Tyrion

Die Königin war nicht gewillt, auf Varys zu warten.»Hochverrat ist verwerflich genug«, verkündete sie wütend,»doch dies hier ist der Gipfel der Schurkerei, und ich brauche diesen trippelnden Eunuchen nicht, um zu wissen, wie man mit Schurken zu verfahren hat.«

Tyrion nahm seiner Schwester die Briefe ab und verglich sie miteinander. Es handelte sich um zwei Abschriften mit exakt gleichem Wortlaut, doch waren sie von verschiedener Hand geschrieben.

«Maester Frenken hat das erste Schreiben auf Burg Stokeworth erhalten«, erläuterte Grand Maester Pycelle.»Die zweite Abschrift erreichte uns durch Lord Glyes.«

Littlefinger strich sich durch den Bart.»Wenn Stannis sich mit denen abgibt, hat jeder andere Lord des Königreiches diesen Brief mit Sicherheit ebenfalls erhalten.«

«Ich wünsche, daß diese Schreiben verbrannt werden, jedes einzelne«, verlangte Cersei.»Meinem Sohn oder meinem Vater darf kein Wort davon zu Ohren gelangen.«

«Ich könnte mir vorstellen, daß unser Vater bereits mehr als ein Wort davon vernommen hat«, sagte Tyrion trocken.»Ohne Zweifel hat Stannis einen Vogel nach Casterly Rock geschickt, und einen weiteren nach Harrenhal, wozu soll es gut sein, die Briefe zu verbrennen? Das Lied ist gesungen, der Wein ist vergossen, die Maid ist schwanger. Und so furchtbar ist es schließlich auch wieder nicht.«

Cersei wandte sich ihm zu. Aus ihren grünen Augen wallte ihm Zorn entgegen.»Seid Ihr vollkommen von Sinnen? Habt Ihr nicht gelesen, was darin steht? Der Junge Joffrey, so nennt er ihn. Und er wagt es, mich des Inzests, des Ehebruchs und des Hochverrats zu bezichtigen!«

Nur, weil du dieser Verbrechen schuldig bist. Erstaunlich, mit welcher Inbrunst sich Cersei über Vorwürfe empören konnte, von denen sie sehr wohl wußte, daß sie zutrafen. Falls wir den Krieg verlieren, sollte sie sich als Mime verdingen, dafür besitzt sie eine Gabe. Er wartete, bis sie fertig war und antwortete:»Stannis braucht einen Vorwand, um seine Rebellion zu rechtfertigen. Was habt Ihr denn erwartet? Daß er schreibt, Joffrey ist meines Bruders rechtmäßiger Sohn und Erbe, aber ich habe trotzdem vor, ihn des Throns zu berauben?«

«Ich werde es nicht hinnehmen, mich eine Hure nennen zu lassen.«

Was denn, Schwesterchen, er behauptet doch gar nicht, Jaime habe dich dafür bezahlt. Mit großer Geste betrachtete Tyrion die Schreiben von neuem. Am Ende stand ein eigentümlicher Satz…»Erlassen im Lichte des Herrn«, las er vor.»Eine merkwürdige Wortwahl.«

Pycelle räusperte sich.»Diese Worte stehen oft in Briefen und Dokumenten aus den Freien Städten. Sie meinen meist nicht viel mehr als, sagen wir, verfaßt vor Gott. Vor dem Gott der roten Priester. Sie benutzen diese Formulierung, glaube ich.«

«Varys hat uns vor einigen Jahren erzählt, daß Lady Selyse sich mit einer roten Priesterin eingelassen hätte«, erinnerte Littlefinger sie.

Tyrion tippte auf das Papier.»Und nun scheint ihr Hoher Gemahl ihrem Beispiel gefolgt zu sein. Das könnten wir gegen ihn verwenden. Drängt den Hohen Septon zu verkünden, Stannis habe sich gleichermaßen gegen die Götter und gegen seinen rechtmäßigen König erhoben… «

«Ja, ja«, erwiderte die Königin ungeduldig.»Aber zuerst müssen wir verhindern, daß diese Anwürfe weitere Kreise ziehen. Der Rat muß einen Erlaß herausgeben. Jeder Mann, der es wagt, von Inzucht zu sprechen oder Joffrey einen Bastard zu nennen, soll dafür seine Zunge einbüßen.«

«Eine besonnene Maßnahme«, meinte Grand Maester Pycelle und nickte, wobei seine Amtskette klingelte.

«Eine Torheit«, seufzte Tyrion.»Wenn Ihr einem Mann die Zunge herausreißt, straft Ihr seine Worte nicht Lügen, sondern laßt nur die Welt wissen, daß Ihr sie fürchtet.«

«Was sollten wir also Eurer Meinung nach unternehmen?«verlangte seine Schwester zu wissen.

«Wenig. Mögen sie wispern, bald genug werden sie der Geschichte müde werden. Ein jeder mit einem Fingerhütchen voll Verstand wird darin sowieso nur einen plumpen Versuch sehen, den Raub der Krone zu rechtfertigen. Hat Stannis irgendwelche Beweise vorgelegt? Wie könnte er, da es sich niemals so zugetragen hat?«Tyrion schenkte seiner Schwester sein freundlichstes Lächeln.

«Das stimmt«, mußte sie eingestehen.»Dennoch…«»Euer Gnaden, Euer Bruder hat recht. «Petyr Baelish legte die Finger aneinander.»Versuchen wir, dieses Gerede zum Verstummen zu bringen, verleihen wir ihm nur Glaubwürdigkeit. Strafen wir diese jämmerliche Lüge besser mit Verachtung. Und in der Zwischenzeit vergelten wir gleiches mit gleichem.«

Cersei warf ihm einen abschätzenden Blick zu.»Wie das?«»Vielleicht mit einer ähnlichen Geschichte. Aber einer glaubwürdigeren. Lord Stannis hat einen großen Teil seines Lebens von seiner Gemahlin getrennt verbracht. Das ist gewißlich nicht seine Schuld, ich würde es ebenso halten, wäre Lady Selyse meine Angetraute. Nichtsdestotrotz, könnten wir verkünden, ihre Tochter sei nichtehelich geboren und Stannis ein Hahnrei, nun… das gemeine Volk nimmt die schlimmsten Geschichten über die Lords stets mit Freuden für bare Münze, vor allem die über solch strenge, mißmutige und empfindlich stolze Lords wie Stannis Baratheon.«»Besonders beliebt war er nie, das stimmt. «Cersei dachte einen Augenblick darüber nach.»Zahlen wir es ihm also mit gleicher Münze heim. Ja, die Idee gefällt mir. Wen könnten wir bezichtigen, der Liebhaber von Lady Selyse zu sein? Sie hat, glaube ich, zwei Brüder. Und einer ihrer Onkel war die ganze Zeit über auf Dragonstone…«

«Ser Axell Florent ist ihr Kastellan. «So ungern Tyrion es auch zugab, Littlefingers Plan klang vielversprechend. Stannis hatte seine Gemahlin niemals geliebt, aber er gebärdete sich stachelig wie ein Igel, wenn seine Ehre in Zweifel gezogen wurde, und zudem war er von Natur aus mißtrauisch. Falls sie Zwietracht zwischen ihm und seinen Gefolgsleuten säen konnten, würde dies ihrer Sache dienlich sein.»Das Kind hat die Ohren einer Florents, wurde mir gesagt.«

Littlefinger winkte träge ab.»Ein Handelsgesandter aus Lys hat mir gegenüber einst erwähnt, Lord Stannis müsse seine Tochter sehr lieben, da er Hunderte von Statuen, die nach ihren Abbild geschaffen wurden, entlang der Mauern von Dragonstone habe aufstellen lassen. >Mylord<, mußte ich ihm erklären, >das sind Wasserspeier.<«Er kicherte.»Ser Axell wäre gewiß gut als Shireens Vater geeignet, aber meiner Meinung nach verbreiten sich die bizarrsten und schockierendsten Geschichten stets am schnellsten. Stannis hält sich einen außerordentlich grotesken Narren, einen Schwachsinnigen mit tätowiertem Gesicht.«

Der Grand Maester starrte ihn entsetzt an.»Gewiß wollt Ihr doch nicht unterstellen, daß Lady Selyse einen Narren in ihr Bett lassen würde?«

«Man muß ein Narr sein, wenn man sich zu Selyse Florent legen möchte«, erwiderte Littlefinger.»Zweifelsohne hat Flickenfratz sie an Stannis erinnert. Und die besten Lügen tragen stets ein Körnchen Wahrheit in sich, gerade soviel, daß der Zuhörer aufmerkt. Außerdem ist der Narr dem Mädchen vollkommen ergeben und folgt ihr überallhin. Sie sehen sich sogar ähnlich. Shireen hat ein fleckiges, halbgelähmtes

Gesicht.«

Pycelle war verwirrt.»Aber das kommt von den Grauschuppen, die sie als Säugling beinahe das Leben gekostet hätten, dem armen Ding.«

«Meine Geschichte gefällt mir trotzdem«, entgegnete Littlefinger,»und dem gemeinen Volk wird sie auch gefallen. Die meisten von ihnen glauben doch sogar, daß eine Frau, die während der Schwangerschaft Kaninchenfleisch ißt, ein Kind mit langen Schlappohren gebären wird.«

Cersei setzte ein bestimmtes Lächeln auf, welches sie sich für gewöhnlich für Jaime aufsparte.»Lord Petyr, Ihr seid ein niederträchtiges Geschöpf.«

«Danke, Euer Gnaden.«

«Und ein vollendeter Lügner«, fügte Tyrion weniger herzlich hinzu. Der Mann ist gefährlicher, als ich geahnt habe, dachte er bei sich.

Littlefinger schaute dem Zwerg in die starren, ungleichen Augen, und seinen eigenen graugrünen Augen war kein Zeichen von Unbehagen anzusehen.»Jeder ist mit einer anderen Gabe gesegnet, Mylord.«

Die Königin war zu sehr mit ihrer Rache beschäftigt, um den Blickwechsel zu bemerken.»Gehörnt von einem schwachsinnigen Narren! In jeder Weinschenke diesseits der Meerenge wird man über ihn lachen.«

«Die Geschichte sollte nicht von uns verbreitet werden«, warnte Tyrion,»sonst wird sie rasch als Lüge entlarvt. «Die sie ja auch ist.

Abermals konnte Littlefinger mit einer Antwort dienen.»Huren lieben Klatsch, und zufällig besitze ich das eine oder andere Bordell. Gewiß wird auch Varys die Saat in Bierschenken ausbringen können.«

«Varys«, meinte Cersei stirnrunzelnd,»wo ist er eigentlich?«

«Darüber habe ich mir auch bereits Gedanken gemacht, Euer Gnaden.«

«Die Spinne webt ihre geheimen Netze Tag und Nacht«, sagte Grand Maester Pycelle bedeutungsvoll.»Ich mißtraue ihm, Mylords.«

«Und dabei spricht er so herzlich über Euch. «Tyrion schob sich vom Stuhl. Er wußte, was der Eunuch trieb, doch brauchte dies den anderen Mitgliedern des Rates nicht zu Ohren zu kommen.»Ich bitte um Entschuldigung, Mylords. Andere Geschäfte verlangen meine Aufmerksamkeit.«

Cersei schöpfte sofort Verdacht.»Die Geschäfte des Königs?«

«Nichts, worüber Ihr Euch den Kopf zerbrechen müßt.«

«Das kann ich recht gut selbst beurteilen.«

«Wollt Ihr mir die Überraschung verderben?«fragte Tyrion.»Ich lasse ein Geschenk für Joffrey anfertigen. Eine kleine Kette.«

«Wozu braucht er noch eine Kette? Er hat bereits mehr, als er je tragen kann. Wenn Ihr nur einen Augenblick lang glaubt, Ihr könnet Euch Joffreys Liebe mit Geschenken erkaufen — «

«Aber nein, sicherlich besitze ich die Liebe des Königs bereits, so wie er sich der meinen erfreuen darf. Und diese Kette, glaube ich, wird er eines Tages mehr schätzen als alle anderen.«

Vor dem Ratssaal wartete Bronn, um ihn zum Turm der Hand zu begleiten.»Die Schmiede sind in Eurem Empfangszimmer und erwarten die Ehre«, berichtete er, während sie den Hof überquerten.

«Erwarten die Ehre. Das klingt hübsch, Bronn. Du hörst dich fast an wie ein richtiger Höfling. Nächstens wirst du noch niederknien.«

«Besorgt's Euch doch selbst, Zwerg.«

«Wozu habe ich denn Shae?«Tyrion hörte die Stimme von Lady Tanda, die ihm von der serpentinenartigen Treppe aus fröhlich etwas zurief. Er gab vor, sie nicht zu bemerken, und watschelte ein wenig schneller.»Laß meine Sänfte bereitstellen, ich werde die Burg verlassen, sobald ich hier fertig bin. «Zwei der Moon Brothers hielten an der Tür Wache. Tyrion begrüßte sie freundlich und schnitt eine Grimasse, ehe er die Treppe in Angriff nahm. Nachdem er zu seinem Schlafzimmer emporgestiegen war, schmerzten seine Beine.

Drinnen fand er einen zwölfjährigen Jungen vor, der seine Kleider auf seinem Bett zurechtlegte; sein Knappe. Podrick Payne war so schüchtern, daß es an Verstohlenheit grenzte. Tyrion wurde den Verdacht nicht los, sein Vater habe ihm den Knaben anvertraut, um sich über ihn lustig zu machen.«

«Eure Amtstracht, Mylord«, murmelte der Junge bei Tyrions Eintritt und starrte auf seine Stiefel spitzen. Selbst wenn Pod den Mut aufbrachte, etwas zu sagen, wagte er es nicht, sein Gegenüber anzublicken.»Für die Audienz. Und Eure Kette. Die Kette der Hand.«

«Sehr schön. Hilf mir beim Ankleiden. «Das Wams aus schwarzem Samt war mit goldenen Nieten besetzt, die Löwenköpfe darstellten, während die Glieder der Kette aus goldenen Händen bestanden, deren Finger jeweils das Gelenk der nächsten umfaßten. Pod brachte einen Umhang aus purpurroter Seide, der mit Gold gesäumt war und auf seine Größe zugeschnitten war. Bei einem normalen Mann hätte er kaum den Rücken bedeckt.

Der Audienzsaal der Hand war kleiner als der des Königs und mit dem riesigen Thronsaal nicht im mindesten zu vergleichen, aber Tyrion gefielen die myrischen Teppiche und Wandbehänge und die Intimität, die der Raum ausstrahlte. Bei seinem Eintritt rief sein Haushofmeister:»Tyrion Lannister, die Rechte Hand des Königs!«Das gefiel ihm ebenfalls. Die Schmiede und Eisenhändler, die Bronn aufgetrieben hatte,

fielen auf die Knie.

Er wuchtete sich auf den hohen Stuhl unter dem runden goldenen Fenster und erteilte ihnen die Erlaubnis, sich zu erheben.»Werte Herren, ich weiß, Ihr habt viel zu tun, deshalb will ich mich kurz fassen. Pod, bitte. «Der Junge reichte ihm einen Leinensack. Tyrion zog die Schnur auf und schüttete ihn aus. Der Inhalt landete mit gedämpftem Klirren auf dem Wollteppich.»Diese hier habe ich mir in der Burgschmiede anfertigen lassen. Ich brauche tausend Stück davon.«

Einer der Schmiede kniete nieder und untersuchte den Gegenstand: drei riesige, miteinander verbundene Stahlglieder.»Eine mächtige Kette.«

«Mächtig, aber kurz«, erwiderte der Zwerg.»Ähnlich wie ich. Ich wünschte nur, daß sie noch ein ganzes Stück länger wird. Habt Ihr einen Namen?«

«Man nennt mich Eisenbauch, M'lord. «Der Schmied war von gedrungener und breiter Gestalt und trug einfache Wolle und Leder, seine Arme jedoch waren so dick wie der Hals eines Bullen.

«Jede Schmiede in King's Landing wird solche Kettenglieder herstellen und sie aneinanderfügen. Alle anderen Arbeiten können warten. Jeder Mann, der sich auf die Kunst der Metallverarbeitung versteht, sei er Meister, Geselle oder Lehrling, soll sich daran beteiligen. Wenn ich durch die Stählerne Gasse reite, möchte ich Eure Hämmer auf den Ambossen klingen hören, und zwar Tag und Nacht. Außerdem brauche ich einen Mann, einen starken Mann, der überwacht, daß meinen Wünschen wirklich Folge geleistet wird. Seid Ihr dieser Mann, Eisenbauch?«

«Der könnte ich durchaus sein, M'lord. Doch was wird aus den Schwertern und Rüstungen, welche die Königin von uns verlangt?«

Ein zweiter Schmied ergriff das Wort.»Ihre Gnaden haben uns befohlen, Harnische und Rüstungen, Schwerter und Dolche und Streitäxte in großer Zahl zu fertigen. Um ihre neuen Goldröcke zu bewaffnen, M'lord.«

«Diese Arbeiten können warten«, antwortete Tyrion.»Die Kette hat Vorrang.«

«M'lord, bitte um Verzeihung, Ihre Gnaden sagte, jenen, die ihre Lieferung nicht rechtzeitig fertig hätten, würden die Hände zerschmettert«, beharrte der ängstliche Schmied.»Auf ihrem eigenen Amboß!«

Süßeste Cersei, wie sehr du dich stets plagst, die Liebe des Volkes zu erringen.»Niemandem werden die Hände zerschmettert. Darauf habt Ihr mein Wort.«

«Eisen ist teuer geworden«, erklärte Eisenbauch,»und für diese Kette werden wir viel brauchen, außerdem Kohle für die Feuer.«

«Lord Baelish wird Euch mit ausreichenden Mitteln versorgen«, versprach Tyrion. Hoffentlich konnte er wenigstens in dieser Hinsicht auf Littlefinger zählen.»Ich werde der Stadtwache befehlen, Euch bei der Suche nach Eisen zu helfen. Zur Not schmelzt jedes Hufeisen ein, das Ihr findet.«

Ein älterer Mann in kostbaren Gewändern mit Silberschnallen und einem Mantel, der mit Fuchspelz gesäumt war, trat vor. Er kniete nieder und begutachtete die großen Stahlglieder, die Tyrion auf den Boden geworfen hatte.»Mylord«, verkündete er ernst,»diese Arbeit darf man allenfalls als grob bezeichnen. Dieses Stück hat nichts mit Kunst zu tun. So etwas erwartet man zweifelsohne von gemeinen Schmieden, die sonst Hufeisen biegen und Kessel treiben. Ich hingegen bin ein Meisterwaffenschmied, Mylord. Diese Arbeit ist unter meiner Würde, und steht auch den anderen Meistern meiner Zunft nicht an. Wir fertigen Schwerter, die so scharf sind wie ein valyrischer Dolch, Rüstungen, die ein Gott tragen würde. Nicht solches Zeug!«

Tyrion legte den Kopf schief und ließ den Mann seine ungleichen Augen betrachten.»Wie lautet Euer Name, Meisterschmied?«

«Salloreon, zu Euren Diensten, Mylord. Falls die Hand des Königs zustimmt, wäre ich geehrt, ihm eine Rüstung anzufertigen, die seinem Haus und seinem Hohen Amt angemessen sind. «Zwei der anderen kicherten, doch Salloreon ließ sich nicht aufhalten.»Panzer und Schuppen, würde ich vorschlagen. Die Schuppen vergoldet, daß sie leuchten wie die Sonne, der Panzer im Purpurrot der Lannisters emailliert. Als Helm möchte ich Euch einen Dämonenkopf ans Herz legen, der von langen goldenen Hörnern gekrönt wird. Wenn Ihr in die Schlacht reitet, werden die Männer furchtsam vor Euch zurückweichen.«

Ein Dämonenkopf, dachte Tyrion, nun, was sagt das über mich aus?» Meister Salloreon, ich trage mich mit der Absicht, meine restlichen Schlachten von diesem Stuhl aus zu führen. Ich brauche Kettenglieder, keine Dämonenhörner. Deshalb will ich es einmal so ausdrücken: Entweder Ihr schmiedet Ketten, oder Ihr werdet in Ketten gelegt. Die Wahl liegt bei Euch. «Er erhob sich und verließ den Saal, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzuschauen.

Bronn wartete mit der Sänfte und einer berittenen Eskorte der Black Ears am Tor.»Du weißt, wo es hingeht«, sagte Tyrion und ließ sich in die Sänfte helfen. Er hatte getan, was er konnte, um der hungrigen Stadt den Magen zu füllen — Hunderte Zimmerleute hatte er angewiesen, Fischerboote zu bauen anstelle von Katapulten, allen Jägern, die es wagten, den Fluß zu überqueren, hatte er gestattet, im Wald des Königs Beute zu suchen; er hatte sogar Goldröcke nach Süden und Westen ausgeschickt, um Lebensmittel aufzutreiben — dennoch sah er überall auf seinem Weg vorwurfsvolle Blicke. Die Vorhänge der Sänfte schützten ihn davor und gaben ihm gleichzeitig Muße, nachzudenken.

Während es die lange gewundene Schattengasse am Fuße von Aegons Hohem Hügel hinunterging, ließ sich Tyrion die Ereignisse des Morgens noch einmal durch den Kopf gehen. Der Zorn seiner Schwester hatte sie daran gehindert, die wahre Bedeutung von Stannis Baratheons Brief zu begreifen. Ohne Beweise waren seine Vorwürfe unhaltbar, worauf es ankam, war, daß er sich selbst zum König ernannt hatte. Und was wird Renly dazu sagen? Beide gemeinsam konnten schließlich schlecht als nächste auf dem Eisernen Thron sitzen.

Gedankenverloren zog er den Vorhang ein paar Zoll zurück und spähte hinaus auf die Straße. Zu beiden Seiten ritten Black Ears mit ihren grausigen Ketten um den Hals, derweil Bronn die Spitze bildete und den Weg freimachte. Er beobachtete die Vorbeigehenden und spielte ein kleines Spielchen mit sich selbst, bei dem er die Spione von den einfachen Passanten zu trennen suchte. Jene, die mißtrauisch wirken, sind vermutlich unschuldig, entschied er. Vor denjenigen hingegen, die unschuldig dreinschauen, muß ich mich hüten.

Sein Ziel lag jenseits des Hügels von Rhaenys, und die Straßen waren belebt. Es dauerte fast eine Stunde, bis die Sänfte anhielt. Tyrion döste, wachte jedoch augenblicklich auf und rieb sich die Augen. Dann nahm er Bronns Hand und ließ sich hinaushelfen.

Das Haus war zweigeschossig, unten aus Stein und oben aus Holz errichtet. Ein kleiner runder Turm erhob sich an einer Ecke des Gebäudes. Viele der Fenster waren bleiverglast. Über der Tür hing eine verzierte Lampe, eine Kugel aus vergoldetem Metall und scharlachrotem Glas.

«Ein Bordell«, bemerkte Bronn.»Was beabsichtigt Ihr hier zu tun?«

«Was tut man denn für gewöhnlich in einem Bordell?«

Der Söldner lachte.»Genügt Euch Shae nicht?«

«Für eine Soldatenhure war sie ja hübsch genug, aber jetzt bin ich nicht mehr im Kriegslager. Kleine Männer haben großes Verlangen, und man hat mir gesagt, die Mädchen hier wären gut genug für einen König.«

«Ist der Junge denn schon alt genug?«

«Nicht Joffrey. Robert. Dieses Haus hat er stets bevorzugt. «Obwohl Joffrey inzwischen vielleicht tatsächlich alt genug ist. Ein interessanter Gedanke.»Falls du und die Black Ears euch vergnügen möchtet, bitte sehr, aber Chatayas Mädchen sind teuer. Entlang der Straße werdet ihr billigere Häuser finden. Laß einen Mann hier, der die anderen holen kann, wenn ich zurückkehren möchte.«

Bronn nickte.»Wie Ihr wünscht. «Die Black Ears grinsten.

Hinter der Tür erwartete ihn eine hochgewachsene Frau in wallendem Seidenkleid. Ihre Haut war ebenholzfarben, ihre Augen leuchteten dunkel wie Sandelholz.»Ich bin Chataya«, verkündete sie und verneigte sich tief.»Und Ihr seid — «

«Wir wollen uns gar nicht erst an Namen gewöhnen. Namen bergen Gefahren. «In der Luft hing der Duft von exotischen Gewürzen, und der Boden unter seinen Füßen war ein erotisches Mosaik, auf dem sich zwei Frauen zärtlich umschlungen hielten.»Ihr führt ein angenehmes Haus.«

«Lange, lange habe ich gearbeitet, um alles so zu fügen. Daß es der Hand gefällt, erfreut mich. «Ihre Stimme klang wie flüssiger Bernstein und war vom Akzent der fernen Summer Isles geprägt.»Titel können sich als genauso bedenklich erweisen wie Namen«, warnte Tyrion sie.»Zeigt mir ein paar Eurer Mädchen.«

«Mit Freuden. Alle sind gleichermaßen sanftmütig und schön, und sie kennen sich in jeder erdenklichen Liebeskunst aus. «Anmutig schwebte sie davon und ließ Tyrion hinter sich herwatscheln. Er mußte sich beeilen; seine Beine waren nur halb so lang wie ihre.

Sie spähten an einem mit Blumen und Bildnissen von träumenden Mädchen verzierten Wandschirm vorbei in den Hauptraum, wo ein alter Mann eine muntere Weise auf einer Flöte spielte. In einer mit Kissen ausgelegten Nische wiegte ein betrunkener Tyroshi mit purpurnem Bart ein dralles Mädchen auf den Knien. Er hatte ihr Mieder aufgeknüpft und ließ gerade Wein über ihre Brüste rinnen, den er anschließend auflecken wollte. Zwei weitere Mädchen saßen vor einem Bleiglasfenster und spielten. Die Sommersprossige trug eine Krone aus blauen Blüten im honigfarbenen Haar. Die Haut der anderen war schwarz und glatt wie polierter Jett, ihre dunklen Augen waren groß, ihre kleinen Brüste spitz. Beide Mädchen waren in fließende Seide gewandet, die um die Hüfte von perlenbestickten Gürteln gehalten wurden. Das Sonnenlicht, welches durch das bunte Glas hereinfiel, ließ die Silhouetten der jungen Leiber unter dem dünnen Stoff erkennen, und Tyrion spürte, wie es sich in seinen Lenden regte.»Ich würde Euch mit allem gebührenden Respekt das dunkelhäutige Mädchen empfehlen«, sagte Chataya.

«Sie ist jung.«

«Sechzehn, Mylord.«

Ein gutes Alter für Joffrey, dachte er und erinnerte sich an das, was Bronn gesagt hatte. Seine Erste war sogar noch jünger gewesen. Tyrion dachte daran, wie schüchtern sie sich gebärdet hatte, als er ihr zum ersten Mal das Kleid über den Kopf streifte, dachte an ihre langen dunklen Haare und die blauen Augen, in denen man hätte ertrinken mögen — was er dann auch getan hatte. Vor so langer Zeit… Was für ein elender Narr du doch bist, Zwerg.»Stammt sie aus Eurer Heimat?«

«In ihren Adern fließt das Blut des Sommers, Mylord, aber meine Tochter wurde hier in King's Landing geboren. «Seine Überraschung ließ sich offenbar von seinem Gesicht ablesen, denn Chataya fügte hinzu:»Mein Volk betrachtet es nicht als Schande, in einem Kissenhaus zu leben. Auf den Summer Isles werden jene, welche Freude zu bereiten wissen, hoch geschätzt. Viele hochgeborene junge Damen dienen nach ihrem Erblühen einige Jahre lang, um die Götter zu ehren.«

«Was haben die Götter damit zu tun?«

«Die Götter haben unsere Körper und unsere Seelen erschaffen, nicht wahr? Sie schenken uns Stimmen, damit wir sie mit unserem Gesang preisen können. Sie geben uns Hände, auf daß wir Tempel für sie bauen. Und sie statten uns mit dem Verlangen aus, damit wir der Liebe frönen und ihnen auf diese Weise unsere Achtung ausdrücken.«

«Das muß ich dem Hohen Septen erzählen«, meinte Tyrion.»Wenn ich mit meinem Schwanz beten könnte, würde ich vielleicht noch religiös. «Er winkte mit der Hand.»Ich werde Euren Vorschlag gern annehmen.«

«Ich werde meine Tochter rufen. Kommt. «Das Mädchen erwartete ihn am Fuß der Treppe. Sie war größer als Shae, wenngleich nicht so groß wie ihre Mutter, und mußte sich hinknien, um Tyrion zu küssen.»Ich heiße Alayaya«, sagte sie, wobei der Akzent ihrer Mutter kaum zu hören war.»Kommt, Mylord. «Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn die Treppe hinauf in einen langen Flur. Durch eine der geschlossenen Türen hörte man wollüstiges Keuchen, durch eine andere Kichern und Flüstern. Tyrions Gemächt preßte gegen die Schnüre seiner Hose. Dies könnte zu einer Demütigung werden, dachte er, derweil er Alayaya eine weitere Treppe hinauf zum Erkerzimmer folgte. Hier gab es nur eine einzige Tür. Sie führte ihn hindurch und schloß sie hinter sich. In dem Zimmer standen ein großes Himmelbett und ein Kleiderschrank mit erotischen Schnitzereien. Das Glas des schmalen Fensters war mit einem rotgelben Rautenmuster verziert.

«Schön bist du, Alayaya, wunderschön«, sagte Tyrion ihr, nachdem sie allein waren.»Von Kopf bis Fuß bist du begehrenswert. Im Augenblick interessiert mich jedoch vor

allem dein Mund.«

«Mylord werden feststellen, wie gut mein Mund geschult ist. Schon als Mädchen lernte ich, wann ich ihn gebrauchen soll und wann nicht.«

«Das gefällt mir. «Tyrion lächelte.»Was machen wir also jetzt? Vielleicht hättest du einen Vorschlag?«

«Ja«, antwortete sie.»Wenn Mylord den Schrank öffnen, wird er finden, wonach er sucht.«

Tyrion küßte ihr die Hand und stieg in den leeren Kleiderschrank. Alayaya schloß die Tür hinter ihm. Er packte die erste Sprosse einer Leiter. Dann setzte er den Fuß auf die nächsttiefere und begann den Abstieg. Weit unter der Erde öffnete sich der Schacht zu einem Tunnel, wo Varys mit einer Kerze wartete.

Der Eunuch sah vollkommen verändert aus. Unter seinem spitzen Stahlhelm zeigte sich ein vernarbtes, stoppelbärtiges Gesicht, und er trug ein Kettenhemd über gegerbtem Leder, dazu ein kurzes Schwert an der Seite.»Seid Ihr mit Chatayas Diensten zufrieden, Mylord?«

«Beinahe zu sehr«, gestand Tyrion ein.»Seid Ihr sicher, daß man sich auf diese Frau verlassen kann?«

«In dieser launischen und verräterischen Welt kann man sich nicht sicher sein, Mylord. Chataya hat keinen Grund, die Königin zu mögen, und sie weiß, wem sie es zu verdanken hat, daß sie Allar Deem los ist. Sollen wir aufbrechen?«Er ging in den Tunnel hinein.

Selbst sein Gang ist anders, fiel Tyrion auf. Statt dem Duft von Lavendel verströmte Varys nun den Geruch von Wein und Knoblauch.»Mir gefällt Eure neue Garderobe«, bemerkte er.

«Meine Arbeit gestattet es mir nicht, inmitten einer Kolonne Ritter durch die Straßen zu reiten. Daher verändere ich mein Äußeres, sobald ich die Burg verlasse.«

«Leder steht Euch. Ihr solltet so zur nächsten Ratsversammlung kommen.«

«Eure Schwester würde es nicht gefallen, Mylord.«

«Meiner Schwester würde sich die Unterwäsche beflecken. «Er lächelte in der Dunkelheit.»Ich habe keine Spione bemerkt, die mich überwachen.«

«Das freut mich zu hören, Mylord. Manche der Spitzel Eurer Schwester stehen ohne ihr Wissen auch in meinen Diensten. Der Gedanke, sie seien so nachlässig geworden, sich öffentlich sehen zu lassen, wäre mir verhaßt.«

«Nun, mir wäre es verhaßt, für nichts und wieder nichts durch Schränke in tiefe Tunnel zu steigen und dazu noch unter meinem unbefriedigten Verlangen zu leiden.«

«Kaum für nichts und wieder nichts«, erklärte Varys.»Sie wissen, daß Ihr hier seid. Ob sie verwegen genug sind, als Gäste bei Chataya einzukehren, kann ich nicht sagen, doch treffe ich lieber ausreichende Vorsichtsmaßnahmen.«

«Aus welchem Grund besitzt ein Bordell einen Geheimgang?«»Der Tunnel wurde für eine andere Hand des Königs gegraben, deren Ehre es nicht erlaubte, ein solches Haus in aller Öffentlichkeit zu betreten. Chataya hat das Geheimnis gut bewahrt.«»Und trotzdem wußtet Ihr davon.«

«Auch durch dunkle Gänge fliegen kleine Vögel und singen. Vorsicht, hier kommt eine steile Treppe.«

Durch eine Falltür gelangten sie in einen Stall und befanden sich nun drei Häuserblocks von Rhaenys Hügel entfernt. Ein Pferd wieherte, als Tyrion die Tür zuschlug. Varys blies die Kerze aus und stellte sie auf einen Balken, während sich Tyrion umblickte. In den Abteilen standen ein Maultier und drei Pferde. Er watschelte zu einem gescheckten Wallach und begutachtete das Gebiß.»Alt«, stellte er fest.»Und ich habe arge Zweifel, was seine Ausdauer betrifft.«

«Sicherlich ist das kein Pferd, mit dem man in die Schlacht zieht«, erwiderte Varys,»aber es wird genügen und außerdem keine Aufmerksamkeit auf Euch lenken. So wie die anderen. Und die Stalljungen sehen und hören nur die Tiere. «Der Eunuch nahm einen Umhang von einem Nagel. Der Stoff war grob, ausgeblichen und fadenscheinig.»Wenn Ihr erlaubt?«Er hängte ihn Tyrion um die Schultern. Der Mantel hüllte den kleinen Mann von Kopf bis Fuß ein, und die Kapuze verbarg sein Gesicht.»Die Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen«, sagte Varys, derweil er hier und dort zupfte.»Zwerge sind seltener als Kinder, deshalb werden sie lediglich ein Pferd bemerken. Ein Junge in einem alten Mantel auf einem Pferd, der einen Botengang für seinen Vater erledigt. Besser wäre es, wenn Ihr in Zukunft bei Nacht kämt.«

«Das habe ich auch so geplant… von heute an. Im Augenblick erwartet mich jedoch Shae. «Er hatte sie in einem ummauerten Gebäude in der nordöstlichen Ecke von King's Landung nahe am Meer untergebracht, doch aus Furcht vor Verfolgern hatte er bislang keinen Besuch gewagt.

«Welches Pferd möchtet Ihr?«

Tyrion zuckte mit den Schultern.»Dieses hier wird genügen.«

«Ich sattele es für Euch. «Varys hob Zaumzeug und Sattel von einem Haken.

Der kleine Mann schob den schweren Umhang zurecht und schritt unruhig hin und her.»Ihr habt eine höchst lebhafte Sitzung versäumt. Stannis hat sich zum König gekrönt, scheint es.«

«Ich weiß.«

«Er beschuldigt meinen Bruder und meine Schwester des Inzests. Ich frage mich, wie er zu diesem Verdacht gekommen ist.«

«Vielleicht hat er ein Buch gelesen und sich die Haarfarbe eines Bastards angesehen, ganz wie Ned Stark und vor ihm Jon Arryn es taten. Möglicherweise hat es ihm jemand ins Ohr geflüstert. «Das tiefe, kehlige Lachen des Eunuchen ähnelte kaum seinem üblichen Kichern.

«Jemand wie Ihr, vielleicht?«

«Stehe ich unter Verdacht? Ich war es nicht.«

«Falls doch, würdet Ihr es offen zugeben?«

«Nein. Aber aus welchem Grund sollte ich ein Geheimnis verraten, das zu wahren ich mich schon seit so langer Zeit mühe? Es ist eine Sache, einen König zu betrügen, und eine ganz andere, sich vor der Grille im Gebüsch und dem kleinen Vögelchen im Schornstein zu verbergen. Außerdem waren die Bastarde kein Geheimnis.«

«Roberts Bastarde? Was ist mit ihnen?«

«Er hat acht gezeugt, soweit ich weiß«, erklärte Varys, während er mit dem Sattel kämpfte.»Ihre Mütter hatten kupferrote oder honigblonde, kastanienbraune oder strohfarbene Haare, doch ihre Kinder waren alle schwarz wie Raben… und wurden alle unter dem gleichen schlechten Omen geboren, scheint es. Joffrey, Myrcella und Tommen glitten jedoch golden wie die Sonne zwischen den Schenkeln Eurer Schwester hervor, und so war die Wahrheit nicht schwer zu erraten.«

Tyrion schüttelte den Kopf. Hätte sie ihrem Gemahl nur ein einziges Kind geboren, hätte dies gereicht, um jeglichen Verdacht auszuräumen… aber dann wäre sie eben nicht Cersei gewesen.»Falls Ihr nicht derjenige seid, der es Stannis ins Ohr geflüstert hat, wer dann?«

«Zweifellos ein Verräter. «Varys zog den Sattelgurt fest.

«Littlefinger?«

«Ich nenne keinen Namen.«

Der Eunuch half ihm aufs Pferd.»Lord Varys«,

verabschiedete er sich vom Sattel aus,»manchmal denke ich, Ihr seid der beste Freund, den ich hier in King's Landing habe, und zu anderen Zeiten erscheint Ihr mir wie mein schlimmster Feind.«

«Sehr eigentümlich. Ich hege Euch gegenüber das gleiche Gefühl.«

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