9. Fflewddur Fflam

Taran riß das Schwert aus der Scheide. Der Fremde ließ Melyngars Zügel fahren und duckte sich in die Büsche. Blindlings hieb Taran auf Blätter und Zweige los. „Du bist nicht Gwydion!“ schrie er.

„Natürlich nicht!“ schrie der Fremde zurück. „Das habe ich nie behauptet, wie kommst du darauf?“

„Heraus da!“ befahl Taran und drosch immer zorniger auf die Sträucher ein.

„Ich denke nicht dran, solang du mir mit dem Schwert vor der Nase herumfuchtelst! Heda, nun paß doch gefälligst auf, du wirst mir noch weh tun!“

„Auf der Stelle heraus mit dir, oder du bist des Todes!“ brüllte Taran. Er schlug wie ein Rasender mit dem Schwert um sich.

„Laß das sein!“ rief der Fremde. „Befleck dich nicht mit dem Blut eines Wehrlosen!“

Eilonwy, die ein paar Schritte hinter Taran zurückgeblieben war, kam herbeigerannt und ergriff ihn am Arm. „Aufhören!“ rief sie. „Behandelst du so deinen Freund? Da hat man sich alle erdenkliche Mühe gegeben, um ihn aus dem Kerker zu holen – und nun willst du ihn totschlagen!“

Taran riß sich von ihr los. „Verräterin!“ schrie er sie an. „Mein Gefährte ist umgekommen durch deine Schuld! Du steckst mit Achren unter einer Decke, das weiß ich nun! In meinen Augen bist du um kein Haar besser als sie!“ Mit einem Wutschrei erhob er das Schwert gegen Eilonwy.

Schluchzend rannte das Mädchen davon, in den Wald hinein. Taran senkte das Schwert und starrte zu Boden.

Nun endlich wagte der Fremde sich hinter den Büschen hervor. „Tu mir nichts!“ bat er den Jungen. „Wenn ich dies alles geahnt hätte, wäre ich lieber in meinem Gefängnis geblieben, glaub mir das!“ Er tat ein paar zaghafte Schritte auf Taran zu. „Entschuldige vielmals, daß ich dir eine Enttäuschung bereitet habe“, sagte er. „Es schmeichelt mir ungemein, daß du mich für Gwydion gehalten hast, obwohl es zwischen uns beiden kaum eine Ähnlichkeit gibt – oder doch?“

„Ich weiß nicht, wer du bist“, sagte Taran mit rauher Stimme. „Aber das eine weiß ich: Ein braver Mann hat in dieser Nacht statt deiner das Leben gelassen.“

„Ich bin Fflewddur Fflam, Sohn des Godo“, sagte der Fremde. „Als Barde und Harfenspieler steh’ ich dir gern zu Diensten.“

„Was soll ich mit einem Barden?“ meinte Taran. „Dein Harfenspiel wird meinen Freund nicht wieder lebendig machen.“

„Sprichst du von Gwydion?“ fragte Fflewddur Fflam. „Er ist ein entfernter Verwandter von mir, wie du wissen mußt. An seinem Tod trifft mich keine Schuld, das schwöre ich dir beim großen Belin! Wie aber, um alles in der Welt, ist es dazu gekommen, daß er sein Leben für mich gelassen hat?“

„Geh deines Weges“, sagte Taran. „Du hast Gwydions Tod nicht verschuldet, das glaube ich dir. Ich hatte sein Leben einer Verräterin anvertraut, die uns schändlich betrogen hat.“

„Harte Worte, falls du damit das freundliche kleine Ding mit dem roten Haar meinst“, sagte der Barde. „Ich finde, du solltest ihr wenigstens Gelegenheit geben, sich zu verteidigen.“

„Für schnöden Verrat gibt es keine Entschuldigung“, sagte Taran. „Mag Eilonwy sich von mir aus im Wald verlaufen und elend darin zugrunde gehen!“

„Sollte sie tatsächlich eine Verräterin sein, dann dürftest du sie erst recht nicht laufen lassen!“ erwiderte Fflewddur Fflam. „Gwydion hätte sich da ganz anders verhalten, davon bin ich überzeugt. Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann beeil dich und hol sie zurück, solang es noch möglich ist!“

Taran nickte und sagte finster: „Recht hast du, Gwydion soll gerächt werden!“

Damit machte er auf dem Absatz kehrt und lief in den Wald. Nach wenigen Schritten gewahrte er zwischen den Bäumen den Schimmer, der von der goldenen Kugel ausging. Eilonwy hockte auf einem bemoosten Felsblock, den Kopf in den Händen vergraben, und schluchzte.

„Du hast mich zum Heulen gebracht!“ warf sie Taran vor. „Ich hasse es, wenn ich heulen muß. Hinterher fühlt meine Nase sich an wie ein schmelzender Eiszapfen. Laß mich in Frieden, du ahnst nicht, wie sehr du mir Unrecht tust! Trifft dich nicht selbst die Schuld an dem ganzen Unglück?“

Taran war so verblüfft, daß er keinen Ton herausbrachte.

„Ja doch!“ rief Eilonwy. „Schuld an dem ganzen Unglück bist du allein! Warum hast du mir denn von dem Mann, den ich retten sollte, so wenig erzählt? Du hast stets nur von einem Freund in der anderen Zelle geredet – und nun, da ich diesen Menschen herausgeholt habe, zeigt es sich, daß es der falsche war.“

„Wie konnte ich ahnen, daß noch ein anderer Mann im Verlies saß? Davon hast du nichts erwähnt.“

„Es gab keinen anderen“, sagte Eilonwy fest. „Fflewddur Fflam, oder wie er sich nennt, war der einzige außer dir.“

„Und Gwydion?“ fragte Taran. „Wo ist Gwydion?“

„Woher soll ich das wissen!“ entgegnete Eilonwy. „Im Verlies war er jedenfalls nicht.“

Taran gewann mehr und mehr den Eindruck, daß Eilonwy ihn nicht anlog. Genaugenommen gab es ja keinen Beweis dafür, daß Gwydion von den Wächtern in eine der Zellen gesperrt worden war.

„Was könnte mit ihm geschehen sein?“ fragte er.

„Keine Ahnung“, antwortete Eilonwy. „Vielleicht hat Achren ihn an anderer Stelle einsperren lassen, im Turm etwa oder in einer der Vorratskammern. Es gibt eine Menge Räume in Spiral Castle, wo jemand gefangengehalten werden kann. Warum hast du nicht einfach zu mir gesagt: „Geh und rette mir einen Mann namens Gwydion!“ Dann hätte ich ihn schon aufgespürt. Aber nein, du warst ja so mißtrauisch, daß du alles für dich behalten hast!“

Taran wurde kleinlaut. „Wir müssen ins Schloß zurück und ihn suchen“, meinte er. „Vielleicht finden wir eine Spur von ihm.“

„Das Schloß liegt in Trümmern“, erwiderte Eilonwy. „Außerdem habe ich wenig Lust, dir zu helfen – nach allem, was du mir an den Kopf geworfen hast. Das war schlimmer, als wenn einem jemand Raupen ins Haar setzt!“ Sie reckte das Kinn in die Höhe und würdigte ihn keines Blickes mehr.

„Ich habe dir unrecht getan, und ich schäme mich“, sagte Taran. „Verzeih mir!“

Eilonwy blickte an ihm vorbei. „Ich fürchte, das geht nicht so rasch.“

„Dann muß ich ihn eben allein suchen“, sagte Taran. „Du tust recht daran, wenn du mir deine Hilfe verweigerst. Die Sache geht dich ja auch nichts an.“ Damit ließ er sie stehen.

Eilonwy glitt vom Felsen und rannte ihm nach. „Warte doch!“ rief sie. „Warum denn gleich weglaufen? Vielleicht läßt sich darüber reden …“

Fflewddur Fflam stand noch immer am alten Fleck und erwartete sie. Taran musterte ihn im Schein von Eilonwys Kugel. Der Barde war lang und dürr, er hatte eine gewaltige Adlernase und volles, nach allen Seiten gesträubtes, strohblondes Haar, das seinen Kopf umgab wie ein Strahlenkranz. Jacke und Hose wiesen an Knien und Ellbogen mehrere große Flicken auf; sie waren mit unbeholfenen Nadelstichen festgenäht worden, vermutlich von Fflewddur selbst. Über die Schulter trug er an einem bestickten Lederband eine prächtig geschwungene Harfe; das einzige Stück an ihm, das eines Barden würdig war.

„Wenn ich dich recht verstanden habe, bin ich also bloß irrtümlich aus dem Kerker geholt worden“, sagte Fflewddur Fflam, nachdem Taran ihm auseinandergesetzt hatte, was geschehen war. „So was Ähnliches hab’ ich befürchtet, schon auf dem Weg durch die unterirdischen Gänge sind mir Bedenken gekommen. Wem konnte denn auch an meiner Befreiung gelegen sein! Und was nun?“

„Ich gehe zum Schloß hinauf“, sagte Taran. „Auch wenn ich für Gwydion wenig Hoffnung habe.“

„Da komme ich selbstverständlich mit!“ rief der Barde mit leuchtenden Augen. „Was ein rechter Fflam ist, der weiß, was er seiner Familie schuldet. Auf zum Angriff auf Spiral Castle! Laßt uns gemeinsam das Schloß erstürmen!“

„Da wird nicht mehr viel zu stürmen sein“, sagte Eilonwy.

„Oh?“ meinte Fflewddur enttäuscht. „Gut denn, wir werden auch so unser Bestes tun, vorwärts also!“


An der Stelle, wo Spiral Castle gestanden hatte, erwartete sie ein einziger großer Trümmerhaufen. Im Mondlicht erkannten sie einen einsamen Torbogen, der den Einsturz des Schlosses unversehrt überstanden hatte. Nebel hing zwischen den Mauerresten. Da und dort lagen leblose Körper hingestreckt, halb verschüttet die meisten: ein paar von den Kriegern Achrens offenbar, die als Wachtposten auf den Mauern des Schlosses gestanden hatten. Auf den ersten Blick hatten Taran und seine Begleiter auch sie für Steine gehalten. Verzweifelt suchte der Junge nach Gwydion. Er kletterte in den Trümmern umher, er kroch unter jeden überhängenden Stein. Der Barde und Eilonwy halfen ihm ein- oder zweimal bei dem Versuch, einen der Felsbrocken von der Stelle zu wälzen: sie schafften es auch mit vereinten Kräften nicht.

Schließlich schüttelte Taran erschöpft den Kopf: „Zwecklos!“ keuchte er. „Gwydions Grabhügel kann sich sehen lassen …“ Er stand eine Weile still da und blickte über die Trümmer des Schlosses hin. Dann wandte er sich rasch ab.

Fflewddur schlug vor, den getöteten Kriegern Achrens die Waffen abzunehmen. Er versah sich mit einem Dolch, einer Lanze und einem Schwert. Eilonwy, die das Schwert aus der Königsgruft nach wie vor mit sich herumschleppte, steckte einen schmalen Dolch in den Gürtel. Taran sammelte einige Bogen und so viele Köcher voll Pfeilen auf, wie er tragen konnte. Schweren Herzens begaben die drei sich den Hang hinab. Melyngar folgte ihnen, den Kopf gesenkt. Ob er ahnte, daß Gwydion nicht mehr am Leben war?

„Ich muß weg hier“, sagte Taran. „Spiral Castle hat mir bloß Kummer gebracht. Ich kann hier nicht länger bleiben.“

„Und wir?“ fragte Eilonwy. „Glaubst du vielleicht, uns sei anders zumute? Solltest du freilich von mir erwarten, daß ich bei dieser Finsternis stundenlang durch die Wälder laufe, so irrst du dich.“

„Recht hast du“, pflichtete ihr der Barde bei. „Ich könnte vor Müdigkeit auf der Stelle umfallen, und wenn ich auf Arawns Türschwelle schlafen müßte!“

„Ruhe brauchen wir alle“, sagte Taran. „Aber ich traue Achren nicht einmal im Tode. Außerdem wissen wir nichts von den Kesselkriegern. Daß sie davongekommen sind, dürfte sicher sein. Vielleicht suchen sie schon nach uns! Es wäre ein unverzeihlicher Leichtsinn, wenn wir hier in der Nähe blieben.“

Eilonwy und der Barde erklärten sich einverstanden, ein kleines Stück weiterzugehen. Endlich fanden sie eine von Bäumen und Sträuchern geschützte Mulde, die ihnen als Lager günstig erschien. Taran sattelte Melyngar ab. Ein Glück, daß das Mädchen daran gedacht hatte, Gwydions Habseligkeiten mitzunehmen! Den Mantel, der hinten am Sattel festgeschnallt war, gab er Eilonwy. Fflewddur lehnte die Harfe gegen einen Baum und wickelte sich in sein zerlumptes Gewand ein, so gut es ging. Taran hielt die erste Wache. Der Gedanke an die Kesselkrieger beunruhigte ihn. Jeden Augenblick glaubte er ihre Gesichter irgendwo aus der Finsternis auftauchen zu sehen. Jedes Waldgetier, das vorbeihuschte, jedes Seufzen des Windes jagte ihm neuen Schrecken ein. Später, als seine Wache fast um war, hörte er plötzlich ein Knacken und Rauschen im Dickicht. Diesmal, das wußte er, war es nicht der Wind.

Seine Hand fuhr zum Schwert. Aus den Sträuchern brach etwas Dunkles hervor, kam auf Taran zugerollt. „Reißen-und-Beißen?“ wimmerte eine wohlbekannte Stimme. Eilonwy und der Barde erwachten und setzten sich auf.

„Oho?“ fragte Fflewddur Fflam, sich die Augen reibend. „Etwa ein Freund von dir?“

„Du scheinst seltsame Freunde zu haben“, stellte das Mädchen fest. „Wo hast du den aufgegabelt? So was hab’ ich mein Lebtag noch nicht gesehen!“

„Gurgi ist alles andere als mein Freund!“ rief Taran. „Der elende, feige Schuft hat sich dünngemacht, als die feindlichen Reiter uns anfielen!“

„Gar nicht wahr“, widersprach ihm Gurgi und schüttelte seinen struppigen Kopf. „Wie könnte der arme, getreue Gurgi seine mächtigen Herren und Gönner jemals im Stich lassen?“

„Sag die Wahrheit!“ herrschte ihn Taran an. „Warum hast du vor den Reitern Reißaus genommen?“

„Hauen, Stechen und Knochenbrechen sind Sachen für noble Herren und nichts für den armen, schwachen, bemitleidenswerten Gurgi! Oh, das schreckliche Packen und Zwacken und Kopfabhacken! Gurgi ist weggelaufen, um Hilfe zu suchen, mächtiger Herr…“

„Und mit welchem Erfolg?“ fragte Taran ungehalten. „O Jammer und Pein!“ klagte Gurgi. „Es gab keine Hilfe im grünen Wald, keine Hilfe! Gurgi ist weit, weit umhergelaufen, mit Greinen und Weinen auf zitternden Beinen.“

„Das glaube ich dir schon eher“, sagte Taran. „Was hätte der arme, bejammernswerte Gurgi denn tun sollen, hoher Herr? Etwa darauf warten, bis ihm die fremden Krieger die Kehle durchschneiden? O gräßliches Reiten und Streiten und Schmerzenbereiten!“

„Es war nicht besonders tapfer von ihm“, sagte Eilonwy.

„Aber es war auch das dümmste nicht. Warum hätte Gurgi sich totschlagen lassen sollen, wenn er euch doch nicht helfen konnte?“

„O Weisheit einer edelmütigen Dame!“ rief Gurgi überschwenglich und warf sich Eilonwy zu Füßen. „Wäre der arme Gurgi nicht weggelaufen, so könnte er jetzt nicht hier sein, um Euch zu dienen! Aber er ist ja zurückgekommen, der gute, ehrliche, treue Gurgi – auch wenn er dafür nur Murren und Knurren erntet, und Knüffe und Püffe obendrein.“

„Geh mir bloß aus den Augen!“ sagte Taran. „Ich mag nichts mehr von dir hören!“

Gurgi grinste und zwinkerte mit den Augen. „Der brave, folgsame Gurgi beeilt sich, dem mächtigen Herrn zu gehorchen! Kein Wort mehr davon, was der wachsame Gurgi erspäht hat im grünen Wald, kein Nuscheln und Tuscheln! Die glorreichen Herrschaften mögen nur ungestört weiterschnarchen: der arme, mißverstandene Gurgi geht weinend fort.“

„Komm auf der Stelle zurück!“ rief Taran.

Gurgis Miene erhellte sich. „Reißen-und-Beißen?“

„Wir selbst haben kaum genug zu essen“, sagte Taran. „Aber du sollst deinen redlichen Anteil davon bekommen, wenn du uns alles genau berichtest, was du gesehen hast.“

Gurgi nickte. „Neue und immer neue Feinde sind auf dem Weg durch die Wälder, mit langen Schwertern und scharfen Speeren. Oh, es sind viele, sehr viele! Gurgi hat sie ganz still und leise beobachtet. Doch um Hilfe gebeten hat er sie nicht. Aus Angst vor dem Stechen und Knochenbrechen.“

„Oho!“ rief der Barde. „Ein feindliches Heer im Anzug? Wo ist es? Den Anblick darf ich mir nicht entgehen lassen! Ihr müßt wissen, daß ich ein großer Liebhaber solcher prächtigen Aufzüge bin.“

„Es handelt sich um die Feinde des Hauses Don“, erklärte der Junge. „Sie sammeln sich jenseits des Flusses Ystrad um den Gehörnten König. Wenn Gurgi die Wahrheit sagt, so erhalten sie immer noch Zuzug.“

Der Barde sprang auf. „Ein Fflam fürchtet keine Gefahr! Wir werden die Burschen suchen und in die Pfanne schlagen. Alle Barden des Landes werden von unseren Ruhmestaten zu singen wissen!“

Von Fflewddurs Begeisterung mitgerissen, zog Taran das Schwert. Im nächsten Augenblick fiel ihm ein, wie sich Gwydion wohl verhalten hätte. „Nein“, sagte er langsam, „es wäre töricht, sie anzugreifen. Die Barden würden uns zwar besingen, aber ich fürchte, wir hätten nicht viel davon.“

Fflewddur setzte sich wieder hin, er blickte enttäuscht drein.

„Von mir aus könnt ihr euch über Heldentaten und Ruhmesgesänge streiten, solang ihr wollt“, sagte Eilonwy. „Ich für mein Teil schlafe mich lieber aus.“ Sie rollte sich auf dem Boden zusammen und zog den Mantel über den Kopf.

Mit finsterer Miene nahm Fflewddur auf einer Baumwurzel Platz und begann seine Wache. Gurgi kuschelte sich zu Füßen des Mädchens hin. Taran war zu Tode erschöpft, gleichwohl konnte er nicht einschlafen. In Gedanken sah er den Gehörnten König vor sich und hörte die Schreie der tanzenden Krieger. Was sollte er tun?

Gwydion hatte die Söhne des Hauses Don vor dem Angriff des feindlichen Heeres warnen wollen. Sollte Taran nun versuchen, an seiner Stelle nach Caer Dathyl zu gehen? Was aber wurde dann aus Hen Wen? Mit einem Schlag hatte alles aufgehört, einfach zu sein. Der Junge sehnte sich nach dem Frieden von Caer Dallben zurück, nach der Arbeit im Garten und in der Schmiede. Ruhelos warf er sich auf dem Erdboden hin und her. Er fand keine Antwort auf seine Fragen. Spät erst schlief er von Müdigkeit überwältigt ein und versank in Alpträume.

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