25

Dana hielt draußen ein Taxi an, doch die Fahrt von Abbe Lasmanns Wohnung zum Haus der Hudsons schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, denn auf den spiegelglatten Straßen staute sich der Verkehr an allen Ecken und Enden. Dana war außer sich vor Angst, dass sie zu spät kommen könnte.

»Beeilen Sie sich«, flehte sie den Fahrer an.

Er musterte sie im Rückspiegel. »Junge Frau, ich bin kein Flieger.«

Dana lehnte sich zurück und dachte voller Sorge an das, was ihr bevorstand. Matt müsste ihre Nachricht inzwischen erhalten und die Polizei verständigt haben. Bis ich dort bin, ist die Polizei bestimmt schon da. Und wenn nicht, muss ich sie hinhalten, bis sie eintrifft. Dana öffnete ihre Handtasche. Sie hatte immer noch das Pfefferspray. Gut. Sie wollte es Roger oder Pamela nicht zu einfach machen.

Als sich das Taxi dem Haus der Hudsons näherte, blickte Dana aus dem Fenster und hielt Ausschau nach der Polizei. Nirgendwo war etwas zu sehen. Nicht ein einziger Streifenwagen stand auf der Auffahrt. Sie meinte vor Angst schier ersticken zu müssen. Sie musste daran denken, wie sie das erste Mal hier gewesen war. Wie wunderbar ihr Roger und Pamela vorgekommen waren. Aber sie waren mörderische Monster, voller List und Tücke. Und sie hatten Kemal. Jetzt empfand sie nur mehr abgrundtiefen Hass für sie.

»Soll ich warten?«, fragte der Taxifahrer.

»Nein.« Dana bezahlte ihn, stieg die Treppe zur Haustür hinauf und klingelte. Ihr Herz raste.

Cesar öffnete die Tür. Als er Dana sah, strahlte er. »Miss Evans.«

Und mit einem Mal wurde Dana klar, dass sie einen Verbündeten hatte. Sie bot ihm die Hand. »Cesar.«

Er ergriff sie mit seiner mächtigen Pranke. »Freut mich, Sie zu sehen, Miss Evans«, sagte Cesar.

»Ganz meinerseits.« Und Dana meinte es ernst. Sie war davon überzeugt, dass Cesar ihr helfen würde. Die Frage war nur, wann sie ihn darauf ansprechen sollte. Sie blickte sich um. »Cesar -«

»Mr. Hudson erwartet Sie im Arbeitszimmer, Miss Evans.«

»Gut.« Dies war nicht der richtige Moment.

Dana folgte Cesar durch den langen Flur, wobei ihr all die unglaublichen Dinge durch den Kopf gingen, die sich ereignet hatten, seit sie zum ersten Mal hier entlanggegangen war. Dann standen sie vor dem Arbeitszimmer. Roger saß an seinem Schreibtisch und packte gerade einige Unterlagen zusammen.

»Miss Evans«, sagte Cesar.

Roger blickte auf. Dana sah Cesar nach, als er sich wieder verzog. Am liebsten hätte sie ihn zurückgerufen.

»Nun denn, Dana. Treten Sie ein.«

Dana ging hinein. Wutentbrannt wandte sie sich an Roger. »Wo ist Kemal?«

»Ach, der liebe Junge«, versetzte Roger Hudson.

»Die Polizei ist bereits unterwegs, Roger. Die sind jeden Moment hier. Wenn Sie uns irgendetwas antun -«

»Oh, ich glaube nicht, dass wir uns wegen der Polizei Sorgen machen müssen, Dana.« Er kam auf sie zu, und ehe Dana wusste, wie ihr geschah, hatte er ihre Handtasche an sich gerissen und untersuchte sie. »Pamela hat mir berichtet, dass Sie Pfefferspray besitzen. Sie haben Vorsorge getroffen, nicht wahr, Dana?« Er nahm die Dose, hob sie hoch und sprühte ihr das Pfefferspray mitten ins Gesicht. Sie schrie vor Schmerz auf.

»Sie wissen noch nicht, was wirkliche Schmerzen sind, meine Liebe, aber ich versichere Ihnen, dass Sie es noch erfahren werden.«

Dana liefen die Tränen über das Gesicht. Sie versuchte sie wegzuwischen. Roger wartete, bis sie fertig war, dann sprühte er sie wieder an.

Dana schluchzte auf. »Ich möchte Kemal sehen.«

»Selbstverständlich. Und Kemal möchte Sie sehen. Der Junge ist außer sich vor Angst, Dana. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so viel Angst hat. Er weiß, dass er sterben wird, und ich habe ihm klar gemacht, dass auch Sie sterben werden. Sie meinen, Sie wären schlau gewesen, nicht wahr, Dana? Tatsächlich aber waren Sie sehr naiv. Wir haben Sie benutzt. Wir wussten, dass irgendjemand in der russischen Verwaltung erfahren hatte, was wir tun, und damit an die Öffentlichkeit gehen wollte. Aber wir konnten nicht feststellen, wer es war. Aber durch Sie haben wir es herausgefunden, nicht wahr?«

Dana hatte wieder die blutigen Leichen von Sascha Schda-noff und seiner Freundin vor Augen.

»Sascha Schdanoff und sein Bruder Boris waren sehr schlau. Boris haben wir bislang noch nicht gefunden, aber wir werden ihn schon noch kriegen.«

»Roger, Kemal hat mit alledem nichts zu tun. Lassen Sie ihn -«

»Ich glaube nicht, Dana. Ihretwegen habe ich mir zum ersten Mal Sorgen gemacht, als Sie sich mit der armen, unglückseligen Joan Sinisi trafen. Sie hatte mitgehört, wie Taylor Winthrop über das russische Vorhaben redete. Er wollte sie nicht umbringen lassen, weil es zwischen ihnen eine Verbindung gab. Folglich hat er sie nur gefeuert. Als sie ihn daraufhin verklagte, weil ihrer Meinung nach kein gerechtfertigter Kündigungsgrund vorlag, ließ er sich auf einen Vergleich ein, unter der Bedingung, dass sie mit niemandem über diese Angelegenheit sprechen durfte.« Roger Hudson seufzte. »Folglich haben leider Sie den tödlichen Unfall zu verantworten, dem Joan Sinisi zum Opfer fiel.«

»Roger, Jack Stone weiß -«

Roger Hudson schüttelte den Kopf. »Jack Stone und seine Männer haben Sie auf Schritt und Tritt beobachtet. Wir hätten Sie jederzeit beseitigen können, aber wir haben abgewartet, bis Sie uns die nötigen Erkenntnisse besorgt hatten. Jetzt haben wir wirklich keine Verwendung mehr für Sie.«

»Ich möchte Kemal sehen.«

»Zu spät. Dem armen Kemal ist leider ein Missgeschick passiert.«

Dana schaute ihn erschrocken an. »Was haben Sie -«

»Pamela und ich haben uns gedacht, dass es am besten wäre, wenn man Kemals erbärmliches Leben mit einer Feuersbrunst beendet. Daher haben wir ihn zu seiner Schule gebracht. Ungezogen, wie er nun einmal ist, ist er sonnabends dort eingestiegen. Er ist gottlob so klein, dass er gerade noch durch das Kellerfenster passte.«

Sie war außer sich vor Wut. »Ihr unmenschlichen Ungeheuer. Damit kommt ihr nie im Leben durch.«

»Sie enttäuschen mich, Dana. Was sollen diese Phrasen? Ihnen ist offenbar immer noch nicht klar, dass wir bereits damit durchgekommen sind.« Er ging zu seinem Schreibtisch und drückte auf einen Knopf. Im nächsten Moment tauchte Cesar auf.

»Ja, Mr. Hudson.«

»Kümmern Sie sich um Miss Evans. Und sehen Sie zu, dass sie noch lebt, wenn sie den Unfall erleidet.«

»Ja, Mr. Hudson. Ich werde darauf achten.«

Er steckt auch mit ihnen unter einer Decke. »Roger, hören Sie doch -«

Cesar ergriff Danas Arm und wollte sie aus dem Arbeitszimmer führen.

»Roger -«

»Leben Sie wohl, Dana.«

Cesar griff fester zu und führte Dana den Flur entlang und durch die Küche zu einem Nebenausgang, wo eine Limousine bereitstand.

Der WTN-Hub schraub er näherte sich dem Anwesen der Hudsons.

»Sie können im Garten landen und -«, wollte Jeff gerade zu Norman Bronson sagen. Er stockte, als er nach unten schaute und Cesar sah, der Dana gerade in eine Limousine verfrachtete.

»Nein! Warten Sie einen Moment.«

Die Limousine rollte über die Auffahrt und stieß auf die Straße.

»Was jetzt?«, fragte Bronson.

»Hängen Sie sich ran.«

»Das wollen Sie doch gar nicht tun, Cesar«, sagte Dana, als sie in der Limousine saßen. »Ich -«

»Halten Sie den Mund, Miss Evans.«

»Cesar, hören Sie mir zu. Sie wissen nicht, mit wem Sie es zu tun haben. Das sind Mörder. Sie aber sind ein anständiger Mann. Lassen Sie sich von Mr. Hudson nicht zu irgendetwas zwingen, das -«

»Mr. Hudson zwingt mich zu gar nichts. Ich mache das nur Mrs. Hudson zuliebe.« Grinsend blickte er Dana im Rückspiegel an. »Mrs. Hudson sorgt für mein Wohlbefinden.«

Dana schaute ihn fassungslos an. Ich muss das irgendwie verhindern. »Wohin bringen Sie mich?« »Zum Rock Creek Park.« Alles Weitere konnte sie sich denken. Er will mich dort umbringen.

Roger und Pamela Hudson, Jack Stone und Mrs. Daley waren in einem Kombi zum Washington National Airport unterwegs.

»Die Maschine steht bereit«, sagte Jack Stone. »Der Pilot weiß Bescheid, wie er nach Moskau kommt.«

»Gott, wie ich die Kälte hasse«, sagte Pamela Hudson. »Ich hoffe, das Miststück, wegen dem ich das hier durchmachen muss, schmort in der Hölle.«

»Was ist mit Kemal?«, fragte Roger Hudson.

»In zwanzig Minuten wird in der Schule ein Feuer ausbrechen. Der Junge ist im Keller. Er steht unter starken Beruhigungsmitteln.«

Dana wurde immer verzweifelter. Sie näherten sich dem Rock Creek Park, und der Verkehr ließ allmählich nach.

Der Junge ist außer sich vor Angst. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so viel Angst hat. Er weiß, dass er sterben wird, und ich habe ihm klar gemacht, dass auch Sie sterben werden.

»Er biegt ab, Jeff«, sagte Norman Bronson im Hubschrauber, der die Limousine verfolgte. »Sieht so aus, als ob er zum Rock Creek Park fährt.«

»Bleiben Sie dran.«

General Booster stürmte in sein Büro bei der FRA. »Was, zum Teufel, ist hier los?«, fragte er einen seiner Adjutanten.

»Wie schon gesagt, General. In Ihrer Abwesenheit hat Major Stone ein paar unserer besten Männer für irgendeine große Aktion mit Roger Hudson eingespannt. Sie haben Dana Evans aufs Korn genommen. Schauen Sie sich das an.«

Der Adjutant gab einen Befehl in seinen Computer ein, und kurz darauf tauchte eine Nacktaufnahme von Dana am Bildschirm auf, als sie im Hotel Breidenbacher Hof gerade unter die Dusche gehen wollte.

General Boosters Miene wurde noch verkniffener. »Herrgott!« Er wandte sich an den Adjutanten. »Wo ist Stone?«

»Er ist weg. Er will mit den Hudsons außer Landes fliegen.«

»Verbinden Sie mich mit dem National Airport«, blaffte General Booster.

Norman Bronson blickte aus dem Hubschrauber nach unten. »Sie fahren zum Park, Jeff«, sagte er. »Wenn sie erst mal dort sind, kriegen wir sie nicht mehr, weil wir wegen der Bäume nicht landen können.«

»Wir müssen sie aufhalten«, drängte ihn Jeff. »Können Sie vor ihnen auf der Straße landen?«

»Klar.«

»Dann machen Sie’s.«

Bronson schob die Regler nach vorn, worauf der Helikopter in den Sinkflug überging. Er steuerte über die Limousine hinweg und zog die Maschine behutsam herunter. Rund zwanzig Meter vor dem Fahrzeug landete er mitten auf der Straße. Sie sahen, wie der Wagen mit quietschenden Bremsen stehen blieb.

»Stellen Sie den Motor ab«, sagte Jeff.

»Das können wir nicht machen. Wir sind dem Kerl auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wenn -«

»Stellen Sie ihn ab.«

Bronson schaute ihn an. »Wissen Sie genau, was Sie da tun?«

»Nein.«

Bronson seufzte und stellte den Motor ab. Die mächtigen Rotorblätter des Hubschraubers wurden langsamer und kamen schließlich zum Stillstand. Jeff blickte aus dem Fenster.

Cesar hatte die Hintertür der Limousine aufgerissen. »Ihr Freund will uns Ärger machen«, sagte er zu Dana. Er schlug mit geballter Faust zu und traf Dana am Unterkiefer. Bewusstlos fiel sie auf den Sitz zurück. Dann richtete sich Cesar auf und ging auf den Hubschrauber zu.

»Da kommt er«, sagte Bronson nervös. »Mein Gott, ist das ein Riese!«

Selbstbewusst und voller Vorfreude näherte sich Cesar dem Helikopter.

»Jeff, der hat bestimmt eine Knarre. Der bringt uns um.«

»Sie und Ihre Bosse werden im Gefängnis landen, Sie Mistkerl! «, schrie Jeff aus dem Fenster.

Cesar ging einen Schritt schneller.

»Es ist aus. Geben Sie lieber auf.«

Cesar war noch rund fünfzehn Meter vom Hubschrauber entfernt.

»Die Jungs im Knast freuen sich schon auf Sie.«

Noch zehn Meter.

»Auf so was stehen Sie doch bestimmt, nicht wahr, Cesar?«

Cesar rannte jetzt. Noch fünf Meter.

Jeff drückte mit dem Daumen auf den Anlasser, und die mächtigen Rotorblätter des Hubschraubers kamen langsam in Schwung. Cesar achtete nicht darauf, denn er konzentrierte sich ganz auf Jeff, den er mit hasserfüllter Miene musterte. Die Blätter drehten sich immer schneller. Als Cesar auf die Tür des Hubschraubers zustürmte, begriff er plötzlich, was geschah, doch es war zu spät. Jeff schloss die Augen, als er den dumpfen Schlag hörte. Im nächsten Moment waren die Fenster des Hubschraubers innen und außen voller Blut.

»Ich glaube, mir wird schlecht«, sagte Norman Bronson. Er stellte den Motor ab.

Jeff warf einen Blick auf den kopflosen Leib, der am Boden lag, sprang aus dem Hubschrauber und rannte zu der Limousine. Er riss die Hintertür auf. Dana war bewusstlos.

»Dana . Liebes .«

Langsam schlug Dana die Augen auf. Sie blickte zu Jeff auf und murmelte: »Kemal ...«

»Schau doch«, brüllte Jeff, als die Limousine noch fast eine Meile von der Lincoln Preparatory School entfernt war. Vor ihnen in der Ferne sahen sie den Qualm, der allmählich den Himmel verdunkelte.

»Die brennen die Schule nieder«, schrie Dana. »Kemal ist da drin. Er ist im Keller.«

»O mein Gott.«

Eine Minute später waren sie vor der Schule. Eine dichte Rauchwolke stieg aus dem Gebäude auf. Ein gutes Dutzend Feuerwehrmänner kämpfte gegen die Flammen an.

Jeff sprang aus dem Wagen und rannte auf die Schule zu. Ein Feuerwehrmann hielt ihn auf.

»Sie dürfen nicht näher ran, Sir.«

»War schon jemand drin?«, wollte Jeff wissen.

»Nein. Wir haben grade die Tür aufgebrochen.«

»Unten im Keller ist ein Junge.« Bevor ihn jemand aufhalten konnte, stürmte Jeff durch die zersplitterte Tür und rannte hinein. Rundum war alles voller Qualm. Jeff versuchte nach Kemal zu rufen, doch er brachte nur ein trockenes Husten hervor. Er drückte sich ein Taschentuch vor Mund und Nase und rannte den Flur entlang zu der Treppe, die in den Keller führte. Dichter, stechender Qualm schlug ihm entgegen. Jeff hielt sich am Geländer fest und tastete sich die Stufen hinab.

»Kemal!«, schrie er. Niemand antwortete. »Kemal!« Kein Laut. Dann entdeckte er am anderen Ende des Kellers eine undeutliche Gestalt. Er ging darauf zu, versuchte die Luft anzuhalten, aber dennoch drang ihm ätzender Qualm in die Lunge. Beinahe wäre er über Kemal gestolpert. Er schüttelte ihn. »Kemal.«

Der Junge war bewusstlos. Mit letzter Kraft hob Jeff ihn auf und trug ihn zur Treppe. Hustend und würgend und nahezu blind torkelte er durch den wirbelnden schwarzen Qualm, Kemal auf den Armen. Als er zur Treppe kam, zog und schleppte er ihn die Stufen empor. Dann, als er von weitem Stimmen hörte, verlor er das Bewusstsein.

General Booster telefonierte mit Nathan Novero, dem Direktor des Washington National Airport.

»Hat Roger Hudson eine Maschine bei euch stehen?«

»Ja, General. Er ist grade hier. Ich glaube, sie hat soeben Starterlaubnis erhalten.«

»Rufen Sie sie zurück.«

»Was?«

»Sagen Sie dem Tower Bescheid, dass man sie zurückrufen soll.«

»Ja, Sir.« Nathan Novero rief im Tower an. »Tower, widerrufen Sie die Starterlaubnis für Gulfstream R3487.«

»Die Maschine rollt bereits zur Startbahn«, erwiderte der Fluglotse.

»Entziehen Sie ihr die Starterlaubnis.«

»Ja, Sir.« Der Fluglotse griff zum Mikrofon. »Tower an Gulfstream R3487 - Ihre Starterlaubnis ist widerrufen. Kehren Sie zum Terminal zurück. Brechen Sie den Start ab. Ich wiederhole - brechen Sie den Start ab.«

Roger Hudson trat ins Cockpit. »Was, zum Teufel, ist da los?«

»Vermutlich irgendeine Verzögerung«, sagte der Pilot. »Wir müssen zurück zum -«

»Nein!«, sagte Pamela Hudson. »Machen Sie weiter.«

»Bei aller Hochachtung, Mrs. Hudson, aber ich verliere meinen Pilotenschein, wenn -«

Jack Stone trat neben den Piloten und richtete eine Pistole auf seinen Kopf. »Starten Sie. Wir fliegen nach Russland.«

Der Pilot holte tief Luft. »Ja, Sir.«

Die Maschine rollte über die Startbahn, wurde zusehends schneller und hob zwanzig Sekunden später ab. Bestürzt blickte der Flughafendirektor der Gulfstream hinterher, die steil in den Himmel stieg.

»Herrgott. Er ist trotz -«

»Was ist los?«, herrschte ihn General Booster am Telefon an. »Haben Sie sie aufgehalten?«

»Nein, Sir. Sie - sie ist gerade gestartet. Wir haben keine Möglichkeit, sie -«

In diesem Augenblick explodierte ein Feuerball am Himmel. Entsetzt sah das Bodenpersonal mit an, wie die Gulf-stream in tausend brennende Trümmer zerbarst, die in einem nicht enden wollenden Regen zu Boden fielen.

Boris Schdanoff, der am anderen Ende des Flugfeldes stand, schaute eine ganze Weile zu. Schließlich drehte er sich um und ging weg.

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