Da man das Sonnenverdeck des Krankentransporters, in dem Creethar lag, ganz geschlossen hatte, war der Anführer der Jäger allen Blicken entzogen. Als Prilicla gesagt hatte, es sei nur angemessen, wenn Gurronsevas und niemand sonst Creethar zum Mineneingang begleite, waren einzig von Naydrad Einwände gekommen, die der Gedanke beunruhigt hatte, ein Fahrzeug mit Schwerkraftneutralisatoren von einem ungeübten Fahrer lenken zu lassen.
Zu Tawsar, den zurückgekehrten Jägern und sämtlichen Lehrerinnen und Lehrern, mit Ausnahme von Remrath, hatten sich die Arbeitsgruppen der jungen Wemarer gesellt, so daß der Hang vor dem Mineneingang bis auf einen kleinen Bereich vor der Menge, wo drei kleine Handkarren standen, von dicht gedrängten Körpern bedeckt war. Langsam und geräuschlos fuhr Gurronsevas mit dem Transporter bis auf wenige Meter an die Karren heran und verringerte dann die Energiezufuihr zu den Schwerkraftgittern. Während der Transporter auf den Boden sank, öffnete er das Verdeck, um Creethar den Blicken der Anwesenden freizugeben.
Die versammelten Wemarer waren, dem Anlaß entsprechend, still und respektvoll und ließen ihre Gefühle gegenüber den Fremdweltlern nicht erkennen. Selbst die kleinsten Kinder blieben stumm, als die Menge auf die reglose Gestalt des einstigen Anführers der Jäger starrte, dessen Körper sauber und bis auf das rechte Bein, das in einem durchsichtigen Verband steckte, unverletzt war. Doch als Creethar plötzlich den Kopf hob und aus dem Transporter stieg, übertraf die Reaktion der Wemarer, die in lautes Schreien und Kreischen ausbrachen und wie wild durcheinanderrannten, alles, was Gurronsevas bisher erlebt hatte. Er fragte sich, wie sich dieser Sturm emotionaler Ausstrahlung wohl auf Prilicla an Bord der Rhabwar auswirkte.
Doch der Empath hatte in seiner sanften Weise nachdrücklich betont, daß nach dem langen Gespräch, das sie mit Creethar vor dessen Entlassung geführt hatten, keine Gefahr mehr bestünde. Der zu erwartende Gefühlssturm würde sich, so hatte Prilicla geglaubt, aus Erschrecken, Überraschung und Unsicherheit mit einem Minimum an Feindseligkeit zusammensetzen. Schließlich war es Creethars eigene Idee gewesen, seinem Volk die Tatsachen bis zum letztmöglichen Moment zu verheimlichen, damit seine Heimkehr die größte Wirkung erzielte.
Nur leicht humpelnd ging Creethar dicht an die Handkarren heran, wo er stehenblieb, um einen Blick in sie hineinzuwerfen. Durch den Krach, den die Menge veranstaltete, war es schwierig, klare Gedanken zu fassen, aber allmählich ging der Lärm vom unverständlichen Schreien und Kreischen in das Gewirr vieler verschiedener Gespräche über, die nur deshalb schreiend geführt wurden, weil alle schrien. Die Bewegung innerhalb der Menge war fast zum Erliegen gekommen, doch mit einem Auge erspähte Gurronsevas eine junge Erwachsene, die wie Donath aussah und im Mineneingang verschwand, um, wie Gurronsevas hoffte, Remrath zu holen. Mit den übrigen Augen beobachtete er, wie Creethar wieder von den Karren aufblickte und mit erhobenen Armen um Ruhe bat.
„Liebe Familienmitglieder, Freunde und Jagdgenossen“, sprach der Anführer der Jäger langsam und deutlich, nachdem endlich Ruhe eingekehrt war. „Was die Absicht und Fähigkeiten der Fremdweltler auf dem Schiff betrifft, ist euch ein schwerer Irrtum unterlaufen. Es handelt sich um denselben Irrtum, dem auch ich bis vor ein paar Stunden erlegen bin. Doch jetzt könnt ihr mit eigenen Augen sehen, daß ich keineswegs ein zerstückelter Haufen leblosen Fleisches bin, das man nur noch auf diese Karren laden und in die Küche schaffen kann. Ich bin lebendig und kräftig und gesund. Das liegt daran, daß unsere außerplanetarischen Freunde weder jetzt noch früher Bewahrer von Fleisch gewesen sind.
Sie sind Bewahrer des Lebens!“
Creethar machte eine Pause. Der Menge entrang sich ein Seufzen, das wie sanft durchs Gras streichender Wind klang, als alle Wemarer gleichzeitig vor Überraschung und Verwunderung Luft holten. Doch als Creethar fortfuhr und all das beschrieb, was ihm die Fremdweltler gesagt und für ihn getan hatten, kehrte sogleich wieder Ruhe ein. Nur ein einziges Mal hielt er inne, als plötzlich sein Vater und seine Lebensgefährtin im Mineneingang erschienen und sich durch die Menge nach vorne drängten. Doch Remrath gab seinem Sohn durch ein Zeichen zu verstehen weiterzusprechen, ging an ihm vorbei und blieb neben Gurronsevas stehen.
Mit einer Stimme, die nur der Tralthaner hören konnte, sagte er: „Wir haben Ihre Freunde auf dem Schiff — und nach allem, was Sie für uns getan haben — hauptsächlich Sie völlig falsch beurteilt. Ich habe allzu sehr wie ein ignoranter und rückständiger Wemarer gedacht, und das tut mir leid. Sie und Ihre Freunde sind in unserem Heim wieder willkommen.“
„Danke“, entgegnete Gurronsevas mit ebenso leiser Stimme. „Mir tut es ebenfalls sehr leid, daß ich so dumm und gefühllos gewesen bin und Ihnen nicht genauer zugehört habe. Das Ganze ist ein Mißverständnis gewesen.“
Ein Mißverständnis…
Bei der Erinnerung an einige der Dinge, die er Remrath gesagt hatte, zog sich Gurronsevas vor Scham und Verlegenheit innerlich alles zusammen. Damals hatte er es merkwürdig und irgendwie ganz niedlich gefunden, aber überhaupt nicht für wichtig gehalten, daß die Koch- und die Heilkunst von ein und derselben Person praktiziert und dieser Wemarer von seinem Volk auch als „Bewahrer“ bezeichnet wurde. Hätte er gründlich nachgedacht, wäre ihm klargeworden, daß eine Bevölkerung, in deren Augen der Verzehr der zunehmend selteneren Beutetiere zur einzigen langfristigen Hoffnung aufs Überleben geworden war, kein Fleisch, welcher Art auch immer, verkommen ließ. Die Anzeichen waren für ihn jedenfalls deutlich erkennbar gewesen. Und als er die Bezeichnung „Bewahrer“ in bezug auf das medizinische Team gebraucht hatte, weil er glaubte, „Arzt“ und „Bewahrer“ seien im Wemarischen gleichbedeutende Ausdrücke, hatte er überhaupt nicht nachgedacht.
Wäre Gurronsevas an Remraths Stelle gewesen und hätte ihm der Chefkoch angeboten, ihm in allen Einzelheiten zu erklären, was die außerplanetarischen Bewahrer — für deren Aufgabe man es hielt, infiziertes Gewebe zu entfernen und die eßbaren Körperteile für die Küche zu zerlegen und vorzubereiten wie Fachleute in einem Schlachthaus — mit seinem geliebten Sohn anstellten, dann hätte er vielleicht eher mit körperlicher Gewalt als mit zornigem Schweigen und dem Hinauswurf aus der Mine reagiert.
Die Wemarer waren in vielen Bereichen zu Rückschritten gezwungen worden, doch sie hatten sich die Intelligenz und eine zivilisierte Kultur bewahrt. Aus diesem Grund hatte es Prilicla für besser gehalten, den abgerissenen Kontakt zu den Wemarern durch den ehemaligen Patienten Creethar wiederaufzunehmen. Wie gewöhnlich hatten die Gefühle des Empathen nicht getrogen, und Creethar leistete jetzt hervorragende Arbeit.
„Die Fremdweltler sind hierhergekommen, um uns darüber aufzuklären, wie wir auf unserem kranken, aber sich langsam wieder erholenden Planeten ein besseres Leben führen können“, sagte Creethar gerade. „Doch sie tun nichts weiter, als uns Wissen zu vermitteln und Ratschläge zu geben. Sie haben uns erklärt, wie und weshalb unser Planet vor vielen Jahrhunderten krank geworden ist und wie wir ihn von dieser Krankheit heilen und vor einem Rückfall bewahren können.“
In dem Bewußtsein, daß den Wemarern schon vor langer Zeit die exakte wissenschaftliche Ausdrucksweise abhanden gekommen war, hatten Gurronsevas und Prilicla die Umweltkatastrophe, die über Wemar hereingebrochen war, in einfachen Worten erläutert, und Creethar folgte jetzt ihrem Beispiel. Mit Ausdrücken, die er und seine Zuhörer verstanden, beschrieb er die Zeit des Überflusses, die vor Jahrhunderten auf Wemar geherrscht hatte, und die furchtbare permanente Verschmutzung von Land, Meer und Luft sowie die Vergiftung der Tiere, die dort gelebt und das kurze goldene Zeitalter erst ermöglicht hatten. Er berichtete von den gewaltigen Mengen schädlicher Abgase, die damals in die Luft freigesetzt wurden und sich den Weg hoch in den Himmel bahnten, wo sie den riesigen Schutzschirm angriffen und zerstörten, der die schädlichen Bestandteile des Sonnenlichts von Wemar abhielt.
Nach und nach verschwanden aus den Ozeanen des Polargebiets und der gemäßigten Zone die kleinen und empfindlichsten Meeresbewohner, auf die die größeren Fische und letztendlich die Wemarer als Nahrung angewiesen waren. Auf dem Land versengte oder vernichtete das ungefilterte Sonnenlicht die Vegetation, die den kleinen und großen Pflanzenfressern als Nahrung diente, von denen sich wiederum die Raubtiere und schließlich die Wemarer ernährten. Da allen tierischen Lebensformen gleichzeitig der Hunger und eine Krankheit zusetzte, die durch das Tageslicht verursacht wurde und die Augen erblinden und ungeschützte Körperteile austrocknen und verfaulen ließ, starben sie zu Millionen. Der Planet verdorrte, und der bereits dezimierte Bestand an Lebensformen, die auf ihm lebten, schrumpfte mit jeder schwachen und kränklichen Generation, die geboren wurde, weiter.
Doch die Wemarer, die diese Katastrophe selbst über sich heraufbeschworen hatten, waren Widerstands- und anpassungsfähig, und das gleiche galt für ihren Planeten, auch wenn sie es zu der Zeit noch nicht wissen konnten. Die gesamte Planetenbevölkerung wurde krank, und die Technik, die ihnen ein Dach über den Kopf sicherte und sie mit Nahrung und haltbar gemachtem Fleisch versorgte, zerfiel ringsum in Schutt und Asche. Doch ein winziger Prozentsatz der Wemarer überlebte, weil man gelernt hatte, die eigenen Kinder und sich selbst vor den tödlichen, unsichtbaren Bestandteilen des einst freundlichen und zuträglichen Sonnenlichts zu schützen. Diejenigen, die übrigblieben, lernten wieder, wie die Vorfahren in Höhlen zu leben. Auf winzigen Flächen in geschützten Tälern bauten sie Feldfrüchte an und wanderten, jagten und fischten bei Nacht. Der Anbau von Gemüse und genießbarem Getreide außerhalb des direkten Sonnenlichts war keine beliebte Tätigkeit, weil man bis zur Ankunft des außerplanetarischen Meisters der Köche, Gurronsevas, felsenfest geglaubt hatte, die Kost eines gesunden und kräftigen erwachsenen Wemarers habe vorwiegend aus Fisch oder Fleisch zu bestehen.
Durch das hartnäckige Festhalten an diesem Glauben waren allmählich auch die restlichen Wemarer entweder durch eine völlig unzureichende Ernährung oder unnötigerweise auf der Jagd gestorben. Denn die zahmen Tiere, die man einst gehalten hatte und die als Nahrung dienten, waren längst ausgestorben, und die wenigen Lebensformen, die sich durch Anpassung zu nachtaktiven, in Höhlen lebenden Raubtieren entwickelt hatten, waren wieder wild geworden. Eine ähnliche Anpassung hatte sich auch in den Meerestiefen vollzogen, wo sich große Fische gegenseitig angriffen und fraßen, denen auch Wemarer Fischer zum Opfer fielen.
„Doch der gewaltige Bevölkerungsrückgang und der Untergang der gesamten Transport- und Produktionstechnik hat auch eine vorteilhafte Auswirkung gehabt“, erklärte Creethar in feierlichem Ton. „Dadurch hat der kranke Planet die Möglichkeit erhalten, sich wieder zu erholen. Im Laufe der Jahrhunderte hat das gewaltige Lebewesen, unser Heimatplanet, die Gifte auf dem Land und im Meer verteilt und abgebaut und den unsichtbaren Schutzschirm über uns erneuert, der nur Licht und Wärme zur Planetenoberfläche durchdringen läßt. Folglich wachsen die Pflanzen wieder, und die Landtiere und Meeresbewohner werden die Höhlen, Erdlöcher und Meerestiefen verlassen und sich vermehren. Doch wir müssen noch viele Generationen lang mit unseren Nahrungsquelen haushalten, indem wir Tiere züchten und nicht aufgrund unseres unnötigen Hungers auf Fleisch bis zur Ausrottung jagen und essen, und zwar so lange, bis wir die Aufgabe, unserem Planeten den Tier- und Pflanzenreichtum zurückzugeben, abgeschlossen haben.
Allerdings raten die Fremdweltler zur Vorsicht“, fuhr Creethar fort. „Uns längere Zeit ungeschützt dem Sonnenlicht auszusetzen wird uns nach wie vor schaden, wenn auch nicht mehr in gleichem Maße wie früher. Und unseren Kindeskindern werden die Strahlen dann nichts mehr anhaben. Andere Schwierigkeiten stehen den Wemarern bevor, wenn sich die übriggebliebenen Familien und Stämme wieder zusammenschließen, und die Reichen am Äquator müssen wir davon überzeugen, ihre sehr einfache, aber stark umweltbelastende Technik aufzugeben. Das müssen wir, wie die Fremdweltler sagen, auf friedliche Weise bewerkstelligen, indem wir statt der Speere unseren Verstand benutzen, denn für gewaltsame Lösungen des Konflikts sind zu wenig Wemarer übriggeblieben. Und wenn wir eine neue Technik entwickeln, werden uns die Fremdweltler bezüglich der Methoden beraten, sie sauberzuhalten, damit wir unseren Planeten nicht noch einmal verseuchen.“
„Ihr Sohn spricht sehr gut“, merkte Gurronsevas leise an. „Ich bin beeindruckt.“
Remrath tat das Kompliment mit einem unübersetzbaren Laut ab, klang jedoch sehr zufrieden, als er entgegnete: „Lange bevor er erwachsen geworden ist und den Beruf des Jägers ergriffen hat, war Creethar Lehrer und Redner. Er wird es nicht zulassen, daß irgend jemand die Weisheit wieder vergißt, die Sie uns vermittelt haben. Da können Sie und Ihre außerplanetarischen Freunde sich ganz sicher sein.“
„Als ich Creethar von diesen Dingen erzählt habe, wollte ich ihn nur von ein paar ernsten Sorgen ablenken, die ihm zu schaffen gemacht haben“, erklärte Gurronsevas. „Erst heute am frühen Morgen habe ich herausgefunden, daß er beunruhigt gewesen ist, weil er geglaubt hat, demnächst zu sterben. Doch inzwischen versteht er offenbar die Bedeutung dessen, was er gehört hat, besser als ich. Allerdings bin ich auch nur Koch.“
„Ein führender Koch, der die Eßgewohnheiten eines ganzen Planeten verändern wird“, korrigierte ihn Remrath und ließ Gurronsevas Zeit, mit dem unübersetzbaren Laut eines Tralthaners auf das Kompliment zu reagieren, und fuhr dann fort: „Alle, die sich hier versammelt haben, vom Jüngsten bis zum Ältesten, sind eigentlich gekommen, um Creethars Rückkehr zu uns zu betrauern und gleichzeitig zu feiern und um seinen Körper untereinander aufzuteilen und zu verzehren. Doch statt dessen nehmen sie jetzt die Worte von den Fremdweltlern und von Creethar, dem Lehrer und Jäger, in sich auf“
In Gurronsevas’ Kopfhörer meldete sich die Stimme von Prilicla. „Die ganze Sache läuft ausgezeichnet, mein Freund, wie ich es schon im voraus gespürt habe“, ließ der Empath vernehmen. „Sogar die Kontaktspezialisten auf der Tremaar sind mit Ihnen zufrieden. Captain Williamson läßt Ihnen seine Komplimente ausrichten und sagt, es sei ein Geniestreich vom Orbit Hospital gewesen, den Chefdiätisten zum Einsatz auf Wemar mitzuschicken. Außerdem wird der Bericht, den er über den wohl ersten bekannten Fall eines über die Kochkunst hergestellten Erstkontakts ans Orbit Hospital schickt, dort ebenfalls große Zufriedenheit mit Ihnen hervorrufen. Ich dachte, ich sollte Ihnen diese frohe Neuigkeit sofort mitteilen, da Sie vielleicht immer noch wegen Colonel Skemptons Reaktion auf Ihre Rückkehr beunruhigt sind. Es gibt keinen Grund mehr zur Besorgnis. Durch Ihren Erfolg auf Wemar wird man Ihre früheren Fehltritte mit Sicherheit vergessen und vergeben. Na prima, ich kann bereits Ihre große Freude und Erleichterung spüren.“
„Schon sehr bald müssen uns Gurronsevas und die Bewahrer vom Schiff verlassen“, verkündete Creethar der versammelten Menge gerade. „Sie sind Lebewesen von furchterregendem Aussehen, und das trifft insbesondere auf den Meister der Köche zu, der einem Schreckgespenst aus den entsetzlichsten Alpträumen der Kinder gleicht. Doch selbst die Jüngsten haben ihn inzwischen kennengelernt und bezeichnen ihn jetzt als ihren Freund. Die Fremdweltler können nicht mehr lange bei uns bleiben, weil sie viel Arbeit auf anderen Planeten oder in den Trümmern großer Schiffe erwartet, die durch den dunklen Raum zwischen den Sternen fliegen. Dort werden sie benötigt, um zu helfen und kranke oder verletzte Wesen zu heilen, damit deren Leben genauso bewahrt wird wie meins. Wie sie mir erklärt haben, werden die anderen Fremdweltler, die ihnen folgen, ebenfalls nicht lange bleiben, weil man weiß, daß es sich bei den Wemarern um eine stolze und tüchtige Spezies handelt. Man wird uns mit Freuden helfen, aber nicht zulassen, daß wir von dieser Hilfe allzu abhängig werden, denn dadurch könnte sich bei uns eine Gemütskrankheit einstellen, die uns dauerhaft lahmen würde. Statt dessen wird man uns Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Wenn wir so verfahren, sagen die Fremdweltler, werden wir wirklich nur sehr kurze Zeit benötigen, um unserem Planeten den Tier- und Pflanzenreichtum zurückzugeben, die Zivilisation und die Technik wiederaufzubauen und zu guter Letzt loszufliegen, um unsere fremdweltlerischen Freunde in ihrer Heimat zwischen den Sternen zu besuchen.“
„Mein lieber Freund“, sagte Remrath in sehr ernstem Ton zu Gurronsevas, „heute abend werden wir kein Fleisch essen, und darüber sind ich, Druuth und alle anderen sehr froh. Danke.“
Gefühlsäußerungen berührten Gurronsevas unangenehm, besonders, wenn es darum ging, die eigenen Gefühle zu zeigen. Deshalb blickte er sich verlegen zur jubelnden Menge um, als er antwortete: „Eine derartige Änderung der vorgesehenen Speisefolge in letzter Minute stellt das Küchenpersonal möglicherweise vor ein echtes Problem. Können Sie nicht noch einen Hilfskoch gebrauchen?“