Erzähl mir eine Geschichte, eine mitreißende, flotte Geschichte. Erzähl mir eine Geschichte, nach der ich noch schlafen kann. Keine blutigen Leichen, kein Horror, keine erhängten, gestreckten und gevierteilten Helden.
Ich kann nicht versprechen, daß es keine Todesfälle geben wird. Aber auf Leichen kommt es mir nicht an.
Amüsiert euch, freut euch, widersprecht, laßt Angst und Schrecken von euch Besitz ergreifen. Stoßt ein Fenster auf, schaut euch an, was dahinter vorgeht. Zieht die Vorhänge wieder zu. Versucht es im nächsten Haus, werft dort einen Blick in den Kühlschrank, laßt euch die Eiswürfel daraus den müden Nacken hinuntergleiten.
Dreizehn unterschiedliche Gerichte. Rezepte je nach Aufwand. Laßt euch ein auf ihre Verschiedenartigkeit. Hier einmal dreitausend Worte und dort vielleicht achttausend. Zeitungen und Zeitschriften kürzen die Erzählungen, damit sie genau den vorhandenen Platz ausfüllen. (Versteht mich nicht falsch, ich spiele das Spiel gerne.) Also sind einige der Ausflüge länger und andere kürzer. Manche kommen schlank daher, andere etwas behäbiger.
Manche stammen aus ferner Vergangenheit, manche sind erst kürzlich entstanden. Trefft ein paar alte Freunde wieder. Schaut mal, ob ihr neue Freundschaften schließt.
Acht dieser dreizehn Geschichten wurden ursprünglich von verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften in Auftrag gegeben, die freundlicherweise nur die Länge und nicht den Inhalt vorgaben. Die anderen fünf Geschichten sind neu und entsprechen nach Länge und Inhalt meiner Wahl.
Als die dreizehn Teilnehmer des Rennens beisammen waren, bereit für die Parade an den Start, da erhob sich wie überall im Leben die Frage:»Wer kommt als erster?«Sollte das Buch mit der zuerst geschriebenen Geschichte beginnen? Sollte das Erstgeburtsrecht bestimmend sein?
Überlassen wir es dem Zufall, sagten wir schließlich und veranstalteten eine improvisierte Ziehung.
«Wir«, das hieß in diesem Falle die vier, die sich friedlich zu einem vormittäglichen Drink zusammengefunden hatten.»Wir«, das sind meine Frau Mary, mein Sohn Felix, mein Literaturagent Andrew Hewson und ich selbst.
Wir schrieben die Titel der dreizehn Geschichten auf dreizehn Aufkleber und falteten diese sorgfältig zusammen, steckten sie in einen gläsernen Champagnerkühler, den meine Frau und ich von Phyllis und Victor Grann als Einweihungsgeschenk für unsere Wohnung in der Karibik geschenkt bekommen hatten. (Mrs. Phyllis Grann ist die Präsidentin von Penguin Putnam Inc., des Verlages von D. Francis in den USA.)
Abwechselnd schüttelten wir den Champagnerkühler und zogen jeweils einen der zusammengefalteten Aufkleber heraus.
Dieser wurde dann auseinandergefaltet, vorgelesen und auf ein Brett geklebt. Dreizehn Aufkleber… Dreimal durfte jeder ziehen, den dreizehnten und letzten nahm ich selbst heraus.
Wir zogen völlig unbekümmert. Um ehrlich zu sein, dachten wir, wir würden uns an dem Resultat doch noch zu schaffen machen. Aber zu unserem Erstaunen ergab es sich in etwa so, wie wir es angeordnet hätten, so daß wir die Reihenfolge unverändert übernahmen.
Die Geschichten dieses Bandes folgen genau in der Ordnung aufeinander, mit der wir die Titel aus dem Champagnerkühler zogen… Und ja, danach kam Champagner in diesen Kühler… Und wir tranken ihn aus bis zur Neige… Was hätte man sonst erwarten können?