19

Karoll war ihr auf den ersten Blick zuwider. Nein, das stimmte nicht ganz – auf den allerersten Blick erschreckte er sie, denn als Kara hinter Cord den kleinen Versammlungsraum im Hauptturm des Hortes betrat, da stand er mit dem Rücken zur Tür und sah aus dem Fenster auf das weite, steinige Land herab, so daß sie ihn nur von hinten erblickte. Und was sie sah, war eine sehr hochgewachsene, fast schon ein wenig zu schlanke Gestalt, einen kurzgeschnittenen dunklen Haarschopf und eine übertrieben lässige Haltung.

Einen Moment glaubte sie, es könnte Elder sein.

Dann drehte er sich herum, und die Illusion zerplatzte wie eine schillernde Seifenblase. Der Mann war nicht Elder. Er war älter, und sein Lächeln war – wenn schon nicht verlogen – so doch eine Spur zu überheblich, um wirklich echt zu wirken. Über seinem linken Auge entdeckte Kara eine winzige, halbmondförmige Narbe. Er hatte schmale, gepflegte Hände und perfekt geformte Zähne. Es gab nichts an ihm, was Kara wirklich abstieß. Doch er hatte mit der Erinnerung an Elder auch Karas Schmerz geweckt.

Karoll verbeugte sich tief, als Kara eintrat. Offensichtlich hatte man ihm gesagt, wer sie war. Trotzdem stellte Cord sie umständlich einander vor, und Karoll verschwendete ein paar Momente darauf, ihr die besten Wünsche seiner Herren auszurichten und ihr wortreich zu versichern, wie sehr man in Schelfheim den Tod Angellas bedauere und wie erleichtert man sei, wenigstens sie, Kara, wieder bei Kräften zu wissen.

Ehe er noch mehr Unsinn reden konnte, unterbrach Kara ihn mit einer Geste und deutete auf die Tafel. Außer ihr und Cord hielten sich noch Tera, Borss und Storm im Raum auf, die wie Cord zu den alten, erfahrenen Drachenkämpfern zählten.

Daneben war auch noch die Magierin Aires anwesend, die nicht nur Angellas engste Vertraute, sondern auch ihre Freundin gewesen war.

»Ich bitte Euch, Karoll«, sagte Kara. »Nehmt doch Platz. Fühlt Euch wie unter Freunden. Wir halten hier nicht viel von Konventionen.«

Von Höflichkeit offenbar auch nicht, schien Karolls Blick zu sagen. Doch äußerte er nichts, sondern lächelte nur flüchtig und ließ sich auf einen der freien Stühle sinken. Kara fing einen warnenden Blick von Cord auf. Es gelang dem Drachenkämpfer nicht ganz, das amüsierte Flackern aus seinen Augen zu verbannen, aber Kara verstand, was er meinte: Er hat es verdient, aber übertreib es nicht.

Auch Kara setzte sich und klatschte in die Hände. Diener traten ein und brachten Wein und Schalen mit Obst und Leckereien.

»Greift nur zu, Karoll«, sagte Kara und trank selbst einen gewaltigen Schluck des süßen, schweren Weines. »Ihr müßt hungrig und durstig sein. War die Reise sehr anstrengend? Ihr seht... etwas müde aus, wenn Ihr mir die Bemerkung gestattet.«

Das war eine glatte Lüge, Karoll sah aus, als wäre er gerade aus einem langen, sehr erholsamen Schlaf aufgewacht. Kara fragte sich, warum man ausgerechnet diesen Mann geschickt hatte, wo es doch um so wichtige Dinge ging. Karoll war ein Politiker. Ein Beamter, kein Krieger.

Er war auch diplomatisch genug, auf Karas Geplänkel einzugehen. Er trank einen Schluck Wein und nickte. »Das war die Reise, in der Tat. Der Weg in den Drachenhort ist weit – und nicht unbedingt leicht, wenn man nicht fliegen kann.«

Der leise, aber unüberhörbare Vorwurf in seinen Worten ärgerte Kara, obwohl sie sich selbst sagte, daß sie ihn verdient hatte. »Ich weiß«, antwortete sie. »Ich bin ihn auch schon mehrmals geritten.«

Karolls Mund verzog sich. Tera und Cord blickten sie warnend an, während die Magierin sichtlich Mühe hatte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie der kleine Schlagabtausch amüsierte.

»Ihr würdet Euch selbst – und übrigens auch uns – eine Menge Mühen ersparen, wenn Ihr Euch endlich überwinden könntet, Funkgeräte zu benutzen«, sagte Karoll.

»Leider besitzen wir so etwas nicht«, antwortete Kara.

»Ich weiß.« Karoll seufzte. »Aber die Regierung Schelfheims wäre glücklich, dem Drachenhort eine entsprechende Anlage zur Verfügung zu stellen. Kostenlos, versteht sich.«

»Das ist sehr freundlich«, sagte Kara, eine Spur kühler als bisher. »Aber wir halten hier nichts von Eurer Technik – Verzeihung«. Sie verbesserte sich, obwohl der Versprecher keiner gewesen war. »Von Technik überhaupt.«

»So?« sagte Karoll.

»Funkgeräte mögen ganz praktisch sein«, räumte Kara ein, »aber sie haben keine Gesichter. Und ich sehe denen, die mit mir reden, gerne in die Augen.«

»Ich glaube nicht, daß Karoll gekommen ist, um mit uns über die Nützlichkeit von Funkgeräten zu diskutieren«, mischte sich Cord ein. »Ihr bringt Neuigkeiten, nehme ich an. Gute?«

»Ich fürchte nein«, antwortete Karoll. »Wir haben eine Expedition in die Höhlen hinuntergeschickt, die Hauptmann Elder entdeckt hat. Es ist noch zu früh, um etwas Genaues zu sagen – aber ich fürchte, der Wasserspiegel fällt noch immer.«

»Was ist mit den Fremden?« fragte Kara. »Habt Ihr sie gefunden?«

»Ich fürchte nein«, sagte Karoll mit einem seltsamen, an Kara gewandten Blick. »Wir haben mehrere Gruppen losgeschickt zwei davon mit Flößen weit hinein in die Höhle. Bisher konnten wir nicht die geringste Spur Eurer Fremden entdecken.«

Die Formulierung fiel Kara erst auf, als sie Cords Stirnrunzeln bemerkte. »Meine Fremden?« sagte sie. »Wie meint Ihr das, Karoll? Glaubt Ihr, ich lüge – oder hätte mir das alles nur eingebildet?«

»Natürlich nicht«, antwortete Karoll hastig. »Verzeiht, wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt hatte. Es ist nur so, daß wir nicht die kleinste Spur gefunden haben. Weder von ihnen noch von ihrem Fahrzeug.«

»Was denn für Spuren?« fragte Kara ärgerlich. »Vielleicht Fußabdrücke im Wasser?«

Diesmal kostete es Karoll schon weitaus mehr Mühe, seine Fassung zu wahren. Und Kara gab ihm nicht die Zeit, sich eine diplomatische, nichtssagende Antwort einfallen zu lassen, sondern fuhr fort: »Ich habe Euch erzählt, wie sorgfältig sie alle Beweise für ihre Anwesenheit vernichtet haben, oder? Was braucht Ihr noch?«

»Sind Eure toten Kameraden nicht Beweis genug, daß Kara die Wahrheit spricht?« fragte Tera. »Ich habe gehört, es waren sehr viele.«

»Einhundertsechsundzwanzig«, sagte Karoll. »Hauptmann Elder und sein Begleiter mitgezählt.« Den Drachenkämpfer, den sie zusammen mit den Gardesoldaten vom Seil geschossen hatten, erwähnte er gar nicht.

»Aber, daß es sie gibt, das gebt Ihr zu, ja?« fragte Kara böse. »Ich meine – Ihr glaubt nicht, daß ich mir das Massaker an Euren Leuten nur eingebildet habe?«

Karoll schien unter ihrem Blick zusammenzuzucken. In Wirklichkeit, das spürte Kara, beeindruckten ihn ihre Worte überhaupt nicht. Er druckste einen Moment herum. »Verzeiht, Kara. Ich weiß nicht genau, wie – «

»Redet ganz offen, Karoll«, sagte Cord. »Vergeßt einfach für einen Moment, wer Kara ist und wer wir sind.«

Karoll seufzte. »Wie Ihr wollt. Wir haben nichts von alledem gefunden, was Kara angeblich gesehen hat. Dort unten liegen hundertzwanzig tote Soldaten, das ist wahr. Aber es gibt keine Spur von geheimnisvollen Maschinen. Keine Spur von Männern mit unbekannten Waffen – oder einem Schiff, das unter Wasser zu fahren imstande ist.«

»Das waren Elders Worte, nicht meine«, sagte Kara und kehrte sofort wieder zum Thema zurück. »Wer glaubt Ihr wohl, hat Eure Soldaten getötet? Ich vielleicht?«

»Natürlich nicht«, antwortete Karoll. »Niemand behauptet, daß Ihr lügt, Kara, oder Euch diese Geschichte nur ausgedacht habt. Dort unten ist etwas Furchtbares passiert. Und bisher weiß niemand genau, was.«

»Aber ich – «

»Ihr«, unterbrach sie Karoll ruhig, aber mit großen Nachdruck, »wart mehr tot als lebendig, als man Euch fand. Ihr wart schwerverletzt, hattet hohes Fieber.« Er atmete hörbar ein. »Verzeiht. Aber Ihr wolltet, daß ich offen rede.«

»Glaubt Ihr denn wirklich, daß es ein Zufall ist?« fragte Storm. »Was?«

Der Drachenkämpfer deutete auf Kara. »Lassen wir einmal beiseite, ob Kara die Wahrheit sagt oder einer Fieberphantasie erlegen ist. Aber die Höhle, von der sie berichtet hat, gibt es. Ebenso das unterirdische Meer unter der Stadt, dessen Wasserspiegel immer mehr sinkt. Und jemand hat Eure Leute getötet.«

Karoll seufzte, schüttelte den Kopf und faltete nachdenklich die Hände. »Ich verstehe Euch ja«, sagte er. »Bitte glaubt nicht, daß wir es uns leichtgemacht hätten. Falls Ihr es vergessen habt – die Existenz ganz Schelfheims könnte gefährdet sein, wenn Karas Geschichte der Wahrheit entspräche. Unsere Männer haben in den vergangenen zwei Wochen buchstäblich jeden Stein dort unten umgedreht, aber gefunden haben sie bisher nichts. Was erwartet Ihr jetzt von uns?«

»Und die toten Soldaten?« fragte Kara gereizt.

»Jeder kann sie getötet haben«, antwortete Karoll. »Es gibt Schmugglerbanden, die in den Kellern der Stadt leben. Manche von ihnen sind sehr groß und sehr gut bewaffnet. Es kann... alles mögliche passiert sein. Leider hat keiner der Männer überlebt, um Eure Aussage zu bestätigen.«

»Ihr braucht einen Zeugen?« fragte Kara. »Den könnt Ihr haben. Hrhon war dabei.«

»Der Waga, ich weiß.« Die Art, auf die Karoll das Wort Waga aussprach, brachte Kara fast zur Weißglut. »Aber ich fürchte, das reicht nicht.«

»Glaubt Ihr, daß er lügt?« fragte Kara scharf.

Karoll blieb ganz ruhig. »Es kommt nicht darauf an, was ich glaube«, sagte er. »Ich bin nur ein Bote, Kara. Was zählt ist, was man in Schelfheim glaubt. Und dort ist man nicht bereit, Vorbereitungen für einen Krieg zu treffen, nur aufgrund einer Geschichte, die ein – «

»Ein hysterisches Kind erzählt?« schlug Kara vor.

» – ein Waga und eine schwerverletzte junge Frau berichten, die mehr tot als lebendig aus einem fünf Meilen tiefen Abgrund geborgen wurden«, schloß Karoll unbeeindruckt. »Es tut mir leid.«

»Ja«, knurrte Kara. »Das sagtet Ihr bereits.«

Cord räusperte sich übertrieben. Diesmal war es Kara, die ihm einen ärgerlichen Blick zuwarf. »Lassen wir diese Sache einen Moment auf sich beruhen, Karoll«, sagte er. »Was habt Ihr über das Meer herausgefunden?«

»Daß es sehr groß ist«, sagte Karoll. »Ich meine – es ist gigantisch. Wir haben Männer losgeschickt, um es zu erkunden. Sie haben nach einem Tag kehrtgemacht, ohne sein Ufer auch nur gesehen zu haben.« Er verneigte sich leicht in Karas Richtung. »Die Stadt wird Euch ewig dankbar sein für diese Entdeckung.«

»Ihr kommt vom Thema ab, Karoll«, sagte Kara eisig.

Das Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegenübers blieb unverändert ausdruckslos. »Nein, das komme ich nicht. Ihr dürft mir glauben, daß wir Eure Geschichte sehr ernst genommen haben – und noch nehmen. Fünfhundert unserer besten Soldaten sind ständig am Ufer des unterirdischen Meeres postiert, und sie sind mit allem ausgerüstet, was wir haben.«

»Ja«, sagte Kara abfällig. »Mit Eurer Technik, nicht?«

»Ich verstehe nicht, was Ihr gegen sie habt«, sagte Karoll. »Sie erleichtert das Leben ungemein.«

»Elders Leben hat sie nicht retten können«, antwortete Kara spitz. »Und wenn ich es recht überlege, dann habe ich Eure Technik bisher nur in dem Moment erlebt, wo es darum ging, Leben auszulöschen.«

Karells Miene verdüsterte sich, aber offenkundig war er ein guter Diplomat und hatte sich in der Gewalt. »Ihr mögt mir verzeihen, Kara, wenn ich diese Diskussion nicht weiterführen möchte. Die Technikfeindlichkeit des Hortes ist bekannt, und – «

»Mit Recht«, unterbrach ihn Kara erregt. Es fiel ihr immer schwerer, noch den Schein von Höflichkeit zu bewahren. »Sie bringt nichts als Unglück. Und sie nutzt keinem.«

»Aber waren es nicht die Drachenkämpfer, die für uns das Recht erkämpft haben, sie zu benutzen?« fragte Karoll sanft. »Ihr sagt es, Karoll – das Recht. Ihr macht eine Pflicht daraus. Ihr verachtet doch alle, die sich weigern, Eure... Spielzeuge zu benutzen.«

»Das Vermächtnis der Alten Welt, das Ihr als Spielzeug bezeichnet«, antwortete Karoll betont, »bringt viel Nutzen. Es war eine phantastische Zivilisation. Ihre Macht muß unvorstellbar gewesen sein.«

»Ja«, kommentierte Storm freundlich. »Deswegen ist sie auch untergegangen und hat die ganze Welt in Brand gesteckt.«

»Wir werden die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen«, entgegnete Karoll förmlich und wie auswendiggelernt. »Das glaube ich sogar«, fügte Kara boshaft hinzu. »Ich bin sicher, Ihr werdet eigene machen.«

»Was meint Ihr damit?«

»Ihr seid doch nichts anderes als Lumpensammler«, sagte Kara. »Ihr wühlt in den Ruinen der Alten Welt und freut Euch wie Kinder, wenn Ihr wieder etwas findet – das ihr zumeist nicht einmal versteht. Was geschieht, wenn Ihr eines Tages nichts mehr findet?«

»Ich bitte Euch, Kara«, erwiderte Karoll ruhig. »Wir haben noch nicht einmal angefangen zu suchen. Wir wissen nicht, was auf den Kontinenten jenseits des Schlundes liegt.«

»Vielleicht andere Männer wie Ihr«, sagte Kara. »Männer, die gründlicher gesucht und mehr gefunden haben?«

»Und ganz abgesehen davon«, fuhr Karoll fort, ohne Karas Entgegnung zu beachten, »beginnen wir bereits, ihre Technik zu verstehen. Gebt uns noch hundert Jahre, und wir werden unsere eigenen Maschinen bauen.«

»Ihr habt keine hundert Jahre mehr«, sagte Kara ernst. »Nicht einmal mehr zehn, Karoll. Sie werden Euch diese Zeit nicht lassen.«

»Sie?«

»Die Männer, die ich mir eingebildet habe. Die Soldaten in dem Unterwasserschiff, das es gar nicht gibt. Die Gespenster, die Eure Leute niedergemetzelt haben.«

Karoll seufzte. »Selbst, wenn es sie gäbe, Kara«, sagte er. »Was sollten sie uns tun? Was nutzt ein einzelnes dieser Schiffe gegen – «

»Vier«, unterbrach ihn Kara. »Es gibt mindestens vier.«

»Von mir aus vierzig«, antwortete Karoll gereizt. »Schelfheim ist eine gewaltige Stadt. Selbst vierhundert dieser Schiffe könnten uns nicht ernsthaft schaden.«

Die Borniertheit, die aus diesen Worten sprach, machte Kara für einen Moment fassungslos. »Aber sie tun es doch bereits!« sagte sie. »Sie haben es schon getan, Karoll! Habt Ihr denn vergessen, was mit dem Hochweg geschehen ist – und noch geschieht?«

»Überhaupt nicht«, antwortete Karoll. »Aber glaubt Ihr denn, sie würden uns das Wasser stehlen, um uns zu bekämpfen? Was sollten sie denn überhaupt mit dem Wasser anstellen wollen? Es ist salziges Wasser, das man nicht trinken kann und in dem nichts lebt. Und wo sollten sie es hinschaffen?«

»Das weiß ich nicht«, sagte Kara erregt. »Und es interessiert mich auch nicht. Aber sie sind da! Und sie sind schon mitten unter uns! Ich habe den Mann, den ich am Strand traf, vorher in der Stadt gesehen!«

Karolls spöttischer Blick verriet, was er von ihren Worten hielt. Kara sah ein, wie sinnlos es war, weiterzureden. »Wie auch immer«, fuhr Karoll nach einer Weile mit veränderter Stimme fort, »ich habe Euch folgendes auszurichten: Die Stadt Schelfheim dankt Euch für Eure Hilfe und das Angebot, ihr beizustehen. Aber im Moment besteht dazu keine Notwendigkeit. Der Probleme, die es wirklich gibt, werden wir aus eigener Kraft Herr.«

Kara stand mit einem Ruck auf. »Im Klartext heißt das, wir sollen uns zum Teufel scheren, wie!«

Karoll lächelte ein Lächeln, das es ihr schwermachte, es ihm nicht aus dem Gesicht zu prügeln. »Ich bitte Euch, Kara. Die ganze Welt ist dem Drachenhort zu Dank verpflichtet für das, was er für uns getan hat. Ohne Euch würde Jandhis Feuerdrachen noch heute dafür sorgen, daß wir leben wie die Tiere. Aber jetzt – «

» – haben wir unsere Schuldigkeit getan und können gehen, nicht wahr?« fiel ihm Kara ins Wort. »Mein Gott, Karoll – seid Ihr nur dumm, oder wollt Ihr nicht verstehen? Es ist gerade zehn Jahre her, daß wir sie das letzte Mal geschlagen haben. Was sind zehn Jahre für ein Volk, das jahrtausendelang über uns geherrscht hat, ohne daß wir es auch nur wußten?«

Mit einer wütenden Bewegung trat sie vom Tisch zurück und wollte den Raum verlassen, blieb aber unter der Tür noch einmal stehen. »Ihr habt es zwar nicht verdient, Karoll, aber richtet Euren Herren folgendes aus: Der Drachenhort steht zu seinem Wort. Wenn Ihr unsere Hilfe braucht, sind wir bereit, loszuschlagen.«

»Loszuschlagen?« wiederholte Karoll. »Aber gegen wen denn, Kara?«

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