Das Wichtigste, was ich in meiner Laufbahn als Politiker gelernt habe, ist die richtige Einschätzung repräsentativer Pflichten. Ich habe es im Grunde immer verachtet, dieses Angewiesensein auf Gönner, und dennoch muss der Politiker um der Zukunft des Landes willen in dieser Hinsicht häufiger über seinen Schatten springen. Es mag sein, dass öffentliches Händeschütteln, die Hochachtung der Spitzen der Gesellschaft für jene Kaste der Politikdarsteller einen Anreiz darstellt, für Menschen, die das Leben in der Öffentlichkeit verwechseln mit einem Leben für die Öffentlichkeit, für die Nation, für den kleinen Mann, der sich das Brot und die Kleidung vom Munde abspart. Und wer im Fernsehapparat sich auch nur fünfzehn Minuten den Nachrichten widmet, der wird mit tödlicher Sicherheit mindestens ein halbes Dutzend von jenen Mensch gewordenen Bücklingen sehen, die vor irgendwelchen wichtigen Personen kriechen. Ich habe derlei immer mit Ekel verfolgt und habe diverse Höflichkeitsbesuche nur um der Sache willen gequält auf mich genommen, um der Partei willen, etwa für das deutsche Volk, für die Erhaltung der Rasse oder einen neuen Mercedeswagen.
Gut, und für die Vierhundert-Quadratmeter-Wohnung am Prinzregentenplatz.
Und von mir aus letzten Endes auch für den Obersalzberg.
Es waren all dies aber Anschaffungen, die letztlich mit der Attraktivität des Führers auch die der Partei und damit der Bewegung steigerten. Wenn ich allein an die Besucherströme am Berghof denke, da kann keiner behaupten, das hätte irgendetwas mit Erholung zu tun gehabt! Oder der Besuch von Mussolini, grauenhaft! Es darf sich eben ein Führer nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen, oder nur zeitweise, sagen wir. Wenn seine Reichshauptstadt in Trümmern liegt, dann kann er schon einmal für eine geraume Zeit in einen Führerbunker gehen. Sonst aber gehört der Führer zu seinem Volke. Weshalb ich mich auch sehr über die Einladung aus München freute.
Es hatte mir bereits im späten August eine namhafte Gesellschafts-Zeitschrift geschrieben, die Schriftleiterin bat mich, ihrem Magazin anlässlich des wieder zu »Oktoberfest« zurückgetauften ehemaligen Großdeutschen Volksfests einen Besuch abzustatten. Bei Flashlight riet mir jeder zum Besuche dieser Veranstaltung, ich war zunächst zögerlich. Ich bin im ersten Abschnitt meiner Laufbahn niemals dort gewesen, allerdings hatten sich die Zeiten geändert und damit auch die Bedeutung dieser knapp zweiwöchigen Traditionsveranstaltung. Wie mir mehrfach bestätigt wurde, war aus dem Oktoberfest inzwischen ein Volksfest geworden, das ohne allzu große Beteiligung der Bevölkerung auskam. Wer in einem jener Festzelte sitzen und etwas zu sich nehmen wollte, musste Monate, manchmal Jahre vorher dafür einen Platz reservieren oder aber den Besuch auf Tageszeiten verschieben, zu denen ein anständiger Deutscher niemals dorthin gehen würde.
Nun würde selbstverständlich kein geistig gesunder Mensch eine Harmlosigkeit wie einen Volksfestbesuch Monate oder Jahre vorher planen. Die Folge war, so erfuhr ich, dass sich dort vormittags und des frühen Nachmittags vor allem unanständige Deutsche und von der Aura des berühmten Fests angezogene Ausländer und Touristen herumtrieben, die erbittert versuchten, schon zur Mittagszeit den Tag zum Abend zu machen. Zu dieser Zeit, so riet mir die Dame Bellini genauso wie Herr Sensenbrink, empfehle es sich, dort nicht zu erscheinen, weil das Erscheinen zu solchen Zeiten auf eine unbedeutende, ja entbehrliche Persönlichkeit schließen ließ. Die Abende hingegen gehörten ebenfalls nicht der örtlichen Bevölkerung, sondern den Konzernen jedweden Industriezweigs. Praktisch jede halbwegs namhafte Firma fühlte sich verpflichtet, für ihre Kunden oder die Presse sogenannte Wiesnbesuche zu arrangieren, manche Presseorgane waren jedoch aus Unzufriedenheit mit den Firmenereignissen oder den dort vorhandenen Gästen dazu übergegangen, sich selbst gleich einen passenden Wiesnbesuch zurechtzuschnitzen, ein, wie ich fand, sehr kluges, eigentlich regelrecht goebbelshaftes Vorgehen. Manche dieser Treffen, so versicherte man mir, konnten zwischenzeitlich an Bedeutung durchaus mit einem Opernballe mithalten. Und zu jenen qualitativ hochwertigen Treffen gehörte jenes des Magazins. Meine Zusage entpuppte sich obendrein als propagandistisch besonders wirksam, weil aufgrund meines vorherigen Fernbleibens von dem Feste gleich mehrere Boulevardzeitungen auf ihre Titelseiten schrieben: »Hitler zum ersten Mal auf der Wiesn«. Angesichts dieser Reibungslosigkeit, so dachte ich nicht unzufrieden, rückte die Organisation eines neuen »Völkischen Beobachters« zunehmend und immer weiter in den Hintergrund.
Ich war gegen Mittag in der Stadt angekommen und hatte die Zeit genutzt, einige lieb gewonnene Orte aufzusuchen. An der Feldherrnhalle verweilte ich kurz in Gedenken an das hier vergossene Blut treuer Kameraden, ich spazierte rührselig am Hofbräukeller vorbei, dann ging ich, ein wenig bange, zum Königsplatz. Doch wie jubelte mein Herz, als es all die herrlichen Bauten dort unversehrt sah: die Propyläen! Die Glyptothek. Die Antikensammlung! Und – ich hatte es kaum zu hoffen gewagt – auch der Führerbau und der Verwaltungsbau standen nach wie vor und wurden sogar noch genutzt! Dass der Königsplatz durch diese begnadeten Bauten erst vollendet wurde, war also nicht einmal diesen demokratischen Gesinnungsrichtern entgangen. Ich schlenderte frohgemut ein wenig durch Schwabing, wie von selbst führten meine Schritte in die Schellingstraße – und dort zu einem unverhofften Wiedersehen. Man kann sich kaum meine übergroße Freude vorstellen, als mich dort das Schild der Osteria Italiana begrüßte – hinter der sich nicht weniger verbarg als mein altes Stammlokal, die Osteria Bavaria. Ich wäre zu gerne eingekehrt, um eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen, ein frisches Mineralwasser – allein, die Zeit war bereits stark fortgeschritten, und es galt, ins Hotel zurückzukehren, wo mich des Abends eine Droschke abholte.
Die Ankunft an der Theresienwiese war ernüchternd. Polizei sperrte das Gelände großräumig ab, jedoch sorgte sie weder für Sicherheit noch für Ordnung. Ich konnte kaum aus dem Auto steigen, schon taumelten zwei extrem angetrunkene Gestalten auf mich zu und an mir vorbei auf die Rücksitze.
»Brrralleeiiiinschraaaße!«, murmelte einer von beiden, während der andere schon im Halbschlaf schien. Der Chauffeur, ein kräftiger Mann, entfernte daraufhin zunächst die beiden Trinker mit den Worten »Raus da, des is koa Taxi!« aus seinem Fahrzeug, bevor er mich zum Veranstaltungsort begleiten konnte. »Entschuldigen ’S’«, sagte er zu mir, »des is halt immer des mit dera Scheißwiesn.«
Wir gingen die wenigen Meter über die Straße zum Festgelände. Mein Eindruck: Es war kaum zu fassen, dass jemand auf die Idee kommen konnte, hier irgendeine Zusammenkunft von gesellschaftlicher Relevanz zu inszenieren. An den umzäunten Grundstücken rundum lehnten Betrunkene, die anhaltend auf die andere Seite des Zauns urinierten. Auf manche dieser Gestalten warteten Frauen gleich unsicheren Zustands, die sichtlich gerne dasselbe getan hätten, es aber wohl aus einem unterbewussten Rest Anstand heraus nicht wagten. Ein Pärchen versuchte, an eine Litfasssäule gelehnt Zärtlichkeiten auszutauschen. Er intendierte offenbar, ihr die Zunge in den Mund zu schieben, fand diesen jedoch nicht, weil sie nach unten wegglitt, und begnügte sich dann mit ihrer Nase. Sie öffnete, seine Zudringlichkeiten erwidernd, den Mund und rührte mit der Zunge planlos in der Luft. Dann rutschten beide erst langsam, dann rascher werdend, der Rundung der Säule folgend zu Boden. Sie lachte dabei kreischend und versuchte etwas zu sagen, konnte sich jedoch wegen fehlender Konsonanten nicht verständlich machen. Er kam unter ihr zu liegen, wühlte sich hervor, setzte sich kurz auf und versenkte dann wortlos eine Hand in ihrem Ausschnitt. Es war nicht gewiss, ob sie selbst es bemerkte, drei benachbarte Italiener hingegen sahen es mit Interesse und beschlossen, die Vorgänge aus größerer Nähe zu verfolgen. Für weiteres Aufsehen sorgte das entwürdigende Mühen nicht, auch und gerade nicht bei der Polizei, die damit beschäftigt war, Bewusstlose aufzulesen, von denen es reichlich gab.
Die Theresienwiese besitzt – entgegen ihres Namens – wenige bis gar keine Grünflächen, allein bei den kreisrund sie umgebenden Bäumen sind einige Fetzen Wiese, es hat sich dies seit meinem ersten Aufenthalte hier nicht geändert. In praktisch jedem dieser Wiesenfetzen fand sich, soweit ich das beobachten konnte, ein bis zur Bewusstlosigkeit Betrunkener, und wo noch keiner war, dort sah das Auge ohne große Mühe bereits jemanden hinstreben, wo er sofort zusammenbrach oder sich übergab oder auch beides. »Ist das immer so?«, fragte ich den Chauffeur.
»Freitags ist’s schlimmer«, sagte der Chauffeur gleichmütig. »Scheißwiesn!«
Ich kann es nicht erklären, aber plötzlich fiel mir siedend heiß der Grund für dieses menschliche Debakel ein. Es konnte sich nur um eine Entscheidung der NSDAP von 1933 handeln, die natürlich dazu gedacht gewesen war, die Beliebtheit der Partei beim Volke noch weiter zu steigern – man hatte seinerzeit den Bierpreis festgeschrieben. Anscheinend hatten sich seither allerdings auch andere Parteien auf diese Weise die Beliebtheit sichern wollen.
»Das sieht diesen Idioten ähnlich«, platzte ich heraus. »Haben die denn den Bierpreis nicht erhöht? 90 Pfennige für die Maß sind doch heute ein Witz!«
»Wieso 90 Pfennige?«, fragte der Chauffeur. »Die Maß kostet neun Euro! Mit Trinkgeld zehn.«
Ich sah im Vorübergehen die erstaunlichen Klumpen der Bierleichen. Irgendwie mussten diese Parteien bei aller Misswirtschaft doch einen unerwarteten Wohlstand zuwege gebracht haben. Nun ja, keinen Krieg zu führen sparte natürlich schon den einen oder anderen Betrag. Andererseits: Wenn man den Zustand des Volkes hier sah, musste selbst der Verblendetste zugeben, dass die Deutschen im Jahre 1942 oder 1944, ja selbst in bittersten Bombennächten besser beieinander gewesen waren als an diesem Septemberabend zu Beginn des dritten Jahrtausends.
Wenigstens körperlich.
Ich folgte kopfschüttelnd dem Chauffeur, der mich am Eingang des Festzeltes einer jungen blonden Dame überantwortete und dann zu seinem Fahrzeug zurückkehrte. Sie hatte Kabel am Kopfe, ein Mikrofon vor dem Mund und sagte lächelnd: »Hallo, ich bin die Tschill – Sie sind…?«
»Schmul Rosenzweig«, sagte ich, schon wieder ein wenig genervt. War ich denn so schwer zu erkennen?
»Danke. Rosenzweig… Rosenzweig…«, wiederholte sie, »hab ich hier gar keinen auf der Liste.«
»Himmel noch mal«, fluchte ich, »sehe ich aus wie ein Rosenzweig? Hitler! Adolf!«
»Bitte, sagen Sie das doch gleich«, klagte sie so vibrierend, dass mir meine Bemerkung fast schon wieder leidtat. »Was glauben Sie, wer hier alles herkommt – ich kann doch auch nicht alle kennen! Wenn dann auch noch jeder einen falschen Namen sagt. Vorhin hab ich die Frau vom Becker mit seiner letzten Freundin verwechselt, der hat mich schon total rund gemacht…«
Bedauern ist mir nicht fremd. Ein echter Führer fühlt mit jedem seiner Volksgenossen wie mit einem eigenen Kinde. Aber Mitleid hat noch niemandem geholfen.
»Jetzt nehmen Sie mal Haltung an«, sagte ich scharf. »Sie stehen auf diesem Posten, weil sich Ihr vorgesetzter Offizier auf Sie verlässt! Geben Sie Ihr Bestes, dann wird auch er Ihnen seine Unterstützung nicht versagen!«
Sie sah mich etwas verwirrt an, fasste aber – wie es im Schützengraben nicht selten vorkommt – gerade durch die barsche Ansprache etwas Mut, nickte und führte mich hinein zu der Veranstaltung in der oberen Etage des Zelts, wo ich sogleich der Schriftleiterin zugeleitet wurde. Es handelte sich um eine gereifte blonde Dame in einem Dirndl, mit blitzenden, blauen Augen, die ich mir dank ihrer aufgeweckten Art jederzeit als Büroleiterin in der Parteizentrale vorstellen konnte. Eine Zeitschrift hätte ich ihr nicht notwendigerweise anvertraut, obwohl, eine Klatschpostille mit Gesundheitstipps und Strickmustern, wer weiß, das mochte gerade angehen. Zudem war ihr vermutlich auch an Ansprache gelegen, sie sah aus, als habe sie schon vier oder fünf Kinder großgezogen und wäre wohl inzwischen reichlich einsam zu Hause.
»Ah«, strahlte sie, »der Herr Hitler!« Und ihre Augenwinkel blitzten verschmitzt, als hätte sie einen ganz ausgezeichneten Scherz gemacht.
»Richtig«, sagte ich.
»Mei, das ist aber schön, dass Sie da sind.«
»Ja, ich freue mich auch außerordentlich, gnädige Frau«, sagte ich, und bevor ich mehr antworten konnte, überzog sie ihr Gesicht mit einem noch glänzenderen Strahlen und drehte sich zur Seite, woraus ich schloss, dass nun wohl ein obligatorisches Foto gemacht würde. Ich blickte ernst in dieselbe Richtung, dann gab es einen Blitz und meine Audienz war beendet. Ich entwarf rasch einen kleinen Vierjahresplan, der vorsah, dass die Schriftleiterin schon im nächsten Jahr hier mindestens fünf Minuten mit mir plaudern würde und in dem darauf zwanzig – selbstverständlich nur theoretisch, denn bis dahin hatte ich vor, auf Einladungen wie diese dankend verzichten zu können. Da würde sie dann mit jemandem wie Göring vorliebnehmen müssen.
»Wir sehen uns ja sicher später noch«, flötete die Schriftleiterin, »ich hoffe, Sie haben ein bisschen Zeit für uns.« Worauf mich eine junge, volkstümlich gekleidete Frau weiterzerrte zu mehreren volkstümlich gekleideten Frauen.
Das war überhaupt eine der furchtbarsten Sitten, die mir jemals untergekommen war: Nicht nur die Schriftleiterin oder jene junge Frau, schlicht jede Frau in der gesamten Örtlichkeit fühlte sich verpflichtet, sich in ein Kleid zu pressen, das bemüht dem der Landbevölkerung nachempfunden war, das aber schon der erste Blick als geradezu schauerliche Imitation entlarvte. Nicht, dass man im Bund Deutscher Mädel nicht in eine vergleichbare Richtung gearbeitet hatte, allerdings hatte es sich dabei, wie der Name schon sagt, um Mädel gehandelt. Hier hingegen waren in überwiegender Mehrheit Damen versammelt, deren Mädelalter schon mindestens ein Jahrzehnt zurücklag, wenn nicht mehrere. Ich wurde an einen Biertisch geführt, an dem bereits mehrere Personen saßen.
»Was darf ich bringen?«, fragte eine Kellnerin, deren Dirndl wenigstens die Authentizität einer ehrlichen Arbeitskleidung besaß. »Eine Maß?«
»Ein stilles Wasser«, bat ich.
Sie nickte und verschwand.
»Oho, ein Profi«, sagte ein beleibter Farbiger am Tischende, der neben einer blassen Blonden saß, »aber du mussen bestellen in ein Maßkrug! Das sieht besser aus fur die Fotografen. Glaub mir, ich mach das jetzt seit funfzig Jahre.« Dabei grinste er unglaublich breit und enthüllte unbegreifliche Zahnmengen. »Wie sieht das denn aus – auf der Wiesn mit ein Wasserglas?«
»Ach was, stille Wasser sind tief«, sagte mir gegenüber eine etwas verlebt wirkende Dirndlträgerin, die – wie mir später zu Ohren kam – ihren Lebensunterhalt in einer jener hingeschluderten Spielserien verdiente. Das heißt, wenn sie nicht gerade in einer anderen Sendung mitwirkte, die, wenn ich recht gehört hatte, darin bestand, dass man mit anderen Figuren gleichartiger Drittklassigkeit in ein Urwald ging und sich dabei beobachten ließ, wie man in Gewürm und Exkrementen watete.
»Sie machen ja lustige Sachen, ich hab schon einiges von Ihnen gesehen«, sagte sie, nahm einen Schluck aus ihrem Maßkruge und beugte sich vor, um mir einen Einblick in ihren Ausschnitt zu gewähren.
»Sehr erfreut«, sagte ich, »ich habe auch schon ein oder zwei Dinge von Ihnen gesehen.«
»Muss ich Sie kennen?«, fragte ein junger blonder Mann schräg vis-à-vis.
»Aber sicher«, sagte der Maßkrugneger, während er einem anderen jungen Mann mit einem dicken Filzstift ein Foto signierte, »das ist der Hitler vom Wizgür. Freitags bei MyTV! Oder nein, der hat jetzt ein eigene Sendung. Mussdu gucken, du schmeißt dich weg.«
»Aber ganz anders als sonst, das ist irgendwie auch politisch«, sagte der verlebte Ausschnitt, »das ist fast wie Harald Schmidt!«
»Mit dem kann ich ja nicht so viel anfangen«, sagte der Blonde und wandte sich zu mir. »Sorry, das ist jetzt nicht persönlich, aber Politik, ich finde, wir ändern hier doch eh nichts. Diese ganzen Parteien und so, das ist doch alles eine Suppe.«
»Sie sprechen mir aus der Seele«, sagte ich, während die Kellnerin mein Mineralwasser vor mich stellte. Ich nahm einen Schluck und blickte über den Tisch hinweg hinunter in den Hauptsaal des Festzelts, um dem örtlichen Schunkeln zuzusehen. Niemand schunkelte. Alles stand auf den Biertischen und Bänken, mit Ausnahme derer, die gerade herunterfielen. Man schrie nach einem Anton. Ich versuchte mich zu erinnern, ob Göring nach seinen Festbesuchen jemals von einer derartigen Massenverwahrlosung berichtet hatte, fand aber in meinem Gedächtnis keinerlei Hinweise darauf.
»Wo kommen Sie her«, fragte die verlebte Dame. »Sie sind aus Süddeutschland, nicht wahr?« Der Ausschnitt wurde mir erneut hingehalten wie ein Klingelbeutel.
»Aus Österreich«, sagte ich.
»Wie der echte!«, sagte der Ausschnitt.
Ich nickte und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Man hörte ein Kreischen, dann versuchten einige der Damen in ihren lachhaften Kleidern ebenfalls auf Bierbänke zu steigen und andere zum Mitmachen zu bewegen. Es hatte wenig Animierendes, diese Damen in ihrer zwanghaft guten Laune, die zugleich etwas furchtbar Verzweifeltes ausstrahlte. Vielleicht trog der Schein auch, und es lag nur an den häufig stark geschwollenen Lippen, die den Mundpartien allen Anstrengungen zum Trotz einen schmollenden, sogar leicht beleidigten Zug angedeihen ließ. Ich besah beiläufig die Lippen des verlebten Ausschnitts gegenüber. Sie wirkten normal, immerhin.
»Ich mag die Aufspritzerei auch nicht«, sagte der Ausschnitt.
»Verzeihung?«
»Sie haben doch auf meinen Mund gesehen, oder?«
Sie nahm einen Schluck Bier. »Ich mag da keinen Arzt ranlassen. Obwohl ich mir manchmal denke, ich hätte es damit leichter. Man wird ja nicht jünger.«
»Einen Arzt? Sind Sie krank?«
»Sie sind süß«, sagte der Ausschnitt und beugte sich über den Tisch, dass man den Inhalt hätte auffangen mögen. Sie griff an meine Schulter und drehte sie so, dass wir beide in dieselbe Richtung sahen. Sie roch deutlich nach Bier, wenn auch noch nicht im unangenehmen Ausmaße. Dann begann sie mit dem leicht schwankenden Zeigefinger der Rechten von links nach rechts die verschiedensten Damen abzudeuten: »Mang. Gubisch. Mang. Prag. Weißnich. Mang. Mühlbauer, schon länger her. Weißnich, weißnich. Mühlbauer. Tschechien. Mangmang. Irgend’n Pfuscher, dann Mang, und bezahlt hat die Reparatur RTL 2 oder Pro Sieben oder die Produktionsfirma, für irgend so einen Report.« Dann ließ sie sich wieder auf ihren Sitz sinken und sah mich an.
»Sie haben doch auch was machen lassen, oder?«
»Ich habe was machen lassen?«
»Diese Ähnlichkeit, ich bitte Sie! Die ganze Branche rätselt schon, wer das hingekriegt hat. Obwohl«, und hier nahm sie einen weiteren großen Schluck Bier, »wenn Sie mich fragen: Man sollte den Kerl verklagen.«
»Gnädige Frau, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden!«
»Von Operationen«, sagte sie genervt. »Und tun Sie nicht so, als hätte es keine gegeben. Das ist doch albern!«
»Selbstverständlich gab es Operationen«, sagte ich irritiert. Sie war auf ihre Art nicht unsympathisch. »Seelöwe, Barbarossa, Zitadelle…«
»Nie gehört. Waren Sie zufrieden?«
Unten im Saal spielte man »Flieger, grüß mir die Sonne«. Das stimmte mich wohlwollend nostalgisch. Ich seufzte. »Anfangs war es ganz in Ordnung, aber dann gab es Komplikationen. Nicht, dass die Engländer besser gewesen wären. Oder die Russen… Aber trotzdem.«
Sie musterte mich. »Man sieht keine Narben«, sagte sie fachmännisch.
»Ich will nicht klagen«, sagte ich, »die tiefsten Wunden schlägt das Schicksal in unseren Herzen.«
»Da haben Sie recht«, sagte sie lächelnd und hielt mir ihr Bier entgegen. Ich erwiderte ihren Gruß mit meinem Mineralwasser. Ich versuchte weiterhin, die seltsame Gesellschaft zu durchschauen. Generell war hier die Jugend kaum vertreten, es galt jedoch, sich so zu benehmen, als sei man gerade erst zwanzig. Daher rührte wohl die Dekolleté-Parade, aber auch das Benehmen Einzelner. Es war befremdlich. Sobald mich einmal dieser Eindruck befallen hatte, ließ er mich nicht mehr los. Es waren all diese Männer, die nicht in der Lage waren, den körperlichen Verfall mannhaft zu ertragen und mit geistiger Arbeit oder auch nur wenigstens einer gewissen Reife zu kompensieren. All diese Frauen, die sich nicht nach getaner Aufzucht ihrer Kinder für das Volk zufrieden zurücklehnten, sondern gebärdeten, als hätten sie jetzt und nur jetzt die unwiederbringliche Gelegenheit, ihre verblühte Jugend für wenige Stunden zurückzufordern. Man hätte jede dieser Figuren am Kragen packen und anschreien mögen: »Reißen Sie sich zusammen! Sie sind eine Schande für sich und für Ihr Vaterland!« Solcherart grübelte ich, als jemand auf den Tisch zutrat und mit den Fingerknöcheln darauf klopfte.
»Gudn Aamd«, sagte er mit dem unverkennbaren Dialekt, der mich immer so sehr an die wunderschöne Stadt Streichers erinnerte. Er hatte lange dunkle Haare, er mochte Mitte vierzig oder älter sein und hatte offenbar seine Tochter dabei.
»Der Lothar!«, sagte der verlebte Ausschnitt und rückte etwas zur Seite. »Setz dich her!«
»Naa«, sagte Lothar, »i bin ner blos ganz kurz do. Ich wolld aber amal sagn, des is fei guud, was du da machsd. Ich hobb die Nummer am letztn Freidooch gsehn, des is scho lusdich, obber des is auch einfach wahr, was du sagsd. Des mit Eurobba un dem ganzn Zeuch! Und in der Wochn dervor, des middi Sozialdings…«
»Sozialschmarotzer«, ergänzte ich.
»… genau«, sagte er, »des und des middi Kinder. Die Kinder sin ja wirglich unser Zuckumbfd. Du bringsd es echd affn Bunkt. Des wolld i der blous amal sagn.«
»Danke«, sagte ich. »Das freut mich. Unsere Bewegung braucht jede Unterstützung. Es würde mich freuen, auch Ihr Fräulein Tochter zu den Unterstützern rechnen zu dürfen?«
Er wirkte plötzlich wütend, dann lachte er hell auf und wandte sich zu seiner Tochter. »Er widder. Und immer so knübblhardd! Genau dou hie, wo’s richdich weh dudd.« Dann klopfte er wieder mit den Knöcheln auf den Tisch: »Tschau, mir sehng sich!«
»Sie wissen aber, dass das nicht seine Tochter ist, oder?«, fragte der Ausschnitt, als Lothar gegangen war.
»Ich habe es angenommen«, sagte ich, »natürlich nicht biologisch, rein rassisch geht das ja nicht, ich nehme an, er hat das Mädchen adoptiert. Ich habe das schon immer befürwortet, bevor so ein armes Ding elternlos im Waisenhaus aufwächst…«
Der Ausschnitt rollte mit den Augen.
»Können Sie auch mal was ganz Normales sagen?«, seufzte sie. »Ich muss mal für kleine Mädchen! Laufen Sie nicht weg! Sie sind vielleicht furchtbar, aber Sie sind wenigstens nicht langweilig.«
Ich nahm einen Schluck Wasser. Ich überlegte, wie ich diesen Abend bewerten sollte, als ich hinter mir eine größere Unruhe spürte, eine Dame mit einem größeren Pulk an Bildberichterstattern. Die Dame schien eine der Hauptattraktionen des Ereignisses zu sein, da sie praktisch ununterbrochen Fotografen und Fernsehkameras anzog. Sie hatte einen südländischen Teint, was ihr Dirndl besonders seltsam wirken ließ, und ihr Dekolleté war geradezu grotesk gefüllt. Konnte man die Gesamterscheinung jedoch noch als ansehnlich in einem sehr vulgären Sinn betrachten, versiegte der Eindruck sofort, sobald sie den Mund öffnete. Sie sprach in einer Tonhöhe jenseits aller mir bekannten Kreissägen. Da man dies auf Fotografien nicht hört, war den Bildberichterstattern derlei natürlich gleichgültig. Sie war gerade dabei, etwas in eine Kamera zu kreischen, als ein Fotograf mich in ihrem Hintergrund erblickte und die Dame an meinen Tisch bugsierte, offenbar um ein Bild von uns gemeinsam zu machen. Der Dame schien dies unangenehm.
Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Man konnte sehen, wie hinter den vordergründig lachenden Augen eine erbarmungslose Rechenmaschine kalkulierte, ob dieses Foto ihr nun einen Vorteil zu sichern vermochte oder nicht. Was mir half, dies zu durchschauen, war, dass in meinem Kopfe dieselbe Kalkulation ablief, allerdings erheblich schneller, zudem mit negativem Ausgange. Sie hingegen schien noch immer zu keinem Ergebnis gekommen, man spürte es an ihrem Zögern. Ihr schienen die Folgen ungewiss und daher ein Risiko, dem sie sich lieber mit einem Scherzwort entzogen hätte. Doch hatte zu diesem Zeitpunkt einer der hinzugekommenen Fotografen bereits das Schlagwort »Die Schöne und das Biest« in die Schlacht geworfen, worauf die Meute der Bildberichterstatter nicht mehr aufzuhalten war. Also trat die exotische Rechenmaschine die Flucht nach vorne an und stürzte sich mit einem kreischenden Lachen auf mich.
Dieser Typ Frau ist nicht neu, es gab ihn bereits vor siebzig Jahren, wenn auch nicht derart prominent. Es waren und sind dies damals wie heute Frauen von maßlosem Geltungsdrang und geringem Selbstwertgefühl, das sie beschwichtigen möchten, indem sie eifrig all ihre vermeintlichen Mängel zu verbergen suchen. Aus unbegreiflichen Gründen hält jener Typus Frau dazu immer nur eine Methode für geeignet – sie versuchen, das Geschehen ins Lächerliche zu ziehen. Es ist der gefährlichste Typ Frau, der einem Politiker begegnen kann.
»Mensch, du«, quietschte sie auf und versuchte sich an meinen Hals zu werfen, »das ist ja supi! Darf ich Adi zu dir sagen?«
»Sie dürfen Herr Hitler zu mir sagen«, erwiderte ich nüchtern.
Manchmal genügt das, um die Leute zu vertreiben. Doch sie setzte sich stattdessen auf meinen Schoß und sagte: »Du, das ist ja dufte, Herr Hitler! Was machen wir beide denn jetzt für die lustigen Fotografen? Hmmmduuu?«
Man hat in Situationen wie diesen alles zu verlieren und nichts zu gewinnen. Und neunundneunzig von hundert Männern hätten hier die Nerven verloren und den Rückzug angetreten, unter Vorwänden wie »Frontbegradigung« oder »Neuaufstellung der Truppenteile«. Ich habe das oft genug beobachtet, damals im russischen Winter 1941, der mit minus 30 Grad, minus 50 Grad so überraschend über meine Soldaten hereingebrochen ist. Damals hat es auch nicht an Leuten gefehlt, die sagten: »Zurück, zurück!« Ich allein habe die Nerven behalten und habe gesagt: Nichts da, keinen Meter zurück! Wer weicht, wird erschossen. Napoleon hat versagt, aber ich allein habe die Front gehalten, und im Frühjahr haben wir die krummbeinigen sibirischen Bluthunde gehetzt wie die Hasen, über den Don, bis Rostow, bis nach Stalingrad und dann so weiter, ich will da jetzt nicht unnötig ins Detail gehen.
Jedenfalls kam ein Rückzug damals nicht infrage und auch nicht in dieser unangenehmen Bierzeltsituation. Die Lage ist niemals aussichtslos, wenn man den fanatischen Willen zum Sieg hat. Man denke nur an das Wunder des Hauses Brandenburg 1762. Zarin Elisabeth stirbt, ihr Sohn Peter schließt Frieden, Friedrich der Große ist gerettet. Hätte Friedrich vorher kapituliert, hätte man kein Wunder, kein Königreich Preußen, kein gar nichts, nur eine tote Zarin. Viele sagen, mit Wundern kann man nicht rechnen. Ich sage: doch! Man muss nur so lange warten, bis sie auch kommen. Bis dahin gilt es eben, in der Stellung auszuharren. Eine Stunde, ein Jahr, ein Jahrzehnt.
»Sehen Sie, gnädige Frau«, sagte ich, um Zeit zu gewinnen, »ich freue mich ja so, wieder hier zu sein, hier im schönen München, in meiner Hauptstadt der Bewegung – wussten Sie das?«
»Nein, wie interessant«, quietschte sie ratlos und hob bereits ihre Arme, um mir durch die Frisur zu fahren. Es ist für solche Frauenzimmer weniges leichter, als Autoritäten herabzuwürdigen, indem man deren Äußeres beschädigt. Ich fand, wenn die Vorsehung ein Wunder in ihrer Planung bereithielt, war es jetzt an der Zeit.
Plötzlich hielt mir jemand aus der Reihe der Fotografen einen dicken schwarzen Stift unter die Nase.
»Signieren Sie doch das Dirndl«, sagte er.
»Das Dirndl?«
»Aber klar!«
»Ja! Super!« Letzteres kam aus den Reihen seiner Kollegen.
Die niedersten Instinkte des Menschen sind die zuverlässigsten Verbündeten, vor allem wenn man sonst keine hat. Selbstverständlich hatte die fragwürdige Frau kein Interesse an einem signierten Kleid. Die Fotografen jedoch drängten darauf, weil sie eine Variante des üblichen anzüglichen Ausschnittfotos witterten. Und gegen deren Begehr konnte sie nur begrenzt ankämpfen. Wer durch das Schwert lebt, wird durch das Schwert fallen, selbst wenn das Schwert nur ein Fotoapparat ist. Sie nickte daraufhin mit einem quietschenden »Super!«. Ich dachte, es wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, den Feind hinzuhalten, vielleicht gar neue Truppen heranzuführen.
»Sie gestatten, gnädige Frau?«
»Aber nur auf den Stoff«, quietschte sie zögerlich. »Und nicht so groß.«
»Gewiss«, sagte ich und machte mich ans Werk. Jede Sekunde Zeitgewinn zählte doppelt, also ergänzte ich meine Unterschrift noch durch einige Schmuckelemente. Ich kam mir schon selbst blöd vor, ich musste schließlich aufhören, sonst hätte es ausgesehen wie bei kleinen Mädeln, die sich Bildlein ins Poesiealbum malen.
»Fertig«, sagte ich bedauernd und setzte mich auf.
Irgendein Fotograf sagte »Uiuiui«. Die Dame folgte seinem Blick.
Ich sah überrascht, wie sie entsetzt die Augen aufriss.
»Verzeihen Sie«, sagte ich, »die Winkel sind wohl etwas unsauber geworden. Auf einem herkömmlichen Zeichenblock wäre das natürlich nicht passiert. Wussten Sie, dass ich einmal Maler werden…«
»Sind Sie wahnsinnig?«, kreischte sie und sprang von meinem Schoße auf. Ich konnte es kaum glauben. Das Wunder der Theresienwiese.
»Entschuldigung, gnädige Frau«, sagte ich, »ich verstehe nicht recht?«
»Ich kann doch nicht mit einem Hakenkreuz auf der Brust über die Wiesn rennen!«
»Aber selbstverständlich können Sie das«, sagte ich beschwichtigend, »wir haben ja nicht mehr 1924. In diesem Lande gibt es vielleicht keine vernünftige Regierung, aber auf die Meinungsfreiheit lassen diese parlamentarischen Schwätzer ja nichts kommen und…«
Sie hörte schon überhaupt nicht mehr zu und rieb zeternd derart heftig an ihrem Ausschnitt herum, dass es beinahe frivol wirkte. Und auch wenn mir die Verzweiflung nicht ganz nachvollziehbar war, schien doch die Lage gerettet. Auf den Fotos war sie diejenige, die nicht gut aussah. Die Fernsehbeiträge waren genau genommen noch besser, man konnte gut verfolgen, wie sie hochschnellte und mit einem unschön verzerrten Gesicht und einer Flut von Beschimpfungen nicht im Mindesten mehr heiter wirkte. Die meisten Beiträge endeten im Übrigen damit, wie sie wenige Minuten später entrüstet in einer Droschke abfuhr, erstaunliche Kraftausdrücke verschleudernd.
Insgesamt hätte ich freilich einen etwas würdevolleren Auftritt bevorzugt. Allerdings war das Resultat unter den gegebenen Umständen mehr als akzeptabel, die eigenen Verluste schienen mir in jedem Falle geringer als die des Gegners. Das Volk liebt stets noch den wehrhaften Sieger, der sich zu verteidigen weiß, der eine solche Person mit nicht mehr Aufwand vertreibt als eine lästige Fliege.
Ich wollte mir gerade ein weiteres Mineralwasser bestellen, als schon eines auf den Tisch gestellt wurde. »Mit einem schönen Gruß von dem Herrn dort«, sagte die Kellnerin und wies in eine Richtung. Ich blickte durch das Durcheinander von Menschen und sah etliche Tische entfernt eine blonde Gestalt mit der Gesichtsfarbe eines Wiesnhendls. Die Falten im Gesicht verliehen der Gestalt das Aussehen eines sehr alten Luis Trenker und ergaben zusammen genommen so etwas wie ein bizarres Grinsen. Als er meinen Blick aufnahm, hob jener Herr seinen Arm zu einer Winkbewegung, die in einer Faust mit aufgerichtetem Daumen endete, dazu versuchte er so verzweifelt wie vergeblich, das ledrige Grinsen noch zu verbreitern.
Ich rieb mir die Augen und beschloss, so bald als möglich aufzubrechen. Es war denkbar, dass die Getränke hier verunreinigt waren. Denn direkt neben jenem Herrn saß eine exakte Kopie jener Frau, die doch soeben mit dem Hakenkreuz auf der Brust das Zelt verlassen hatte.