ALS SCHWESTER FIDELMA DEN KREUZ-
gang betrat, der zum domus hospitale führte, läutete die Glocke zum Mitternachtsgebet. Den Kopf über seinen Rosenkranz gebeugt, kniete Bruder Eadulf in Schwester Athelswiths officium und stimmte das römische Angelus an.
Angelus Domini nuntiavit Marine.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft.
Et concepit de Spiritu Sancto.
Und sie empfing vom Heiligen Geist.
Schwester Fidelma wartete, bis Eadulf sein Gebet beendet und den Rosenkranz wieder in der Tasche seines Gewandes verstaut hatte.
«Nun?» fragte sie ohne weitere Einleitung.
Bruder Eadulf schürzte die Lippen.
«Es scheint, als hättet Ihr recht. Nur Wulfric behauptet, Canna habe den Namen der Äbtissin und die genaue Todesart genannt. Von den restlichen dreien sagt einer, er habe Canna gar nicht selbst gehört, sondern nur das vernommen, was Wulfric ihm über Cannas Prophezeiungen erzählte. Die anderen beiden erklären, Canna habe nur allgemeine Andeutungen gemacht. Ihr Bericht deckt sich genau mit dem von Äbtissin Hilda. Mit anderen Worten: Wir haben nur Wulfrics Aussage gegen Canna.»
Fidelma seufzte leise.
«Und Schwester Athelswith hat mir berichtet, Canna habe Äbtissin Abbe und zahlreiche andere Teilnehmer der Versammlung vor einem bevorstehenden Unheil gewarnt. Mit keinem Wort habe er Etain eigens erwähnt. Das haben auch die beiden Glaubensbrüder bestätigt, die Schwester Athelswith gerufen hatte, um Canna mit Gewalt aus Etains cubiculum fortschaffen zu lassen. Canna scheint wirklich darauf versessen zu sein, sein Leben für den eigenen Ruhm zu opfern. Was für ein dummer, geltungssüchtiger Mensch!»
«Was sollen wir tun?»
«Ich glaube, daß Canna außer seiner Eitelkeit kein Verbrechen vorzuwerfen ist. Die Vorstellung, daß er dafür hingerichtet werden soll, ist abscheulich. Wir müssen Canna sofort befreien. Dann kann er vor dem Morgengrauen längst über alle Berge sein.»
Eadulf sah sie erschrocken an.
«Aber was ist mit Alhfrith? Er ist der Sohn Oswius und der Herrscher von Deira.»
«Und ich bin eine dalaigh der Brehon-Gerichts-barkeit», entgegnete Fidelma hitzig, «und handele im Auftrag von Oswiu, dem König Northumbri-ens. Ich werde die volle Verantwortung übernehmen. Dieser Canna hat uns schon viel zuviel Zeit gekostet - Zeit, in der wir den wirklichen Mörder hätten finden können.»
Eadulf biß sich auf die Lippen.
«Das stimmt, aber Canna zu befreien ...?»
Doch Fidelma hatte sich bereits umgewandt und war auf dem Weg zum hypogeum der Abtei. Sie sann fieberhaft auf eine Möglichkeit, Canna trotz der beiden Wachen vor der Tür aus seiner Zelle zu holen. Eadulf, der mit ihr Schritt zu halten versuchte, mußte sich klarmachen, daß Fidelma eine selbstbewußte, zu allem entschlossene Frau war. Am Anfang hatte er sich von ihrer Jugend und ihrer Zartheit täuschen lassen. Jetzt bekam er ihren unbeugsamen Willen zu spüren.
Sie hatten Glück: Die beiden Wachen waren längst in einen weinseligen Schlaf gesunken. Die Nähe zur apotheca der Abtei hatte sich als allzu große Versuchung erwiesen. Sie hatten sich großzügig bedient und schnarchten nun fröhlich um die Wette. Fidelma grinste triumphierend, als sie einer der schlafenden Wachen den Schlüssel abnahm.
Dann wandte sie sich dem äußerst besorgt dreinblickenden Eadulf zu.
«Wenn Ihr an dem, was ich jetzt tun werde, keinen Anteil haben wollt, solltet Ihr jetzt besser gehen.»
Eadulf schüttelte den Kopf, wenn auch mit einigem Zögern.
«Wir müssen zusammenhalten.»
«Canna, der Hexer, ist verschwunden», verkündete Alhfrith. «Er ist aus seiner Zelle geflohen.»
Schwester Fidelma und Bruder Eadulf waren nach dem morgendlichen jentaculum zu Äbtissin Hilda gerufen worden. Die Äbtissin saß mit verhärmtem
Gesicht an ihrem Tisch, während Alhfrith mit langen Schritten aufgeregt das Zimmer durchmaß. König Oswiu hockte vor dem schwelenden Feuer und starrte mißmutig in den qualmenden Torf.
Ohne weitere Einleitung hatte Alhfrith sie gleich mit dieser Nachricht empfangen.
Schwester Fidelma gab sich ungerührt.
«Er ist nicht geflohen. Ich habe ihn freigelassen. Er war keines Verbrechens schuldig.»
Dem Herrscher von Deira fiel vor Erstaunen der Unterkiefer herunter. Er mochte mit allem möglichen gerechnet haben, auf diese Antwort war er jedoch nicht gefaßt gewesen. Auch König Oswiu wandte sich erstaunt zu Schwester Fidelma um.
«Ihr habt es gewagt, ihn freizulassen?» Alhfriths Stimme klang wie das Grollen eines fernen Donners vor dem Sturm.
«Gewagt? Ich bin eine dalaigh vom Rang einer anruth. Wenn ich davon überzeugt bin, daß jemand unschuldig ist, bin ich berechtigt, ihm die Freiheit zu schenken.»
Der Herrscher von Deira war so überrascht von ihrer Dreistigkeit, daß ihm die Worte fehlten.
Oswiu hingegen schlug sich auf die Schenkel und brach in Gelächter aus.
«Bei den Wunden Christi, Alhfrith! Sie ist im Recht!»
«Was redest du da?» versetzte sein Sohn mit wütender Stimme. «Sie kann doch nicht einfach die Gesetze ihres Heimatlandes in unserem Königreich anwenden. Niemand außer mir hätte die Freilassung des Bettlers anordnen können. Sie muß bestraft werden. Wachen!»
Von einer Sekunde zur anderen wich das Lachen aus Oswius Gesicht.
«Alhfrith! Du vergißt, daß ich sowohl dein Suzerän als auch dein Vater bin. Herrscher dieser Provinz bist du nur von meinen Gnaden und unter meiner Schirmherrschaft. Ich bin hier der Herr über das Gesetz, ich entscheide darüber, wer bestraft wird und wer nicht. Und Schwester Fidelma handelt in meinem Auftrag.»
Auf Alhfriths Ruf hin war Wulfric ins Gemach der Äbtissin getreten. Mit einer heftigen Handbewegung forderte ihn Oswiu auf, es wieder zu verlassen. Der dunkelhäutige Than warf Alhfrith einen fragenden Blick zu, doch als er das von Scham und Zorn tief errötete Gesicht seines Herrn sah, zog er sich rasch zurück.
Alhfrith mußte offenbar seine ganze Kraft aufbringen, um sich zu beherrschen. Die bleiche Narbe auf seiner Wange bildete einen unheimlichen weißen Striemen auf seinem rotglühenden Gesicht.
Eadulf trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
«Wenn es denn eine Strafe geben soll, Sire», ergriff er zum erstenmal das Wort, «dann soll sie mich treffen. Ich übernehme die volle Verantwortung. Ich habe Schwester Fidelmas Ansicht zugestimmt, daß der Astrologe, was den Mord an Etain betrifft, unschuldig ist. Und ich habe ihre Entscheidung, ihn freizulassen, um ihm einen unnötigen und ungerechtfertigten Tod auf dem Scheiterhaufen zu ersparen, voll und ganz unterstützt.»
Fidelma schenkte dem sächsischen Mönch einen dankbaren Blick. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß er mit so starken Worten für sie in die Bresche springen würde.
Alhfrith rang empört nach Luft.
«Ihr wollt unbedingt bestraft werden?» wandte Oswiu sich belustigt an den sächsischen Glaubensbruder.
«Nein, Sire. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, daß ich für Cannas Freilassung ebenso verantwortlich bin.»
Oswiu schüttelte grinsend den Kopf und wandte sich dann wieder Fidelma zu. Fidelma blickte dem northumbrischen König ruhig in die Augen. Eadulf zitterte - ein Wort von Oswiu, und sie hatten beide ihr Leben verwirkt.
«Es ist Euer Glück, Fidelma von Kildare, daß ich mit Euren Sitten und Gebräuchen vertraut und außerdem in der Lage bin, meinen hitzköpfigen Sohn im Zaum zu halten. Aber Ihr hättet Euch fast übernommen. In meinem Königreich besitzt Ihr nicht die Macht, Gefangene freizulassen, ehe ich es nicht ausdrücklich gebilligt habe.»
Fidelma senkte den Kopf.
«Dann tut es mir aufrichtig leid, Oswiu von
Northumbrien. Es war wohl ein Fehler, wie selbstverständlich davon auszugehen, daß Ihr, als Ihr mich als dalaigh beauftragt habt, diesen Mord aufzuklären, mir auch die Erlaubnis gabt, diese Aufgabe so auszuführen, wie ich es in meinem Heimatland getan hätte.»
Oswiu runzelte die Stirn. Hatten die Worte der jungen Frau einen leicht spöttischen Unterton?
«Ihr wußtet, daß Ihr ohne Befugnis handelt», sagte er ernst. «Ich kann einfach nicht glauben, daß Euch die Gesetze unseres Landes so fremd sind, wie Ihr es uns weismachen wollt.»
Fidelma schlug bescheiden die Augen nieder.
«Wirklich?» fragte sie mit fast übertriebener Unschuldsmiene.
«Beim Donner! Ich glaube es einfach nicht.» Oswiu hielt inne, dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen. «Vielmehr glaube ich, Schwester Fidelma, daß Ihr eine sehr kluge Frau seid.»
«Dafür danke ich Euch, König Oswiu.»
Wütend schaltete sich Alhfrith ein.
«Was ist mit dem Hexer? Laßt mich Wulfric und seine Krieger schicken, damit sie ihn wieder einfangen.»
Oswiu brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen, ohne seine blauen Augen von Schwester Fidelma abzuwenden.
«Ihr sagt, dieser Bettler sei unschuldig?»
«Ja», antwortete Fidelma. «Seine einzige Schuld bestand in der Sünde des Stolzes. Er ist
Astrologe. Aus der Stellung der Gestirne hat er ein bevorstehendes Unheil abgelesen. Aber wir haben jene befragt, die ihn vor dem Ereignis gehört haben. Seine Prophezeiungen sind eher allgemeiner Natur gewesen. Erst nach Etains Tod hat er damit geprahlt, er habe den Tod der Äbtissin genau vorhergesagt, und damit den Mordverdacht auf sich gelenkt.»
Oswiu nickte.
«Ich habe die irischen Astrologen bei der Arbeit gesehen. Ich war stets beeindruckt von der Genauigkeit ihrer Voraussagen. Aber Ihr behauptet, er habe den Namen des Opfers vor dem Mord nicht genannt?»
«Das kann nicht stimmen. Wulfric hat ihn gehört!» unterbrach Alhfrith laut.
«Aber auch nur Wulfric», schaltete sich Eadulf ein. «Der einzige Zeuge, der erklärt, Canna habe den Mord an Etain und die Art ihres Todes vorausgesagt, ist Wulfric von Frihop - ein Than, der es darauf angelegt hat, die Iren im allgemeinen und alle, die mit der Kirche von Columban in Zusammenhang stehen, in Mißkredit zu bringen. Wulfric brüstet sich überall damit, vor nicht einmal zwei Tagen Bruder Aelfric von Lindisfarne gehängt zu haben, und verspricht öffentlich, das gleiche mit jedem Mönch Columbans zu tun, der es wagt, in sein Gebiet einzudringen.»
«Bruder Eadulf hat recht», stimmte Fidelma zu. «Wir haben drei Zeugen befragt, die übereinstimmend ausgesagt haben, daß Canna sich bei seinen Prophezeiungen ganz allgemein ausgedrückt hat. Vier Zeugen, darunter Äbtissin Hilda, können das beschwören. Erst nach dem Mord sagte Canna, er habe eine genaue Vorhersage getroffen.»
«Aber warum sollte der Bettler lügen?» fragte Oswiu. «Er muß doch gewußt haben, daß er sich damit verdächtig macht - und daß, wer im Verdacht steht, durch schwarze Magie den Tod eines anderen Menschen herbeigeführt zu haben, sein Leben verwirkt hat.»
«Er lügt, weil er sich durch eine große Prophezeiung, an die man sich noch nach Generationen erinnern wird, unsterblich machen will», antwortete Fidelma. «Er hat die Wahrheit verdreht und behauptet nun, seine Voraussage sei genauer gewesen, als sie es in Wirklichkeit war.»
«Selbst um den Preis des Todes?» fragte Oswiu ungläubig.
«Die Iren haben wenig Angst vor dem Jenseits», warf Eadulf ein. «Sie gehen freudig in den Tod. Schon in der Zeit, ehe sie sich dem Wort Christi zuwandten, glaubten sie an ein zweites Leben der ewigen Jugend, das alle Lebewesen nach ihrem irdischen Tod erwartet. Canna suchte Ruhm in dieser Welt und war bereit, in der anderen Welt ein neues Leben zu beginnen.»
«Ein Irrer also?»
Fidelma zuckte mit den Schultern.
«Wer könnte das mit Bestimmtheit sagen?
Ruhm und Unsterblichkeit - ein wenig sind wir doch alle davon besessen. Jedenfalls sollte er nicht für eine Tat bestraft werden, die er nicht begangen hat, und so habe ich ihn freigelassen. Ich riet ihm, sich in Zukunft an die Wahrheit zu halten, wenn er nicht wolle, daß er wegen seiner Eitelkeit in allen fünf Königreichen Irlands zum Gespött der Leute wird.» Sie hielt inne und lächelte zufrieden. «Inzwischen dürfte er ein gutes Stück Weg zum Königreich Rheged hinter sich gebracht haben.»
«Vater!» meldete sich Alhfrith wieder zu Wort. «Das darfst du nicht dulden. Es ist eine Beleidigung meiner ...»
«Ruhe!» donnerte Oswiu. «Ich habe die Angelegenheit entschieden.»
«Unser wichtigstes Ziel muß darin bestehen herauszufinden, wer Äbtissin Etain tatsächlich getötet hat. Warum mit den Folgen einer alltäglichen menschlichen Schwäche noch weiter Zeit vergeuden?» sagte Fidelma und bedachte Alhfrith mit einem kühlen Blick.
Oswiu hob die Hand, um den Zornesausbruch abzuwehren, der seinem Sohn schon auf den Lippen lag.
«Ihr habt recht. Ich, König Oswiu, billige Euer Tun, Schwester. Canna, der Astrologe, hat seine Freiheit wieder. Er kann in Frieden gehen oder bleiben. Lieber wäre es mir allerdings, er würde tatsächlich das Weite suchen.» Er sah seinen wutschnaubenden Sohn eindringlich an. «Und deshalb soll in dieser Sache auch nichts weiter unternommen werden. Ist das klar, Alhfrith?»
Alhfrith schlug schweigend die Augen nieder.
«Ist das klar?» wiederholte der König drohend.
Alhfrith hob den Kopf und nickte stumm.
«Gut.» Oswiu lehnte sich lächelnd auf seinem Stuhl zurück. «Dann werden wir jetzt weiter der Synode beiwohnen, während Ihr und der gute Bruder Eadulf Eure Untersuchung fortsetzt.»
Schwester Fidelma nickte zustimmend.
«Viel Zeit ist vergeudet worden», erwiderte sie ruhig. «Deshalb werden Eadulf und ich uns unverzüglich an die Arbeit machen.»
Als sie vor das Gemach der Äbtissin traten, wischte Bruder Eadulf sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn.
«Ihr habt Euch in Alhfrith einen erbitterten Feind geschaffen, Schwester Fidelma.»
Die junge Frau schien davon unbeeindruckt.
«Ich habe diesen Streit nicht angezettelt. Alh-frith ist ein verbitterter Mann und hadert mit sich und der Welt. Es fällt ihm sehr viel leichter, sich Feinde zu schaffen als Freunde zu finden.»
«Dennoch», sagte Eadulf, «Ihr solltet Euch in acht nehmen. Wulfric ist ihm treu ergeben und tut alles, was Alhfrith ihm sagt. Wahrscheinlich hat er, was Canna betrifft, auf Alhfriths Anweisung gelogen. Könnte Alhfrith Etain getötet haben, um die Synode dadurch in seinem Sinne zu beeinflussen?»
Fidelma schloß diese Möglichkeit nicht aus und sagte dies auch, als sie gemeinsam in den Kreuzgang einbogen.
«Was nun?» fragte Eadulf.
«Wir wissen von sieben Personen, die Etain am Tag ihres Todes in ihrer Zelle aufgesucht haben. Mit einem von ihnen haben wir gesprochen - mit Canna, dem Astrologen. Ich denke, wir sollten jetzt die anderen sechs befragen.»
Eadulf nickte.
«Schwester Gwid, Bruder Taran, Äbtissin Hilda, Bischof Colman, Bruder Seaxwulf und Priester Agatho aus Icanho», sagte er.
Fidelma grinste.
«Ihr habt ein hervorragendes Gedächtnis, Bruder. Das ist gut. Von Colman und Hilda werden wir wohl kaum etwas Neues erfahren. Ich nehme an, sie haben Etain zum Mittagsmahl begleitet und über die bevorstehende Debatte gesprochen.»
«Wie wäre es, wenn wir mit der Befragung von Schwester Gwid beginnen?» schlug er vor. «Als Sekretärin der Äbtissin weiß sie vielleicht etwas, das uns weiterhelfen könnte.»
Schwester Fidelma schüttelte den Kopf.
«Ich bezweifle es. Ich bin mit ihr von Iona nach Streoneshalh gereist. Ich glaube nicht, daß sie eine enge Vertraute der Äbtissin war. Eher war sie ihr in kindlicher Schwärmerei ergeben. Die Äbtissin war in Irland ihre Lehrerin.»
«Trotzdem sollten wir mit ihr sprechen. Schwester Athelswith sagte, Etain und Gwid hätten sich heftig gestritten. Worum mag es dabei gegangen sein?»
Die von Schwester Athelswith erwähnte Auseinandersetzung hatte Fidelma vergessen.
Inzwischen waren sie beim officium des Gästehauses angekommen. Schwester Athelswith saß am Tisch und beugte sich über ihre Wirtschaftsbücher.
«Wir würden uns gerne ungestört mit einigen Leuten unterhalten, Schwester», erklärte ihr Fidelma freundlich. «Mit Eurer Erlaubnis werden wir Euer officium dafür benutzen. Ich bin sicher, Ihr werdet dagegen keine Einwände haben?»
Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte Schwester Athelswith jede Menge Einwände, aber sie wußte, daß Fidelma und Eadulf unter dem besonderen Schutz von Äbtissin Hilda standen. Also seufzte sie nur und schlug ihre Bücher zu.
«Dürfen wir Euch außerdem bitten, uns dabei zu helfen, diese Leute herzurufen?» fragte Eadulf und schenkte ihr sein gewinnendstes Lächeln.
Die ältere Schwester schnaufte in dem vergeblichen Versuch, ihr Mißfallen über die Unterbrechung ihrer täglichen Aufgaben zu verbergen.
«Wie Ihr wünscht, Bruder. Wenn ich Euch damit behilflich sein kann, werde ich es gerne tun.»
«Sehr gut», lächelte Fidelma freundlich. «Dann bringt uns doch als erstes Schwester Gwid. Ich nehme an, daß sie in ihrem dormitorium ist.»
Kurze Zeit später trat das schlaksige Mädchen herein. Offenbar hatte Schwester Gwid ihre Gefühle inzwischen besser im Griff, ihre Augen waren jedoch noch immer vom Weinen gerötet. Mit dem hilflosen Blick eines verirrten Kindes sah sie Fidelma und Eadulf an.
«Wie fühlt Ihr Euch heute morgen, Schwester?» fragte Fidelma und deutete auf einen freien Stuhl.
Gwid senkte den Kopf und setzte sich.
«Ich möchte mich für meinen Gefühlsausbruch entschuldigen», erwiderte sie. «Etain war meine Freundin. Die Nachricht ihres Todes hat mich schwer erschüttert.»
«Und doch werdet Ihr Euer Bestes tun, um uns behilflich zu sein?» Fidelmas Tonfall klang fast schmeichlerisch. Schwester Gwid zuckte die Achseln, und Eadulf hatte das Gefühl, ihr erklären zu müssen, mit welchen Aufgaben und Befugnissen sie betraut waren.
«Leider kann ich Euch nur wenig sagen», meinte Schwester Gwid schon ein wenig zugänglicher. «Ihr werdet Euch daran erinnern, Schwester Fidelma, daß ich mit Euch im sacrarium war und auf die Eröffnung der Debatte wartete, als die Nachricht vom Tod der Äbtissin eintraf.»
«Gewiß», stimmte Fidelma zu. «Aber Ihr wart ihre Sekretärin und habt sie gestern morgen noch in ihrem cubiculum gesehen.»
«Ja, das stimmt», bestätigte Gwid und fügte mit plötzlich sehr heftiger Stimme hinzu: «Ich hoffe inständig, Ihr werdet den Unhold finden, der sie getötet hat!»
«Deshalb sind wir hier», schaltete sich Bruder Eadulf ein, «und müssen Euch einige Fragen stellen.»
Mit einer linkischen Geste, welche ihre derben Hände noch betonte, forderte sie ihn auf, mit der Vernehmung zu beginnen.
«Fragt nur.»
Fidelma wechselte einen Blick mit Eadulf. Offenbar wollte sie ihm den ersten Schritt überlassen. Der Sachse lehnte sich über den Tisch und sah Schwester Gwid eindringlich an.
«Es heißt, Ihr hättet Euch gestern mit Etain vor deren cubiculum gestritten.»
«Etain war meine Freundin», erwiderte Gwid verlegen.
«Habt Ihr Euch gestritten?» hakte Eadulf nach.
«Nein!» antwortete Gwid, ohne zu zögern. «Etain war ... war bloß verärgert über mich, weil ich bei der Vorbereitung ihrer Rede für die Debatte etwas vergessen hatte. Das ist alles.»
Es leuchtete ein, daß Etain vor der Begegnung mit Wilfrid reizbar und aufbrausend gewesen war.
«Ihr stammt aus dem Land der Pikten?»
Fidelma war erstaunt über Eadulfs plötzlichen Themawechsel.
Auch Schwester Gwid schien überrascht.
«Aus dem Land der Cruthin, die ihr Pikten nennt. Diese Bezeichnung geht auf einen lateinischen Spitznamen zurück und bedeutet «Aber nicht alle Pikten sind Christen», bemerkte Eadulf. «Ebensowenig wie alle Sachsen», gab Gwid zurück. «Gewiß, gewiß. Ihr wurdet in Irland ausgebildet?» «Ja. Ich war zuerst im Kloster Iona, dann ging ich nach Irland, um in Emly zu studieren, und kehrte anschließend nach Iona zurück. In Emly war Etain meine Lehrerin.» «Und?» mischte sich Fidelma ein. «Wie lange hat Etain Euch unterrichtet?» «Nur drei Monate. Sie lehrte Philosophie unter Rodan dem Weisen. Dann kam von ihrem Mutterhaus in Kildare die Nachricht, daß Äbtissin Ita gestorben und sie zu deren Nachfolgerin gewählt worden sei. Nachdem Etain nach Kildare zurückgekehrt war, habe ich sie nur noch einmal wiedergesehen.» «Und wann war das?» fragte Eadulf. «Als ich meine Studien bei Rodan beendet hatte und nach Bangor zurückreiste, um mit dem Schiff nach Iona überzusetzen. Damals bat ich in Kildare um Herberge.» «Und wie kam es zu der Entscheidung, daß Ihr während der Synode Äbtissin Etain als Sekretärin zur Seite stehen sollt?» bohrte Eadulf weiter. «Äbtissin Etain wußte von meinen Fähigkeiten als Dolmetscherin. Schließlich war ich fünf Jahre lang als Gefangene in Northumbrien, ehe Finan von Lindisfarne mich befreien und in mein Heimatland zurückschicken konnte. Außerdem kann ich Griechisch und deshalb die Evangelien ohne Schwierigkeiten in dieser Sprache zitieren. Aus diesen Gründen hat Etain mich zu ihrer Sekretärin bestimmt.» «Ich habe nicht gefragt, warum Ihr bestimmt wurdet, sondern wie.» «Das weiß ich selbst nicht. Ich wartete in Bangor auf mein Schiff, als die Botschaft mich erreichte. Es hieß, ich sollte zur Synode von Witebia kommen, um Etain als Sekretärin zu dienen. Dazu war ich natürlich nur allzugern bereit. Tags darauf segelte ich nach Iona, wo ich Euch traf, Schwester Fidelma. Bruder Taran sammelte gerade einige Brüder und Schwestern für die Reise nach Northumbrien, und wir beide haben uns angeschlossen.» Schwester Fidelma nickte. «Und wann habt Ihr Äbtissin Etain zum letztenmal lebend gesehen?» fragte sie. Schwester Gwid legte die Stirn in nachdenkliche Falten, während sie die Antwort auf Fidelmas Frage erwog. «Nach dem Mittagsmahl, dem prandium, eine Stunde nach dem mittäglichen Angelus. Die Äbtissin, die mit Äbtissin Hilda und Bischof Colman gespeist hatte, bat mich, sie zu ihrem cubiculum zu begleiten.» «Das war also nach Eurem Streit?» hakte Fidelma nach. «Ich sagte doch schon, es hat keinen Streit gegeben», versetzte Gwid ärgerlich. «Außerdem war Etain alles andere als nachtragend. Sie war eine äußerst gütige Frau.» «Aus welchem Grund bat sie Euch, nach dem Mittagsmahl zu ihr zu kommen?» fragte Eadulf. «Um die bevorstehende Debatte zu erörtern», antwortete Gwid. «Wie Ihr wißt, sollte Etain für die Kirche Columbans die Eröffnungsrede halten. Sie wollte mit mir ihre Rede durchgehen und vor allem über die Äußerungen der Apostel sprechen, die sie zitieren wollte, um die Sachsen von unserer Sache zu überzeugen. Ihr Griechisch wies so manche Lücke auf.» «Und wie lange wart Ihr bei ihr?» fragte Fidelma. «Eine Stunde. Nicht länger als eine Stunde. Wir sprachen über die Zitate, mit denen sie ihre Begründung untermauern wollte. Und für den Fall, daß es in diesem Zusammenhang irgendwelche Zweifel geben sollte, stand ich als Übersetzerin bereit.» «Wie wirkte sie auf Euch, als Ihr sie verlassen habt?» fragte Eadulf und rieb mit dem Zeigefinger seine Nasenspitze. Gwid runzelte die Stirn. «Was meint Ihr damit.» «War sie ängstlich oder aufgeregt? Wie war sie gestimmt?» «Sie wirkte ruhig. Natürlich war sie in Gedanken sehr mit der bevorstehenden Debatte beschäftigt, aber im großen und ganzen war es nicht anders als damals in Emly, wenn sie sich auf ein Tutorium vorbereitete.» «Sie drückte keine Besorgnis aus? Machte keine Andeutungen, daß sie seit ihrer Ankunft bedroht worden sei?» «Ah, Ihr wollt auf Drohungen der Anhänger Roms hinaus? Etain erzählte mir, sie sei ein paarmal von einem römischen Bruder beleidigt worden. Von Athelnoth. Aber er ...» Gwid biß sich auf die Lippen. Fidelmas Augen flackerten wachsam auf. «Ihr wolltet etwas sagen, Schwester?» Ihre Stimme klang ruhig, aber eindringlich. Gwid schaute verlegen zu Boden. «Nein, nichts. Etwas ganz Persönliches und Unbedeutendes.» Eadulf blickte streng. «Das Urteil darüber, was bedeutend oder unbedeutend ist, könnt Ihr getrost uns überlassen. Was wolltet Ihr sagen?» «Athelnoth hegte einen Groll gegen Etain.» «Und warum?» drängte Fidelma, die deutlich spürte, wie unangenehm es dem jungen Mädchen war, über diese Sache zu sprechen. «Es ist nicht schicklich, daß ich auf diese Weise von der toten Äbtissin spreche.» Eadulf stöhnte. «Aber Ihr habt doch noch gar nichts gesagt.» «Wir wissen, daß Athelnoth sich nicht nur der Sache Roms verschrieben hat, sondern auch denkt, daß die Northumbrier allen anderen Völkern überlegen sind», fügte Fidelma hinzu, die sich daran erinnerte, was Etain ihr an ihrem ersten Abend in Streoneshalh berichtet hatte. Gwid errötete leicht. «Bei diesem Groll ging es eher um persönliche als um theologische Unstimmigkeiten.» Fidelma war überrascht. «Das werdet Ihr uns erklären müssen. Was meint Ihr mit persönlichen Unstimmigkeiten»?» «Ich glaube, daß Athelnoth der Äbtissin den Hof gemacht hat.» Es trat eine kurze Stille ein. Schwester Fidelmas Lippen spitzten sich zu einem stummen Pfiff. Etain war unbestritten eine äußerst gutaussehende Frau gewesen, und sie hatte sich nicht dem Zölibat verschrieben. Im Gegenteil, Etain war männlicher Verehrung nicht abhold. Fidelma dachte an Etains Zukunftspläne und ihren Wunsch, wieder zu heiraten und das Amt in Kildare aufzugeben. Eadulf schüttelte überrascht den Kopf. «Seid Ihr Euch da ganz sicher, Schwester Gwid?» Die junge Piktin zuckte mit den breiten Schultern - eine Geste, die zugleich Unsicherheit als auch Schicksalsergebenheit auszudrücken schien. «Ich kann nicht behaupten, daß ich mir ganz sicher wäre. Ich weiß nur, daß Etain eine große Abneigung gegen ihn empfand und mir sagte, unter gewissen Umständen wäre sie einigen der neuen Lehren Roms durchaus nicht abgeneigt.» «Und was hat sie Eurer Meinung nach damit gemeint?» «Ich glaube, sie meinte damit die Lehre vom Zölibat, Bruder», antwortete Gwid beschämt. «Wußtet Ihr, daß Äbtissin Etain vorhatte, nach der Synode von ihrem Amt als Äbtissin von Kildare zurückzutreten?» platzte Fidelma plötzlich heraus. «Wußtet Ihr, daß sie darüber nachdachte, einen Ehemann zu nehmen .?» «Wann hat Etain diese Bemerkung über den Zölibat gemacht?» unterbrach sie Eadulf. Fidelma strafte ihn mit einem wütenden Seitenblick. Er hatte die Möglichkeit einer unüberlegten Antwort zunichte gemacht. Die junge Piktin rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. «Wir sprachen darüber, was sie entgegnen sollte, falls die römische Seite ihre üblichen Argumente für den Zölibat vorbrachte. Viele von ihnen sind der Ansicht, daß es keine Doppelhäuser geben sollte und daß alle Geistlichen, Nonnen und Mönche, ja sogar Bischöfe ein Keuschheitsgelübde ablegen müßten. In diesem Zusammenhang kam es zu der genannten Bemerkung. Ich hatte keine Ahnung, daß Etain selbst an eine Eheschließung dachte und Kildare aufgeben wollte.» Gwid runzelte die Stirn. «Und das wäre auch ein großes Unrecht gewesen.» «Unrecht?» «Wäre es denn keine Sünde, wenn eine Frau mit Etains Fähigkeiten ihr Amt aufgeben würde, um mit einem Mann zusammenzuleben? Vielleicht war ihr Tod eine Art Absolution von der Sünde, die mit dieser verwerflichen Absicht verbunden war.» Fidelma sah sie eindringlich an. «Woher wußtet Ihr, daß sie Athelnoth meinte, als sie ihre Bemerkung machte? Und wie kamt Ihr darauf, daß der Sachse ein Auge auf sie geworfen hatte?» «Weil Athelnoth uns bei der Vorbereitung der Debatte störte und darum bat, allein mit Etain sprechen zu dürfen. Etain sagte ihm, sie sei beschäftigt, also ging er wieder fort. Zufällig hatten wir gerade über den Zölibat gesprochen. Soweit ich mich erinnern kann, sagte sie: «Und Ihr seid Euch sicher, daß sie das nicht bloß ganz allgemein sagte, sondern damit andeuten wollte, daß Athelnoth tatsächlich Annäherungsversuche unternommen hatte?» fragte Eadulf. Schwester Gwid zuckte die Achseln. «Bei mir ist jedenfalls der deutliche Eindruck entstanden, daß Athelnoth der Äbtissin nachgestellt hat.» Es trat Stille ein, während Fidelma und Eadulf über die Bedeutung von Schwester Gwids Worten nachdachten. Nach einer Weile brach Fidelma schließlich das Schweigen. «Und hat Etain im Zusammenhang mit einer Bedrohung durch die römische Seite noch eine andere Person oder einen Vorfall erwähnt?» «Nein, sie hat nur über Athelnoth gesprochen.» «Also, gut. Vielen Dank, Schwester. Es tut uns leid, wenn wir Euren Kummer noch vergrößern mußten.» Schwester Gwid erhob sich und ging zur Tür. «Übrigens ...» Fidelmas Stimme ließ sie innehalten ... «. Ihr scheint andeuten zu wollen, daß eine Eheschließung zwischen Glaubensbrüdern und -schwestern etwas Verwerfliches oder gar Sündiges sei. Wie steht Ihr zur Debatte über den Zölibat in der Kirche?» «Ich halte es mit den Worten des heiligen Paulus von Tarsus und den Lehren Maighanns, des Abts von Kilmainham. Laßt die Geschlechter im Dienst des Allmächtigen einander nicht durch niedere Fleischeslust entweihen!» Eadulf wartete, bis Gwid gegangen war, ehe er Schwester Fidelma verärgert anfuhr: «Wenn Ihr mit mir zusammenarbeiten wollt, Schwester, dürft Ihr mir so etwas Wichtiges nicht vorenthalten.» Fidelma wollte schon im gleichen Tonfall antworten, hielt sich jedoch vor Augen, daß Eadulf mit Recht wütend auf sie war. Sie hatte Etains Entscheidung, ihr Amt aufzugeben und zu heiraten, nicht erwähnt. Sie hatte es einfach nicht für wichtig erachtet und war auch jetzt noch nicht davon überzeugt, daß es von Bedeutung war. Sie seufzte tief. «Es tut mir leid. Ich war mir nicht sicher, ob Etains persönliche Überlegungen überhaupt Einfluß auf unsere Untersuchung haben. Etain hat mir am Vorabend ihres Todes davon erzählt.» «Und wen wollte sie heiraten?» «Jemanden, den sie in Irland kennengelernt hat, nehme ich an. Sie hatte vor, nach Kildare zurückzukehren und ihr Amt niederzulegen. Anschließend wollte sie wohl in einem Doppelhaus leben und wie zuvor in Emly als Lehrerin tätig sein.» «Und Ihr wißt wirklich nicht, wer ihr Bräutigam war?» «Sie wollte es mir nicht sagen. Aber was sollte das hier, in Northumbrien, auch schon für eine Rolle spielen?» Eadulf biß sich auf die Lippe und schwieg eine Weile. «Es fällt mir schwer, das zu glauben», sagte er plötzlich. Fidelma hob die Augenbrauen. «Was meint Ihr?» «Die Sache mit Athelnoth. Er steht in dem Ruf, ein besonders hochmütiger Mann zu sein, hält alle anderen Völker für unterlegen und ist ein glühender Anhänger Roms. Warum sollte ausgerechnet er ein Auge auf Äbtissin Etain werfen?» «Ist er nicht dennoch ein Mann?» entgegnete Fidelma spöttisch. Eadulf spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. «Gewiß . Aber trotzdem .» «Etain war eine sehr gutaussehende Frau», erklärte Fidelma. «Trotzdem kann ich Euren Einwand verstehen. Aber manchmal ziehen sich Gegensätze eben an.» «Das stimmt», nickte Eadulf. «Ihr habt Schwester Gwid auf Eurer Reise kennengelernt. Können wir Ihrer Beobachtungsgabe trauen? Oder kann es sein, daß sie Etains Äußerung über Athelnoth falsch gedeutet hat?» «Gwid ist ein ziemlich geschicktes Mädchen. Und sie ist eifrig darum bemüht, es allen recht zu machen. Aber in ihrem unbeholfenen Körper steckt ein scharfer Geist. Und sie legt einen großen Wert auf Einzelheiten, der manchmal schon an Pedanterie grenzt. Was sie sagt, müssen wir unbedingt ernst nehmen.» «Dann sollten wir uns wohl als nächstes mit diesem Athelnoth befassen», schlug Bruder Eadulf vor.