Die Rue St. Honoré und die Rue de la Paix


»Ich glaube, es war die Katze.«

H. M. S. Pinafore


Mr. Parker saß unglücklich in einem kleinen Appartement in der Rue St. Honoré. Es war drei Uhr nachmittags. Paris glänzte im Schein einer gedämpften, aber freundlichen Herbstsonne, doch das Zimmer lag nach Norden und wirkte bedrückend mit seinen dunklen, einfachen Möbeln und der Aura von Verlassenheit. Es war ein Männerzimmer, ganz im Stil eines diskreten Clubs eingerichtet; ein Zimmer, das unbeirrt das Geheimnis seines toten Bewohners wahrte. Zwei große, mit rotem Leder bezogene Sessel standen vor dem kalten Kamin. Auf dem Kaminsims stand eine bronzene Uhr, flankiert von zwei polierten deutschen Kartuschen, einem steinernen Tabakgefäß und einer orientalischen Messingschale, in der sich eine längst erkaltete Pfeife befand. An den Wänden hingen ein paar ausgezeichnete Stiche in schmalen Birnenholzrahmen und das Ölporträt einer ziemlich rosigen Dame aus der Zeit Karls II. Die Fenstervorhänge waren rot, und auf dem Boden lag ein solider türkischer Teppich. Gegenüber dem Kamin stand ein großer Mahagoni-Bücherschrank mit Glastüren, der einige englische und französische Klassiker nebst einer umfangreichen Sammlung von Büchern über Geschichte und internationale Politik enthielt, dazu ein paar französische Romane, eine Anzahl von Werken über militärische oder sportliche Themen und eine berühmte französische Ausgabe des Decamerone mit Illustrationen. Unter dem Fenster stand ein großer Schreibtisch.

Parker schüttelte den Kopf, nahm ein Blatt Papier und begann seinen Bericht zu schreiben. Er hatte um sieben gefrühstückt: Kaffee und Hörnchen; dann hatte er die Wohnung gründlich durchsucht; er hatte den Concierge ausgefragt, dann den Direktor des Crédit Lyonnais und den für diesen Stadtteil zuständigen Polizeipräfekten, und das Ergebnis war überaus mager.

Informationen aus Hauptmann Cathcarts Papieren:

Vor dem Krieg war Denis Cathcart zweifellos ein reicher Mann gewesen. Er besaß erhebliche Kapitalanlagen in Rußland und Deutschland und eine bedeutende Beteiligung an einem florierenden Weingut in der Champagne. Nachdem er mit einundzwanzig Jahren in den Besitz dieses Vermögens gelangt war, hatte er seinen dreijährigen Cambridge-Aufenthalt beendet und war viel gereist, hatte bedeutende Persönlichkeiten in verschiedenen Ländern aufgesucht und offenbar eine diplomatische Karriere angestrebt. In der Zeit zwischen 1913 und 1918 wurde die Geschichte, die die Bücher erzählten, immer interessanter, erstaunlicher und bedrückender. Bei Kriegsausbruch hatte er sich zum 15. ...shire-Regiment gemeldet. An Hand des Scheckbuchs konnte Parker das ganze Finanzgebaren eines jungen britischen Offiziers rekonstruieren - Kleidung, Pferde, Ausstattung, Reisen, Wein und Diners im Urlaub, Spielschulden, Miete für die Wohnung in der Rue St. Honoré, Clubbeiträge und was nicht sonst noch. Alle diese Ausgaben waren ausgesprochen mäßig und hielten sich im Rahmen seiner Einkünfte. Quittierte Rechnungen, säuberlich abgeheftet, füllten eine Schublade des Schreibtischs, und bei einem genauen Vergleich mit dem Scheckbuch und den Lastschriften ergaben sich keinerlei Diskrepanzen. Darüber hinaus aber scheint es noch einen anderen Kanal gegeben zu haben, in den Cathcarts Mittel flossen. Ab 1913 tauchten regelmäßig alle drei Monate, manchmal auch kürzer hintereinander, bestimmte hohe Barabhebungen auf, über deren

Verwendung sich der Schreibtisch diskret ausschwieg: keine Quittungen, keine Notizen über Geldausgaben.

Der große Knall, der 1914 die Weltwirtschaft erschütterte, spiegelte sich verkleinert in Cathcarts Bankbuch wider. Die Gutschriften aus russischen und deutschen Quellen versiegten schlagartig. Die Renditen seiner französischen Geldanlagen sanken auf ein Viertel ihrer ursprünglichen Höhe, denn die Flut des Krieges überspülte auch die Weinberge und riß die Arbeiter mit sich fort. Im ersten Jahr flossen ihm noch ansehnliche Dividenden aus französischen Obligationen zu; dann erfolgte eine ominöse Gutschrift über 20.000 Francs und sechs Monate später eine weitere über 30.000 Francs. Danach ging es schnell bergab. Parker sah im Geiste die kurzen Mitteilungen von der Front, in denen der Verkauf staatlicher Sicherheiten angeordnet wurde, während die Ersparnisse der letzten sechs Jahre im Mahlstrom steigender Preise und zusammenbrechender Währungen immer rascher davonwirbelten. Die Dividenden wurden kleiner und kleiner und versiegten endlich ganz; und dann erfolgte eine noch bedenklichere Serie von Lastschriften, in Form von Spesen für W echselprolongationen.

1918 spitzte die Lage sich zu, und einige Eintragungen zeugten von dem verzweifelten Versuch, sich durch Devisenspekulationen zu sanieren. Es fanden sich Bankaufträge für den Ankauf deutscher Mark, russischer Rubel und rumänischer Lei. Mr. Parker seufzte mitfühlend bei diesem Anblick, denn er dachte an die rund zwölf Pfund, die er selbst für solch trügerische Werke der Graveurkunst angelegt hatte und die jetzt nutz- und wertlos daheim in seinem Schreibtisch lagen. Er wußte, daß sie nur noch Altpapier waren, aber sein Ordnungssinn erlaubte ihm nicht, sie einfach zu vernichten. Offenbar hatten Mark und Rubel sich für Cathcart als sehr schwache Strohhalme erwiesen.

Etwa um diese Zeit tauchten in Cathcarts Bankbuch die ersten Bareinzahlungen auf, manchmal groß, manchmal klein, in unregelmäßigen zeitlichen Abständen und ohne erkennbaren Zusammenhang. Im Dezember 1919 waren es sogar einmal 35.000 Francs. Parker glaubte zuerst, es handle sich wohl um Dividenden aus Geldanlagen, die Cathcart nicht über die Bank abwickelte. Er durchsuchte noch einmal das ganze Zimmer in der Hoffnung, entweder die Wertpapiere selbst oder wenigstens einen Hinweis auf sie zu finden, aber die Suche war vergebens, und so mußte er annehmen, daß Cathcart diese Papiere entweder irgendwo an einem geheimen Ort aufbewahrte oder die fraglichen Einzahlungen aus einer völlig anderen Quelle stammten.

Cathcart hatte offenbar seine sofortige Entlassung aus dem Militärdienst erreicht (sicherlich dank seiner früheren häufigen Besuche bei hochgestellten Persönlichkeiten) und anschließend einen längeren Urlaub an der Riviera gemacht. Ein darauffolgender Besuch in London fiel mit dem Erwerb von 700 Pfund zusammen, die, nachdem sie in Francs umgewechselt worden waren, bei dem damaligen Wechselkurs einen ansehnlichen Betrag auf dem Konto ausmachten. Von da an boten die Ausgaben und Einnahmen ein einigermaßen gleichbleibendes Bild und waren mehr oder weniger ausgeglichen; die Barabhebungen wurden im Laufe der Zeit immer häufiger und höher, während ab 1921 die Einnahmen aus dem Weingut eine leichte Erholung zeigten.

Mr. Parker schrieb das alles gewissenhaft nieder, dann lehnte er sich im Sessel zurück und sah sich im Zimmer um. Er empfand - nicht zum erstenmal - eine gewisse Abneigung gegen seinen Beruf, der ihn aus der großen Männergesellschaft ausschloß, deren Mitglieder einander akzeptierten und die Privatsphäre achteten. Er zündete sich seine erloschene Pfeife wieder an und fuhr mit dem Bericht fort.

Die Aussagen Monsieur Turgeots, des Direktors von Crédit Lyonnais, bestätigten die aus dem Bankbuch gewonnenen Erkenntnisse in allen Einzelheiten. Monsieur Cathcart habe in letzter Zeit alle seine Einzahlungen in bar vorgenommen, meist in kleinen Noten. Ein paarmal habe er sein Konto überzogen, aber nie hoch, und er habe es stets innerhalb weniger Monate wieder ausgeglichen. Natürlich habe er Einkommenseinbußen erlitten, wie alle Leute, aber sein Konto habe der Bank nie Anlaß zur Sorge gegeben. Im Augenblick weise es ein Guthaben von rund 14.000 Francs auf. Monsieur Cathcart sei immer sehr angenehm gewesen, aber nicht mitteilsam - très correct.

Informationen nach Aussagen des Concierge:

Man hat von Monsieur Cathcart nicht viel zu sehen bekommen, aber er war immer très gentil. Er versäumte es nie, beim Ein- oder Ausgehen »Bonjour, Bourgois« zu sagen. Manchmal hatte er Besuch - Herren im Abendanzug. Man hat auch Karten gespielt. Monsieur Bourgois hat nie Damen zu Cathcarts Wohnung führen müssen, außer einmal im letzten Februar, als Cathcart eine Einladung gegeben hatte für einige Damen, très comme il faut, darunter seine Verlobte, une jolie blonde. Monsieur Cathcart benutzte seine Wohnung als pied-à-terre und schloß sie oft für Wochen oder gar Monate ab, um zu verreisen. Er war un jeune homme très rangé. Einen Diener hatte er nie. Madame Leblanc, eine Kusine der verstorbenen Madame Bourgois, hielt sein Appartement sauber. Selbstverständlich könne Monsieur die Adresse von Madame Leblanc bekommen.

Informationen nach Aussage von Madame Leblanc:

Monsieur Cathcart war ein reizender junger Mann, für den man gern arbeitete. Sehr großzügig, interessierte sich sehr für ihre Familie. Madame Leblanc war untröstlich, zu hören, daß er tot sei, und das kurz vor seiner Verheiratung mit der Tochter der englischen Mylady. Madame Leblanc hatte Mademoiselle letztes Jahr gesehen, als sie Monsieur Cathcart in Paris besuchte. Sie fand, die junge Dame habe sich glücklich schätzen können. Wenige junge Männer seien so ernsthaft wie Monsieur Cathcart, besonders wenn sie so gut aussähen. Madame Leblanc habe Erfahrung mit jungen Männern und könnte allerhand Geschichten erzählen, wenn das ihre Art wäre, aber keine über Monsieur Cathcart. Er benutzte seine Wohnung nicht ständig; gewöhnlich ließ er sie wissen, wann er zu Hause sein werde, und dann ging sie hin und machte Ordnung. Er hielt sehr auf persönliche Ordnung; in dieser Beziehung war er anders als die englischen Herren. Madame Leblanc kenne viele von ihnen, die ihre Sachen sens dessus dessous hätten. Monsieur Cathcart war immer sehr gut gekleidet; er war sehr eigen mit dem Bad; in puncto Toilette war er wie eine Frau, der arme junge Herr. Und nun war er also tot. Le pauvre garçon! Es hatte Madame Leblanc wahrhaftig den Appetit verdorben.

Vom Polizeipräfekten erhaltene Informationen:

Keine. Monsieur Cathcart sei der Polizei nie in irgendeiner Weise aufgefallen. Zu den von Monsieur Parker erwähnten Geldsummen: Wenn Monsieur die Nummern einiger Geldscheine angeben könne, werde man sich bemühen, ihren Verbleib festzustellen.

Wohin war das Geld gegangen? Parker sah nur zwei Möglichkeiten: ein illegitimes Verhältnis oder Erpressung. Gewiß mochte ein gutaussehender Mann wie Cathcart im Laufe seines Lebens die eine oder andere Geliebte gehabt haben, auch ohne daß der Concierge davon wußte. Und gewiß konnte einer, der gewohnheitsmäßig beim Kartenspiel betrog -wenn das der Fall war -, jemandem in die Hände gefallen sein, der zuviel wußte. Es fiel auf, daß die geheimnisvollen Geldeingänge gerade in der Zeit begannen, als seine Ersparnisse erschöpft waren; es erschien durchaus plausibel, daß es sich dabei um irreguläre Gewinne handelte - aus Spielcasinos, durch Spekulationen oder, wenn an Denvers Geschichte etwas dran war, durch Falschspiel. Alles in allem neigte Parker mehr der Erpressungstheorie zu. Sie paßte auch besser zum Ablauf der Ereignisse, den er und Lord Peter in Riddlesdale rekonstruiert hatten.

Das eine oder andere aber machte Parker noch Kopfzerbrechen. Warum hätte der Erpresser mit einem Beiwagengespann in den Mooren Yorkshires herumkutschieren sollen? Wem gehörte die grünäugige Katze? Sie war ein kostbares Amulett. Hatte Cathcart es dem Erpresser in Zahlung geben wollen? Das wäre dumm gewesen. Man konnte nur annehmen, daß der Erpresser es verächtlich weggeworfen hatte. Parker hatte es jetzt bei sich, und schon kam ihm der Gedanke, daß es sich vielleicht lohnen konnte, zu einem Juwelier zu gehen und seinen Wert schätzen zu lassen. Aber der Beiwagen war ein Problem, die Katze war ein Problem, und vor allem, Lady Mary war ein Problem.

Warum hatte Lady Mary bei der Voruntersuchung gelogen? Denn daß sie gelogen hatte, stand für Parker zweifelsfrei fest. Er glaubte ihr die Geschichte von dem zweiten Schuß nicht, der sie geweckt haben sollte. Was hatte sie morgens früh um drei zur Wintergartentür geführt? Wem gehörte der Koffer -falls es ein Koffer war -, der versteckt hinter den Kakteen gestanden hatte? Warum dieser so lange anhaltende Nervenzusammenbruch ohne bestimmte Symptome, der Lady Mary daran hinderte, zum Haftprüfungstermin zu erscheinen oder wenigstens die Fragen ihres Bruders zu beantworten? Könnte Lady Mary bei dem Gespräch im Gebüsch zugegen gewesen sein? Aber dann hätten Wimsey und er doch ihre Fußabdrücke gefunden. Stand sie mit dem Erpresser im Bunde? Das war ein unerfreulicher Gedanke. Hatte sie ihrem Verlobten helfen wollen? Sie verfügte über eigene Einkünfte -und zwar recht ansehnliche, wie Parker von der Herzogin wußte. Hatte sie vielleicht versucht, Cathcart mit Geld zu unterstützen? Aber warum sollte sie in diesem Falle nicht sagen, was sie wußte? Das Übelste, was es über Cathcart zu erfahren gab - immer vorausgesetzt, daß dies die Falschspielerei war -, wußte inzwischen jeder, und der Mann selbst war tot. Wenn sie die Wahrheit kannte, warum kam sie nicht damit heraus, um ihren Bruder zu retten?

An diesem Punkt wurde er von einem noch unerfreulicheren Gedanken heimgesucht. Wenn es am Ende gar nicht Denver gewesen war, den Mrs. Marchbanks in der Bibliothek gehört hatte, sondern jemand anders - jemand, der ebenfalls eine Verabredung mit dem Erpresser hatte - jemand, der mit ihm gegen Cathcart unter einer Decke steckte - jemand, der wußte, daß die Begegnung gefährlich werden konnte? Hatte er, Parker, dem Rasenstück zwischen Haus und Gebüsch die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet? Hätte er dort vielleicht am Donnerstagmorgen noch hier und da einen niedergetretenen Halm gefunden, den Regen und Wurzelsäfte inzwischen wieder aufgerichtet hatten? Waren ihm und Peter im Wald auch keine Fußspuren entgangen? Hatte eine vertraute Hand den Schuß aus nächster Nähe abgegeben? Noch einmal - wem gehörte die grünäugige Katze?

Vermutungen über Vermutungen, und eine häßlicher als die andere, jagten sich in Parkers Kopf. Er griff nach einem Foto von Cathcart, das Peter ihm mitgegeben hatte, und betrachtete es lange und aufmerksam. Es war ein dunkles, hübsches Gesicht; die Haare schwarz und leicht gewellt, die Nase kräftig und wohlgeformt, die großen dunklen Augen sympathisch und arrogant zugleich. Der Mund wirkte angenehm, wenn auch die Lippen ein wenig zu dick waren und mit ihren starken Bögen Sinnlichkeit andeuteten; das Kinn hatte eine Spalte. Auf Parker wirkte das Gesicht, wenn er ehrlich sein sollte, nicht attraktiv; er würde eher dazu neigen, den Mann als »byronesken Widerling« abzutun, aber aus Erfahrung wußte er, daß so ein Gesicht sehr auf Frauen wirken konnte, sei es aus Liebe oder Haß.

Zufälle erscheinen oft wie Lausbubenstreiche der Vorsehung. Mr. Parker sollte in Kürze mit einem solchen -wenn der Ausdruck angemessen ist - Beispiel olympischen Humors beglückt werden. In der Regel widerfuhren derlei Dinge nicht ihm; sie lagen mehr auf Wimseys Linie. Parker hatte seinen Weg von bescheidenen Anfängen bis zu einer respektablen Stellung beim CID durch harte Arbeit kombiniert mit Intelligenz und Umsicht gemacht, weniger mit Hilfe spektakulärer Glückstreffer oder durch die Gabe, auf Erfolgswogen mitzuschwimmen. Diesmal aber bekam er wahrlich einen »Fingerzeig von oben«, und wie es wohl in der Natur von Dingen und Menschen liegt, war er ausgesprochen undankbar dafür.

Er schloß seinen Bericht ab, legte alles wieder ordentlich in den Schreibtisch zurück und ging zum Polizeirevier, um den Schlüssel abzugeben und mit dem Präfekten die Versiegelung der Wohnung zu regeln. Es war noch früh am Nachmittag und nicht zu kalt, und so beschloß er, seine trüben Gedanken mit einem Café-Cognac am Boul' Mich' zu vertreiben und danach einen Schaufensterbummel durch die Pariser Geschäftsstraßen zu machen. Als Mann von freundlicher Gemütsart und starkem Familiensinn erwog er sogar, für seine ältere Schwester, die unverheiratet war und in Barrow-in-Furness ein ziemlich freudloses Dasein fristete, etwas richtig Pariserisches zu kaufen. Er wußte, welch rührende Freude sie an hauchdünner Spitzenunterwäsche haben würde, die kein Mensch außer ihr selbst je zu sehen bekäme. Mr. Parker war auch nicht der Mann, der sich geniert hätte, in einer fremden Sprache nach Damenunterwäsche zu fragen; dazu mangelte es ihm an Phantasie. Er erinnerte sich, wie einmal ein Richter in der Verhandlung gefragt hatte, was ein Kamisol sei, und an der Beschreibung dieses Kleidungsstücks hatte er nichts Anstößiges gefunden. Also beschloß er, einen echt Pariser Laden aufzusuchen und ein Kamisol zu verlangen. Damit wäre ein Anfang gemacht, und Mademoiselle würde ihm dann schon noch andere Dinge zeigen, ohne daß er sie dazu erst auffordern müßte.

Gedacht, getan, und so sah man Mr. Parker gegen sechs Uhr mit einem kleinen Karton unterm Arm die Rue de la Paix entlangflanieren. Er hatte mehr Geld ausgegeben, als er eigentlich vorhatte, aber dafür hatte er seine Kenntnisse erweitert. Er wußte zum Beispiel jetzt genau, was ein Kamisol war und daß Crêpe de Chine für sein Volumen doch erstaunlich teuer ist. Die junge Dame war bezaubernd verständnisvoll gewesen und hatte ihrem Kunden, ohne dergleichen direkt anzudeuten, das Gefühl gegeben, ein kleiner Schwerenöter zu sein. Er fand auch, daß seine französische Aussprache immer besser wurde. Die Straße wimmelte von Menschen, die langsam an den strahlenden Schaufenstern entlangbummelten. Mr. Parker blieb wie selbstverständlich vor der prunkvollen Auslage eines Juweliergeschäfts stehen, als schwanke er zwischen einem Perlenhalsband für 80.000 Francs und einem in Platin gefaßten Anhänger aus Diamanten und Aquamarinen.

Und da sah er unter einem Schildchen mit der Inschrift »Bonne fortune« eine grünäugige Katze hängen, die ihn boshaft anblinzelte.

Die Katze sah Mr. Parker an, und Mr. Parker sah die Katze an. Es war keine gewöhnliche Katze. Sie hatte Persönlichkeit. Ihr kleiner, gebuckelter Körper glitzerte von Diamanten, und die eng beieinanderstehenden Platinpfoten und der funkelnde, aufgerichtete Schwanz sprachen von katzenhaft sinnlicher Lust bei der Berührung mit einem Objekt der Liebe. Ihr leicht zur Seite geneigter Kopf schien geradezu auf einen kraulenden Finger unterm Kinn zu warten. Es war ein kleines Kunstwerk, keine Dutzendarbeit. Mr. Parker kramte in seiner Brieftasche. Er sah von der Katze in seiner Hand zu der Katze im Schaufenster. Sie waren gleich. Sie waren sich erstaunlich gleich. Sie waren identisch. Mr. Parker betrat den Laden.

»Ich habe hier«, sagte er zu dem jungen Mann hinterm Ladentisch, »eine Brillantkatze, die einer Katze in Ihrem Schaufenster sehr ähnelt. Könnten Sie so freundlich sein und mir sagen, wieviel so eine Katze wert ist?«

Der junge Mann antwortete sofort:

»Gewiß, Monsieur. Die Katze kostet fünftausend Francs. Sie ist, wie Sie festgestellt haben werden, aus bestem Material. Außerdem ist sie ein Kunstwerk; sie ist viel kostbarer als der Marktwert der Steine.«

»Sie ist ein Talisman, nehme ich an?«

»Ja, Monsieur, sie bringt viel Glück, vor allem beim Kartenspiel. Viele Damen kaufen solche Glücksbringer. Wir haben hier noch andere, aber alle nach diesem Muster angefertigten sind in Qualität und Preis gleich. Monsieur können versichert sein, daß diese Katze einen reinen Stammbaum hat.«

»Ich denke doch, daß man solche Katzen überall in Paris bekommen kann?« warf Mr. Parker lässig hin.

»Aber nein, Monsieur. Wenn Sie Ihrer Katze eine Gefährtin geben wollen, empfehle ich Ihnen, es schnell zu tun. Monsieur Briquet hat von Anfang an nur zwanzig gehabt, und davon sind nur noch drei übrig, einschließlich der im Fenster. Ich glaube nicht, daß er noch mehr machen lassen wird. Wenn man etwas zu oft wiederholt, nimmt man ihm das Besondere. Natürlich werden wir andere Katzen hereinbekommen -«

»Ich will keine andere Katze«, sagte Mr. Parker, plötzlich interessiert. »Verstehe ich Sie also richtig, daß solche Katzen wie diese ausschließlich von Monsieur Briquet verkauft werden? Daß meine Katze ursprünglich aus diesem Laden kommt?«

»Zweifellos, Monsieur; das ist eine von unseren Katzen. Die Tierchen werden von einem unserer Goldschmiede hergestellt - er ist ein Genie und hat schon viele unserer hübschesten Artikel angefertigt.«

»Es läßt sich wohl nicht feststellen, an wen diese Katze ursprünglich verkauft wurde?«

»Wenn sie bar bezahlt wurde, dürfte das schwierig sein, aber wenn sie durch die Bücher gegangen ist, kann man es vielleicht noch feststellen, falls Monsieur es wünscht.«

»Und wie ich es wünsche«, sagte Parker und zückte seine Visitenkarte. »Ich bin Beamter der britischen Polizei, und es ist für mich überaus wichtig, zu erfahren, wem diese Katze zuerst gehört hat.«

»In diesem Falle«, sagte der junge Mann, »sollte ich lieber dem Geschäftsinhaber Bescheid sagen.«

Er ging mit der Karte in ein Hinterzimmer und kam bald mit einem wohlbeleibten Herrn zurück, den er als Monsieur Briquet vorstellte.

In Monsieur Briquets Privatbüro wurden die Geschäftsbücher hervorgeholt und auf dem Schreibtisch ausgebreitet.

»Sie werden verstehen, Monsieur«, sagte Monsieur Briquet, »daß ich Ihnen nur die Namen und Adressen derjenigen Käufer unserer Katzen nennen kann, die eine Rechnung geschickt bekommen haben. Es ist allerdings unwahrscheinlich, daß ein Objekt von diesem Wert gegen bar verkauft wurde. Aber immerhin, bei reichen Angelsachsen kann so etwas vorkommen. Wir brauchen nicht weiter zurückzugehen als bis zum Beginn dieses Jahres, als diese Katzen angefertigt wurden.« Er fuhr mit einem dicklichen Finger über die Seite eines Geschäftsbuchs. »Die erste wurde am 19. Februar verkauft.«

Mr. Parker schrieb sich ein paar Namen und Adressen auf, und nach einer halben Stunde sagte Monsieur Briquet in abschließendem Ton: »Das sind alle, Monsieur. Wie viele Namen haben wir jetzt?«

»Dreizehn«, sagte Parker.

»Und drei sind noch da - die ursprüngliche Zahl war zwanzig - demnach müssen vier bar verkauft worden sein. Wenn Monsieur das bestätigt haben wollen, können wir im Journal nachsehen.«

Die Suche im Journal dauerte länger und war ermüdender, aber schließlich hatten sie die gesuchten Einträge. Eine Katze war am 31. Januar verkauft worden, eine am 6. Februar, die dritte am 17. Mai und die letzte am 9. August.

Mr. Parker war aufgestanden und begann soeben eine lange Dankesrede, als eine plötzliche Gedankenverbindung zwischen diesen Daten und seinen bisherigen Überlegungen ihn veranlaßte, Monsieur Briquet das Foto von Cathcart zu zeigen und zu fragen, ob er den Mann erkenne.

Monsieur Briquet schüttelte den Kopf.

»Ich kann mit Sicherheit sagen, daß er nicht zu unsern Stammkunden gehört«, sagte er, »und ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Ich lege Wert darauf, jeden mit Namen zu kennen, der bei uns ein größeres Konto hat. Und dieser Herr hat kein alltägliches Gesicht. Aber ich will meine Angestellten fragen.«

Die meisten Angestellten erkannten den Mann auf dem Foto nicht, und Parker wollte es gerade wieder wegstecken, als ein junges Mädchen, das einem dicken, älteren Herrn soeben einen Verlobungsring verkauft hatte, hinzukam und auf Anhieb sagte:

»Mais oui, je l'ai vu, ce monsieur-la. Das ist der englische Herr, der die Brillantkatze für la jolie blonde gekauft hat.«

»Mademoiselle«, rief Parker eifrig, »ich beschwöre Sie, versuchen Sie sich an alle Einzelheiten zu erinnern.«

»Parfaitement«, sagte sie. »So ein Gesicht vergißt man ja nicht, vor allem wenn man eine Frau ist. Der Herr hat die Brillantkatze gekauft und bar bezahlt - halt, nein. Die Dame hat sie gekauft, und ich weiß noch, wie ich mich gewundert habe, daß sie bar dafür bezahlte, denn gewöhnlich tragen Damen nicht so große Summen bei sich. Der Herr hat auch etwas gekauft. Er hat für die Dame einen Schildpattkamm mit Brillanten gekauft, und dann hat sie gesagt, sie muß ihm auch etwas schenken, pour porter bonheur, und hat mich nach einem Amulett gefragt, das seinem Träger beim Kartenspiel Glück bringt. Ich habe ihr ein paar Schmuckstücke gezeigt, die besser zu einem Herrn passen, aber dann hat sie die Katzen gesehen und sich sofort in sie verliebt und gesagt, er brauche so eine Katze und nichts anderes; sie war überzeugt, daß sie ihm gute Karten bringen würde. Sie hat mich gefragt, ob es nicht so sei, und ich habe gesagt: >Zweifellos, und Monsieur darf nie mehr ohne sie spielenc, und da hat er sehr gelacht und gesagt, daß er sie immer bei sich haben wird, wenn er Karten spielt.«

»Und wie sah diese Dame aus?«

»Blond, Monsieur, und sehr hübsch; ziemlich groß und schlank und sehr gut gekleidet. Großer Hut und dunkelblaues Kostüm. Quoi encore? Ach. ja, sie war Ausländerin.«

»Engländerin?«

»Das weiß ich nicht. Sie hat sehr, sehr gut französisch gesprochen, fast wie eine Französin, aber sie hatte einen ganz, ganz leichten Akzent.«

»In welcher Sprache hat sie sich mit dem Herrn unterhalten?«

»Französisch, Monsieur. Sehen Sie, wir haben alle miteinander gesprochen, und sie haben sich immer an mich gewandt, und darum haben wir die ganze Zeit französisch gesprochen. Der Herr sprach französisch a merveille, und ich habe nur aus seiner Kleidung und einem je ne sais quoi in seiner Erscheinung geschlossen, daß er Engländer sein muß. Die Dame sprach auch fließend, aber von Zeit zu Zeit hörte man einen ganz kleinen Akzent. Natürlich bin ich ab und zu von ihnen weggegangen, um etwas aus dem Fenster zu holen,

und dann haben sie auch miteinander gesprochen; in welcher Sprache, weiß ich nicht.«

»Nun, Mademoiselle, können Sie mir sagen, wie lange das her ist?«

»Ah, mon Dieu, ça c'est plus difficile. Monsieur sait que les jours se suivent et se ressemblent. Voyons.«

»Wir können im Journal nachsehen«, warf Monsieur Briquet ein, »an welchem Tag ein Brillantkamm zusammen mit einer Brillantkatze verkauft worden ist.«

»Natürlich«, sagte Parker eilig. »Versuchen wir's.« Sie gingen ins Büro zurück und nahmen noch einmal das Januarjournal, das ihnen nicht weiterhalf. Am 6. Februar aber fanden sie die Eintragung:

Peigne en écaille et diamants...........................f. 7500

Chat en diamants (Dessin C-5)..........................f. 5000


»Das wär's«, sagte Parker verdrießlich.

»Monsieur scheint nicht zufrieden zu sein«, bemerkte der Juwelier.

»Monsieur«, sagte Parker, »ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen für Ihr Entgegenkommen bin, aber ich gebe ehrlich zu, daß mir von allen zwölf Monaten des Jahres jeder andere lieber gewesen wäre.«

Parker fühlte sich durch die ganze Episode so in seinen Empfindungen verletzt, daß er sich zwei Witzblätter kaufte, sie mit zu Boudet an der Ecke Rue Auguste Léopold nahm und beim Abendessen mit ernster Miene las, um sein Gemüt zu besänftigen. Danach kehrte er in sein bescheidenes Hotel zurück, ließ sich etwas zu trinken bringen und setzte sich hin, um einen Brief an Lord Peter zu verfassen. Das Schreiben ging langsam, und es schien ihm keinen sonderlichen Spaß zu machen. Der letzte Absatz lautete:

»Ich habe das alles kommentarlos für Dich aufgezeichnet. Du wirst ebensogut Deine Schlüsse daraus ziehen können wie ich - bessere, hoffe ich, denn die meinen sind unerfreulich und bereiten mir unendlichen Kummer. Es kann aber auch alles blanker Unsinn sein - ich hoffe es; und ich glaube fest, daß sich drüben bei Dir noch etwas findet, was den Fakten eine völlig neue Deutung gibt. Auf jeden Fall müssen wir ihnen aber nachgehen. Ich würde ja anbieten, den Fall einem anderen zu übergeben, aber dieser andere könnte am Ende noch voreiligere Schlüsse ziehen als ich und alles restlos verderben. Falls Du es allerdings wünschst, werde ich auf der Stelle krank. Laß es mich wissen. Solltest Du es für besser halten, wenn ich weiter hier herumgrabe, könntest Du mir dann ein Foto von Lady Mary Wimsey besorgen und möglichst etwas über den Brillantkamm und die grünäugige Katze aus ihr herausbekommen - sowie die genauen Daten feststellen, wann Lady Mary im Februar in Paris war? Schreib mir bitte, wie Du drüben weiterkommst.

Stets Dein

Charles Parker«


Er las Brief und Bericht noch einmal sorgfältig durch und tat sie in einen Umschlag. Dann schrieb er noch einen Brief an seine Schwester, packte fein säuberlich sein Päckchen und läutete nach dem Hoteldiener.

»Dieser Brief soll sofort per Einschreiben abgehen«, sagte er, »und das Päckchen morgen früh.«

Danach legte er sich ins Bett und las sich mit einem Kommentar zum Brief an die Hebräer in Schlaf.

Lord Peters Antwort kam postwendend:

»Lieber Charles,

zerbrich Dir nicht den Kopf. Mir gefällt der Stand der Dinge auch nicht so besonders, aber ich weiß lieber Dich mit dem Fall betraut als jeden anderen. Wie Du sagst, dem normalen Polizisten ist es gleichgültig, wen er verhaftet, Hauptsache, er verhaftet überhaupt jemanden, und es ist im großen und ganzen nicht sehr erquicklich, so einen in seinem Privatleben herumschnüffeln zu lassen. Ich werde alles daransetzen, meinen Bruder freizubekommen - das ist letztlich und endlich das wichtigste, und alles andere wäre besser, als wenn Jerry für ein Verbrechen gehängt würde, das er nicht begangen hat. Wer es auch immer war, es ist auf jeden Fall richtiger, den Schuldigen dafür zu hängen als einen Unschuldigen. Ermittle also weiter.

Ich lege Dir zwei Fotos bei - die einzigen, die ich zur Zeit auftreiben kann. Das eine in der Schwesterntracht ist ziemlich schlecht, und auf dem anderen ist unter dem großen Hut kaum etwas von ihr zu sehen.

Ich hatte hier am Mittwoch ein recht merkwürdiges Abenteuer, von dem ich Dir erzählen werde, wenn wir wieder zusammen sind. Ich habe eine Frau kennengelernt, die offensichtlich mehr weiß, als sie wissen dürfte, sowie einen vielversprechenden Schurken - allerdings fürchte ich, er hat ein Alibi. Außerdem habe ich eine dunkle Ahnung, was es mit Schuhgröße 45 auf sich haben könnte. In Northallerton ist nicht viel passiert, nur daß Jerry natürlich bis zum Prozeß in Untersuchungshaft bleibt. Meine Mutter ist hier, Gott sei Dank! Ich hoffe, sie kann Mary ein wenig zur Vernunft bringen, aber an den letzten beiden Tagen war es noch schlimmer mit ihr -mit Mary, meine ich, nicht mit meiner Mutter -, immer furchtbar übel und so weiter. Dr. Soundso - ein Esel, wie er im Buche steht - weiß nichts mit ihr anzufangen. Mutter sagt, ihr sei alles sonnenklar, und sie werde das in Ordnung bringen, wenn ich mich noch ein, zwei Tage gedulden könnte. Ich habe sie Mary nach dem Kamm und der Katze fragen lassen. Mary leugnet die Katze rundweg ab, gibt aber den in Paris gekauften Brillantkamm zu - sie will ihn selbst gekauft haben. Er ist in London - ich werde ihn besorgen und Dir schicken. Sie sagt, sie kann sich nicht erinnern, wo sie ihn gekauft hat; die Rechnung hat sie auch nicht mehr, aber er habe nicht annähernd 7500 Francs gekostet. In Paris ist sie vom 2. bis 20. Februar gewesen. Meine Hauptaufgabe ist es jetzt, zu Lubbock zu gehen und eine kleine Angelegenheit zu klären, die mit Silbersand zu tun hat.

Das Assisengericht wird in der ersten Novemberwoche tagen - also Ende nächster Woche. Das macht die Sache ein bißchen eilig, was aber keine Rolle spielt, weil ihm da gar nicht der Prozeß gemacht werden kann; wichtig ist erst das Große Geschworenengericht, denn das muß auf Grund der vorliegenden Fakten eine Anklageschrift formulieren. Danach können wir die Sache hinausziehen, so lange wir wollen. Das wird noch ein furchtbarer Trubel. Parlamentssitzung und so weiter. Der gute Biggs ist unter seiner glatten Oberfläche ganz schön in Aufruhr. Ich habe mir nie richtig klargemacht, was es für ein Theater ist, einem Peer den Prozeß zu machen. Das kommt anscheinend nur alle sechzig Jahre einmal vor, und das Verfahren geht wohl noch auf Königin Elisabeth zurück. Man muß eigens einen Großhofmeister ernennen und weiß Gott was noch alles. Bei der Ernennung müssen sie peinlichst darauf achten, daß sie nur für diesen einen Zweck gilt, denn irgendwann unter Richard III. hatten sie mal einen Großhofmeister, der so machthungrig war, daß sie ihn gar nicht mehr loswurden. Als Heinrich IV. auf den Thron kam und dieses Amt an die Krone fiel, hat er es darum vorsichtshalber behalten, und jetzt verleihen sie den Titel nur noch pro tempore für Krönungen und Veranstaltungen wie die mit Jerry. Der König tut immer so, als wüßte er gar nicht, daß er keinen Großhofmeister hat, und ist maßlos erstaunt, daß er sich jemanden für den Posten ausdenken muß. Hast Du das alles gewußt? Ich nicht. Ich hab's Biggy aus der Nase gezogen.

Kopf hoch. Tu so, als wüßtest Du nicht, daß es sich bei einigen der Beteiligten um Verwandte von mir handelt. Meine Mutter sendet Dir herzliche Grüße und was noch alles und hofft, Dich bald mal wiederzusehen. Bunter läßt Dir irgend etwas Korrektes und Respektvolles ausrichten; ich habe vergessen, was.

Schöne Grüße von Spürhund zu Spürhund

Dein

Peter Wimsey«

Es darf hier gleich erwähnt werden, daß die Fotos keinerlei neue Aufschlüsse erbrachten.

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