40

Zu behaupten, daß Elder tobte, wäre eine glatte Untertreibung gewesen. Kara hätte sich auch nicht mehr gewundert, wenn er Schaum vor dem Mund gehabt hätte, als er sich von Aires zu ihr herumdrehte, um einen Schwall von Vorwürfen und Beschimpfungen auf sie loszulassen. Kara beging nicht den Fehler, ihn unterbrechen zu wollen oder sich irgendwie zu verteidigen. Sie wartete lediglich ab, bis er seine Tiraden unterbrach, um Luft zu holen. »Warum regst du dich eigentlich so auf?« fragte sie. »Was hätte es schon geändert, wenn du wach gewesen wärst? Hättest du die Libelle aufgefangen?«

»Nein!« sagte Elder wütend. »Aber vielleicht wäre es mir gelungen, den Brand zu löschen. Ich kenne mich nämlich mit so etwas aus. O verdammt!« Er schlug sich mit der Faust in die geöffnete Linke. »Da haben wir vielleicht eine einmalige Chance, doch noch alles zum Guten zu wenden, und ich verschlafe sie, nur weil... weil dieses Kräuterweib mir etwas eingeflößt hat, um mir ein paar Schmerzen zu ersparen.«

Aires – das Kräuterweib – zog die Augenbrauen zusammen, aber sie sagte kein Wort. Wie Kara war sie wohl zu dem Schluß gekommen, daß es das klügste war, einfach abzuwarten, bis Elder sich ausgetobt hatte.

»Was hätte uns diese eine Maschine schon genutzt?« fragte Donay. »Da sie ohnehin beschädigt war? Sie haben Dutzende davon.«

Elder schenkte ihm einen bösen Blick. »Die Maschinen überhaupt nichts«, antwortete er giftig. »Aber vielleicht die Informationen, die in ihrem Bordcomputer gespeichert waren!«

»Bordcomputer?« Donay runzelte die Stirn. »Was soll das sein?«

»Etwas wie... wie dein Freund Irata.«

»So eine Art mechanischer Erinnerer«, vermutete Donay.

Elder nickte. »Ja. Nur daß er sehr viel besser ist. Er sabbert sich zum Beispiel beim Sprechen nicht voll.«

»Elder«, sagte Aires. »Ich verstehe ja, daß du zornig bist vielleicht sogar zu Recht. Aber gegenseitige Vorwürfe helfen uns jetzt nicht weiter. Laß uns lieber überlegen, was geschehen sein kann. Es war keine von deinen Maschinen, die Tess zurückgebracht hat, sagst du?«

»Aber einer meiner Männer«, bestätigte Elder.

»Hast du nicht gesagt, sie wären alle ums Leben gekommen?« fragte Kara.

»Das dachte ich auch«, knurrte Elder. »Und vielleicht hätte ich euch diese Frage sogar beantworten können, hätten mich nicht gewisse Umstände daran gehindert einzugreifen.« Er machte einen zornigen Schritt, der wohl etwas zu heftig ausfiel, denn er verzog sofort schmerzhaft das Gesicht. »Eines schwöre ich«, murmelte er. »Sollte ich jemals den Auftrag bekommen, eine Welt zu kolonisieren, wird es auf diesem Planeten ganz bestimmt keine Hunde geben.«

»Es würde schon reichen, wenn es keine tollwütigen Hunde gäbe«, sagte Kara trocken. »Hier bei uns ist das eine weit verbreitete Krankheit.« Sie sah Elder mit einem treuherzigen Lächeln an, als sein Gesicht an Farbe verlor. »Hat dir Aires nichts erzählt? Cord hat den Hund untersucht, und...«

»Hör mit dem Unsinn auf!« sagte Aires streng.

Die Tür wurde geöffnet, und Hrhon kam herein. »Ssshie ihsst whahch«, sagte er.

»Tess?« Kara und Aires sprangen gleichzeitig von ihren Stühlen hoch, und auch Elder wandte sich zur Tür.

»Ssshie whill mhit dhir sssphrechen«, sagte Hrhon zu Kara. »Khohmm ssshnhelh!«

So schnell, daß Elder mit seinem verletzten Bein keine Chance hatte, mit ihnen Schritt zu halten, eilten sie in Angellas Zimmer. Vor der Tür stand ein Mann, den Hrhon dort postiert hatte, ehe er zu ihnen kam, aber irgendwie hatte es Zen trotzdem geschafft, hereinzukommen. Er saß auf dem Bettrand und hielt Tess im Arm.

Aires zerrte ihn mit einer groben Bewegung weg. »Raus!«

Natürlich wollte Zen widersprechen, aber ein einziger, eisiger Blick in Aires’ Augen ließ ihn sein Vorhaben auf der Stelle vergessen. Gehorsam drehte er sich herum und ging, blieb aber unter der Tür noch einmal stehen.

»Keine Sorge«, sagte Kara. »Du kannst sie nachher sehen.«

Sie drehte sich wieder zu Tess um, die von Aires mittlerweile wieder sanft auf das Bett zurückgeschoben und zugedeckt worden war. »Wie fühlst du dich?« fragte sie lächelnd.

»Schwach«, antwortete Tess. Ihre Stimme klang, als hätte sie sehr lange Zeit nicht mehr gesprochen. »Ich habe... Durst.«

Aires stand auf und kam mit einem Becher Wasser zurück. Als sie ihn an Tess’ Lippen setzte, humpelte Elder ins Zimmer. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Tess. »Hat sie gesprochen?«

»Ja«, antwortete Kara. »Sie hat alle zweiundvierzig Strophen unserer Schöpfungsgeschichte gesungen. Sie wollte gerade anfangen, sie in die Sprache der Waga zu übersetzen, als du hereingeplatzt bist.«

Elder ignorierte ihre dumme Bemerkung und trat näher an das Bett heran. »Was ist passiert?« fragte er. »Wo bist du gewesen?«

»Halte den Mund, Elder«, sagte Aires grob. Als sie sich jedoch wieder an Tess wandte, da erschien wie hingezaubert ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Glaubst du, daß du mit uns reden kannst, Kleines? Nur ein paar Fragen beantworten?«

Tess nickte. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, die spröde und aufgesprungen waren. Das Fieber zehrte sie aus. Aber ihr Blick war klar, als sie Kara ansah. »Es tut mir... leid«, sagte sie stockend. »Ich habe... ziemlichen Mist gebaut, nicht wahr!«

»Das hast du«, bestätigte Kara. »Aber das spielt jetzt keine Rolle. Erzähl uns, was dir passiert ist. Wo bist du gewesen?«

»Der... Thron«, antwortete Tess stockend. »Ich weiß nicht... Sie nannten es den Thron.«

»Thron?« Elder wiederholte das Wort stirnrunzelnd, und Kara sah ihn fragend an. Eine Sekunde lang überlegte er sichtlich angestrengt, dann zuckte er mit den Schultern.

»Immer schön der Reihe nach«, sagte Aires. »Maran hat erzählt, ihr seid angegriffen und getrennt worden.«

»Das stimmt. Es... war nicht seine Schuld. Er wollte mir helfen, aber es waren einfach zu viele. Er hat mich nicht im Stich gelassen.«

Die viel zu heftige Verteidigung Marans überzeugte Kara davon, daß er Tess und ihr Tier doch im Stich gelassen hatte, eine Vermutung, die Kara die ganze Zeit gehabt hatte. »Du bist ihnen entkommen?« fragte sie.

Tess schüttelte den Kopf. »Mein Drache war getroffen«, sagte sie leise. »Und ich auch.«

»Das grüne Licht?«

»Ja. Ich war ganz sicher, daß ich sterben würde. Wir sind ins Meer gestürzt, und dann... weiß ich nichts mehr. Als ich wach wurde, lag ich in einem Bett in einem kleinen Zimmer, das ganz aus Silber gemacht war. Die Wände, der Boden... alles. Überall waren Geräte, und sie hatten spitze Nadeln in meine Arme und meine Beine gestochen, an denen Schläuche hingen.«

»Die Krankenstation auf dem Schiff«, bemerkte Elder verblüfft. »Sie müssen sie zu ihrem Schiff gebracht haben!« Erregt beugte er sich vor. »Weißt du, wo es ist? Hast du es gesehen?«

»Später«, sagte Tess. »Ich war lange in diesem Zimmer. Ein paarmal kam ein Mann und machte etwas mit meinem Rücken. Es hat sehr weh getan. Ich dachte, sie würden mich foltern, damit ich ihnen alles über uns verrate, aber er hat nicht eine einzige Frage gestellt. Ich glaube, er verstand nicht einmal unsere Sprache.«

»Er hat dir das Leben gerettet, Kind«, sagte Aires ernst. »Ihre Heilkunst muß an Zauberei grenzen.«

»Das tut sie«, sagte Elder ohne die Spur eines Lächelns. Zu Tess gewandt fuhr er fort: »Der Mann, der dich hergebracht hat...«

»Er kam gestern abend in mein Zimmer geschlichen«, sagte Tess. »Er und noch ein anderer. Sie erzählten, daß auch sie Gefangene im Thron sind.«

»Wieso nennst du es immer Thron?« fragte Elder.

»Weil sie es so nannten«, antwortete Tess. »Sie sprachen unsere Sprache nicht besonders gut. Ich habe nicht alles verstanden, aber dieses eine Wort schon.«

»Der Thron...« Plötzlich hellte sich Elders Gesicht auf. »Eine Drohne! Sie haben von einer Drohne gesprochen, nicht wahr?«

Tess sah ihn verunsichert an. Sie schwieg.

»Was soll das sein?« fragte Donay.

»Ein Beiboot«, antwortete Elder. »Aber laß dich davon nicht täuschen. Was PACK als Beiboot bezeichnet, das würden andere immer noch ein Schlachtschiff nennen.«

»Es war sehr groß«, bestätigte Tess. »Als wir geflohen sind, habe ich es gesehen.«

»Wie groß?« fragte Aires. »So groß wie dieser Turm?«

Tess schwieg. Sie sah sehr erschrocken aus, »So groß wie... wie die Festung?« fragte Donay stockend. »Größer«, murmelte Tess. »Viel größer. Es liegt im Meer, so daß man es nicht richtig erkennen kann. Aber es ist wie eine gigantische Stadt unter Wasser.«

»Was haben die beiden erzählt?« fragte Elder. »Sie wollten fliehen? Wohin?«

»Hierher«, sagte Tess. »Ich habe nicht alles verstanden, aber ich glaube, sie haben dich und ihre Kameraden für tot gehalten. Sie wollten zu den Drachenreitern, um hier auf die Ankunft der anderen zu warten. Ich sollte sie begleiten, damit die Drachen sie nicht für ihre Feinde halten und sie vernichten. Sie haben große Angst vor den Drachen.«

»Wen meinst du mit den anderen?« hakte Elder nach.

»Sie sagten, sie erwarteten die Ankunft ihrer Freunde«, antwortete Tess. »Sie hatten wohl Angst, daß sie den Thron angreifen und wir alle dabei umkommen.«

»Bist. du sicher?« vergewisserte sich Elder erregt. »Sie fürchteten einen Angriff auf die Drohne?«

»Sagtest du nicht, du hättest keine Gelegenheit mehr gehabt, einen Hilferuf zu senden?« fragte Aires mißtrauisch.

»Das habe ich auch nicht«, sagte Elder ärgerlich. »Wieso...«

Er sah einen Moment nachdenklich auf Tess herab. »Was genau haben sie gesagt? Denk nach, Kind.«

»Ich habe kaum etwas verstanden«, sagte Tess hilflos. »Sie haben meistens in einer fremden Sprache miteinander geredet.«

»Denk nach!« drängte Elder. Plötzlich kam ihm sichtbar eine Idee. »Hast du das Wort Di-Es-Ar-Vi verstanden?«

Tess nickte, sichtlich verblüfft. »Ja. Woher weißt du das?«

Elder atmete auf. Von einer Sekunde auf die nächste sah er nicht nur erleichtert, sondern sehr zufrieden aus. »Jetzt haben wir sie!« sagte er. »Ich habe es nicht zu hoffen gewagt, aber offensichtlich hat das Schiff im letzten Moment doch noch eine Sonde gestartet. Wir haben sie! In einer Woche ist der Spuk vorbei! DSRV bedeutet Deep Space Rescue Vessel«, erklärte er. »Ein Rettungsboot, das das Schiff vollautomatisch ausschleust, wenn der Bordcomputer zu dem Schluß kommt, daß die Zerstörung des Schiffes nicht mehr zu verhindern ist.«

»Einer deiner Leute ist entkommen?«

»Nicht unbedingt«, antwortete Elder. »Das DSRV fliegt auch unbemannt. In diesem Fall steuert der Computer automatisch das Ziel an, das man ihm vorher einprogrammiert hat.« Plötzlich grinste er.

»Und in diesem Fall war dieses Ziel die Hauptniederlassung der Company, für die ich arbeite. Das Mädchen hat recht – in spätestens zehn Tagen sind meine Leute hier. Sie werden mit dieser Saubande aufräumen, das verspreche ich euch!«

Er sah abwechselnd Kara und Aires an, und in das strahlende Lächeln auf seinen Zügen mischte sich Verwirrung, als er bemerkte, daß sie beide noch genauso besorgt aussahen wie bisher. »Was ist los mit euch?« fragte er. »Versteht ihr denn nicht? Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Niemand wird euch jetzt noch etwas tun! Eure Welt wird weiter euch gehören!«

»Wie schön«, sagte Aires ruhig.

»Ich verstehe«, murmelte Elder. »Ihr traut mir immer noch nicht. Ihr habt Angst, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.«

»Ich weiß zwar nicht genau, was diese Worte bedeuten«, sagte Aires, »aber ich schlage vor, daß wir die Diskussion darüber auf später vertagen.« Sie deutete wieder auf Tess. »Weiter.«

»Wir flohen heute morgen«, sagte Tess. »Aber sie müssen verraten worden sein; oder sie hatten einfach Pech. Als wir in den Raum kamen, in dem die Libellen standen, wurden wir angegriffen. Einer der Männer starb, der andere und ich konnten eine Libelle stehlen und entkamen.«

»Und sie haben euch nicht verfolgt?« fragte Elder zweifelnd. »Doch. Aber wir hatten einen guten Vorsprung. Nur zwei holten uns ein. Wir kämpften und siegten. Eine Libelle stürzte in den Dschungel, die andere zog sich zurück. Aber auch unsere Libelle war beschädigt, und am Schluß haben sie ihn schwer verletzt.« Sie starrte einen Moment, von der Erinnerung an die schrecklichen Bilder geplagt, ins Leere.

»Sie haben eine Art unsichtbaren Schutzschild«, fuhr sie fort. »Deshalb konnten wir sie über der Stadt im Schlund kaum vernichten. Er ist nicht unüberwindlich, aber für eine Weile hat er sogar dem grünen Licht getrotzt.«

»Trotzdem haben sie den Piloten erwischt«, sagte Aires. »Ja. Es war...« Tess suchte nach Worten. »Etwas wie ein Pfeil. Aber er flog ganz langsam. Irgendwie... hat er sich durch den Schild gebohrt. Der Pfeil steuerte direkt auf den Libellenreiter zu, als wüßte er, auf wen er gezielt war. Er hatte große Angst. Er... er hat versucht, ihn mit der Hand zur Seite zu schlagen, aber der Pfeil hat seine Hand einfach durchbohrt und dann seine Brust getroffen.«

»Ein Sucher«, sagte Elder düster. »Sie werden auf einen bestimmten Menschen programmiert und folgen ihm bis in die Hölle, wenn es sein muß. Es gibt keine Rettung vor ihnen.«

»Und wieso konnte er den Schild durchdringen, der sogar dem Feuer eines Drachen widersteht?«

Elder zuckte mit den Achseln, ein wenig zu schnell für Karas Geschmack. »Wie soll ich das wissen? Ich bin kein Waffentechniker.«

»Soll das heißen, sie könnten ein paar Hundert von diesen Dingern einfach auf uns abschießen, und wir könnten nichts dagegen tun?« fragte Donay erschrocken.

»Keine Sorge.« Elder machte eine beruhigende Geste. »Die Sucher müssen genau auf ihr Ziel geeicht werden. Bei den beiden Gefangenen hatten sie Zeit und Gelegenheit dazu. Das ist unsere Version von Bluthunden.« Er blickte vorwurfsvoll auf sein bandagiertes Bein herab. »Sie tut nicht ganz so weh.«

»Was ist mit ihm?« fragte Tess. »Lebt er?«

Es dauerte einen Moment, bis Kara begriff, daß sie von dem Piloten sprach, der sie hergebracht hatte. Sie schüttelte den Kopf.

»Das tut mir leid«, sagte Tess ehrlich. »Er hat sich geopfert, um mich zu retten.«

»So?« fragte Aires mit hochgezogenen Brauen. »Für mich hört es sich eher an, als hätte er dein Leben aufs Spiel gesetzt, um seine Haut zu retten.«

»Glaubst du, daß du den Ort wiederfindest, an dem dieser... Thron liegt?« fragte Kara.

Tess schüttelte bedauernd den Kopf. »Nein. Er liegt unter Wasser, irgendwo im Meer. Man sieht ihn nicht.«

»Es würde euch auch nicht viel nutzen«, sagte Elder. »Die Drohnen sind schwer bewaffnet. Sie würden eure Drachen vom Himmel pusten, ehe ihr auf zehn Meilen heran seid.«

Die Wahl seiner Worte gefiel Kara nicht. Und noch viel weniger gefiel ihr der hörbare Stolz, der darin mitschwang. »Haltet euch da raus«, fuhr Elder fort. »Es ist nicht nötig, daß ihr euer Leben aufs Spiel setzt. Überlaßt das Leuten, die etwas davon verstehen. Das DSRV ist wahrscheinlich jetzt schon angekommen.«

»Wenn sie es nicht abgeschossen haben«, sagte Donay.

Elder lachte. »Das ist völlig unmöglich. Die Dinger bestehen praktisch nur aus einem großen Triebwerk mit einem bißchen Blech drumherum. Sie fliegen selbst einer Nova davon. Nichts im Universum kann sie aufhalten.«

Donay schwieg. Aber Kara las in seinen Augen, daß er jedes einzelne Wort, das er von Elder gehört hatte, mit größter Aufmerksamkeit registrierte. Ob Elder wußte, daß Donay nie etwas vergaß? Tess wurde zunehmend matter, und Kara stand auf. »Ich denke, das reicht für heute«, sagte sie. »Aires – gib ihr etwas gegen das Fieber. Sie soll schlafen. Im Moment haben wir genug erfahren.«

»Jemand sollte bei ihr Wache halten«, bemerkte Aires.

Kara lächelte. »Ich denke, ich weiß schon jemanden für diese Aufgabe«, sagte sie. »Elder, Donay – ich erwarte euch in meinem alten Zimmer drüben bei den Schülern. Ich werde inzwischen gehen und den Alarm aufheben. Es nutzt niemandem, wenn wir die Leute sinnlos am Schlafen hindern.«

Sie ging, um ihren Entschluß in die Tat umzusetzen. Eine knappe halbe Stunde später kehrten die ruhelos kreisenden Drachen in ihre Höhlen unter der Festung zurück, und die meisten Krieger gingen wieder in ihre Quartiere.

Und zehn Minuten, bevor die Sonne am nächsten Morgen aufging, griff ein Schwarm von annähernd fünfzig Libellen den Drachenhort an.

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