Nun war Oberst Alexandrow, Kommandeur einer Panzerabteilung, schon seit drei Monaten von daheim fort. Er war an der Front.

Im Hochsommer bekamen seine Töchter Olga und Shenja, die allein in Moskau zurückgeblieben waren, ein Telegramm von ihm. Der Vater schlug vor, sie sollten den Rest ihrer Ferien auf der Datsche, nicht weit von Moskau, verbringen.

Nun galt es, die Übersiedlung vorzunehmen. Olga, die ältere der beiden Schwestern, gab dazu die nötigen Anweisungen, während die kleinere, Shenja, mit unzufriedenem Gesicht vor ihr stand; sie hatte das bunte Kopftuch in den Nacken geschoben und stützte sich auf einen Besenstiel.

Olga sagte gerade in entschiedenem Ton: „Also, ich fahre jetzt gleich mit unseren Sachen voraus; du mußt erst noch die Wohnung aufräumen, Shenja. Mach nur kein so empörtes Gesicht; Stirnrunzeln und Grimassenschneiden nützt dir gar nichts. Hör gut zu: Wenn du alles sauber gemacht hast, verschließt du die Wohnungstür und bringst die entliehenen Bücher zur Bibliothek zurück. Du gehst aber nicht erst noch zu deinen Freundinnen, sondern direkt zum Bahnhof. Dort gibst du dieses Telegramm an Papa auf … Dann setzt du dich in den Zug und fährst ins Dorf … Du weißt, daß du mir gehorchen mußt, Jewgenja. Schließlich bin ich deine Schwester.“



Загрузка...