11

Kyles Schritte waren geschmeidiger geworden. Er hatte Captain Lairds Spur mehrmals verloren, sie aber immer wiedergefunden, und jetzt spürte er, daß er ihr ganz nahe war.

Was in Kyle vorging, hatte kaum noch etwas mit den fast computerhaften Denkvorgängen eines Megamannes zu tun. Er dachte nicht wirklich. Seit seinem Erwachen waren Stunden vergangen, und er hatte Meilen um Meilen zurückgelegt, aber es waren nur noch Instinkte, die ihn weitertrieben, und dieser eine, glasklare Befehl, der wie mit flammenden Lettern in sein Gehirn eingebrannt war und alles andere bedeutungslos machte:

Er mußte Laird finden und lebend zu Daniel bringen.

Allmählich, nach diesem beinahe vernichtenden Schlag, erlangte Kyle die Kontrolle über seinen Körper zurück, und er wußte, daß es allenfalls noch Stunden dauern würde, bis er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war: aber mit seinen Erinnerungen stimmte etwas nicht.

Da war so viel, worauf er sich nicht besann. Ein Großteil seines Lebens, das er geführt hatte, bevor ihn der Laserstrahl traf, war einfach fortgewischt. Dafür waren Bilder da, die nicht dorthin gehörten: Erinnerungen von sonderbar unwirklicher, bizarrer Art, die nur aus einem Alptraum stammen konnten und trotzdem erschreckend realistisch schienen. Erinnerungen an Orte, an denen er niemals gewesen war. Gesichter von Menschen, die er niemals gesehen hatte. Und Schmerz - das war die intensivste Erinnerung: die an eine schier unvorstellbare Qual, noch schlimmer als das, was er während der Nacht durchgestanden hatte. Aber all diese Gefühle und Erinnerungen überkamen ihn immer nur für Augenblicke. Den weitaus größten Teil der Nacht hatte er in einem dumpfen Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachsein verbracht.

Kyle blieb stehen, veränderte die Brennweite seiner Augen ein wenig, um sich vor der grellen Sonnenstrahlung zu schützen, und spähte nach Osten. In einigen Meilen Entfernung erhob sich das Gewirr von Türmen und Erkern des Shaitaan, und davor die monotone braune Sandebene der Todeszone. Laird befand sich irgendwo zwischen ihm und der Grenze dieses Gebietes. Aber er wußte nicht, wo. So weit sein Blick reichte, sah er nur zerborstene Felsen und braune, gleichmäßig geformte Sanddünen. Das Leichentuch dieser Welt. Alles, was von ihrer einst blühenden Zivilisation übriggeblieben war.

Was waren das für Gedanken?

Kyle war verwirrt. Er spürte, wie sich der Nebel aus Fieber und dumpfen, fast tierischen Instinkten in seinem Kopf ein wenig lichtete, aber an seiner Stelle erwachte nicht nur sein gewohntes, logisches Denken, sondern auch eine Vielfalt verwirrender und erschreckender Gefühle. Der Anblick dieser verbrannten Ebene erfüllte ihn mit Zorn, ohne daß er auch nur wußte, warum.

Er verscheuchte den Gedanken und versuchte, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Die Richtung, in der Laird geflohen war, ließ nur einen einzigen logischen Schluß zu, so unwahrscheinlich er Kyle auch anmutete: Daniel hatte recht gehabt. Laird und die anderen versuchten tatsächlich, in das Shaitaan einzudringen, um an die Transmitterverbindung nach New York zu gelangen. Ihre Lage mußte schlichtweg aussichtslos sein, wenn sie zu einem so verzweifelten Ausweg griff.

Kyle überprüfte sorgfältig seine Waffe, ehe er weiterging. Der kleine Strahler hatte die Explosion wie durch ein Wunder überstanden, aber er war beschädigt: die Ladekontrolle zeigte nur noch knappe acht Prozent der normalen Leistung an, und darunter flackerte ein winziges, rotes Licht: möglich, daß ihm das Ding in der Hand explodierte, wenn er versuchte, es abzufeuern.

Er schob die Waffe zurück und wollte weitergehen, als er etwas sah, was ihn abermals mitten im Schritt verharren ließ: Von einem der Türme des Shaitaan kam ein Gleiter mit hoher Geschwindigkeit näher.

Kyle rannte los. Es konnte kein Zufall sein. Er wußte jetzt, wie Laird in das Shaitaan gelangen wollte. Kyle war sich nicht ganz sicher, ob er ihre Kaltblütigkeit nur bewundern oder sich über ihre Dummheit ärgern sollte. Bildete sie sich wirklich ein, eine gestohlene Robe und ein erbeuteter Sender wären genug, um die Besatzung des Gleiters zu täuschen? Das war lächerlich - und unter Umständen tödlich. Die Wachmannschaften des Shaitaan hatten sehr eindeutige Befehle. Sie würden die Verkleidung durchschauen und Laird und all ihre Begleiter töten, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Und das durfte nicht geschehen. Sein Auftrag lautete, sie unter allen Umständen lebend zu Daniel zu bringen.

Kyle lief so schnell, er konnte - aber natürlich nicht schnell genug. Der Gleiter kam näher und begann zu sinken. Hastig errechnete Kyle den Punkt, an dem der Gleiter den Boden berühren würde; gute anderthalb Meilen vor ihm und somit selbst bei seiner Geschwindigkeit viel zu weit, um Laird noch rechtzeitig zu erreichen. Er beschloß, seine Tarnung zumindest zum Teil aufzugeben und somit das Risiko einzugehen, von Laird oder einem ihrer Begleiter entdeckt zu werden. Blitzartig wechselte er die Richtung und rannte eine Sanddüne hinauf. Der Gleiter raste noch eine Sekunde weiter in steilem Winkel dem Boden entgegen, machte eine plötzliche Wendung und schoß fast im Sturzflug auf Kyle zu, als seine Besatzung den winkenden Mann auf dem Hügelkamm bemerkte.

Hastig zog sich Kyle in den Schutz der Düne zurück. Für eine Sekunde hatte er Laird gesehen - jedenfalls vermutete er, daß eine der drei Gestalten am Rande der Todeszone Captain Laird sein mußte. Und mit ein wenig Glück war er selbst unentdeckt geblieben.

Kyle blickte an sich herab. Wie sein Körper hatte sich auch sein Chamäleonanzug wenigstens zum Teil regeneriert. Der schwarze, halb synthetische, halb lebendige Stoff hing noch immer in Fetzen, und hier und da waren große, häßlich verkohlte Flecken, die nie wieder heilen würden - aber das flammendrote ›M‹ auf Brust und Rücken der Montur war deutlich zu sehen. Kyle konnte nur hoffen, daß auch der Impulsgeber in der Molekularstruktur des Anzuges noch funktionierte. Wenn der Gleiter herankam und sein Bordcomputer nicht das vereinbarte Signal auffing, dann würde er zu Asche verbrannt werden, noch ehe er Gelegenheit fand, seinen Fehler zu bereuen.

Der Gleiter raste heran, legte sich in eine irrsinnig schnelle Linkskurve und stieß wie ein Raubvogel aus Stahl und Glas auf Kyle herab. Die Abstrahlkristalle der beiden schweren Bordlaser begannen in einem drohenden Rot zu leuchten - und erloschen.

Kyle atmete erleichtert auf, als der Gleiter sekundenlang völlig reglos über ihm schwebte. Schattenhaft konnte er die Bewegung der beiden Dienerkreaturen hinter den Sichtscheiben erkennen. Entweder funktionierte der Sender in seinem Anzug noch, oder die beiden Geschöpfe hatten das rote ›M‹ auf seinem Anzug gesehen und waren jetzt unschlüssig, was sie tun sollten.

Kyles Hand tastete nach einem Schalter auf den verkohlten Resten seines Gürtels und drückte ihn. In dem winzigen Empfänger in seinem rechten Ohr knackte es hörbar. Der Sender arbeitete noch.

Aber die erhoffte Reaktion blieb aus. Vielleicht empfing die Besatzung des Gleiters seinen Ruf gar nicht, oder er war nicht mehr in der Lage, ihre Antwort zu empfangen.

Kyle verschwendete keine Zeit damit, diesen Umstand zu bedauern. Statt dessen hob er abermals die Arme und gab der Besatzung des Gleiters in der Zeichensprache zu verstehen, daß alles in Ordnung war. Der Gleiter schwebte eine weitere Sekunde reglos über ihm, gewann dann wieder rasch an Höhe und flog zurück.

Kyle rannte weiter. Er hatte nur Sekunden gewonnen. Die Besatzung des Gleiters würde so auf den Anblick Lairds reagieren, wie ihre Befehle lauteten - und durch den Ausfall des Senders hatte er keine Möglichkeit, ihr andere Befehle zu erteilen. Kyle stürmte zwischen den Dünen entlang und rannte einen weiteren Hügel hinauf.

Er war noch eine knappe Dreiviertelmeile von Laird und den beiden anderen entfernt, als der Gleiter landete. Keine Chance mehr, rechtzeitig dort zu sein, um ihr auch nur eine Warnung zuzurufen.

Aber es gab etwas anderes, was er tun konnte.


Der Anprall des Insektenkriegers schleuderte sie beide aus dem Gleiter. Charity fühlte sich von den Füßen gerissen und hilflos durch die Luft gewirbelt, dann überschlugen sich Himmel und Erde vor ihren Augen, und sie prallte auf.

Es war pures Glück, daß ihr nicht schon der Sturz sämtliche Knochen im Leib brach - aber der Insektenkrieger wollte sie nun endgültig unschädlich machen. Seine dürren, horngepanzerten Arme schlossen sich mit entsetzlicher Kraft um Charitys Oberkörper und preßten ihr die Luft aus den Lungen. Sie wollte schreien, aber sie konnte es nicht. Ein rasender Schmerz brachte sie fast um den Verstand. Sie spürte, wie eine ihrer Rippen unter dem unbarmherzigen Druck nachgab und brach. Rote Schlieren tauchten vor ihren Augen auf, und in ihrem Mund war plötzlich der Geschmack von Blut. Aus den Augenwinkeln registrierte sie immerhin, wie sich Gurk und Lydia gleichzeitig auf den Insektenkrieger warfen und versuchten, ihn von ihr herunterzuzerren oder wenigstens seinen Griff zu lockern. Aber das Monster verstärkte den mörderischen Druck auf ihre Rippen und ihre Wirbelsäule noch.

Der Tod, auf den sie wartete, kam nicht. Plötzlich schien die ganze Welt in einem grausam hellen, weißen Licht aufzuflammen, als ein Energiestrahl ihr Gesicht um Zentimeter verfehlte und sich mit tödlicher Präzision in den Schädel des Moroni bohrte. Das Wesen starb ohne einen Laut. Der entsetzliche Würgegriff seiner vier Arme lockerte sich, und mit einemmal war es nur noch ein schlaffes, totes Gewicht, das Charity niederdrückte.

Trotzdem waren Lydias und Gurks vereinte Kräfte nötig, um das tote Rieseninsekt von ihr herunterzuzerren.

Charity rang verzweifelt nach Luft. Ihre Lungen brannten, als versuche sie Säure einzuatmen, und ihre gebrochene Rippe sandte Wellen unerträglichen Schmerzes in ihren Körper. Für wenige Augenblicke verlor sie das Bewußtsein.

Skudder und Kent knieten neben ihr, als sich die roten Schleier vor ihren Augen wieder lichteten. Irgendwo erscholl ein schrilles, wütendes Kreischen, und genau in dem Moment, in dem Charity die Augen aufschlug, hob Skudder Barts Strahlengewehr und gab einen weiteren Schuß auf ein Ziel im Inneren der Flugscheibe ab. Eine dumpfe Explosion erscholl. Flammen und schwarzer Rauch drangen aus der offenstehenden Schleuse des Gleiters.

»Schnell!« rief Lydia. »Das Ding hat eine Notautomatik! Es startet, sobald es angegriffen wird!«

Skudder und Kent spurteten gemeinsam los, während Charity vergeblich versuchte, auf die Füße zu kommen. Alles drehte sich um sie. Sie versuchte einen Schritt zu machen, fiel auf die Knie herab und griff dankbar nach Lydias Hand. Ihr Mund war noch immer voller Blut, und die Schmerzen in ihren Rippen wurden noch heftiger. Mehr von Net, Lydia und Gurk getragen als aus eigener Kraft, erreichte sie die Schleuse des Fluggleiters und sank stöhnend gegen die Wand.

Der Boden unter ihren Füßen begann zu zittern. Ein dumpfes, immer mächtiger werdendes Grollen erklang, und fast im gleichen Moment begann sich das äußere Schleusentor zu schließen; nicht besonders schnell, aber unerbittlich. Eine Sekunde später begann sich auch die innere Schleusentür zu bewegen.

Net und Lydia zerrten Charity weiter, und diesmal schafften sie es wirklich nur um Haaresbreite: die Schleusentür sauste wie ein stählernes Schafott an ihrem Rücken vorbei und rastete ein. Charity taumelte einen Schritt nach vorne, ließ Nets Hand los und wäre beinahe über einen dritten toten Insektenkrieger gestolpert.

»Alles okay mit dir?« fragte Net.

»Ja«, antwortete Charity und schüttelte den Kopf. Sie bekam kaum Luft. Etwas, das sich wie ein Glassplitter anfühlte, steckte in ihren Lungen und machte jeden Atemzug zu einer Qual. Trotzdem ignorierte sie Nets hilfreich ausgestreckte Hand und wankte mit zusammengebissenen Zähnen weiter.

Der Raum, in dem sie sich befanden, war angesichts der Größe der Flugscheibe überraschend klein. Durch die beiden dreieckigen Sichtscheiben im Bug erkannte Charity, daß die Scheibe entgegen Lydias Befürchtungen noch nicht gestartet war - aber das dumpfe Dröhnen unter ihren Füßen wurde immer durchdringender. Sie hatten höchstens noch Sekunden. Und für einen winzigen Augenblick glaubte sie zu sehen, wie ...

Aber das war unmöglich. Charity gestattete sich nicht einmal, den Gedanken zu Ende zu denken.

»Gurk!« Charity deutete auf die fremdartigen Kontrollinstrumente und Skalen auf dem hufeisenförmigen Pult vor den beiden Fenstern. »Sieh zu, daß du das Ding unter Kontrolle bekommst! Schnell!«

Ihre Worte wären nicht einmal nötig gewesen. Der Zwerg hatte sich bereits seines Strohhutes entledigt und kämpfte fluchend mit einer Stoffbahn, in die sich sein rechter Arm verwickelt hatte. Skudder sprang wortlos neben ihn, zog sein Messer und schnitt das Gewebe kurzerhand entzwei, während er Gurk gleichzeitig mit der freien Hand auf den Pilotensessel der Scheibe bugsierte. Gurk blieb ungefähr eine Sekunde lang darauf sitzen; genau so lange, wie Skudder und er brauchten, um zu begreifen, daß der Sessel auf die Proportionen eines zwei Meter großen Moroni zugeschnitten war - Gurks Arme waren viel zu kurz, um die Instrumente auch nur zu erreichen. Fluchend sprang er wieder auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und begann in einer unbekannten, zwitschernden Sprache vor sich hinzumurmeln, während seine Finger über Tasten und Schalter strichen.

»Wie geht es dir?«

Es dauerte fast eine Sekunde, bis Charity überhaupt begriff, daß es Skudder war, der diese Frage gestellt hatte. Woher nahm er nur den Nerv, in diesem Moment daran zu denken? Trotzdem lächelte sie dankbar und antwortete:

»Gut. Wenigstens lebe ich noch. Das war ein verdammt guter Schuß.«

Sie berührte mit der flachen Hand ihre Wange, auf der sie noch immer die Hitze des Lasers zu spüren glaubte. Hätte sie genau in den Laserblitz hineingesehen, dann wäre sie jetzt vermutlich blind.

Skudder sah sie verwirrt an. »Was für ein Schuß?«

»Der, mit dem du ...« Charity brach verwirrt ab und blickte auf den Gammalaser, den Skudder noch immer über der Schulter trug. Und erst jetzt begriff sie, daß der Strahl, der den Moroni getötet hatte, weiß gewesen war. Gammastrahllaser verwendeten kohärentes grünes Licht. Trotzdem fuhr sie fort: »... mit dem du die Ameise von mir heruntergeschossen hast.«

»Das habe ich nicht«, antwortete Skudder. »Ich ... ich dachte, das wäre Lydia gewesen. Oder der Gnom.«

»Nicht?« vergewisserte sich Charity verstört. »Du hast nicht auf ihn geschossen?«

»Aus hundert Metern Entfernung?« fragte Skudder. »Wofür hältst du mich?«

»Aber wenn ... wenn du es nicht warst«, murmelte Charity, »wer war es dann?«

Fragend sah sie Kent an, aber der junge Rebell schüttelte nur den Kopf und hob seine Maschinenpistole. Skudder war der einzige von ihnen, der eine Strahlenwaffe hatte.

»Vielleicht klären wir diese Frage später!« sagte Gurk plötzlich. »Falls sie dann noch jemanden interessiert.« Er rutschte von der Instrumentenkonsole herunter und stieß einen Laut aus, der eine Mischung aus einem enttäuschten Seufzer und Entsetzensschrei war.

»Was ist los?« fragte Charity erschrocken. »Kannst du das Ding fliegen oder nicht?«

»Das ... das kann niemand«, sagte Gurk düster.

»Was soll das heißen?« Kent war mit einem Schritt bei ihm und packte ihn so grob an der Schulter, daß der Gnom vor Schmerz aufschrie. Skudder spannte sich, aber Kent ließ den Gnom bereits wieder los, ehe er eingreifen mußte.

»Ich denke, du kannst mit so einem Ding umgehen!« sagte Kent aufgebracht.

»Das kann ich auch!« antwortete Gurk zornig. »Aber nicht mit diesem hier! Niemand kann das! Es ... es hat keine Steuerung!«

»Und was ist das da?« Kent deutete anklagend auf das Durcheinander von Zeigern, Bildschirmen und fremdartig beschrifteten Skalen auf dem Pult.

»Das sind nur Überwachungsgeräte«, sagte Gurk. »Das Ding hat keine Steuerung, glaubt mir. Es ... es muß ferngelenkt sein!« Plötzlich fuhr er herum. »Nichts wie raus hier!«

Und als wäre sein Schrei ein Stichwort gewesen, startete der Gleiter in genau diesem Moment.

Die Beschleunigung war unvorstellbar. Der Gleiter wurde regelrecht in die Luft katapultiert, und Charity und die anderen wurden wie von Hammerschlägen getroffen und zu Boden geschleudert. Vor den Sichtluken begannen Himmel und Erde einen irrsinnigen Tanz aufzuführen, als das Fahrzeug rasend schnell in die Höhe stieg und gleichzeitig nach links abkippte.

Charity wartete mit angehaltenem Atem, bis der irrsinnige Beschleunigungsdruck allmählich nachließ und sie nicht mehr das Gefühl hatte, von der Faust eines Riesen genüßlich in den Eisenboden hineingestampft zu werden. Ihre gebrochene Rippe schmerzte noch heftiger, und sie mußte bei jedem Atemzug einen Schrei unterdrücken.

Und trotzdem vergaß sie all das, als sie sich hochstemmte und ihr Blick die Fenster traf.

Die Landschaft hatte aufgehört, Purzelbäume vor den Sichtluken zu schlagen. In den beiden dreieckigen Fenstern war jetzt nur noch das Shaitaan zu sehen.

Und es kam rasend schnell näher.

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