31

Als Elder vier oder fünf Stunden später wieder zu sich kam, fand er sich geknebelt und gefesselt einen Meter hinter Karas Sattel auf Markors Rücken. Am späten Nachmittag des darauffolgenden Tages erreichten sie wieder den Drachenhort. Ohne die Karte hätten sie es wahrscheinlich nicht geschafft. Nachdem Kara und Zen zur Insel zurückgekehrt waren und den beiden anderen ihre Geschichte erzählt hatten, nutzten sie die Zwangspause, zu der sie die Erschöpfung der Drachen zwang, um die Karte in aller Ruhe und Ausführlichkeit zu studieren, Sie stellten sehr bald fest, daß sie auf dem Hinweg mehrere überflüssige Schleifen geflogen waren. Kara erfüllte diese Erkenntnis jedoch eher mit Freude als Ärger, denn das bedeutete, daß sie auf dem Heimweg beinahe nur die halbe Entfernung zurücklegen mußten.

Ihre Entdeckung – und ihr Gefangener – waren zu wertvoll, als daß sie auch nur das allermindeste Risiko eingehen durften, und so widerstand Kara der Versuchung, das letzte aus den Drachen herauszuholen, um so schnell wie nur irgend möglich nach Hause zurückzukehren. Die flogen nie länger als zwei Stunden, ehe sie eine Pause einlegten. Das einzige, was Kara mißachtete, war das strenge Nachtflugverbot, das sowohl Angella als auch Cord für Flüge über den Schlund ausgesprochen hatten. Nach ihrem Erlebnis in der ersten Nacht fand es Kara wesentlich sicherer, wenn sie sich bei Dunkelheit in der Luft befanden als in den Baumwipfeln.

Trotzdem sahen sie den Drachenhort erst im letzten Licht des darauffolgenden Tages wieder.

Der Anblick schien den Tieren noch einmal neue Kraft zu geben. Während der letzten beiden Flugperioden waren sie deutlich langsamer geworden, aber jetzt schlugen sie noch einmal kräftiger mit den Flügeln, ohne daß es eines entsprechenden Befehls bedurft hätte.

Ihre Annäherung blieb nicht unbemerkt. Sie waren noch acht oder zehn Meilen vom Rand des Schlundes entfernt, als sich ein ganzer Schwarm winziger schwarzer Krähen von den Türmen des Drachenhortes löste und ihnen entgegenflog. Aus den Krähen wurden zwanzig, dann dreißig oder vierzig gewaltige Drachen, die auf halbem Weg zu ihnen stießen und ihnen Geleit gaben. Markor und die beiden anderen Tiere stießen ein mattes Begrüßungsgebrüll aus, das von den anderen Tieren mit lauten Trompetenstößen beantwortet wurde.

In die Erleichterung, endlich nach Hause zu kommen, mischte sich Schrecken, als Kara die Silhouette der Burg gegen das rote Licht des Sonnenuntergangs betrachtete. Die Spitze des Hauptturms und ein Teil der Mauer waren eingestürzt und bildeten eine gewaltige Schutthalde auf dem Innenhof. Was war während ihrer Abwesenheit geschehen? So gewaltig ihr der große Innenhof der Burg auch immer vorgekommen war, war er doch beinahe zu klein, um dem gewaltigen Drachenschwarm Platz zu bieten, der darauf zu landen versuchte. Kara, Zen und Silvy landeten ihre Drachen unweit des Hauptgebäudes. Silvys Tier war so erschöpft, daß es hart aufschlug und Silvy aus dem Sattel geworfen wurde. Kopfüber purzelte sie in die ausgebreitete Schwinge des Drachen auf den Hof hinab, sprang aber sofort wieder auf die Füße und machte mit Gesten klar, daß sie unverletzt sei. Kara hatte alle Hände voll damit zu tun, sich selbst im Sattel zu halten, denn Markors Landung war zwar eleganter, aber kaum weniger hart. Trotzdem kam es ihr fast wie ein Wunder vor, daß der Drache nicht einfach wie ein Stein vom Himmel gefallen war. Markor hatte während der ganzen Zeit zwei Reiter getragen. Der Drache breitete die Flügel aus, damit Kara absteigen konnte, aber sie blieb noch einige Sekunden mit geschlossenen Augen im Sattel sitzen und genoß das Gefühl, es geschafft zu haben. Erst dann kletterte sie steifbeinig vom Rücken des Drachen herab.

Gestalten eilten ihr entgegen, die zu erkennen sie sich nicht die Mühe machte, und dann wurde sie mit Hunderten von Fragen bombardiert. Sie beantwortete nicht eine von ihnen, sondern hielt aus müden, rotgeränderten Augen nach Aires Ausschau. Während des ganzen Fluges zurück hatte sie sich mit zunehmender Sorge gefragt, wie sich das Schicksal der anderen entwickelt hatte, die aus dem Drachenfels entkommen waren. Sie sah weder Aires noch einen der anderen, doch dafür sprangen zwei junge Krieger vor ihr plötzlich zur Seite, und ein riesiges, gelbgrün gemustertes Etwas raste wie eine lebende Lawine auf sie zu. Kara ahnte, was kam, und fand gerade noch Gelegenheit zu einem letzten, tiefen Atemzug, dann prallte Hrhon mit ungebremster Wucht gegen sie, schloß sie in die Arme und wirbelte sie herum wie ein übermütiges Kind einen kleinen Hund.

»Khahral« brüllte er. »Dhu lhebhst!«

»Ja« antwortete Kara. Mehr bekam sie nicht heraus, denn der Waga drückte sie in seiner Wiedersehensfreude so fest an sich, daß ihre Rippen nachzugeben drohten. »Dhu lhebhst«, schrie er immer und immer wieder. »Dhehnhenh Ghöttherrn sssei Dhankh, dhu lhebhssstl« Ein paarmal wirbelte er sie im Kreis herum, bis ihm aufzufallen schien, daß ihr Gesicht allmählich blau anzulaufen begann. Mit einem erschrockenen Ruck setzte er sie ab und ließ sie los, griff aber sofort wieder zu, als sie zu wanken begann.

»Dhu lhebhssstl« sagte er noch einmal.

Kara holte erst einmal tief Luft, ehe sie keuchend, aber glücklich antwortete: »Ja. Aber nicht mehr lange, wenn du mich noch einmal so begrüßt.«

»Who ssseihd ihr ghewhesssen?« fragte der Waga aufgeregt. »Whasss ihssst phasssierth? Who sssindh dhie andherhen?«

»Ich beantworte dir alle Fragen, aber jetzt brauche ich erst einmal fünf Minuten Verschnaufpause, einverstanden?«

»Ich würde sagen: du brauchst ungefähr zwölf Stunden Schlaf, so wie du aussiehst.«

Kara drehte sich herum – und fiel Cord, der sich ihr unbemerkt von der Seite her genähert hatte, mit einem erleichterten Seufzen um den Hals. Die impulsive Bewegung überraschte sie selbst am meisten, und sie löste sich auch nach ein paar Augenblicken wieder und sah ihn verlegen an. »Entschuldige«, sagte sie. »Ich weiß gar nicht, was ich...«

Cord winkte ab. Er lächelte und rief mit erhobener, lauter Stimme: »Ihr habt es gehört. Kara braucht erst einmal ein wenig Ruhe. Ihr werdet alles erfahren.«

Kara nickte dankbar, und Cord erwiderte die Bewegung mit einem gütigen Blick. Besorgt fragte sie sich, ob die anderen sich wohl ebenfalls an die Absprache hielten, die sie bei ihrer letzten Rast getroffen hatten: nämlich zuerst einmal noch nichts von dem zu verraten, was sie entdeckt hatten, sondern sich mit Aires, Cord und Storm zu beraten. Aber dann sah sie, daß auch die drei anderen bereits von einem älteren Krieger in Empfang genommen worden waren.

»Wo ist Aires?« fragte sie. »Und was ist mit dem Turm geschehen?«

»Ein Erdbeben«, antwortete Cord ungeduldig. »Und Aires und alle anderen sind wohlauf und schon seit Tagen zurück.«

»Ein Erdbeben?« wiederholte Kara ungläubig. »Hier?«

»Unwichtig«, antwortete Cord. Plötzlich stahl sich eine Spur von Ungeduld in seine Stimme. »Es ist niemand ernstlich zu Schaden gekommen. Wir reden später darüber. Im Moment habe ich nur zwei Fragen: Wo ist Tess? Und wer ist das da?« Er deutete auf Markor, und Kara sah erst jetzt, daß zwei junge Krieger auf den Rücken des Drachen geklettert waren, um Elder loszubinden.

»Ich weiß nicht, wo Tess ist«, sagte sie. »Ich fürchte, sie ist tot. Und das da ist Elder.«

»Elder?« Cords Augenbrauen hoben sich erstaunt.

»Das ist... eine lange Geschichte«, antwortete Kara ausweichend.

Cord verstand. Mit einer raschen Bewegung drehte er sich herum und ging zu den beiden Männern, die Elder vom Rücken des Drachen herunterhoben. »Bringt ihn in eine Zelle«, sagte er. »Und bewacht ihn gut. Niemand spricht mit ihm, ehe Aires und ich ihn verhört haben. Ach ja«, fügte er noch hinzu, »und steckt den Kerl in einen Bottich mit heißem Wasser.« Ein paar Männer lachten, aber Kara fiel auch auf, wie still es plötzlich geworden war. Die Menge, die Cord und sie umgab, war mittlerweile auf gut fünfzig Personen angewachsen, aber in den meisten Gesichtern hatte sich in die Freude, sie und die anderen wiederzusehen, eine vage Furcht gemischt. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, überhaupt nichts zu sagen. Ihr Schweigen würde in den nächsten Stunden Anlaß zu den wildesten Spekulationen geben. Cord nahm sie am Arm und führte sie ins Haus, während Hrhon dafür sorgte, daß sie auch wirklich allein blieben und ihnen niemand in der Hoffnung, vielleicht ein Wort oder eine Andeutung aufzuschnappen, hinterher schlich. Der Waga war unter den Drachenkämpfern nicht unbedingt für sein sanftmütiges Wesen bekannt...

Kara war so müde, daß sie Cord beinahe gebeten hätte, sie in ihr Quartier zu bringen, damit sie wenigstens einen Moment ausruhen konnte. Aber sie wußte auch, daß es nicht bei einem Moment bleiben würde. Was sie zu erzählen hatte, war zu wichtig, um zu warten. Und allein die Tatsache, wieder in der Sicherheit des Hortes zu sein, verwandelte ihre Erschöpfung in eine wohlige Müdigkeit.

Aires erwartete sie in Angellas ehemaligem Privatgemach, das zugleich als Versammlungs- und Konferenzraum bei nicht ganz offiziellen Anlässen diente, was Kara als ganz selbstverständlich hinnahm. Aires war nicht nur Angellas Freundin gewesen, sondern auch ihre rechte Hand und damit gewissermaßen ihre Stellvertreterin.

Mit dem kühlen Empfang, den Aires ihr bereitete, hatte Kara nicht gerechnet. Sie hatte nicht erwartet, daß die Magierin ihr um den Hals fiel, wohl aber eine gewisse Erleichterung. Statt dessen sah Aires sie nur einen Moment abschätzend an wobei sie keinen Hehl daraus machte, daß ihr das, was sie sah, nicht besonders gefiel –, und dann funkelte es plötzlich zornig in ihren Augen. »Kara! Was um alles in der Welt hast du dir dabei gedacht, mich mit zwei Dutzend kreischender Bälger dort draußen zurückzulassen?«

Kara war völlig verblüfft. Meinte Aires diese Worte ernst? War sie verrückt geworden? Oder war das nur ihre Art, ihrer Erleichterung Ausdruck zu verleihen, sie und die anderen lebendig wiederzusehen? Sie suchte vergebens nach der Andeutung eines Lächelns in Aires’ Augen.

»Setz dich«, sagte Cord. Er stand hinter Kara, aber sie konnte den ärgerlichen Blick, den er der Magierin zuwarf, regelrecht spüren. So nahe sich Aires und Angella gestanden hatten, so wenig Freunde waren Cord und die Magierin. Eigentlich hatte es außer Angella niemanden hier gegeben, der Aires wirklich mochte.

Kara streifte Angellas breites Bett mit einem sehnsuchtsvollen Blick, steuerte aber gehorsam einen der Stühle an und ließ sich darauf niedersinken. Auch Cord und Aires nahmen Platz. Hrhon blieb vorsichtshalber stehen.

»Was ist geschehen?« fragte Aires in einem Ton, der nur wenig freundlicher klang. »Ihr wart fünf, als ihr losgeflogen seid. Aber gerade habe ich nur noch drei Drachen gezählt.«

Kara war zu müde, um sich über Aires’ herausfordernden Ton aufzuregen. Mit leisen Worten berichtete sie, was geschehen war. Aires hörte schweigend zu, aber ihr Ausdruck wurde dabei nicht unbedingt freundlicher.

»Also, du hast einen Krieger und zwei Drachen verloren«, sagte sie, als Kara zu Ende erzählt hatte. »Keine schlechte Bilanz für deinen ersten Alleinflug.«

Kara fielen vor Müdigkeit die Augen zu. »Gib mir irgend etwas, um wach zu bleiben«, murmelte sie. »Oder bringt mich in mein Zimmer. So hat unser Gespräch keinen Sinn.«

Aires sah sie einen Moment lang kühl an, dann stand sie auf, hantierte einige Augenblicke lang lärmend an einem Regal herum und kehrte schließlich mit einem Trinkbecher aus Zinn zurück, den sie Kara reichte.

»Trink das. Es wirkt eine halbe Stunde, aber danach wirst du so tief schlafen, daß du nicht einmal aufwachen würdest, wenn ich dein Bett in Brand steckte.«

Kara kostete vorsichtig an dem Getränk, verzog das Gesicht und leerte den Becher dann in einem Zug. Der Trank schmeckte scheußlich, aber er wirkte sofort. Schon nach wenigen Sekunden spürte sie, wie sich eine Woge kribbelnder Wärme in ihrem Magen ausbreitete, die rasch von ihrem ganzen Körper Besitz ergriff. Eigentlich war sie noch immer müde, zugleich aber auch so frisch, als hätte sie tagelang geschlafen.

Sie wartete noch einige Minuten – und eigentlich nur, um Aires zu ärgern, die genau wußte, wie schnell die Droge wirkte –, ehe sie mit ihrem Bericht begann. Aires ließ sie reden, bis sie von dem grellen Licht erzählte, das sie geweckt hatte.

»Ein Blitz, sagst du? Wie genau sah er aus?«

Kara schwieg, und nach zwei Sekunden fuhr Aires fort: »Eine Kugel aus weißem Feuer, die auf den Boden fiel und zu einem riesigen Flammenpilz wurde?« Sie klang sehr erschrocken. »Ich weiß es nicht«, gestand Kara. »Ich bin davon aufgewacht, aber... aber ich war ein paar Minuten lang fast blind. Es könnte so gewesen sein.«

»Aber sicher bist du nicht?«

»Nein.«

Sie war nicht sicher, ob Aires besorgt oder erleichtert war, aber was immer es war – sie war sehr erregt.

Kara fuhr in ihrem Bericht fort, doch schon bald wurde sie wieder von Aires unterbrochen. »Ein zweiter Drachenfels? Bist du sicher?«

Was für eine dumme Frage. »Ja«, antwortete sie, nur noch mühsam beherrscht. »Aber sehr viel größer. Die Drachentöchter hatten mehr als einen Stützpunkt.«

Und so ging es weiter. Aires – und bald auch Cord – unterbrachen sie immer öfter und stellten immer ungläubigere Fragen. Dabei war es keineswegs so, daß sie ihr nicht glaubten, vielmehr schien es selbst Aires so zu ergehen wie ihr und Zen, als sie am Ufer des Sees gestanden und versucht hatten, alle nur möglichen Gründe dafür zu finden, daß das, was sie zu sehen glaubten, einfach nicht existieren konnte.

»Das ist einfach lächerlich«, sagte Aires, als Kara alles erzählt hatte. »Pumpen, um das Meer wieder aufzufüllen! Wie groß sollen die Pumpen denn sein? So groß wie diese Burg hier?«

»Ungefähr«, antwortete Kara ernst. »Vielleicht nicht ganz so breit, aber höher.«

Aires starrte sie konsterniert an, aber sie sagte nichts mehr. »Die ganze Geschichte kommt mir immer unglaubhafter vor«, sagte Cord. »Wenn sie wirklich über eine solche Macht verfügen, warum sollten sie dann...«

»Du kannst Zen fragen«, unterbrach ihn Kara. »Er war dabei.«

Cord wirkte ein wenig betroffen, als begriffe er erst jetzt, was er gesagt hatte. Mit einer entschuldigenden Geste fuhr er fort: »Ich glaube dir jedes Wort. Es ist nur so, daß es alles keinen Sinn ergibt. Du warst damals nicht dabei, Kara. Aber ich weiß noch, wie verzweifelt sich Jandhis Drachentöchter gewehrt haben. Sie haben sich nicht aus taktischen Gründen zurückgezogen, glaube mir. Wir haben sie in den Schlund zurückgetrieben. Sie haben sich erbittert gewehrt. Viele tapfere Männer und Frauen sind damals gestorben. Wenn sie wirklich über diese Hilfsmittel verfügen, dann hätten sie uns in einer Woche schlagen können.«

»Vielleicht haben sie ihre Taktik einfach geändert«, vermutete Kara. »Diese Maschinen sahen neu aus.«

»Hast du Drachen gesehen?« fragte Aires.

Kara sah sie verwirrt an und schüttelte den Kopf.

»Vielleicht ist alles ganz anders«, fuhr die Magierin fort. »Ich meine: Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, daß es derselbe Feind ist, gegen den wir vor zehn Jahren gekämpft haben. Vielleicht ist das gar nicht so.«

»Elder könnte diese Frage beantworten«, sagte Kara.

»Dann bringt ihn her.«

»Das geht jetzt nicht.« Cord lächelte flüchtig und machte eine abwehrende Handbewegung. »Heute hätte das sowieso wenig Sinn. Wir sind alle zu Tode erschöpft. Verschieben wir es auf morgen früh.« Er warf Aires einen bezeichnenden Blick zu. »Ich denke, wir haben für heute noch genug zu tun.«

Aires schwieg, aber sie tat es auf eine ganz bestimmte Art, die Kara klarmachte, daß sie nicht die einzige war, die mit schlechten Neuigkeiten aufzuwarten hatte.

»Was gibt es Neues in Schelfheim?« fragte Kara aufs Geratewohl.

»Nicht viel«, antwortete Cord viel zu hastig. »Offiziell erfahren wir nichts. Anscheinend sind die neuen Führer der Stadt der Meinung, ganz gut ohne uns zurechtzukommen.«

»Aber ihr habt eure Quellen, um zu erfahren, was wirklich vorgeht«, vermutete Kara.

Cord lächelte flüchtig. »Sie haben eine bewaffnete Expedition in die Höhle unter der Stadt geschickt. Mehr als fünfhundert Mann, ausgerüstet mit allem, was sie hatten.«

»Und?« fragte Kara.

»Bis heute ist keiner von ihnen zurückgekehrt«, sagte Aires. »Aber das muß nichts bedeuten. Wenn diese Höhlen wirklich so groß sind, können sie jahrelang dort unten herumirren, ohne mehr als Steine und Wasser zu finden. Außerdem ist noch lange nicht gesagt, daß...«

Den Rest des Satzes hörte Kara nicht mehr. Aires’ Trank verlor seine Wirkung, und die Drachenkriegerin schlief von einem Moment auf den anderen ein.

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