Einerseits juckte es mich in den Fingern, die vermaledeiten Marken herauszuholen und Vater in die Hand zu drücken, aber Inspektor Hewitt hatte mich bei der Ehre gepackt. Ich konnte Vater nicht etwas überlassen, das womöglich gestohlen war und ihn noch mehr hätte belasten können.
Zum Glück merkte Vater nichts. Nicht einmal ein weiterer Blitz, gefolgt von lautem Krachen und ausgiebigem Donnergrollen konnte ihn in die Gegenwart zurückholen.
»Der Rächer mit dem TL wurde natürlich der Grundstein zu Dr. Kissings Sammlung«, fuhr er fort. »Es war allgemein bekannt, dass es nur noch zwei Exemplare dieser Marke gab. Die andere mit der Kennzeichnung AA war nach Königin Viktorias Tod auf ihren Sohn Edward VII. und nach dessen Tod auf seinen Sohn Georg V. übergegangen, in dessen Sammlung sie bis 1925 verblieb, bis sie am helllichten Tag auf einer Briefmarkenausstellung gestohlen wurde. Sie ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.«
Ha!, dachte ich. Laut fragte ich jedoch: »Und was wurde aus der T L?«
»Die wurde ja, wie wir gehört haben, im Safe des Rektors von Greyminster verwahrt. Dr. Kissing holte sie ab und zu heraus, um sich, wie er uns einmal anvertraute, ›diebisch daran zu erfreuen, aber auch, um mich an meine bescheidenen Anfänge zu erinnern, für den Fall, dass ich die Neigung entwickeln sollte, mich für etwas Besseres zu halten.‹
Anderen Leuten zeigte er seinen Rächer von Ulster nur
Ich legte die Hand auf meine Tasche. Meine Fingerkuppen kribbelten, als das Papier leise knisterte.
»Unser alter Hausleiter, Mr Twining, konnte sich gut daran erinnern und wusste noch, dass im Arbeitszimmer des Rektors in jener Winternacht noch lange Licht gebrannt hatte.
Womit ich wieder bei Horace Bonepenny wäre.«
Ich hörte es Vaters Stimme deutlich an, dass er sich wieder seiner eigenen Vergangenheit zuwandte, und vor Aufregung lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Endlich würde ich die Wahrheit erfahren.
»Unterdessen war aus Bony nicht nur ein gewiefter Zauberkünstler, sondern ein ehrgeiziger, vorlauter junger Mann mit unverfrorenem Auftreten geworden, der seinen Willen meistens durchsetzte, indem er schlicht seine Ellenbogen skrupelloser benutzte als seine Mitschüler.
Neben dem Taschengeld, das er von den Anwälten seines Vaters erhielt, verdiente er sich eine schöne Stange Geld dazu, indem er in und um Greyminster als Zauberer auftrat, anfangs bei Kindergeburtstagen, später dann, als sein Selbstvertrauen
Ich selbst hatte damals außerhalb des Unterrichts wenig mit ihm zu tun. Da er aufgrund seiner Begabung unserem Magischen Zirkel längst entwachsen war, nahm er nicht mehr daran teil und äußerte sich angeblich herablassend über die ›Amateurscharlatane‹, die der Gruppe weiter die Treue hielten.
Da die Mitgliederzahl mit der Zeit immer weiter schrumpfte, verkündete Mr Twining schließlich, er werde die ›Zunft der Illusionisten‹, wie er den Zirkel nannte, auflösen und sich mehr um den Briefmarkenclub kümmern.
Ich kann mich noch genau an das letzte Treffen erinnern. Es war an einem Abend im Frühherbst, das erste Treffen im neuen Jahr, als unversehens Bony auftauchte, breit grinsend, leutselig und übertrieben kameradschaftlich. Ich hatte ihn seit Ende des Schulhalbjahres nicht mehr gesehen, und jetzt kam er mir irgendwie wie ein Fremdkörper vor, viel zu raumgreifend für Mr Twinings kleines Zimmer.
›Sieh da, Bonepenny‹, begrüßte ihn Mr Twining, ›welch unverhoffte Freude. Was führt Sie denn in unsere bescheidenen Hallen?‹
›Meine Füße!‹, rief Bony, und die meisten von uns lachten.
Dann ließ er seine Pose fallen. Von einem Augenblick auf den anderen war er wieder ganz Schuljunge, ehrerbietig und voller Bescheidenheit.
›Sagen Sie, Sir, ich habe die ganzen Ferien über darüber nachgedacht, ob Sie den Direx nicht dazu überreden könnten, uns mal diese komische Briefmarke zu zeigen.‹
Mr Twinings Stirn legte sich in Falten. ›Diese komische Briefmarke, wie Sie sich auszudrücken belieben, gehört zu den Kronjuwelen der britischen Philatelie, und ich würde nie und
›Aber Sir! Denken Sie doch an die Zukunft! Wenn wir Jungen eines Tages erwachsen sind … wenn wir selbst Familie haben …‹
Wir anderen grinsten einander verlegen an und malten mit den Schuhspitzen Muster in den Teppich.
›Dann kommt es doch zu Szenen wie in Heinrich V., Sir‹, fuhr Bony fort, ›und jene Familien in Engelland werden einst verfluchen, dass sie nicht in Greyminster gewesen sind und einen Blick auf den berühmten Rächer von Ulster erhaschen durften! Ach bitte, Sir, bitte!‹
›Für Ihre Kühnheit haben Sie eine Eins plus verdient, Bonepenny, und für Ihre Verhohnepipelung von Shakespeare eine Kopfnuss. Andererseits...‹
Wir sahen, dass sich Mr Twining erweichen ließ. Ein Ende seines Schnurrbartes hob sich kaum wahrnehmbar.
›Ach, bitte, Sir!‹, fielen wir nun alle ein.
›Na ja …‹, sagte Mr Twining.
Und so kam es tatsächlich zustande. Mr Twining sprach mit Dr. Kissing, und dieser Ehrenmann, der sich gebauchpinselt fühlte, weil sich seine Schüler für seinen Schatz interessierten, stimmte bereitwillig zu. Die Besichtigung wurde für den darauffolgenden Samstagabend nach dem Gottesdienst angesetzt und sollte in den Wohnräumen des Rektors stattfinden. Die Einladung galt nur für Mitglieder des Briefmarkenclubs, und Mrs Kissing würde den Abend mit Kakao und Keksen krönen.
Das Zimmer war völlig verqualmt. Bob Stanley, der mit Bony gekommen war, schmauchte hemmungslos einen dicken Sargnagel, und niemand schien sich daran zu stören. Obwohl die Oberstufler gewisse Vorrechte genossen, war es das erste Mal, dass ich miterlebte, wie sich einer von ihnen vor den Augen des Rektors einen Glimmstängel anzündete. Ich traf als
Dr. Kissing war, wie alle bedeutenden Schulleiter, kein unbegabter Selbstdarsteller. Er plauderte über dieses und jenes, über das Wetter, die Kricket-Ergebnisse, die Spenden der Ehemaligen, den besorgniserregenden Zustand der Fliesen im Anson House. Damit spannte er uns natürlich auf die Folter.
Erst als wir alle kaum mehr an uns halten konnten, sagte er: ›Herrje, jetzt hätte ich beinahe vergessen, dass Sie ja hergekommen sind, um einen Blick auf meinen berühmten Papierschnipsel zu werfen.‹
Inzwischen brodelten wir wie ein ganzes Zimmer voller Teekessel. Dr. Kissing ging zu seinem Wandsafe. Seine Finger huschten in einem komplizierten Tanz über die Drehknöpfe des Kombinationsschlosses.
Es machte ein paarmal Klick, dann öffnete sich die schwere Tür. Dr. Kissing griff in den Safe und holte ein blechernes Zigarettenetui heraus. Ein ganz gewöhnliches Gold-Flake-Zigarettenetui! Das rief natürlich ein paar Lacher hervor, kann ich dir sagen. Ich überlegte unwillkürlich, ob er das verbeulte Ding wohl auch dem König präsentiert hatte.
Ein Raunen ging durch uns Anwesende, dann legte sich Stille über den Raum und Dr. Kissing klappte den Deckel auf. In der Dose lag, auf etliche Lagen Löschpapier gebettet, ein winziger Umschlag: viel zu klein, viel zu harmlos, hätte man denken sollen, um einen derart kostbaren Schatz zu bergen.
Dr. Kissing zog mit großer Geste eine Pinzette aus seiner Westentasche, nahm damit die Briefmarke so behutsam, wie ein Sappeur den Zünder einer nicht detonierten Bombe entfernt, aus dem Umschlag und legte sie auf das Löschpapier.
Wir drängten uns dicht um ihn, drückten und schoben, um besser sehen zu können.
›Vorsicht, meine Herren‹, mahnte Dr. Kissing. ›Vergessen
Da lag sie nun, die sagenumwobene Marke, sah genau so aus, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte. Dennoch war ich überwältigt. Wir konnten kaum glauben, dass wir uns im selben Raum aufhielten wie der Rächer von Ulster.
Bony stand dicht hinter mir und beugte sich über meine Schulter. Ich spürte seinen warmen Atem im Nacken und glaubte, Schweinepastete und Bordeaux zu riechen. Hat er getrunken?, überlegte ich.
Dann geschah etwas, das ich bis an mein Lebensende nicht vergessen werde und wahrscheinlich nicht mal dann. Bony schob sich blitzschnell nach vorn, ergriff die Briefmarke und hielt sie wie ein Priester die Hostie zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe.
›Aufgepasst, Sir!‹, rief er. ›Ein Zaubertrick!‹
Wir waren alle wie gelähmt. Ehe einer von uns auch nur mit der Wimper zucken konnte, hatte Bony ein Streichholz aus der Tasche gezogen und es mit dem Fingernagel angerissen. Jetzt hielt er die Flamme an eine Ecke des Rächers.
Die Marke wurde schwarz und schnurrte rasch zusammen, ein kleines Flämmchen stieg auf, dann lag nur noch ein hässliches Fleckchen Asche auf Bonys Handfläche. Bony hob beide Hände und intonierte mit Grabesstimme:
Asche zu Asche, Staub zu Staub
Kriegt dich der König nicht,
wirst du des Teufels Raub!
Es war entsetzlich. Alle waren stumm vor Schreck. Dr. Kissing stand mit offenem Mund da, und Mr Twining, der uns den Zutritt zu seinem Heiligtum verschafft hatte, sah aus, als hätte ihn jemand ins Herz geschossen.
›Ist doch bloß ein Trick, Sir‹, rief Bony da und setzte sein
Er griff mit der Rechten nach meiner linken Hand, mit der Linken packte er die Hand von Bob Stanley.
›Stellt euch im Kreis auf‹, kommandierte er. ›Gebt euch die Hände, und lasst uns beten!‹
›Schluss damit!‹, rief Dr. Kissing. ›Schluss mit der Blasphemie! Legen Sie die Marke wieder in das Etui, Bonepenny.‹
›Aber, Sir‹, widersprach Bony und, ich schwör’s, ich sah im Widerschein des Kaminfeuers seine gebleckten Zähne aufblitzen. ›Wenn wir uns nicht alle dafür einsetzen, wirkt der Zauber nicht. So ist das nun mal mit der Magie.‹ <
›Legen … Sie … die … Marke … wieder … in … das … Etui‹, wiederholte Dr. Kissing langsam und überdeutlich. Sein Gesicht glich einer der verzerrten Fratzen, wie sie die Toten im Schützengraben haben.
›Tja, dann muss ich es eben allein versuchen‹, erwiderte Bony. ›Aber ich warne Sie: Auf diese Weise ist es viel schwieriger. ‹
Ich hatte ihn noch nie so selbstbewusst erlebt, noch nie so überzeugt von sich und seinem Auftreten.
Er krempelte die Ärmel hoch und reckte die langen weißen Finger hoch über den Kopf.
›Komm zurück, orangene Königin,
Und erzähle uns, wo warst du hin?‹
Beim letzten Wort schnippte er mit den Fingern, und mit einem Mal hielt er eine Briefmarke in der Hand. Eine orangefarbene Briefmarke.
Dr. Kissings grimmige Grimasse besänftigte sich ein wenig, ja, er schien sich fast das Schmunzeln verbeißen zu müssen. Mr Twining dagegen grub mir die Finger schmerzhaft in die Schulter,
Bony hielt sich die Marke so dicht vors Gesicht, dass sie beinahe seine Nasenspitze streifte, zog mit der anderen Hand eine absurd große Lupe aus der Tasche und betrachtete die soeben materialisierte Marke mit geschürzten Lippen.
Dann sprach er auf einmal mit der Stimme von Tschang Fu, dem alten Mandarin, und ich versichere dir, dass ich, obwohl er nicht geschminkt war, ganz deutlich die gelbe Haut, die langen Fingernägel und den roten Drachenkimono sah.
›Oh-ui! Ehlenwelte Volfahlen schicken falsche Bliefmalke!‹, verkündete er und hielt uns die Marke zur Begutachtung hin. Es war eine gewöhnliche Steuermarke der amerikanischen Post, eine alte Marke aus dem Bürgerkrieg, von denen wir fast alle gleich mehrere Exemplare in unseren Alben hatten.
Bony ließ die Marke zu Boden flattern, zuckte die Achseln und richtete den Blick zur Zimmerdecke.
›Komm zurück, orangene Königin‹,
hob er wieder an, aber Dr. Kissing packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn kräftig durch wie einen Kübel Farbe.
›Her mit der Marke!‹, befahl er und streckte fordernd die Hand aus. ›Sofort!‹
Bony stülpte nacheinander alle seine Hosentaschen um.
›Ich kann sie nicht finden, Sir. Sieht ganz so aus, als wäre der Trick schiefgegangen.‹
Er spähte in seine Ärmel, fuhr mit dem mageren Zeigefinger die Innenseite seines Hemdkragens entlang, dann ging mit seinem Gesicht eine Verwandlung vor. Mit einem Mal war er wieder ein ängstlicher Schuljunge, der aussah, als würde er sich am liebsten verdrücken.
›Es hat schon ganz oft funktioniert, Sir‹, stammelte er.› Schon ganz, ganz oft!‹
Er lief puterrot an, und ich glaubte schon, er würde in Tränen ausbrechen.
›Durchsucht ihn!‹, blaffte Dr. Kissing, und ein paar Jungen führten Bony unter der Leitung von Mr Twining ins Bad, wo sie ihn, angefangen von seinem roten Schopf bis hinunter zu den braunen Schuhen, gründlich durchsuchten.
›Es ist, wie der Junge sagt‹, berichtete Mr Twining, als sie schließlich zurückkamen. ›Die Marke scheint verschwunden zu sein.‹
›Verschwunden?‹, wiederholte Dr. Kissing ungläubig, ›verschwunden? Wie kann das verflixte Ding einfach verschwinden? Sind Sie sicher?‹
›Ganz sicher‹, antwortete Mr Twining.
Anschließend wurde das gesamte Zimmer durchsucht. Wir hoben den Teppich hoch, verrückten die Möbel, untersuchten jeden Nippesgegenstand … vergebens. Dr. Kissing ging zu Bony hinüber. Der hockte in einer Ecke, das Gesicht in den Händen vergraben.
›Raus mit der Sprache, Bonepenny!‹
›Ich … ich begreife es auch nicht, Sir. Offenbar ist die Marke verbrannt. Ich wollte sie bloß vertauschen, aber anscheinend habe ich … ich weiß auch nicht...‹
›Ab ins Bett, Junge!‹, donnerte Dr. Kissing. ›Raus hier und ab ins Bett!‹
Keiner von uns hatte ihn bisher laut werden gehört. Wir waren alle zutiefst erschüttert.
Ich schielte zu Bob Stanley hinüber und sah, dass er auf den Ballen wippte und dabei ungerührt zu Boden schaute, als wartete er auf die Straßenbahn.
Bony stand auf und kam auf mich zugewankt. Seine Augen waren rot. Er nahm meine Hand und schüttelte sie schlaff, aber ich brachte es nicht über mich, seinen Händedruck zu erwidern.
›Tut mir leid, Schnäppi‹, sagte er bekümmert, als sei ich und nicht Bob Stanley sein Assistent.
Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und drehte den Kopf zur Seite, bis ich sicher war, dass er nicht mehr neben mir stand.
Als sich Bony aus dem Zimmer geschlichen hatte, unternahm der leichenblasse Mr Twining den Versuch, sich bei seinem Vorgesetzten zu entschuldigen, was aber alles nur noch schlimmer zu machen schien.
›Soll ich seine Eltern anrufen, Sir?‹, fragte er. ›Seine Eltern? Nein, Mr Twining. Ich glaube nicht, dass denen etwas vorzuwerfen ist.‹
Mr Twining stand mitten im Zimmer und rang die Hände. Weiß der Himmel, was dem Ärmsten alles durch den Kopf ging. Ich weiß ja nicht mal mehr, was mir selbst durch den Kopf ging.
Als ich am darauffolgenden Montag über den Hof spazierte, lief mir Simpkins über den Weg. Er war ganz aus dem Häuschen wegen des Rächers von Ulster. Die Neuigkeit hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und wohin man auch sah, steckten Grüppchen von Jungen die Köpfe zusammen und gestikulierten aufgeregt, während sie die allerneuesten und fast gänzlich jeder Grundlage entbehrenden Gerüchte austauschten.
Als wir noch ungefähr fünfzig Meter vom Anson House entfernt waren, rief jemand: ›Guckt mal! Da oben auf dem Turm! Da steht Mr Twining!‹
Ich schaute nach oben und sah den armen Kerl auf dem Dach des Glockenturms stehen. Er klammerte sich wie eine zerzauste Fledermaus an der Brüstung fest, sein Talar flatterte im Wind. Ein Sonnenstrahl brach sich zwischen den dahinjagenden Wolken Bahn und beleuchtete ihn von schräg hinten wie ein Theaterscheinwerfer. Er schien zu glühen, sein Haar, das unter der Mütze hervorstand, glich einer Scheibe aus Kupferblech
›Vorsicht, Sir‹, rief Simpkins noch zu ihm hoch. ›Die Ziegel sind locker!‹
Mr Twining schaute auf seine Füße, als erwachte er aus einem Traum und sei verwundert, sich auf einmal dreißig Meter über dem Erdboden wiederzufinden. Er betrachtete die Dachziegel, und einen Augenblick lang hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
Dann richtete er sich hoch auf, hielt sich nur noch mit den Fingerspitzen an der Brüstung fest und hob den rechten Arm zum römischen Gruß. Sein Talar umwehte ihn wie die Toga eines alten römischen Kaisers auf den Wällen der Stadt.
›Vale!‹, rief er. ›Gehabt euch wohl.‹
Erst dachte ich, er sei nur vom Geländer zurückgetreten. Vielleicht hatte er es sich anders überlegt, vielleicht blendete mich auch die Sonne hinter ihm. Aber dann sah ich ihn fallen. Ein Mitschüler erzählte später einem Zeitungsreporter, er habe ausgesehen wie ein gestürzter Engel, aber das stimmt nicht. Er plumpste wie ein Strumpf mit einem Stein drin vom Dach. Poetischer lässt es sich nun mal nicht beschreiben.«
Vater stockte, als suchte er nach Worten. Ich hielt den Atem an.
»Der dumpfe Aufschlag«, sagte er schließlich, »verfolgt mich noch heute bis in meine Träume. Ich habe im Krieg viel gesehen und gehört, aber nicht so etwas.
Er war so ein liebenswerter Mensch, und wir haben ihn umgebracht. Horace Bonepenny und ich haben ihn genauso umgebracht, als hätten wir ihn eigenhändig vom Dach gesto ßen.«
»Aber nein!« Ich griff nach Vaters Hand. »Du hattest überhaupt nichts damit zu tun!«
»O doch, Flavia.«
»Nein!«, wiederholte ich energisch und erschrak selbst ein Rächer von Ulster vernichtet!«
Vater lächelte bekümmert.
»Nein, mein Schatz. Als ich nämlich an jenem Sonntagabend wieder in mein Zimmer kam und die Jacke auszog, entdeckte ich auf meiner Manschette einen klebrigen Fleck. Ich wusste sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Als uns Bony im Wohnzimmer des Rektors abgelenkt hatte, indem er uns einen Kreis bilden ließ, hatte er mir heimlich in den Ärmel gegriffen und den Rächer an die Manschette geklebt. Aber warum mir? Warum nicht Bob Stanley? Nun, das hatte seinen guten Grund. Hätte man uns alle durchsucht, wäre die Marke in meinem Ärmel aufgetaucht und Bony hätte lauthals seine Unschuld beteuert. Kein Wunder, dass bei seiner eigenen Durchsuchung niemand die Marke entdeckt hatte!
Und als er mir beim Abschied die Hand schüttelte, hatte er sich die Marke natürlich zurückgeholt. Man darf nicht vergessen, dass Bony ein Meister der Täuschung war, und da ich schon früher sein Komplize gewesen war, war es nur folgerichtig, dass seine Wahl wieder auf mich fiel. Anders konnte es gar nicht sein.«
»Nein!«, sagte ich unbeirrt.
»Doch.« Vater lächelte. »Und meine Geschichte ist auch gleich zu Ende.
Obwohl man ihm nichts beweisen konnte, kam Bony nach den Ferien nicht wieder. Jemand erzählte mir, er sei nach Übersee ausgewandert, um irgendwelchen nachträglichen Unannehmlichkeiten vorzubeugen. Ich kann nicht behaupten, dass mich das überraschte. Ebenso wenig verwunderte es mich, als ich Jahre später erfuhr, dass Bob Stanley, nachdem er von der Medizinischen Fakultät geflogen war, irgendwo in Amerika wieder auftauchte, wo er einen Briefmarkenladen eröffnete, eine dieser Versandfirmen, die in Comic-Heftchen inserieren
Was Bony betrifft, so habe ich ihn dreißig Jahre lang nicht mehr gesehen. Und dann, erst letzten Monat, bin ich nach London gefahren, zu einer internationalen Briefmarkenausstellung der Königlichen Philatelistischen Gesellschaft; vielleicht erinnerst du dich noch dran. Ein Höhepunkt der Ausstellung war die öffentliche Präsentation einiger erlesener Exemplare aus der Sammlung unseres derzeitigen Königs, darunter der seltene Rächer von Ulster, A A, der Zwillingsbruder von Dr. Kissings Marke.
Ich warf nur einen flüchtigen Blick darauf, denn die Erinnerungen, die die Marke bei mir weckte, waren nicht von der angenehmen Sorte. Es gab noch etliche andere Schaustücke, die ich besichtigen wollte, weshalb der königliche Rächer meine Aufmerksamkeit nur kurz in Anspruch nahm.
Kurz bevor die Ausstellung ihre Tore schloss, befand ich mich auf der entgegengesetzten Seite der Halle und betrachtete einen postfrischen Bogen, den ich mir eventuell zuzulegen gedachte, als ich zufällig den Blick umherschweifen ließ und einen auffallend roten Haarschopf erblickte, einen Schopf, wie ihn nur ein einziger Mensch besaß.
Es war natürlich Bony. Er hielt gerade einen kleinen Vortrag vor ein paar Sammlern, die vor der königlichen Marke verweilt hatten. Es kam zu einer hitzigen Diskussion, und es hatte den Anschein, als brächte etwas, das Bony gesagt hatte, einen der Aufseher in Rage, denn er schüttelte energisch den Kopf, während beide Männer immer lauter wurden.
Ich glaubte nicht, dass Bony mich gesehen hatte, und ich legte auch keinen Wert darauf.
Zufällig kam gerade ein alter Freund aus Armeetagen vorbei, Jumbo Higginson, der mich zu einem späten Abendessen
Vaters Blick verschleierte sich, und ich merkte, dass er in eins seiner persönlichen Kaninchenlöcher abgetaucht war, die ihn so oft verschluckten. Manchmal fragte ich mich, ob ich mich wohl je an sein unvermitteltes Verstummen gewöhnen würde. Aber dann, wie ein blockiertes Uhrwerk, das jäh wieder zum Leben erwacht, wenn man mit dem Finger dagegenschnippt, setzte er seine Geschichte fort, als hätte er sich nie unterbrochen.
»Als ich an diesem Abend auf der Heimfahrt im Zug die Zeitung aufschlug, erfuhr ich, dass der Rächer des Königs gegen eine Fälschung vertauscht worden sei, und das anscheinend in aller Öffentlichkeit, vor der Nase etlicher unbescholtener Philatelisten und zweier Sicherheitsbeamter. Tja, ich wusste nicht nur, wer den Diebstahl ausgeführt hatte, sondern auch, zumindest ungefähr, wie der Betreffende es angestellt hatte.
Als dann letzten Freitag die tote Zwergschnepfe vor unserer Tür lag, wusste ich sofort, dass Bony hier gewesen war. ›Schnäppi‹ war in Greyminster mein Spitzname gewesen, weil ich beim Essen immer so gierig zugriff und den anderen die letzte Scheibe Wurst wegschnappte. Die Buchstaben in der Ecke der Penny Black vervollständigten seinen Namen. Es ist alles reichlich verwickelt.«
»B One Penny H«, sagte ich. »Bonepenny, Horace. In Greyminster wurde er Bony genannt, und du warst Schnäppi. Das habe ich längst herausgefunden.«
Vater sah mich an, als wäre ich eine Natter und er müsste überlegen, ob er mich an die Brust drücken oder lieber aus dem Fenster werfen sollte. Er fuhr sich ein paarmal mit dem Zeigefinger über den Mund, als wollte er seine Lippen versiegeln, erzählte dann aber doch weiter.
»Obwohl sich Bony bestimmt noch irgendwo in der Nähe
Er verlangte, dass ich ihm beide Rächer abkaufte: den einen, den er kürzlich gestohlen hatte, und den anderen, den er seinerzeit aus Dr. Kissings Sammlung hatte verschwinden lassen.
Er war davon unterrichtet, dass ich ein wohlhabender Mann bin. ›So eine gute Investition wird dir nicht noch mal geboten‹, meinte er.
Als ich erwiderte, dass ich kein Geld hätte, drohte er, der Polizei mitzuteilen, dass ich den Diebstahl des ersten Rächers geplant und den zweiten selbst gestohlen hätte. Bob Stanley würde seine Behauptungen bezeugen. Schließlich sei ich Briefmarkensammler, nicht er.
War ich denn nicht beide Male in der Nähe gewesen, als die Marken verschwanden? Der Mistkerl deutete sogar an, dass er die Rächer vielleicht schon - vielleicht schon, man stelle sich vor! - in meiner Sammlung versteckt habe.
Nach unserem Gespräch war ich viel zu aufgewühlt, um schlafen zu gehen. Nachdem Bony weg war, ging ich stundenlang in meinem Arbeitszimmer auf und ab, überlegte hin und her und kam zu keinem Schluss. Ich hatte mich seit jeher für Mr Twinings Tod mitverantwortlich gefühlt. Es kostet mich große Überwindung, das zuzugeben, aber so ist es nun mal. Mein Schweigen hatte unmittelbar zum Selbstmord des liebenswürdigen alten Herrn geführt. Hätte ich als Schuljunge nur die innere Stärke gehabt, meinen Verdacht auszusprechen, wären Bonepenny und Stanley nicht ungeschoren davongekommen, und Mr Twining hätte sich nicht dazu genötigt gesehen, sich das Leben zu nehmen. Weißt du, Flavia, manchmal muss man für sein Schweigen teuer bezahlen.
Nach langem Überlegen beschloss ich, entgegen allen meinen
Darauf hätte ich gern die richtige Erwiderung gewusst, aber ausnahmsweise ließ mich meine Schlagfertigkeit im Stich. Ich saß da wie ein Holzklotz und brachte es nicht einmal über mich, meinen Vater anzusehen.
»Irgendwann am frühen Morgen, es muss gegen vier gewesen sein, denn es wurde draußen schon hell, knipste ich die Schreibtischlampe aus. Eigentlich war ich fest entschlossen, ins Dorf und zum Dreizehn Erpel zu laufen, Bonepenny zu wecken und in seine Forderung einzuwilligen.
Etwas hielt mich noch davon ab, aber was genau, kann ich nicht erklären. Ich trat auf die Terrasse hinaus, aber statt wie geplant ums Haus herum und die Auffahrt hinunterzugehen, zog mich die Remise fast magnetisch an.«
Aha!, dachte ich. Also war es nicht Vater gewesen, der zur Küchentür hinausgegangen war! Er war ja von der Terrasse vor seinem Arbeitszimmer aus an der Gartenmauer entlang ohne Umweg zur Remise gegangen. Er hatte keinen Fuß in den Garten gesetzt. Er war nicht an dem sterbenden Horace Bonepenny vorbeigekommen.
»Ich wollte nachdenken«, fuhr Vater fort, »aber ich brachte einfach keinen klaren Gedanken zustande.«
»Da hast du dich in Harriets Rolls gesetzt«, platzte ich heraus. Manchmal könnte ich mich erschießen!
Vater sah mich so bekümmert an, wie ein Wurm den schon besonders früh aufgestandenen Vogel ansieht, kurz bevor er in dessen Schnabel verschwindet.
»Ja«, antwortete er leise. »Ich war müde. Ich weiß noch, dass mir irgendwann einfiel, dass Bony und Stanley, wenn
Dann muss ich eingeschlafen sein, keine Ahnung. Spielt ja auch keine Rolle. Jedenfalls saß ich immer noch in Harriets Wagen, als mich die Polizisten fanden.«
»Bankrott?«, wiederholte ich erstaunt. Ich konnte mich nicht beherrschen. »Aber du hast doch Buckshaw, Vater!«
Vater sah mich mit feuchten Augen an, wie er mich noch nie angesehen hatte.
»Buckshaw gehörte Harriet, verstehst du, und bei ihrem Tod hinterließ sie kein Testament, keinen letzten Willen. Die Erbschaftssteuer … nun ja, die Erbschaftssteuer würde uns vermutlich auffressen.«
»Aber Buckshaw gehört doch dir! Es ist seit Jahrhunderten in Familienbesitz!«
»Nein«, erwiderte Vater bedrückt, »es gehört mir nicht, kein Stein davon. Harriet war nämlich schon vor unserer Hochzeit eine de Luce, meine Kusine dritten Grades. Buckshaw gehörte ihr. Ich besitze nichts mehr, was ich in das Anwesen investieren könnte, keinen roten Heller. Wie schon gesagt, ich bin pleite.«
Da klopfte es scheppernd, und Inspektor Hewitt kam herein.
»Tut mir leid, Colonel de Luce. Wie Sie sicher wissen, achtet unser Polizeipräsident penibel darauf, dass die Vorschriften bis auf das letzte Komma eingehalten werden. Ich habe Ihnen so viel Zeit gewährt, wie ich konnte, ohne meinen Posten zu riskieren.«
Vater nickte resigniert.
»Komm, Flavia«, wandte sich der Inspektor an mich, »ich bring dich nach Hause.«
»Ich kann aber noch nicht nach Hause«, erwiderte ich. »Jemand
»Dein Fahrrad liegt hinten in meinem Auto.«
»Haben Sie es schon gefunden?« Halleluja! Gladys war wieder da!
»Es war gar nicht weg«, entgegnete der Inspektor. »Ich habe gesehen, wie du es vor dem Revier in den Ständer gestellt hast, und Wachtmeister Glossop angewiesen, es vorsichtshalber wegz ubringen.«
»Damit ich nicht fliehe?«
Angesichts meiner Dreistigkeit hob Vater die Augenbrauen, sagte aber nichts.
»Das auch«, erwiderte Inspektor Hewitt, »aber vor allem, weil es draußen immer noch in Strömen gießt und man bis nach Buckshaw elend lang bergauf strampelt.«
Ich umarmte Vater wortlos, wogegen er, obwohl er sich steif wie eine Eiche hielt, anscheinend nichts einzuwenden hatte.
»Gib dir Mühe, und sei ein braves Mädchen, Flavia«, sagte er.
Ein braves Mädchen? Fiel ihm nichts Besseres ein? Es war doch wohl nicht zu übersehen, dass unser U-Boot aufgetaucht war, dass die Besatzung die unergründlichen wundersamen Tiefen des Meeresgrundes hatte verlassen müssen.
»Ich versuch’s«, entgegnete ich und drehte mich schon halb um. »Ehrlich, ich versuch’s.«
»Urteile nicht zu streng über deinen Vater«, sagte Inspektor Hewitt, als er etwas langsamer fuhr, um am Wegweiser die Abzweigung nach Bishop’s Lacey zu nehmen. Ich sah ihn an. Die Lämpchen vom Armaturenbrett seines Vauxhall beleuchteten sein Gesicht von unten. Die Scheibenwischer glitten in der sonderbaren Gewitterbeleuchtung wie Sensen über die Windschutzscheibe.
»Glauben Sie wirklich, dass er Horace Bonepenny umgebracht hat?«, fragte ich.
Seine Antwort ließ lange, sehr lange auf sich warten, und als sie endlich kam, schwang tiefer Kummer darin mit.
»Wer soll es denn sonst gewesen sein, Flavia?«
»Ich … zum Beispiel.«
Inspektor Hewitt stellte die Belüftung an, weil die Scheibe von unserer Unterhaltung beschlug.
»Du erwartest doch nicht, dass ich dir die Geschichte mit dem Überfall und der Herzkrankheit abnehme, oder? Nie und nimmer. Daran ist Horace Bonepenny nicht gestorben.«
Ich hatte eine Eingebung: »Es war der Kuchen, richtig? Der war vergiftet!«
»Und du hast das Gift hineingetan, was?« Er verkniff sich ein Grinsen.
»Nein«, gestand ich. »Leider nicht.«
»Es war ein ganz gewöhnlicher Kuchen«, sagte der Inspektor. »Der Untersuchungsbericht liegt mir bereits vor.«
Ein ganz gewöhnlicher Kuchen? Ein höheres Lob würde Mrs Mullets Backkünsten wohl nie wieder zuteil werden.
»Wie du bereits herausgefunden hast«, fuhr der Inspektor fort, »hat sich Bonepenny tatsächlich ein Stück Kuchen schmecken lassen, und das etliche Stunden vor seinem Tod. Aber woher weißt du das?«
»Nur ein Fremder würde sich an dem Zeug vergreifen«, erwiderte ich mit gerade so viel Ironie, dass er nicht merkte, was mich umtrieb: die jähe Erkenntnis, dass ich mich geirrt hatte. Bonepenny war tatsächlich nicht von Mrs Mullets Kuchen vergiftet worden. Es wäre kindisch gewesen, darauf zu bestehen.
»Tut mir leid«, sagte ich. »Ist mir nur so rausgerutscht. Jetzt halten Sie mich bestimmt für ein dummes Gör.«
Wieder blieb mir Inspektor Hewitt die Antwort eine ganze Weile schuldig, dann entgegnete er:
»Die Streusel schmecken süß, jedoch -
viel süßer schmeckt der Boden noch …
… hat meine Großmutter immer gesagt«, setzte er hinzu.
»Und was soll das bedeuten?«
»Das soll bedeuten … huch, wir sind ja schon in Buckshaw. Bestimmt machen sich alle schon Sorgen, wo du steckst.«
»Ach so?«, fragte Ophelia gleichgültig. »Du warst weg? Ist uns gar nicht aufgefallen, stimmt’s, Daff?«
Daffy riss die Augen auf. Sie war unübersehbar erschrocken, wollte sich aber nichts anmerken lassen.
»Nö«, brummte sie und vertiefte sich rasch wieder in Dickens’ Bleak House. Auch wenn sonst nicht viel mit ihr los war, so war Daffy immerhin eine superschnelle Leserin.
Wenn mich die beiden danach gefragt hätten, hätte ich ihnen gern von meinem Besuch bei Vater erzählt, aber sie fragten nicht. Falls seine missliche Lage ihnen Kummer bereitete, schloss das offenkundig mich nicht ein, so viel stand fest. F eely und Daffy und ich waren wie drei Larven in drei getrennten Kokons, und manchmal überlegte ich, wieso eigentlich. Charles Darwin hat mal darauf hingewiesen, dass der größte Überlebenskampf innerhalb des eigenen Stammes stattfindet, und als fünftes von sechs Kindern - also mit vier älteren Geschwistern - wusste er bestimmt, wovon er sprach.
In meinen Augen war es eher ein simples chemisches Phänomen. Ein Stoff löst sich am besten in einem Lösemittel, das ihm von der Struktur her möglichst ähnlich ist. Dafür gab es keine rationale Erklärung, die Natur hatte es einfach so eingerichtet.
Es war ein langer Tag gewesen, und meine Augenlider fühlten sich an, als hätte sie jemand als Austernrechen missbraucht.
»Ich glaub, ich geh gleich schlafen«, verkündete ich. »Nacht, Feely. Nacht, Daffy.«
Mein Versuch, gesellig zu sein, wurde einerseits mit Schweigen, anderseits mit Brummen aufgenommen. Als ich die Treppe hochging, tauchte auf einmal Dogger, wie aus dem Boden gewachsen, oben auf dem Treppenabsatz auf. In der Hand hielt er einen Kerzenleuchter, der vom Flohmarkt in Manderley hätte stammen können.
»Colonel de Luce?«, raunte er.
»Dem geht es gut«, erwiderte ich.
Dogger nickte sorgenvoll, dann schlurften wir beide in unser jeweiliges Schlafquartier.