Kapitel 42
Aufbruch
Es war später Nachmittag, als Juno und Pin zügig über die Brücke in Richtung der Stadttore auf der anderen Seite des Flusses gingen. Unter ihnen kam der Foedus langsam wieder in Bewegung, ächzend und knarrend unter der Last gebrochener Eisschollen und bunter Trümmer von den Verkaufsbuden, die auf seinem gefrorenen Rücken aufgebaut worden waren. In der Nacht hatte Tauwetter eingesetzt, die Straßen waren wieder zu morastigen Rinnsalen geworden und der Gestank des Flusses hing schwer in der Luft. Pin atmete tief ein und Juno lachte.
»Ich dachte, du wärst froh, diesen Geruch loszuwerden.«
Pin lächelte. »Es ist ein Geruch, den ich nie vergessen werde«, sagte er. »Und er wird mich immer an das erinnern, was in dieser Stadt passiert ist.« Er fuhr mit der Hand an seinen Kragen und tastete nach dem winzigen Knochen – dem obersten Kleinfingerglied seiner Mutter –, der an einem Faden um seinen Hals hing.
»Ich glaube, da sind mir meine Düfte lieber«, sagte Juno lachend.
»Jedenfalls lassen wir das jetzt alles hinter uns«, sagte Pin. »Und wer weiß, was vor uns liegt?«
»Die Wahrheit vielleicht«, sagte Juno nachdenklich. »Die Wahrheit über deinen Vater.«
»Vielleicht«, sagte Pin. »Nur, manchmal gefällt einem die Wahrheit überhaupt nicht. Und wie ist es mit dir? Dieser Mann, nach dem du suchst, was wirst du tun, wenn du ihn gefunden hast?«
»Er hat etwas, das meinem Vater gehört hat«, sagte Juno. »Das will ich zurückhaben.«
»Und was ist das?«
»Ein Holzbein.«
»Weißt du, wie der Mann heißt?«
»Ja«, sagte Juno. »Sein Name ist Joe Zabbidou.«