19. Kapitel Zwei Höllenhunde

Den Anruf von Kevin hatte Curzon höchstpersönlich entgegengenommen, und als er auflegte, jubelte er innerlich. Was für ein Durchbruch! Der Junge war nicht nur gesehen, sondern auch festgehalten worden. Er steckte in einem Schuppen und wartete nur darauf, eingesammelt zu werden.

In Gedanken gab Curzon schon das Geld aus, das Donald Fenton ihm dafür zahlen würde. Er war gar nicht mehr sicher, ob eine Jacht so eine gute Idee war. Ein Freund von ihm baute Ferienhäuser auf einer Insel im Pazifik. Die waren mit jedem erdenklichen Luxus ausgestattet, der reinste Wahnsinn!

Warum sollte er warten, bis Fenton mit dem Geld rüberkam?

Warum nicht schon mal eine Anzahlung leisten?

Curzon lehnte sich in seinem Stuhl zurück und stellte sich vor, wie er auf einem Surfbrett durch das türkisblaue Wasser pflügte, während ihn am Ufer eine Horde hübscher Mädchen im Bikini bewunderte. Dann fiel ihm ein, dass er Sprocket so schnell wie möglich losschicken musste, um den Jungen abzuholen, und er griff zum Telefon.

»Sprocket?«, bellte er in den Hörer. »Ich brauche Sie auf der Stelle. Sie müssen in den Norden, der Junge ist gesehen worden.«

»Jawohl, Sir, ich weiß, aber ich bin bereits im Norden.«

»Äh, was? Wovon reden Sie?«

»Ich bin in Todcaster, Sir«, sprach Sprocket geduldig weiter. »Ich hab Ihnen eine Mail geschickt.«

»Oh, haben Sie das? Dann ist anscheinend der Computer kaputt.«

Der Computer war nicht kaputt, Curzon war technisch nur nicht sehr begabt und hatte alles gelöscht, was er nicht verstanden hatte. Außerdem konnte er sich keine Passwörter merken.

»Hören Sie gut zu«, sagte er jetzt. »Ich habe einen Anruf von einem gewissen Kevin Dawks erhalten. Er befindet sich irgendwo zwischen Hilldale und Grant End.« Er las vor, was Kevin ihm mitgeteilt hatte. »Er will keine Polizei und weigert sich, mit jemandem in Uniform zu sprechen. Haben Sie mich verstanden?«

»Jawohl, Sir, vollkommen. Ich mache mich sofort auf den Weg.«

Sprocket hatte in Todcaster keinen schönen Tag verbracht. Er war die ganze Nacht durchgefahren, und als er schließlich im Zirkus ankam, fand er dort einen sehr wütenden Stallknecht vor.

»Er ist abgehauen«, erzählte er Sprocket. »Muss sich in der Nacht vom Acker gemacht haben, aber er war’s, also will ich auch was von der Belohnung abhaben.«

Danach hatte Sprocket die Leute im Zirkus befragt und alle hatten ihm versichert, der Junge sei zurück zu seiner Tante Elsa gefahren, die ihn hatte holen lassen, weil ihr Schwager im Krankenhaus lag.

Jeder andere an seiner Stelle hätte längst aufgegeben, aber nicht Sprocket. Wie ein Frettchen steckte er seine Nase in alles und erfuhr, dass ein paar Kinder aus einem Waisenhaus im Zirkus gewesen waren und wohl auch mit dem Jungen gesprochen hatten. Also fuhr Sprocket zu Greystoke House und parkte seinen Lieferwagen vor dem Tor.

Er hatte gerade sein Fernglas augepackt und wollte das Heim observieren, als eine Frau an seine Scheibe klopfte und einen Blumenkohl verlangte.

»Bitte einen, der schön knackig ist«, sagte sie. »Aber zu groß sollte er auch nicht sein. Wir sind nur noch zu zweit, jetzt, wo meine Tochter nach London gegangen ist.«

Es war gar nicht einfach, die Frau wieder loszuwerden. Und irgendwie war Sprocket ja auch selbst schuld. Wenn er statt Gemüsehändler als Klempner unterwegs sein würde, wäre das nicht passiert. Aber obwohl er die ganze Nacht gegrübelt hatte, war ihm immer noch kein passender Reim auf Toilette eingefallen.

Doch es sollte noch schlimmer kommen. Als er sich endlich das Fernglas an die Augen hielt und das Heim ins Visier nahm, stürzte eine dicke Frau durchs Tor und fing an, ihn zu beschimpfen.

»Wie können Sie es nur wagen, Sie alter Dreckskerl!«, kreischte sie. »Unschuldige Kinder auszuspionieren! Ich hole gleich die Polizei.«

Sprocket fuhr weg, er war empört! Schließlich war er erst sechsundzwanzig und es schmerzte ihn sehr, als alter Dreckskerl bezeichnet zu werden. Doch dann rief Curzon an und seine Stimmung besserte sich. Er hielt nur kurz an, um seinen Bart zurechtzurücken und eine Straßenkarte zurate zu ziehen, denn die Gebrauchsanweisung für sein neues Navi war dummerweise auf Finnisch. Dann machte er sich auf den Weg nach Hilldale.

Langsam kam Kevin wieder zu Bewusstsein und bemerkte als Erstes, dass seine Hose zerrissen war. Sowohl sein Hinterteil als auch seine Nase schmerzten ganz erbärmlich, aber das Wissen, dass er sehr bald ein reicher Mann sein würde, tröstete ihn ein wenig. Der verfluchte Bengel gab auch endlich Ruhe, aus dem Inneren des Schuppens war jedenfalls nichts mehr zu hören.

In diesem Moment rumpelte ein Lieferwagen auf ihn zu. Kevin rappelte sich verärgert auf. Was dachte sich dieser Trottel von einem Fahrer nur, hier einfach langzufahren? Das war Privatgelände. Aber sein Ärger verflog sofort, als der Fahrer ausstieg und sagte: »Milton Sprocket von Montgomerys Privatdetektei. Sie haben den Jungen?«

»Ich hab den Jungen, aber haben Sie das Geld?«

»Keine Sorge, Sie kriegen Ihr Geld«, sagte Sprocket großzügig. »Sobald ich den Jungen abliefere.«

»Geht klar«, sagte Kevin. »Kommen Sie, er ist in dem Schuppen da drüben. War ein schönes Stück Arbeit, ihn da reinzubekommen.«

»Ist er gewalttätig?«, fragte Sprocket ängstlich. Kinder waren heute viel größer und auch stärker als früher. Das kam von dem ganzen gesunden Essen, das man in sie hineinstopfte.

Kevin warf Sprocket einen verächtlichen Blick zu, schloss auf und öffnete die Tür. Er machte einen Schritt zurück.

Nichts passierte.

»Komm raus, ich weiß, dass du da bist.«

Immer noch kein Laut. Kevin betrat die Hütte – und kam mit hochrotem Kopf wieder heraus. »Er ist abgehauen, der kleine, miese …«

Einige der Schimpfwörter, die Kevin nun benutzte, hatte Sprocket noch nie gehört, obwohl er doch nicht nur Detektiv, sondern auch Dichter war und sich mit Wörtern auskannte.

»Er war da drin«, sagte Kevin, als er endlich aufgehört hatte zu fluchen. »Er war verdammt noch mal da drin!«

»Das glaube ich gern«, sagte Sprocket. »Letzte Nacht hat man ihn in Todcaster gesehen.«

»Ich lass mich doch nicht von so einem Knirps austricksen«, sagte Kevin. »Ich habe einen Kumpel, der wird uns helfen, ihn wieder aufzuspüren. Kommen Sie mit. Sie können Ihren Lieferwagen hierlassen.«

»Wo wollen Sie denn hin?«

»Zu meinem Freund Colin. Er wird Darth und Terminator auf den Jungen ansetzen. Und denen entkommt er nicht, das ist mal sicher.«

Darth und Terminator waren Hunde. Sprocket musste sich das immer wieder vorsagen. Es waren ganz normale Hunde, nicht etwa Monster- oder Höllenhunde aus einem Horrorfilm. Doch als er sah, wie sich die Bestien grollend und geifernd gegen den Drahtzaun ihres Zwingers warfen, mochte er das kaum glauben.

Als Kevin ihm erklärt hatte, dass er sich Colins Spürhunde ausleihen wollte, war Sprocket zwar etwas nervös, aber auch aufgeregt gewesen. Er hatte Bilder von Bluthunden gesehen, sie hatten zerknautschte Gesichter und traurige Augen und konnten jeder menschlichen Spur folgen.

Doch Darth und Terminator hatten weder zerknautschte Gesichter noch traurige Augen. Es waren stämmige Biester mit ausgeprägtem Brustkorb, kurzem grauen Fell, kleinen Ohren und krummen Beinen. Und sie waren bösartig. Sehr bösartig … Man sah deutlich, dass ihre Vorfahren Pitbulls waren, aber es steckte noch anderes, nicht unbedingt friedfertiges Blut in ihnen. Das ganze Tier war perfekt ausgerichtet, alles, was flüchtete, aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.

Als Colin die beiden aus ihrem Zwinger holte und sie nach ihren Leinen schnappten, gestattete Sprocket sich eine Frage: »Die Hunde werden dem Jungen doch aber nicht wehtun, oder? Ich glaube nicht, dass die Belohnung bezahlt wird, wenn er irgendwie beschädigt ist.«

»Nee, die sind abgerichtet«, sagte Colin und spuckte auf den Boden. »Sie halten ihn höchstens fest, aber in Stücke reißen tun die ihn erst, wenn ich’s sage.«

Während die furchterregenden Viecher auf einen Pick-up geladen wurden, sagte Kevin zu Sprocket: »Es kennt sich echt keiner besser mit den Hunden aus als Colin.« Sie erreichten Kevins Versteck und die Hunde sprangen vom Wagen. Sprocket gab Colin Henrys Taschentuch und die Hunde schnüffelten um die Hütte herum, dann fingen sie plötzlich aufgeregt an zu bellen und rasten den Hügel hoch.

»Hab’s doch gewusst«, sagte Kevin. »Der ist übers Moor.«

Die nächsten Stunden waren für Sprocket alles andere als angenehm. Er hastete hinter Darth und Terminator her, die wie wild an der Leine zogen. Und während sie das taten, drang gruseliges, halb wahnsinniges Bellen aus ihren Kehlen. Ihm gefror das Blut in den Adern.

»Sind Sie sicher, dass die dem Jungen nichts tun?«, fragte Sprocket von Zeit zu Zeit.

»Wenn sie ihn erst mal haben, sind die lammfromm«, sagte Colin.

Und Sprocket konnte nur wiederholen, dass für einen Jungen, der in Stücke zerteilt zurückkäme, keiner auch nur einen Penny bezahlen würde.

Die Jagd ging weiter. Sie stolperten durch Sumpfgebiete und verwelkten Farn. Das Wetter schlug um, ein scharfer Wind blies vom Meer her, gefolgt von Regentropfen und plötzlich spürte Sprocket die Kälte auch auf seiner Oberlippe und stellte entsetzt fest, dass er unterwegs seinen geliebten Schnauzbart verloren hatte.

Die schrecklichen Bestien ließen sich weder von Wind noch Wetter abhalten, sie stürmten weiter vorwärts.

Und gerade als Sprocket glaubte, er könne keinen einzigen Schritt mehr tun, hielten die Hunde inne, schnüffelten, kreisten … und jagten mit wildem Gekläffe plötzlich in eine andere Richtung davon.

»Sie haben Witterung aufgenommen«, rief Colin über seine Schulter. »Ich lass sie besser laufen.«

Er ließ die Hunde von der Leine und die gingen ab wie eine Rakete.

»Sie haben ihn! Da, hinter den Bäumen«, schrie Colin. »Kommt mit!«

Er lief hinter den Hunden her und Kevin und Sprocket folgten. Sie krochen in das kleine Gehölz, in dem die Hunde verschwunden waren. Colin hatte recht gehabt: Die Jagd war vorbei.

Darth und Terminator standen einander gegenüber, beide zerrten an etwas Blauem, das sie fest zwischen den Zähnen hielten.

Die Männer kamen näher und sahen, was es war. Ein ganz gewöhnliches Handtuch.

Das war kein schöner Moment. Die Hunde zeigten deutlich, dass sie kein Interesse mehr an einer Verfolgungsjagd hatten. Schließlich hatten sie ihren Job erledigt. Sie spielten Tauziehen mit ihrer Beute und stießen dumpfes Grollen aus. Als sie das Tuch endlich in der Mitte durchgerissen hatten, hockten sie sich hin, um es in Ruhe zu verspeisen.

»Das Wetter wird ziemlich ungemütlich«, sagte Colin und schlug seinen Kragen hoch. »Wir suchen uns mal lieber einen Unterschlupf und versuchen es morgen früh weiter. Die Hunde nehmen die Spur bestimmt wieder auf.«

»Was für einen Unterschlupf?«, fragte Sprocket leicht beunruhigt.

Sein Unbehagen war gerechtfertigt. Eine halbe Stunde später gelangten sie an eine Schutzhütte. Sie bestand nur aus vier Wänden, einem undichten Dach und einem von Schafskötteln übersäten Boden. Der Wind pfiff durch die Risse in den Wänden, Wasser tropfte von der Decke.

Kevin und Colin schien das nicht weiter zu stören. Sie zogen ihre Flachmänner mit Whisky heraus, rülpsten, erzählten dreckige Witze, und als sie so richtig betrunken waren, schliefen sie ein.

Doch der arme Sprocket fand keinen Schlaf. In sein Jackett gewickelt hatte er sich in eine Ecke gekauert. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so elend gefühlt. Er hatte als Notration ein paar Kekse in der Tasche, doch jedes Mal, wenn er einen herausziehen und essen wollte, erschien einer der Hunde und hielt mit den Zähnen Sprockets Handgelenk umklammert, bis er den Keks fallen ließ.

Während die Stunden vergingen und der Regen auf das morsche Dach prasselte, versuchte Sprocket sich, so gut es ging, bei Laune zu halten. Wenn er den Jungen heil zurückbrachte, würde Curzon ihn vielleicht ab und zu nach oben kommen lassen oder ihm sogar ein Büro neben der hübschen Fiona geben. Vielleicht wäre er dann auch endlich in der Lage, einen passenden Reim auf Toilette zu finden.

Doch im Laufe der Nacht zerplatzten Sprockets Träume. Er hörte, wie sich einer der Hunde in der Ecke der Hütte übergab, und im Schein der Taschenlampe erkannte Sprocket die ausgewürgten Reste des blauen Handtuchs und daneben, mit Schleim bedeckt, aber unverkennbar seinen heiß geliebten Schnauzbart.

Henry und Pippa stolperten durch die regnerische Nacht und wären über eine fensterlose, undichte Hütte heilfroh gewesen. Sie befanden sich mitten im Moor und wussten nicht weiter.

Sie hatten sich nach dem Stand der Sonne gerichtet und waren zuerst auch gut vorangekommen. Eigentlich wollten sie die Küste vor Einbruch der Nacht erreicht haben. Doch dann war das Wetter umgeschlagen, die Sonne verschwunden und es kamen Dunkelheit und Regen.

Pippa und Henry waren Großstadtkinder und völlig überwältigt von der Schwärze der Nacht. In London wurde es nie völlig dunkel. Aber es war nicht nur die Abwesenheit von Licht, die sie ängstigte. Eine feindliche Macht schien sie am Weitergehen hindern zu wollen und der Regen kam auch nicht etwa nur von oben, sondern von allen Seiten, getrieben vom unermüdlich pfeifenden Wind. Das Wasser lief in ihre Anoraks und durchweichte ihre Schuhe. Dazu litt Henry noch unter den Nachwirkungen eines Schocks. Die Stunde, die er eingesperrt in Kevins Schuppen verbringen musste, hatte ihm mehr zugesetzt, als er gedacht hatte.

Inzwischen war er sicher, dass sie das Haus seiner Großeltern nie erreichen würden.

»Wenn wir jetzt Rast machen, sterben wir bestimmt an Entkräftung«, sagte Pippa. »Ich hab nie verstanden, was das heißen soll, aber jetzt weiß ich es.«

»Wir sterben auf jeden Fall, egal, ob wir weitergehen oder nicht«, murmelte Henry.

Sie stolperten weiter über Geröll und durch Bachläufe, die auch nicht viel nasser waren als der Boden unter ihren Füßen. Die treuen Hunde folgten ihnen. Li-Chee, der ohne sein Fell schrecklich fror, stieß Laute der Verzweiflung aus, die nicht sehr löwenhaft klangen, und als Pippa ihn hochhob, vergrub er seine Schnauze in ihrer Jacke. Die anderen trotteten tapfer vorwärts, allen voran Fleck. Seit er Henry aus Kevins Klauen befreit hatte, schien er über sich selbst hinausgewachsen zu sein.

Die Hunde behielten sich stets im Blick. Wenn einer von ihnen in der Dunkelheit verschwand, warteten die anderen auf ihn.

Als die Kinder einen Lichtschimmer entdeckten, glaubten sie zuerst an eine Halluzination. Sie wussten, dass Menschen, die am Ende ihrer Kräfte waren, oft Dinge sahen, die es nicht gab. Doch das Licht war wirklich. Es wurde stärker, und als sie näher kamen, sahen sie, dass es die erleuchteten Fenster eines großen Anwesens waren.

»Sieht aus wie ein Schloss«, sagte Pippa.

»Gehört bestimmt einem Menschenfresser«, brummte Henry. »Wer sonst würde in dieser Einöde leben wollen?« Doch sie hatten keine andere Wahl, sie mussten nach einem Dach über dem Kopf fragen. Egal, ob der Bewohner sie der Polizei ausliefern oder womöglich auffressen würde.

Vor einem großen Tor blieben sie stehen und zogen an einem Glockenstrang.

Sie hörten, wie die Glocke im Inneren des Gebäudes widerhallte, doch nichts geschah. Sie wollten gerade noch einmal läuten, als sich das Tor einen Spalt öffnete und ein von einer Kapuze halb verdecktes Gesicht erschien.

Das Gesicht verschwand wieder und nach einer geraumen Weile ging das Tor ganz langsam auf und vor ihnen stand eine große, dunkel verhüllte Gestalt. Sie sagte kein Wort.

»Bitte …«, begann Pippa, aber sie kam nicht weiter, denn nun geschah etwas Schreckliches. Otto, der kluge, immer friedliche Hund, dem sie bedenkenlos ihr Leben anvertraut hätten, benahm sich plötzlich wie ein Wahnsinniger. Ein tiefes Grollen stieg aus seiner Kehle, und bevor sie ihn zurückhalten konnten, warf er sich mit seinem ganzen Gewicht dem Mann entgegen und legte seine Pfoten auf dessen Schultern.

Die Kinder wollten wieder gehen, hier würde ihnen niemand Unterkunft gewähren, doch dann sahen sie, was Otto tat. Er leckte dem Mann das Gesicht ab, sein Grollen war zu einem freundlichen Brummen geworden. Er wedelte so heftig mit dem Schwanz, dass dieser aussah wie ein sich schnell drehender Propeller.

Der Mann ließ die stürmische Begrüßung eine Weile zu, dann löste er vorsichtig Ottos Pfoten von seinen Schultern und kam auf Henry und Pippa zu.

»Seid willkommen, meine Kinder«, sagte er. »Tretet ein.«

»Dürfen unsere Hunde auch mit?«, fragte Pippa.

»Wenn an diesem Ort Hunde nicht willkommen wären, wo sonst?«, sagte der Mann mit einem Lächeln.

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