Siebenter Auftritt.

Die Vorigen. Der Notarius.

Notar (tritt zwischen Dorsigny und seine Tante). Ich empfehle mich der ganzen hochgeneigten Gesellschaft zu Gnaden.

Fr. v. Dorsigny. Sieh da, Herr Gaspar, der Notar unsers Hauses.

Notar. Zu Dero Befehl, gnaedige Frau! Es beliebte Dero Herrn Gemahl, sich in mein Haus zu verfuegen.

Fr. v. Dorsigny. Wie? Mein Mann waere vor seiner Abreise noch bei Ihnen gewesen?

Notar. Vor dero Abreise! Was Sir mir sagen! Sieh! sieh doch! Darum hatten es der gnaedige Herr so eilig und wollten mich gar nicht in meinem Hause erwarten. Dieses Billet liessen mir Hochdieselben zurueck-Belieben Ihro Gnaden es zu durchlesen. (Reicht der Frau von Dorsigny das Billet.)

Champagne (leise zu Dorsigny). Da ist der Notar, den Ihr Onkel bestellt hat.

Dorsigny. Ja, wegen Lormeuils Heirath.

Champagne (leise). Wenn wir ihn zu der Ihrigen brauchen koennten?

Dorsigny. Still! Hoeren wir, was er schreibt!

Fr. v. Dorsigny (liest). "Haben Sie die Guete, mein Herr, sich noch diesen Abend in mein Haus zu bemuehen und den Ehekontrakt mit zu bringen, den Sie fuer meine Tochter aufgesetzt haben. Ich habe meine Ursachen, diese Heirath noch in dieser Nacht abschliessen-Dorsigny."

Champagne. Da haben wir's schwarz auf weiss! Nun wird die gnaedige Frau doch nicht mehr an der Einwilligung des Herrn Onkels zweifeln?

Sophie. Es ist also gar nicht noethig, dass der Papa Ihnen schreibt, liebe Mutter, da er diesem Herrn geschrieben hat.

Fr. v. Dorsigny. Was denken Sie von der Sache, Herr Gaspar?

Notar. Nun, dieser Brief waere deutlich genug, daecht' ich.

Fr. v. Dorsigny. In Gottes Namen, meine Kinder! Seid gluecklich! Gebt euch die Haende, weil doch mein Mann selbst den Notar herschickt.

Dorsigny. Frisch, Champagne! Einen Tisch, Feder und Tinte; wir wollen gleich unterzeichnen.

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