»Niemand... ich selbst... leb wohl!«
Othello
Nach der Verlesung von Cathcarts Brief konnte selbst der Auftritt des Angeklagten im Zeugenstand nur noch enttäuschen. Im Kreuzverhör durch den Ankläger blieb er beharrlich dabei, daß er stundenlang im Moor herumgewandert sei, ohne einer Menschenseele zu begegnen, obschon er zugeben mußte, daß er schon um halb zwölf und nicht, wie er in der Untersuchungsverhandlung gesagt hatte, erst um halb drei nach unten gegangen war. Sir Wigmore Wrinching stellte diesen Punkt groß heraus und setzte Denver in dem verzweifelten Bemühen, nachzuweisen, daß Cathcart ihn erpreßt habe, so hart mit seinen Fragen zu, daß Sir Impey Biggs, Mr. Murbles, Lady Mary und Bunter das mulmige Gefühl hatten, des Anklägers Blicke drängen durch die Wände in jenes Nebenzimmer, wo getrennt von den übrigen Zeugen Mrs. Grimethorpe saß und wartete. Nach der Mittagspause erhob sich Sir Impey Biggs, um das Plädoyer der Verteidigung zu halten.
»Meine Lords - Eure Lordschaften haben nun gehört - und ich, der ich während dieser drei schweren Tage hier dabei war und plädiert habe, weiß, mit welch wachem Interesse und stetem Mitgefühl Sie zugehört haben -, was mein edler Mandant hier vorgebracht hat, um sich gegen den schrecklichen Vorwurf des Mordes zu verteidigen. Sie haben gehört, wie der Tote selbst, gleichsam aus seinem engen Grab, seine Stimme erhoben hat, um Ihnen die Geschichte jener schicksalhaften Nacht des 13. Oktober zu erzählen, und ich bin sicher, Sie hegen in Ihren Herzen keinen Zweifel an der Wahrheit dieser Geschichte. Wie Eure Lordschaften wissen, war mir der Inhalt dieses Briefes völlig unbekannt, bis ich ihn soeben vor Gericht verlesen hörte, und an seiner tiefen Wirkung auf mich selbst kann ich ermessen, wie ungemein schmerzlich er Eure Lordschaften berührt haben muß. In meiner langen Erfahrung als Strafverteidiger habe ich, wie ich glaube, noch nie eine melancholischere Geschichte vernommen als die Geschichte dieses jungen Mannes, den eine tödliche Leidenschaft - denn hier dürfen wir dieses abgenutzte Wort einmal wirklich in seiner vollen Bedeutung gebrauchen - den eine wahrhaft tödliche Leidenschaft in eine Erniedrigung nach der andern und schließlich in den gewaltsamen Tod von eigner Hand trieb.
Der edle Peer auf der Anklagebank wurde vor Ihnen, meine Lords, des Mordes an diesem jungen Mann bezichtigt. Daß er dieses Verbrechens nicht schuldig ist, muß Euren Lordschaften im Lichte dessen, was wir gehört haben, so klar sein, daß jedes weitere Wort von mir überflüssig erscheinen möchte.
In der Mehrzahl der Fälle dieser Art ist die Beweislage wirr und widersprüchlich; hier aber ist der Gang der Ereignisse so klar und in sich geschlossen, daß wir, wenn wir dabeigewesen wären und das Drama vor unsern eigenen Augen wie vor dem alles sehenden Auge Gottes hätten ablaufen sehen, kaum eine lebendigere und genauere Vorstellung von den Begebenheiten jener Nacht haben könnten. Ja, wäre Denis Cathcarts Tod das einzige Ereignis dieser Nacht gewesen, ich möchte sogar behaupten, daß die Wahrheit auch nicht einen Augenblick in Zweifel hätte stehen können. Da jedoch infolge einer Kette unerhörter Zufälle die Geschichte des Denis Cathcart mit so vielen anderen Geschehnissen verwoben wurde, will ich sie nun noch einmal von Anfang an erzählen, damit im Nebel so vieler Indizien auch nicht ein einziger Punkt im dunkeln bleibt.
Lassen Sie mich also noch einmal an den Anfang zurückkehren. Sie haben gehört, daß Denis Cathcart aus einer Mischehe stammt - aus der Vereinigung einer jungen, hübschen Südländerin mit einem Engländer, der zwanzig Jahre älter war als sie: herrisch, leidenschaftlich und zynisch. Bis zum Alter von achtzehn Jahren lebt er mit seinen Eltern auf dem Kontinent, reist von Ort zu Ort, bekommt mehr von der Welt zu sehen als selbst ein durchschnittlicher junger Franzose seines Alters und erlernt den Kodex der Liebe in einem Land, wo das crime passionel verstanden und verziehen wird, wie es hierzulande niemals möglich wäre.
Mit achtzehn Jahren erleidet er einen furchtbaren Verlust. In sehr kurzen Zeitabständen verliert er beide Eltern - seine schöne, angebetete Mutter und seinen Vater, der es, wenn er am Leben geblieben wäre, vielleicht verstanden hätte, diesen ungestümen jungen Mann zu leiten, den er da in die Welt gesetzt hatte. Doch der Vater stirbt, nachdem er zwei letzte Wünsche geäußert hat, die sich beide, so natürlich sie sonst waren, unter den gegebenen Umständen als verhängnisvoll unklug erwiesen. Er gab den Sohn in die Obhut seiner Schwester, die er viele Jahre nicht gesehen hatte, und verfügte, daß der Junge auf seine eigene alte Universität geschickt werden solle.
Meine Lords, Sie haben Miss Lydia Cathcart gesehen und ihre Aussage gehört. Sie haben erkannt, wie aufrecht, wie gewissenhaft, mit welch christlicher Selbstverleugnung sie die ihr anvertraute Aufgabe erfüllt hat, und wie unausweichlich sie es dennoch nicht vermochte, zwischen sich und ihrem jungen Schützling ein echtes Vertrauensverhältnis herzustellen. Er, der arme Junge, der seine Eltern auf Schritt und Tritt vermißte, wurde in Cambridge in eine Gesellschaft junger Männer geworfen, die gänzlich anders erzogen waren als er. Einem jungen Mann von seiner weltstädtischen Erfahrung muß die Jugend von Cambridge mit ihrem Sport und Spiel, ihren naiven abendlichen Exkursionen in die Philosophie unvorstellbar kindisch vorgekommen sein. Sie alle werden sich dank Ihrer eigenen Erinnerungen an Ihre Alma Mater sehr gut Denis Cathcarts Leben in Cambridge vorstellen können, seine äußerliche Unbeschwertheit, seine innere Leere.
Da er eine diplomatische Karriere anstrebte, suchte Cathcart die Bekanntschaft der Söhne reicher und einflußreicher Familien. Aus weltlicher Sicht kam er gut zurecht, und als er mit einundzwanzig Jahren ein hübsches Vermögen erbte, schien der Weg zum Erfolg ihm weit offenzustehen. Sowie er seinen Bakkalaureus hatte, schüttelte er den akademischen Staub von Cambridge von den Füßen, ging nach Frankreich, ließ sich in Paris nieder und machte sich still und zielstrebig daran, sich ein Eckchen in der Welt der internationalen Politik einzurichten.
Nun aber tritt dieser schreckliche Einfluß in sein Leben, der ihn seines Vermögens, seiner Ehre, ja seines Lebens selbst berauben sollte. Er verliebt sich in eine schöne junge Frau von jenem erlesenen, unwiderstehlichen Charme, für den die Hauptstadt Österreichs ja weltberühmt ist. Wie ein zweiter Chevalier des Grieux verfällt er dieser Simone Vonderaa mit Leib und Seele.
Beachten Sie, daß er in dieser Angelegenheit dem strengen kontinentalen Kodex folgt: völlige Hingabe, völlige Diskretion. Sie haben gehört, was für ein ruhiges Leben er führte, wie >range< er wirkte. Wir haben hier gehört, wie diskret er seine Geldangelegenheiten regelte, wie er hohe Schecks auf sich selbst ausstellte und die Beträge in nicht zu großen Scheinen abhob, und wie sich von Quartal zu Quartal regelmäßig wieder ausreichende >Ersparnisse< ansammelten. Das Leben zeigte sich für Denis Cathcart von der schönsten Seite. Er war reich und ehrgeizig, hatte eine schöne, entgegenkommende Geliebte, und die Welt lag offen vor ihm.
Und dann, meine Lords, schlägt mitten in diese vielversprechende Laufbahn der Weltkrieg ein wie ein Blitz -erbarmungslos zerschmettert er seine Sicherheiten, reißt das Gebäude seiner Hoffnungen ein, zerstört und verwüstet hier wie anderswo alles, was das Leben schön und lebenswert macht.
Sie haben Denis Cathcarts glänzende militärische Karriere kennengelernt. Darauf brauche ich nicht näher einzugehen. Wie Tausende anderer junger Männer hat er diese fünf Jahre der Mühsal und Desillusionierung tapfer hinter sich gebracht, an deren Ende er zwar Leben und Gesundheit noch besaß und insofern weit besser dran war als viele seiner Kameraden, und doch lag sein Leben in Scherben.
Von seinem großen Vermögen - das samt und sonders in russischen und deutschen Werten angelegt war - ist buchstäblich nichts mehr übrig. Was aber, werden Sie sagen, konnte das einem jungen Mann anhaben, der so gut ausgebildet war, solch ausgezeichnete Verbindungen hatte, dem alle Türen offenstanden? Er brauchte doch nur ein paar Jahre zu warten und hätte vieles von dem Verlorenen wieder aufbauen können. Aber ach, meine Lords - er konnte es sich nicht leisten, zu warten! Er war in Gefahr, etwas zu verlieren, das ihm teurer war als Geld und Karriere; er brauchte Geld, viel Geld, und zwar sofort.
Meine Lords, in diesem ergreifenden Brief, der uns heute morgen vorgelesen wurde, ist nichts Rührenderes und Schrecklicheres enthalten als dieses Geständnis: Ich wußte, daß du nicht anders konntest als mich betrügen. Während dieser ganzen Zeit des scheinbaren Glücks wußte er genau, daß sein Haus auf Sand gebaut war. Ich habe mir nie Illusionen gemacht, sagt er. Vom ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft an hat sie ihn belogen, und er wußte es, und doch war dieses Wissen machtlos, die Bande seiner tödlichen Faszination zu lösen. Wenn einer von Ihnen, meine Lords, die Macht der Liebe je in dieser unwiderstehlichen - ich möchte sagen, schicksalhaften - Weise kennengelernt hat, so mag diese Erfahrung Ihnen seine Lage besser verdeutlichen, als meine armseligen Worte es könnten. Ein großer französischer Dichter und ein großer englischer Dichter haben dies in wenigen Worten zusammengefaßt. Racine sagt über solche Faszination:
C'est Venus tout entière à sa proie attaché.
Und Shakespeare hat den verzweifelten Starrsinn des Liebenden in den zwei rührenden Zeilen wiedergegeben:
Wenn sie mir schwört, aus Wahrheit zu bestehen,
So glaub ich ihr, wiewohl ich weiß, sie lügt.
Meine Lords, Denis Cathcart ist tot; es steht uns nicht an, ihn zu verurteilen, sondern nur, ihn zu verstehen und zu bedauern.
Meine Lords, ich brauche Ihnen nicht noch einmal alle die Gemeinheiten im einzelnen zu erklären, zu denen dieser Offizier und Gentleman sich erniedrigte. Sie haben die Geschichte in all ihren kalten, häßlichen Details aus dem Munde von Monsieur du Bois-Gobey Houdin vernommen, sowie auch, begleitet von vergeblichen Worten der Scham und Reue, aus den letzten Äußerungen des Verstorbenen selbst. Sie wissen, wie er gespielt hat, ehrlich zuerst - dann unehrlich. Sie wissen, woher er diese großen Geldsummen bezog, die in unregelmäßigen Abständen auf geheimnisvolle Weise und in bar eingingen, um ein Konto aufzufüllen, das stets gefährlich nah am Rande der Leere war. Meine Lords, wir brauchen auch nicht zu hart über diese Frau zu urteilen. Nach ihren Begriffen hat sie ihn nicht unfair behandelt. Sie mußte ihre eigenen Interessen wahren. Solange er für sie bezahlen konnte, gab sie ihm Schönheit und Leidenschaft und Spaß und - in Grenzen -sogar Treue dafür. Als er nicht mehr bezahlen konnte, fand sie es nur vernünftig, sich nach etwas anderem umzusehen. Das hat Cathcart verstanden. Er brauchte Geld, auf Biegen oder Brechen. Und so fand er sich am Ende dieses unaufhaltsamen Niedergangs im tiefsten Sumpf der Ehrlosigkeit wieder.
An diesem Punkt, meine Lords, treten nun Denis Cathcart und sein unglückliches Geschick in das Leben meines edlen Mandanten und seiner Schwester. Von da an beginnen alle jene Verwicklungen, die zu der Tragödie vom 14. Oktober führen, und die zu entwirren wir hier an dieser erhabenen historischen Stätte zusammengekommen sind.
Vor ungefähr achtzehn Monaten begegnete Cathcart, immer noch auf der verzweifelten Suche nach einer sicheren Einnahmequelle, dem Herzog von Denver, dessen Vater vor langer Zeit mit seinem, Cathcarts, Vater befreundet gewesen war. Die Bekanntschaft vertiefte sich, und Cathcart wurde Lady Mary Wimsey vorgestellt, die gerade (wie sie uns sehr offen berichtet hat) >in der Luft hing<, >die Nase voll hatte< und unter der Trennung von ihrem Verlobten, Mr. Goyles, litt. Lady Mary empfand das Bedürfnis, auf eigenen Füßen zu stehen, und so akzeptierte sie Denis Cathcart unter der Bedingung, daß sie ein freier Mensch sein und ihr eigenes Leben führen dürfe, ohne daß er sich mehr als nötig einmische. Welches Ziel Cathcart dabei verfolgte, hat er uns mit seinen eigenen bitteren Worten gesagt, und ich könnte es nicht besser ausdrücken: Ein schöner Plan - meine Maitresse mit dem Geld meiner Frau auszuhalten.
So geht es weiter bis letzten Oktober. Cathcart ist jetzt genötigt, recht lange Zeit bei seiner Verlobten in England zu verbringen, und muß Simone Vonderaa unbeaufsichtigt in der Avenue Kleber zurücklassen. Er scheint sich soweit ganz sicher gefühlt zu haben; der einzige Fehler war, daß Lady Mary, die eine natürliche Scheu hatte, sich einem Mann in die Hände zu geben, den sie nicht wirklich lieben konnte, bisher der Festsetzung eines Heiratsdatums immer ausgewichen war. In der Avenue Kleber wird das Geld knapper denn je, und die Kosten für Kleider, Putz, Amüsements und so weiter werden derweil nicht kleiner. Und inzwischen hat Mr. Cornelius van Humperdinck, der amerikanische Millionär, Simone im Bois de Boulogne, beim Rennen, in der Oper - und in Denis Cathcarts Wohnung gesehen.
Aber Lady Mary bekommt wegen ihrer Verlobung mehr und mehr Bedenken. In diesem kritischen Augenblick sieht Mr. Goyles plötzlich die Chance, eine bescheidene, aber sichere Stellung zu bekommen, von der er eine Frau ernähren könnte. Lady Mary trifft ihre Wahl. Sie ist bereit, mit Mr. Goyles zu fliehen, und ein unglückseliger Zufall will es, daß sie den Zeitpunkt ihrer Flucht auf den 14. Oktober um drei Uhr morgens legen.
Am Mittwochabend, dem 13. Oktober, begibt sich die Jagdgesellschaft gegen halb zehn nach und nach zu Bett. Der Herzog von Denver ist noch in der Waffenkammer, die anderen Männer sind im Billardzimmer, die Damen haben sich schon zurückgezogen, als Fleming, der Diener, mit der Abendpost aus dem Dorf kommt. Dem Herzog von Denver bringt er einen Brief, in dem etwas sehr Bestürzendes und Unangenehmes steht. Denis Cathcart bringt er ebenfalls einen Brief - einen, den wir nie zu sehen bekommen werden, dessen Inhalt jedoch leicht zu erraten ist.
Sie haben Mr. Arbuthnots Aussage gehört, daß Cathcart, bevor er den Brief las, guter Dinge und hoffnungsvoll nach oben ging und erwähnte, er gedenke bald den Hochzeitstermin festsetzen zu können. Kurz nach zehn, als der Herzog von Denver zu ihm hinaufging, traf er ihn sehr verändert an. Noch ehe Seine Gnaden auf den Grund seines Besuchs zu sprechen kommen konnte, fuhr Cathcart ihn grob und rüde an, schien mit den Nerven am Ende zu sein und verlangte in Ruhe gelassen zu werden. Meine Lords, ist es angesichts dessen, was wir heute hier vernommen haben - angesichts unseres Wissens, daß Mademoiselle Vonderaa am 15. Oktober mit der Berengaria nach New York übergesetzt ist -, wirklich schwer zu erraten, welche Nachricht Denis Cathcart in der Zwischenzeit erhalten hatte, die seinen Ausblick auf das Leben so völlig veränderte?
In diesem unglücklichen Augenblick, als Cathcart sich gerade vor die vernichtende Tatsache gestellt sieht, daß seine Geliebte ihn verlassen hat, kommt der Herzog von Denver und erhebt einen furchtbaren Vorwurf gegen ihn. Er konfrontiert Cathcart mit der häßlichen Wahrheit - daß der Mann, der an seinem Tisch gegessen und unter seinem Dach gewohnt hat, der im Begriff steht, seine Schwester zu heiraten, nichts mehr und nichts weniger ist als ein Falschspieler. Und als Cathcart den Vorwurf nicht einmal abstreitet - als er, in höchst unverschämter Weise, wie es aussieht, auch noch erklärt, daß er die edle Dame, mit der er verlobt ist, nicht mehr zu heiraten gedenkt - ist es da zu verwundern, daß der Herzog diesem Hochstapler die Meinung sagt und ihm verbietet, Lady Mary Wimsey jemals wieder anzurühren oder anzusprechen? Ich sage Ihnen, meine Lords, daß ein Mann mit einem Funken Ehrgefühl nicht anders hätte handeln können. Mein Mandant begnügt sich damit, Cathcart zu sagen, daß er am nächsten Tag sein Haus zu verlassen habe; und als Cathcart in seiner Wut ins Unwetter hinausrennt, ruft er ihm nach, er solle zurückkommen, ja er weist sogar den Diener an, die Tür des Wintergartens für Cathcart offen zu lassen. Es ist wahr, daß er Cathcart einen gemeinen Halunken geheißen und gesagt hat, er gehöre aus seinem Regiment ausgestoßen, aber da war er ja im Recht; und als er Cathcart aus dem Fenster nachrief - >Komm zurück, du Idiot<, oder sogar, wie ein Zeuge aussagte, >du verdammter Idiot<, da hatten seine Worte doch fast schon wieder etwas Versöhnliches. (Heiterkeit.)
Und nun möchte ich Euren Lordschaften aufzeigen, auf wie ungemein schwachen Füßen die Anklage gegen meinen edlen Mandanten hinsichtlich des Motivs steht. Es wurde angedeutet, der Grund für den Streit zwischen beiden sei nicht der, den der Herzog von Denver in seiner Aussage genannt hat, sondern etwas, das die beiden persönlicher betraf. Für diese Unterstellung wurde nicht die Spur, nicht ein Hauch, nicht der Schatten eines Beweises vorgebracht, abgesehen von der Aussage dieses merkwürdigen Zeugen Pettigrew-Robinson, der einen Groll gegen seinen ganzen Bekanntenkreis zu hegen scheint und eine nichtige Anspielung zu etwas ungeheuer Bedeutendem aufbläht. Eure Lordschaften haben diese Person im Zeugenstand erlebt und können sich selbst ein Urteil darüber bilden, wieviel Gewicht seinen Beobachtungen beizumessen ist. Dagegen haben wir seitens der Verteidigung nachweisen können, daß der vom Herzog behauptete Streitgrund sich sehr wohl auf Tatsachen gründet.
Cathcart rennt also hinaus in den Garten. Achtlos läuft er im strömenden Regen umher, eine Zukunft vor Augen, die mit einemmal der Liebe, des Reichtums, der Ehre beraubt ist.
Und inzwischen geht eine Zimmertür auf, und leise Füße schleichen die Treppe hinunter. Wir wissen jetzt, wer das war -Mrs. Pettigrew-Robinson hat das Knarren der Tür nicht verkannt. Es war der Herzog von Denver.
Das wird zugegeben. Aber von diesem Punkt an sind wir mit der Meinung des verehrten Anklagevertreters uneins. Es wird unterstellt, der Herzog sei bei längerem Nachdenken über diese Geschichte zu dem Schluß gekommen, daß Cathcart eine Gefahr für die Gesellschaft darstelle und besser tot sei - oder daß die Beleidigung, die er dem Hause Denver zugefügt habe, nur mit Blut zu tilgen sei. Und man will uns glauben machen, daß der Herzog die Treppe hinunterschleicht, seinen Revolver aus dem Schreibtisch holt und in die Nacht hinausgeht, um Cathcart zu suchen und kaltblütig zu erschießen.
Meine Lords, habe ich es wirklich nötig, die dieser Unterstellung innewohnende Absurdität aufzuzeigen? Welchen begreiflichen Grund hätte denn der Herzog von Denver haben können, auf so kaltblütige Weise einen Menschen umzubringen, von dem ein einziges Wort ihn für immer befreite? Es wurde Ihnen suggeriert, daß der Herzog die Kränkung beim Nachgrübeln als immer größer empfunden habe - daß sie gigantische Ausmaße angenommen habe. Zu dieser Unterstellung, meine Lords, kann ich nur sagen, daß ein fadenscheinigerer Vorwand, einem Unschuldigen ein Mordmotiv anzuhängen, nie erdacht wurde, nicht einmal vom Erfindungsreichtum eines Advokaten. Ich möchte weder meine Zeit damit vertun noch Sie damit beleidigen, daß ich darauf überhaupt näher eingehe. Wieder wurde angedeutet, der Streitgrund sei nicht der genannte, vielmehr habe der Herzog Grund gehabt, Böses von Cathcarts Hand zu fürchten. Dieser Unterstellung haben wir, wie ich glaube, schon den Boden entzogen; es ist eine völlig aus der Luft gegriffene Annahme, mit deren Hilfe eine Reihe von Umständen erklärt werden soll, die der verehrte Anklagevertreter nicht im Einklang mit den bekannten Tatsachen zu erklären vermocht hat. Allein die Zahl und Vielfalt der von der Anklage herbeigezogenen Motive beweist, daß sie um die Dürftigkeit ihrer Argumentation selbst weiß. Verzweifelt schnappt sie nach jeder nur denkbaren Erklärung, um diesem unsinnigen Vorwurf ein wenig Farbe zu geben.
Und hier möchte ich nun Ihre Aufmerksamkeit, meine Lords, auf die sehr wichtige Aussage Inspektor Parkers hinsichtlich des Arbeitszimmerfensters lenken. Er hat uns gesagt, daß es von außen geöffnet wurde, indem die Verriegelung mit Hilfe eines Taschenmessers beiseite geschoben wurde. Wenn es der Herzog von Denver gewesen wäre, der um halb zwölf im Arbeitszimmer war, wozu hätte er das Fenster aufbrechen müssen? Er war doch schon im Haus. Wenn wir außerdem sehen, daß Cathcart ein Messer in der Tasche hatte und sich auf der Klinge dieses Messers Kratzer befinden, wie sie vom gewaltsamen Beiseiteschieben einer metallenen Verriegelung stammen könnten, so ist doch daraus klar ersichtlich, daß nicht der Herzog, sondern Cathcart selbst das Fenster von außen geöffnet hat und hineingestiegen ist, um sich die Pistole zu holen, denn er wußte ja nicht, daß die Wintergartentür eigens für ihn offengelassen worden war.
Aber wir brauchen dieses Indiz nicht einmal zu sehr zu bemühen - wir wissen ja, daß Hauptmann Cathcart zu dieser Zeit im Arbeitszimmer war, denn wir haben hier das Löschblatt gesehen, mit dem er seinen Brief an Simone Vonderaa abgelöscht hat, und Lord Peter Wimsey hat uns berichtet, daß er selbst dieses Löschblatt wenige Tage nach Cathcarts Tod von der Schreibunterlage im Arbeitszimmer gelöst hat.
Und nun richten Sie bitte Ihre Aufmerksamkeit auf die Bedeutung eines bestimmten Punktes in der Beweisaufnahme. Der Herzog von Denver hat uns gesagt, daß er den Revolver kurz vor dem schicksalhaften 13. Oktober in der Schreibtischschublade gesehen habe, als er und Cathcart zusammen im Arbeitszimmer waren.«
Der Großhofmeister: »Einen Augenblick, Sir Impey, das stimmt nicht ganz mit meinen Aufzeichnungen überein.«
Verteidiger: »Ich bitte Eure Lordschaft um Verzeihung, wenn ich mich irre.«
Großhofmeister: »Ich lese Ihnen vor, was bei mir steht: >Ich suchte ein altes Foto von Mary, um es Cathcart zu geben, als ich ihn dort fand.< Kein Wort davon, daß Cathcart dabei war.«
Verteidiger: »Wenn Eure Lordschaft auch noch den nächsten Satz lesen wollten -«
Großhofmeister: »Gewiß. Der nächste Satz lautet: >Ich weiß noch, wie ich gesagt habe, daß er schon rostig werde.««
Verteidiger: »Und der nächste?«
Großhofmeister: »>Wem gegenüber haben Sie diese Bemerkung gemacht?) Antwort: >Das weiß ich wirklich nicht mehr, aber ich weiß noch genau, daß ich es gesagt habe.««
Verteidiger: »Ich bin Eurer Lordschaft sehr verbunden. Als mein edler Mandant diese Worte sprach, suchte er gerade nach Fotos, die er Cathcart geben wollte. Ich glaube, wir dürfen vernünftigerweise unterstellen, daß die Bemerkung an den Verstorbenen gerichtet war.«
Großhofmeister (an das Haus gewandt): »Meine Lords, Eure Lordschaften werden sich über die Stichhaltigkeit dieser Vermutung natürlich ein eigenes Urteil bilden.«
Verteidiger: »Wenn Eure Lordschaften akzeptieren können, daß Cathcart von der Existenz des Revolvers gewußt haben kann, ist es unerheblich, wann genau er ihn gesehen hat. Und wie Sie gehört haben, steckte in der Schreibtischschublade immer der Schlüssel. Er kann den Revolver jederzeit darin gesehen haben, wenn er nach einem Briefumschlag oder Siegellack oder was auch immer suchte. Jedenfalls behaupte ich, daß die Bewegungen, die Oberst Marchbanks und seine Gemahlin Mittwochnacht gehört haben, von Denis Cathcart stammten. Während er seinen Abschiedsbrief schrieb, vielleicht mit der Pistole vor sich auf dem Tisch - ja, genau in diesem Augenblick schlich der Herzog von Denver die Treppe hinunter und zur Wintergartentür hinaus. Und das ist das Unglaubliche an dieser Geschichte - daß wir immer und immer wieder zwei Ketten von Ereignissen finden, die miteinander nichts zu tun haben, sich aber zur gleichen Zeit abspielen und dadurch ein heilloses Durcheinander stiften. Ich habe das Wort >unglaublich< gewählt, nicht weil Zufälle grundsätzlich unglaublich wären - denn wir erleben im Alltag erstaunlichere Beispiele dafür, als ein Schriftsteller sich auszudenken wagen würde -, sondern lediglich, um es dem verehrten Anklagevertreter aus dem Mund zu nehmen, der sich bereits anschickt, es wie einen Bumerang auf mich zurückfallen zu lassen. (Gelächter.)
Meine Lords, das ist der erste dieser unglaublichen - ich scheue mich nicht, das Wort zu gebrauchen - Zufälle. Um halb zwölf geht der Herzog die Treppe hinunter, und Cathcart dringt ins Arbeitszimmer ein. Der Ankläger hat im Kreuzverhör meines edlen Mandanten mit Recht versucht, so viel Kapital wie möglich aus der Diskrepanz zwischen seiner Aussage bei der Untersuchungsverhandlung - nämlich daß er erst um halb drei das Haus verlassen habe - und seiner jetzigen Aussage zu schlagen, wonach er schon um halb zwölf fortgegangen ist. Meine Lords, wie Sie auch immer die Motive des edlen Herzogs für sein Verhalten interpretieren mögen, lassen Sie sich von mir noch einmal sagen, daß zu der Zeit, als diese erste Aussage gemacht wurde, alle Welt noch annahm, der Schuß sei um drei Uhr gefallen, so daß diese unrichtige Aussage damals für die Konstruktion eines Alibis völlig ungeeignet war.
Sehr hervorgehoben wurde auch, daß der Herzog sich nicht imstande sah, für die Stunden von halb zwölf bis drei Uhr ein Alibi beizubringen. Aber, meine Lords, wenn es nun die Wahrheit ist, daß er die ganze Zeit im Moor herumlief, ohne einem Menschen zu begegnen, welches Alibi könnte er dann vorweisen? Er ist nicht verpflichtet, für jede Nebensächlichkeit, die er in diesen vierundzwanzig Stunden getan hat, ein Motiv anzugeben. Es wurde hier nichts vorgetragen, was seine Angaben widerlegen könnte. Und es ist vollkommen vernünftig, daß er, als er nach dem Streit mit Cathcart nicht einschlafen konnte, einen Spaziergang machte, um sich zu beruhigen.
Inzwischen hat Cathcart seinen Brief fertig geschrieben und in den Postsack gesteckt. Es gibt nichts Ironischeres an dem ganzen Fall als diesen Brief. Während die Leiche des Erschossenen auf der Schwelle des Hauses lag und Detektive und Ärzte überall nach Hinweisen suchten, ging die Routine eines normalen englischen Haushalts weiter, als ob nichts geschehen sei. Der Brief, der die ganze Geschichte enthielt, lag unbehelligt im Postsack und wurde ganz normal fortgebracht und aufgegeben, um zwei Monate später unter hohen Kosten, großem Zeitaufwand, sogar unter Lebensgefahr zurückgebracht zu werden, zu Ehren des großen englischen Mottos: >Die Geschäfte laufen weiter wie gewohnt«
Oben in ihrem Zimmer packt Lady Mary Wimsey gerade ihren Koffer und schreibt einen Abschiedsbrief für ihre Angehörigen. Cathcart hat seinen Brief schließlich fertig und setzt seinen Namen darunter; er nimmt den Revolver und eilt hinaus ins Gebüsch. Aber noch geht er auf und ab, mit den Gedanken Gott weiß wo - wahrscheinlich läßt er seine Vergangenheit an sich vorüberziehen, leidet die Qualen vergeblicher Reue und hegt vor allem bittere Gefühle gegenüber der Frau, die ihn ruiniert hat. Er besinnt sich auf das kleine Liebespfand, die Platinkatze mit Brillanten, die seine Geliebte ihm als Glücksbringer geschenkt hat! Das will er jedenfalls nicht auf dem Herzen tragen, wenn er stirbt. Mit einer wütenden Geste schleudert er es von sich. Dann setzt er die Pistole an den Kopf.
Aber etwas hält ihn zurück. Das nicht! Das nicht! Er sieht im Geiste seinen häßlich entstellten Körper - sein zerschmettertes Gesicht - die geplatzten Augäpfel, alles über und über mit Blut und Gehirn bespritzt. Nein! Soll die Kugel ihm sauber ins Herz dringen. Nicht einmal im Tode erträgt er den Gedanken, so auszusehen.
Er hält sich den Revolver an die Brust und drückt ab. Mit leisem Ächzen sinkt er auf den durchweichten Boden. Die Waffe fällt ihm aus der Hand; er greift sich mit den Händen an die Brust.
Der Wildhüter, der den Schuß gehört hat, wundert sich, daß Wilddiebe sich so nah heranwagen. Warum sind sie nicht draußen im Moor? Er denkt an die Hasen in der Schonung. Er nimmt seine Laterne und sucht im dichten Regen eine Weile herum. Nichts. Nur durchnäßtes Gras und tropfende Bäume. Er ist ein Mensch. Er sagt sich, daß seine Ohren ihn getäuscht haben müssen, und kehrt zurück ins warme Bett. Mitternacht vergeht. Ein Uhr geht vorbei.
Der Regen hat jetzt etwas nachgelassen. Da, im Gebüsch -was war das? Eine Bewegung. Der Erschossene bewegt sich -stöhnt ein wenig - versucht auf die Beine zu kommen. Durchgefroren bis auf die Knochen, schwach vom Blutverlust, zitternd vom Fieber seiner Verwundung erinnert er sich nur noch schwach an sein Vorhaben. Seine tastenden Hände suchen die Wunde an seiner Brust. Er nimmt sein Taschentuch und preßt es darauf. Mühsam erhebt er sich, taumelnd. Das Taschentuch entgleitet ihm und fällt zu Boden, wo es neben dem Revolver im gefallenen Laub liegenbleibt.
Etwas in seinem schmerzenden Kopf befiehlt ihm, sich zum Haus zurückzuschleppen. Er ist krank, leidet Schmerzen; abwechselnd wird ihm kalt und heiß, und einen entsetzlichen Durst hat er. Dort wird ihn jemand einlassen und gut zu ihm sein - ihm zu trinken geben. Schwankend und stockend, jetzt auf Hände und Knie niedersinkend, jetzt wieder hin und her torkelnd, tritt er diesen schrecklichen, alptraumhaften Weg zum Haus an. Teils geht er aufrecht, teils kriecht er und schleift die müden Glieder nach. Endlich - die Wintergartentür! Hier wird er Hilfe finden. Und Wasser für sein Fieber im Trog beim Brunnen. Auf allen vieren schleppt er sich hin, versucht sich daran hochzuziehen. Das Atmen wird ihm sehr schwer - ein erdrückendes Gewicht droht ihm die Brust zu zerquetschen. Er zieht sich hoch - ein furchtbarer Hustenkrampf befällt ihn -Blut schießt ihm aus dem Mund. Er stürzt. Nun ist wirklich alles vorüber.
Wieder vergehen Stunden. Drei Uhr, die Stunde des Rendezvous, rückt heran. Ungeduldig überspringt der junge Liebhaber die Umzäunung und kommt durchs Gebüsch geeilt, um seine zukünftige Braut zu holen. Es ist naß und kalt, aber sein Glück läßt ihm keine Zeit, sich um seine Umgebung zu kümmern. Achtlos durchquert er das Gebüsch. Er erreicht die Wintergartentür, durch die jeden Moment Liebe und Glück zu ihm herauskommen werden. Und in diesem Augenblick stolpert er - über einen Toten!
Angst ergreift ihn. Von ferne hört er Schritte nahen. Mit nur einem Gedanken - zu fliehen vor diesem Schrecken aller Schrecken - rennt er ins Gebüsch zurück, gerade als der Herzog von Denver, ein wenig müde vielleicht, aber nach seiner Wanderung doch etwas ruhiger geworden, schnellen Schrittes den Weg heraufkommt, um die ungeduldige Braut über der Leiche ihres Verlobten anzutreffen.
Meine Lords, der Rest ist klar. Lady Mary Wimsey, durch den schrecklichen äußeren Anschein gezwungen, ihren Geliebten als Mörder zu verdächtigen, unternahm den Versuch - mit welchem Mut, wird jeder Mann unter Ihnen erkennen -, zu verbergen, daß Goyles jemals am Schauplatz des Geschehens war. Diese ihre unbedachte Handlungsweise hat viele Fragen und Mißverständnisse verursacht. Aber, meine Lords, wo Ritterlichkeit obsiegt, wird niemand unter uns auch nur ein Wort des Vorwurfs gegen diese tapfere junge Dame erheben. Denn wie es in dem alten Lied heißt:
Gott gebe jedem Mann am End
Solche Falken, solche Hunde und solch einen Freund.
Ich glaube, meine Lords, daß es für mich nicht mehr zu sagen gibt. Ihnen überlasse ich nun die erhabene und beglückende Aufgabe, diesen edlen Peer, der einer der Ihren ist, von der ungerechten Anklage freizusprechen. Sie sind nur Menschen, meine Lords, und mancher unter Ihnen wird darüber gemurrt, mancher gespottet haben, daß Sie in diesem mittelalterlichen Gepränge, in Purpur und Hermelin, hier erscheinen mußten, die dem Geschmack unserer nüchternen Zeit so fremd sind. Sie wissen sehr wohl,
Es ist der Balsam nicht, der Ball und Zepter Das Schwert, der Stab, die hohe Herrscherkrone,
Das eingewirkte Kleid mit Gold und Perlen,
Der Titel, strotzend vor dem König her,
Der Thron, auf dem er sitzt, des Pompes Flut,
Die anschlägt an den hohen Strand der Welt,
die edlem Blut Würde verleihen kann. Und doch, das Haupt eines der ältesten und edelsten Häuser Englands Tag für Tag hier stehen zu sehen, ausgeschlossen aus Ihrem Kreise, seiner historischen Würden beraubt, gekleidet nur in die Gerechtigkeit seiner Sache - dieser Anblick kann es nicht verfehlt haben, Ihr Mitleid und Ihre Empörung zu erregen.
Meine Lords, es ist Ihr schönes Privileg, Seiner Gnaden dem Herzog von Denver diese traditionellen Symbole seines hohen Ranges wiederzugeben. Wenn der Sekretär dieses hohen Hauses nun jedem einzelnen von Ihnen die feierliche Frage stellen wird: Befinden Sie Gerald Herzog von Denver, Viscount St. George, schuldig oder nicht schuldig des furchtbaren Verbrechens des Mordes, so kann ein jeder von Ihnen aus voller Überzeugung, auf der auch nicht der Schatten eines Zweifels ruht, die Hand aufs Herz legen und sprechen: >Nicht schuldig, bei meiner Ehre.<«