Als Richard sein Zimmer betrat, erblickte er zu seiner Freude ein Waschbecken. Ein Bad war es zwar nicht gerade, aber zumindest würde er sich vor dem Zubettgehen waschen können. Obwohl er sich in dem kleinen Gasthaus vollkommen sicher fühlte, schob er den Riegel vor und schloss sich ein. Cara hatte das Zimmer gleich nebenan, Nicci dagegen hatte ein Zimmer unten im ersten Stock bezogen, unmittelbar neben der Eingangstür und gleich neben der einzigen Treppe, die in den zweiten Stock führte. Sowohl draußen vor dem Haus als auch drinnen hatten mehrere Männer Posten bezogen, während ein paar andere durch die Straßen des Viertels patrouillierten, in dem das Gebäude stand. In Richards Augen war dieser Aufwand etwas übertrieben, aber Victor und seine Leute hatten auf diesen Vorsichtsmaßnahmen bestanden, immerhin standen feindliche Truppen ganz in der Nähe, und da er die Gelegenheit, sich endlich einmal sicher und ungestört auszuschlafen, zu schätzen wusste, hatte er seinen Widerstand schließlich aufgegeben.
Er war so müde, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Seine Hüftgelenke schmerzten vom langen Tagesmarsch durch das unwegsame Gelände, und die hitzige Debatte mit den Stadtbewohnern und Nicci gleich im Anschluss an die Wanderung hatte ihn seine letzte noch verbliebene Energie gekostet. Richard ließ sein Bündel von den Schultern gleiten, sodass es mit einem dumpfen Plumps am Fuß des schmalen Betts auf dem Fußboden landete, trat an den Waschtisch und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Er hatte völlig vergessen, dass Wasser sich so gut anfühlen konnte.
Zuvor hatten Nicci, Cara und er unten im kleinen Gastraum eine schnelle Abendmahlzeit aus Lammeintopf zu sich genommen. Jamila, die Frau, die für Ishaq die Geschäfte führte – noch jemand, den er zum Partner gemacht hatte –, hatte von ihm Anweisung erhalten, die Gäste fürstlich zu bedienen, worauf die Frau mit dem rundlichen Gesicht ihnen angeboten hatte zu kochen, was immer sie wünschten. Aber Richard hatte keine großen Umstände machen wollen, zumal die Entscheidung für den Rest des übrig gebliebenen Lammeintopfes bedeutete, dass sie nicht lange würden warten müssen und umso schneller ins Bett kommen würden. Jamila hatte eine leicht enttäuschte Miene aufgesetzt, denn dadurch war sie der Möglichkeit beraubt, etwas ganz Besonderes zuzubereiten. Aber angesichts der kargen Mahlzeiten der letzten Tage war Richard eine Schale mit Lammeintopf, dazu eine Scheibe frisches, knuspriges, dick mit Butter bestrichenes Brot wie das köstlichste Mahl vorgekommen, so lange er zurückdenken konnte. Ohne die vielen Sorgen, die ihm Kopfzerbrechen bereiteten, hätte er es freilich noch mehr genießen können. Da Cara und Nicci die Verschnaufpause ebenso nötig hatten wie er, hatte er darauf bestanden, dass jeder ein eigenes Zimmer nahm. Es war für sie alle ein Luxus, einmal nicht Wache schieben zu müssen und den dringend benötigten Schlaf zu bekommen.
Victor hatte versprochen, am nächsten Morgen vorbeizuschauen und sich von Richard und Cara zu verabschieden. Die Pferde, das hatte Ishaq ihnen fest zugesagt, sollten zu diesem Zeitpunkt längst im Stall für sie bereitstehen. Sowohl Victor als auch Ishaq zeigten sich betrübt, dass er schon wieder fortging, sahen aber ein, dass er seine Gründe hatte. Keiner der beiden fragte nach seinem Ziel – vermutlich, weil es ihnen unangenehm war, das Gespräch auf jene Frau zu bringen, von deren Existenz beide nicht recht überzeugt waren. Richard spürte, dass sich die Menschen von ihm zu distanzieren begannen, sobald er das Gespräch auf Kahlan brachte. Von dem großen Fenster seines Zimmers im obersten Stock bot sich ihm drüben, auf der anderen Seite des Geländes unterhalb jenes Hangs, auf dem das Gasthaus stand, ein atemberaubender Blick auf Seele. Jetzt, da er den Docht der Lampe in seinem Zimmer heruntergedreht hatte, konnte er die weiße, von einem Kranz aus Fackeln in hohen eisernen Halterungen beschienene Marmorstatue mühelos erkennen, und seine Gedanken schweiften zu den unzähligen Malen ab, die er hier, auf ebendiesem Hang, gestanden und auf die Bauarbeiten an Kaiser Jagangs Palast hinabgeblickt hatte. Es war kaum vorstellbar, dass es dieselbe Welt gewesen sein sollte, er fühlte sich in ein völlig anderes, ihm unbekanntes Leben versetzt, dessen Regeln er nicht kannte. Mitunter fragte er sich, ob er nicht vielleicht doch auf dem besten Weg war, den Verstand zu verlieren. Nicci, in ihrem Zimmer im unteren Stockwerk neben dem Eingang, konnte die Statue vermutlich gar nicht sehen, aber Cara, gleich nebenan, hatte bestimmt die gleiche Aussicht wie er. Er fragte sich, ob sie sie genoss, und wenn ja, wie sie über die Statue dachte, die sie dort drüben sah. Es war ihm ein völliges Rätsel, wieso sie sich nicht klar und deutlich erinnern konnte, was sie für ihn – und Kahlan – bedeutete. Er fragte sich, ob sie sich womöglich auch so fühlte, als sei sie in das Leben eines anderen geschlüpft..., oder ob sie glaubte, er verliere den Verstand. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, was passiert sein sollte, dass Kahlan aus der Erinnerung aller gelöscht worden war. Ursprünglich hatte er die vage Hoffnung gehegt, die Bewohner Altur’Rangs würden sich ihrer erinnern, und es wären nur jene betroffen, die sich bei ihrem Verschwinden in ihrer unmittelbaren Nähe befunden hatten. Diese Hoffnung hatte sich mittlerweile zerschlagen. Was immer der Grund sein mochte, das Phänomen war allgegenwärtig.
Richard lehnte sich an den Waschtisch mit dem darin eingelassenen Becken, legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen. Nacken und Schultern schmerzten vom tagelangen Tragen seines schweren Bündels auf dem beschwerlichen Fußmarsch durch den dichten und scheinbar endlosen Wald. Während des gesamten flotten und anstrengenden Marsches wäre schon eine kurze Unterhaltung über ihre Kräfte gegangen, meistens jedenfalls. Es war ein großartiges Gefühl, eine Weile nicht weitergehen zu müssen, auch wenn er, sobald er die Augen schloss, nichts als endlos vorüberziehende Wälder sah. Mit geschlossenen Augen hatte er das Gefühl, seine Beine bewegten sich noch immer.
Gähnend streifte er seinen Waffengurt über den Kopf und lehnte das Schwert der Wahrheit an einen gleich neben dem Waschtisch stehenden Stuhl, zog sein Hemd aus und warf es aufs Bett. Eigentlich, schoss es ihm durch den Kopf, wäre dies eine günstige Gelegenheit, einen Teil seiner Kleidung zu waschen, aber er war zu erschöpft. Er verspürte keinen anderen Wunsch mehr, als sich zu waschen und anschließend aufs Bett zu fallen und zu schlafen.
Während er sich mit einem seifigen Waschlappen zu säubern begann, trat er noch einmal hinüber ans Fenster. Vom unablässigen Zirpen der Zikaden abgesehen, war die Nacht totenstill. Er konnte nichts dagegen tun, sein Blick wurde wie magnetisch von der Statue angezogen, die so viel von Kahlans Wesen hatte, dass ihn eine tiefe Betrübtheit überkam. Er musste sich zwingen, nicht daran zu denken, welch schrecklichen Dingen sie womöglich ausgesetzt war, welche Schmerzen sie womöglich litt. Die Sorge schnürte ihm die Brust zusammen. Um seine Sorgen für eine Weile zu vergessen, versuchte er, sich ihr Lächeln in Erinnerung zu rufen, ihre grünen Augen, ihre Arme, wie sie sich um seinen Nacken legten, das leise Stöhnen, das sie manchmal von sich gab, wenn sie ihn küsste.
Er musste sie wieder finden – unbedingt.
Er tunkte den Waschlappen in das Wasser und wrang ihn aus, beobachtete, wie das schmutzige Wasser in das Becken zurücklief, und sah, dass seine Hände zitterten.
Er musste sie finden!
Schließlich unternahm er einen weiteren Versuch, sich abzulenken. Den Blick auf das Waschbecken gerichtet, betrachtete er ganz bewusst die rings um den Rand aufgemalten Ranken. Die Ranken waren blau, nicht grün, wahrscheinlich, damit sie zu den blauen, mittels Schablonen auf die Wände aufgetragenen Blumen, zu den blauen Blüten auf den einfachen Vorhängen und der schmückenden Tagesdecke auf dem Bett passten. Ishaq hatte Erstaunliches geleistet und ein wirklich freundliches und einladendes Gasthaus geschaffen. Plötzlich begann das Wasser im Waschbecken, eben noch still wie ein Teich im Wald, ohne ersichtlichen Grund zu vibrieren.
Richard stand stocksteif da und starrte.
Unvermittelt bildeten sich auf der glatten Oberfläche vollkommen konzentrische und harmonische Wellenlinien, ganz ähnlich den sich sträubenden Haaren auf dem Rücken einer Katze. Und dann ließ ein wuchtiger Schlag das ganze Gebäude erzittern, so als wäre es von einem schweren Gegenstand getroffen worden. Eine der Fensterscheiben zerbarst mit einem spröden Knall, unmittelbar darauf folgte das dumpfe Geräusch splitternden Holzes am anderen Ende des Gebäudes. Richard ließ sich in die Hocke fallen, starr vor Schreck, die Augen weit aufgerissen und außerstande, sich zu erklären, was dieses unverständliche Geräusch hervorgerufen haben mochte.
Sein erster Gedanke war, ein mächtiger Baum müsse auf das Haus gestürzt sein, doch dann erinnerte er sich, dass in der Nähe gar keine großen Bäume standen.
Einen Herzschlag nach der ersten Erschütterung folgte ein zweiter Schlag, lauter diesmal – und näher. Das Gebäude wankte unter dem tosenden Krachen zersplitternden Holzes. Richard befürchtete, die Decke könnte einstürzen, und blickte nach oben.
Einen halben Herzschlag darauf folgte ein weiterer Schlag, der das Gebäude abermals erzittern ließ. Das zertrümmerte, zersplitternde Holz erzeugte ein schrilles Kreischen, als schreie es vor Schmerzen, während es in Stücke gerissen wurde.
Ein erneuter Schlag, gefolgt von dröhnendem Krachen, lauter und wiederum etwas näher. Als das Gebäude unter dem Ruck des gewaltigen Aufpralls erbebte, stützte sich Richard mit den Fingern einer Hand am Boden ab, um das Gleichgewicht zu wahren. Was immer am anderen Ende des Gebäudes seinen Anfang genommen hatte – es kam rasch näher.
Und dann folgte erneut ein Schlag, während das Krachen immer näher kam. Plötzlich kam ihm die Wand zu seiner Linken, die Wand zwischen seinem und Caras Zimmer, explosionsartig entgegen geflogen. Staubwolken stoben auf, es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Ein großes schwarzes Etwas, das den Raum nahezu vollständig ausfüllte, schoss krachend durch das zersplitternde Lattenwerk und schleuderte Wandverputz und Trümmerteile durch die Luft. Durch die Wucht der Erschütterung wurde die Tür aus den Angeln gerissen, das Glas der Fensterscheibe zerplatzte und wurde mitsamt Rahmen aus der Fensteröffnung gedrückt. Lange, schartige Bretterstücke segelten durchs Zimmer; eins prallte gegen den Stuhl, an dem sein Schwert lehnte, ein weiteres bohrte sich in die gegenüberliegende Wand. Sein Schwert schlitterte davon, außer Reichweite. Ein Plankenstück traf Richard so hart am Bein, dass er auf ein Knie sackte. Ein lebendiges dunkles Etwas trieb Staub und Trümmerteile vor sich her, wirbelte alles durch die Luft und schien alles Licht in sich hineinzusaugen, sodass die Wolke aus umherfliegenden Trümmerteilen in ein unwirkliches, wirbelndes Dunkel getaucht wurde.
Ein kaltes Angstgefühl schoss Richard durch die Adern.
Dann, als er gerade versuchen wollte, ächzend wieder auf die Beine zu kommen, sah er seinen Atem in einer kalten Wolke vor seinem Gesicht stehen.
Eine Dunkelheit wie der Tod höchstselbst kam auf ihn zugestürzt. Keuchend atmete Richard tief ein, bis ihm die eiskalte Luft in den Lungen stach. Der Schock über den Schmerz dieser beißenden Kälte schnürte ihm die Kehle zu.
Richard wusste, die Frage über Leben und Tod stand auf Messers Schneide und würde schon im nächsten Augenblick entschieden.
Seine ganze Kraft in diese eine Bewegung legend, stürzte er sich, wie ein Schwimmer ins rettende tiefe Wasser, durch das Fenster, streifte mit der Seite noch die sich herabsenkende Dunkelheit und spürte ein scharfes Sengen auf der Haut, ein Sengen von solcher Eiseskälte, dass es brannte. Er war bereits mitten in der Luft, als er bei seinem Fenstersprung hinaus in die Nacht aus Angst vor einem tiefen Sturz den Fensterrahmen zu greifen versuchte. Mit knapper Not bekam er ihn mit seiner linken Hand zu fassen und hielt sich daran fest, als ginge es ums Überleben. Sein fallendes Gewicht riss ihn so ruckartig herum, sein Körper prallte mit solcher Wucht gegen die Seitenwand des Hauses, dass ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Dort hing er, benommen vom Aufprall gegen die Außenwand des Hauses, an einer Hand und versuchte keuchend, Luft in seine Lungen zu saugen.
Die feuchte Nachtluft, dazu der harte Aufprall gegen die Wand gleich nach dem eiskalten Atemzug, gefolgt von seinem Fenstersturz, schienen sich verschworen zu haben, ihm nach Kräften die Luft zu nehmen. Aus den Augenwinkeln konnte er im flackernden Schein der Fackeln die Statue erkennen. Den Kopf stolz in den Nacken geworfen, die zu Fäusten geballten Hände seitlich am Körper, den Rücken durchgedrückt, bot die Figur einer unsichtbaren Macht, die sie zu unterjochen suchte, stolz die Stirn. Der Anblick gab Richard die nötige Kraft, endlich wieder Atem zu schöpfen. Er hustete, holte gleich noch einmal Luft und versuchte keuchend, wieder zu Atem zu kommen, während er mit den Füßen nach einem Halt tastete. Den gab es nicht. Ein flüchtiger Blick nach unten ergab, dass sich der Boden beängstigend tief unter ihm befand.
Seinem Gefühl nach war nicht auszuschließen, dass er sich die Schulter ausgekugelt hatte, trotzdem wagte er nicht loszulassen, denn er hing nur an einer Hand. Ein Sturz aus dieser Höhe, so seine Befürchtung, würde mindestens einen Beinbruch zur Folge haben.
Aus dem Fenster über ihm drang ein klagender Schrei, so gellend, dass sich ihm sämtliche Körperhaare sträubten und jeder Nerv schmerzgequält aufschrie, ein Laut, so dunkel, boshaft und entsetzlich, dass Richard glaubte, der Schleier zur Unterwelt müsse zerrissen und der Hüter des Totenreiches auf die Welt der Lebenden losgelassen worden sein.
Der hemmungslose Klagelaut im Zimmer über ihm zog sich in die Länge, bis er in ein an- und abschwellendes, wutschäumendes Kreischen überging, ein Laut puren Hasses.
Dem Brodem des Erzbösen gleich schwappte ein dunkler, körperloser Schatten durch das zertrümmerte Fenster. Obwohl das Etwas weder Form noch Gestalt besaß, war Richard irgendwie vollkommen klar, dass dies mehr war als eine Verkörperung des Bösen, dies war eine Geißel Gottes auf der Jagd, der Tod höchstselbst. Kaum war der tintenschwarze Schatten durch das Fenster und in die Nacht hinausgeschlüpft, löste er sich urplötzlich in tausend flatternde Formen auf, die in allen Richtungen davonstoben. Die kalte Schwärze zerfiel, verschmolz mit der Nacht und ähnelte immer mehr den Schatten dort, wo sie am dunkelsten waren. Richard, unfähig, sich von der Stelle zu rühren, hing noch immer keuchend an einer Hand und beobachtete das Geschehen, ständig in der Erwartung, dass das Wesen urplötzlich vor seinem Gesicht erneut zusammenwuchs und ihn in Stücke riss.
Einen Moment lang legte sich eine todesähnliche Stille über den Abhang. Anscheinend war der Schatten des Todes zu einem Teil der Nacht geworden. Die Zikaden, die bis zu diesem Moment verstummt waren, nahmen ihr Zirpen wieder auf, und als sie erneut ihr schrilles Lied anstimmten, entfernte sich das anschwellende Geräusch in einer Welle über das weitläufige Parkgelände bis hin zur fernen Statue. »Lord Rahl!«, rief von unten eine Stimme. »Haltet durch!«
Der Rufer, auf dem Kopf einen Hut mit schmaler Krempe wie Ishaq, kam mit hastigen Schritten um das Gebäude herumgelaufen und hielt auf die Tür zu. Richard bezweifelte, ob er sich mit einer Hand so lange würde festhalten können, bis jemand ihm zu Hilfe käme. Er stöhnte vor Schmerzen, trotzdem gelang es ihm, seinen Körper so weit herumzudrehen, dass er seine andere Hand nach vorne strecken konnte und den Fenstersims zu fassen bekam, während seine Beine in beängstigender Höhe gemächlich hin und her baumelten. Erleichtert stellte er fest, dass schon die gleichmäßige Verteilung des Gewichts den Schmerz in seinem Arm ein wenig linderte.
Er hatte seinen Oberkörper kaum durch das zertrümmerte Fenster nach drinnen gezogen, da hörte er Leute in sein Zimmer stürmen. Die Lampe war nicht mehr zu sehen und lag wahrscheinlich unter den Trümmern begraben, deshalb war es schwierig, etwas zu erkennen. Männer kletterten über den am Boden liegenden Schutt hinweg, zertraten knirschend mit ihren Stiefeln die Mauerreste und zersplitterten die Trümmer des hölzernen Mobiliars, bis kräftige Hände ihn schließlich unter den Armen packten. Andere fassten ihn am Gürtel und wuchteten ihn vollends ins Zimmer, in dem es wegen der fast völligen Dunkelheit nicht eben leicht war, sich zu orientieren.
»Habt ihr es auch gesehen?«, wandte sich Richard an die Männer, während er mühsam wieder zu Atem zu kommen versuchte. »Habt ihr dieses Wesen gesehen, das aus dem Fenster geschwebt ist?«
Der Staub löste bei einigen seiner Retter einen Hustenanfall aus, unterdessen versicherten ihm die anderen, sie hätten nichts gesehen.
»Wir haben den Lärm gehört, erst das Krachen und dann das Zerbersten des Fensters«, erklärte einer. »Mein erster Gedanke war, das ganze Gebäude stürzt ein.«
Jemand brachte eine Kerze und zündete die Lampe wieder an. Der gelbliche Lichtschein beleuchtete eine erschreckende Szenerie, bis ein zweiter und schließlich noch ein dritter seine Laterne hinhielt, um sie sich anzünden zu lassen. Das Zimmer, von einer dichten Wolke aufgewirbelten Staubs erfüllt, bot einen verwirrend chaotischen Anblick: Das Bett war umgestürzt, der Waschtisch halb durch die gegenüberliegende Wand gedrückt worden, und der Fußboden war übersät mit Schutt.
Im flackernden Schein der Laterne konnte Richard das nahezu kreisrunde Loch jetzt besser erkennen, das in die Wand gesprengt worden war. Die zersplitterten Balken rings um den Rand ragten in sein Zimmer hinein und zeigten die Richtung an, in der die Kräfte gewirkt hatten – was allerdings kaum verwundern konnte. Überraschend war vielmehr die Größe des Lochs: Es reichte vom Fußboden bis fast zur Decke. Der größte Teil dessen, was einst eine Wand gewesen war, lag jetzt in Trümmern über den Fußboden verstreut. Lange, zersplitterte Bretter hatten sich mit dem Lattenwerk und größeren Brocken des Wandverputzes zu einem unentwirrbaren Knäuel verkantet. Richard war es schleierhaft, wie etwas, das ein derart großes Loch zu reißen vermochte, durch das Fenster ins Freie hatte schlüpfen können. Dann erblickte Richard sein Schwert. Er zerrte es unter einigen zersplitterten Planken hervor und lehnte es gegen den Fenstersims, wo es jederzeit griffbereit war, auch wenn er gar nicht so recht wusste, was er mit dem Schwert gegen dieses Etwas hätte ausrichten können, das durch die Wand gebrochen war, nur um Augenblicke später mit der Nacht zu verschmelzen.
Die Männer husteten von dem noch immer in der Luft hängenden dichten Staub. Im Schein der Laterne sah Richard, dass sie alle mit einer weißen Staubschicht bedeckt waren, die sie wie eine Schar von unwirklichen Gespenstern wirken ließ, bis er schließlich merkte, dass er selbst auch mit einer Schicht aus weißem Putz bedeckt war. Der einzige Unterschied war, dass er obendrein aus einem Dutzend kleiner Schnittwunden blutete und dieses Blut im Kontrast mit dem weißen Staub noch schauriger wirkte. Kurzerhand klopfte er sich einen Teil des Putzstaubs aus den Haaren, von Gesicht und Armen, dann schnappte er sich – aus Sorge, andere könnten noch verschüttet oder verletzt worden sein – eine Laterne von einem der in der Nähe stehenden Männer. Er erklomm den Schuttberg, hielt das Licht in die Höhe und spähte in das Dunkel auf der anderen Seite des Lochs, wo sich ihm ein erstaunlicher, wenn auch nicht gänzlich unerwarteter Anblick bot, denn er hatte ja gehört, dass die einzelnen Zwischenwände allesamt mit Gewalt durchbrochen worden waren. Sämtliche Zwischenwände wiesen mit ungeheurer Wucht heraus gebrochene Löcher auf, die in einer geraden Linie bis zur Rückseite des Gebäudes reichten, Löcher, die dem in seiner Zimmerwand exakt glichen und an deren Ende er durch die runde Öffnung in der hinteren Außenwand die Sterne funkeln sehen konnte.
Vorsichtig stieg er über die langen, scharfkantigen Holztrümmer hinweg, bis ein Teil des Schutthaufens unter seinem Gewicht nachgab und er seinen Fuß nur unter beträchtlichen Mühen wieder befreien konnte. Bis auf gelegentliches Husten war von den Männern so gut wie nichts zu hören, als sie mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Entsetzen den von einer unbekannten Macht verursachten Schaden begutachteten, einer ungeheuerlichen Macht, die anschließend in die Nacht entschwunden war.
Dann legte sich der Staub, und Richard erblickte Cara. Sie stand mitten in ihrem Zimmer, den Blick starr in die gleiche Richtung gerichtet wie er, nämlich auf das nach draußen führende Loch. Die Füße in Abwehrhaltung leicht gespreizt, den Strafer fest mit ihrer rechten Hand umklammert, kehrte sie ihm den Rücken zu. In diesem Augenblick stürzte Nicci, eine zuckende Flamme über ihrer offenen Hand, durch die zerschmetterte Tür in Richards Zimmer. »Richard, ist mit dir alles in Ordnung?«
Richard, immer noch oben auf dem Trümmerhaufen, rieb sich die linke Schulter und bewegte versuchsweise seinen Arm. »Schätze ja.«
Vor Ärger leise vor sich hin murmelnd, kletterte Nicci vorsichtig über den Schutt hinweg. »Habt Ihr eine Ahnung, was hier eigentlich passiert ist?«, fragte einer der Männer. »Ich bin nicht sicher«, erwiderte Richard. »Ist jemand verletzt?«
Die Männer nahmen sich reihum gegenseitig in Augenschein, bis einige erklärten, vermutlich nicht, alle, die sie kannten, seien nachweislich in Sicherheit. Ein anderer fügte hinzu, die anderen Zimmer im oberen Stock seien ohnehin nicht belegt gewesen.
Richard steckte den Kopf durch das dunkle Loch und rief: »Cara? Ist alles in Ordnung, Cara?«
Aber Cara antwortete nicht, noch rührte sie sich von der Stelle. Sie stand einfach da, als wäre sie in dieser Körperhaltung erstarrt.
Mit einem Gefühl wachsender Besorgnis stieg Richard auch das letzte Stück über das Chaos aus Brettern und zerbröckeltem Putz hinweg und kletterte, sich mit einer Hand an der Decke abstützend, um auf dem schwankenden Schutthaufen das Gleichgewicht zu wahren, durch das Loch in Caras Zimmer. Das Ausmaß der Zerstörung glich weitgehend dem in seinem Zimmer, auch wenn hier zwei Wände statt nur einer gewaltsam durchbrochen worden waren. Allerdings waren die Trümmer der zweiten Wand von der Wucht des Aufpralls bis in Richards Zimmer geschleudert worden. Das Glas ihres Fensters war ebenfalls zerborsten, die Tür dagegen hing, wenn auch schief, noch an ihrem Platz. Cara stand auf einer Linie genau zwischen beiden Löchern, wenn auch etwas näher an dem großen Nichts, das in Richards Zimmer führte. Der Boden rings um sie her war mit Trümmerteilen übersät; offenbar hatte nur ihr Lederanzug verhindert, dass sie von umherfliegenden Trümmern zerfetzt worden war. »Cara?«, rief Richard erneut, während er den unter seinen Füßen nachgebenden Trümmerhaufen hinabkletterte. Cara verharrte nach wie vor regungslos in dem dunklen Zimmer, den Blick noch immer starr in die Ferne gerichtet. Jetzt kletterte auch Nicci über die zersplitterten Bretter durch das Loch in der Wand. Als sie ihn eingeholt hatte, musste sie sich kurz an Richards Arm festhalten, um sich abzustützen. »Cara?« Nicci schob ihre Hand mit der Flamme darin um sie herum bis vor ihr Gesicht. Richard hielt die Laterne in die Höhe. Caras Augen waren stark geweitet und starrten blicklos ins Leere. In der Staubschicht auf ihrem Gesicht waren Tränenspuren zu erkennen. Sie hatte ihre Abwehrhaltung nach wie vor nicht aufgegeben, aber als er jetzt unmittelbar neben ihr stand, konnte er sehen, dass sie am ganzen Körper zitterte.
Er fasste sie am Arm, zog seine Hand aber sofort erschrocken wieder zurück. Sie war kalt wie Eis. »Cara? Könnt Ihr uns hören?« Nicci berührte sie an der Schulter, ehe sie ihre Hand, ebenso überrascht wie Richard, wieder zurückzog.
Cara zeigte keinerlei Reaktion, es war, als wäre sie an Ort und Stelle festgefroren. Nicci schob ihre Flamme dicht vor das Gesicht der Mord-Sith. Ihre Haut wirkte beinahe blassblau, wegen der Schicht aus weißem Staub war jedoch nicht genau zu erkennen, ob das wirklich zutraf oder nicht. Er wandte sich herum zu den vom schartigen Loch eingerahmten Gesichtern. »Könnte mir vielleicht jemand mit ihr zur Hand gehen?«
Augenblicklich kamen einige der Männer über den Trümmerhaufen hinweg in Caras Zimmer geklettert, was noch mehr Staub aufwirbelte. Jetzt, da immer mehr Laternen gebracht wurden, ließ Nicci die kleine Flamme erlöschen und trat näher an die Mord-Sith heran, während die Männer sich zu einem dichten Knäuel zusammendrängten und die Hexenmeisterin schweigend beobachteten. Die Stirn vor Konzentration tief zerfurcht, presste Nicci ihrer Gefährtin die Innenflächen ihrer Hände an die Schläfen – nur um sofort mit einem Aufschrei zurückzutorkeln. Richard konnte sie gerade noch mit seiner freien Hand am Ellbogen festhalten, sonst wäre sie rücklings über das Gewirr aus Schutt und Trümmerteilen gestolpert. »Bei den Gütigen Seelen«, entfuhr es Nicci leise, während sie wie nach einem unerwarteten Schmerz keuchend wieder zu Atem zu kommen versuchte.
»Was ist denn?«, fragte Richard.
Immer noch nach Luft schnappend, legte die Hexenmeisterin ihre Hände auf ihr Herz und versuchte, sich von dem unerwarteten Schrecken zu erholen. »Sie ist kaum noch lebendig.«
Richard wies mit dem Kinn zur Tür. »Wir sollten zusehen, dass wir sie von hier fortschaffen.«
Nicci nickte. »Und zwar nach unten, in mein Zimmer.«
Ohne groß nachzudenken, hob er Cara schwungvoll mit beiden Armen hoch. Zum Glück waren die Männer sofort zur Stelle, als sie ihn vor Schmerz zusammenzucken sahen. »Gütiger Schöpfer«, stieß einer hervor, als er ihr Bein packte, »sie ist so kalt wie das Herz des Hüters.«
»Nun macht schon«, sagte Richard, »helft mir, sie nach unten zu tragen.«
Nachdem sie sie angehoben hatten, ließen sich Caras Gliedmaßen mühelos bewegen, ohne jedoch völlig zu erschlaffen. Die Männer, die Richard halfen, Cara zu tragen, bewegten sich mit schlurfenden Schritten durch den Schutt, einer räumte mit einem Fußtritt die zersplitterte Tür aus dem Weg. Mit den Füßen voran schleppten sie sie die schmale Stiege hinunter, wobei Richard ihre Schultern übernahm. Unten angekommen, dirigierte Nicci sie in ihr Zimmer und hinüber zum Bett, wo sie Cara behutsam niederlegten, nachdem Nicci rasch noch die Decken unter der von der merkwürdigen Starre befallenen Frau weggerissen hatte. Kaum lag Cara sicher auf dem Bett, breitete Nicci die Decken über sie. Caras blaue Augen waren noch immer weit geöffnet und starrten, so schien es, in ein fernes Nichts. Ab und an bildete sich eine Träne in ihren Augenwinkeln und trat ihre zögernde Reise über ihre Wange an. Sie zitterte, allerdings nur am Oberkörper.
Richard bog ihre Finger auseinander und brachte sie dazu, ihren Strafer loszulassen, den sie immer noch fest umklammert hielt. In ihren Augen war keinerlei Regung zu erkennen. Er ließ die unerträglichen Schmerzen beim Berühren ihres Strafers über sich ergehen, bis er ihn endlich ihrem Griff entwunden hatte und ihn loslassen konnte, sodass er an dem um ihr Handgelenk befestigten Kettchen baumelte. »Ich möchte, dass ihr alle draußen wartet«, erklärte Nicci mit ruhiger Stimme, »und mir ein wenig Zeit lasst, um herauszufinden, was ich für sie tun kann.«
Sofort verließen die Männer das Zimmer, nicht ohne zu beteuern, sie würden sich wieder auf ihre Patrouillengänge begeben oder, für den Fall, dass sie gebraucht wurden, auf ihren Posten anzutreffen sein. »Und falls dieses Etwas noch einmal zurückkommt«, wies Richard sie an, »versucht auf keinen Fall, es aufzuhalten, sondern kommt mich sofort holen.«
Einer der Männer neigte leicht verwirrt den Kopf zur Seite. »Welches Etwas, Lord Rahl? Wonach sollen wir überhaupt Ausschau halten?«
»Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Alles, was ich sehen konnte, als es auf mich zugeschossen kam und anschließend durch das Fenster verschwand, war ein riesengroßer Schatten.«
Der Mann schaute nach oben. »Wenn es dieses Loch dort oben in die Wand gebrochen hat, wie soll es dann durch ein so kleines Fenster gepasst haben?«
»Das weiß ich selbst nicht«, gestand Richard. »Ich schätze, ich habe es wohl nicht besonders deutlich gesehen.«
Wieder richtete der Mann den Blick zur Decke, so als könnte er dort die Trümmer des darüber liegenden Stockwerks sehen. »Wir werden jedenfalls die Augen offen halten, Ihr könnt Euch darauf verlassen.«
In diesem Augenblick fiel Richard auf, dass sein Schwert noch im Zimmer lag. Er wäre es gern holen gegangen, mochte aber nicht von Caras Seite weichen.
Nachdem auch der Letzte das Zimmer verlassen hatte, ließ sich Nicci auf der Bettkante nieder und hielt Cara eine Hand gegen die Stirn. Richard ging neben ihr auf die Knie und fragte: »Was ist mit ihr, was meint Ihr?«
Nicci ließ ihre Hand auf Caras Stirn sinken. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
»Aber könnt Ihr denn gar nichts tun, damit sie sich wieder erholt?«
Nicci ließ sich lange Zeit mit ihrer Antwort. »Ich bin nicht sicher. Aber ich werde alles in meinen Kräften Stehende versuchen.«
Richard ergriff Caras noch immer zitternde, eiskalte Hand. »Was denkt Ihr, sollten wir ihr nicht die Augen schließen? Sie hat nicht ein einziges Mal geblinzelt.«
Nicci war einverstanden. »Ist vermutlich keine schlechte Idee. Ich glaube, der Staub treibt ihr die Tränen in die Augen.«
Behutsam, eins nach dem anderen, drückte Nicci ihr die Lider zu. Jetzt, da sie nicht mehr ins Leere starrte, war Richard sofort etwas wohler zumute.
Kurz darauf platzierte Nicci ihre Hand abermals auf Caras Stirn, während sie ihr die andere auf die Brust legte. Dann berührte sie sie an Handgelenk und Knöchel und schob ihr eine Hand unter den Nacken. Richard ging zum Waschtisch hinüber und kam mit einem nassen Lappen zurück, wusch vorsichtig Caras Gesicht und bürstete ihr einen Teil des Staubs und Stücke des Wandverputzes aus dem Haar. Die Eiseskälte ihrer Haut war selbst durch den feuchten Lappen hindurch zu spüren.
Angesichts der drückenden, feuchten Hitze war es Richard vollkommen unverständlich, wie ihr Körper so kalt sein konnte, doch dann fiel ihm wieder ein, dass auch die Luft schlagartig erkaltet war, als dieses schwarze Etwas unter lautem Getöse in sein Zimmer eingedrungen war, und er musste an das schmerzhafte Kältegefühl denken, als er es bei seinem Sprung aus dem Fenster gestreift hatte.
»Habt Ihr denn wirklich keine Ahnung, was mit ihr sein könnte?«, wiederholte Richard seine Frage. Gedankenversunken schüttelte Nicci den Kopf, ganz darauf konzentriert, die Innenflächen beider Hände auf Caras Schläfen zu pressen.
»Oder was dieses Etwas gewesen sein könnte, das durch die Wände gebrochen ist?«
Zerstreut hob Nicci den Kopf und sah ihn an. »Was?«
»Ich fragte, ob Ihr vielleicht eine Ahnung habt, was diesen Zustand hervorgerufen haben könnte. Was könnte dieses Etwas gewesen sein, das durch die Wände gebrochen ist?«
Die Frage schien sie zu verärgern. »Geh und warte draußen, Richard. Bitte.«
»Aber ich möchte hier bleiben, bei ihr.«
Behutsam nahm sie sein Handgelenk und löste seine Hand von Caras. »Du störst. Bitte, Richard, überlass das mir. Es ist einfacher, wenn du mir dabei nicht über die Schulter schaust.«
Es war Richard unangenehm, im Weg zu sein. »Wenn es ihr hilft.«
»Wird es ganz sicher«, sagte sie, bereits wieder der auf ihrem Bett liegenden Frau zugewandt. Er zögerte noch kurz und schaute zu, während Nicci bereits ganz davon in Anspruch genommen war, Cara eine Hand unter den Rücken zu schieben.
»Nun geh endlich«, murmelte sie.
»Dieses Etwas, das durch unsere Zimmer geschossen ist, war eiskalt.«
Nicci sah über ihre Schulter. »Kalt?«
Richard nickte. »Es war so kalt, dass ich meinen Atem sehen konnte, und wenn man ihm zu nahe kam, war die Kälte geradezu schmerzhaft.«
Nicci ließ sich seine Worte kurz durch den Kopf gehen, ehe sie sich abermals Cara zuwandte. »Danke für den Wink. Wenn ich kann, komme ich kurz raus und lasse dich wissen, wie es ihr geht. Versprochen.«
Richard fühlte sich hilflos. Einen Moment lang blieb er noch in der Tür stehen und beobachtete das kaum merkliche Auf und Ab von Caras flachem Atem, während der Schein der Lampe auf Niccis blondes Haar fiel, als sie sich über die Mord-Sith beugte, um festzustellen, was mit ihr nicht stimmte – denn er konnte sich des scheußlichen Gefühls nicht erwehren, genau zu wissen, was mit ihr nicht stimmte. Er befürchtete, der Tod selbst hatte sie gestreift.