farbe des Hauses Lannister, ein weiterer Hinweis. Dieser Komet wurde geschickt, um Joffreys Thronbesteigung zu verkünden, daran hege ich keinen Zweifel. Er bedeutet, daß Joffrey über alle Feinde triumphieren wird.«

Stimmt das wirklich? fragte sie sich. Könnten die Götter so grausam sein? Einer der beiden Feinde Joffreys war ihre Mutter, ein zweiter ihr Bruder Robb. Ihr Vater war auf Befehl des jungen Königs gestorben. Mußten Robb und ihre Hohe Mutter als nächste den Tod finden? Der Komet war tatsächlich rot, doch war Joffrey gleichermaßen ein Lannister wie ein Baratheon, und deren Siegel zeigte einen schwarzen Hirsch in goldenem Feld. Hätten die Götter daher nicht einen goldenen

Kometen für Joff schicken sollen?

Sie schloß die Läden und kehrte dem Fenster abrupt den Rücken zu.»Ihr seht heute ausgesprochen liebreizend aus, Mylady«, schmeichelte Ser Arys.

«Ich danke Euch, Ser. «Da Sansa wußte, daß Joffrey ihre Anwesenheit bei diesem Turnier zu seinen Ehren erwartete, hatte sie ihrem Gesicht und ihrer Kleidung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Sie trug ein Gewand aus heller purpurfarbener Seide und ein mit Mondsteinen verziertes Haarnetz, welches ihr Joffrey geschenkt hatte. Die langen Ärmel des Kleides bedeckten ihre Arme, um die blauen Flecken zu verbergen. Auch diese waren ein Geschenk von Joffrey. Nachdem er von Robbs Ausrufung zum König im Norden erfahren hatte, war er schrecklich wütend geworden, und er hatte Ser Boros geschickt, um sie zu verprügeln.

«Gehen wir also?«Ser Arys bot ihr den Arm, und sie ließ sich von ihm aus ihrem Gemach führen. Wenn schon jemand aus der Königsgarde jeden ihrer Schritte überwachte, so bevorzugte sie ihn. Ser Boros war aufbrausend, Ser Meryn kalt, Ser Mandons eigentümliche Augen riefen stets Unbehagen bei ihr hervor, während Ser Preston sie wie ein schwachsinniges Kind behandelte. Arys Oakheart benahm sich ihr gegenüber höflich und sprach freundlich mit ihr. Einmal hatte er sich sogar zunächst geweigert, sie zu schlagen, als Joffrey es ihm befohlen hatte. Am Ende hatte er es jedoch getan, jedoch nicht so brutal wie Ser Meryn und Ser Boros, und immerhin hatte er dagegen aufbegehrt. Die anderen gehorchten ohne Widerspruch… außer dem Hund, den Joffrey allerdings nie aufforderte, sie zu bestrafen. Das überließ er den übrigen fünf.

Ser Arys hatte hellbraunes Haar und ein durchaus angenehm anzuschauendes Gesicht. Heute bot er einen beeindruckenden Anblick, hatte den weißen Seidenüberwurf mit einer goldenen Schnalle an der Schulter befestigt, und eine mit Goldfaden gestickte, ausladende Eiche zierte die Brust seines

Wappenrocks.»Wer, meint Ihr, wird am Ende des Tages den Ruhm davontragen?«fragte Sansa, während sie mit eingehakten Armen die Treppe hinabstiegen.

«Ich«, antwortete Ser Arys und lächelte.»Aber ich fürchte, der Triumph wird einen faden Beigeschmack haben. Das Teilnehmerfeld ist klein und armselig. Kaum drei Dutzend Mann werden sich eintragen, und darunter befinden sich auch Knappen und freie Ritter. Es bringt einem wenig Ruhm ein, wenn man einen Knaben vom Pferde stößt, der noch nicht trocken hinter den Ohren ist.«

Das letzte Turnier war anders gewesen, dachte Sansa. König Robert hatte es zu Ehren ihres Vaters veranstaltet. Hohe Lords und berühmte Recken aus dem ganzen Reich waren zu diesem Wettstreit angereist, und die ganze Stadt hatte lebhaft daran teilgenommen. Sie erinnerte sich an all die Pracht, an das weite Feld der Pavillons entlang des Flusses, wo vor jeder Tür das Schild eines Ritters hing, an die langen Reihen seidener Wimpel, die im Wind flatterten, an den Glanz des blanken Stahls und der vergoldeten Sporen. Trompetenstöße und stampfende Hufe waren die Musik des Tages gewesen, die Nacht war dem Fest und dem Gesang gewidmet. Es waren die magischsten Tage ihres Lebens gewesen, und heute erschienen sie ihr bereits wie eine längst vergangene Erinnerung. Robert Baratheon war tot und ihr Vater auch, war als Verräter auf den Stufen der Großen Septe von Baelor enthauptet worden. Nun gab es drei Könige im Lande, jenseits des Trident wütete ein Krieg, und die Stadt füllte sich mit Verzweifelten. So verwunderte es nur wenige, daß Joffs Turnier hinter den dicken Mauern des Red Keep abgehalten werden mußte.

«Wird die Königin dem Ereignis beiwohnen, was glaubt Ihr?«Sansa fühlte sich stets sicherer, wenn Cersei anwesend war und ihren Sohn bändigte.

«Ich fürchte nicht, Mylady. Der Rat trifft sich in einer dringlichen Angelegenheit. «Ser Arys senkte die Stimme.

«Lord Tywin hat sich bei Harrenhal verkrochen, anstatt seine Armee zur Stadt zu führen, wie es die Königin befohlen hat. Ihre Gnaden ist überaus wütend.«

Er verstummte, weil eine Kolonne Wachen der Lannisters in roten Röcken und mit dem Löwen auf dem Helm vorbeimarschierte. Ser Arys erzählte gern Klatsch, allerdings nur, wenn er sicher war, nicht belauscht zu werden.

Im äußeren Burghof hatten die Zimmerleute eine Tribüne errichtet und den Kampfplatz mit Stoffbahnen abgeteilt. Das Ganze wirkte tatsächlich armselig, und die wenigen Menschen, die sich versammelt hatten, füllten nicht einmal die Hälfte der Sitzplätze. Die meisten Zuschauer waren Wachen, entweder in den goldenen Röcken der Stadtwache oder den roten des Hauses Lannister; Lords und Ladys waren kaum anwesend, nur jene wenigen, die sich noch am Hofe aufhielten. Der graugesichtige Lord Gyles Rosby hustete in ein rosafarbenes Seidentuch. Lady Tanda war von ihren Töchtern umgeben, der friedfertigen, langweiligen Lollys und der schnippischen Falyse. Jalabhar Xho mit der ebenholzfarbenen Haut war ein Verbannter, der keine andere Zuflucht gefunden hatte, Lady Ermesande ein Säugling auf dem Schoß ihrer Amme. Dem Gerede am Hofe zufolge würde sie bald mit einem der Vettern der Königin vermählt werden, damit die Lannisters Anspruch auf ihr Land erheben konnten.

Der König saß im Schatten unter einem roten Baldachin und hatte ein Bein lässig über die geschnitzte Armlehne seines Stuhls gehängt. Prinzessin Myrcella und Prinz Tommen hatten hinter ihm Platz genommen. Im hinteren Teil der königlichen Loge stand Sandor Clegane Wache und ließ die Hände auf seinem Schwertgurt ruhen. Er hatte den weißen Umhang der Königsgarde angelegt und mit einer juwelenbesetzten Brosche verschlossen; der schneeweiße Stoff wirkte im Gegensatz zu dem groben braunen Gewand und dem mit Nieten beschlagenen Lederwams fehl am Platze.»Lady Sansa«, verkündete der Bluthund knapp, als er sie sah. Seine Stimme klang so rauh wie eine Säge, die durch Holz fährt. Die Brandnarben auf seinem Gesicht und dem Hals ließen seine Mundwinkel beim Sprechen zucken.

Prinzessin Myrcella nickte zurückhaltend, doch der rundliche kleine Prinz Tommen sprang eifrig auf.»Sansa, habt Ihr gehört? Ich soll heute im Turnier reiten. Mutter hat gesagt, ich dürfte. «Tommen war gerade acht. Er erinnerte sie an ihren Bruder Bran. Sie waren im gleichen Alter. Bran war daheim auf Winterfell, verkrüppelt zwar, aber in Sicherheit.

Sansa hätte alles dafür gegeben, wenn sie nur bei ihm hätte sein können.»Ich fürchte um das Leben Eures Widersachers«, erwiderte sie feierlich.

«Sein Widersacher wird mit Stroh ausgestopft sein«, sagte Joff, indem er sich erhob. Der König trug einen vergoldeten Brustharnisch, auf dem ein brüllender Löwe eingraviert war, als erwarte er, der Krieg möge jeden Augenblick in King's Landing einziehen. Heute wurde er dreizehn Jahre alt und war groß für sein Alter; er besaß die grünen Augen und das goldene Haar der Lannisters.

«Euer Gnaden«, sagte sie und machte einen Knicks.

Ser Arys verneigte sich.»Ich bitte um Verzeihung, Euer Gnaden. Ich muß mich für die Kampfbahn rüsten.«

Joffrey entließ ihn mit knappem Wink, während er Sansa von Kopf bis Fuß musterte.»Es gefällt mir, daß Ihr meine Edelsteine tragt.«

Demnach hatte der König entschieden, am heutigen Tag den Kavalier zu spielen. Sansa war erleichtert.»Ich danke Euch für diese Juwelen… und für Eure liebevollen Worte. Ich wünsche Euch einen glücklichen Namenstag, Euer Gnaden.«

«Setzt Euch«, befahl Joff und deutete auf den leeren Stuhl neben seinem eigenen.»Habt Ihr schon gehört? Der Bettelkönig ist tot.«

«Wer?«Einen Augenblick lang fürchtete Sansa, er meine Robb.

«Viserys. Der letzte Sohn des irren Königs Aerys. Er ist schon durch die Freien Städte gezogen, bevor ich geboren wurde, und hat sich einen König genannt. Also, Mutter sagt, die Dothraki hätten ihn am Ende gekrönt. Mit geschmolzenem Gold. «Er lachte.»Ist das nicht lustig? Der Drachen war ihr Wappentier. Es ist fast so gut, als würde ein Wolf Euren abtrünnigen Bruder töten. Vielleicht verfüttere ich ihn an die Wölfe, nachdem ich ihn gefangengenommen habe. Habe ich es Euch schon erzählt? Ich beabsichtige, ihn zum Zweikampf herauszufordern.«

«Dem würde ich zu gern beiwohnen, Euer Gnaden. «Lieber, als du ahnst. Sansa sprach kühl und höflich, trotzdem furchte Joffrey die Stirn und versuchte zu ergründen, ob sie ihn verspottete.»Werdet Ihr heute am Turnier teilnehmen?«fragte sie rasch.

«Meine Hohe Mutter war der Meinung, es sei nicht angemessen, da das Turnier mir zu Ehren ausgerichtet wurde. Anderenfalls hätte ich den Sieg davongetragen. Nicht wahr, Hund?«

Des Bluthunds Mund zuckte.»Gegen diesen Haufen? Warum nicht?«

Er war der Sieger beim Turnier ihres Vaters gewesen, erinnerte sich Sansa.»Werdet Ihr Euch tjostieren, Mylord?«fragte sie ihn.

In Cleganes Stimme schwang tiefste Verachtung mit.»Es wäre der Mühe nicht wert, die Rüstung anzulegen. Dieses Turnier ist für Mücken.«

Der König lachte.»Mein Hund hat wütend gebellt. Vielleicht sollte ich ihm befehlen, gegen den Sieger des Tages anzutreten. Ein Kampf bis zum Tod. «Joffrey gefiel es, Männer auf Leben und Tod gegeneinander fechten zu lassen.

«Dadurch würdet Ihr nur einen Ritter verlieren. «Der Bluthund hatte den Eid des Ritters niemals abgelegt. Sein verhaßter Bruder dagegen war ein Ritter.

Ein Trompetenstoß ertönte. Der König setzte sich wieder und ergriff Sansas Hand. Einst hätte ihr Herz zu klopfen begonnen, aber das war, bevor er ihr Flehen um Gnade für ihren Vater beantwortet hatte, indem er ihr seinen Kopf präsentierte. Jetzt widerte sie seine Berührung an, doch sie war zu klug, sich dies anmerken zu lassen. Sie saß sehr still.

«Ser Meryn Trant aus der Königsgarde«, verkündete ein Herold.

Ser Meryn betrat den Hof von der Westseite her. Er trug eine weiße Rüstung, die mit Gold ziseliert war, und ritt ein milchweißes Schlachtroß mit grauer Mähne. Sein Umhang wehte wie ein schneebedecktes Feld hinter ihm. Er hielt eine vier Meter lange Lanze.

«Ser Hobber aus dem Hause Redwyne vom Arbor!«rief der Herold nun. Ser Hobber trabte von Osten auf einem schwarzen Hengst herein, der eine burgunderrote und blaue Schabracke trug. Seine Lanze war in der gleichen Weise gestreift, und sein Schild zeigte die Weintraube, das Wappen seines Hauses. Die Redwyne-Zwillinge waren ebenso wie Sansa unfreiwillig Gäste der Königin. Sie fragte sich, wessen Idee es gewesen war, sie an Joffreys Turnier teilnehmen zu lassen. Gewiß nicht ihre eigene, dachte sie.

Auf ein Zeichen des Turniermeisters hin legten die Kämpfer die Lanzen an und gaben ihren Tieren die Sporen. Die Wachen und Lords und Ladys auf der Tribüne stimmten anfeuernde Rufe an. Die Ritter trafen in der Mitte des Hofes unter lautem Krachen von Holz und Stahl aufeinander. Die weiße und die gestreifte Lanze zersplitterten. Hobber Redwyne wankte bei der Wucht des Aufpralls, hielt sich jedoch im Sattel. Am jeweiligen Ende der Bahn wendeten die Ritter ihre Pferde, warfen die gebrochenen Lanzen zu Boden und nahmen Ersatz von ihren Knappen entgegen. Ser Horas Redwyne, der Zwillingsbruder, rief Ser Hobber Ermunterungen zu.

Doch im zweiten Durchgang richtete Ser Meryn die Lanzenspitze auf Ser Hobbers Brust und warf ihn aus dem Sattel, und der Gegner landete krachend auf der Erde. Ser Horas fluchte und eilte seinem geschlagenen Bruder zu Hilfe.

«Ein schlechter Ritt«, verkündete König Joffrey.

«Ser Balon Swann von Stonehelm«, ließ sich der Herold vernehmen. Breite weiße Schwingen verzierten Ser Balons großen Helm, und auf seinem Schild rangen ein schwarzer und ein weißer Schwan miteinander.»Morros aus dem Hause Slynt, Erbe von Lord Janos von Harrenhal.«

«Schaut Euch diesen tölpelhaften Emporkömmling an«, johlte Joff so laut, daß es der halbe Hof hören konnte. Morros, der lediglich Knappe war und auch dies noch nicht lange, hatte Schwierigkeiten damit, Schild und Lanze zu halten. Die Lanze war die Waffe des Ritters, soviel wußte Sansa, und die Slynts gehörten einem Geschlecht niederer Herkunft an. Lord Janos war lediglich der Kommandant der Stadtwache gewesen, ehe Joffrey ihm Harrenhal als Lehen übertragen und ihn in seinen Rat berufen hatte.

Hoffentlich stürzt er und bereitet sich selbst Schande, dachte sie verbittert. Hoffentlich tötet Ser Balon ihn. Nachdem Joffrey den Tod ihres Vaters verkündet hatte, war es Janos Slynt gewesen, der Lord Eddards Kopf am Haar packte und ihn in die Höhe hielt, damit der König und die Menge ihn betrachten konnten. Sansa hatte derweil laut geschluchzt und geschrien.

Morros trug einen schwarz-golden karierten Umhang über einer schwarzen Rüstung, in die goldene Schneckenverzierungen eingelegt waren. Auf seinem Schild prangte der blutige Speer, den sich sein Vater zum Wappen des neuen Hauses erwählt hatte. Aber der junge Mann schien nicht recht zu wissen, wie er den Schild handhaben sollte, während er sein Pferd vorandrängte, und Ser Balons Spitze traf das rechteckige Wappen. Morros ließ die Lanze fallen, rang um sein Gleichgewicht und verlor diesen Kampf. Ein Fuß verfing sich beim Fall im Steigbügel, und das durchgehende Streitroß schleifte ihn bis zum Ende der Bahn, wobei Morros' Kopf wieder und wieder auf den Boden schlug. Joff grölte spöttisch. Sansa war erschüttert und fragte sich, ob die Götter ihr rachsüchtiges Gebet erhört hatten. Aber nachdem man Morros Slynt von seinem Pferd befreit hatte, war er zwar blutüberströmt, lebte jedoch.»Tommen, wir haben den falschen Gegner für dich ausgewählt«, sagte der König zu seinem Bruder.»Der Strohritter tjostiert besser als der da.«

Daraufhin war die Reihe an Ser Horas Redwyne. Er hatte mehr Erfolg als sein Zwillingsbruder und bezwang einen älteren Ritter, dessen Roß mit silbernen Greifen in blauweißgestreiftem Feld geschmückt war. Mochte der alte Mann auch prachtvoll aussehen, so hatte er im Lanzenkampf nur wenig zu bieten. Joffrey verzog den Mund.»Was für eine armselige Vorstellung.«

«Ich habe Euch gewarnt«, sagte der Bluthund.»Mücken. «Der König begann sich zu langweilen. Das erfüllte Sansa mit Besorgnis. Sie senkte den Blick und entschloß sich, zu schweigen, gleichgültig, was geschähe. Wenn Joffrey Baratheons Laune sich verdüsterte, konnte ein beiläufiges Wort seinen Zorn entfesseln.

«Lothor Brune, freier Ritter in Diensten des Lords Baelish«, rief der Herold.»Ser Dontos der Rote aus dem Hause Hollard.«

Der fahrende Ritter, ein kleiner Mann mit verbeulter Rüstung ohne Wappen, erschien ordnungsgemäß am Westende des Hofes, nur sein Gegner ließ sich nicht blicken. Schließlich trottete ein Fuchshengst in purpur- und scharlachroter Seide herbei, doch Ser Dontos saß nicht darauf. Einen Augenblick später betrat der Ritter fluchend und taumelnd das Feld. Er trug einen Brustharnisch und einen federverzierten Helm und sonst nichts. Seine Beine waren weiß und dürr, und seine Männlichkeit wedelte obszön herum, während er dem Pferd nachsetzte. Die Zuschauer brüllten und schrien Beleidigungen. Schließlich packte Ser Dontos das Pferd am Zügel und versuchte aufzusteigen, doch das Tier stand nicht still, und der Ritter war zu betrunken und verfehlte mit den bloßen Füßen immer wieder den Steigbügel.

Inzwischen lachte die Menge johlend… alle außer dem König. Joffrey hatte diesen Blick in den Augen, an den sich Sansa nur zu gut erinnerte, den gleichen Blick, mit dem er vor der Großen Septe von Baelor das Todesurteil für Lord Eddard Stark verkündet hatte. Schließlich gab Ser Dontos der Rote auf, setzte sich auf den Boden und nahm den mit einem Federbusch verzierten Helm ab.»Ich habe verloren«, rief er,»bringt mir Wein.«

Der König stand auf.»Ein Faß aus dem Keller! Ich will ihn darin ertrinken sehen!«

Sansa hörte, wie ihr der Atem stockte, als stünde sie neben sich.»Nein! Das könnt Ihr nicht tun.«

Joffrey wandte den Kopf zu ihr um.»Was habt Ihr gesagt?«

Sansa vermochte nicht zu glauben, daß sie gesprochen hatte. War sie denn von allen guten Geistern verlassen? Ihm vor versammeltem Hof zu widersprechen? Sie hatte doch überhaupt nichts dazu sagen wollen, allein… Ser Dontos war betrunken und dumm und zu nichts nütze, aber er wollte doch niemandem etwas Böses.

«Habt Ihr gesagt, ich könne das nicht tun? Ja?«

«Bitte«, flehte Sansa,»ich meinte lediglich… wäre es nicht ein schlechtes Vorzeichen, Euer Gnaden… an… an Eurem Namenstag einen Mann zu töten.«»Ihr lügt«, entgegnete Joffrey.»Ich sollte Euch gleich mit ihm ertränken, wenn Euch

soviel an ihm liegt.«

«Mir liegt überhaupt nichts an ihm, Euer Gnaden. «Die Worte lösten sich verzweifelt von ihrer Zunge.»Ertränkt ihn oder laßt ihm dem Kopf abschlagen, nur… tötet ihn morgen, wenn es Euch gefällt, aber bitte… nicht heute, nicht an Eurem Namenstag. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Euch diese Tat ein Unglück einbrächte… ein schreckliches Unglück, selbst für einen König, so berichten es die Sänger allerorten…«

Joffrey zog eine finstere Miene. Er wußte, daß sie log, sie sah es ihm an. Er würde sie dafür büßen lassen.

«Das Mädchen spricht die Wahrheit«, schnarrte der Bluthund.»Was ein Mann an seinem Namenstag sät, das erntet er das ganze Jahr hindurch. «Seine Stimme klang flach, als wäre es ihm gleich, ob ihm der König Glauben schenkte oder nicht. War es tatsächlich wahr? Sansa hatte das nicht gewußt. Sie hatte es nur vorgeschützt, weil sie einer Bestrafung entgehen wollte.

Unzufrieden setzte sich Joffrey wieder und schnippte mit den Fingern in Ser Dontos' Richtung.»Bringt ihn fort. Ich werde den Narren morgen töten lassen.«

«Das ist er wirklich«, sagte Sansa.»Ein Narr. Ihr seid so klug, es zu erkennen. Er ist besser geeignet, den Narren zu geben, denn als Ritter aufzutreten. Ihr solltet ihm das Narrenkleid anlegen lassen und ihn für Euch tanzen zu lassen. Die Gnade eines raschen Todes verdient er nicht.«

Der König musterte sie.»Vielleicht seid Ihr doch nicht so dumm, wie meine Mutter immer behauptet. «Er hob die Stimme.»Habt Ihr meine Dame gehört, Dontos? Von heute an seid Ihr mein neuer Hofnarr. Ihr werdet das Narrenkostüm anziehen.«

Ser Dontos, schlagartig ernüchtert, da er dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen war, kroch auf die Knie.»Ich danke Euch, Euer Gnaden. Und Euch, Mylady. Danke.«

Während er von den Wachen der Lannisters hinausgeführt wurde, trat der Turniermeister an die Loge heran.»Euer Gnaden«, fragte er,»soll ich einen neuen Gegner für Brune suchen, oder sollen wir mit dem nächsten Tjost fortfahren?«

«Weder noch. Dies sind Mücken, keine Ritter. Ich würde sie alle töten lassen, wäre nicht heute mein Namenstag. Das Turnier ist vorbei. Schafft sie mir aus den Augen.«

Der Turniermeister verneigte sich, doch Prinz Tommen gebärdete sich weniger gehorsam.»Ich sollte doch gegen den Strohmann antreten.«

«Heute nicht.«

«Aber ich will!«

«Das ist mir einerlei.«

«Mutter hat gesagt, ich dürfe reiten.«

«Das hat sie wirklich«, stimmte Myrcella zu.

«Mutter hat gesagt«, äffte der König sie nach.»Seid nicht so kindisch.«

«Wir sind aber Kinder«, entgegnete Myrcella hochmütig.»Und man erwartet von uns, kindisch zu sein.«

Der Bluthund lachte.»Da hat sie recht.«

Joffrey gab sich geschlagen.»Also gut. Sogar mein Bruder wird nicht schlechter tjostieren als die anderen. Turniermeister, laßt die Stechpuppe herausbringen, Tommen möge es diesen Mücken gleichtun.«

Tommen stieß einen Jubelschrei aus und rannte auf seinen pummeligen kleinen Beinen los, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.»Viel Glück!«rief Sansa ihm nach.

Während das Pony des Prinzen gesattelt wurde, stellte man am gegenüberliegenden Ende der Bahn die Stechpuppe auf. Tommens Gegner war ein Lederkrieger von der Größe eines Kindes, der mit Stroh ausgestopft war, auf einem drehbaren Zapfen saß und in der einen Hand einen Schild und in der anderen eine gepolsterte Keule hielt. Jemand hatte ihm ein Geweih am Kopf befestigt. Joffreys Vater, König Robert, hatte ein Geweih an seinem Helm getragen, erinnerte sich Sansa… aber ebenso sein Onkel Lord Renly, Roberts Bruder, der Hochverräter, der sich selbst zum König gekrönt hatte.

Zwei Knappen schnallten dem Prinzen die verzierte silberne und purpurrote Rüstung an. Ein hoher Federbusch wuchs aus der Spitze des Helms, und auf dem Schild tummelten sich der Löwe der Lannisters und der gekrönte Hirsch des Hauses Baratheon. Die Knappen halfen Tommen beim Aufsteigen, und Ser Aron Santagar, der Waffenmeister des Red Keep, trat vor und reichte ihm ein stumpfes, silbernes Langschwert mit blattförmiger Klinge in der Größe, die eine achtjährige Hand halten konnte.

Tommen hob das Schwert.»Casterly Rock!«rief er mit seiner schrillen Knabenstimme, gab dem Pony die Sporen und ritt über die gestampfte Erde auf die Stechpuppe zu. Lady Tanda und Lord Gyles stimmten schwachen Jubel an, und Sansa fiel in ihre Anfeuerungen mit ein. Der König brütete schweigend vor sich hin.

Tommen brachte sein Pony zum flotten Trab, fuchtelte heftig mit dem Schwert und versetzte dem Schild des Ritters im Vorbeireiten einen kräftigen Hieb. Die Stechpuppe drehte sich, die gepolsterte Keule schwang herum und traf den Prinzen hart am Hinterkopf. Tommen flog aus dem Sattel, und seine neue Rüstung klapperte wie ein Sack voll alter Töpfe, als er auf dem Boden landete. Das Schwert fiel ihm aus der Hand, das Pony rannte durch den Burghof, und sofort erhob sich spöttisches Geschrei. König Joffrey lachte am längsten und lautesten.

«Oh!«rief Prinzessin Myrcella. Sie kletterte aus der Loge und lief zu ihrem kleinen Bruder hinunter.

Sansa verspürte in ihrer Ausgelassenheit plötzlich eigentümlichen Mut.»Ihr solltet sie begleiten«, sagte sie zum

König.»Euer Bruder könnte verletzt sein.«

Joffrey zuckte mit den Schultern.»Und wenn schon?«

«Ihr könntet ihm aufhelfen und ihm sagen, wie gut er geritten ist. «Sansa vermochte ihre Zunge nicht im Zaum zu halten.

«Er ist vom Pferd geworfen worden und im Dreck gelandet«, wandte der König ein.»Das verstehe ich nicht gerade unter >gut gerittene.«

«Seht«, unterbrach ihn der Bluthund.»Der Junge hat Mut. Er versucht es noch einmal.«

Sie halfen Prinz Tommen, abermals aufzusteigen. Wenn doch nur Tommen an Joffreys Statt der Ältere wäre, dachte Sansa. Ihn würde ich gern heiraten.

In diesem Augenblick wurden sie von dem Lärm überrascht, der vom Torhaus herüberhallte. Ketten rasselten, als das Fallgitter hochgezogen wurde, und unter dem Quietschen der eisernen Angeln öffnete sich das Tor.»Wer hat ihnen erlaubt, das Tor zu öffnen?«wollte Joff wissen. Angesichts der Unruhen in der Stadt waren die Tore des Red Keep seit Tagen geschlossen.

Eine Kolonne Reiter kam, vom Hufschlag und stählernem Klirren begleitet, unter dem Fallgatter hervor. Clegane trat dicht an den König heran und legte eine Hand auf den Griff seines Langschwerts. Die Besucher waren reichlich mitgenommen, ausgezehrt und staubig, und dennoch trugen sie als Standarte den Löwen der Lannisters — golden prangte er auf purpurrotem Feld. Einige waren in rote Umhänge gekleidet und hatten Kettenhemden angelegt, wie sie bei den Soldaten der Lannisters üblich waren, doch die meisten waren freie Ritter und Söldner, deren Rüstungen aus Einzelstücken bestanden und die von scharfem Stahl starrten… und dann waren da noch andere, riesige Wilde aus den Ammenmärchen, die Bran so gern gehört hatte. Diese Männer trugen schäbige Felle und gegerbtes Leder, langes Haar und verfilzte Barte. Manche hatten den Kopf oder die Hände mit blutgefleckten Verbänden verbunden, während anderen Augen, Ohren oder Finger fehlten.

In ihrer Mitte ritt auf einem großen Rotfuchs in einem eigentümlich hohen Sattel, der ihn von vorn bis hinten umschloß, der zwergenwüchsige Bruder der Königin, Tyrion Lannister, den man überall den Gnom nannte. Er hatte sich den Bart stehen lassen, um sein eingedrücktes Gesicht zu verhüllen, der zu einem gelben und schwarzen Wirrwarr aus drahtigen Haaren herangewachsen war. Über seinen Rücken hing ein Mantel aus schwarzem Pelz, der mit weißen Streifen durchsetzt war. Er hielt die Zügel in der Linken und trug den rechten Arm in einer weißen Schlinge, ansonsten wirkte er noch immer so grotesk, wie Sansa ihn von seinem Besuch auf Winterfell in Erinnerung hatte. Seine vorgewölbte Stirn und seine ungleichen Augen machten ihn zu dem häßlichsten Mann, den sie je gesehen hatte.

Tommen gab seinem Pony trotzdem die Sporen und galoppierte unter Freudengeschrei über den Hof. Einer der Wilden, ein großer, ungeschlachter Mann, dessen Gesicht so behaart war, das die untere Hälfte vollständig hinter dem Bart verschwand, packte den Jungen, riß ihn aus dem Sattel und stellte ihn neben seinem Onkel auf den Boden. Tommens atemloses Lachen hallte von den Mauern wider, und Tyrion klopfte ihm auf die gepanzerten Schultern. Überrascht sah Sansa, daß die beiden gleich groß waren. Myrcella rannte ihrem Bruder hinterher, und der Zwerg hob sie in die Höhe und wirbelte das kreischende Mädchen im Kreis.

Nachdem der kleine Mann sie wieder abgesetzt hatte, drückte er ihr einen sanften Kuß auf die Stirn und watschelte über den Hof auf Joffrey zu. Zwei seiner Männer folgten ihm dichtauf — ein schwarzhaariger, schwarzäugiger Söldner mit katzenhaften Bewegungen und ein hagerer junger Mann mit einer leeren Augenhöhle. Tommen und Myrcella trotteten hinter ihnen her.

Der Zwerg beugte ein Knie vor dem König.»Euer Gnaden.«

«Ihr«, sagte Joffrey.

«Ich«, bestätigte der Gnom,»obwohl ein höflicherer Gruß angebracht wäre, wo ich doch zum einen Euer Onkel und zum anderen der Ältere bin.«

«Man sagte, Ihr wäret tot«, warf der Bluthund ein.

Der kleine Mann warf dem Größeren einen Blick zu. Eines seiner Augen war grün, das andere schwarz, aber beide hatten dieselbe Kälte gemeinsam.»Ich habe mit dem König geredet, nicht mit seinem Köter.«

«Ich bin froh, daß Ihr nicht tot seid«, verkündete Prinzessin Myrcella.

«Darin sind wir uns gewiß einig, süßes Kind. «Tyrion wandte sich an Sansa.»Mylady, mein Beileid angesichts Eurer schweren Verluste. Den Göttern mangelt es wahrlich nicht an Grausamkeit.«

Sansa fiel keine Erwiderung ein. Wie konnten ihm ihre Verluste leid tun? Verspottete er sie? Nicht die Götter waren grausam, sondern Joffrey.

«Und mein Beileid gilt auch Euch, Joffrey«, fügte der Zwerg hinzu.»Wofür?«

«Für den Verlust Eures königlichen Vaters; ein großer ungestümer Mann mit schwarzem Bart; Ihr werdet Euch an ihn erinnern, wenn Ihr es nur versucht. Er war König vor Euch.«»Ach, er. Ja, sehr traurig. Ein Keiler hat ihn getötet.«»Haben >sie< Euch das erzählt, Euer Gnaden?«Joffrey runzelte die Stirn. Sansa spürte, daß sie etwas sagen sollte. Was hatte Septa Mordane ihr stets eingebleut? Die Rüstung einer Dame ist die Höflichkeit, ja. Sie legte ihren Harnisch an.»Meine Hohe Mutter hat Euch gefangengenommen, und das tut mir leid,

Mylord.«

«Das tut vielen, vielen Leuten leid«, erwiderte Tyrion,»und bevor es mit mir vorbei sein wird, könnte es einigen noch viel, viel mehr leid tun… Dennoch möchte ich Euch meinen Dank für Euer Mitgefühl aussprechen. Joffrey, wo finde ich Eure Mutter?«

«Sie tagt mit meinem Rat«, antwortete der König.»Euer Bruder Jaime verliert eine Schlacht nach der anderen. «Er warf Sansa einen wütenden Blick zu, als sei dies ihre Schuld.»Er ist von den Starks gefangengenommen worden, wir haben Riverrun verloren, und jetzt nennt sich ihr dummer Bruder König.«

Der Zwerg lächelte schief.»In letzter Zeit nennen sich eine Menge Leute König.«

Joff wußte nicht recht, was er mit dieser Bemerkung anfangen sollte, doch merkte man ihm sein Mißtrauen deutlich an.»Ja. Gut. Ich freue mich, daß Ihr noch lebt, Onkel. Habt Ihr mir ein Geschenk zum Namenstag mitgebracht?«

«Das habe ich. Meinen Verstand.«

«Robb Starks Kopf wäre mir lieber gewesen«, sagte Joff mit einem verschlagenen Seitenblick auf Sansa.»Tommen, Myrcella, kommt.«

Sandor Clegance verweilte noch einen Moment.»An Eurer Stelle würde ich meine Zunge hüten, kleiner Mann«, warnte er, ehe er seinem Lehnsherrn folgte.

Sansa blieb bei dem Zwerg und seinen Ungeheuern zurück. Sie überlegte fieberhaft, was sie sagen könnte.»Ihr habt Euch am Arm verletzt«, brachte sie schließlich heraus.

«Einer Eurer Nordmannen hat mich mit dem Morgenstern getroffen, in der Schlacht am Grünen Arm. Ich bin ihm entgangen, indem ich mich vom Pferd fallen ließ. «Sein Grinsen wurde sanfter, während er ihr Gesicht betrachtete.»Ist

es die Trauer um Euren Vater, die Euch so sehr bekümmert?«

«Mein Vater war ein Hochverräter«, erwiderte Sansa sofort.»Und mein Bruder und meine Hohe Mutter sind gleichfalls Hochverräter. «Diese Antwort hatte sie gelernt.»Ich dagegen bin meinem geliebten Joffrey treu.«

«Ohne Zweifel. So treu wie das Rotwild, das von Wölfen eingekreist ist.«

«Löwen«, flüsterte sie ohne nachzudenken. Sie blickte sich nervös um, aber niemand war in der Nähe.

Lannister ergriff ihre Hand und drückte sie.»Ich bin nur ein kleiner Löwe, Kind, und ich schwöre, daß ich nicht über Euch herfallen werde. «Er verneigte sich und fügte hinzu:»Doch nun müßt Ihr mich entschuldigen. Ich habe eine dringliche Angelegenheit mit der Königin und ihrem Rat zu besprechen.«

Sansa blickte ihm nach. Sein Körper schwankte bei jedem Schritt grotesk von einer Seite zur anderen. Er spricht freundlicher als Joffrey, dachte sie; aber die Königin hat auch freundlich mit mir geredet. Dennoch bleibt er ein Lannister, ist er doch ihr Bruder und Joffs Onkel. Und kein Freund. Einst hatte sie Prinz Joffrey von ganzem Herzen geliebt und bewundert, und seiner Mutter, der Königin, vertraut. Diese Liebe und dieses Vertrauen hatten sie ihr mit dem Kopf ihres Vaters vergolten. Diesen Fehler würde Sansa niemals wieder begehen.

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