Kapitel Fünf Kommen zwei junge Seehunde in einen Klub

Ein Besuch beim Waffenmeister der Familie ist immer eine interessante Erfahrung - und oft eine ausgezeichnete Gelegenheit zu testen, wie gut die Reflexe sind. Immer geht irgendetwas Lautes und Lärmendes vor sich, normalerweise explosiver Natur, und wie fruchtbar der Besuch für einen selbst ist, kann von der Fähigkeit abhängen, sich blitzschnell zu ducken und in Deckung zu werfen. Als ich also der Waffenkammer - die tief ins Grundgestein unter dem Herrenhaus eingelassen ist, damit wenigstens der Rest der Familie vor den schrecklichen Folgen geschützt ist, wenn, was unausweichlich ist, mal etwas richtig danebengeht - einen Besuch abstattete, war meine erste überraschte Feststellung, wie ruhig und friedlich alles zu sein schien. Die Waffenkammer ist im Wesentlichen eine lange Reihe miteinander verbundener Steingewölbe, zum Bersten angefüllt mit Apparaturen, Werktischen und Versuchsbereichen. Und einer eigenen angrenzenden Krankenstube, nur für alle Fälle.

Der Ort wirkte leidlich betriebsam. Praktikanten in fleckigen Laborkitteln drängten sich um Computer und mit Kreide gezeichnete Drudenfüße und schwatzten angeregt miteinander, während sie neue, furchtbare Dinge entwarfen, um sie auf die Feinde der Menschheit loszulassen. Ein junger Mann mit frischen Brandflecken auf dem Kittel arbeitete emsig an einem tragbaren Blitzgenerator, dieweil ein anderer vorsichtig eine Spraydose testete, die Seuchen in jede beliebige Richtung versprühen konnte. Seinem Aussehen nach zu urteilen hatte er noch Probleme mit dem Rückstoß. Ich ließ ihm reichlich Platz und ging weiter. Als ich kurz darauf zufällig nach oben blickte, sah ich einen Praktikanten mit dem Kopf nach unten über die hohe Steindecke laufen, indem er Stiefel benutzte, die am Stein hafteten. Er winkte denen, die von unten zusahen, fröhlich zu, dann aber rutschte er mit einem Fuß aus dem Stiefel und blieb, bedenklich in dem andern Stiefel baumelnd, an der Decke hängen. Er rief herzzerreißend um Hilfe und eine andere Praktikantin, der - wie ich inbrünstig hoffte, nur vorübergehend - Fledermausflügel aus dem Rücken wuchsen, flatterte hinauf, um ihm zu helfen.

Unterdessen standen ein halbes Dutzend Praktikanten mit dem gleichen Gesicht in einem engen Kreis zusammen und stritten erbittert darüber, wer das Original und wer die Klone waren. Ein Bursche hockte kichernd in einer Glaspyramide, während ihm ein endloser Strom von Schmetterlingen aus der Nase flog. Im Grunde also ein ganz normaler Tag in der Waffenkammer.

Aber warum wirkte der ganze Ort dann so … gedämpft? Wo waren die plötzlichen Flammenschläge und Wolken giftiger Gase, die sonst in der Luft schwebten? Ich schritt durch die Waffenkammer, stieg achtsam über Klumpen farbkodierter Drähte - und ab und an ein explodiertes Versuchstier hinweg - und entdeckte schließlich den Waffenmeister selbst, der, wie üblich, gebückt über einem Arbeitstisch saß. Er bastelte an irgendeinem neuen Gerät herum und versuchte, es mittels einer Kombination aus Geschicklichkeit, Genialität, Herumkommandieren und unflätiger Sprache dazu zu bringen, das zu tun, was es sollte. Er wandte sich um, als ich mich neben ihn setzte, und schnaubte laut.

»Das ist alles deine Schuld, weißt du das? Diese ganze unnatürliche Ruhe und Stille. Es ist das Fehlen der Torques; das macht meine Praktikanten viel zu vorsichtig. Seit sie angefangen haben, sich über die Folgen Gedanken zu machen, kriege ich keine richtige Arbeit mehr von ihnen! Wir brauchen hier unten diese neuen Torques, Eddie!«

»Dann sorgt dafür, dass die Liste fertig ist, wenn ich zurückkomme«, sagte ich geduldig. »Ich werde mich darum kümmern, dass jeder, der einen braucht, auch einen bekommt.«

Der Waffenmeister sah mich scharf an. »Zurückkommen? Was meinst du damit, zurückkommen? Du willst doch nicht etwa schon wieder fort? Du warst noch keine zehn Minuten zu Hause!«

»Ich finde, meine Familie kann man am besten in homöopathischen Dosen würdigen«, erklärte ich feierlich.

»Naja, nun, da mag was dran sein«, räumte der Waffenmeister ein. »Aber wenn die Katze aus dem Haus ist, wirst du vielleicht feststellen müssen, dass die Ratten ganz schön anmaßend werden. Es sind allein deine Anwesenheit und dein Beispiel, die den Zusammenhalt der Familie in diesen schwierigen Zeiten gewährleisten. Und jetzt, wo Harry wieder da ist …«

»Mach dir wegen Harry keine Gedanken«, sagte ich. »Mit dem werde ich fertig, wenn ich muss.«

»Na prima!«, meinte Molly, die zu uns geschlendert kam und dabei eine herumstreunende Dronte aus dem Weg trat. »Heißt das, dass wir jetzt nicht mehr nett zu Roger sein müssen und es mir freisteht, ihn auf langsame, scheußliche und innovative Weisen zu töten?«

»Du kannst schon einen Groll hegen, was?«, sagte ich.

»Du hast ja keine Ahnung!«, erwiderte Molly.

»Ich erzählte Onkel Jack gerade, dass wir gehen und ein paar alte Freunde besuchen«, sagte ich. »Bist du so weit?«

»Na klar! Und du?«

»Noch nicht ganz.« Ich wandte mich wieder an den Waffenmeister. »Wir könnten dabei ein paar von deinen neuesten Spielereien und schmutzigen Tricks gebrauchen. Was hast du auf Lager?«

»Ah!«, sagte der Waffenmeister, und seine Miene hellte sich auf. Er war immer am glücklichsten, wenn er über neue Methoden von Mord und mutwilliger Zerstörung sprechen konnte. »Ich könnte da tatsächlich ein paar neue Sachen haben, die euch begeistern und erschauern lassen dürften und die nur darauf warten, von einer wackeren Seele einem Feldversuch unterzogen zu werden -«

»Augenblick mal!«, fiel ihm Molly ins Wort, wobei sie ihm über die Schulter guckte. »Was ist das, woran du da gerade arbeitest?«

Er machte ein finsteres Gesicht. »Es sollte eigentlich explodieren, und das tut es nicht!« Er nahm einen großen Gummihammer und schlug damit auf das schwarze Gehäuse vor ihm. Molly und ich zuckten beide zusammen, und ich entwand dem Waffenmeister den Hammer und deponierte ihn sicher außerhalb seines Zugriffs. Seine Miene verfinsterte sich noch weiter. »Man muss Technologie lehren, einen zu respektieren! Sie muss wissen, wer das Sagen hat!«

»Du kannst es ja später nochmal versuchen«, beruhigte ich ihn. »Wenn wir beide fort und außer Reichweite sind. Und jetzt erzähl mir von deinen neuen Spielereien!«

»Tja, also … Zuerst solltest du besser das hier haben.« Er holte ein schweres Bündel handbeschriebener Blätter aus seiner Schreibtischschublade und reichte es mir. »Das ist deine Bedienungsanleitung für Merlins Spiegel. Lass sie sonst keinen sehen! Ich habe alles handschriftlich niedergelegt, damit es keine Aufzeichnung im Computer darüber gibt. Etwas so Mächtiges muss streng vertraulich behandelt werden.«

»Das sind über vierzig Seiten!«, wandte ich lahm ein.

»Und es kommen noch mehr«, sagte der Waffenmeister. »Das verdammte Ding steckt voller Extraoptionen, von denen ich viele nicht völlig verstehe. Noch nicht. Typisch Merlin; er konnte nicht einfach den Spiegel machen, um den er gebeten worden war - nein, er musste angeben. Was du da in Händen hältst, sind nur die Optionen, die ich bisher identifiziert habe, zusammen mit den aktivierenden Worten. Und komm nicht auf die Idee, herumzuexperimentieren, Eddie: Das Ding steckt für den Unvorsichtigen wahrscheinlich voller Fallstricke. So hätte ich es jedenfalls konzipiert. Und es heißt, dass Merlin Satansbrut für seinen seltsamen und unschönen Sinn für Humor berühmt war.«

»Bist du sicher, dass er kein Drood war?«, fragte ich, während ich rasch durch die Seiten blätterte.

»Pass jetzt auf, Eddie! Die zwei nützlichsten Optionen sind die hier: Der Spiegel kann in der Gegenwart überallhin sehen, ebenso in der Vergangenheit und in der Zukunft. Er kann auch als Tür für einen direkten Transport zu jedem Ort auf der Welt benutzt werden. Erzähl ihm nur, wo du hin willst, zieh ordentlich am Rahmen, bis er groß genug ist, und tritt dann hindurch.«

Ich gab es auf mit den Seiten, faltete sie säuberlich zusammen und stopfte sie in eine Innentasche meiner Jacke. »Danke, Onkel Jack. Ich bin sicher, das wird sehr hilfreich sein. Aber ich hatte eigentlich auf etwas ein bisschen Aggressiveres gehofft.«

»Moment mal!«, mischte Molly sich ein. »Wenn der Spiegel uns Szenen von absolut überall in der Gegenwart zeigen kann - dann können wir ihn benutzen, um Leute in der Dusche nachzuspionieren oder auf der Toilette! Vielleicht kann man sogar belastende Fotos machen! Die Möglichkeiten für Erpressungen sind unendlich!«

»Deine Hexe sollte mal aus den Wäldern kommen«, murmelte der Waffenmeister.

»Lass es uns ausprobieren!«, forderte Molly mich auf. »Komm schon, du weißt, dass du's willst!«

Ich nahm den silbernen Spiegel aus der Tasche und wog ihn nachdenklich in der Hand. »Ich nehme an, wir sollten ihn erproben, im Geiste wissenschaftlicher Forschung. Nur um uns zu vergewissern, dass er auch das kann, was er eigentlich sollte.«

»So ist es recht, Junge!«, sagte der Waffenmeister fröhlich.

Ich seufzte. »Ihr beide habt einen ganz schlechten Einfluss auf mich!«

Ich gebrauchte die aktivierenden Worte und befahl dem Spiegel, mir zu zeigen, was die Matriarchin machte, genau in diesem Augenblick. Molly und der Waffenmeister drängten sich zu beiden Seiten an mich, und wir starrten hinein. Unsere Spiegelbilder wurden undeutlich und verschwammen und wurden dann plötzlich von einer Ansicht des Schlafzimmers der Matriarchin ersetzt. Es war, als ob wir von irgendwo in der Nähe der Tür zuschauten, ungesehen und ungeahnt. Martha saß jetzt auf einem Stuhl neben dem Bett und beachtete Alistair nicht mehr, der auf die Decke starrte und leise, träumerische Laute von sich gab. Wahrscheinlich war eine starke Dosis von irgendwas in der Suppe gewesen. Das Schlafzimmer der Matriarchin war immer noch voller Freunde und Anhänger, aber jetzt hatte sie neue Gäste: Harry und den Seneschall. Ich war nicht wirklich überrascht, einen der beiden hier zu sehen: Harry, weil er Unterstützung brauchte, wenn er eine neue Machtbasis innerhalb der Familie errichten wollte, und den Seneschall, weil ich immer gewusst hatte, in welche Richtung seine Sympathien gingen, schon bevor ich ihn in meinen Inneren Zirkel eingeladen hatte. Halte deine Freunde in deiner Nähe, aber deine Feinde noch näher, besonders wenn sie der Familie angehören.

Kein Roger allerdings. Vermutlich hoffte Harry, dass aus den Augen aus dem Sinn bedeutete. Wir drei starrten in den Handspiegel, sahen zu und lauschten schweigend, während die Stimmen im Zimmer aus weiter Ferne deutlich zu uns drangen.

»Hallo, Großmutter!«, sagte Harry und beugte sich vor, um ihre angebotene Hand zu küssen. »Es ist eine Weile her, nicht wahr?«

»Es gab Gründe, wie du wohl weißt«, erwiderte die Matriarchin. »Aber jetzt bist du hier, wieder da, wo du hingehörst, und das ist alles, worauf es ankommt. Es ist schön, dich wiederzusehen, Harry. Du hast das Aussehen deines Vaters.«

»Und das meiner Mutter, hat man mir gesagt«, antwortete Harry.

Die Matriarchin ignorierte das. »Viel hat sich geändert, aber die Bedürfnisse der Familie müssen immer an erster Stelle kommen. Du kannst jetzt der Familie dienen, mehr als du es in deinem selbst auferlegten Exil je getan hast. James war immer mein Lieblingssohn, reich an Macht und Ansehen. Sei du mein Lieblingsenkel, Harry! Gewinne die Kontrolle über die Familie von Edwin, dem Verräter, zurück! Stelle den ordnungsgemäßen Zustand der Dinge wieder her! Und alle alten …, sagen wir Auseinandersetzungen sollen vergeben und vergessen sein.«

Harry lächelte. »Das ist der Grund, weshalb ich hier bin, Großmutter.«

Ich schaltete den Spiegel mit einem Wort aus, und die Szene wurde von unseren zurückkehrenden Spiegelbildern weggewischt.

»Verräterischer kleiner Drecksack!«, sagte Molly. »Hat nicht lang gebraucht, um dir sein Messer in den Rücken zu stoßen, was?«

»Ich kann nicht behaupten, dass mich etwas davon überrascht«, antwortete ich und steckte den Spiegel wieder in die Tasche. »Enttäuscht, aber überrascht nicht.«

»Willst du, dass ich ihn in etwas Kleines und Ekliges verwandle?«

»Ich kann Harry aufhalten«, sagte ich. »Ich muss. Großmutter hält viel von Blutlinien, Kindern und Enkeln und Urenkeln.«

»Muss ich das verstehen?«, fragte Molly.

»Nein«, sagte ich.

»Du und deine Familiengeheimnisse!«, meinte Molly. »Als ob mich das interessierte!«

»Ich werde ein Auge auf den verlorenen Sohn haben, bis du zurückkommst«, knurrte der Waffenmeister. »Aber verlass dich nicht darauf, dass ich ihn davon abhalten kann, irgendwelche Dummheiten anzustellen! Ich mag vielleicht Innerer Zirkel sein, aber ich habe nicht mehr die Macht oder den Einfluss, die ich einmal hatte. Niemand hat die mehr. Die ganze Familie ist zersplittert und streitet untereinander darüber, was wir als Nächstes tun und was wir eigentlich sein sollten. Bleib also nicht zu lange weg, Eddie, sonst hast du vielleicht keine Familie mehr, zu der du zurückkehren kannst!« Er schnaubte und wechselte dann demonstrativ das Thema. »Und sei vorsichtig mit diesem Spiegel! Ich versuche immer noch herauszufinden, was seine Schattenseiten sein mögen. Es gibt immer Schattenseiten bei etwas so Mächtigem. Das Wenige, was ich bislang über vergangene Anwendungen des Spiegels herausgefunden habe, stammt von Texten aus der alten Bibliothek. Jacob half mir bei den Nachforschungen, aber er ist verschwunden. Wieder einmal. Ich nehme nicht an, dass du weißt, wo er steckt?«

»Ich habe ihn seit dem Zirkeltreffen nicht mehr gesehen«, verneinte ich.

»Er verschwand, als Harry aufkreuzte«, bemerkte Molly nachdenklich. »Könnte es da einen Zusammenhang geben?«

»Das bezweifle ich«, meinte ich. »Nicht alles, was hier passiert, ist Teil irgendeiner Verschwörung; es sieht nur so aus. Ich hätte Jacob nie ermuntern sollen, seine Kapelle zu verlassen. Ich wollte ihn nur deshalb hier im Herrenhaus haben, weil ich seine Unterstützung brauchte. Er war in der Kapelle immer so viel mehr … beieinander. Dort wusste er, wer er war. Er hat die Kapelle nur verlassen, um mich zu retten.«

Der Waffenmeister legte mir eine große, tröstende Hand auf die Schulter. »Und nicht alles Schlechte, was hier passiert, ist deine Schuld, Eddie. Jacob wird wieder auftauchen. Das tut er immer - leider; auch mit Geld und guten Worten könnte man ihn nicht loswerden. Nun zum Spiegel. Ich lasse ein paar meiner Leute die alte Bibliothek durchforsten und nach Erwähnungen des Spiegels oder Merlins suchen. Aber ohne ein Gesamtregister … Es ist ein langwieriger Prozess. Und der derzeitige Bibliothekar ist keine große Hilfe; er wusste nicht einmal, dass die alte Bibliothek existierte, bevor du sie wieder entdeckt hast. Alles, was er jetzt macht, ist durch die Regale zu gehen, Aaah! und Oooh! zu sagen und meine Leute daran zu hindern versuchen, die älteren Texte zu lesen, damit sie sie nicht beschädigen. Idiot! Diese alten Bücher können für sich selbst sorgen. Wahrscheinlich könnte man siedendes Napalm darüberschütten, ohne auch nur Spuren auf ihren Einbänden zu hinterlassen. Manche würden wahrscheinlich zurückschlagen!«

»Dann wird es dich vermutlich freuen zu hören, dass einer der Vogelfreien, die ich zurückzubringen plane, unser lang vermisster William Dominic Drood ist«, teilte ich ihm mit. »Er war der beste Bibliothekar, den wir je hatten.«

»Verdammt richtig!«, pflichtete der Waffenmeister mir bei, und seine Miene hellte sich wieder etwas auf. »Du hast William gefunden? Gute Arbeit, Eddie! Ich habe diesen Unsinn, dass er die Familie aus niederen Beweggründen verlassen und ein Leben als Vogelfreier vorgezogen hat, nie geglaubt. Ich kannte ihn damals zu der Zeit gut - ein erstklassiger Kopf. Wo hat er all die Jahre gesteckt?«

Ich warf Molly einen schnellen Blick zu, ehe ich antwortete, aber es gab keine einfache Möglichkeit, es zu sagen. »William … ist nicht mehr der Mann, der er einmal war, Onkel Jack. Er hatte irgendeine Auseinandersetzung mit dem Herzen, bevor er uns verließ. Und etwas Schlimmes ist ihm passiert. Er hielt sich lange genug beieinander, um unterzutauchen, doch dann erlitt er einen Zusammenbruch. Er hält sich gegenwärtig in einem Sanatorium auf.«

»In einer Irrenanstalt?«, fragte der Waffenmeister ungläubig. »Du meinst, er ist verrückt?«

»Es ist kein so übler Ort«, sagte Molly schnell. »Man kümmert sich dort ordentlich um ihn. Eddie und ich haben ihn erst vor Kurzem besucht. Er war, na ja, zerstreut, aber für eine Zeit lang auch gut auf Zack. Ich glaube, das Herz hat etwas mit seinem Verstand angestellt. Jetzt, wo es weg ist, werden sich vielleicht auch die Effekte verlieren.«

»Ich bin sicher, er wird sich viel besser fühlen, sobald er wieder im Herrenhaus ist«, fügte ich etwas schwächlich hinzu.

»Verflucht!«, stieß der Waffenmeister barsch hervor. »Zu Stoßzeiten ist dieser ganze Laden ein Irrenhaus! Er wird perfekt hineinpassen.«

»Neue Waffen?«, warf ich ein, denn ich dachte mir, dass das die beste Möglichkeit war, den Waffenmeister auf andere Gedanken zu bringen.

Er schnaubte wieder. »Ich weiß nicht, ob ich dir irgendwas von meinem guten Zeug anvertrauen will. Der Bentley ist voller Kratzer zurückgekommen, und dass du mir meine einzigartige Umkehruhr kaputt gemacht hast, habe ich dir immer noch nicht verziehen. Und du hast den besonderen Richtungskompass verloren, den ich für dich angefertigt hatte!«

»Lass uns als gegeben annehmen, dass ich unachtsam und undankbar bin und nie etwas zu schätzen weiß, was du für mich tust … und dann weitermachen. Wie wär's damit?«, schlug ich geduldig vor. »Den Repetiercolt habe ich noch, aber ich könnte was Dramatischeres gebrauchen.«

»Ich hätte da noch diese Nuklearhandgranate …«

»Nein!«, lehnte ich äußerst bestimmt ab.

»Na schön, wie wär's dann mit einem tragbaren Schallgenerator, der die Hoden deiner Feinde in Zeitlupe anschwellen und explodieren lassen kann?«

»Au ja, bitte!«, sagte Molly.

»Verlockend, aber nein«, entschied ich. »Ich würde etwas weniger Auffälliges bevorzugen.«

»Du warst auch bei deinem Essen schon immer sehr mäkelig.«

»Weitermachen bitte.«

»Ich habe da einen Kurzstreckenteleporter, an dem ich herumgebastelt habe«, sagte der Waffenmeister und wühlte in dem Gerümpel herum, das sich vor ihm auf dem Arbeitstisch häufte. »Lässt einen auf der Stelle eine halbe Meile springen, in jede beliebige Richtung. Denk einfach an einen Ort, sprich die Worte, und ab geht's. Lässt sich nicht zurückverfolgen. Und im Gegensatz zu Merlins Spiegel überhaupt nicht aufspüren.«

»Das hört sich doch schon besser an«, meinte ich. »Wieso nur eine halbe Meile?«

»Weil man bei allem, was darüber hinaus geht, in einer willkürlichen Anzahl von Stücken anzukommen tendiert«, gab der Waffenmeister widerstrebend zu.

»Das klingt für mich gar nicht gut«, bemerkte Molly.

»Da bist du nicht die Einzige«, sagte ich.

»Ach, kommt schon!«, ermunterte uns der Waffenmeister. »Probiert's doch mal! Ah, da ist er ja!« Er hielt ein schlichtes Kupferarmband hoch, hauchte darauf, polierte es am schmuddeligen Ärmel seines Kittels und hielt es mir hin. Es sah sehr nach einem dieser Armreifen aus, die Leute tragen, um Rheumatismus abzuwehren. Der Waffenmeister grinste. »Ich habe schon nach jemandem gesucht, der es im Einsatz für mich ausprobieren könnte. Und betrachtet man mal eure Situation, dann kann es nur von Vorteil sein, plötzlich ganz woanders sein zu können.«

»Er ist vielleicht gruselig, aber er hat recht«, meinte Molly.

Widerwillig schob ich das Kupferarmband über mein Handgelenk. »Bei meinem Glück kriegt meine Haut sicher Grünspan ab. Und du hast mir immer noch keine anständige Waffe angeboten.«

»Du brauchst keine Waffe«, antwortete Molly. »Du hast mich.«

»Da hat sie nun wieder recht«, sagte der Waffenmeister.


Molly und ich benutzten Merlins Spiegel, um uns zu unserem ersten Ziel zu bringen: dem berüchtigten Sauftempel, dem neutralen Boden und der Lasterhöhle schlechthin - dem Wolfskopfklub. Alles, was ich tun musste, war, an dem silbernen Rahmen des Spiegels zu zupfen und die richtigen Worte zu murmeln, und der Spiegel dehnte sich wie Knetmasse zu Türgröße. Unsere Spiegelbilder verschwanden und wurden von einem schattigen und düsteren Bild unseres Ziels ersetzt. Molly und ich gingen hindurch, und auf einmal standen wir in einer bekannten, aber verlassenen Straße, tief im Herzen des Londoner Stadtteils Soho. Der Spiegel schnurrte zu seiner ursprünglichen Größe zusammen und ich steckte ihn weg.

Der Wolfskopfklub ist ein sehr bekannter Treffpunkt für all die seltsamen und ungewöhnlichen Leute dieser Welt. Und für die, die nur mal kurz hier reinschauen. Keiner ist sich wirklich sicher, wo genau eigentlich dieser Klub liegt und das sehr anonyme Management will auch, dass das so bleibt. Es gibt jedoch ein paar Zugänge überall in der Welt, wenn Sie wissen, wo genau Sie zu suchen haben. Und wenn Ihr Name auf der Liste steht. Das ist nicht die Art Klub, in den man hineinkommt, indem man den Türsteher besticht. Entweder sind Sie ein Mitglied im besten Sinne, oder Sie sind tot.

Ich sah mich schnell um, ob wir unbeobachtet waren. Die Straße war verlassen, abgesehen von dem üblichen Müllsortiment und einer Hand voll Ratten mit starkem Magen. Das einzige Geräusch war der ferne Autoverkehr. Es war sehr früh am Abend, doch die Schatten waren bereits da, dunkel und undurchdringlich. Die fleckigen Ziegelmauern rundherum waren mit den üblichen Graffitis beschmiert: DAGON ERHEBE DICH ERNEUT!, VAMPIRE SIND SCHEIßE! sowie das deutlich stärker Besorgnis erregende SUPERSEXUELLE DIESER WELT - VEREINIGT EUCH!

Ich ging hinüber zur nächsten Wand, sprach die richtigen Worte und in der Wand erschien eine massiv silberne Tür, als würde sie die schwächere Realität auf der anderen Seite auffangen wollen. Das solide Silber war übersät mit tief eingravierten Drohungen und Warnungen in angelischer und dämonischer Sprache. Es gab keine Klinke. Ich legte meine linke Hand flach gegen das irritierend warme und schwitzige Silber. Einen Moment später erkannte mich die Tür und ging langsam auf. Ich finde diesen Teil der Prozedur immer ein klitzekleines bisschen beunruhigend. Wenn nämlich Ihr Name nicht auf der Liste steht, beißt Ihnen die Tür sofort die Hand ab.

Ich sah zu Molly. »Bitte vergiss nicht, dass mein Name hier Shaman Bond lautet. Wenn dir was anderes rausrutscht, dann könnte das uns beide umbringen.«

Sie lächelte mich süß an. »Weißt du, es ist irgendwie niedlich, dass du mich ständig an die Hand nimmst und meinst, mir alles erklären zu müssen. Aber wenn du damit nicht auf der Stelle komplett aufhörst, dann schlage ich dich in die nächste Woche hinein.«

»Nach dir«, sagte ich und folgte ihr in den Wolfskopf.


Wir kamen in ein heftiges Stroboskoplichtgewitter und eine ausgesprochene Lärmexplosion hinein. Musik spielte, die Leute tranken, tanzten und schlossen in den Ecken Geschäfte ab. Im ganzen Klub war die Hölle los. Grelles Licht badete die dichte Menge in ständig wechselnde Farben und unablässig dröhnte Musik. Molly und ich bahnten uns mithilfe unseres Lächelns, unseres Charmes und der unbedingten Bereitschaft, gewaltsam und unnötig die Ellbogen zu benutzen, einen Weg durch die wogende Menge. Wir gingen zur Hightechbar am anderen Ende des Klubs, einem Art-Deco-Albtraum aus Stahl und Glas, vollständig ausgerüstet mit computerisiertem Zugang zu mehr Arten von Alkohol, als den meisten Leuten als existierend bekannt ist. Sie wünschen ein Strontium-90-versetztes Wasser mit einem Spritzer Jod? Oder einen giftigen Eisenhut-Cocktail mit einem silbernen Schirmchen? Oder vielleicht Engelsurin mit etwas Weihwasser? Dann ist es kein Wunder, dass Sie hier im Wolfskopfklub sind.

Gerüchte besagen, dass der Wolfskopfklub seinen ganzen Stolz darein setzt, immer ganz up to date zu sein, wenn nicht sogar noch ein Stück weiter. Die riesigen Plasmabildschirme an der Wand zeigen kurze Einblicke in die Bettgeheimnisse der Reichen und Berühmten, aufgelockert durch die Börsennachrichten von morgen, während Gogo-Girls, die nur ein paar Federreste tragen, in goldenen Käfigen tanzen, die von der Decke herabhängen. Für die, die es mehr mit der Tradition haben, wirbeln Lack-und-Leder-Stripper auf Showbühnen ihre Stahlstangen in die Unterwerfung. Heute Abend feierten einige Satanshuren ihren Junggesellinnenabschied, indem sie einen Line Dance auf einem langen Stahltresen tanzten.

Im Wolfskopf findet man alle möglichen Leute - wenn sie Sie nicht zuerst finden, sich auf eine Gaunerei oder einen Krieg vorbereiten oder sich gerade von beidem erholen. Janitscharen Jane trinkt hier zwischen ihren regulären Aufträgen als interdimensionale Söldnerin, weil sie es hier so friedlich findet. Was einem eine Menge über die Orte sagt, an denen sie sich sonst rumtreibt. Ich hatte sie noch nicht entdeckt oder auch nur die lautmalerischen Schreie und Schüsse, mit denen sie ihre Geschichten so gern ausschmückt, also stellte ich mich mit Molly an die Bar. Der Barkeeper kam langsam und ohne Eile zu uns herüber. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, mir seinen Namen zu merken. Hinter der Bar sind immer rund ein Dutzend, und alle sind Klone. Oder Humunkuli. Oder etwas noch Irritierenderes.

Er nickte uns beiden familiär zu. »Hallo, Molly, Shaman, ist schon 'ne Weile her. Das Übliche?«

Ich nickte und er beschäftigte sich mit einer beeindruckenden Sammlung von Düsen und Schläuchen hinter der Bar, bevor er mir ein Beck's und Molly einen Bucks Fizz in die Hand drückte. (Molly glaubt, dass der Orangensaft darin gesund ist.) Ich war erleichtert, dass mein Tarnname hier drin noch etwas taugte. Soweit es die Menge hier im Wolfskopf betraf, war ich einfach Shaman Bond, ein kleiner Schmalspurgauner und Bekannter, mehr nicht. Ich hatte viel Zeit und Mühe in meine Tarnidentität investiert, und das nicht nur, weil die Droods sich nicht gerade großer Beliebtheit erfreuten. Im Wolfskopf war ich niemand Wichtiges, niemand Besonderes, und nichts wurde von mir erwartet. Was wirklich befreiend war. Besonders jetzt.

Zu Hause, im Herrenhaus, hasste, verehrte oder fürchtete mich ein Großteil meiner Familie. Oder irgendeine Kombination aus den dreien. Edwin Drood war zur wichtigsten Person der wichtigsten Organisation der Welt geworden. Aber hier war Shaman Bond nur ein weiteres Gesicht in der Menge. Es war, als hätte jemand ein großes Gewicht von meinen Schultern genommen. Ich lehnte mich mit dem Rücken zur Bar und sah über die wogende Menge hinweg. Ich nickte leichthin zu ein paar Freunden und bekannten Gesichtern hinüber. Harry Famos glitt salbungsvoll durch die Menge und bearbeitete sie mit einem breiten Lächeln und herzlichem Händeschütteln - Ihr besonderer Mann für alle Fälle, die schlecht für Sie sind. Das letzte Mal, als ich ihn hier gesehen hatte, bot er allen schwarz gebrannte DVDs mit Muppet-Filmen aus Parallelwelten an: Citizen Kermit und Miss Piggy auf der Southfork Ranch. Hinten an der Bar konnte ich einen Geist namens Ash sehen, einen Halbgott aus einer nordischen Sage und den Indigo-Schatten, komplett mit Lederkostüm, Cape und Maske. Er nahm sich wohl eine Auszeit von der ewigen Verbrechensbekämpfung.

Und schließlich entdeckte ich auch die grimmige Janitscharen Jane selbst, die sich auf der Suche nach einer nicht angebrochenen Flasche Whiskey mit den Schultern voran einen Weg durch die Menge an die Bar bahnte. Einer der Barkeeper wartete schon mit dem Gewünschten auf sie. Sie riss ihm die Flasche aus der Hand und trank den billigen Fusel, ohne sich die Mühe zu machen, ihn in ein Glas zu füllen. Sie sah ganz nach dem Soldaten aus, der sie auch war: groß und kräftig gebaut mit muskulösen Oberarmen, einem stocksteifen Rücken und raspelkurzem, schwarzem Haar, sodass ein Feind im Kampf nicht hineingreifen konnte. Sie war vielleicht einmal hübsch gewesen, aber alles, was davon noch übrig war, waren Narben und Charakter. Ihre Armeekleidung war zerrissen und angesengt und blutbefleckt, und ich wusste, sie würde nach Blut und Rauch und Schwefel riechen. Der Whiskey war tatsächlich ein gutes Zeichen; Gin machte sie rührselig und dann neigte sie dazu, Leute zu erschießen. Meist Leute, die von Rechts wegen erschossen werden sollten, aber es dämpfte eben auch jedes Mal die Partystimmung.

Der Wolfskopf hatte allerdings noch nie etwas gegen ihre Gegenwart einzuwenden gehabt. Offenbar glaubten sie, sie verleihe dem Klub etwas Charakter.

Ich rief ihren Namen und ihr Kopf fuhr herum, eine Hand fiel auf die Knarre an ihrer Seite. Ich stand sehr still, bis ich sicher war, dass sie mich erkannt hatte. Dann winkte ich sie zu Molly und mir herüber. Sie nahm ihre Hand von der Knarre, nickte kurz und kam zu uns, die Leute, die ihr nicht schnell genug aus dem Weg gingen, mit den Schultern beiseite schiebend. Keiner war so dumm, sie deshalb anzumachen. Immerhin war sie Janitscharen Jane: Dämonenkillerin, erfahrene Kämpferin und völlig durchgeknallte Psychopathin. Sie hielt vor Molly und mir an, begutachtete uns beide ein wenig wie eine Eule und prostete uns dann mit der Whiskeyflasche zu.

»Hallo, Jane«, sagte ich leichthin.

»Hallo, Shaman«, sagte Janitscharen Jane spitz. Sie war vielleicht das einzige andere Wesen hier im Club, das wusste, dass ich ein Drood war. »Was willst du von mir?«

»Ich organisiere eine größere Operation gegen ein paar Dämonen. Ich könnte deinen Rat und deine Expertise gebrauchen. Du kriegst die übliche Bezahlung für die Zeit, plus einen großzügigen Bonus, wenn wir das Ding erfolgreich abschließen.«

»Warte mal«, unterbrach Molly. »Wir bezahlen sie?«

»Natürlich«, sagte ich. »Sonst würde sie doch nicht kommen. Oder, Jane?«

»Ich bin eine Professionelle«, sagte Janitscharen Jane. »Aber für wen genau würde ich denn kämpfen?«

»Spielt das eine Rolle?«

»Natürlich spielt das eine Rolle!«, erwiderte Jane scharf. »Es gibt Schlimmeres als Dämonen. Sowas wie die Droods zum Beispiel.«

»Diesmal nicht«, sagte ich. »Es geht gegen die Abscheulichen und wir werden nicht aufgeben, bis sie entweder komplett ausradiert oder für immer und ewig gebannt sind.«

Janitscharen Jane pfiff lautlos und nahm noch einen Schluck aus ihrer Flasche. Sie taxierte mich nachdenklich. »Die Abscheulichen. Das ist … ehrgeizig. Ich hasse Dämonen. Alles Bastarde. Aber Seelenfresser sind das Allerschlimmste. Auf der anderen Seite habe ich ein paar Sachen gehört. Über die Droods. Es heißt, dass ihnen etwas Schlimmes zugestoßen ist. Keiner scheint sicher zu sein, was genau es ist, aber da gibt es Leute, die erzählen herum, dass sie ihre Macht verloren haben.«

»Es gibt immer Gerüchte«, sagte ich leichthin. »Alles was du wissen musst, ist: Das Geld ist garantiert. Es ist uns ernst mit den Abscheulichen, Jane. Und wir könnten deine Hilfe gebrauchen.«

»Verdammt, ja, das könnt ihr! Die Abscheulichen sind Hardcore-Dämonen. Seelenfresser töten dich nicht einfach nur, sie machen dich zu einem von ihnen.« Sie lächelte ein wenig. »Das will ich auf keinen Fall verpassen. Wenn die Abscheulichen wirklich untergehen, dann will ich diejenige sein, die ihnen die letzten Köpfe einschlägt. Ihr wollt mich, ihr habt mich.«

»Großartig«, sagte ich. »Ich muss nur noch ein paar andere Leute fragen, dann nehme ich euch mit nach Hause, um euch den anderen vorzustellen.«

Janitscharen Jane hob eine Augenbraue. »Nach Hause? Nach Hause wie in Herrenhaus? Verdammt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal das Innere des Herrenhauses sehen würde!«

»Was treibst du so, Jane?«, fragte Molly jetzt. Sie war etwas beleidigt, weil sie so lange von der Konversation ausgeschlossen gewesen war.

»Ach, ich hatte viel zu tun«, sagte Jane. »Ich komme grade aus einem anderen Dämonenkrieg. Um ehrlich zu sein, werde ich langsam zu alt für so was. Aber als ich gefragt wurde, habe ich eben unterschrieben, wie immer. Das Ganze endete schließlich in dieser alternativen Zeitlinie, in der die Technologie so fortgeschritten war, dass sie sämtliche Magie vergessen hatten. Sie dachten, sie machen einfach ein Tor in eine andere Dimension auf - und es stellte sich raus, dass es ein Tor in die Hölle war. Die Dämonen strömten nur so heraus, haben alles in Sichtweite umgebracht und vor Freude über die leichte Beute geheult - und all die Technologie dieser Welt reichte nicht aus, um sie aufzuhalten.

Die Sonne wurde schwarz, das Wasser in den Flüssen zu Blut und die Dämonen überzogen die Erde mit all den verschiedenen Arten Horror, die sie so auf der Palette haben. Nirgendwo war es sicher. Es gab keine Kirchen oder heilige Orte. Und Waffen, die nur dazu gemacht sind, Leute umzubringen, töten keine Dämonen. Die Menschheit an diesem Ort hatte all die alten Schutzzauber vergessen. Allerdings haben sie schnell gelernt. Und irgendwie haben sie es geschafft, uns zu rufen. Wir haben unser eigenes Dimensionstor geöffnet und sind rüber, um den Kampf der Guten zu kämpfen. Und um Dämonen zu töten. Ich hasse Dämonen.«

»In wie vielen Kriegen hast du schon gekämpft?«, fragte ich ehrlich neugierig.

Sie zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Zu viele. Ein paar hab ich gewonnen, noch mehr verloren und währenddessen haben zu viele Freunde ins Gras gebissen. Ich bin viel älter, als ich aussehe, das kommt von den regelmäßigen Erneuerungen. Aber die halten das Gefühl, alt zu sein, nicht auf in dir. Ich hab mal gekämpft, weil ich an meine Sache geglaubt habe. Dann, weil ich Dämonen einfach hasse. Und jetzt tu ich's - weil ich sowas eben tue.«

»Trotzdem«, sagte ich. »Ein echtes Höllentor, eine direkte Verbindung zwischen einer materiellen Ebene und der Hölle an sich, das ist selten, oder?«

»Aber ja«, sagte Jane. »Oder die Menschheit wäre schon vor langer Zeit ausgelöscht worden. Wir hatten eine ganze Armee von erfahrenen Dämonenkämpfern, Helden und Kriegern und Soldaten, Veteranen aus Hunderten von Kriegen, aber alles, was wir tun konnten, war sterben. Wir hatten die Waffen und die Taktik, aber sie waren in der Überzahl. Ich habe Städte brennen sehen, Berge von abgeschnittenen Köpfen, bin durch Blut und Eingeweide gewatet … aber die Schreie haben nie aufgehört. Schließlich haben sogar die Gesetze der Realität sich geändert, sie wurden von der Gegenwart all der Dämonen einfach verzerrt. Wir haben um jeden Quadratzentimeter Boden gekämpft. Um sie zurückzudrängen, sind wir über die Leichen unserer Kameraden geklettert, nur um uns ihnen nochmal entgegenzuwerfen - und keiner von uns hat es geschafft. Wir töteten und töteten und sie kamen immer noch und haben uns ausgelacht.«

Sie hörte auf zu sprechen. Sie hob die Flasche zum Mund, aber ließ sie wieder sinken, als ob sie wüsste, dass das nicht half. Ihre kalten grauen Augen waren weit weg, versunken in Erinnerungen, die sie nicht vergessen konnte, egal wie sehr sie es versuchte.

»Was passierte dann?«, fragte Molly schließlich.

»Diese Dimension gibt es nicht mehr«, sagte Jane. »Die Dämonen gewannen, also haben wir sie in die Luft gejagt, um die Höllenwesen daran zu hindern, sie als Basis für Invasionen zu benutzen.« Sie lächelte säuerlich. »Um das Universum zu retten, mussten wir es zerstören. Einige Dinge ändern sich nie. Und nur ich bin entkommen, um davon zu erzählen. Spendier mir einen Drink, Shaman. Was Stärkeres.«

»Du musst dich uns nicht anschließen«, meinte Molly.

»Doch, das muss ich«, sagte Jane. »Ich brauche eine Schlacht, die ich gewinnen kann.«

»Ach du liebe Güte, du bist das«, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme sagen. Wir alle sahen uns um und da war der Blaue Elf. Er sah besser aus als das letzte Mal, das ich ihn gesehen hatte, aber das war auch nicht schwierig. Der Blaue Elf war auf dem Zahnfleisch gegangen, physisch und psychisch, und die Figur vor uns war schlanker, fitter und sehr elegant angezogen. Sein Gesicht hatte immer noch einen unglaublich lasterhaften Ausdruck, die paar hübschen Züge beinahe völlig unter den tiefen Falten der Erfahrung vergraben, aber das musste man beim Blauen Elf auch erwarten. Er hatte nie weise gelebt, aber gut, und das sah man. Er zog eine Grimasse bei unserem Anblick, aber besonders zu mir.

»Meine halbelbische Natur sagte mir, dass ich heute Abend im Wolfskopf jemanden Wichtiges treffen würde, aber wenn ich gewusst hätte, dass du es bist, dann wäre ich zu Hause geblieben und hätte mich unter der Bettdecke versteckt, bis ich zu zittern aufhöre.«

»Du siehst gut aus, Blue«, sagte ich freundlich. »Besonders, wenn ich an das letzte Mal denke, als ich dich gesehen habe. Du hast mit irgendeiner Monstrosität gekämpft, die du in einer anderen Dimension geangelt hast.«

Der Blaue Elf zuckte mit den Achseln. »Es hat sich ergeben, dass es genau das war, was ich brauchte. Irgendeine Art von Psycho-Vampir, der meine ganzen Süchte aufgefressen hat. Es ist möglich, dass ich ihn unbewusst angezogen habe.«

»Manche Leute haben eben immer Glück«, meinte Molly.

»Wohl kaum«, sagte der Blaue Elf. »Dann würde ich euch nicht ständig über den Weg laufen. Wie auch immer, ich habe meine Gesundheit wieder und meinen Stolz und so sehr ich es hasse, es zuzugeben, suche ich nach einer anständigen Arbeit für mich, um mein missbrauchtes Karma etwas aufzupolieren. Da mich mein Schicksal hergeführt hat - ihr braucht nicht zufällig Hilfe?«

»Zwei Fliegen mit einer Klappe«, sagte ich. »Ich suche grade eine Truppe zusammen, mit der wir ein für alle Mal gegen die Abscheulichen vorgehen können. Sowas wie ein Familienausflug. Wir könnten deine Hilfe brauchen, Blue.«

»Ist die Bezahlung gut?«

»Natürlich.«

»Na, dann muss es wohl sein.« Der Blaue Elf schüttelte trübsinnig den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass mal der Tag kommen würde, an dem ich deiner berüchtigten Sippschaft mal Schützenhilfe leisten würde.«

»Hier bin ich Shaman Bond«, erinnerte ich ihn schnell. Der Blaue Elf war auch einer derjenigen, denen ich auf meiner Flucht letzthin gezwungenermaßen meine wahre Identität hatte enthüllen müssen. Es schien mir, dass es schon viel zu viele gab, die davon wussten, aber so kurz vor dem Keulen überflüssiger Dämonenbestände sah ich keine andere Möglichkeit.

»Jaja, das hab ich nicht vergessen. Ich bin nicht ganz sicher, was ich abgesehen von meiner jahrelangen Erfahrung darin, aus alarmierenden Situationen rauszukommen, beitragen kann, aber ich bin dabei.«

Molly warf mir einen bedeutsamen Blick über ihre Brillengläser zu und ich wusste, was sie dachte. Du kannst ihm nicht trauen. Er ist halb Elb und einem Elben kannst du nie trauen. Sie haben immer irgendeinen eigenen Plan und hinter dem noch einen anderen.

»Hey, hey, hey, seht mal, wen wir hier haben«, sagte eine laute und fröhliche Stimme hinter uns in einem starken russischen Akzent. »Wenn das mal nicht unser alter Freund und Kunde, der Blaue Elf, ist. Du siehst ja aus wie das blühende Leben, muss ich sagen. Großartig, dass ich dich hier treffe, in diesem sehr teuren und hippen Klub, wo du doch so viele Schulden hast.«

Wir alle drehten uns um und da standen zwei sehr große Gentlemen vor uns, gekleidet in teure, schwarze Ledermäntel, mit rasierten Köpfen und einem hässlichen Grinsen auf den unangenehmen Gesichtern. Der Blaue Elf warf nur einen Blick auf sie und versuchte sofort, sich hinter mir zu verstecken.

»Blue«, sagte ich. »Kennst du diese Jungs etwa?«

»Unglücklicherweise ja«, sagte der Blaue Elf. »Darf ich dir die Vodyanoi-Brüder vorstellen? Russische Mafiabrüder, die hier in London die Zelte aufgeschlagen haben, nachdem ihnen in Moskau das Pflaster zu heiß wurde. Ich habe scheißviel Geld von ihnen geliehen, als ich dachte, ich müsste sterben und habe es für Wein, Drogen und zwei sehr hübsche Callboys ausgegeben. Ich dachte echt, ich wäre schon lange tot, bevor die wieder auftauchen, aber unglücklicherweise lebe ich immer noch und das Geld ist immer noch weg. Und diese beiden Gentlemen wollen es wiederhaben. Zusammen mit ganz exorbitant hohen Zinsen.«

»Ja wirklich. Sind wir die Vodyanoi-Brüder«, sagte der Schlägertyp auf der linken Seite. »Bin ich Gregor Vodyanoi und habe ich hier kleinen Bruder Sergei Vodyanoi! Und wir sehr gefährliche Leute sind.«

»Wirklich sehr gefährliche Leute!«, sagte Sergei und starrte uns alle der Reihe nach an. »Auf mein Wort, das sind wir.«

»Zeig ihm, wie gefährlich wir sind, Bruder«, sagte Gregor.

Sergei zog eine sehr lange Handfeuerwaffe aus seiner Manteltasche, hielt sie an seine linke Schläfe, zeigte uns allen grinsend seine sehr großen Zähne und schoss sich selbst in den Kopf. Er erbebte von Kopf bis Fuß, aber er fiel nicht. Es gab keine Blutspur, die aus der Wunde an seinem Kopf rann und das Loch schloss sich schnell wieder. Um uns herum zogen sich Leute still zurück. Sergei würgte ein paar Mal, dann spuckte er die deformierte Kugel auf seine Hand. Er zeigte sie uns und Gregor schlug seinem kleinen Bruder stolz auf den Rücken.

»Ich denke, ihr stimmt zu, dass wir sind außergewöhnlich gefährlich«, sagte Gregor. »Haben wir jetzt noch die Frage von Geld, das uns gehört. Beträchtliches Geld, mit Zinsen noch mehr. Fällig ist jetzt, jawohl.«

»Oder ganz anders«, meinte Sergei. »Wir sind die Vodyanoi-Brüder und niemand legt uns rein.«

Der Blaue Elf sah mich an. »Hilfe?«

»Ich hätte wissen müssen, dass du mehr Ärger bedeutest, als du wert bist«, knurrte ich.

»Ich nehme an, Ratenzahlung kommt nicht infrage?« Ich lächelte die Vodyanoi-Brüder an. »Irgendeine Chance, dass wir das zivilisiert regeln?«

»So etwas wir machen nicht zivilisiert«, sagte Gregor.

»Schlecht für Geschäft«, sagte Sergei.

»Entweder er uns bezahlt oder wir ihn fressen«, sagte Gregor und grinste breit, um seine sehr großen Zähne zu zeigen. »Wenn man arbeitet in unserem Business, ist sehr wichtig, Exempel zu statuieren.«

Ich wandte mich zu Molly. »Liebling, hast du was dagegen, wenn ich das erledige?«

»Aber ja doch«, sagte Molly, schnippte mit den Fingern und die Vodyanoi-Brüder verschwanden. Statt ihnen hockten zwei kleine, warzige und sehr überrascht aussehende Kröten auf dem Boden. Ich sah Molly vorwurfsvoll an.

»Ich hatte an eine finanzielle Lösung des Problems gedacht.«

»Dann hättest du das sagen sollen«, meinte sie und nippte an ihrem Drink.

Ich schüttelte mit dem Kopf. »Man kann dich wirklich nirgendwohin mitnehmen.«

»Ich hasse es, euch in eure Selbstbeweihräucherungsparade reinzufahren«, sagte Janitscharen Jane. »Aber ich habe das Gefühl, dass die Dinge grade echt unerfreulich werden.«

Wir alle sahen wieder auf die Kröten unter uns, gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass sie rapide größer wurden, ihre Krötenform abwarfen und in alle Richtungen hin anwuchsen bis plötzlich wieder die Vodyanoi-Brüder vor uns standen und ziemlich angepisst aussahen. Der Blaue Elf versuchte wieder, sich hinter mir zu verstecken.

»Das war wirklich gar nicht nett«, sagte Gregor.

»Überhaupt nicht nett oder geschäftsmäßig«, sagte Sergei.

»Ist wohl an der Zeit, dass wir gefährlich werden, Bruder.«

»Furchtbar gefährlich, Bruder.«

Und sie wechselten wieder die Form, schossen auf, wurden größer und breiter, ihre Gesichter verlängerten sich zu Schnauzen, ihre schwarzen Mäntel wurden zum silbergrauen Fell von enormen Wölfen.

Werwölfe. Sie ragten über uns in die Höhe, nur Zähne und Klauen, mit enormen Muskelpaketen, die sich unter ihrem dicken Pelz wölbten. Sie stanken nach Blut und Tod und der Lust zu töten. Sie knurrten zufrieden und zeigten uns riesige Zähne in ihren langen Kiefern. Ich starrte den Blauen Elf zornig an.

»Hättest du uns nicht früher sagen können, dass es sich hier um Formwandler handelt?«

»Ihr habt mir keine Gelegenheit dazu gegeben!«

»Sprich das nächste Mal einfach schneller!«

Ich konnte nicht aufrüsten, ohne dem ganzen Klub meine wahre Identität preiszugeben, also zog ich meinen Spezialcolt und schoss beide Werwölfe mehrfach in den Kopf. Der Aufprall ließ beide schwanken, aber selbst als meine Kugeln ihre langen Schädel zerschmetterten und ihre Wolfsgesichter zerrissen, heilten die Wunden bereits. Der Colt war nicht imstande, vorbeizuschießen, aber er konnte keine silbernen Kugeln abfeuern. Ich machte mir gerade eine gedankliche Notiz, das bei Gelegenheit mit dem Waffenmeister zu besprechen, als ich wieder zu mir kam. Die Vodyanoi-Brüder heulten grimmig, während sie weiter auf uns zukamen, mitten in meinen Kugelhagel hinein. Ich tat ihnen weh, aber das war alles.

Der Blaue Elf war bereits unter dem nächsten Tisch verschwunden. Janitscharen Jane zog zwei lange Dolche aus ihren Stiefelschäften. Die gezackten Kanten der langen Klingen leuchteten silbrig. Janitscharen Jane grinste bösartig und ging mitten durch die zwei Werwölfe hindurch, hackte und stach mit diesen sehr fiesen Messern nach ihnen. Blut spritzte durch die Luft, als die Klingen tief ins Fleisch schnitten. Jane täuschte an und duckte sich unter jedem Hieb, den die beiden Wölfe ihr verpassen wollten. Sie tat, was sie am besten konnte und sie tat es hervorragend.

Bis schließlich doch einer der Vodyanoi-Brüder sie mit einem festen Schlag traf und Janitscharen Jane in die gaffende Menge warf. Sie schlug auf dem Boden auf und erhob sich nicht mehr.

Die Leute wichen jetzt in alle Richtungen zurück, aber nicht so weit, dass sie nicht eine gute Sicht auf das gehabt hätten, was jetzt geschah. Viele begannen bereits, darauf zu wetten, wer gewann; sie jubelten oder buhten je nach Laune. Mittlerweile begannen die Sicherheitsvorrichtungen des Wolfskopfs zu greifen, sprühten die Vodyanoi-Brüder mit Weihwasser aus der Sprinkleranlage ein und trafen sie mit Lasern aus den Lampenfassungen - was die beiden Werwölfe nicht im Geringsten interessierte. Der Klub hatte auch handfestere Maßnahmen in petto, aber ich nahm an, dass das Management sich scheute, diese zu benutzen, solange der Kampf nicht in etwas ausartete, das die ganze Bar gefährdete. Was bedeutete: Meine Freunde und ich waren ganz auf uns gestellt.

Molly hatte die Vodyanois jetzt schon eine Weile mit Zaubersprüchen bombardiert, aber sie glitten einfach ab und waren nicht in der Lage, sich an der unnatürlichen, glitschigen Natur der Werwölfe festzuklammern. Der Krötenspruch hatte nur funktioniert, weil er so überraschend kam. Molly hatte es darauf reduziert, Feuerbälle auf sie zu werfen, aber obwohl das silbergraue Fell lichterloh brannte und grausam stank, heilte es sich schnell selbst.

Also zog ich Merlins Spiegel hervor, schüttelte ihn zu voller Größe aus, sagte die richtigen Worte, die ihn aktivierten und warf ihn zwischen die beiden Werwölfe. Scharfe Krallen fuhren durch die Luft und gingen haarscharf an mir vorbei. Als ich wieder hochkam, klappte der Spiegel über den nächststehenden Wolf und transportierte ihn sofort zum Polarkreis. Der andere Bruder hörte sofort auf zu toben, völlig perplex, also klappte ich den Spiegel auf ihn und schickte ihn in die Antarktis. Viel Glück, wenn ihr da wegkommen wollt, Jungs!

Die Sicherheitssysteme des Klubs schalteten sich sofort ab. Im Wolfskopf breitete sich relative Ruhe aus, während jeder die verlorenen Wetten bezahlte und wieder zu dem zurückkehrte, was er gerade getan hatte. Ich steckte Merlins Spiegel weg und ging nachsehen, was Janitscharen Jane so trieb. Sie saß bereits wieder und untersuchte sich auf Verletzungen. Sie war doch eine taffe Braut. Sie schlug meine hilfsbereit ausgestreckte Hand beiseite und kam ohne Hilfe wieder auf die Füße.

»Ich bin okay. Mach nicht so ein Theater, Shaman. Es braucht schon mehr als zwei Import-Werwölfe, um mich umzuhauen. Sie hätten mich sowieso nicht getroffen, wenn ich vom letzten Dämonenkrieg nicht ein bisschen müde gewesen wäre.«

»Natürlich«, sagte ich beschwichtigend, aber ich fragte mich - es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der niemand sie getroffen hätte, unter keinen Bedingungen. Vielleicht wurde sie doch langsam alt. Aber auf der anderen Seite wollte ich sie ja nur als Tutorin, nicht als Soldatin. Wir gingen zurück zu Molly, die den Blauen Elf unter seinem Tisch hervorzog. Einer der Barkeeper nickte seinen Dank zu mir herüber. »Gut gemacht, Shaman. Ziemlich nützliches Spielzeug, das du da hast. Wo hast du das her?«

»Ebay.«

»Na klar«, sagte er. »Woher sonst.«

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