Vier Stunden später stand die Gruppe wieder unter der Bronzemaske Vhaerauns in der Kapelle der Minauth-Feste. Beschädigte und verschmutzte Kettenhemden waren aufwendig gesäubert, gebrochene Glieder ersetzt worden, die Waffenröcke waren gereinigt. Die, die Rucksäcke, Nachtzeug und andere Ausrüstung verloren hatten, führten nun Ersatzausrüstung mit sich, die sie von den Jaelre-Händlern erworben hatten. Zum ersten Mal, seit sie Gracklstugh hinter sich gelassen hatten, fühlte Halisstra sich sauber, ausgeruht und einigermaßen gut für die nächste Phase ihrer Reise vorbereitet. Ihr fehlten das Kettenhemd, das sie als die erste Tochter des Hauses Melarn getragen hatte, und auch der Streitkolben, den ihre Mutter ihr vor einem Jahrhundert gegeben hatte. Aber wenigstens hatte sie noch ihre Leier, und das Kettenhemd und das Schwert von Auzkovyns waren kein völlig nutzloser Ersatz.
Vor allem das Schwert schien eine gute Arbeit zu sein. Eine machtvolle Aura der Heiligkeit umgab es, die es im Griff der Dunkelelfe unangenehm kribbeln ließ. Doch Halisstra vermutete, daß keine böse Kreatur, die mit ihr in Berührung kam, die Klinge würde ertragen können. Angesichts der Tatsache, daß sie in den Abyss hinabsteigen wollte, wo derartige Geschöpfe in großer Zahl auf die Gruppe warten würden, war sie durchaus gewillt, den unangenehmen Zauber des Schwertes wenigstens für eine Weile zu ertragen.
Tzirik hatte eine schwarze Mithral-Plattenrüstung angelegt, die mit grotesken dämonischen Figuren und Goldfiligran verziert war. Ein Streitkolben mit teuflischen Dornen hing an seinem Gürtel, und er trug einen Helm in Form eines Dämonenschädels. Er strahlte Zuversicht und Kraft aus, als hätte er lange auf eine Gelegenheit gewartet, seinem Gott zu dienen und dabei ein Risiko einzugehen, das es wert war, eingegangen zu werden.
»Wie Ihr wißt«, sagte der Priester, »gibt es mehr als eine Möglichkeit, diese Ebene zu verlassen und in andere Dimensionen vorzustoßen. Ich habe mich ausgiebig mit diesem Thema befaßt und bin zu dem Schluß gekommen, daß wir astral projizieren sollten. Wenn wir dann so ...«
»Das würde doch bedeuten, daß wir unseren Körper in komatösem Zustand zurücklassen müßten, während unser Geist in den Abyss reist«, unterbrach Quenthel ihn. »Wie könnt Ihr hoffen, ich würde mich auf so etwas einlassen?«
»Verrat«, grollte Jeggred. »Er will, daß seine Kameraden uns die Kehle aufschlitzen, während unsere Körper wehrlos dalie-gen.«
Der Draegloth trat einen Schritt vor und bleckte seine Fangzähne, um sie dem Priester Vhaerauns zu zeigen.
»Ich habe mich aus zwei Gründen für die astrale Form entschieden, Herrin Baenre«, erwiderte Tzirik und nahm von Jeggred keine Notiz. »Zunächst einmal ist es so sicherer, denn wenn der Geist beim Besuch im Abgrund der Dämonennetze getötet wird, dann ist diese Person nicht tot, sondern würde unversehrt wieder hier erwachen. Immerhin ist es nicht leicht, den Geist zu vernichten. Zweitens bleibt uns keine andere Alternative, so wie ich das sehe. Ich habe bereits versucht, mich körperlich in den Abgrund der Dämonennetze zu versetzen, doch der Zauber hat versagt. Ich glaube, die Barriere, von der der Maskierte Gott sprach, verhindert ein direktes Überwechseln eines stofflichen Körpers in Lolths Reich.«
»Dennoch glaubt Ihr, daß Ihr in der Lage seid, unsere Astralform dorthin zu bringen, wenn das Reich hermetisch versiegelt ist?« fragte Halisstra.
»Ich kenne nur zwei Wege in den Abgrund der Dämonennetze, und wenn der eine nicht funktioniert, dann muß eben der andere funktionieren«, meinte Tzirik schulterzuckend. »Der Maskierte Gott persönlich hat mich angewiesen, Euch hinzubringen, also muß es einen Weg geben. Wenn Euch natürlich ein dauerhaft geöffnetes Tor oder Portal oder etwas anderes bekannt ist, das unsere Welt mit dem Abyss oder gar direkt mit dem Abgrund der Dämonennetze verbindet, dann würdet Ihr davon sicher auch Gebrauch machen können.«
»Beweist mir, daß eine stoffliche Reise nicht funktioniert«, verlangte Quenthel.
»Kommt näher«, sprach Tzirik hinter seiner Maske, und seine Stimme klang auf ironische Weise amüsiert, »und reicht mir die Hand.«
Die Drow kamen näher, faßten einander an den Händen und bildeten einen Kreis um Tzirik. Der trat zwischen Quenthel und Danifae, legte seine linke Hand auf ihre ineinander verhakten Hände und ließ seine rechte frei, da er sie brauchte, um die für den Zauber erforderlichen Gesten zu beschreiben. Er sammelte sich, dann setzte er zu einem donnernden, gewaltigen Gebet an, dessen unheilige Worte die Luft mit fast greifbarer Finsternis erfüllten.
Halisstra paßte auf den Priester auf, um sicher zu sein, daß er den Zauber korrekt wirkte, was er aber offenbar tat – zumindest nach ihrem Verständnis des Zaubers. Einen Moment lang glaubte sie, es würde funktionieren, da die Jaelre-Kapelle um sie herum in Dunst zu versinken schien. Es kam ihr vor, als entschwinde ihr Körper aus dieser Welt, ohne sich auch nur einen Zoll zu bewegen. Doch dann spürte sie durch eine übersinnliche Wahrnehmung ein Hindernis, eine Barriere, die die Gruppe davon abhielt, an einem anderen Ort wieder Gestalt anzunehmen, und die sie fast mit Gewalt in die Minauth-Feste zurückschleuderte. Sie taumelte wie trunken, ihre Sinne waren vollkommen verwirrt.
»Genau das geschah, als ich es das letzte Mal versuchte«, sagte Tzirik.
Finster zog Quenthel die Brauen zusammen, es gelang ihr aber, Ruhe zu bewahren, während sie Danifae losließ und sich gegen Jeggred lehnte.
»Pharaun«, sagte die Hohepriesterin, »was habt Ihr beobachtet?«
Der Magier hob eine Augenbraue, vielleicht, weil es ihn überraschte, von Quenthel befragt zu werden, und sagte: »Das klingt einigermaßen plausibel. Wenn wir mittels Projektion unseres Geistes auf die Astralebene überwechseln, werden wir nicht direkt von dieser Ebene in den Abyss reisen. Wir würden die Astralsee überqueren und uns Lolths Reich als Geister nähern. Es könnte sein, daß die geheimnisvolle Barriere, auf die wir eben trafen, eine solche Form der Annäherung nicht unterbindet.« Der Magier strich sein Gewand glatt und überlegte. »Das könnte auch erklären, warum den von uns beschworenen Dämonen dieser Trick nicht gelingen wollte. Sie reisen nicht mittels Astralprojektion von Ebene zu Ebene, da sie keine Seele haben.«
Quenthel murmelte etwas, verschränkte die Arme und drehte sich zu Tzirik um.
»Nun gut«, sagte sie. »Ich bin überzeugt. Wo wollt Ihr unsere Körper lassen?«
Tzirik ging zu einer Wand der Kapelle und drückte einen verborgenen Mechanismus, woraufhin sich der Durchgang zu einer verborgenen Kammer hinter Vhaerauns Maske öffnete. Es war ein kleiner Raum, doch er war groß genug, daß acht elegante alte Diwane – Möbelstücke, die womöglich noch aus der Zeit stammten, als die Oberflächen-Elfen Cormanthyrs die Burg bewohnt hatten – mit den Kopfenden nach innen gerichtet in einem engen Kreis zusammengestellt Platz fanden.
»Nur eine Handvoll meiner Leute weiß von der Existenz dieses Raums«, sagte der Priester, »und ich habe sie angewiesen, uns so lange nicht zu stören, wie es für uns erforderlich ist. Ihr müßt hier nicht um Euer Leben fürchten.«
Ryld, der ein Stück hinter Jeggred stand, wandte sich von Tzirik ab und gestikulierte unauffällig zu Pharaun und Halisstra: Wenn unser Geist geschlagen wird, während wir uns im astralen Zustand befinden, kehren wir also in unseren Körper zurück. Aber was geschieht mit unserem Geist, wenn jemand ein Messer in den Körper jagt?
Dann sterben wir, erwiderte der Magier. Ein umsichtiger Mann würde sicherstellen, daß sich sein Körper an einem sicheren Ort befindet, und würde jemanden seinen Körper bewachen lassen, dem er vertrauen kann.
Ryld verzog das Gesicht, äußerte sich aber nicht.
Die Gruppe folgte Tzirik in den Raum. Halisstra starrte mit einigem Widerwillen auf die Couch vor ihr, war aber nicht in der Lage, ihren Blick abzuwenden. Sie war wohl nicht die einzige in der Gruppe, die die Diwane wie eine Ansammlung von Särgen empfand. Quenthel mußte das gleiche gedacht haben.
Sie sah von der Couch zu Tzirik und sagte: »Wir werden eine Wache zurücklassen. Jemand, dem ich traue, wird hier sein, um auf unsere Körper aufzupassen, bis wir zurück sind, genau wie Ihr Euch sicher von jemandem bewachen lassen werdet, dem Ihr vertraut.«
»Ah«, sagte Tzirik. »Ihr seid wahrlich eine Dunkelelfe. Tut, was Ihr wollt.«
»Er könnte diese ganze Burg auf den hetzen wollen, der hier zurückbleibt«, fauchte Jeggred. »Die Frage ist, wer bleibt?«
Quenthel sah zu Ryld, dann wanderte ihr Blick zu Halisstra. Einen Augenblick lang fürchtete Halisstra, Quenthel könnte bestimmen, daß sie hierbleiben sollte, um ihr die Audienz zu verweigern, um die sie bei Lolth ersuchen wollte. Doch noch während ihr Herz vor Aufregung und Ungewißheit zu rasen begann, wurde ihr bewußt, daß die Baenre um jeden Preis verhindern würde, daß eine Melarn bei Bewußtsein war und über ihren hilflosen Körper verfügen konnte – jedenfalls dann, wenn sie in Halisstra eine echte Bedrohung sah. Quenthel kniff nachdenklich die Augen zusammen, dann wandte sie sich zu Jeggred um.
»Du mußt bleiben«, sagte sie dem Draegloth.
Durch Jeggreds Körper ging ein Zucken.
»Ich werde nicht hier sitzen und Euren lebenden Leichnam betrachten, während Ihr Euch den Gefahren im Reich Lolths stellt! Mutter hat mich angewiesen, Euch zu beschützen. Wie soll ich das tun, wenn Ihr mich zurücklaßt?«
»Du wirst mich bewachen«, sagte Quenthel. »In astraler Form kann mir nichts zustoßen. Hier aber bin ich verwundbar, und ich vertraue niemandem sonst diese Aufgabe an. Du mußt derjenige sein, Jeggred.«
Der Draegloth verschränkte alle vier Arme und gab zurück: »Ihr wißt, was Euch im Abgrund der Dämonennetze erwartet. Ihr werdet dort meine Kraft brauchen.«
»Hör sofort auf«, herrschte die Herrin Arach-Tiniliths ihn an. Ihre Augen blitzten, ihre Peitsche wand sich und spie wütend. »Du hast kein Recht, meine Befehle in Frage zu stellen. Du wirst deiner Pflicht so nachkommen, wie ich sie dir vorgebe.«
Jeggred verfiel in Schweigen. Verärgert wandte er sich ab und ließ sich auf dem Boden nieder, während er seinen Rucksack abstreifte. Quenthel sah die anderen an und deutete dann mit einem Kopfnicken auf die Diwane.
»Kommt«, sagte sie. »Lolth wartet.«
Tzirik blieb stehen, während die Menzoberranzanyr sich je eine Couch aussuchten und sich hinlegten. Er ging zum letzten freien Diwan, setzte sich und sah Jeggred an.
»Wenn Ihr hierbleibt, Draegloth, dann sollt Ihr wissen, daß einige meiner Leute die Wache mit Euch teilen werden. Macht keinen Ärger, und Ihr werdet sehen, daß sie Euch nur zu gerne in Ruhe lassen werden.«
Jeggred verzog nur den Mund, dann legte sich Tzirik hin, was ihm in seiner Rüstung nicht leichtfiel, und plazierte seinen Streitkolben so, daß er neben ihm lag.
Halisstra stellte fest, daß sie zwischen Ryld und Danifae lag. Sie sah zu dem Waffenmeister hinüber. Er lag mit angespannter, nervöser Miene da. Offenbar hatte er mit Astralreisen auch noch keine Erfahrung.
Wenn unser Geist reist, wozu brauchen wir dann all unsere Waffen? bedeutete er ihr.
Sie sind ein Teil von Euch, erwiderte sie. Euer Bewußtsein beinhaltet in Eurer Selbstdefinition Eure Habseligkeiten. Wenn Eure Seele von Eurem Leib getrennt unterwegs ist, erzeugt Euer Geist auch weiterhin ein astrales Abbild von allem, was Ihr bei Euch tragt.
»Faßt Euch an den Händen«, sagte Tzirik. »Stellt sicher, daß Ihr einen festen Griff habt. Ich will keinen von Euch zurücklassen.«
Der Priester setzte mit seiner melodischen Stimme wieder zu einem Gesang an. Halisstra starrte zur Decke und griff mit der Rechten nach Danifaes, mit der Linken nach Rylds Hand.
Vielleicht sollte ich mir dann auch ein gutes, starkes Getränk vorstellen, fügte Ryld an und nahm Halisstras Hand in seinen festen Griff, ehe sie etwas erwidern konnte.
Hinter ihr auf der anderen Seite des Kreises setzte Tzirik seinen Zauber fort und sprach die harten magischen Worte mit Selbstvertrauen und Gelassenheit. Halisstra fühlte, wie ein elektrischer Schlag ihren Körper durchfuhr, als der Zauber zu wirken begann und sie mit Ryld und Danifae verband. Es war ein merkwürdiges, kribbelndes Gefühl, dem der Eindruck folgte, schwerelos zu werden, als sie sich von ihrem Leib zu lösen begann. Es war, als steige sie aus sich selbst auf, angezogen von einer unwiderstehlichen Macht, die sie in eine Richtung zog, ohne daß sie zu sagen vermochte, ob sie sich nach oben oder unten, nach rechts oder links bewegte. Die steinerne Decke begann zu verschwimmen und entfernte sich immer schneller von ihr. Dann war sie fort.
Triel Baenre marschierte elegant an den Reihen ihrer geschlagenen Soldaten vorüber, ihr Gesicht verriet keine noch geringe Gemütsregung, doch das war nur möglich, weil ein stählerner Wille sie daran hinderte, ihren Empfindungen freien Lauf zu lassen. Die erschöpften Soldaten standen so gut in Habtachtstellung, wie es in dem schmalen Tunnel möglich war. Sie hatte sich von Nauzhror sofort an den Schauplatz des Rückzugs transportieren lassen, um mit eigenen Augen das Ausmaß der Niederlage zu begutachten, die Menzoberranzan erlitten hatte. Sie mußte feststellen, daß ihr nicht gefiel, was sie sah. Es gefiel ihr ganz und gar nicht.
Der Gang war gut fünfzehn Kilometer lang und stellte eine der Hauptpassagen dar, die von den Säulen des Leids bis zu dem Randbereich aus sich windenden Gängen und wilden Höhlen reichte, die als Menzoberranzans Herrschaftsbereich bekannt waren. Es kam ihr so vor, als sei jeder zweite oder dritte Soldat verwundet – hier ein bandagierter Leib, dort ein Arm in einer Schlinge, ein Mann, der seinen abgebrochenen Speer als Krücke benutzte. Aber nicht die Vielzahl der Verwundeten bereitete Triel Sorge. Vielmehr empfand sie als beunruhigend, wie erschöpft die Soldaten wirkten. Natürlich war sie davon ausgegangen, sie ermüdet vorzufinden, immerhin war Andzrel mit der Armee einen ganzen Tag lang ohne Pause marschiert, um so viele wie möglich von den Säulen des Leids wegzuführen. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, daß die Männer so ... niedergeschlagen sein würden. Sie waren besiegt worden, und sie wußten es nur zu gut.
Andzrel hielt respektvoll einen Schritt Abstand zur Muttermatrone und schwieg, bis er aufgefordert wurde, etwas zu sagen.
»Wie schwer sind die Verluste?« fragte sie, ohne den Waffenmeister anzusehen.
»Was die Armee angeht, bewegen sie sich bei einem Viertel bis einem Drittel, Muttermatrone. Einigen Häusern erging es besser, anderen schlechter, je nachdem, wo sie kämpften.«
»Was ist mit dem Kontingent des Hauses Baenre?«
»Neunzig tot, vierundvierzig schwer verletzt«, erwiderte Andzrel. »Etwa ein Viertel unserer Truppe.«
»Wir hatten Glück, daß wir so viele retten konnten, Muttermatrone«, fügte Zal’therra an. »Einige der kleineren Häuser wurden bis zum letzten Mann ver...«
»Ich habe Euch nicht gefragt«, sagte Triel.
Sie verschränkte die Arme und versuchte, sich nichts von dem Entsetzen anmerken zu lassen, das ihr den Magen umdrehte.
Es wäre ein Wunder, wenn der Rat sich nicht gegen mich erhebt, dachte die Muttermatrone. Lolth sei Dank, daß Mez’Barris noch nicht aufgefunden wurde und daß Fey-Branche so sehr geschwächt worden ist. So werde ich etwas Zeit haben, um zu überlegen, was ich zu tun habe, ehe ich Mez’Barris gegenübertrete – wenn Lolth mir gnädig ist.
Doch was ist überhaupt noch vom Rat übrig? fragte sie sich. Faen Tlabbar, das dritte Haus, befand sich in den Händen eines unerfahrenen Mädchens, und Yasraena würde wohl bei der nächsten Versammlung erst gar nicht erscheinen. Sie und ihr ganzes verdammtes Haus hatten sich in ihrer Burg verbarrikadiert, wo sie auf die Ankunft der mit ihnen verbündeten Duergar warteten und sich offenbar auf eine Belagerung gefaßt machten.
Damit waren Zeerith Q’Xorlarrin, Miz’ri Mizzrym und Prid’eesoth Tuin die einzigen Muttermatronen, über die sie sich Gedanken machen mußte.
Um sich von dieser unerfreulichen Aussicht abzulenken, wandte sich Triel Andzrel und Zal’therra zu. Zu gern hätte sie den Waffenmeister und ihre Base dafür bestraft, daß sie ihre Armee in einen verheerenden Hinterhalt geführt hatten, doch soweit sie wußte, hatten Andzrels Geschick und Zal’therras Entschlossenheit überhaupt erst dafür gesorgt, daß die Armee der Schwarzen Spinne vor einer völligen Vernichtung verschont geblieben war. Die Armee Menzoberranzans war schwer getroffen worden, doch sie existierte noch.
»Wo sind die Duergar jetzt?« fragte sie.
»Fünf Kilometer südlich von uns«, erwiderte Andzrel. »Haus Mizzrym dient derzeit als Nachhut, doch ich habe hundert unserer Soldaten hingeschickt, die die Verteidigung verstärken sollen.« Triel verstand, was Andzrel meinte: Er hatte den Mizzrym Soldaten der Baenre an die Seite gestellt, um zu verhindern, daß es noch einen Verrat wie den von Agrach Dyrr gab. »Die Geknechtete Legion bewegt sich in einem anderen Gang östlich von uns voran, um uns einzukreisen. Wir können es nicht wagen, uns ihnen in diesem Tunnel zu stellen, da uns die Tanarukks überrennen werden.«
»Es wären doch nur gut hundert Soldaten nötig, um diesen Tunnel gegen jede Streitmacht zu verteidigen, oder?« fragte Triel.
»Ja, doch in den Reihen der Duergar gibt es viele Kriegsmagier und Belagerungsmaschinen, so daß sie sich nicht allzulange von einer Nachhut aufhalten lassen werden.«
»Versucht es dennoch«, zischte Triel. »Setzt Sklaventruppen ein, laßt genügend Offiziere zurück, damit sie nicht auf einmal die Flucht ergreifen. Wir brauchen Zeit, Waffenmeister, und es ist der Zweck einer Nachhut, uns diese Zeit zu verschaffen.«
Andzrel wandte nichts dagegen ein, während Triel weiterging, um ihre Gedanken zu ordnen. Drow-Rebellen, Sklavenaufstände, Duergar-Armeen, finsterer Verrat, ein verschwundener Erzmagier und Horden von Tanarukks – konnte es wirklich noch schlimmer kommen? Wo sollte sie anfangen, um auch nur eines dieser Probleme zu bewältigen? Sollte sie Agrach Dyrr angreifen, obwohl ihr die magische Kraft der versammelten Priesterinnen fehlte? Die Duergar an einer anderen Stelle bekämpfen und den Tanarukks gestatten, sich an ihnen vorbeizubewegen?
»Wie konnte das geschehen?« murmelte sie.
»Agrach Dyrr war mit den Feinden unserer Stadt verbündet«, erwiderte Zal’therra. »Sie machten sich zur Vorhut unserer Armee, doch statt die Säulen des Leids gegen die Duergar zu verteidigen, ließen sie uns in eine Falle laufen. Für diesen Verrat müssen sie ausgelöscht werden.«
»Ich sprach nicht mit Euch!« herrschte Triel sie an, die sich nicht länger beherrschen konnte.
Auch wenn sie wußte, daß Zal’therra nichts für das Desaster konnte, mußte sie ihrer Wut freien Lauf lassen. Sie verpaßte ihr einen wuchtigen Schlag, der Zal’therra fast umriß, obwohl sie gut dreißig Zentimeter größer und mindestens fünfzehn Kilo schwerer war.
»Ihr hättet mit einem Verrat rechnen müssen, Ihr Närrin!« knurrte Triel. »Warum waren unter den Spähern keine Baenre-Offiziere? Warum habt Ihr nichts getan, um die Berichte zu überprüfen, mit denen Agrach Dyrr Euch versorgte? Wenn Ihr auch nur die mindesten Sicherheitsvorkehrungen getroffen hättet, wäre unsere Armee nicht so stark dezimiert worden!«
Zal’therra wich zurück und erwiderte: »Muttermatrone, wir waren alle mit Andzrels Plänen einverstanden ...«
»Andzrel ist eine Waffe. Die Armee unseres Hauses ist eine Waffe. Ihr seid die Hand, die diese Waffen gegen unsere Feinde führen muß. Ich schickte Euch aus, um Euer Urteilsvermögen anzuwenden und Entscheidungen zu fällen, Euren Kopf zu benutzen und zu denken!«
Triel machte auf dem Absatz kehrt, um nicht noch einmal auf Zal’therra einzuschlagen. Wenn sie das getan hätte, hätte sie vielleicht nicht mehr aufhören können, und ob es ihr gefiel oder nicht, Zal’therra war wohl die vielversprechendste ihrer Basen. Triel würde nicht ewig leben, und sie mußte sich darüber Gedanken machen, Haus Baenre mit wenigstens einigen fähigen Priesterinnen zu versorgen, wenn der Tag kommen sollte, an dem sie ihre Schwestern ermorden mußte.
»Muttermatrone«, brachte Zal’therra heraus, die Augen vor Angst weit aufgerissen. »Ich entschuldige mich für mein Versagen.«
»Ich habe keine Entschuldigung gefordert, Mädchen, und eine Baenre sollte sich nie von sich aus entschuldigen«, grollte die Muttermatrone. »Aber ich werde Euch Gelegenheit geben, mir zu beweisen, daß Ihr einfallsreich genug seid, um mich über Euer Scheitern hinwegsehen zu lassen. Ihr werdet das Kommando über die Nachhut übernehmen.«
Triel wies nach Süden. Die Chancen waren groß, daß sie ihre Base in den Tod schickte, doch sie mußte wissen, ob Zal’therra den Mut und die Entschlossenheit besaß, um das Haus Baenre führen zu können. Wenn sie einen Weg fand, diesen Auftrag zu überleben und einen Erfolg zu erzielen, dann würde Triel erwägen, sie am Leben zu lassen.
»Laßt die Duergar um jeden Schritt kämpfen, der sie näher an Menzoberranzan heranbringt«, fügte Triel an. »Euer Überleben hängt von Eurem Erfolg ab. Wenn Ihr diesen Tunnel aufgebt, ehe drei Tage verstrichen sind, lasse ich Euch kreuzigen.«
Zal’therra verbeugte sich und eilte davon. Triel wandte sich wieder dem Waffenmeister zu.
»Glaubt nicht, daß ich Euch keine Schuld gebe«, flüsterte sie. »Ihr wart der Urheber dieser großartigen Strategie, auf die ich die Macht und das Prestige des Hauses Baenre setzte. Diese Strategie hat uns ein Desaster beschert, wie wir es seit Mithralhalle nicht mehr erlebt haben. Unter anderen Umständen würde ich Euch in eine Grube voller hungriger Tausendfüßler werfen, doch dies ... sind untypische Zeiten. Außerdem besteht eine kleine Chance, daß Euer Geschick und Euer Strategieverständnis sich in naher Zukunft als nützlich erweisen könnten. Also enttäuscht mich nie wieder.«
»Ja, Muttermatrone«, sagte Andzrel und verbeugte sich tief.
»Also«, fuhr sie fort, »wo werden wir die Duergar und ihre Verbündeten aufhalten?«
Ohne zu zögern erwiderte der Waffenmeister: »Gar nicht. Angesichts der Verluste, die wir erlitten haben, rate ich zum Rückzug nach Menzoberranzan, wo wir uns auf eine Belagerung einrichten sollten.«
»Das gefällt mir nicht«, fuhr Triel ihn an. »Das riecht nach Niederlage, und je länger die Truppen uns belagern, desto wahrscheinlicher wird es, daß sie von einem anderen Feind verstärkt werden, beispielsweise von den Betrachtern oder den Gedankenschindern.«
»Das ist natürlich möglich«, sagte Andzrel bemüht neutral. »Doch es wird für die Duergar nicht leicht sein, eine Belagerung rings um Menzoberranzan durchzuhalten, wenn sie dabei hundertfünfzig Kilometer von ihrer eigenen Stadt entfernt sind. Ich glaube nicht, daß die Duergar es länger als ein paar Monate durchstehen können. Ich bezweifle auch, daß sie zahlenmäßig stark genug sind, um die Stadt zu stürmen. Unsere beste Vorgehensweise ist die, die Duergar zu einer Belagerung zu zwingen, um festzustellen, mit welcher Bedrohung wir es zu tun haben. Inzwischen böte sich für uns die Gelegenheit, Haus Agrach Dyrr zu vernichten.«
»Ihr habt Angst davor, Euch den Duergar erneut in einer Schlacht zu stellen?« fragte Triel heiser.
»Nein, aber ich will keine Vorgehensweise empfehlen, die für unsere Stadt die Gefahr einer Schlacht birgt, auf die wir nicht vorbereitet sind – zumindest nicht, solange wir keine andere Wahl haben. An dem Punkt sind wir noch nicht.« Er machte eine Pause, dann fügte er an. »In der Stadt können wir wieder zu Kräften kommen und innerhalb weniger Tage erneut zur Tat schreiten, wenn es sich als notwendig erweisen sollte.«
Triel dachte über Andzrels Rat nach.
»Ich werde nach Menzoberranzan zurückkehren und die Angelegenheit dem Rat vortragen«, entschied sie dann. »Bis Ihr einen gegenteiligen Befehl bekommt, zieht Ihr Euch zurück. Die Hauptleute in der Stadt lasse ich alles für eine Belagerung vorbereiten.«
Halisstra öffnete die Augen und fand sich in einer endlosen silbernen See treibend wieder. Sanfte graue Wolken zogen langsam in der Ferne vorüber, während fremdartige dunkle Streifen unheilvoll über den Himmel zuckten, deren Enden so weit entfernt waren, daß sie sie nicht ausmachen konnte und deren Mittelteile sich wütend drehten wie ein Stück Faden, den ein Kind zwischen den Fingern rollte. Sie sah nach unten, da sie sich fragte, was ihr Halt gab, sah aber überall nur den seltsamen perlmuttfarbenen Himmel.
Überrascht über diesen eigenartigen Anblick atmete sie abrupt ein, woraufhin sich ihre Lungen mit etwas füllten, das etwas süßlicher und vielleicht auch ein wenig fester war als Luft. Doch statt zu würgen oder an dieser Masse zu ertrinken, schien sie bestens daran gewöhnt zu sein. Ein Schauder lief durch ihre Glieder, daß sie sich über den so simplen Akt des Atmens wunderte.
Halisstra hob ihre Hand ans Gesicht in dem unterbewußten Wunsch, ihre Augen abzuschirmen, wobei sie merkte, daß ihre Sehfähigkeit unnatürlich scharf war. Jedes Glied ihres Kettenhemdes sprang ihr als perfekt symmetrisch entgegen, die Ränder waren absolut präzise gezeichnet, auf dem Leder ihrer Handschuhe konnte sie die Ölschichten und die übereinanderliegenden Flecken erkennen.
Ihr fehlten die Worte.
»Ihr habt euch noch nie hierher gewagt, Herrin Melarn?« fragte Tzirik von irgendwo hinter ihr.
Halisstra drehte den Kopf, um nach ihm zu sehen, doch als Reaktion darauf schien sich das gesamte Bild vor ihren Augen in einer schnellen, reibungslosen Bewegung zu verschieben. Dann sah sie die Körper ihrer Gefährten vor sich treiben. Der Priester Vhaerauns stand – nein, das paßte nicht, er schwebte vielmehr – ein Dutzend Schritte von ihr entfernt, seine Rüstung war messerscharf umrissen, sein Mantel wurde von einer sanften Brise bewegt, von der Halisstra nichts spürte. Er sprach leise, doch seine Stimme war wundersam klar und deutlich, als sei er nur eine Armlänge von ihr entfernt.
»Ich hätte erwartet, eine Priesterin von Eurem Status wäre mit der Astralebene vertraut«, fügte der Priester an.
»Ich wußte etwas darüber, was mich hier erwarten würde, doch ich hatte nie Gelegenheit, selbst andere Ebenen zu bereisen«, erwiderte sie. »Mein Wissen über diesen Ort ist allenfalls ... theoretisch.«
Sie bemerkte, daß jeder ihrer Kameraden genauso scharf umrissen, genauso greifbar und real wirkte wie Tzirik. Von einem Punkt, den sie nicht recht wahrnehmen konnte – irgendwo an ihrem Rücken oder am Genick –, entsprang eine schlanke, schimmernde Sehne aus silbrigem Licht.
Halisstra griff an ihren Kopf und ertastete dort ein ebensolches Band. Die warme, pulsierende Arterie strahlte Energie aus, und als ihre Finger darüber strichen, zuckte ein heftiger Schlag durch ihren Leib, als hätte sie an den Herzfasern ihrer eigenen Seele gezupft. Sie riß die Hand zurück und nahm sich vor, das Band nie mehr zu berühren.
»Euer Silberband«, erklärte Tzirik. »Ein fast unzerstörbares Band, das Eure Seele mit ihrem angestammten Heim verbindet: Eurem Körper daheim in der Minauth-Feste.« Er lächelte gehässig. »Ihr solltet sorgsam damit umgehen, denn es gibt einige Dinge, die das Band eines Astralreisenden durchtrennen können, doch wenn das geschieht, wird der Reisende augenblicklich vernichtet.«
Halisstra sah, wie Ryld nach seinem Band tastete und genausoschnell wie sie die Hand zurückriß.
»Wie weit reichen diese Dinger?« fragte der Waffenmeister.
»Sie sind unendlich, Meister Argith«, sagte Tzirik. »Keine Sorge, dreißig bis sechzig Zentimeter nach dem Austreten aus dem Körper werden sie unfaßbar, so daß Ihr darüber fallen könnt. Das Band hat außerdem die Angewohnheit, nicht in den Weg zu geraten, ohne daß Ihr Euch darüber Gedanken machen müßt.«
Halisstra sah die Gruppe an und beobachtete, wie die Menzoberranzanyr damit kämpften, sich an ihre neue Umgebung anzupassen. Ryld und Valas Hune ruderten langsam mit Armen und Beinen, als versuchten sie zu schwimmen. Quenthel trieb stocksteif dahin, die Arme gegen den Rumpf gedrückt, während Danifae sich lässig treiben ließ und ihr langes weißes Haar ihr wie ein Welle folgte. Pharaun wartete einfach ab, aber in seinen Augen war ein amüsiertes Funkeln zu sehen, als er die Anstrengungen seiner Gefährten beobachtete. Tzirik sah sich nur um, betrachtete ihre Umgebung und nickte.
»Dies ist eine Art zeitloser Ort«, sagte er, »dennoch verstreicht hier Zeit, deshalb schlage ich vor, wir beginnen unsere Reise. Folgt mir und bleibt dicht hinter mir. Ihr glaubt vielleicht, unendlich weit sehen zu können, doch Dinge verschwinden hier leicht im Nebel.«
Er glitt davon, ohne sich zu regen. Die Arme hielt er verschränkt, während sein Mantel lautlos hinter ihm flatterte.
Ihm folgen? fragte sich Halisstra und sah dem Priester nach. Doch allein der Wunsch, in der Nähe dieses Mannes zu bleiben, bewirkte, daß sie einen gewaltigen Sprung nach vorn machte, so immens, daß ihr nächster Impuls der war, laut »Stop!« zu rufen, auch wenn der Ruf nur ihr selbst gegolten hätte.
Genau das tat sie auch und stoppte so abrupt, daß ihr Verstand ihr sagte, sie müsse einfach nach vorn kippen, da sie viel zu plötzlich angehalten hatte. Sie beschrieb hastig eine Kreisbewegung, dann kam sie zur Ruhe. Zum Glück hatte sie nicht als einzige Schwierigkeiten. Ryld und Valas Hune stießen zusammen und klammerten sich aneinander fest, da sie sich nicht wieder allein in der Leere bewegen wollten.
»Oh, im Namen der Göttin!« murrte Quenthel, als sie sie beobachtete. »Leert einfach Euren Geist und denkt daran, wohin Ihr wollt.«
»Bei allem Respekt, Herrin, wohin wollen wir gehen wollen?« fragte Valas, während er sich von Ryld löste.
»Konzentriert Euch darauf, Tzirik zu folgen«, gab die Baenre zurück. »Er hat den Zauber gewirkt, also wird er auch das Portal in den Abgrund der Dämonennetze finden können. Es kann einige Stunden dauern, aber Ihr werdet merken, daß die Zeit hier sehr sonderbar verstreicht.«
Mit diesen Worten folgte Quenthel Tzirik.
Halisstra schloß die Augen, holte tief Luft und konzentrierte sich darauf, Tzirik in angemessener Entfernung zu folgen. Sie schloß rasch und mühelos zu ihm auf, und diesmal ließ sie es nicht zu, in Panik zu geraten. Kurz darauf befanden sich auch die anderen neben ihr, und mit jedem Moment gewöhnten sie sich mehr an die fremdartige Astralebene. Halisstra ließ sich hinreißen, mit der Art der Fortbewegung zu experimentieren, indem sie mal in die Horizontale wechselte, als fliege sie wie ein Vogel durch die perlmutterne Leere, dann wieder bewegte sie sich, als gehe sie zügig, ohne aber ihre Beine zu bewegen.
Wie sich herausstellte, war es völlig egal, was sie mit ihrem Körper tat, solange ihr Geist darauf ausgerichtet war, in der Nähe ihrer Gefährten zu bleiben. Allmählich begann sie die wahre Stofflosigkeit der Astralsee zu begreifen. Sie war nur ein Geist, schwerelos und vollkommen, doch befand sie sich an einem Ort, an dem Geister faßbar wurden. Irgendwo jenseits der unendlichen perlmutternen Weite lagen die Reiche der Götter, Tausende verschiedener Existenzkonzepte, von denen aus die göttlichen Wesen über das Schicksal Faerûns – und aller Welten überhaupt – herrschten. Sie konnte Hunderte von Lebensspannen damit verbringen, diese Reiche zu erkunden, die an die Astralsee angrenzten, und trotzdem würde sie sie niemals alle zu Gesicht zu bekommen.
Der Gedanke sorgte dafür, daß sie sich winzig und unbedeutend vorkam, und sie begann sofort, ihn zu vertreiben. Lolth hatte sie nicht in den Abgrund der Dämonennetze gerufen, damit sie sich von der silbrigen Leere der Astralebene überwältigen ließ. Sie hatte Halisstra und die anderen gerufen, damit sie ihr ihren Glauben und ihre Bewunderung aussprachen. Welchen anderen Grund sollte Lolth sonst haben, ihren Getreuen alle Macht zu entziehen, Ched Nasad untergehen zu lassen und die erste Tochter des Hauses Melarn so unendlich leiden zu lassen?
Es gibt einen Sinn, sagte sich Halisstra, einen Sinn, der mir klarwerden wird, wenn mein Glaube stark bleibt.
Die Königin über den Abgrund der Dämonennetze hat uns bis hier geführt, sie wird uns auch noch ein Stück weiter führen.