Dokument 24

KomKon 1

Dem Vorsitzenden der Kommission »Metanthropus«, G. J. Komow 13. 11.”02


Mein Kapitän!

Anbei schicke ich dir zwei sehr interessante Texte, die in direkter Beziehung zu dem Projekt stehen, mit dem du gerade befasst bist.


Text 1 (eine Notiz T. Glumows, gerichtet an M. Kammerer):


Lieber Big Bug!

Ich habe allen Grund, mich zu entschuldigen. Aber ich will mich bessern. Übermorgen, den 2., werde ich um 22 Uhr ganz sicher zu Hause sein. Ich erwarte Sie. Ich garantiere Imbiss und Leckerbissen und verspreche, alles zu erklären. Obwohl das, soweit ich verstehe, vorerst gar nicht notwendig ist.


Text 2 (ein Brief von A. Glumowa, zusammen mit T. Glumows Notiz an M. Kammerer gerichtet):


Verehrter Maxim!

Er hat mich gebeten, Ihnen diese Notiz zu übersenden. Warum hat er sie Ihnen nicht selbst geschickt? Warum hat er Sie nicht einfach angerufen, um ein Treffen zu vereinbaren? Ich verstehe das alles nicht. In letzter Zeit verstehe ich ihn überhaupt sehr selten, sogar, wenn es anscheinend um ganz simple Dinge geht. Aber ich weiß, dass er unglücklich ist. Wie sie alle. Wenn er bei mir ist, quält ihn Langeweile. Wenn er dort bei sich ist, sehnt er sich nach mir, sonst würde er nicht

Was seine Einladung betrifft, so freue ich mich, Sie zu sehen, aber rechnen Sie nicht damit, dass er da sein wird. Ich jedenfalls glaube nicht daran.

Ihre A. Glumowa


Selbstverständlich ging Kammerer zu dem Treffen, und T. Glumow ist nicht erschienen.

Sie gehen. Sie verschwinden. Eigentlich sind sie schon verschwunden. Endgültig. Sie sind unglücklich und lassen andere unglücklich zurück.

Das Menschsein, die Humanität. Mein Kapitän, es ist ernst.

Aber wie wenig ähnelt es den apokalyptischen Bildern, die wir uns noch vor vier Jahren ausgemalt haben! Erinnerst du dich, wie der alte Gorbowski mit listigem Lächeln krächzte: »Die Wellen ersticken den Wind«? Wir alle nickten, und ich weiß noch, wie du das Zitat mit einem geradezu lächerlich vielsagenden Gesichtsausdruck fortgesetzt hast. Aber haben wir Gorbowski damals verstanden? Nein, niemand von uns. Und jetzt, mein Kapitän, da sie alle fortgegangen sind und nie mehr zurückkehren, haben wir erleichtert aufgeatmet. Oder mit Bedauern? Ich weiß nicht. Und du?

Dein Athos

Und das letzte Dokument



Narva-Jõesuu, 30. Juni”26


Maxim!

Ich kann nichts machen. Man entschuldigt sich zutiefst bei mir, versichert mich vollkommener Hochachtung und großen Mitgefühls, doch es ändert sich nichts. Man hat Toivo bereits zur »historischen Tatsache« gemacht.

Ich verstehe, warum Toivo schweigt - ihm ist das alles gleichgültig, und wo ist er überhaupt, in welchen Welten?

Ich ahne, warum Assja schweigt - so schrecklich es klingt, aber anscheinend haben sie sie überzeugt.

Aber warum schweigen Sie? Sie haben ihn geliebt, ich weiß es, und er hat Sie geliebt!

M. Glumowa


Sie sehen, Maja Toivowna, ich schweige nicht länger. Ich habe es gesagt. Alles, was ich zu sagen hatte, und alles, was ich zu sagen vermochte.

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