Nichts verweilet am Mittag


»Weh!« sagte Hiya, »die Empfindungen, die diese Person mit solch untadeliger Ehrbarkeit zum Ausdruck brachte, als die Sonne hoch am Himmel stand und die Wahrscheinlichkeit eines heimlichen Fortgehens aus sicherlich wohlbehütetem Hause so angenehm fern lag, scheinen plötzlich ganz andere zu sein bei Nacht in einem finstern Obstgarten und am Vorabend ihrer Erfüllung.«

The Wallet of Kai-Lung


»Ein Augenblick nach Mittag ist schon Nacht.«

Donne


Mr. Goyles wurde anderntags auf dem Polizeirevier verhört. Mr. Murbles war zugegen, und Mary bestand auf ihrer Anwesenheit. Der junge Mann versuchte sich zuerst ein bißchen aufzuspielen, aber der trockene Ton des Anwalts verfehlte seine Wirkung nicht.

»Lord Peter Wimsey identifiziert Sie«, sagte Mr. Murbles, »als den Mann, der gestern abend einen Mordanschlag auf ihn verübt hat. Mit bemerkenswerter Großmut hat er bisher von einer Anzeige abgesehen. Nun wissen wir ferner, daß Sie in der Nacht, in der Hauptmann Cathcart erschossen wurde, in der Nähe des Jagdhauses von Riddlesdale waren. Sie werden in diesem Prozeß zweifellos als Zeuge geladen werden. Aber Sie würden der Gerechtigkeit einen großen Dienst erweisen, wenn Sie schon jetzt vor uns eine Aussage machten. Dies ist ein freundschaftliches und rein privates Gespräch, Mr. Goyles. Wie Sie sehen ist kein Vertreter der Polizei zugegen. Wir bitten Sie schlicht um Ihre Hilfe. Allerdings sollte ich Sie wohl warnen, daß Sie sich im Falle einer Aussageverweigerung, die natürlich Ihr unbestrittenes Recht ist, den schwersten Verdächtigungen aussetzen würden.«

»Mit anderen Worten, Sie drohen mir«, sagte Mr. Goyles. »Wenn ich nichts sage, lassen Sie mich wegen Mordverdachts verhaften.«

»Um Himmels willen, nein, Mr. Goyles«, antwortete der Anwalt. »Wir würden dann lediglich die Informationen, die wir besitzen, in die Hände der Polizei geben, die damit verfahren würde, wie sie es für richtig hielte. Gott bewahre, nein - alles, was auch nur nach Drohung aussähe, wäre höchst ungesetzlich. In der Frage des Anschlags auf Lord Peter wird Seine Lordschaft natürlich nach eigenem Gutdünken verfahren.«

»Schon gut«, sagte Mr. Goyles mürrisch, »nennen Sie's, wie Sie wollen, aber es ist eine Drohung. Dabei macht es mir gar nichts aus, zu reden - zumal Sie ganz schön enttäuscht sein werden. Wahrscheinlich hast du mich verpfiffen, Mary.«

Mary errötete indigniert.

»Meine Schwester hat sich Ihnen gegenüber außerordentlich loyal verhalten, Mr. Goyles«, sagte Lord Peter. »Ich kann sogar sagen, daß sie sich Ihretwegen größten Unannehmlichkeiten -um nicht zu sagen Gefahren - ausgesetzt hat. Ihr Weg nach London konnte deshalb verfolgt werden, weil Sie bei Ihrem überaus eiligen Rückzug eindeutige Spuren hinterlassen hatten. Als meine Schwester dann versehentlich ein Telegramm öffnete, das mir unter meinem Familiennamen nach Riddlesdale geschickt worden war, ist sie stehenden Fußes nach London geeilt, um Sie zu schützen, so gut sie konnte und ohne Rücksicht auf ihre eigene Person. Glücklicherweise war mir der Wortlaut des Telegramms auch in meine Londoner Wohnung übermittelt worden. Dennoch war ich mir Ihrer Identität so lange nicht sicher, bis ich Ihnen im Sowjet-Club zufällig begegnete. Da allerdings gaben mir Ihre energischen Bemühungen, einem Gespräch mit mir auszuweichen, nicht nur die völlige Gewißheit, sondern außerdem einen ausgezeichneten Grund, Sie festnehmen zu lassen. Ich muß sagen, ich bin Ihnen für Ihre Hilfe ausgesprochen dankbar.«

Mr. Goyles machte ein böses Gesicht.

»Ich weiß nicht, wie du denken konntest, George -« sagte Mary.

»Was ich denke, braucht dich nicht zu kümmern«, sagte der junge Mann grob. »Mittlerweile wirst du ihnen ja sowieso alles erzählt haben. Nun gut, ich will Ihnen meine Geschichte so kurz wie möglich schildern, und Sie werden sehen, daß ich alles ganz genau weiß. Wenn Sie mir nicht glauben, kann ich's nicht ändern. Ich bin gegen Viertel vor drei angekommen und hab die Karre auf dem Feldweg abgestellt.«

»Wo waren Sie um elf Uhr fünfzig?«

»Auf der Straße von Northallerton. Meine Versammlung war erst Viertel vor elf zu Ende, und dafür kann ich Ihnen an die hundert Zeugen bringen.«

Wimsey notierte sich die Adresse, wo die Versammlung stattgefunden hatte, und nickte Goyles zu, fortzufahren.

»Ich bin über den Zaun gestiegen und durchs Gebüsch gegangen.«

»Sie haben niemanden gesehen, auch keine Leiche?«

»Keinen Menschen, weder lebendig noch tot.«

»Sind Ihnen irgendwelche Blutspuren oder Fußabdrücke auf dem Weg aufgefallen?«

»Nein, ich hab mich nicht getraut, meine Taschenlampe anzuknipsen, weil man mich dann aus dem Haus hätte sehen können. Es war gerade hell genug, um den Weg zu erkennen. Kurz vor drei war ich an der Wintergartentür. Und wie ich dort ankam, bin ich über etwas gestolpert. Ich hab's gefühlt, und es fühlte sich an wie ein Mensch. Ich bin böse erschrocken. Zuerst dachte ich nämlich, es sei Mary - krank oder ohnmächtig oder was weiß ich. Jedenfalls habe ich kurz meine Taschenlampe angeknipst. Und da sah ich, daß es Cathcart war, tot.«

»Sind Sie sicher, daß er tot war?«

»Mausetot.«

»Einen Augenblick«, unterbrach der Anwalt. »Sie sagen, Sie hätten gesehen, daß es Cathcart war. Kannten Sie Cathcart denn überhaupt?«

»Nein, das nicht. Ich wollte sagen, ich sah, daß es ein toter Mann war, und hinterher habe ich erfahren, daß es Cathcart war.«

»Dann wissen Sie also auch jetzt nicht aus eigener Anschauung, daß es Cathcart war?«

»Doch - zumindest habe ich später die Fotos in der Zeitung wiedererkannt.«

»Es ist sehr wichtig, sich bei solchen Aussagen genau auszudrücken, Mr. Goyles. Eine Bemerkung wie die von vorhin könnte auf die Polizei oder die Geschworenen einen sehr unglücklichen Eindruck machen.«

Nach diesen Worten schneuzte Mr. Murbles sich die Nase und rückte seinen Kneifer gerade.

»Wie weiter?« fragte Lord Peter.

»Ich glaubte jemanden den Weg heraufkommen zu hören. Da habe ich es nicht für ratsam gehalten, mich bei dem Toten erwischen zu lassen, und ich bin getürmt.«

»Oh«, machte Peter mit einem unbeschreiblichen Gesichtsausdruck. »Das war allerdings eine sehr einfache Lösung. Sie überließen das Mädchen, das Sie heiraten wollten, sich selbst und der unerfreulichen Entdeckung, daß im Garten ein Toter lag und ihr galanter Freier das Hasenpanier ergriffen hatte. Was haben Sie eigentlich erwartet, wie sie darüber denken würde?«

»Nun, ich hab gedacht, sie wird sich selbst zuliebe den Mund halten. Aber eigentlich habe ich überhaupt nicht so ausführlich nachgedacht. Ich wußte nur, daß ich irgendwo eingedrungen war, wo ich nichts zu suchen hatte, und daß es ziemlich böse für mich aussehen könnte, wenn ich bei einem Ermordeten angetroffen würde.«

»Mit anderen Worten«, sagte Mr. Murbles, »Sie haben den Kopf verloren, junger Mann, und sind sehr unbedacht und feige davongerannt.«

»Sie brauchen das gar nicht so auszudrücken«, erwiderte Mr. Goyles. »Ich befand mich zunächst in einer ausgesprochen unangenehmen und blöden Lage.«

»Ja, ja«, meinte Lord Peter ironisch. »Drei Uhr morgens ist ja auch eine eklige, kalte Tageszeit. Wenn Sie demnächst mal wieder durchbrennen wollen, tun Sie's um sechs Uhr abends oder um Mitternacht. Sie scheinen sich auf die Planung von Verschwörungen besser zu verstehen als auf ihre Ausführung. Bei der kleinsten Kleinigkeit gehen Ihnen schon die Nerven durch. Wissen Sie, ich finde wirklich nicht, daß einer wie Sie auch noch Schußwaffen tragen sollte. Können Sie mir vielleicht mal sagen, Sie reinrassiges Eselsfohlen, welcher Teufel Sie geritten hat, gestern abend auf mich zu ballern? Wenn Sie mich in den Kopf oder ins Herz oder sonst an einer lebenswichtigen Stelle getroffen hätten, dann befänden Sie sich jetzt allerdings in einer unangenehmen Situation. Wenn Sie schon solche Angst vor Toten haben, warum laufen Sie dann herum und schießen auf die Leute? Warum, warum, warum? Das will mir nicht in den Kopf. Denn wenn Sie jetzt die Wahrheit gesagt haben, waren Sie doch nie in der allermindesten Gefahr. Mein Gott! Und wieviel Zeit und Ärger es uns gekostet hat, Sie einzufangen - Sie Esel! Und die arme Mary dreht durch und bringt sich fast um, weil sie denkt, Sie wären doch nicht weggelaufen, wenn Sie nicht wenigstens einen triftigen Grund gehabt hätten!«

»Man muß wohl einem nervösen Naturell einiges nachsehen«, sagte Mary kalt.

»Wenn ihr wüßtet, wie das ist, beschattet und verfolgt und gehetzt zu werden -« begann Mr. Goyles.

»Ich dachte, ihr Leute vom Sowjet-Club genießt es geradezu, wenn man euch alles mögliche zutraut«, sagte Lord Peter. »Also, ich finde, es hätte der stolzeste Augenblick Ihres Lebens sein müssen, als man Sie für einen wirklich gefährlichen Burschen hielt.«

»Und das hämische Geschwätz von Leuten wie Ihnen«, entgegnete Goyles mit Leidenschaft, »sät mehr Haß zwischen den Klassen als -«

»Sparen wir uns das«, unterbrach Mr. Murbles. »Gesetz ist, Gesetz, für jeden, junger Mann, und Sie haben es fertiggebracht, sich in eine sehr unangenehme Lage zu bringen.« Er drückte eine Klingel auf dem Tisch, woraufhin Parker in Begleitung eines Konstablers eintrat. »Wir wären Ihnen sehr verbunden«, sagte Mr. Murbles, »wenn Sie diesen jungen Mann freundlicherweise im Auge behalten könnten. Wir erstatten keine Anzeige gegen ihn, solange er sich benimmt, aber er darf nicht versuchen, sich abzusetzen, bevor der Fall Riddlesdale zur Verhandlung kommt.«

»Gewiß nicht, Sir«, sagte Mr. Parker.

»Einen Augenblick noch«, sagte Mary. »Mr. Goyles, hier ist der Ring, den Sie mir einmal gegeben haben. Leben Sie wohl. Wenn Sie das nächste Mal eine öffentliche Rede halten und für entschiedenes Handeln eintreten, komme ich applaudieren. Sie können über derlei Dinge so gut sprechen. Ansonsten aber halte ich es für besser, wenn wir uns nicht wiedersehen.«

»Natürlich«, sagte der junge Mann bitter, »deine Leute haben mich in diese Lage gebracht, und nun kehrst du dich gegen mich und verhöhnst mich auch.«

»Zu glauben, daß Sie ein Mörder wären, hat mich nicht gestört«, sagte Lady Mary voller Verachtung, »aber es stört mich, daß Sie so ein Hampelmann sind.«

Ehe Mr. Goyles etwas erwidern konnte, bugsierte Mr. Parker, verlegen, aber nicht gerade mißvergnügt, seinen Schützling aus dem Zimmer. Mary trat ans Fenster, wo sie stehenblieb und sich auf die Lippen biß.

Wenig später ging Lord Peter zu ihr. »Du, Polly, der alte Murbles hat uns zum Lunch eingeladen. Kommst du mit? Sir Impey Biggs ist auch da.«

»Den möchte ich heute nicht sehen. Es ist sehr lieb von Mr. Murbles -«

»Na, komm schon, Mädchen. Biggs ist immerhin eine Berühmtheit und obendrein ein Anblick für die Götter - wie Marmor. Er wird dich gründlich über Kanarienvögel aufklären

Mary mußte trotz ihrer eigensinnigen Tränen kichern.

»Es ist furchtbar lieb von dir, Peter, daß du das Kindchen bei Laune zu halten versuchst. Aber ich kann nicht. Ich würde mich nur zum Narren machen. Und ich bin für heute schon genug zum Narren gemacht worden.«

»Quatsch«, sagte Peter. »Gewiß hat Goyles sich heute nicht mit Ruhm bekleckert, aber er war ja auch in einer ekligen Situation. Komm doch mit.«

»Ich hoffe, Lady Mary kann sich entschließen, meine Junggesellenwohnung mit ihrer Gegenwart zu verschönern«, sagte der Anwalt im Näherkommen. »Ich würde die große Ehre sehr zu schätzen wissen. Ich glaube, ich habe schon zwanzig Jahre keine Dame mehr in meinen vier Wänden gehabt - mein Gott, es müssen tatsächlich schon zwanzig Jahre sein.«

»In diesem Falle«, sagte Lady Mary, »kann ich wohl nicht absagen.«

Mr. Murbles besaß eine hübsche Wohnung in Staple Inn, deren Fenster auf einen gepflegten Garten mit reizenden kleinen Blumenbeeten und einem plätschernden Springbrunnen hinausblickten. Wie die Zimmer diese altmodische Rechtsgelehrtenatmosphäre wahrten, die er um sein sprödes Ich verbreitete, grenzte ans Wunderbare. Das Speisezimmer war mit Mahagonimöbeln, einem Orientteppich und roten Vorhängen ausgestattet. Auf dem Büfett standen ein paar hübsche Silberschalen, echte Sheffield-Arbeiten, und etliche Karaffen mit gravierten silbernen Etiketten um die Hälse. In einem Bücherregal sah man lauter dicke, in Kalbsleder gebundene Gesetzeswerke, und über dem Kaminsims hing ein streng dreinblickender Richter in Öl. Lady Mary war mit einemmal dankbar für diese diskrete viktorianische Atmosphäre.

»Ich fürchte, wir werden auf Sir Impey noch ein paar Sekunden warten müssen«, sagte Mr. Murbles mit einem Blick auf seine Uhr. »Er hat die Sache Quangle & Hamper gegen Die Wahrheit übernommen, aber sie hoffen heute morgen damit fertig zu werden - Sir Impey selbst meint, bis Mittag wäre der Fall erledigt. Ein genialer Mann, unser Sir Impey. Er verteidigt Die Wahrheit.«

»Erstaunlich für einen Rechtsanwalt, wie?« meinte Peter.

»Die Zeitung«, sagte Mr. Murbles, indem er den kleinen Scherz mit einem leichten Zucken der Mundwinkel belohnte, »gegen diese Leute, die von sich behaupten, neunundfünfzig verschiedene Krankheiten mit ein und derselben Pille heilen zu können. Quangle & Hamper haben einige ihrer Kunden vorladen lassen, die bezeugen sollen, wie gut das Mittel ihnen getan hat. Es war ein Festschmaus für den Intellekt, Sir Impey mit ihnen umgehen zu hören. Er kann ja mit alten Damen unendlich freundlich sein. Als er eine sogar bat, dem hohen Gericht ihr Bein zu zeigen, kochte die Stimmung im Gerichtssaal über.«

»Und hat sie's gezeigt?« wollte Lord Peter wissen.

»Sie konnte es gar nicht erwarten, mein lieber Lord Peter, gar nicht erwarten.«

»Daß die überhaupt den Nerv hatten, sie vorzuladen!«

»Den Nerv?« sagte Mr. Murbles. »Die Nerven solcher Leute wie Quangle & Hamper haben ihresgleichen nicht im Universum, um es einmal mit dem großen Shakespeare zu sagen. Aber einem Sir Impey tanzt man nicht auf der Nase herum. Wir können von großem Glück sagen, daß wir ihn für diesen Fall gewonnen haben. - Ah, ich glaube, ich höre ihn!«

Eilige Schritte auf der Treppe verkündeten in der Tat das Nahen des großen Strafverteidigers, der noch in Perücke und Robe hereingestürzt kam und sich wortreich entschuldigte.

»Tut mir furchtbar leid, Murbles«, sagte Sir Impey. »Gegen Ende wurde es richtig ermüdend, dem Himmel sei's geklagt. Ich habe mein Bestes getan, aber der gute alte Dowson wird taub wie eine Nuß und immer tolpatschiger. - Und wie geht's Ihnen, Wimsey? Sie sehen aus, als ob Sie aus dem Krieg kämen. Können wir jemanden wegen tätlichen Angriffs verklagen?«

»Noch viel besser«, warf Mr. Murbles ein. »Mordversuch, wenn es Ihnen recht ist.«

»Ausgezeichnet, ausgezeichnet«, sagte Sir Impey.

»Aber wir haben beschlossen, keine Anzeige zu erstatten«, sagte Mr. Murbles kopfschüttelnd.

»Aber, aber! Mein lieber Wimsey, so geht das wirklich nicht. Wir Anwälte müssen doch von etwas leben. Ihre Schwester? Ich hatte nicht das Vergnügen, Sie in Riddlesdale kennenzulernen, Lady Mary. Wieder auf den Beinen, hoffe ich?«

»Völlig geheilt, danke«, sagte Lady Mary mit Nachdruck.

»Mr. Parker - Ihr Name ist mir natürlich ein Begriff. Unser guter Wimsey kann keinen Schritt ohne Sie gehen, soviel ich weiß. Murbles, stecken diese Herrschaften voll kostbarer Informationen? Ich interessiere mich nämlich ungemein für den Fall.«

»Aber jetzt im Moment nicht«, sagte der alte Anwalt.

»Da haben Sie recht. Im Augenblick interessiert mich nichts so sehr wie dieser exzellente Hammelrücken. Verzeihen Sie mir meine Gier.«

»Nun, nun«, machte Mr. Murbles mit verhaltenem Strahlen. »Dann wollen wir anfangen. Aber leider, meine lieben jungen Leute, bin ich altmodisch genug, mir diese neue Sitte des Cocktailtrinkens noch nicht angewöhnt zu haben.«

»Und das mit Recht«, betonte Wimsey. »Verdirbt den Geschmack und bringt die Verdauung durcheinander. Keine englische Sitte zudem - ein absolutes Sakrileg in diesem ehrwürdigen Hause. Kommt aus Amerika - die Folge: Prohibition. So geht es Leuten, die nicht zu trinken verstehen. Gerechter Himmel, Sir, Sie geben uns von Ihrem berühmten Roten. In dessen Gegenwart auch nur von Cocktail zu sprechen ist schon Sünde.«

»Jawohl«, sagte Mr. Murbles, »jawohl, das ist der 75er Lafite. Es kommt selten vor, sehr selten, daß ich ihn jemandem unter fünfzig anbiete - aber Sie, Lord Peter, verstehen ja mehr davon als einer, der doppelt so viele Jahre zählt wie Sie.«

»Vielen Dank, Sir; ein solches Lob weiß ich überaus zu schätzen. Darf ich die Flasche herumgehen lassen, Sir?«

»Bitte, bitte - wir bedienen uns alle selbst, Simpson, danke. Und nach dem Essen«, fuhr Mr. Murbles fort, »lade ich Sie ein, etwas wirklich Denkwürdiges zu kosten. Ein wunderlicher alter Klient von mir ist neulich gestorben und hat mir ein Dutzend Flaschen 47er Portwein vermacht.«

»Mein Gott!« rief Peter. »Einen 47er! Der dürfte doch kaum noch trinkbar sein.«

»Das fürchte ich auch«, antwortete Mr. Murbles. »Jammerschade darum. Aber ich finde, solch einer ehrwürdigen Antiquität sollte man irgendwie Respekt erweisen.«

»Es ist natürlich auch schon etwas, von sich sagen zu dürfen, daß man dergleichen gekostet hat«, sagte Peter. »Wie wenn es einem vergönnt wäre, die göttliche Sarah zu sehen. Stimme hin, Jugend hin, Charme hin - aber sie ist ein Stück Klassik.«

»O ja«, schwärmte Mr. Murbles. »Ich kann mich noch erinnern, sie in jungen Jahren gesehen zu haben. Wir alten Knaben haben immerhin den Trost einiger wunderschöner Erinnerungen.«

»Sehr richtig, Sir«, meinte Peter, »und Sie werden noch viele, viele weitere sammeln. Aber was hat dieser alte Herr sich dabei gedacht, so einen Jahrgang über die Blüte hinaus reifen zu lassen?«

»Mr. Featherstone war ein sehr sonderbarer Mensch«, sagte Mr. Murbles. »Und doch - ich weiß nicht. Vielleicht war er auch nur sehr, sehr weise. Er war berühmt für seinen extremen Geiz. Hat sich nie einen neuen Anzug gekauft, nie einen Tag Urlaub gemacht, nie geheiratet und sein Leben lang in derselben dunklen, engen Wohnung gehaust, in der er schon als blutjunger Anwalt wohnte. Dabei hatte er ein großes Vermögen von seinem Vater geerbt, aber das hat er nur immer weiter anwachsen lassen. Den Portwein hatte noch sein alter Herr, der 1860 gestorben ist, in den Keller gelegt, als mein Klient vierunddreißig Jahre alt war. Er - der Sohn, meine ich - war sechsundneunzig, als er verstarb. Er sagte immer, keine Freude reiche ja an die Vorfreude heran, und demzufolge lebte er wie ein Einsiedler - tat nie etwas, plante aber immerzu alle die Dinge, die er hätte tun können. Er hat ein ausführliches Tagebuch hinterlassen, in dem er Tag für Tag seines Phantasielebens festgehalten hat, ohne je zu wagen, dieses an der Wirklichkeit zu messen. In dem Tagebuch ist zum Beispiel ein glückliches Eheleben an der Seite der Frau seiner Träume genau beschrieben. Jedes Jahr zu Weihnachten und Ostern wurde eine Flasche von dem 47er feierlich aufgetischt und ebenso feierlich - und ungeöffnet - wieder abgeräumt, wenn das karge Mahl beendet war. Als gläubiger Christ genoß er auch die Vorfreude auf die Glückseligkeit nach dem Tode, aber wie Sie sehen, hat er auch dieses Vergnügen so lange wie möglich hinausgeschoben. Er starb mit den Worten: >Der ist treu, der verheißen hat< - bis ans Ende mußte er sich dessen versichern. Ein einzigartiger Mensch, wirklich einzigartig -vom Abenteuergeist der heutigen Generation trennten ihn Welten.«

»Wie absonderlich und rührend«, meinte Mary.

»Vielleicht hatte er irgendwann einmal sein Herz an etwas Unerreichbares gehängt«, sagte Parker.

»Nun, ich weiß nicht«, sagte Mr. Murbles. »Es hieß, die Dame seiner Träume sei nicht immer nur ein Traum gewesen, er habe sich nur nie entschließen können, ihr einen Antrag zu machen.«

»Na ja«, sagte Sir Impey entschieden, »je mehr ich vor Gericht zu sehen und zu hören bekomme, desto mehr neige ich zu der Ansicht, daß Mr. Featherstone den besseren Teil erwählt hat.«

»Und sind entschlossen, seinem Beispiel zu folgen -jedenfalls in dieser Hinsicht, nicht wahr, Sir Impey?« entgegnete Mr. Murbles mit nachsichtigem Lächeln.

Mr. Parker warf einen Blick zum Fenster. Es begann zu regnen.

Der 47er Portwein, daran war nicht zu zweifeln, war tot; von seinem früheren Feuer und Aroma war nur noch der ärmlichste Hauch zu spüren. Lord Peter hielt einen Augenblick sein Glas reglos in der Hand.

»Es ist wie der Nachgeschmack einer Leidenschaft, die den Zenit überschritten hat und müde geworden ist«, sagte er mit plötzlichem Ernst. »Man kann nur noch tapfer anerkennen, daß er tot ist, und ihn beseitigen.« Und mit einer entschlossenen Bewegung schleuderte er den Inhalt seines Glases ins Feuer. Nun trat das spöttische Lächeln wieder in sein Gesicht.

»Was an Clive mir gefällt

Ist, daß er nicht mehr lebt auf der Welt -

Drum weiß ich wenig nur, das nicht

Welch klassische Aussagekraft und Kürze in diesen vier Zeilen! - Um aber auf unsern Fall zurückzukommen, Sir, wir haben Ihnen eine Menge zu berichten.«

Mit Parkers Unterstützung erklärte er den beiden rechtskundigen Herren den ganzen bisherigen Gang der Ermittlungen, und Lady Mary steuerte brav ihre Version von den Ereignissen jener Nacht bei.

»Sie sehen also«, sagte Peter, »daß dieser Mr. Goyles viel dadurch verloren hat, daß er nicht der Mörder ist. Wir finden, er hätte als finsterer Mitternachtsmörder eine gute Figur gemacht. Aber nachdem die Dinge nun so stehen, wie sie stehen, müssen wir aus ihm als Zeugen herausholen, was herauszuholen geht, nicht?«

»Nun, Lord Peter«, sagte Mr. Murbles bedächtig, »ich muß Ihnen und Mr. Parker gratulieren zu dem Fleiß und der Findigkeit, mit denen Sie das so weit herausbekommen haben.«

»Ich finde, wir haben doch einige Fortschritte erzielt«, meinte Parker.

»Wenn auch nur negative«, ergänzte Peter.

»Genau«, sagte Sir Impey, indem er sich mit einem überraschenden Ruck zu ihm umwandte. »Sehr negativ, das kann man wohl sagen. Und was gedenken Sie nun, nachdem Sie der Verteidigung einen dicken Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, als nächstes zu tun?«

»Das ist mir aber ein schöner Dank dafür«, rief Peter entrüstet, »daß wir so viele Fragen für Sie geklärt haben!«

»Allerdings«, pflichtete der Verteidiger ihm bei, »aber es sind nun leider genau die Fragen, die wohl am besten ungeklärt geblieben wären.«

»Himmel noch mal, wir wollen die Wahrheit ergründen!«

»So?« meinte Sir Impey trocken. »Ich nicht. Die Wahrheit kann mir gestohlen bleiben. Ich brauche eine Linie für die Verteidigung. Wer Cathcart ermordet hat, ist mir egal, solange ich nur beweisen kann, daß es nicht Denver war. Es genügt sogar, wenn ich vernünftige Zweifel an seiner Täterschaft glaubhaft machen kann. Aber da habe ich nun einen Mandanten, der mir etwas von einem Streit erzählt, einen verdächtigen Revolver, eine Weigerung meines Mandanten, Beweise für seine Behauptungen beizubringen, und ein vollkommen unzulängliches und idiotisches Alibi. Ich bereite mich darauf vor, die Geschworenen mit geheimnisvollen Fußspuren, zeitlichen Unstimmigkeiten, einer jungen Frau mit einem Geheimnis und dunklen Andeutungen über ein Mittelding zwischen Einbruch und Verbrechen aus Leidenschaft einzuwickeln, und nun kommen Sie daher und erklären die Fußspuren, entlasten den Unbekannten, räumen die zeitlichen Unstimmigkeiten aus, enthüllen die Motive des Mädchens und lenken mit großer Umsicht den Verdacht wieder genau dahin, wo er von vornherein lag. Was erwarten Sie da von mir?«

»Ich habe ja schon immer gesagt«, grollte Peter, »daß Advokaten die unmoralischsten Gesellen unter Gottes Himmel sind, und jetzt weiß ich es genau.«

»Nun, nun«, sagte Mr. Murbles, »das alles bedeutet ja nur, daß wir uns nicht auf unsern Lorbeeren ausruhen dürfen. Sie müssen weitermachen, mein Bester, und weitere Beweise beschaffen, aber diesmal positive. Wenn dieser Mr. Goyles nicht den armen Mr. Cathcart umgebracht hat, müssen wir doch imstande sein, den zu finden, der es getan hat.«

»Jedenfalls«, sagte Biggs, »können wir noch um eines froh und dankbar sein - und zwar, daß Sie, Lady Mary -« Lady Mary errötete - »letzten Donnerstag noch nicht wieder kräftig genug waren, um vor der Geschworenenkammer zu erscheinen. Jetzt wird die Anklage von einem Schuß um drei Uhr morgens ausgehen. Beantworten Sie keine Fragen, wenn es geht, dann machen wir denen damit einen Strich durch die Rechnung.«

»Aber wird man ihr von da an überhaupt noch ein Wort glauben?« fragte Peter skeptisch.

»Um so besser, wenn man ihr nicht glaubt. Sie ist ja Zeugin der Anklage. Man wird Sie böse durch die Mangel drehen, Lady Mary, aber machen Sie sich da nichts draus. Das gehört zum Spiel. Bleiben Sie bei Ihrer Geschichte, und wir werden das Kind schon schaukeln. Kapiert?« Sir Impey hob drohend den Finger.

»Ich verstehe«, sagte Mary. »Man wird mich rupfen wie ein Huhn, aber ich sage nur immer wieder stur: >Das ist jetzt die Wahrheit.« Entspricht das Ihrer Vorstellung?«

»Genau«, sagte Biggs. »Übrigens, Denver will wohl über sein Tun und Lassen noch immer nicht reden, wie?«

»Er weigert sich ka-te-gorisch«, antwortete Murbles. »Die Wimseys sind eine Familie von ausgesprochenen Dickköpfen«, fuhr er fort, »und ich fürchte, es hat im Augenblick nicht viel Sinn, die Ermittlungen in dieser Richtung fortzusetzen. Wenn wir auf irgendeine andere Weise die Wahrheit herausbekommen und sie dem Herzog auf den Kopf zusagen könnten, wäre er vielleicht bereit, sie zu bestätigen.«

»Demnach«, sagte Parker, »haben wir drei Möglichkeiten des Vorgehens. Erstens müssen wir versuchen, das Alibi des Herzogs von dritter Seite zu erhalten. Zweitens können wir die vorliegenden Ermittlungsergebnisse noch einmal mit dem Ziel überprüfen, den wirklichen Mörder zu finden. Und drittens könnte uns die Pariser Polizei vielleicht etwas über Cathcarts Vergangenheit sagen.«

»Und ich glaube zu wissen, wohin ich mich um Informationen zu Punkt zwei wenden muß«, sagte Wimsey plötzlich. »Nach Grider's Hole.«

»Hui!« Parker stieß einen Pfiff aus. »Das hatte ich ganz vergessen. Da wohnt doch dieser blutrünstige Bauer, nicht wahr, der die Hunde auf dich gehetzt hat?«

»Mit seiner sehenswerten Frau, jawohl. Hört mal, was haltet ihr davon? Der Mann ist rasend eifersüchtig auf seine Frau und verdächtigt sofort jeden Mann, der in ihre Nähe kommt. Als ich neulich hinging und erwähnte, daß ein Freund von mir sich in der Woche zuvor dort herumgetrieben haben könnte, hat er sich furchtbar aufgeregt und gedroht, dem Burschen ans Leder zu gehen. Er schien zu wissen, von wem ich sprach. Nun hatte ich natürlich nur Schuhgröße 45 - nämlich Goyles - im Kopf und hab nie etwas anderes gedacht, als daß er der Mann sei. Aber wenn das nun Cathcart war? Wir wissen doch jetzt, daß Goyles vor Mitternacht gar nicht in der Gegend war, also konnte unser Mr. Dingsda - Grimethorpe - von ihm gar nichts wissen, aber Cathcart könnte durchaus irgendwann an Grider's Hole vorbeigekommen und gesehen worden sein. Und nun aufgepaßt! Dafür spricht nämlich noch etwas. Als ich dort war, hat Mrs. Grimethorpe mich offensichtlich mit jemandem verwechselt, den sie kannte, und ist schleunigst herbeigeeilt, um mich zu warnen. Ich hab natürlich die ganze Zeit gedacht, sie hat meinen alten Hut und Regenmantel durchs Fenster gesehen und mich für Goyles gehalten, aber wenn ich mir's jetzt überlege, habe ich dem Kind, das mir die Tür öffnete, gesagt, daß ich vom Jagdhaus kam. Wenn das Kind das der Mutter gesagt hat, muß sie geglaubt haben, ich sei Cathcart.«

»Nein, nein, Wimsey, das kann nicht sein«, warf Parker dazwischen, »sie muß doch inzwischen gewußt haben, daß Cathcart tot war.«

»Hol's der Kuckuck! Richtig, das muß sie gewußt haben. Es sei denn, dieser bösartige alte Höllenhund hat ihr die Nachricht vorenthalten. Himmel - und genau das hätte er sicher getan, wenn er Cathcart selbst umgebracht hätte! Dann würde er ihr nie ein Wort davon gesagt haben - und ich kann mir nicht vorstellen, daß er sie je einen Blick in eine Zeitung werfen ließe, selbst wenn sie sich eine hielten. Es geht dort nämlich ein bißchen hinterwäldlerisch zu.«

»Aber sagst du nicht selbst, Grimethorpe habe ein Alibi?«

»Doch - aber das haben wir nicht überprüft.«

»Und woher hätte er wissen sollen, daß Cathcart sich in dieser Nacht im Gebüsch aufhalten würde?«

Peter überlegte.

»Vielleicht hat er nach ihm geschickt«, meinte Mary.

»Richtig, richtig!« rief Peter eifrig. »Ihr wißt doch noch, wie wir gedacht haben, Cathcart müsse irgendwie von Goyles Nachricht bekommen und sich mit ihm verabredet haben - aber wenn nun diese Nachricht von Grimethorpe kam, der Cathcart gedroht hat, ihn bei Jerry zu verpfeifen?«

»Wollen Sie damit andeuten, Lord Peter«, mischte sich Mr. Murbles in einem Ton ein, der darauf abzielte, Peters ungestüme Begeisterung abzukühlen, »daß Mr. Cathcart zur selben Zeit, während er mit Ihrer Schwester verlobt war, eine schändliche Affäre mit einer verheirateten Frau unterhielt, die gesellschaftlich tief unter ihm stand?«

»Entschuldige, Polly«, sagte Wimsey.

»Macht nichts«, sagte Mary. »Ich - genaugenommen würde es mich nicht einmal so sehr überraschen. Denis war immer -ich meine, er hatte in bezug auf Ehe und dergleichen immer sehr kontinentale Ansichten. Ich glaube nicht, daß er sich viel dabei gedacht hätte. Er hätte vermutlich gesagt, daß alles seine Zeit und seinen Platz hat.«

»Wieder so ein wasserdichtes Schubladengewissen«, meinte Wimsey nachdenklich.

Mr. Parker, der von London her nun wirklich mit den dunkleren Seiten des Lebens seit langem vertraut war, hatte die Stirn in düstere Falten gelegt und machte aus seiner provinziellen Mißbilligung kein Hehl.

»Wenn Sie das Alibi dieses Grimethorpe erschüttern könnten«, sagte Sir Impey, indem er die Fingerspitzen der rechten Hand bedächtig zwischen die Finger der linken Hand schob, »könnten wir eventuell etwas daraus machen. Was meinen Sie, Murbles?«

»Immerhin«, sagte Murbles, »räumen sowohl Grimethorpe als auch sein Knecht ein, daß er Mittwoch nacht nicht in Grider's Hole war. Wenn er nicht beweisen kann, daß er in Stapley war, könnte er ebensogut in Riddlesdale gewesen sein.«

»Na klar!« rief Wimsey. »Allein weggefahren, irgendwo angehalten, Hottehü stehengelassen, zurückgeschlichen, Cathcart getroffen, ihn abgemurkst, anderntags nach Hause zurückgekehrt und irgendwas von Maschinen erzählt.«

»Vielleicht war er sogar in Stapley«, warf Parker ein. »Früh weggefahren oder spät angekommen und unterwegs den Mord verübt. Wir werden die Zeiten einmal genau unter die Lupe nehmen müssen.«

»Hurra!« rief Wimsey. »Ich denke, ich mache mich mal gleich wieder auf den Weg nach Riddlesdale.«

»Ich bleibe besser hier«, sagte Parker. »Es könnte vielleicht etwas aus Paris kommen.«

»Recht hast du. Laß es mich jedenfalls sofort wissen, wenn was kommt. Mensch, hör mal!«

»Ja?«

»Ist dir schon aufgefallen, daß dieser Fall an zu vielen Anhaltspunkten krankt? Da laufen Dutzende von Leuten mit Geheimnissen und Fluchtplänen in der Gegend -«

»Du bist ein Ekel, Peter«, sagte Lady Mary.

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